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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 134

1877 - Berlin : Herbig
m 134 Alte Geschichte, Römer. durch eine Heeresabtheilung' den Uebergang des Hannibal über don Rhodanus (Rhone) zu hindern, kommt zu spät, das karthagische Heer hatte den Strom bereits oberhalb Avenio (Avignon) überschritten. Kurzes Reitergefecht. Der römische Consul schickt seinen Bruder Cn. Scipio mit dem Haupttheil des Heeres nach Spanien, er selbst kehrt mit geringer Mannschaft nach Nord-Italien (Pisae) zurück. Hannibal marschirt die Rhone aufwärts bis Vienna, wendet sich dann östlich zum Gebiete der Allohröger und dem der Centronen, durch das er sich mit vielen Verlusten durchschlagen muss, überschreitet kämpfend die Alpen (auf dem Pass des kleinen Bernhard) und ge- langt nach unsäglichen Mühen und vielen Verlusten mit etwa 20,000 Mann und wenigen Elephanten in das Thal der Dora Baltea. In Ober-Italien stand ein kleines römisches Heer im Kampfe gegen die aufständischen Gallier. Hannibal schlägt den mit Reiterei und leich- tem Fufsvolk vorgegangenen Consul Scipio in dem vor Chr. 218. Reitertreffen am Ticinus, linken Nebenfluss des Po. (Der (Sept.) Consul. selbst verwundet, wird durch seinen 17jährigen Sohn, den späteren „Africanus“, gerettet.) Verstärkt durch aufständische Gallier, schlägt Hannibal in der 218. Schlacht an der Trebia (rechtem Nebenfluss des Po) den (Dec.) andern Consul Tib. Sempronius Longus, welcher in Eile vor Beginn seiner afrikanischen Expedition (aus Sicilien) zurückberufen worden war und beide vereinigten römischen Heere befehligte; die Reste der römischen Heere werfen sich in die Festungen Placenlia und Cremona. In Nord-Italien organisirt Hannibal den nationalen Aufstand der cisalpinischen Gallier; gegen 60,000 schliefsen sich seinem Heere an. In Rom werden für den nächsten Feldzug zwei neue eonsu- larische Heere ins Feld gestellt. Das eine unter Cn. Servilius soll auf der Flaminischen Heerstrafse, nach Ariminum (in Umbrien) zu, das andere unter C. Flaminius auf der Via Cassia, nach Arretium (in Etrurien) zu, einem etwaigen Angriff der Karthager begegnen. Nachdem Hannibal alle Gefangenen der römischen Bundesgenossen ohne Lösegeld entlassen und durch sie in ganz Italien zum Abfall von Rom aufgefordert hat, geht er über den Apennin und marschirt, den Römern unerwartet, durch die sumpfigen Gegenden des Arno. Grofee Verluste. (Hannibal selbst verliert ein Auge.) Durch diesen

2. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 144

1877 - Berlin : Herbig
144 Alte Geschichte, Römer. gerechtigkeiten und Grausamkeiten gegen die verbündeten Achäer und Epiroten, welche dadurch zum wirklichen Abfall gedrängt werden. Endlich erhält den Oberbefehl L. Aemilius Paullus, Sohn des bei Cannæ gefallenen Consuls (s. S. 136). Dieser stellt die Dis- ciplin im römischen Heere wieder her. drängt die Macedonier zurück und schlägt den Perseus in der vor Chr. 168. Schlacht bei Pydna. (Sept.) 11,000 Macedonier gefangen, 20,000 getötet. Perseus selbst geräth (auf Samothrake) in die Gewalt der Römer. Glänzender Triumph des Aemilius Paullus. Die nach Rom gebrachte Beute ist so unermesslich, dass fortan den Bürgern das Tributum erlassen werden kann. Auflösung des Königreichs Macédonien, welches in 4 von Rom abhängige Eidgenossenschaften umgewandelt wird, die unter einander weder Freizügigkeit, noch Eherecht (commercium et conubiuvi) haben dürfen, lllyrien wird nach rascher Besiegung des Königs Genthius (168), der mit Perseus verbündet gewesen, in 3 Bezirke mit födera- tiver Verfassung getheilt. Ueber Èpirus wird ein grausames Straf- gericht verhängt (70 Ortschaften werden geplündert und zerstört, 150,000 Epiroten als Sklaven verkauft). Die griechischen Kantone werden, Freund und Feind, in das Verhältnis einer demüthigen Klientel herabgedrückt. 1000 vornehme Achäer werden zur Unter- suchung nach Rom geführt (unter ihnen der Geschichtschreiber Poly- bius) und dann ohne Untersuchung 16 Jahre in italischen Städten in Gewahrsam gehalten. Die alten Bundesgenossen der Römer, Eumenes von Pergamus und die Rhodier, welche im Kriege eine vermittelnde Stellung hatten einnehmen wollen, werden gedemüthigt und den letzteren ihre Besitzungen auf dem Festlandc abgenommen, ln einem zwischen Syrien und Aegypten ausgqbrochenen Kriege schreitet der Senat als Schutzherr beider Mächte ein. Der römische Gesandte C. Popillius Laenas befiehlt dem König Antiochus Iv- von Syrien vor Alexandria in herrischer und beleidigender Weise den Rückzug. (Er zieht mit einem Stabe einen Kreis um den König und heifst ihn sich entschliefsen, bevor er aus dem Kreis heraustritt; Polybius Xxix, 27.)

3. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 117

1877 - Berlin : Herbig
Zweite Periode, Ausgleichung der Stände, Nobilität. 117 zugänglich, in der Weise, dass patricische und plebejische Curulaedilm Jahr um Jahr abwechseln. Die zwei Aediles curules haben: 1) die Anordnung der ludi Itomani, 2) die Marktuufsicht, Stmfsenpolisei und das damit verbundene Polweigeriokt. Obgleich noch nach den licinischen Gesetzen der Geschlechts- adel eine Zeit lang in seinem Widerstande gegen die politische Gleich- berechtigung beider Stände beharrt, sogar verschiedene Male mit offener Verletzung des 3ten licinischen Gesetzes zwei patricische Consuln durchsetzt, so werden doch in rascher Folge alle Staatsämter allen römischen Bürgern zugänglich: Die Dictatur 356 (das Amt des Magister equitum schon vor Annahme der licinischen Gesetze 368), die Censtir 351, die Vraetivr 337, die auf je neun Mitglieder erhöhten Collegien der Pontifices und der Auguren 300, durch die lex Ogul- nia. Damit hört das Patriciat auf, eine gesetzlich privilegirte Kaste zu sein, und besteht nur als socialer Stand fort. Politisch entwickelt sich allmählich ein neuer Adel (Optimates, Nobiles), bestehend aus denjenigen patricischen und plebejischen Familien, welche sich vorzugsweise im Besitz der hohen Staatsämter (summi honores) erhalten. Diese sehen jeden nicht zu ihnen gehörigen Bürger, der dieselben erlangt, als einen Emporkömmling (horno novus) an. Doch kann sich dieser neue Adel nicht ganz so schroff wie das Patriciat vom Volke abschliefscn, sondern ergänzt sich stets durch die Tüchtigsten aus demselben. Durch die Gleichstellung der plebejischen Aristokratie mit dem Patriciat verliert das Tribunat, welches sich natürlich meist in den Händen der angesehenen plebejischen Familien befindet, wenigstens eine Zeit lang seinen revolutionären und anarchischen Charakter. Die Volkstribunen erhalten bald nicht nur förmlich Sitz und Stimme im Senat, sondern auch das Recht, ihn zu berufen. Steigende Be- deutung des Senats, der von dieser Zeit ab die eigentlich den Staat regierende Execuiivbehördc wird. Die Senatoren repräsentiren seit Einrichtung der Republik beide Stände (s. S. 106). Sie werden weder durch den Zufall der Geburt, noch durch direkte Volkswahl berufen. Die Censoren (S. 114) ergänzen den Senat vorzugsweise aus den Bür- gern, welche die Quaestur (S. 113) oder ein höheres Amt bekleidet haben (Alter deshalb mindestens 30jahre, wahrscheinlich bald auch ein bestimmter Census). Auf Lebenszeit ernannt, aber alle 4 (5) Jahre einer neuen lectio der Censoren unterworfen, welche unwürdige

4. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 157

1877 - Berlin : Herbig
Vierte Periode, Krieg zwischen Sulla und Marius. 157 Körner das Einschreiten des Senats hervorgerufen. Schon im Jahre 92 war ihm Sulla, der damals als Froconsul in Cilicien stand, ent- gegengetreten und hatte wieder einen König in Kappadocien ein- gesetzt. Eine zweite Vertreibung dieses Königs und Streitigkeiten des Mithridates mit dem von dem römischen Consularen Manvus Aquillius unterstützten Könige von Bithynien führen zum Krieg, vor Chr. 88. Mithridates siegt über den König Nikomedes von Bithynien am Amnias (Nebenfluss des Halys), schlägt und ver- treibt die römischen Heerführer Oppins, Cassius und Aquillius (letzterer grausam getötet) aus Kleinasien. Die griechischen Städte Asiens schliefsen sich ihm an und ermorden auf seinen von Ephösus aus erlassenen Befehl an einem Tage alle Italiker (80,000, nach Andern 150,000). Der für das Jahr 88 zum Consul erwählte Sulla ist im Begriff, gegen den Mithridates nach Asien zu gehen, als ausbricht der 88-8*. Bürgerkrieg Zwischen Sulla (Optimaten) Und Marius (Demokraten). Unmittelbare Veranlassung: Die mit den gröbsten Gewaltthätig- keiten durchgesetzten revolutionären Gesetz Vorschläge des Tribunen Sulpicius, besonders gerichtet auf Vertheilung der neuen Bürger, Ita- liker und Freigelassene, in alle 35 Tribus (ut novi civcs libertinique in ornnes tribus distribuerent-u/r). 88. Die von den Demagogen beherrschte Bürgerschaft entzieht dem Sulla den Oberbefehl und überträgt ihn seinem Degner Marius mit proconsularischer Gewalt. Sulla marschirt von -Vota aus mit seinem Heere gegen Rom und nimmt die Stadt mit Sturm ein. Sulpicius wird auf der Flucht niedergemacht, Marius entkommt über Minturnae nach A frica. Sulla stellt die alte, im Jahre 241 (s. S. 131) abgeschaifto kthnmordnung der Servianischen Verfassung für die Centuriatcoinitien wieder her und bestimmt, dass fortan in der Bürgerschaft über keinen Antrag abgestimmt werden darf, der nicht vorher durch den Senat gegangen ist.

5. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 210

1877 - Berlin : Herbig
210 Mittlere Geschichte, Erste Periode. 558—5g1. Wiedervereinigung de» ganzen Frankenreiches mit Burgund und Thüringen unter Chlotar I., der seine drei Brüder überlebt. Nach seinem Tode 561. unter Chlodwigs Enkeln zweite, Theilung des Frankenreiches in vier, später (569?) in drei Theile: Austrasien, Neustrien, Burgund. Innere Gräuelkriege. Brunhilde (Brunichildis) von Austrasien, westgothische Königstochter, gegen Fredegunde (Fredegunthis) von Neustrien (f 597), frühere Leibeigene, dann Gemahlin von Chilperich I. 613. Zweite Wiedervereinigung des ganzen Frankenreichs durch Chlotar Ii. von Neustrien, Chlodwigs Urenkel. Brun- hilde wird gefangen, gemartert und zu Tode geschleift. Ursprung der Macht der Maiores domus (Himsmeier),1 erst Aufseher des königlichen Hofstaats, dann Anführer der Lehnsleute (Leudes). Das rein deutsche2 Geschlecht der Pipine (später Karolinger) erhebt sich zur Erblichkeit der Majordomuswürde, erst in Austrasien, dann in Neustrien. 622. Dritte Theilung des Frankenreichs nach den zwei Theilen, in welche dasselbe inzwischen sich gesondert hat: 1) Austrasien (wesentlich germanisch), getrennt durch die Schelde von 2) Neustrien (romanisch, Nordfrankreich bis zur Loire, ohne die unabhängige Bretagne) mit Burgund. Aufserdem das Herzogthum Aquitania mit Vasconia (Guyenne und Gascogne), zwischen Loire und Pyrenäen, fast unabhängig. §. 3. Muhammed Und Das Ciialifat. 622. Muhammeds Flucht (Hedschra) von Mokka nach 16. Juli. Medina. Muhammed (d. h. der Vielgepriesene), geh. zu Mekka 57l aus der Familie Haschern, Kaufmann, Gemahl der reichen Chadidja, auf seinen Koisen mit der jüdischen und christlichen lteligion bekannt geworden, tritt unter dem Stamme der Kureischiten als Prophet auf. 1 Pertz, Geschichte der fränkischen Hausmeier. * Bonneil, Die Anfänge des Karolingischen Hauses. 1866.

6. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 212

1877 - Berlin : Herbig
212 Mittlere Geschichte, Erste Periode. der Mauren. Von Nordafrika aus setzt Tarife,1 Unterfeldherr des Musa, nach Spanien über und zerstört durch die 711. Schlacht bei Xeres (spr. Cheres) de la Frontera (Ebeno des Guadalquivir) das Westgothonreich. Von nun ab in Spanien: 1) Provinz des Chalifats, später (756) eigenes Chalifat Cordöva, 2) christliches Königreich Asturien, von Pelagius gegründet, später Königreich Leon genannt. Die Araber fallen durch die baskischen Pässe in Gallien ein. Hier wird ihren Eroberungen durch di» Schlacht zwischen Tours und Poitiers (732) ein Ziel gesetzt (s. S. 213). Unter dem letzten Ommaijaden erreicht das Chalifat seine größte Ausdehnung (das südwestliche Asien vorn arabischen Meerbusen und dem Indus bis zum Mittelmeer und zum Kaukasus, die ganze Nord- huste von Afrika, ein grofser Theil der pyrenäischcn Halbinsel und im südlichen Frankreich die Grafschaft Narbona, dazu Sardinien, Corsica und die Balearen). Im Innern Verfall und fortwährende Kämpfe mit den Anhängern des Ali. Abul Abbas, Urenkel eines Oheims des Propheten, stürzt den letzten oinmaijadischen Chalifen Menvan Ii. 750—1258. Herrschaft der Abbasiden (Kosidenz Bagdad). Hinterlistige Ermordung sämmtliclier ommaijadischeü Prinzen (90). Nur einor, ,, Abderrahman, rettet sich nach Spanien und begründet dort -J-" das Chalifat Cordöva (756). §. 4. Frankenreich Unter Den Karolingern. 687. Pipin von Heristal, Major domus (Hausmeier) von Austrasien, wird durch den Sieg bei Testri (unweit St.-Quentin) über den Maior domus von Soissons (Neustrien) alleinig6*! Maior domus im ganzen Frankenreiche und nennt sich nun du$ et princeps Francorum. 1 Von ihm stammt der Name Gibel oder Dschebel - ul - Taf№ (Gibraltar), d. h. Berg des Tarik, in dessen Nähe er landete. Tank von dem westgothischen Grafen' Julian herbeigerufen worden» scheint der Sage anzugehören, vgl. Dahn, Kön. d. Germ. V, 227.

7. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 215

1877 - Berlin : Herbig
Karl der Große. 215 788. Aufhebung des Herzogthums Bajuvarien (Baiern) nach der zweimaligen Empörung des Herzogs Tassilo. Kriege gegen die Normannen (Gesammtname der Germanen des skandinavischen Nordens) und gegen die Slaven. 791—799. Krieg gegen die Avaren, welche den Herzog Tassilo von Baiern unterstützt hatten. Die Avaren werden über die Raab gedrängt. Kolonisirung des Landes durch fränkische Ansiedler. Im Jahre 796 erstürmt Karls Sohn Pipin den Ring, das befestigte Lager der Avaren zwischen Donau und Theifs, und macht ihrem Reiche ein Endo. 800. Karl ernouort dio weströmische Kaiserwürde. iv , Papst Leo Iii., von den Verwandten seines Vorgängers hei einem Aufstande misshandelt und verjagt (799), sucht Schutz hei Karl im Lager von Paderborn. Nach Rom zurückgeführt, krönt er (am Weihnachtsfest 800) Karl als Kaiser. 793—804. Neue Aufstände der nordalbingischen Sachsen führen zu einem Kriege mit den Dänen, hei denen die Nordleute Schutz suchen. Gottfried, König von Dänemark, dringt in die fränkischen Marken ein, seine Schiffe beunruhigen die Küsten der Nordsee. 808. Die Dänen, von Karl, dem ältesten Sohn des Kaisers, zurückgeschlagen, gehen über die Eider zurück. 810. Kaiser Karl muss selbst gegen Gottfried zu Felde ziehen. Der dänische König wird von seinen Dienstleuten er- schlagen. Friede mit seinen Nachfolgern, das überelbische Sachsen “leibt dem Frankenreiche. Grenzen des Reichs: Ebro — Raab, Eider — Garigliano. Auch die Wenden wieder unterwerfen. Residenz Karls in Aachen (besonders wegen der warmen Quellen gewählt) in Austrasion, oder in den rheinischen Pfalzen (palatia) Eigelheim und Nymwegcn. Capitularien (Reichsverordnungen). Reichs Versammlungen, bestehend aus allen geistlichen und weltlichen **ofscn („in quo Placito generalitas universorum maiorum, tarn y er j cor um quam Laicorum conveniebat“). Heerbann. Gaugrafen, Markgrafen (comitcs marchiae), Sendgrafen (missi regis). — Der

