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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 20

1877 - Berlin : Herbig
20 Alte Geschichte, Orientalische Völker. (Hauptsitz des Cultus der Aschera, aus dem hervorgeht der griechische Cultus der „aus dem Schaum des Meeres geborenen“ Aphrodite, d. h. deren Cultus zur See zu den Griechen gekommen ist), in Ciliden, auf Rhodos, Kreta, Cythera etc. Sage von der Entführung der Europa (d. h. der Finsteren), der Tochter des Phoenix (d. h. des Phöniciers) von Sidon durch den in einen Stier verwandelten Zeus (die auf dem Stier reitende Mond- göttin Dido-Astarte, welche nach Westen entweicht). — Sage von Minos, dem Sohne des Zeus und der Europa, dem mächtigen Be- herrscher von Kreta; seine Gattin ist Pasiphae (d. h. die Allschei- nende). Sage von dem in das Labyrinth eingeschlossenen Minotau- rus (d. h. Stier des Minos, einer anderen Auffassung des Baal-Moloch), welchem Athen Menschenopfer senden muss. Alle diese Sagen sind mythische Darstellungen der Ansiedelungen und der Herrschaft der Phönicier und ihres Cultus auf Kreta und einigen Inseln des ägäischen Meeres. Daedälus, der Erbauer des Labyrinths auf Kreta, ist die Personification der technischen Fertigkeiten, welche den Hellenen von den Phöniciern überliefert wurden. Auch Kadmus, der seine Schwester Europa suchend auf Thera und Thasos landet, in Böotien die Kadmea erbaut und die Buch- staben erfindet, ist der mythische Repräsentant phönicischer Nieder- lassungen, durch welche die Buchstabenschrift und andere Cultur des Orients den Griechen übermittelt wurde. Gründung phönicischer (vorzugsweise sidonischer) Kolonien auf Sicilien, auf der Südküste: Minoa (Heraklea), auf der Nordküste: Machanath (d. h. Lager), von den Griechen später Panormos ge- nannt, Soloeis (sela = Fels), auf der Insel Melite oder Malta; an der Westküste Siciliens das Eiland Motye und in Afrika (Hippo). vor Chr. 1254. Sidonische, aus Sidon ausgewanderte Geschlechter grün- den auf einem Felseneiland, dem alten Tyrus gegen- über, Neu-Tyrus, welches bald mit der alten Stadt zu einem Gemeinwesen vereinigt wird. Gründung phönicischer (vorzugsweise turischer) Kolonien auf Sardinien: Parolis, in Afrika: Utica, Hadrumetum, Leptis, nach Durchschiffung der Säulen des Hercules (Strafse von Gibraltar) in Tarsis oder Tarschisch, griech. Tartessos (Spanien): Gadir oder (fades, d. h. Mauer, Feste (Cadix).

2. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 22

1877 - Berlin : Herbig
22 Alte Geschichte, Orientalische Völker. zwischen Utica im W. und dem jetzigen Cap Bon im 0., nicht weit von dem heutigen Tunis. Doppelhafen. Citadelle Byrsa. Später wird die Gründerin Elissa mit der Göttin Dido-Astarte, der Be- schützerin der Kolonisation, verwechselt. vor Chr. 750. Sinken der Macht der phönicischen Städte, namentlich des von Parteikämpfen zerrissenen Tyrus. Die Phönicier geratlien unter die Botmäfsigkeit der Assyrer, vorübergehend unter die der Aegypter; nach dem Untergange des assyrischen .Reiches (606) werden sie abhängig von den Babyloniern, nur Tyrus erhält sich bis 573 frei. Nach 700. Blüthe der Macht und des Handels der Karthager. Ausbildung einer streng oligarchischcn Verfassung (nur bei einem Zwiespalt der Behörden steht der Bürgerschaft die Ent- scheidung zu). Die Karthager legen auf der Nord- und Westküste Afrikas, auf Sicilien, den kleineren Inseln des Mittelmeeres und an der spanischen Küste zahlreiche Kolonien an, die in strenger Ab- hängigkeit vom Mutterlande erhalten werden. — Bald bekommen die Phönicier und Karthager in den Hellenen, namentlich in den kleinasiatischen Griechen, gefährliche Nebenbuhler für ihren west- lichen Handel und ihre Niederlassungen an den Küsten des Mittel- meeres. (Gründung von Massalia oder Massilia durch die Phocüer.) Die Karthager, seitdem ernstlich in ihrer Machtstellung bedroht, beginnen (um 600) nach dem Vorgänge der Griechen das ihre Han- delsstationen umgebende Land zu unterwerfen. Sie schliefsen die afrikanische Küste von Hippo im W. bis über Lcptis hinaus im 0. in ihr Gebiet ein und treten der Ausbreitung der Cyrenäer (dorischer Hellenen) mit gewaffneter Hand entgegen. Im Frieden werden die Altäre der Philänen (östlich von Leptis) als Grenze zwischen Cyrene und dem karthagischen Gebiet festgestellt. Die Karthager unter- werfen Sardinien und vertreiben mit Hülfe der Etrusker die Phocäer aus Corsica. 586—573. Tyrus hält eine dreizehnjährige Einschliefsung (von der Landseite) durch Nebukadnezar aus, muss aber zuletzt die Oberherrschaft des Königs von Babylon anerkennen. 538. Nach Zerstörung dos babylonischen Reiches durch Cyrus wird Phönicion den Persern untorthan,

3. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 34

1877 - Berlin : Herbig
34 B. Griechische Geschichte. Geographische Uebersicht Des Alten Griechenland. (Siehe Kiepert, Atlas antiquus, Tab. V. u Vj.) Die Halbinsel Griechenland (Hellas, y 'Ekkdç), im N. von Macédonien und Illyrien begrenzt, sonst überall vom Meere (im O. mare- Aegaeum, im S. mare Myrtourn und mare Creticum, im W. mare Ionium) umgeben, zerfällt in 4 gröfsere Landschaften: Pelo- ponnesus, Mittel-Griechenland, Thessalien, Epirus. A. Der Peloponnes (y Hekonôvvyaoç, Insel des Pelops), mit dem Festlande nur durch den korinthischen Isthmus zusammen- hängend, im N. von dem- korinthischen Meerhusen bespült, zerfällt in 9 kleinere Landschaften : 1) Achaia (früher bewohnt von Ioniern, in 12 Staatsgemeinden oder Kantonen): Aegium, Bundeshauptstadt; Patrae. 2) Elis oder Eleia, im äolischen Landcsdialekt Valis, durch- strömt vom Alpheus und Penëus, geschieden in das eigentliche oder hohle Elis: Elis mit dem Hafen Cyllene, Pisätis: Olympia (keine Stadt, sondern ein Tempel des Zeus, umgeben von Hainen, Kampf- plätzen, Altären, Gebäuden), und Triphylia. 3) Mössenien: Pylos, das nestorische, gegenüber der Insel Sphakteria, Messéne (erst 369 erbaut), die Bergfesten lihömc und Ira. 4) Lakonika (Aaxwvixff), mit dem in das Vorgebirge Taenarum auslaufonden Gebirge Tay- getus: Sparta (Znàçtri), am rechten Ufer des Eurötas, nördlich da- von Sellasia, an der Küste Ilelos und Gythium, der Hafen von Sparta. 5) Argölis (rd Anyoç, r) Açys(cc) umfasste mehrere, politisch von einander unabhängige Kantone: Argos, mit der Hafenstadt Kauplia, am Sinus Argolicus, dicht dabei Tiryns, mit cyklopischen Mauern, Hermione, Trotzen, Epidaurus, am Sinus Saronicus; im Innern Mycenae, mit cyklopischen Bauten (Schatzkammer des Atreus, etc.). 6) Phliasia: Phlius. 7) Korinthia: Korinihus, früher Ephÿra, mit der Burg Akrokoi'inthus. 8) Sicyonia: Sicyon (Sixvoîv). 9) Ar- kadia, das mittlere Bergland, mit den Gebirgen Cyllene und Ery- manthus an der Grenze von Achaia: Mantinea (Mavxivtia), Tegea, (Teyéa) Meyalopölis (erst 370 erbaut). B Mitlel-Grieclieiiland1 zerfällt ebenfalls in 9 kleinere Landschaften: 1) Megaris, seit der dorischen Eroberung ethnogra- 1 Der Ausdruck Hellas propria (das eigentliche Hellas) komm'

4. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 38

1877 - Berlin : Herbig
88 Alte Geschichte, Griechen. Anderen ist der Name Pelasger ein pbönicischer, der eigentlich nui den alten semitischen Bewohnern der griechischen Küstenländer, namentlich den Minyern in Örchomönos zu kommt und irrthümlich auch auf die illyrischen Ureinwohner von Epirus, Arkadien etc. übertragen worden ist. Als ältester Mittelpunkt des Lebens und der Religion der Pclasgcr gilt Dodöna in Eplrus, mit dem Orakel des Himmelsgottes Zeus. Pelasgische Bauwerke, von den Griechen cyklopische genannt, finden sich namentlich zu Tiryns in Argölis und zu Orchominos in Böotien. Vom Beginn der historischen Kunde an erscheinen die Hellenen gespalten in verschiedene Stämme. Von diesen treten in der heroi- schen Zeit am meisten hervor die Achäer; daher wird ihr Name bei Homer als Gesammtname des Volkes gebraucht. In der historischen Zeit dagegen treten entschieden in den Vordergrund die Dorier und die Ionier; die anderen Stämme werden dann unter dem Namen der Aeolier, die Mundarten der weder dorisch noch ionisch redenden Hellenen unter dem Namen des äolischen Dialekts zusammengefasst. Die folgende mythische Genealogie scheint erst sehr spät erfunden und von Delphi ausgegangen zu sein. Hellen (Sohn des Deukalion). Aeölus (d. h. der Buntcj. Dorus. Xuthus (d. h. der Vertriebene). Ion. Achäus. Ueber die Alt der Einwanderung der Hellenen nach Griechen- land fehlt jede sichere Kunde. Nach einer durch manche Gründe unterstützten Vermuthung ist ein Thcil der Einwanderer, unter ihnen die Vorfahren der Dorier, über den Hellespont in das nordgriechische Alpenland eingedrungen. Diese haben dort als Ackerbauer und Hirten feste Sitze genommen. Andere Schaaren, unter ihnen die Stammväter der Ionier, sind von der phrygischen Hochebene die Thäler hinab nach der Küste Kleinasiens gezogen und haben sich, nachdem sie dort zu einem Seevolke geworden, allmählich über die Inseln des Archipelagus nach dem griechischen Festlande ausge- breitet.1 (Die ersteren die Westgriechen, die letzteren die Ostgriechen.) Die Erinnerung an die Thatsaclic, dass das westliche Griechou- Curtius I, 21 sqq.

5. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 41

1877 - Berlin : Herbig
Erste Periode, Mythus des Herakles; Argonautenzug. 41 heros der Ionier und speciell der Athener. Er reinigt den Weg von Troezen, wo ihn die Sage geboren werden lässt, nach Athen, namentlich den Isthmus, von Räubern (Periphetes, Sinnis, Skeiron, Damastes oder Prokrustes), so dass die Ionier des Peloponnes und die von Attika fortan sich auf dem Isthmus zum Opfer des Poseidon ungehindert versammeln können. Theseus tötet den Minotaurus auf Kreta (s. S. 20) und rettet die demselben bestimmten Opfer aus Attika. Er überwältigt bei Marathon den wilden Stier, der gleichfalls aus Kreta gekommen sein soll. Er schlägt die Ama- zonen zurück, welche nach Athen Vordringen, um den Raub der Antihpc zu rächen. Diese drei Mythen drücken das historische Factum der Befreiung Attikas von der Tributpflicht gegen die auf Kreta und den kleinen Inseln herrschenden Phönicier aus, welche ihrem Moloch Menschenopfer brachten. (Die Dichtung von den Amazonen ist auf die jungfräulichen Priestermnen der pnönicisc-hen Göttin Astarte zurückzuführen, welche bei den religiösen Ceremonien bewaffnet Tänze aufführten). Dem Theseus schreibt die Sage ferner die Vereinigung der Bewohner Attikas zu einem Staate zu, und die Scheidung des Volkes in die drei Stände: Eupatriden (Adel), Geo- moren (Bauern) und Demiurgen (Handwerker), während die Ein- richtung der vier alten ständischen Phylen: Geleonten (Adel), llop- leten (Krieger), Argadeis (Gewerbtreibende), Aigikoreis (Hirten), von den Athenern bis auf den mythischen Stammvater des ionischen Stammes, den Ion, zurückgeführt wurde (s. S. 38). Den ursprünglich phönicischen Minos (Aitvw?) hat sich dio griechische Sage gleichfalls angeeignet und ihn zu einem Heros der Dorier, die seit 1000 auf Kreta ansässig sind, zu einem weisen Gesetzgeber und Vernichter der Seeräuberei gemacht. Gemeinsame Unternehmungen in der heroischen Zeit: Argonautenzug. Das gomono Vliofs. Phrixos, Sohn des Minyerkönigs Athämas von Iolkos (in Thes- salien), d'en der eigene Vater, um Regen zu erlangen, dem Zeus opfern will, flüchtet mit seiner Schwester Helle auf dem Widder mit goldenem Vliefsc (Fell), den beide von ihrer Mutter Nephele erhalten haben Helle stürzt auf der Flucht bei Abydos in’s Meer, welches nun Ilellespont, d. h. „Meer der Helle“, heifst. Phrixos

6. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 45

1877 - Berlin : Herbig
Zweite Periode, Dorische Wanderung. 45 Arkadien und setzen sich im Süden und Osten des Peloponnes fest. Die einheimische Bevölkerung (achäische und äolische Stämme) wird theils vertrieben, theils unterworfen, thoils räumt sie den Eindring- lingen durch Verträge bestimmte Landestheile ein. Das letztere war namentlich in Lalconien der Fall, wo einheimische Häuptlinge mit dem eingewanderten Kriogsvolke Verträge schlossen und dafür eine Zeit lang Anerkennung ihrer Fürstonrechto und Unterstützung ihrer Macht erhielten. So entstehen nach einander, aber nur sehr allmählich und nach vielen inneren Kämpfen und Umwälzungen, folgende überwiegend dorische Staatsgememdon im Peloponnes: 1) Messenien (Kresphontes), 2) Sparta (Prokies und Eurysthenes, Söhne des Aristodemus), 3) Argos (Temenus), im Anfang der mächtigste Staat, an der Spitze eines Bundes, zu dem Epidaurus und Trotzen unter eigenen Herr- schern gehören, 4) Phlius, 5) Sicyon, 6) Korinth, diese drei vielfach gemischt mit der alten Bevölkerung, mit gleichem, Recht neben der neuen wohnend. Uebcr den Peloponnes hinaus: 7) Megära und 8) die Insel Aegina (Äiyiva). Die aus ihren Sitzen verdrängten Reste der alten Bevölkerung, die Achäer, vertreiben oder unterwerfen die ägialischen Ionier, welche die nördlicho Küstenlandschaft des Peloponnes inne hatten. Diese ganze Landschaft lieifst von nun an Achaia vor Chr. 1068. (?) Kodrus (Koöqog), der letzte König von Athen, fällt (als freiwilliges Opfer) gegen die Athen bedrängen- den Dorier. (Nach der Sage ist Kodrus der Sohn des aus Fylos nach Athen geflohenen Nestoriden Melanthus). Die unmittelbare Folge dieser Wanderungen und Eroberungen ist eine grofsartige Kolonisation, die zunächst von den aus ihren Sitzeu vertriebenen Stämmen ausgeht, an der aber bald der erobernde dorische Stamm Thcil nimmt. Die aus Thessalien vertriebene pdasgische Bevölkerung lässt eich theilweiso auf der Halbinsel Chcucidtcc, auf Kreta und an der musischen Küste nieder; die Minyer von lolkos und Orchomenos' besetzen Lemnos, Imbros und Samothräcc. Wichtiger sind die nach der alten Heimath des ionischen Stammes (s. S. 38) gerichteten

7. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 46

1877 - Berlin : Herbig
r 43 Alte Geschichte, Griechen, vor Chr. Iooo—900. Aeolischen, ionischen, dorischen Kolo- nien auf der Küste Kleinasiens und den Inseln. Aeolische (und achäische) Kolonien: Mytilene und Mdhymna auf der Insel Lesbos, Kyme und Smyrna a,uf dem kleinasiatischen Festlande (Sr)ryrna später ionisch j. Die von den Achäern verdrängten, zuerst nach Attika geflüch- teten Ionier gründen an der lydischen Küste 12 Städte mit einem gemeinschaftlichen Heiligthum (Panionium auf Mykäle), deren be- deutendste: Milet, Mutterstadt von mehr als 80 Kolonien, Ephesus, Fliocaea (s. S. 30), Kolophon, und besetzen die Inseln Samos u. Chios. Dorische Kolonien, an der karischcn Küste: Halikarnassus und Knidus. Dorier und Achäer gründen Niederlassungen auf Kreta, auf Ehodus, von wo sie die Phönicier allmählich verdrängen, und auf Thera (von wo 031 die Kolonie Cyrene auf der Nordküste von Afrika ausgeht). 1000. (9)1 Homer und die rfomeriden (Iliado, Odyssee). Staatsverfassungen. In der heroischen und im Anfang der historischen Zeit überall patriarchalisches Königthum im erblichen Besitz von Geschlechtern, die ihre Abstammung von den Göttern herleiten. In der historischen Zeit allmählich in allen Staaten Ueber- gang zur republikanischen Staatsform, theils durch Aussterben, theils durch Vertreibung der Königsgeschlechter, zunächst als Aristokratie, später in den meisten Staaten als Demokratie, häufig nach dem Uebergangsstadium der Herrschaft eines Tyrannen (xvgavvop, Name jedes auf' nicht gesetzliche Weise zur Herrschaft gelangten Mannes, ursprünglich ohne den Begriff willkürlicher oder grausamer Regierung). Doch ist die Demokratie im Alterthum meist nicht eine Verfassung, nach der die Mehrzahl der Einwohner, sondern eine solche, nach der die Mehrzahl der Bürger wesentlichen Antheil hat an der Leitung des Gemeinwesens. In'den meisten griechischen Staaten besteht aber die Mehrzahl der Bevölkerung nicht aus Bürgern, sondern aus Sklaven.1 2 Demokratien im modernen Sinne sind im Altcrthume fast unbekannt. 1 Die Angaben der Griechen über das Zeitalter des Homer schwanken fast um ein halbes Jahrtausend. 2 Vergl. Becker, Charikles Ii, 32 und Schiemann, Griechische Alterthimer I, 3. Auf!., Seite 111. I

