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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 294

1877 - Berlin : Herbig
294 Neuere Geschichte, Erst« Periode. welches ihn förmlich absetzt. Wallenstein begibt sich am 24. Febr. nach Eger, wohin auch Bernhard von S.-W. und Arnim kommen sollen. Dort wird er am 25. Februar 1(534, nachdem seine Vertrauten meuchlings niedergemacht waren, auf Veranstaltung des irischen Obersten Butter vom Hauptmann Devereux ermordet. Der Kaiser hat den Mord weder befohlen, noch bestimmt gewünscht; aber er hat der Partei von der er wusste, dass sie Wallenstein „lebendig oder tot einbringen“ wollte, freie Hand gelassen und er hat, nach- dem die That vollbracht war, die Mörder mit Ehren und Reicli- thümern belohnt. 1634. Sieg der Kaiserlichen (unter Ferdinand, des Kaisers Sohn, Aug. und Gallas) und der Baiern (Johann von Werth) über die Schweden bei Nördlingen. -1035. Friede zu Prag, zwischen dem Kaiser und dem Kurfürsten von Sachsen: 1) Der Kurfürst von Sachsen erhält die Lausitz erblich, das Erz- bisthum Magdeburg für seinen zweiten Sohn August auf Lebenszeit, 2) die vor dem Passauer Vertrage (s. S. 285) eingezogenen geistlichen Hüter sollen den Besitzern für immer, die anderen auf 40 Jahre bleiben. Brandenburg und die meisten übrigen protestantischen Stände treten diesem Frieden bei. 4. Schwedisch-französische Periode (1635—1648). Die schwedischen Angelegenheiten von Oxenstierna, die franzö- sischen erst von Tüchelieu (f 1g42), später von Mazarin geleitet. Frankreich führt den Krieg anfänglich nur durch Bernhard von Sachsen-Weimar, mit dem es einen Subsidienvertrag schliefst, und der sich im Eisass einen neuen Staat zu erobern sucht. Nach seinem Tode (1639) bemächtigt sich Frankreich seines Heeres. '•1636. Sieg der Schweden unter Baner bei Wittstock über das kais.-sächs. Heer. Kaiser Ferdinand Ii. f. Sein Sohn - 1037—1657. Ferdinand Iii., zum Frieden geneigt. Das pommerschc Herzogshaus erlischt (1637 ). Nach Bauers Tode (1641) erhält Torstenson den Ober- befehl über die Schweden. 1640. Georg Wilhelm f. Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Branden- burg (1640—1688). 1641. Friedenspräliminarien in Hamburg, ein Congress verabredet.

2. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 288

1877 - Berlin : Herbig
288 Neuere Geschichte, Erste Periode. und Slavata und der Geheimschrcibor Fabricius werden zu den Fenstern der kaiserlichen Burg in Prag hinausgostürzt, kommen aber mit dem Leben davon. Die Aufständischen übertragen die Regierung an 30 Direktoren. Die protestantische Union sendet den Böhmen den Grafen Mansfeld, die Schlesier und Lausitzer schicken den Mark- grafen Johann Georg von Jägerndorf mit Kriegsvolk zu Hülfe. Die kaiserlichen Truppen werden von Mansfeld und dem Grafen Thurn geschlagen. Kaiser Matthias stirbt 1619. Graf Thurn vor Wien. Die österreichischen, meist protestan- tischen Stände vereinigen sich mit ihm gegen Ferdinand, der durch seinen Muth, Thurns Zaudern und die unerwartete Ankunft eines Reiterregiments gerettet wird. Ferdinand nach Frankfurt, wird dort von den andern 6 Kurfürsten zum Kaiser gewählt. 1619—1637. Ferdinand Ii. Unterdessen sprechen die Böhmen seine Absetzung als König von Böhmen aus und wählen den jungen Friedrich V., Kur- fürsten von der Pfalz, das Oberhaupt der Union und der deutschen Calvinisten, Schwiegersohn Jakobs 1., Königs von England. Graf Thurn zum zweiten Mal vor Wien, mit Bethlen Gabor, Fürsten von Siebenbürgen, vereinigt (Nov. 1619). Kälte und Mangel bewirken den Rückzug. Ferdinand verbindet sich mit seinem Jugendfreunde Maximilian, Herzog von Baiern, Haupt der katholischen Liga, welcher ihm die österreichischen Stände unterwerfen hilft, mit Spanien (Spinola bricht in die Kur-Pfalz ein) und mit dem lutherischen Kurfürsten von Sachsen, welcher Schlesien und die Lausitz wieder unterwirft. Maximilian von Baiern mit dem Heere der Liga (Tilly) nach Böhmen, vereinigt sich mit dem kaiserlichen Feldherrn Boucquoi. Beide siegen in der 1620. Schlacht auf dem weifsen Berge 8. Nov. über Friedrichs V., vom Fürsten Christian von Anhalt geführte Truppen. Friedrich in die'reichsacht, seiner Länder für verlustig erklärt, flüchtet durch Schlesien und Branden- burg nach Holland. Fürst von Anhalt und Markgraf Johann Georg von Brandenburg-Jägerndorf werden ebenfalls in die Acht erklärt. Unter- werfung der Böhmen, Majestätsbrief vernichtet, grausame Hinrichtung der Häupter des Aufstandes, Ausrottung des Protestantismus in Böhmen.

3. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 290

1877 - Berlin : Herbig
290 Neuere Geschichte, Erste Periode. N Restitutionsedikt (1629): 1) Zufolge des geistlichen Vorbehalts (s. S. 285) sollen die seit dem Passauer Vertrage ein gezogenen geist- lichen Güter zurückgegeben werden. Es waren dies 2 Erzbisthümer: Magdeburg und Bremen, 12 Bisthümer: Minden, Verden, Halber - Stadt, Lübeck, Batzeburg, Meifsen, Merseburg, Naumburg (diese drei letzteren werden dem Kurfürsten von Sachsen ausnahmsweise belassen), Brandenburg, Havelberg, Lebus und Camin, aufserdem sehr viele Klöster und Stifte. 2) Nur dio Bekenner der Augs- burgischen Confession sollen freie Religionsübung haben, alle andern „Sekten“ sollen aufhören. — Anfang rücksichtsloser Ausführung des Restitutionsedikts durch die liguistischen u. wallensteinschen Truppen, v 1630. Kurfürstentag zu Regensburg. Die bairisch-liguistische, Wallenstein feindliche Partei tritt entschieden gegen den übermächtig gewordenen Heerführer auf. Den Vorwand bieten die lauten, allerdings wohlbegründeten Klagen aller Reichsstände, namentlich der katholischen, über die fürchter- lichen Erpressungen und Grausamkeiten des Heeres Wallensteins. Der Kaiser lässt sich bestimmen, die Entsetzung des Feldherrn und die Entlassung eines großen Tlicils seines Heeres zu verfügen. [1627 bis 1631. Mantuanischcr Erbfolgekrieg zwischen den Häusern Nevers und Guastalla. Das erstere, von Frankreich unter- stützt (Richelieu rückt selbst ins Feld), trägt durch den Frieden von Chierasco das Herzogthum davon, trotzdem die Kaiserlichen siegreich gewesen waren und Mantua eingenommen hatten.] B. Schwedische Periode (1630—1635). \ 1630. Gustav Ii. Adolf, König von Schweden, landot in (Juli.) Deutschland. Zweck u. Gründe seiner Einmischung: Schutz der unterdrückten Protestanten; Wiedereinsetzung der Herzoge von Mecklenburg, seinor Verwandten; Zurückweisung seiner Vermittelung beim Frieden Lübeck; Besorgnis vor den maritimen Plänen -des Kaisers. Damalige Machtstellung Schwedens: Finnland, Esthland, Livland, Ingermannland gehörten zu Gustav Adolfs Reiche, Kurland stand unter schwedischem Einfluss. Es lag für einen ehrgeizigen Monarchen nahe, an die Erwerbung von Preußen und Pommern zu denkon, welche das baltische Meer fast zu einem schwedischen Seo gemacht hätte.

4. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 293

1877 - Berlin : Herbig
Deutschland, Dreißigjähriger Krieg, Wallenstein. 293 1633. Zug Bernhards von Sachsen-Weimar nach Franken. Er nimmt Bamberg und Hochstädt, treibt die Baiern unter Äldringer zurück und vereinigt sich mit Feldmarschall Horn. Bernhard lässt sich vom Kanzler mit Würzburg und Bamberg als Herzogthum Franken belehnen und besetzt die Oberpfalz. Febr. Nachdem Wallenstein in Prag ein blutiges Strafgericht über viele Offiziere seines Heeres gehalten und dasselbe durch neue Werbungen ergänzt hat, marschirt er nach Schlesien, kämpft gegen die sächsischen, brandenburgischen und schwedischen Truppen, und unterhandelt wiederholt mit Arnim. Oct. Gefangennahme von 4000 Schweden. Wallenstein fällt in Brandenburg ein und rückt in die Nähe von Berlin, plündert dann die Lausitz. Nov. Regensburg von Bernhard von S.-W. genommen. Wallen- stein leistet der Aufforderung des Kaisers, dem Kurfürsten von Baiern zu Hülfe zu kommen, keine Folge, sondern bezieht die Winter- quartiere in Böhmen. Spannung zwischen Wallenstein und dem kaiserlichen Hofe. Die ihm feindliche, liguistisch-spanische Partei will ihn vom Ober- befehl entfernen. Wallenstein führt geheime Unterhandlungen mit den Sachsen, den Schweden, den Franzosen. Er beabsichtigt, sich durch sein Heer (Revers der Obersten in Pilsen) eine autonome Stellung zu verschaffen, von der aus er mit Hülfe der beiden nord- deutschen Kurfürsten den Kaiser von der Herrschaft der spanischen Partei befreien, nöthigcnfalls zum Frieden und zur Ordnung der Reichsangelegenheiten (auf Grundlage de« Religionsfrieden s?) zyringen kann.1 Den Entschluss zur offenen Empörung, wenn die ihm feindlich ! Partei die Oberhand behielte, hat er jedenfalls gefasst. Ob er ernstlich nach der böhmischen Krone gestrebt und andere phantastische Pläne gehegt hat, ist schwer zu entscheiden. — Der Wiener Hof macht ihm die Hauptführer der Truppen (Piccolomini, Grallas, Äldringer, Marradas, Colloredo) abwendig (Ilow, Trzka, Kinski bleiben Wallenstein treu). Patent Ferdinands vom 24. Jan. 1634, „dass Friedland in einer Conspiration begriffen sei, um den Kaiser seiner Krone zu beraubenarmeebefehl an die hohen Offiziere, ihm nicht mehr zu gehorchen. Zweites Patent vom 18. Februar, 1 Vgl. L. v. Ranke, Gesch. Wallensteins, 3. Aull., S. 289.

5. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 130

1865 - Eisleben : Reichardt
130 16<9—1637 Ferdinand 11. Seine Wahl zum Kaiser wurde hauptsächlich dadurch be- wirkt, daß der Kurfürst von Sachsen von der katho- lischen Partei gewonnen wurde. 1619 Die Böhmen unter Matthias von Thurn vor Wien. v). Ferdinand abgesetzt w) und Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böh- men erwählt. Friedrich tder Winterkönig) nimmt die Würde an, haupt- sächlich durch seine stolze Gemahlin Elisabeth, eine englische Prinzessin, bewogen. Bon der evang. Union wurde er im Stiche gelassen, ja der Kurfürst von Sachsen schloß sich sogar der Liga an! Friedrichs Hanptvorkämpfer waren der Markgraf Frie- drich von Baden, der Herzog Christian von Braunschweig x) und der als Feldherr bedeutende Gras Ernst von Mansfeld. 1620 Friedrich wird ans dem weißen Berge bei Prag geschlagen. Prag erobert. Grausamkeiten. Der Majestätsbrief zer- schnitten und der Katholicismus gewaltsam eingeführt, y) Der nach Holland geflohene Friedrich und seine Anhän- ' ger werden in die Acht erklärt, welche durch Til ly voll- zogen wird. (Schlacht bei Wimpfen gegen Friedrich von Baden gewonnen, Christian bei Höchst und Stadt-Lohn besiegt.) Die pfälzische Kurwürde erhielt (í 623) Maxi- milian. z) (1625) Der durch Tilly bedrohte niedersächsische Kreisa) wählt den König Christian kv. von Dänemark zum Anführer. Albrecht von Wallenstein, Herzog von Fried- land, wirbt für den Kaiser unter der Bedingung eines unbeschränkten Oberbefehles ein Heer von 50000 Mann. 1626 Wallenstein schlägt den Grafen von Mansfeld an der dessaner Brücke, Tilly den König Chri- stian bei Lutter am Barenberge. v) Ferdinand durch Boucgnoi ans persönlicher Gefahr gerettet. <Um terschrift.) w) „Als Erbfeind der Gewissensfreiheit und Sklave der Jesuiten." x) Kühn und ritterlich. „Gottes Freund, der Pfaffen Feind" y) Der Jesuitenpaten Lamormain schürte den Eifer Ferdinands an. 7.) Die Heidelberger Bibliothek nach Rom. a) Nach der Besiegung Christians blieb Tilly in Westphalen und suchte das Land-zu katholisiren.

6. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 131

1865 - Eisleben : Reichardt
131 Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un- zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte nach Venedig und von da nach England gehen. Im Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein Freund Christian von Braunschweig. — Ver- wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland. 1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen- burg und Admiral des baltischen Meeres, bela- gert Stralsund vergeblich.c) 1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her» ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage eingezogenen Kirchengüter. Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten 1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu Re g e ns b u r g. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung. Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit 15000 Mann auf Usedom. Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen, sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken- stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter- general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung. Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa 150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000 1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung. c) Wallensteins vermessene Worte? d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs. e) Kanonen vor Berlin ausgefahren. 0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt. 9*

7. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 133

1865 - Eisleben : Reichardt
— 133 — allmächtige Minister Ludwigs Xiii.) in ein Bündniß ein- ließen. Deutschland schrecklich verheert, besonders durch die Schweden, die nach einander von Horn, Bauer, Tor- stens on und Wrangel geführt wurden. 1634 Wollenstem auf kaiserlichen Befehl in Eger er- mordet. Schlacht bei Nördlingen. Hier siegten des Kaisers Sohn Ferdinand und Gal- . las über Bernhard von Weimar und Horn. Letzterer gefangen. Nun Schwaben und Franken verwüstet. 1635 Friede zu Prag. Dieser Separatfriede wurde zunächst zwischen dem Kaiser und Sachsen geschlossen, aber auch Georg Wilhelm von Brandenburg trat demselben bei. ' Jetzt die furchtbarste Verheerung Norddentschlands k) durch die Schweden, welche Pommern eingenommen hatten. Dazu noch die Pest. 1637-1657 Kaiser Ferdinand Iii. (1640—1645) Die Franzosen in Süddeutschland. Elsaß erobert. Bernhard von Weimar hatte sich im südwestlichen Deutschland festgesetzt l), und Richelieu hatte ihm den Elsaß versprochen. Doch 1639 plötzlicher Tod Bernhards. Frankreich nimmt den Elsaß für sich und dringt unter Cond^ und Tu renne in Süddeutsch- land ein. Die Schweden nnterdeß ebenfalls siegreich. Zuletzt drang General Königs mark in Böhmen ein und hatte schon einen Theil von Prag erobert. Da endlich 164b! Friede zu Osnabrück und Münster, m) (Westphä- li scher Friede.) Den Protestanten wurde der angsbarger Religions- friede bestätigt. Der geistliche Vorbehalt fiel weg, und auch die Reformirten wurden in diesen Frieden mit eingeschlossen. Frankreich erhielt den Elsaß mit Ausnahme der freien Reichsstädte, z. B. Straßburgs. Schweden be- kam Vorpommern mit Rügen, ferner Wismar, Bremen und Verden. Brandenburg erhielt Hin- k) Besonders Brandenburgs. 1636 Bauers Sieg bei Wittstoü. l) 1638 schlug er das ligistische Heer unter Jan von Werth bei Rheinselden. ' , w) In Münster wurde nur der Friede zwischen Frankreich und dem deutschen Reiche verhandelt.

8. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 124

1890 - Leipzig : Reichardt
124 Prag erobert. Grausamkeiten. Der Majesttsbrief zer-schnitten und der Katholizismus gewaltsam eingefhrt x). Der nach Holland geflohene Friedrich und feine An-Hnger werden in die Acht erklrt, welche durch Tilly vollzogen wird. Vertreibung der Truppen Friedrichs aus der Ober- und Unterpfalz2). (Schlacht bei Wimpfen gegen Friedrich von Baden gewonnen, Christian bei Hchst und Stadt-Lohn besiegt.) Die pflzische Kurwrde er-hielt (1623) Maximilian. (1625) Der durch Tilly bedrohte niederschsische Kreis55) whlt den König Christian Iv. von Dnemark (Herzog von Holstein) zum Anfhrer. Albrecht von Wallenstein, Herzog von Friedland, wirbt fr den Kaiser unter der Bedingung eines unbeschrnkten Oberbefehles ein Heer von 50000 Mann. 1626 Wallenstein schlgt den Grafen von Mansfeld an der Dessauer Brcke, Tilly den König Chri-stian bei Lutter am Barenberge. Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu Bethlen Gabor von Siebenbrgen; als er aber dessen Unzuverlssigkeit erkannt, entlie er sein Heer und wollte uach Venedig und von da nach England gehen. Im Dorfe Urakowitz (in Bosnien) ereilte ihn aber der Tod^). In demselben Jahre stirbt auch sein Freund Christian von Braunschweig. Nach Wallen-steins Rckkehr von der Verfolgung Mansfelds Verwstung von Holstein, Schleswig und Jtland. 1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Meck-lenburg und Admiral des Baltischen Meeres, belagert Stralsund vergeblich. 1629 Das Kaiserliche Restltutionsedikt verlangt die Herausgabe smtlicher seit dem Passauer Ver-trage eingezogenen Kirchengter. Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit Dnemark zu Lbeck Friede geschlossen. Wallenstein blieb eigenmchtig in Nord-Deutschland, welches er schreck-lich verheerte. Da wurde auf Betrieb der Reichsfrsten, besonders Maximilians von Bayern, *) Der Jesnitenpater Lamormain (Lmmermann) schrte den Eifer Ferdinands an. 2) Die Heidelberger Bibliothek nach^Rom. 8) Nach der Besiegung Christians Hieb Tilly in Westfalen, suchte das Land zu katholisieren und rstete sich,weiter nach Norddeutschland vorzu-dringen. *) Er stark end, in kriegerischer Rstung.

9. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 126

1890 - Leipzig : Reichardt
bergang der den Lech und zog in Mnchen ein, während die Sachsen Bhmen einnahmen. Nun wandte sich Ferdinand Ii. wieder an Wallenstein, der nach langem Bitten den Oberbefehl bernahm, jedoch unter fr den Kaiser sehr drckenden Bedingungen; so mute derselbe auf jede Einmischung in die Heeresange-legenheiten verzichten und ihm die Verfgung der alle im Reiche zu erobernden Gebiete berlassen. Schnell wirbt er 40 000 Mann, vertreibt die Sachsen aus Bhmen und bezieht dann Gustav Adolf gegenber ein befestigtes Lager bei Nrnberg. Der Versuch, es zu erstrmen, milingt, und Gustav Adolf folgt dem nach Sachsen ziehen-den Wallenstein. 1632 Schlacht bei Ltzen. Gustav Adolf fllt. 16. Nov. Wegen dichten Nebels beginnt die Schlacht erst gegen Mittag. Anfangs wirft Gustav Adolf Wallensteins Truppen; als aber der kaiserliche Reitergeneral Pappen-heim anlangt, geraten die Schweden ins Schwanken. Um ihnen Hilfe zu bringen, stellt sich Gustav Adolf selbst an die Spitze eines Regiments, gert aber zu nahe an die kaiserlichen Reiter, wo er von zwei Schssen nieder-gestreckt und von den Reitern berritten wird. Die Schwe-den unter Bernhard von Weimar siegen schlielich. Pappenheim fllt. Wallenstein nach Bhmen, nimmt gegen den Kaiser eine verdchtige Haltung an1). An die Spitze der Kriegsfhrung trat der schwedische Kanzler Axel Oxenstierna und Bernhard von Weimar, die sich mit den Franzosen (Kardinal Richelieu, der allmchtige Minister Ludwigs Xiii.) in ein Bndnis einlieen. Deutschland schrecklich verheert, besonders durch bte Schweden, die nacheinander von Horn, Baner, Tor-stenson und Wrnget gefhrt wurden. 1634 Wallenstein durch den Kaiser abgesetzt, wird in (5ger ermordet. Schlacht bei Nrlwgen. "Hier siegten des Kaisers Sohn Ferdinand und Gallas der Bernhard von Weimar und Horn. Letzterer gefangen. Nun Schwaben und Franken verwstet. 1635 Friede zu Prag. Dieser Separatfriede, in welchem der Kaiser auf bte Ausfhrung des Restitutionsedikts verzichtete, wurde zunchst zwischen dem Kaiser und Sachsen geschlossen, aber auch Georg Wilhelm von Brandenburg trat demselben bei. i) So lie er es geschehen, da (1633) Regensburg durch Bernhard von Weimar erobert und Bayern verheert wurde.

10. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 127

1890 - Leipzig : Reichardt
127 Jetzt die furchtbarste Verheerung Nord-Deutschlands *) durch die Schweden, welche Pommern eingenommen hatten. Dazu noch die Pest. 16371657 Kaiser Ferdinand Iii. 16351648 Schwedisch-franzsischer Krieg. Bernhard von Weimar hatte sich im sdwestlichen Deutschland festgesetzt^), und Richelieu hatte ihm den Elsa versprochen. Doch 1639 pltzlicher Tod Bernhards. Frankreich nimmt den Elsa fr sich, und (Sonde und Turenne dringen in Sd-Deutschland ein. Die Schweden waren unterdes ebenfalls siegreich. Zu-letzt drang General Knigsmark in Bhmen ein und hatte schon die Kleinseite von Prag erobert. Da endlich 1648 Friede zu Osnabrck und Mnsters. (West slisch er Friede.) Den Protestanten wurde der Augsburger Religious-friede besttigt, in welchen auch die Reformierten mit eingeschlossen wurden. In Bezug auf den Besitz der geistlichen Gter wurde der Zustand am 1. Januar 1624 als Norm festgestellt. Die Reichsstnde erhalten die volle Souvernett. Die Unabhngigkeit der Niederlande und der Schweiz vom Deutschen Reiche wird anerkannt. Frankreich erhielt den Elsa mit Ausnahme der freien Reichsstdte, z. B. Straburgs. Schweden be-kam Vorpommern mit Rgen, sowie einen Teil Hinterpommerns mit Stettin, serner Wismar, die Bistmer Bremen und Verden. Branden-brg erhielt Hinterpommern mit Kammin und die Bistmer Magdeburgs), Halberstadt und Min-den. Der Sohn Friedrichs V. wird Kurfürst von der Pfalz, mu jedoch die Oberpfalz Bayern berlassen. Deutschland war vllig verwstet und hatte an 10 Million Menschen verloren. 1) Besonders Brandenburgs, dessen schwacher Kurfürst sich nach Knigs-berg zurckzog. 1636 Baners Sieg bei Wittstock. , 2) 1638 schlug er das ligistische Heer unter Jan von Werth der Rhein selben, nachdem er 2 Tage zuvor dort selbst besiegt worden war. Er eroberte darauf fr sich das feste Brei fach. 3) In Mnster wurde nur der Friede zwischen Frankreich und dem Deutschen Reiche verhandelt, in Osnabrck mit Schweden verhandelt. *) Magdeburg kam aber erst 1680, nach dem Tode des letzten Admi-nistrators, an Brandenburg.
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