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 216

1877 - Berlin : Herbig
216 Mittlere Geschichte, Erste Periode. Angelsachse Alcuin, der Langoharde Paul Warnefried (Paulus Diacö- nus). Einhard (Verfasser der Vita C'aroli Imperatoris). Schulen (zur Ausbildung von Geistlichen) in Tours und Paris. — ln der Dichtung wird Karl der Große der Mittelpunkt des bedeutendsten Sagen- kreises des Mittelalters. 786—809. Im Orient Karls Freund Harun al Raschid, Chalif von Bagdad. Unter ihm und unter seinem Sohne Mamun Blüthe der Wissenschaften, Künste und Industrie bei den Arabern. Da die älteren Söhne Karls des Grofsen, Karl und Pipin, vor dem Vater gestorben sind, so folgt ihm sein jüngster Sohn 814—840. Ludwig der Fromme. Ludwigs Neffe Bernhard, Pipins Sohn, nach Karls des Grofsen Anordnung König von Italien unter seines Oheims Ober- hoheit, lehnt sich gegen dieselbe auf, wird besiegt, gefangen und getötet. Ludwig hat 4 Söhne: Lothar, Pipin, Ludwig, Karl der Kahle (letzteren von der Iudith, seiner zweiten Gemahlin aus dem ange- sehenen alamannischen Geschlechte der Welfen). • Als Ludwig, ent- gegen seinen früheren (817) Anordnungen, eine dem jüngsten Sohne vortheilhafte Beichstheilung festsetzt, empören sich die drei älteren gegen den Vater, den sein Heer auf dem Lügenfelde (bei Colmar im Eisass, 833) verlässt. Der Kaiser wird gefangen (seine öffentliche Kirchenbufse zu Soissons), bald aber von seinem reuigen Sohne Ludwig befreit und wieder auf den Thron gesetzt (834). Pipin t 838. Neue Empörung Ludwigs gegen den Kaiser und den älteren Bruder Lothar. Ludwig der Fromme stirbt auf einer Rheininsel bei Ingelheim (840). Ludwig und Karl, verbündet, siegen über Lothar 841 bei Fontanetum (? Fontenaille oder V Fontenay)- 843. Vertrag von Verdun. Thoilung des Reichs. Es erhalten: (Aug.) 1) Lothar: Mittel fr anlcen, d. h Austrasien, Friesland, die alamannischen Theile auf der linken Seite des Rheins, den gröfsten Theil von Burgund, die Provence, einen Theil von Languedoc (im Allgemeinen von Schelde, Maas, Saône, lthône im Westen, von Rhein und Alpen im Osten begrenzt), dann das fränkische Italien;

9. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 217

1877 - Berlin : Herbig
Vertrag von Verdun, Italien und Deutschland. 217 2) Ludwig der Deutsche: Ostfranken, d. h. alle Theile des Reichs auf dem rechten Rheinufer, aufser Friesland; dann die kirchlichen Sprengel von Mainz, Worms und Speyer auf dem linken Ufer (im Allgemeinen zwischen Ithein und Elbe); 3) Karl der Kahle: Westfranken, d. h. Neustrien, Aqui- tanien, den nordwestlichen Theil von Burgund, Septi- manien, die spanische Mark. Lothar behält die ihm schon vom Vater übertragene Kaiserwürde. Sein Reich, das kein natürlich abgegrenztes Ganze war und verschie- dene Nationalitäten umfasste, trug den Keim baldiger Auflösung in sich. Ursprünglich ist der Vertrag von Verdun lediglich ein Familien- vertrag, ohne jede Berücksichtigung der nationalen Unterschiede. Aber in Ludwigs Reich überwog das germanische, in Karls Reich das romanische Element. Daher entwickelt sich im Laufe der folgenden Jahrhunderte aus dem ostfränkischen Elemente die deutsche, aus dem westfränkischen die französische Nationalität. — Die Ostfranken nennen ihre Sprache im Gegensätze zu der römischen der gelehrten Geistlichkeit die deutsche, d. h. die volkstümliche, und allmählich (seit Heinrich I.?) werden die Deutschredenden Deutsche genannt.1 Zweite Periode. Vom Vertrage Zu Verdun Bis Zum Anfang Der Kreuzzüge. (843-1096.) §. 1. Italien Und Deutschland. 843 —875. Karolinger in Italien. Nach dem Tode zweier Söhne Lothars I. theilen Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle das Erbe jener durch denvertrag von Mersen an der Maas (8701 unter sich. Der germanische Theil (Friesland, Lotharingien oder Lothringen, von Lothar Li. so genannt) kommt zum ostfränkischen, der romanische (Burgund, Provence) zum west fränkischen Reiche. Grenze: die Maas. 1 Vgl. v. Giesebrecht, Gesell, d. deutsch. Kaiser zeit, 4. Auf!., 1,149.

10. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 218

1877 - Berlin : Herbig
218 Mittlere Geschichte, Zweite Periode. Nach dem Tode Kaiser Ludwigs Ii., ältesten Sohnes Lothars I. (875), wird Karl der Kahle Kaiser. 843—911. Karolinger in Deutschland. 843—876. Ludwig der Deutsche. Kämpfe gegen Slaven, Karl den Kahlen und besonders gegen die Normannen, d. h. die skandinavischen Seeräuber (mit dem einheimischen Namen Wikinger genannt). Im Jahre 845 gleich- zeitiger Angriff der Normannen auf alle drei fränkischen Reiche. Ludwigs des Deutschen Sohn 876—887. Karl der Dicke, erst mit seinen Brüdern Karlmann (f 880) und Ludwig (f 882). Seit 881 Kaiser, seit 884 gewählter König der Westfranken, vereinigt Karl der Dicke noch einmal Karls des Grofsen Monarchie, mit Ausnahme des (879) abgefallenen cisjuranischcn Burgund (Dauphiné, Provence, Theil von Languedoc). Karl, wogen seiner Feig- heit (Belagerung von Paris durch die Normannen) in Ost- und West- franken abgesetzt, entsagt in Trihur der Krone und stirbt bald darauf, ln Ostfranken wird gewählt 887—899. Arnulf von Kärnthen, Enkel Ludwigs dos Deutschon, aufserehelicher Sohn Karlmanns. Er schlägt die Nor- mannen an der Dyle oder bei Löwen (891), kämpft siegreich gegen Swatopluk Ii. (893), den Begründer des grofsmährischen Reiches, und verbündet sich gegen ihn mit dem finnischen Nomadenvolke der Magyaren, das vom Ural her allmählich nach Europa vorge- drungen und unter Arpads Führung in Ungarn eingewandert war. Arnulf zieht zwei Mal nach Italien, wird zum Kaiser gekrönt (896). Sein Sohn 899—911. Ludwig das Kind (7 Jahr alt) unter Vormundschaft des Erzbischofs Hatto von Mainz und Ottos des Erlauchten von Sachsen. Furchtbare Verheerung Deutschlands durch die Magyaren (Ungarn). Im Jahre 908 durch- ziehen sie Baiern, Franken und dringen in Thüringen und Sachsen ein. König Ludwig, in der Nähe des Lech geschlagen (910), muss den Ungarn Tribut zahlen. Innere Fehden in Franken: Adalbert von Babenberg gegen Bischof Rudolf von Würzburg, aus dem Ge*
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