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 48

1877 - Berlin : Herbig
48 Alte Geschichte, Griechen. der Heloten oder Staats-Sklaven behufs Bestellung dieser Güter (nicht neue Vcrtheilung des ganzen Grundeigenthums).1 (Die Sage lässt den Lykurg das Land in 9000 Spartiaten- und 30,000 Periökcn- loose theilen.) Zeltgenossenscluiften (axrjvai), welche auch im Frieden in Sparta zusammen speisen: Pheiditien oder Syssition, Gemein- schaftliche Erziehung der Kinder und Zusammenleben der jungen Männer des sparliatischen Kriegsadels. — Die Kryptie (xqvnxeia), eine organisirte Ueberwachung der Heloten durch junge Spartiaten, vor ciir keine förmliche Helotenjagd.1 2 * 776. Erste Olympiade, d. h. erstes Jahr, in dom dio Namen der Olympischen Sieger aufgozoichnot wurden (der erste Koroibos). Olympische Spiele (seit 820 ?), nemeische Spiele (seit 573) zu Ehren des Zeus; isthmischc (Poseidon), pythische (Apollo) Spiele.— Orakel des Apollo zu Delphi, nach der Uebcrlicferung aul Befehl und unter Führung des Gottes von Kretern (d. h. Doriern) aus Knossus gegründet. Amphiktyonien (Opfergenossenschaften),’die be- deutendste die delphische. 734. Gründung von Syrakus1 durch den Korinther Arcliias. 743—724. (?) Erster Messenischer Krieg. Aristodemus König der Messenier. Vertheidigung von Ithöme. Die nicht aus- wandernden Messenier werden zinspflichtig. Ein Theil der Aecker als erobertes Land eingezogen. 708. Gründung von Tarent durch den Spartaner Phalanthus. 645 —628.4 * Zweiter Messenischer Kriege Aristomsnes. Neunjährige Vertheidigung von Ira (eiqu). Der athenische Sänger Tyrtaeus bei den Spartanern. Nach dem Fall von Ira flüchten die meisten Messenier nach Sicilien; auch Zankle wird von ihnen besetzt, scheint aber erst im 5. Jahrh. den Namen Messana erhalten zu haben.8 Die nicht auswandernden Messenier werden Heloten. 1 Grote, Hist. ofgrecce Iii, 553. Duncker, Gcsch. d. Altcrth. Iii8. 2 Schcemann, Griechische Alterthürner I, 206. 8 Ucber das Gründungsjahr: Holm, Gesch. Siciliensi, S. 381 sqq. 4 Nach Duncker,Gesc/i. <2. Altcrth. Iip, 512; nach der älteren, aber sicher unrichtigen Annahme v. 685—668. 6 Holm, Gesch. Siciliensl,200.

9. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 64

1877 - Berlin : Herbig
Alte Geschichte, Griechen. 64 geschickt (461). Dadurch beleidigt, treten die Athener in ein Bündnis mit den Argivern, den Hauptfeinden der Spartaner irn Peloponnes. In Athen Rivalität zwischen Cimon, dem Haupte der aristo- kratischen Partei, und Perikies (lltqiy.xris), dem Sohn des Xanthippus, dem Haupte der demokratischen Partei. Die letztere setzt Besoldung der im Heere dienenden und der als Richter fungirenden Bürger und Geldspenden an die ärmeren Bürger aus der Staatskasse an den Festen durch. Beginn der Ausartung der athenischen Demokratie. Die Athener senden dem aufständischen Aegypter Inurös (s. S. 33) Hülfe gegen die Perser. (Die Expedition (460—456) endet unglück- lich mit Einschliefsung und Kapitulation des athenischen Heeres auf einer Nilinsel. vor Chr. 460. Das Gesetz des Ephialtes entzieht dem Areopag die ihm von Solon übertragene staatliche Oberaufsicht (s. S. 51) und beschränkt ihn auf seine gerichtlichen Funktionen. 459. Nach diesem Siege der demokratischen Partei wird Cimon durch Ostracismus (s. S. 55) aus Athen verbannt. Um diese Zeit (das Jahr ist streitig) wird die Bundeskasse aus Delos nach der Akropolis von Athen verlegt. Damit erhalten die Beiträge der Bundesglieder den Charakter eines Tributs an die Athener. Die Eidgenossen werden so meist zu Unterthunen Athens, welches die Hauptstadt eines grolsen Insel- und Küstenreiches wird.1 459. Megära, von Korinth, Aeglna und Epidaurus bedroht, begibt sich in den Schutz der Athener, welche Megära mit seiner Hafenstadt Nisaea durch lange 'Mauern ver- binden. 458. Die Athener, zu Lande (in Argölis) geschlagen, erfechten zwei Seesiege über die verbündeten Korinther, Epi- daurier und" Aegineten, belagern Aeglna und schützen Megära kräftig. Diese gewaltige Machtentfaltung Athens bewirkt einen 457—451. Krieg der Spartaner und Böoter gegen Athen. Ein spartanisches Heer unter Nikomedes (Vormund des minderjährigen Königs Bleistoanux) war nach Mittelgriechenland 1 Curtius, Griechische Geschichte Ii, 4. Aull., S. 163.

10. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 88

1877 - Berlin : Herbig
88 Alte Geschichte, Griechen. 6. Die Insel Rhodus, seit der Schlacht bei Ipsus (301) ein unabhängiger Staat, seit dem 2. Jahrhundert abhängige Bundesgenossin der Körner, erst von Kaiser Vespasian (71 nach Chr.) zur Provinz gemacht. 7. Die griechischen Kantone, an ihrer Spitze die Athener, machen gleich nach Alexanders des Grofsen Tode einen vergeblichen Versuch, die inacedonischo Oberherrschaft abzuwerfen. Von der Stadt Lamia in Thessalien, um welche sich der vor Chr Kampf hauptsächlich concentrirt, heilst derselbe der 323—322. Lamische Krieg. Die Hellenen kämpfen erst glücklich unter Leosth&nos, ' besiegen den Leonnaius, werden aber von Antipater und Kratërus bei Kranon (südlich vom Pencus) geschlagen. Die Kantone unter- werfen sich einzeln. Die Athener müssen eine macedonische Besatz- ung in Munychia aufnehmen und die demokratische Verfassung ab- schaffen (Phocion u.dernad.es an der Spitze des Staats), das Bürger- recht wird an einen Census geknüpft; Demosthenes flüchtig, nimmt auf der Insel Kalauria (Argölis) Gift. — Während des Kampfes zwischen Kassander und Polysperclion (s. S. 84) kommt in Athen die demokratische Partei noch einmal zur Herrschaft, Phocion wird hingerichtet; aber später tritt unter macedonischer Oberhoheit Deme- trius von Phalcron, der Parteigenosse des Phocion, an die Spitze des athenischen Gemeinwesens (317 —307). Im Verlaufe der folgenden Kämpfe der Diadochen bemächtigt sich Demetrius Poliorcetes zu wiederholten Malen Athens und macht die Akropolis zum Schauplatz der gröfsten Ausschweifungen (307—295). — Den letzten Versuch, sich der macedonischen Herrschaft zu entziehen und die alte Bedeutung in Griechenland wiederzugewinnen, macht Athen unter Glcvukon (Txuvxwp) und Chremorudes {Xoepcjyidrjç) (2g3), wird aber nach drei- jährigem Kampfe besiegt und bleibt den macedonischen Königen zinspflichtig. Von da an hat Athen in Griechenland keine politische Bedeutung mehr, behält aber seine Autonomie für die innere Ver- waltung und bleibt ein Sitz der Bildung und Gelehrsamkeit. Thessalien ist während dieses Zeitraums wirklich macedonische Provinz; Epirus eine Zeit lang ein eigener Staat, dann wieder mil Macédonien verbunden; die meisten Kantone Mittel - Griechenlands
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