Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 20

1877 - Berlin : Herbig
20 Alte Geschichte, Orientalische Völker. (Hauptsitz des Cultus der Aschera, aus dem hervorgeht der griechische Cultus der „aus dem Schaum des Meeres geborenen“ Aphrodite, d. h. deren Cultus zur See zu den Griechen gekommen ist), in Ciliden, auf Rhodos, Kreta, Cythera etc. Sage von der Entführung der Europa (d. h. der Finsteren), der Tochter des Phoenix (d. h. des Phöniciers) von Sidon durch den in einen Stier verwandelten Zeus (die auf dem Stier reitende Mond- göttin Dido-Astarte, welche nach Westen entweicht). — Sage von Minos, dem Sohne des Zeus und der Europa, dem mächtigen Be- herrscher von Kreta; seine Gattin ist Pasiphae (d. h. die Allschei- nende). Sage von dem in das Labyrinth eingeschlossenen Minotau- rus (d. h. Stier des Minos, einer anderen Auffassung des Baal-Moloch), welchem Athen Menschenopfer senden muss. Alle diese Sagen sind mythische Darstellungen der Ansiedelungen und der Herrschaft der Phönicier und ihres Cultus auf Kreta und einigen Inseln des ägäischen Meeres. Daedälus, der Erbauer des Labyrinths auf Kreta, ist die Personification der technischen Fertigkeiten, welche den Hellenen von den Phöniciern überliefert wurden. Auch Kadmus, der seine Schwester Europa suchend auf Thera und Thasos landet, in Böotien die Kadmea erbaut und die Buch- staben erfindet, ist der mythische Repräsentant phönicischer Nieder- lassungen, durch welche die Buchstabenschrift und andere Cultur des Orients den Griechen übermittelt wurde. Gründung phönicischer (vorzugsweise sidonischer) Kolonien auf Sicilien, auf der Südküste: Minoa (Heraklea), auf der Nordküste: Machanath (d. h. Lager), von den Griechen später Panormos ge- nannt, Soloeis (sela = Fels), auf der Insel Melite oder Malta; an der Westküste Siciliens das Eiland Motye und in Afrika (Hippo). vor Chr. 1254. Sidonische, aus Sidon ausgewanderte Geschlechter grün- den auf einem Felseneiland, dem alten Tyrus gegen- über, Neu-Tyrus, welches bald mit der alten Stadt zu einem Gemeinwesen vereinigt wird. Gründung phönicischer (vorzugsweise turischer) Kolonien auf Sardinien: Parolis, in Afrika: Utica, Hadrumetum, Leptis, nach Durchschiffung der Säulen des Hercules (Strafse von Gibraltar) in Tarsis oder Tarschisch, griech. Tartessos (Spanien): Gadir oder (fades, d. h. Mauer, Feste (Cadix).

2. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 41

1877 - Berlin : Herbig
Erste Periode, Mythus des Herakles; Argonautenzug. 41 heros der Ionier und speciell der Athener. Er reinigt den Weg von Troezen, wo ihn die Sage geboren werden lässt, nach Athen, namentlich den Isthmus, von Räubern (Periphetes, Sinnis, Skeiron, Damastes oder Prokrustes), so dass die Ionier des Peloponnes und die von Attika fortan sich auf dem Isthmus zum Opfer des Poseidon ungehindert versammeln können. Theseus tötet den Minotaurus auf Kreta (s. S. 20) und rettet die demselben bestimmten Opfer aus Attika. Er überwältigt bei Marathon den wilden Stier, der gleichfalls aus Kreta gekommen sein soll. Er schlägt die Ama- zonen zurück, welche nach Athen Vordringen, um den Raub der Antihpc zu rächen. Diese drei Mythen drücken das historische Factum der Befreiung Attikas von der Tributpflicht gegen die auf Kreta und den kleinen Inseln herrschenden Phönicier aus, welche ihrem Moloch Menschenopfer brachten. (Die Dichtung von den Amazonen ist auf die jungfräulichen Priestermnen der pnönicisc-hen Göttin Astarte zurückzuführen, welche bei den religiösen Ceremonien bewaffnet Tänze aufführten). Dem Theseus schreibt die Sage ferner die Vereinigung der Bewohner Attikas zu einem Staate zu, und die Scheidung des Volkes in die drei Stände: Eupatriden (Adel), Geo- moren (Bauern) und Demiurgen (Handwerker), während die Ein- richtung der vier alten ständischen Phylen: Geleonten (Adel), llop- leten (Krieger), Argadeis (Gewerbtreibende), Aigikoreis (Hirten), von den Athenern bis auf den mythischen Stammvater des ionischen Stammes, den Ion, zurückgeführt wurde (s. S. 38). Den ursprünglich phönicischen Minos (Aitvw?) hat sich dio griechische Sage gleichfalls angeeignet und ihn zu einem Heros der Dorier, die seit 1000 auf Kreta ansässig sind, zu einem weisen Gesetzgeber und Vernichter der Seeräuberei gemacht. Gemeinsame Unternehmungen in der heroischen Zeit: Argonautenzug. Das gomono Vliofs. Phrixos, Sohn des Minyerkönigs Athämas von Iolkos (in Thes- salien), d'en der eigene Vater, um Regen zu erlangen, dem Zeus opfern will, flüchtet mit seiner Schwester Helle auf dem Widder mit goldenem Vliefsc (Fell), den beide von ihrer Mutter Nephele erhalten haben Helle stürzt auf der Flucht bei Abydos in’s Meer, welches nun Ilellespont, d. h. „Meer der Helle“, heifst. Phrixos

3. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 43

1877 - Berlin : Herbig
Erste Periode, Trojanischer Krieg. 4.3 Ismmc. Der Bruderzwist seiner Söhne Eteölcles Cereoxxrjs) und Polynices (Tloxweixrig). Mit dem Polynices gegen Theben: Adrastus, Tydeus, Amphia- räus, Kapaneus, Hippomedon, Parthenopaeus. Die feindlichen Brüder fallen im Zweikampfe, die andern Fürsten alle bis auf Adrastus. Kreon, der Oheim der Brüder, wird König von Theben. Krieg der Epigonen. Zehn Jahre später Zug der Epigonen (Söhne der Sieben). Theben wird eingenommen und geplündert. Thersander, des Polynices Sohn, wird zum König von Theben erhoben. vor Ohr. (1193—1184.) Trojanischer Krieg. König von Troia oder Hium: Priämus, seine Gemahlin Helcabe (Hecuba). Von seinen Söhnen treten in der Sage hervor: Hector ("Extivq ; Gern. Andromache) und Paris (A'lexandros). Dieser entführt die Helena ('Ex¿xrj), Gern, des Meneläus von Sparta. Um sie zurückzuholen, vereinigen sich die edelsten Fürsten aller griechi- schen Gaue: des Meneläus Bruder, Agamemnon von Mycenae, An- führer der Griechen. Sthenelos von Tiryns, Nestor von Vylos, Achilles (U/ixxevs), König der Myrmidonen aus Phthia in Thessa- lien, Sohn des Pelms und der Nereide Thetis. Patroklus. Ajax (y/i'«<r) und Teulcros, Telamons Söhne aus Salamis, der jüngere Ajax, des Oticus Sohn, Anführer der Lokrer. Diomcdes von Argos, des Tydeus Sohn, Odysseus von Ithäka, des Laerles Sohn, Idomeneus von Kreta, Enkel des Minos, etc. Unter den kleinasiatischen Bundesgenossen der Troer: Sarpcdon und Glauleos, die Anführer der Lyder, dann Hülfsvülker der Mysier, Müoner (Lyder), Paphlagonier und Phrygier; vom andern Ufer der Meerenge: Thracier und Päoner. Historisch ist an der greisen griechischen Heldensage vom Trojanischen Kriege die Thatsache eines Kriegszuges griechischer Stämme gegen die Troer, deren Stadt-unterliegt: alles fiebrige gehört der Dichtung an. Vielleicht haben auch die äolische Kolonisation der historischen Zeit (s. S. 4(5) und die damit verbundenen Kämpfe mit der einheimischen Bevölkerung die Veranlassung zu der Dichtung vom trojanischen Kriege gegeben, welche die Sage dann in die Zeit

4. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 3

1877 - Berlin : Herbig
Aegypter. 3 schwemmungen), stets mit dem Widderkopf und doppelten Hörnern abgebildet, später mit Ammon zu einer Gottheit verschmolzen, und der Göttin Mut (d. h. Mutter). Mythus des Qsiris (schaffende Naturkraft), getötet und ins Meer geworfen von Typhon (schädliche Naturkraft, Dürre), trauernd gesucht von seiner Gemahlin Isis (der Erde), gerächt von dem Sohne beider, dem Iforos, der den Typhon erschlägt; Osiris wiederbelebt, herrscht fortan in der Unterwelt (Absterben und Wiedererwachen der schaffenden Naturkraft; Unsterblichkeit der Seele). Neben dem Horos die Göttin Hathor (von den Griechen als Aphrodite aufgefasst). Fruchtbarkeit des Nilthals durch die rcgelmäfsigen Ueber- schwemmungen des Nil, Beginn Ende Juli, Dauer vier Monate. Hieroglyphen, daneben später die hieratische und endlich die demotische Schrift (Silben- u Lautzeichen), welche die Sprache des täglichen Verkehrs, den Volksdialckt wiedergab. Einbalsamirung der Todten (Mumien). Abschliel'sung gegen fremde Völker und ihre Sitten. Strenge Regelung des gesaminten Lebens durch religiöse Satzungen. Kasten: Priester, Krieger, Ackerbauer, Handwerker, Hirten, die laber keineswegs absolut gegen einander abgeschlossen waren. Regierungsform: Despotisches Königthum, mit göttlichen Attri- buten ausgestattet, zugleich im Besitz der obersten geistlichen Ge- walt; bedeutender Einfluss der Priester, besonders seit dem 14. Jahr- hundert, niemals jedoch eigentliche Priesterherrschaft.1 Die Pyramiden sind gigantische Grabdenkmäler der Könige (noch über 30 erhalten,2 die größte bei Cizch, ursprünglich 480', jetzt noch 450' hoch). Die Obelisken, einer jetzt in Paris, mehrere in Kom, aus einem Stein (Monolithen), sind Weihgeschenke für den Sonnengott Ra, die Sphinxe Sinnbilder des Sonnengottes, vor Ohr. *f- V\- ' ‘¿800—2700. (?) Die Könige Chufu, Chafra, Menkera (bei Herodot: Cheops, Chephren, Mykerinos), die Erbauer der gröfs- ten Pyramiden. Um 2400. Vorlegung dos Mittelpunktes des Reichs nach Theben. 1 Vgl. Dunoker I, 141. 2 Lepsius sah Spuren und Reste von 07 Pyramiden. i*

5. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 134

1877 - Berlin : Herbig
m 134 Alte Geschichte, Römer. durch eine Heeresabtheilung' den Uebergang des Hannibal über don Rhodanus (Rhone) zu hindern, kommt zu spät, das karthagische Heer hatte den Strom bereits oberhalb Avenio (Avignon) überschritten. Kurzes Reitergefecht. Der römische Consul schickt seinen Bruder Cn. Scipio mit dem Haupttheil des Heeres nach Spanien, er selbst kehrt mit geringer Mannschaft nach Nord-Italien (Pisae) zurück. Hannibal marschirt die Rhone aufwärts bis Vienna, wendet sich dann östlich zum Gebiete der Allohröger und dem der Centronen, durch das er sich mit vielen Verlusten durchschlagen muss, überschreitet kämpfend die Alpen (auf dem Pass des kleinen Bernhard) und ge- langt nach unsäglichen Mühen und vielen Verlusten mit etwa 20,000 Mann und wenigen Elephanten in das Thal der Dora Baltea. In Ober-Italien stand ein kleines römisches Heer im Kampfe gegen die aufständischen Gallier. Hannibal schlägt den mit Reiterei und leich- tem Fufsvolk vorgegangenen Consul Scipio in dem vor Chr. 218. Reitertreffen am Ticinus, linken Nebenfluss des Po. (Der (Sept.) Consul. selbst verwundet, wird durch seinen 17jährigen Sohn, den späteren „Africanus“, gerettet.) Verstärkt durch aufständische Gallier, schlägt Hannibal in der 218. Schlacht an der Trebia (rechtem Nebenfluss des Po) den (Dec.) andern Consul Tib. Sempronius Longus, welcher in Eile vor Beginn seiner afrikanischen Expedition (aus Sicilien) zurückberufen worden war und beide vereinigten römischen Heere befehligte; die Reste der römischen Heere werfen sich in die Festungen Placenlia und Cremona. In Nord-Italien organisirt Hannibal den nationalen Aufstand der cisalpinischen Gallier; gegen 60,000 schliefsen sich seinem Heere an. In Rom werden für den nächsten Feldzug zwei neue eonsu- larische Heere ins Feld gestellt. Das eine unter Cn. Servilius soll auf der Flaminischen Heerstrafse, nach Ariminum (in Umbrien) zu, das andere unter C. Flaminius auf der Via Cassia, nach Arretium (in Etrurien) zu, einem etwaigen Angriff der Karthager begegnen. Nachdem Hannibal alle Gefangenen der römischen Bundesgenossen ohne Lösegeld entlassen und durch sie in ganz Italien zum Abfall von Rom aufgefordert hat, geht er über den Apennin und marschirt, den Römern unerwartet, durch die sumpfigen Gegenden des Arno. Grofee Verluste. (Hannibal selbst verliert ein Auge.) Durch diesen

6. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 210

1877 - Berlin : Herbig
210 Mittlere Geschichte, Erste Periode. 558—5g1. Wiedervereinigung de» ganzen Frankenreiches mit Burgund und Thüringen unter Chlotar I., der seine drei Brüder überlebt. Nach seinem Tode 561. unter Chlodwigs Enkeln zweite, Theilung des Frankenreiches in vier, später (569?) in drei Theile: Austrasien, Neustrien, Burgund. Innere Gräuelkriege. Brunhilde (Brunichildis) von Austrasien, westgothische Königstochter, gegen Fredegunde (Fredegunthis) von Neustrien (f 597), frühere Leibeigene, dann Gemahlin von Chilperich I. 613. Zweite Wiedervereinigung des ganzen Frankenreichs durch Chlotar Ii. von Neustrien, Chlodwigs Urenkel. Brun- hilde wird gefangen, gemartert und zu Tode geschleift. Ursprung der Macht der Maiores domus (Himsmeier),1 erst Aufseher des königlichen Hofstaats, dann Anführer der Lehnsleute (Leudes). Das rein deutsche2 Geschlecht der Pipine (später Karolinger) erhebt sich zur Erblichkeit der Majordomuswürde, erst in Austrasien, dann in Neustrien. 622. Dritte Theilung des Frankenreichs nach den zwei Theilen, in welche dasselbe inzwischen sich gesondert hat: 1) Austrasien (wesentlich germanisch), getrennt durch die Schelde von 2) Neustrien (romanisch, Nordfrankreich bis zur Loire, ohne die unabhängige Bretagne) mit Burgund. Aufserdem das Herzogthum Aquitania mit Vasconia (Guyenne und Gascogne), zwischen Loire und Pyrenäen, fast unabhängig. §. 3. Muhammed Und Das Ciialifat. 622. Muhammeds Flucht (Hedschra) von Mokka nach 16. Juli. Medina. Muhammed (d. h. der Vielgepriesene), geh. zu Mekka 57l aus der Familie Haschern, Kaufmann, Gemahl der reichen Chadidja, auf seinen Koisen mit der jüdischen und christlichen lteligion bekannt geworden, tritt unter dem Stamme der Kureischiten als Prophet auf. 1 Pertz, Geschichte der fränkischen Hausmeier. * Bonneil, Die Anfänge des Karolingischen Hauses. 1866.

7. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 212

1877 - Berlin : Herbig
212 Mittlere Geschichte, Erste Periode. der Mauren. Von Nordafrika aus setzt Tarife,1 Unterfeldherr des Musa, nach Spanien über und zerstört durch die 711. Schlacht bei Xeres (spr. Cheres) de la Frontera (Ebeno des Guadalquivir) das Westgothonreich. Von nun ab in Spanien: 1) Provinz des Chalifats, später (756) eigenes Chalifat Cordöva, 2) christliches Königreich Asturien, von Pelagius gegründet, später Königreich Leon genannt. Die Araber fallen durch die baskischen Pässe in Gallien ein. Hier wird ihren Eroberungen durch di» Schlacht zwischen Tours und Poitiers (732) ein Ziel gesetzt (s. S. 213). Unter dem letzten Ommaijaden erreicht das Chalifat seine größte Ausdehnung (das südwestliche Asien vorn arabischen Meerbusen und dem Indus bis zum Mittelmeer und zum Kaukasus, die ganze Nord- huste von Afrika, ein grofser Theil der pyrenäischcn Halbinsel und im südlichen Frankreich die Grafschaft Narbona, dazu Sardinien, Corsica und die Balearen). Im Innern Verfall und fortwährende Kämpfe mit den Anhängern des Ali. Abul Abbas, Urenkel eines Oheims des Propheten, stürzt den letzten oinmaijadischen Chalifen Menvan Ii. 750—1258. Herrschaft der Abbasiden (Kosidenz Bagdad). Hinterlistige Ermordung sämmtliclier ommaijadischeü Prinzen (90). Nur einor, ,, Abderrahman, rettet sich nach Spanien und begründet dort -J-" das Chalifat Cordöva (756). §. 4. Frankenreich Unter Den Karolingern. 687. Pipin von Heristal, Major domus (Hausmeier) von Austrasien, wird durch den Sieg bei Testri (unweit St.-Quentin) über den Maior domus von Soissons (Neustrien) alleinig6*! Maior domus im ganzen Frankenreiche und nennt sich nun du$ et princeps Francorum. 1 Von ihm stammt der Name Gibel oder Dschebel - ul - Taf№ (Gibraltar), d. h. Berg des Tarik, in dessen Nähe er landete. Tank von dem westgothischen Grafen' Julian herbeigerufen worden» scheint der Sage anzugehören, vgl. Dahn, Kön. d. Germ. V, 227.

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 215

1877 - Berlin : Herbig
Karl der Große. 215 788. Aufhebung des Herzogthums Bajuvarien (Baiern) nach der zweimaligen Empörung des Herzogs Tassilo. Kriege gegen die Normannen (Gesammtname der Germanen des skandinavischen Nordens) und gegen die Slaven. 791—799. Krieg gegen die Avaren, welche den Herzog Tassilo von Baiern unterstützt hatten. Die Avaren werden über die Raab gedrängt. Kolonisirung des Landes durch fränkische Ansiedler. Im Jahre 796 erstürmt Karls Sohn Pipin den Ring, das befestigte Lager der Avaren zwischen Donau und Theifs, und macht ihrem Reiche ein Endo. 800. Karl ernouort dio weströmische Kaiserwürde. iv , Papst Leo Iii., von den Verwandten seines Vorgängers hei einem Aufstande misshandelt und verjagt (799), sucht Schutz hei Karl im Lager von Paderborn. Nach Rom zurückgeführt, krönt er (am Weihnachtsfest 800) Karl als Kaiser. 793—804. Neue Aufstände der nordalbingischen Sachsen führen zu einem Kriege mit den Dänen, hei denen die Nordleute Schutz suchen. Gottfried, König von Dänemark, dringt in die fränkischen Marken ein, seine Schiffe beunruhigen die Küsten der Nordsee. 808. Die Dänen, von Karl, dem ältesten Sohn des Kaisers, zurückgeschlagen, gehen über die Eider zurück. 810. Kaiser Karl muss selbst gegen Gottfried zu Felde ziehen. Der dänische König wird von seinen Dienstleuten er- schlagen. Friede mit seinen Nachfolgern, das überelbische Sachsen “leibt dem Frankenreiche. Grenzen des Reichs: Ebro — Raab, Eider — Garigliano. Auch die Wenden wieder unterwerfen. Residenz Karls in Aachen (besonders wegen der warmen Quellen gewählt) in Austrasion, oder in den rheinischen Pfalzen (palatia) Eigelheim und Nymwegcn. Capitularien (Reichsverordnungen). Reichs Versammlungen, bestehend aus allen geistlichen und weltlichen **ofscn („in quo Placito generalitas universorum maiorum, tarn y er j cor um quam Laicorum conveniebat“). Heerbann. Gaugrafen, Markgrafen (comitcs marchiae), Sendgrafen (missi regis). — Der

9. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 216

1877 - Berlin : Herbig
216 Mittlere Geschichte, Erste Periode. Angelsachse Alcuin, der Langoharde Paul Warnefried (Paulus Diacö- nus). Einhard (Verfasser der Vita C'aroli Imperatoris). Schulen (zur Ausbildung von Geistlichen) in Tours und Paris. — ln der Dichtung wird Karl der Große der Mittelpunkt des bedeutendsten Sagen- kreises des Mittelalters. 786—809. Im Orient Karls Freund Harun al Raschid, Chalif von Bagdad. Unter ihm und unter seinem Sohne Mamun Blüthe der Wissenschaften, Künste und Industrie bei den Arabern. Da die älteren Söhne Karls des Grofsen, Karl und Pipin, vor dem Vater gestorben sind, so folgt ihm sein jüngster Sohn 814—840. Ludwig der Fromme. Ludwigs Neffe Bernhard, Pipins Sohn, nach Karls des Grofsen Anordnung König von Italien unter seines Oheims Ober- hoheit, lehnt sich gegen dieselbe auf, wird besiegt, gefangen und getötet. Ludwig hat 4 Söhne: Lothar, Pipin, Ludwig, Karl der Kahle (letzteren von der Iudith, seiner zweiten Gemahlin aus dem ange- sehenen alamannischen Geschlechte der Welfen). • Als Ludwig, ent- gegen seinen früheren (817) Anordnungen, eine dem jüngsten Sohne vortheilhafte Beichstheilung festsetzt, empören sich die drei älteren gegen den Vater, den sein Heer auf dem Lügenfelde (bei Colmar im Eisass, 833) verlässt. Der Kaiser wird gefangen (seine öffentliche Kirchenbufse zu Soissons), bald aber von seinem reuigen Sohne Ludwig befreit und wieder auf den Thron gesetzt (834). Pipin t 838. Neue Empörung Ludwigs gegen den Kaiser und den älteren Bruder Lothar. Ludwig der Fromme stirbt auf einer Rheininsel bei Ingelheim (840). Ludwig und Karl, verbündet, siegen über Lothar 841 bei Fontanetum (? Fontenaille oder V Fontenay)- 843. Vertrag von Verdun. Thoilung des Reichs. Es erhalten: (Aug.) 1) Lothar: Mittel fr anlcen, d. h Austrasien, Friesland, die alamannischen Theile auf der linken Seite des Rheins, den gröfsten Theil von Burgund, die Provence, einen Theil von Languedoc (im Allgemeinen von Schelde, Maas, Saône, lthône im Westen, von Rhein und Alpen im Osten begrenzt), dann das fränkische Italien;

10. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 217

1877 - Berlin : Herbig
Vertrag von Verdun, Italien und Deutschland. 217 2) Ludwig der Deutsche: Ostfranken, d. h. alle Theile des Reichs auf dem rechten Rheinufer, aufser Friesland; dann die kirchlichen Sprengel von Mainz, Worms und Speyer auf dem linken Ufer (im Allgemeinen zwischen Ithein und Elbe); 3) Karl der Kahle: Westfranken, d. h. Neustrien, Aqui- tanien, den nordwestlichen Theil von Burgund, Septi- manien, die spanische Mark. Lothar behält die ihm schon vom Vater übertragene Kaiserwürde. Sein Reich, das kein natürlich abgegrenztes Ganze war und verschie- dene Nationalitäten umfasste, trug den Keim baldiger Auflösung in sich. Ursprünglich ist der Vertrag von Verdun lediglich ein Familien- vertrag, ohne jede Berücksichtigung der nationalen Unterschiede. Aber in Ludwigs Reich überwog das germanische, in Karls Reich das romanische Element. Daher entwickelt sich im Laufe der folgenden Jahrhunderte aus dem ostfränkischen Elemente die deutsche, aus dem westfränkischen die französische Nationalität. — Die Ostfranken nennen ihre Sprache im Gegensätze zu der römischen der gelehrten Geistlichkeit die deutsche, d. h. die volkstümliche, und allmählich (seit Heinrich I.?) werden die Deutschredenden Deutsche genannt.1 Zweite Periode. Vom Vertrage Zu Verdun Bis Zum Anfang Der Kreuzzüge. (843-1096.) §. 1. Italien Und Deutschland. 843 —875. Karolinger in Italien. Nach dem Tode zweier Söhne Lothars I. theilen Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle das Erbe jener durch denvertrag von Mersen an der Maas (8701 unter sich. Der germanische Theil (Friesland, Lotharingien oder Lothringen, von Lothar Li. so genannt) kommt zum ostfränkischen, der romanische (Burgund, Provence) zum west fränkischen Reiche. Grenze: die Maas. 1 Vgl. v. Giesebrecht, Gesell, d. deutsch. Kaiser zeit, 4. Auf!., 1,149.
   bis 10 von 252 weiter»  »»
252 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 252 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 43
3 1
4 9
5 0
6 6
7 4
8 13
9 6
10 20
11 19
12 1
13 1
14 16
15 9
16 0
17 11
18 8
19 2
20 1
21 4
22 23
23 6
24 0
25 5
26 9
27 8
28 0
29 6
30 8
31 15
32 3
33 11
34 8
35 5
36 7
37 28
38 8
39 2
40 4
41 8
42 15
43 15
44 38
45 12
46 73
47 7
48 24
49 15

