Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 127

1890 - Leipzig : Reichardt
127 Jetzt die furchtbarste Verheerung Nord-Deutschlands *) durch die Schweden, welche Pommern eingenommen hatten. Dazu noch die Pest. 16371657 Kaiser Ferdinand Iii. 16351648 Schwedisch-franzsischer Krieg. Bernhard von Weimar hatte sich im sdwestlichen Deutschland festgesetzt^), und Richelieu hatte ihm den Elsa versprochen. Doch 1639 pltzlicher Tod Bernhards. Frankreich nimmt den Elsa fr sich, und (Sonde und Turenne dringen in Sd-Deutschland ein. Die Schweden waren unterdes ebenfalls siegreich. Zu-letzt drang General Knigsmark in Bhmen ein und hatte schon die Kleinseite von Prag erobert. Da endlich 1648 Friede zu Osnabrck und Mnsters. (West slisch er Friede.) Den Protestanten wurde der Augsburger Religious-friede besttigt, in welchen auch die Reformierten mit eingeschlossen wurden. In Bezug auf den Besitz der geistlichen Gter wurde der Zustand am 1. Januar 1624 als Norm festgestellt. Die Reichsstnde erhalten die volle Souvernett. Die Unabhngigkeit der Niederlande und der Schweiz vom Deutschen Reiche wird anerkannt. Frankreich erhielt den Elsa mit Ausnahme der freien Reichsstdte, z. B. Straburgs. Schweden be-kam Vorpommern mit Rgen, sowie einen Teil Hinterpommerns mit Stettin, serner Wismar, die Bistmer Bremen und Verden. Branden-brg erhielt Hinterpommern mit Kammin und die Bistmer Magdeburgs), Halberstadt und Min-den. Der Sohn Friedrichs V. wird Kurfürst von der Pfalz, mu jedoch die Oberpfalz Bayern berlassen. Deutschland war vllig verwstet und hatte an 10 Million Menschen verloren. 1) Besonders Brandenburgs, dessen schwacher Kurfürst sich nach Knigs-berg zurckzog. 1636 Baners Sieg bei Wittstock. , 2) 1638 schlug er das ligistische Heer unter Jan von Werth der Rhein selben, nachdem er 2 Tage zuvor dort selbst besiegt worden war. Er eroberte darauf fr sich das feste Brei fach. 3) In Mnster wurde nur der Friede zwischen Frankreich und dem Deutschen Reiche verhandelt, in Osnabrck mit Schweden verhandelt. *) Magdeburg kam aber erst 1680, nach dem Tode des letzten Admi-nistrators, an Brandenburg.

2. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 87

1890 - Leipzig : Reichardt
87 778 Krieg in Spanien. Grndung der spanischen Mark. Die Omajaden in Damaskus waren von den Abbafiden gestrzt worden. Nur Abderrahman entkam und grndete in Cordova ein Kalifat. Die Emirs, welche ihn nicht anerkannten, vertrieben; so der von Saragossa. Karl, von diesem zu Hilse gerufen, ist siegreich, erobert Saragossa und Pampelona, mute aber wegen Emprung der Sachsen heimkehren. Uberfall der Nach-Hut im Thale Roncesvalles durch die Basken. Ro-lands Tod^). Spanische Mark zwischen Pyrenen und Ebro erst sper gegrndet. 79196 Krieg gegen die Avarcn. Grndung der Ost-mark. Die ruberischen Avaren hatten (788) bte Emprung des Herzogs Thassilo von Bayern untersttzt und machten den beabsichtigten Handelsweg2) nach dem griechischen Kaisertums unmglich. Karl entreit ihnen ihr Land bis zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte. 800 Karl wird am Weihnachtsseste von Papst Leo Iii. zum rmischen Kaiser gekrnt. Der aus Rom verjagte und groer Verbrechen angeklagte Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging nach Italien und setzte ihn wieder ein. nachdem er auf das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein-bar unerwartete Krnung in der Peterskirche, wodurch Karl der hchste Herrscher der Christenheit und Schirm-Herr der Kirche wurde. Dns rmische Reich als christ-liches Reich wieder hergestellt. Nach Bekriegung der Dnen (Normannen) im Norden und der Slaven^) im Osten des Reiches verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahre alt4). 814840 Ludwiq der Fromme. Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser teilte bald das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pippin und Ludwig, so da Lothar, der lteste, den grten Teil und die Kaiserwrde erhielt. Sein dadurch verkrzter Nesse Bernhard, König von Italien, emprte sich und wurde geblendet, so da er nach drei 1) Roland, Hauptheld der Karlssage. (Rolandslied des Pfaffen Konrad.) 2) Karl wollte den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zwischen Altmhl und Regnitz verbinden. Erst König Ludwig I. von Bayern hat diese Idee durch den Ludwigskanal verwirklicht. 3) Unterwerfung der Sorben und der Milzen in Brandenburg. 4) Beisetzung im Dome zu Aachen. Erffnung der Gruft durch Otto Iii., dann durch Friedrich Barbarossa.

3. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 40

1873 - Kempten : Dannheimer
40 . . ^lge der Nrdlinger Schlacht kamen alle Schrecken des Krieges, der Theurung und Pestilenz der Schwa den. Die rohen Soldaten mihandelten die Bewohner, mordeten, plnderten, zndeten. Der Manael an Lebensmitteln fteiqerte sich so m man aus Kleie, Mhlstaub, Sgmehl, Eicheln und Bm-ln B'or , aus Wurzeln, Nesseln, Laub wurden Speisen zubereitet. K.-e-pirte Pferde, Hnnde und Kazen wurden aufgesucht und v entehr?. vie hungernden durchwhlten selbst frische Grber, erstiegen die Gala n und nahmen bte Todten zur Speise hinweg. Eine Seuche war 'die Folge dieser Hnngersnoth. V.ele Drfer starben aus oder es blieb nur ein kleiner Theil Einwohner brig. Gesindel machte d e Wsae unsicher; jeder geschftliche Verkehr stockte, die Felder und Grten blie den unbestellt; die Jugend und die Alien verwilderten im er den Lei -den und Lastern der blutigen Zeit. Die Rachw.h:: dieses Krieges dauerten lange; der Papst aber halte gegen den Abschlu des Briedens protestirt. Der drei ig j hrige tri eg brachte der unser deutsches Vaterland ein entsezliches, kaum zu beschreibendes Unheil. Hunderte von Ortschaften, Drfern und Hfen gingen Zn Grunde, zwei Dritt-theile der Einwohner verloren durch Mord, Hunger und Pest das ^eben; die schnsten Anpflanzungen, Fruchtfelder, Grten, Weingelnde Haine wurden verheert; Handel und Gewerbe lagen darnieder. Es fehlte an Hnden, Saatfrucht und an Zugvieh, um die cker *!? bestellen. Die Menschen verwilderten unter den Greueln, Schrecken und Mhsalen der Zeit; Unglaube, Roheit und Unsittlichfeit nahmen berhand. In der Mitte des 17 Jahrhunderts war Deutschland verarmt, entvlkert und stand am Rande des Elends und Verderbens. Alle Zu-stnde waren erschtternd, klglich, jammervoll. Nach dem Friedens-schlnsse galt es, die brgerlichen und staatlichen (sozialen) Verhltnisse wieder ;u ordnen, es galt, neu zu bauen, zu erlernen, einzurichten. Aber dies konnte nicht lange in Ruhe geschehen; Frankreich bedrohte Dents chlaud. Der König Ludwig Xiv trug die franzsische Krone 70 Jahre laug, aber nicht znm Heile seines Staates. Er war ein herrschschtiger, eitler, ausschweifender Fürst. Auf sein Anstiften fielen die Schweden (Wrnget) in die Mark Brandenburg ein, wurden aber 1675 bei Fehrbellin von dem groen Churfrsten Friedrich Wilhelm aufs Haupt geschlagen (Derflinger, Stallmeister Froben). Im Jahre 1681

4. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 42

1873 - Kempten : Dannheimer
42 / den berhmten Sieg bei Zentha. Im spanischen Erbfolgekriege 1701 bis 1714 sammelte sich Eugen neue Lorbeeren, besonders durch die Schlacht bei Hchstdt an bcr Donau 1704 und bei Turin in Italien 1706, wo bi? preuische Infanterie unter b m Fürsten Leopolb von Dessau den Au f;Hag gab. Im Jahre 1716 schlug er die Trken abermals bei Peterwarbein vollstnbig und 1717 eroberte er die starke Fcstuug Belgrab, beren Einnahme das Volk h.mte noch besingt. Eugen starb, von Hohen itnb Niebern verehrt, 1736. Einen der schdlichsten Kriege begann Ludwig Xiv im Jahre 1687. Nachbcrn ei; schon 1681 mitten im Fr leben Stra lmrg und embere Reichsstbte im Elsas; berfallen und von feilen Verrthern urterstzt besezt hatte, sanbte er seine Raubheere an den Oberrhein. Speier. Worms, Oppenheim, Mannheim, Hcibelberg und sein prch-t ges Schlo giencen grttnthcils im Feuer auf. Die Einwohner wrben beraubt, mihcinbclt, verjagt und oem Hungertobe Preisgegeben, K instwerkt' zerstrt und selbst die Knigsgrber in Spcier umwhlt. Die franzsischen Solbatcn und Offiziere hausten berall wie rohe, bermtige Barbaren. Die Generale Montelar und Melac brangen 1688 bis Stutt >art, Elingen, Gppingen und Schornborf vor. Die leztere Stadt wrbe durch den Muth der Weiber und bcr Brgermeisterin Knkelin vor der Eroberung und Braubschaz, ng bewahrt. In bcn nachfolgenben Kriegsjahren glckte es den Deutschen nicht, den Mcibbrcnnern ihre Beute wieder abzunehmen und ihnen eine wohlverdiente Zchtigung zu ertheilen. Der Friede zu Ryswick in Hol land gab dem schwachen deutschen Reiche 1^97 eine kurze Ruhe. Ludwig gelstete nach einem greren Erwerbe (Spanien). Eines der grten und mchtigsten Reiche der Gegenwart bildet Rußland. Der Zar Peter d. Gr., 16821725, suchte seinen Staat aus der Barbarei empor zu heben. Er unternahm Reisen ins Ausland, berief gebildete Fremde, gestaltete das Heerwesen um und f: berte Schifffahrt, Handel, Gewerbe und Ackerlaa. Mit dem berhmten Schwebenknig Carl Xll fhrte er lange Krieg und entri ihm die schne i Provinzen an der Ostsee (Esthlanb, Livlanb, Inger-mannlanb). Im Jahre 1709 verlor Carl die Schlacht bei Poltawa in Subrulanb, worauf er zu bcn Trken floh. So groe Regen tentugenben Peter auch hatte, so bleiben boch die Niebermezclung der Strelizen und die strenge Behanblung seines Sohnes Alc^ei Flecken in feinem Ruhme. Durch ihn gewann Rußland eine hohe Stellung

5. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 45

1873 - Kempten : Dannheimer
15 d'e englischen Minister veranlate, ihnen Steuern aufzulegen (Stempeltaxe, .Zollerhhung), so entstand groe Unzufriedenheit. Die Stadt Boston gab durch den Theesturm im Dezember 1772 das Zeichen zum Ausbruch. berall waffnete man sich, 1775 kam e zum ersten Gefecht bei Lxington. England schickte ein ansehnliches Heer. W.^s-hington, Franklin, Putnam leiteten den Freiheitskampfs (auch En-rover (Lafayette, Kosciusko, Steuden) kamen zu Hilfe. Am 4 Juli 1776 sprachen die Kolonien, damals 13, ihre Unabhngigkeit aus. Frankreich schlo einen Bund mit dem neuen Freistaat; Spanien und Holland traten gegen Englard auf (Belagerung von Gibraltar 1782). Mit wechselndem Glck wurde ge'mpft. Im Frieden zu Paris und Versailles 1784 anerkannte England den Fhstaat Dieser vereinigte sich fester durch die Unionsregierung 1787, Washington wurde der erste Prsident und blieb es bis 1797. Die Union wuchs mit jedem Jahrzehnt an Gebiet und Bevlkerung; jezt hat sie 170000 Q-M., 38,5 Tiill. Einwohner in 37 Staaten und mehreren Territorien (Gebieten). ----------------- Ins Jahr 1789 fllt der Ausbruch der franzsischen Revolution. Eine ungeheure Schuldenlast des Staates, lasterhafte Ausschweifung und Willkrdcrrschaft frherer Könige und des Hofes, ungei hrliche Vorrechte des Adels und der Geistl chkeit und ein maloser Druck des Volkes fhrten dazu. Die einberufenen Reichsstnde sollten helfen. Nach Erstrmung der Bastille geschahen Greuel ohne Zahl im ganzen Lande. Die Nationalversammlung gab eine neue Konstitution oder Verfassung und sprach die Gleichheit aller Brger vor dem Gesez aus. Der brave, unschuldige, doch schwache König Ludwig Xx i wurde den 21 Januar 1793, seine Gemahlin Antoi-nette im folgenden Oktober durch die Guillotine enthauptet und Frankreich zur Republik erklrt. Die Jakobiner bten jezt ein^ Schreckens-Herrschaft aus; tglich wurden hunderte aufs Blutgerste geschleppt. Die Greuelscemn erreichten ihren Gipfel unter Danton, Marat, Ro-besj-ierre. Erst 1795 legann eine ruhigere Zeit; doch dauerten die Kriege fort bis nach Napoleons 1 Sturz 1815. Napoleon Bon aparte war geboren zu A j a c c i o auf der Insel Korsika, den 15 August 1769. Er wurde Obergeneral in Italien 1796, wo siegreiche Schlachten ihn berhmt machten ; unglcklich dagegen lief sein Feldzug nach gypten und Syrien ab (Alu-fir, Jaffa), 1798. Er verlie seine Armee und wurde Konsul 1800, und besiegte anfs neue sterreich (Marengo) und das deutsche Reich

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 203

1826 - Kempten : Dannheimer
203 sen-er Thiere; die Städte voller Brandstätten, die meisten Klöster gänzlich erarmt. Bettler, Landstreicher und Räu. der, die sich aus den entlassenen Soldaten aller Heere bildeten, strichen verzwelstungsvoll durchs Land; selbst Münchens Wohlstand war unlergegangen, die Schulden des Staates waren zu einer damals furchtbaren Größe angeschwollen, l'340,000 fi. übernahm davon die Land- schaft am Landtage 1669. Fr'g. 153) Wie waren Maximilians letzte Lebenslage, — wann starb er, — und welche Kinder erhielt er aus seiner zweiten Ehe? Antw. Don allen Helden, Fürsten und Königen, die beim Beginn deö dreißigjährigen Krieges stritten, lebte beim Ausgang desselben nur noch Maximilian; ohne der Stärke seines Geistes und Willens- würde der alte Glaube der allgemeinen Kirche von Deutsch, land gewichen und das Haus Habsburg zerkrüm. wert worden sein, sein Bestreben in den letzten Tagen seines unter schweren Sorgen verstrichenen Lebens war, seine herben Erfahrungen fruchtbar für seinen Sohn zu ma. chen; er schrieb ihm mit eigener Hand die denkwürdigsten Lehren für Fürsten nieder, und sah gottergeben das Ziel feiner Tage nahen. Noch einmal besuchte der acht und slebenzigjährige Chursürft Ingolstadt, das immer un. bestegt den Feinden Baierns trotzte, wo er die schönsten Stunden seiner Jugend genoß. In wehmulhövoller Erin. uerung betrachtete er die festen Wälle dieser guten "Stadt, erlitt aber dabei eine Erkältung, die nach einem ftchg. tägigen Erkranken ihm den Tod brachte. Sanft und Lebens müde gab er am 27 Sept 1651 seinen Geist auf. Sein Madensack, wie er in seinem Befehl eigenhändig schrieb, solle, ohne Gepränge, zu München in der Kirche der Je. suiten neben der Asche seiner Eltern und seiner ersten Ge- mahlinn beigesetzt werden, was auch treu befolgt wurde. — Marimtlian erhielt aus seiner zweiten Ebe mit Ma. ria Anna, der Tochter K. Ferdinand ll. zwei Prin. reu: ,) Ferdinand Maria (1636 qeb.) und 2) Max Philipp, welcher letztere sich 1668 mit Maurltia Febronia de la Tour, einer Tochter Friedrichs Mo.