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 17
1 4
2 13
3 6
4 6
5 3
6 6
7 15
8 6
9 7
10 2
11 20
12 0
13 1
14 11
15 0
16 6
17 39
18 16
19 1
20 13
21 16
22 34
23 16
24 0
25 6
26 5
27 2
28 0
29 0
30 4
31 2
32 5
33 12
34 31
35 0
36 0
37 12
38 2
39 5
40 2
41 12
42 3
43 11
44 2
45 5
46 0
47 13
48 13
49 1
50 16
51 1
52 3
53 1
54 4
55 3
56 10
57 0
58 7
59 1
60 1
61 6
62 4
63 0
64 9
65 21
66 11
67 4
68 10
69 8
70 9
71 6
72 1
73 19
74 6
75 0
76 7
77 12
78 4
79 6
80 5
81 2
82 4
83 73
84 10
85 31
86 21
87 2
88 8
89 13
90 0
91 2
92 22
93 44
94 7
95 26
96 12
97 1
98 24
99 7

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 28
1 11
2 9
3 17
4 42
5 48
6 58
7 51
8 29
9 189
10 72
11 24
12 15
13 33
14 36
15 68
16 134
17 16
18 51
19 63
20 37
21 65
22 66
23 24
24 71
25 66
26 27
27 99
28 49
29 60
30 44
31 30
32 28
33 238
34 51
35 22
36 21
37 79
38 25
39 66
40 61
41 5
42 32
43 46
44 64
45 32
46 57
47 75
48 52
49 51
50 30
51 40
52 11
53 41
54 30
55 118
56 25
57 25
58 44
59 144
60 12
61 26
62 97
63 19
64 46
65 15
66 38
67 63
68 37
69 0
70 81
71 10
72 32
73 84
74 14
75 40
76 54
77 43
78 40
79 70
80 48
81 186
82 1
83 133
84 45
85 95
86 29
87 75
88 87
89 34
90 49
91 160
92 19
93 94
94 81
95 26
96 32
97 66
98 108
99 26
100 144
101 83
102 25
103 113
104 70
105 12
106 12
107 75
108 74
109 131
110 66
111 47
112 9
113 85
114 38
115 30
116 27
117 27
118 80
119 107
120 38
121 18
122 18
123 14
124 60
125 49
126 14
127 90
128 70
129 19
130 31
131 92
132 68
133 97
134 87
135 26
136 59
137 45
138 57
139 32
140 42
141 22
142 48
143 42
144 40
145 46
146 87
147 19
148 31
149 43
150 94
151 20
152 126
153 63
154 30
155 29
156 31
157 30
158 48
159 159
160 107
161 20
162 91
163 72
164 48
165 54
166 35
167 26
168 18
169 5
170 42
171 123
172 17
173 63
174 73
175 283
176 106
177 183
178 76
179 97
180 56
181 71
182 69
183 136
184 123
185 33
186 61
187 55
188 99
189 101
190 14
191 155
192 101
193 216
194 27
195 93
196 52
197 104
198 55
199 49