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 202

1826 - Kempten : Dannheimer
2or 0 sicht der Schweden, wegen des gebrochenen Waffenstill- standes an Maximilian sich zu rächen. Im Anspa- chischen vereinigten sich Wrangel und T»renne, und drangen in Batern vor. Die Baiern waren zu schwach, den Uebcrgang über den Lech ihnen zu wehren. Oie und das mit ihnen verbundene österreichische Korps wur- den bei Zuömaröhausen (im Mai) geschlagen, so daß sich Maximilian nach Salzburg flüchtete; bei der Fahrt auf dem Inn nach Braunau ging eines feiner Schiffe unter, das seine meisten Stlbergeräthe führte. — Der Mangel an Lebensmittel nölhigte zuletzt die Schweden und Franzosen, das furchtbar ver- wüstete Baiern im October zu verlassen, und sich nach Böhmen zu wenden. — Der westphalische Friede (24. Oct. 1648) beruhigte endlich, nach dreißigjährigem Kampfe, daö erschöpfte Deutschland! — In diesem Frie- den erhielt Maximilian die Chur würde mit dem Erztruchseßenamte, die Ob er Pfalz, und die Grafschaft Cham; doch ward dem pfälzisch.witlelsbachischeu Hause die Succession in diesen Würden und Landern nach dem Erlöschen der Wilhelmischen Linie in Batern zugesichert. Der Churfürst Maximilian gab darauf die Unterpfalz an den neuen Chnrfürsten Carl Ludwig von der Pfalz, dem Sohn Friedrich V., zurück, und verzichtete auf die Ansprüche au Obe rösterreich und die 1z Mil. li o n en Kriegst osten! — Frankreich und Schweden wurden reichlich mit deutschen Landern belohnt. F r g. 152) Wie war der Landeözustand Baierns nach dem dreißigjährigen Glaubenskrieg? Antw. Ganz Baiern zeigte beim wcstphälischen Frie- densschluß (1648) ein Jammerbild unermeßlichen Elends. Pest und Hunger, Flamme und Schwerdt vereinigten sich während eines Menschenalters zur Vertilgung alles Le- benö und Vermögens, kaum waren mehr zwei Drittheil der ehemaligen Bevölkerung vorhanden. An der Isar, am Inn und der Donau lagen Gewerb und Handel tobt; Markte und Dorfschaften, ehemals in üppiger Fülle blü- hend, waren öde; große Höfe unbewohnt; die Aecker sah man mit Gesträuchen überwuchert, die Wälder voll reis-

8. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 100

1834 - Kempten : Dannheimer
100 Der neuen Zeit I. Periode. ,54» durch die Jesuiten, die seit 1540 dem Umsichgreifen des Lutherthumes Grenzen setzen sollten, wie auch durch das 1545 Concilium zu Trient (von 1545—1563), das jede Ab- weichung von den bisherigen Glaubenssätzen mit dem Ban- ne belegte, nicht wenig angefacht, iss» Aus Verdruß und Körperschwäche legte endlich Karl der V. die Regierung nieder, nachdem er seinem Sohne Philipp dem Ii. die spanische Monarchie, und sei- nem Bruder Ferdinand die deutsche Kaiserkrone über- geben hatte. (§. 124.) Auf Ferdinand folgten in schnellem Wechsel Maximilian der Ii., auf diesen Rudolph i6i2 der Ii-, und endlich Kaiser Mathias, unter welchem der schreckliche 30jahrige Krieg ausbrach, welcher von 46'8 1618—1648 dauerte, und das deutsche Vaterland auf eine nie erhörte Weise verheerte. §. 119. Der dreißigjährige Krieg. Kaiser Mathias ließ in Böhmen eine protestanti- i6i8 sche Kirche niederreißen, eine andere verschließen. Auf die Beschwerde der Protestanten über dieß Verfahren antwortete der Kaiser mit Drohungen. Die Böhmen 45i8 hierüber aufgebracht, stürmten am 23. Mai 1618 das Schloß in Prag, warfen die königlichen Räthe zum Fen- ster hinaus, und verjagten die Jesuiten aus dem Lande. Der Krieg war nunmehr entschieden. Schnell sam- melten die Böhmen ein Heer, kündigten dem Hause Oe- sterreich den Gehorsam auf, schlugen dessen Truppen, und rückten selbst in das Herz der österreichischen Staaten ein. Auch Mähren, Schlesien, die Lausitz re. schloßen sich an die rebellischen Böhmen an. i6i» In diesen gefahrvollen Zeiten starb Kaiser Mathias; 20mär;ihm folgte" Ferdinand der Ii., ein heftiger Feind der Pro- testanten. Dieser hatte zwar die empörten Lander in kurzer Zeit zum Gehorsame gebracht; da er aber in denselben die evangelische Religionsübung unterdrückte, und durch das sogenannte Restitutions-Edikt die Freiheit und Macht der protestantischen Fürsten in Deutschland gefährdete, riefen diese den schwedischen König Gustav Adolph um Hilfe an. Dieser große Fürst landete, der Einladung folgend, am 1630 24. Juni 1630 mit 15,000 abgehärteten Schweden auf der

9. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 173

1834 - Kempten : Dannheimer
173 zweite Periode. §. 195. Schweden. Durch die große Niederlage bei Pultawa, die Karl der Xii- von Zaar Peter dem I. im Jahre 1709 erlitten nos hatte (§. 154.), war Schwedens Macht im Norden von Europa gebrochen, und Rußlands Uebergewicht daselbst fest gegründet worden. Von Karls des Xii. Tod in den Laufgraben von Friedrichshall (30. Nov. 18*18) *7(a bis zum Beginne der französischen Revolution folg- ten in Schweden rühmlose Regenten. König Gustav der Iii. (von 1771—1792) war eben im 1771 Begriffe, gegen das empörte Frankreich zu Felde zu zie- hen, als ihn am 16. März 1792 Ankerström auf einem 1702 Maskenballe zu Gefle ermordete. Ihm folgte sein noch "Mrz. minderjähriger Sohn Gustav der Iv., für welchen bis zum 1. Nov. 1796 der Herzog von Südermanland, des nsñ verstorbenen Königs Bruder, die vormundschaftliche Regie- rung führte. Sobald Gustav volljährig geworden war, und die Regierung angetreten hatte, reizte er durch sein unkluges, kriegerisches Wesen die größten Mächte gegen sich auf. Er beleidigte Preußen, beleidigte Frankreich, und verlor im September 1807 an letztere Macht P ommern und Rü- i8<n gen. Da er aber aus Haß gegen Napoleon in dem Bündnisse mit Großbritannien fest beharrte, veran- laßte er Rußland und Dänemark, Schweden den Krieg zu erklären. Ein russisches Heer unter Buxhöfden brach in Finn- land ein, und eroberte diese schöne Provinz, welche Kaiser Alexander, um seine Grenzen zu sichern, am 16. März 1808 *8ns dem russischen Reiche einverleibte. Der Verlust von Finn-"^". land und die drückenden Kriegsauflagen erregten all- gemeine Unzufriedenheit, die endlich so weit gedieh, daß die Großen des Reiches am 13. März 1809 den isoq König Gustav entthronten, und seine Nachkommenschaft "Mrr. aus immer von der Erbfolge ausschloßen. §. 196. Beschluß. Jetzt übernahm der Herzog von Südermanland die Regentschaft, und bestieg darauf, nachdem er am 7. Juni 1809 eine neue Verfassung bestätiget hatte, als 7. Juni Karl der Xiii. den schwedischen Thron. Da aber der Kö-

10. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 115

1834 - Kempten : Dannheimer
Von Ferdinand Iii. bis auf Ludwig Xvi. 115 ihren Säugling Joseph dem Reichstage der Ungarn, und entflammte dadurch diese Nation zu dem feierlichen 1741 Versprechen, die Königinn mit Gut und Blut zu un- ^Scpt. terstützen. Schaaren von Eingebornen, Illyrier, Siebenbür- ger, Sklavonier rc. sammelten sich um die Fahnen der Kaiseriim. Jetzt schwand das Glück der Bayern; Friedrich H. war befriedigt, Sachsen schloß Frieden und spater sogar einen Bund mit Oesterreich (1743). Ober-Oesterreich und Böhmen gingen verloren; Karl der Vii. mußte so- gar aus seinen Erbstaaten fliehen, und starb endlich am 20.1ui Jan. nach einer sehr unglücklichen Negierung zu München. Sein Sohn, der Churfürst Maximilian Joseph, schloß am 22. April des nemlichen Jahres zu Füßen mit der Kaiserinn Frieden, worin er seinen Ansprüchen auf Oesterreich entsagte, und seine Erb lande wieder zu- rück erhielt. Jetzt wurde der Gemahl Marien Theresiens, als Franz der I., zum Kaiser erwählt. m3 13ecpt. §. 158. Der siebenjährige Krieg. Aber Maria Theresia konnte den Verlust von Schle- sien nicht verschmerzen. Sie verband sich daher heimlich mit Rußland und Chursachsen gegen den König von Preußen. Aber Friedrich, von dem Bündnisse unterrichtet, rückte plötzlich in Sachsen ein, nahm bei Pirna die ganze sächsische Armee gefangen, und eröffnete so den, von sei-175<I ner siebenjährigen Dauer (von 1756—1765) benann- ten Krieg. In diesem großen Kampfe, den Friedrich, nur von Eng- land und einigen protestantischen Fürsten unter- stützt, gegen halb Europa — Oesterreich, Rußland, das deutsche Reich, Frankreich und Schweden führ- te, zeigte sich des großen Königs Kriegskunst und die Tapferkeit seiner Feldherren und Heere im glän- zendsten Lichte. Obwohl einige Mal dem Verluste aller seiner Lander nahe, bestand er doch den schweren Kampf mit Riesenkraft, und verlor im Frieden zu Hubertsburg (zwischen Dresden und Leipzig), geschlossen am 15. Febr. 1765, nicht einen Fuß breit Landes. In diesem schweren Kriege war mehr als eine Million Menschen gefallen, und unermeßliche Summen vcr- 8 *
   bis 10 von 11 weiter»  »»
11 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 11 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 6
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 1
9 0
10 2
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 4
32 0
33 0
34 6
35 0
36 3
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 0
46 1
47 1
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 6
1 6
2 1
3 4
4 4
5 1
6 4
7 18
8 7
9 11
10 0
11 10
12 0
13 0
14 0
15 0
16 6
17 40
18 4
19 0
20 14
21 7
22 1
23 24
24 0
25 2
26 6
27 1
28 1
29 3
30 0
31 1
32 3
33 2
34 31
35 0
36 1
37 12
38 1
39 6
40 0
41 11
42 3
43 5
44 1
45 5
46 0
47 2
48 1
49 0
50 10
51 1
52 3
53 0
54 6
55 4
56 10
57 0
58 6
59 6
60 1
61 4
62 3
63 3
64 9
65 16
66 7
67 4
68 10
69 7
70 4
71 8
72 1
73 18
74 7
75 0
76 4
77 11
78 6
79 3
80 4
81 1
82 5
83 74
84 9
85 34
86 21
87 2
88 4
89 10
90 0
91 1
92 22
93 2
94 9
95 20
96 16
97 3
98 32
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 2
5 0
6 0
7 1
8 3
9 20
10 1
11 0
12 0
13 2
14 0
15 0
16 8
17 0
18 1
19 8
20 0
21 4
22 0
23 0
24 1
25 0
26 1
27 2
28 0
29 0
30 4
31 4
32 0
33 9
34 0
35 5
36 0
37 0
38 0
39 1
40 6
41 0
42 0
43 0
44 10
45 0
46 0
47 1
48 4
49 7
50 0
51 1
52 1
53 0
54 8
55 6
56 0
57 3
58 1
59 3
60 0
61 5
62 1
63 2
64 1
65 0
66 0
67 12
68 2
69 0
70 3
71 4
72 1
73 7
74 0
75 1
76 2
77 3
78 0
79 14
80 4
81 5
82 0
83 0
84 0
85 1
86 1
87 0
88 17
89 0
90 0
91 19
92 0
93 5
94 0
95 0
96 0
97 2
98 6
99 1
100 1
101 0
102 0
103 11
104 0
105 0
106 0
107 0
108 1
109 2
110 0
111 0
112 0
113 0
114 2
115 1
116 0
117 2
118 1
119 0
120 2
121 2
122 2
123 0
124 1
125 0
126 2
127 2
128 1
129 0
130 0
131 1
132 1
133 0
134 2
135 0
136 3
137 1
138 1
139 0
140 2
141 2
142 0
143 2
144 5
145 2
146 1
147 3
148 5
149 0
150 12
151 1
152 1
153 0
154 0
155 6
156 2
157 6
158 3
159 0
160 0
161 2
162 1
163 2
164 0
165 2
166 2
167 0
168 0
169 0
170 3
171 5
172 1
173 1
174 4
175 0
176 9
177 2
178 0
179 0
180 0
181 2
182 10
183 3
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 1
190 0
191 9
192 0
193 0
194 2
195 0
196 0
197 5
198 6
199 1