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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 38

1877 - Berlin : Herbig
88 Alte Geschichte, Griechen. Anderen ist der Name Pelasger ein pbönicischer, der eigentlich nui den alten semitischen Bewohnern der griechischen Küstenländer, namentlich den Minyern in Örchomönos zu kommt und irrthümlich auch auf die illyrischen Ureinwohner von Epirus, Arkadien etc. übertragen worden ist. Als ältester Mittelpunkt des Lebens und der Religion der Pclasgcr gilt Dodöna in Eplrus, mit dem Orakel des Himmelsgottes Zeus. Pelasgische Bauwerke, von den Griechen cyklopische genannt, finden sich namentlich zu Tiryns in Argölis und zu Orchominos in Böotien. Vom Beginn der historischen Kunde an erscheinen die Hellenen gespalten in verschiedene Stämme. Von diesen treten in der heroi- schen Zeit am meisten hervor die Achäer; daher wird ihr Name bei Homer als Gesammtname des Volkes gebraucht. In der historischen Zeit dagegen treten entschieden in den Vordergrund die Dorier und die Ionier; die anderen Stämme werden dann unter dem Namen der Aeolier, die Mundarten der weder dorisch noch ionisch redenden Hellenen unter dem Namen des äolischen Dialekts zusammengefasst. Die folgende mythische Genealogie scheint erst sehr spät erfunden und von Delphi ausgegangen zu sein. Hellen (Sohn des Deukalion). Aeölus (d. h. der Buntcj. Dorus. Xuthus (d. h. der Vertriebene). Ion. Achäus. Ueber die Alt der Einwanderung der Hellenen nach Griechen- land fehlt jede sichere Kunde. Nach einer durch manche Gründe unterstützten Vermuthung ist ein Thcil der Einwanderer, unter ihnen die Vorfahren der Dorier, über den Hellespont in das nordgriechische Alpenland eingedrungen. Diese haben dort als Ackerbauer und Hirten feste Sitze genommen. Andere Schaaren, unter ihnen die Stammväter der Ionier, sind von der phrygischen Hochebene die Thäler hinab nach der Küste Kleinasiens gezogen und haben sich, nachdem sie dort zu einem Seevolke geworden, allmählich über die Inseln des Archipelagus nach dem griechischen Festlande ausge- breitet.1 (Die ersteren die Westgriechen, die letzteren die Ostgriechen.) Die Erinnerung an die Thatsaclic, dass das westliche Griechou- Curtius I, 21 sqq.

2. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 45

1877 - Berlin : Herbig
Zweite Periode, Dorische Wanderung. 45 Arkadien und setzen sich im Süden und Osten des Peloponnes fest. Die einheimische Bevölkerung (achäische und äolische Stämme) wird theils vertrieben, theils unterworfen, thoils räumt sie den Eindring- lingen durch Verträge bestimmte Landestheile ein. Das letztere war namentlich in Lalconien der Fall, wo einheimische Häuptlinge mit dem eingewanderten Kriogsvolke Verträge schlossen und dafür eine Zeit lang Anerkennung ihrer Fürstonrechto und Unterstützung ihrer Macht erhielten. So entstehen nach einander, aber nur sehr allmählich und nach vielen inneren Kämpfen und Umwälzungen, folgende überwiegend dorische Staatsgememdon im Peloponnes: 1) Messenien (Kresphontes), 2) Sparta (Prokies und Eurysthenes, Söhne des Aristodemus), 3) Argos (Temenus), im Anfang der mächtigste Staat, an der Spitze eines Bundes, zu dem Epidaurus und Trotzen unter eigenen Herr- schern gehören, 4) Phlius, 5) Sicyon, 6) Korinth, diese drei vielfach gemischt mit der alten Bevölkerung, mit gleichem, Recht neben der neuen wohnend. Uebcr den Peloponnes hinaus: 7) Megära und 8) die Insel Aegina (Äiyiva). Die aus ihren Sitzen verdrängten Reste der alten Bevölkerung, die Achäer, vertreiben oder unterwerfen die ägialischen Ionier, welche die nördlicho Küstenlandschaft des Peloponnes inne hatten. Diese ganze Landschaft lieifst von nun an Achaia vor Chr. 1068. (?) Kodrus (Koöqog), der letzte König von Athen, fällt (als freiwilliges Opfer) gegen die Athen bedrängen- den Dorier. (Nach der Sage ist Kodrus der Sohn des aus Fylos nach Athen geflohenen Nestoriden Melanthus). Die unmittelbare Folge dieser Wanderungen und Eroberungen ist eine grofsartige Kolonisation, die zunächst von den aus ihren Sitzeu vertriebenen Stämmen ausgeht, an der aber bald der erobernde dorische Stamm Thcil nimmt. Die aus Thessalien vertriebene pdasgische Bevölkerung lässt eich theilweiso auf der Halbinsel Chcucidtcc, auf Kreta und an der musischen Küste nieder; die Minyer von lolkos und Orchomenos' besetzen Lemnos, Imbros und Samothräcc. Wichtiger sind die nach der alten Heimath des ionischen Stammes (s. S. 38) gerichteten

3. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 46

1877 - Berlin : Herbig
r 43 Alte Geschichte, Griechen, vor Chr. Iooo—900. Aeolischen, ionischen, dorischen Kolo- nien auf der Küste Kleinasiens und den Inseln. Aeolische (und achäische) Kolonien: Mytilene und Mdhymna auf der Insel Lesbos, Kyme und Smyrna a,uf dem kleinasiatischen Festlande (Sr)ryrna später ionisch j. Die von den Achäern verdrängten, zuerst nach Attika geflüch- teten Ionier gründen an der lydischen Küste 12 Städte mit einem gemeinschaftlichen Heiligthum (Panionium auf Mykäle), deren be- deutendste: Milet, Mutterstadt von mehr als 80 Kolonien, Ephesus, Fliocaea (s. S. 30), Kolophon, und besetzen die Inseln Samos u. Chios. Dorische Kolonien, an der karischcn Küste: Halikarnassus und Knidus. Dorier und Achäer gründen Niederlassungen auf Kreta, auf Ehodus, von wo sie die Phönicier allmählich verdrängen, und auf Thera (von wo 031 die Kolonie Cyrene auf der Nordküste von Afrika ausgeht). 1000. (9)1 Homer und die rfomeriden (Iliado, Odyssee). Staatsverfassungen. In der heroischen und im Anfang der historischen Zeit überall patriarchalisches Königthum im erblichen Besitz von Geschlechtern, die ihre Abstammung von den Göttern herleiten. In der historischen Zeit allmählich in allen Staaten Ueber- gang zur republikanischen Staatsform, theils durch Aussterben, theils durch Vertreibung der Königsgeschlechter, zunächst als Aristokratie, später in den meisten Staaten als Demokratie, häufig nach dem Uebergangsstadium der Herrschaft eines Tyrannen (xvgavvop, Name jedes auf' nicht gesetzliche Weise zur Herrschaft gelangten Mannes, ursprünglich ohne den Begriff willkürlicher oder grausamer Regierung). Doch ist die Demokratie im Alterthum meist nicht eine Verfassung, nach der die Mehrzahl der Einwohner, sondern eine solche, nach der die Mehrzahl der Bürger wesentlichen Antheil hat an der Leitung des Gemeinwesens. In'den meisten griechischen Staaten besteht aber die Mehrzahl der Bevölkerung nicht aus Bürgern, sondern aus Sklaven.1 2 Demokratien im modernen Sinne sind im Altcrthume fast unbekannt. 1 Die Angaben der Griechen über das Zeitalter des Homer schwanken fast um ein halbes Jahrtausend. 2 Vergl. Becker, Charikles Ii, 32 und Schiemann, Griechische Alterthimer I, 3. Auf!., Seite 111. I

4. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 95

1877 - Berlin : Herbig
Ethnographische Uebersicht von Italien. 95 Drepanum, Eryx. Auf der Nordküste: Panormus {Iiùvoqfxog, jetzt Palermo, s. S. 20), Himsra, Mylae. Im Innern der Insel: Henna. Sardinia (.Saldai): Carälis (Cagliari). Corsica (Kvqvos): Alalia, später als römische Colonie Aleria. Von kleineren Inseln sind zu merken: 1) die Aegatischen Inseln (Insulae Aegates), im W. von Sicilien, nicht weit vom Vorgebirge Lilybaeum, 2) die Insulae Aeoliae (jetzt die liparischen Inseln), die größte Lipära, nördlich von Sicilien, 3) Capreae jetzt Capri, beim Golf von Neapel, 4) die pontischen Inseln (Pontia, Pandataria). Ethnographische Übersicht Von Italien.1 Im äufsersten Südoston die Iapyger. Ihre Abstammung ist nicht ganz sicher, doch gehören sie unzweifelhaft der indo-europäischen Völkerfamilie und wahrscheinlich dem illyrischen Stamme an. In der historischen Zeit zeigen sich die Reste des Stammes, in auffälligem Unterschiede von den eigentlichen Italikern, in einem raschen Prozess völliger Hellenisirung begriffen. Eben so gehören zu den indo-europäischen Völkern die Bewohner Mittel-Italiens, die eigentlichen Italiker, die sich in den latinischen und in den umbrisch-sabellischen (oskischen) Stamm scheiden. Sie sind die nächsten Stammverwandten der Hellenen.* Die Einwan- derung der Italiker ist auf dem Landwege erfolgt. Die Latiner haben die westliche Ebene (Latium, verwandt mit lätus) besetzt, die sabellisch-umbrischen Stämme breiteten sich im Osten Mittel-Italiens aus (Umbrer, Picenter, Sabiner, Marser). Ein Hauptzweig, die Samnitcr, besetzte das nach ihm genannte Bergland und drängte die Iapyger zurück. Von den Samnitern zweigten sich mehrere Neben- stämme ab, namentlich die Cumpancr, so genannt von der Ebene {campus), die sie am tyrrhenischen Meere besetzten. Durch Sprache, Religion u. Sitte stehen in eigentümlich ge- sonderter Stellung neben don latinischen und sabellischen Italikern die Etrusker (in ihrer eigenen Sprache Rasenen, Rasenna). Bisher hat kein Versuch, ihro ethnographische Stellung zu bestimmen, zu einem sicheren Resultate geführt. Der in neuester Zeit angetretene Ueweis ihrer Zugehörigkeit zum indo-europäischen Volksstamme und 1 Mommsen, Röm. Geschichte, 6. Aufl. I, 2. 2 S. S. 37, Anm. 3.

5. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 98

1877 - Berlin : Herbig
98 Alto Geschichte, Körner. Hand, dass in Wirtlichkeit nicht Rom und die Römer ihren Namen von dem Gründer der Stadt haben, sondern dass umgekehrt der Name Romulus von den Erfindern der Legende aus dem Namen der Stadt und des Volkes gebildet ist.1 Alle Stammheroen sind gött- lichen Ursprungs; dass die der Römer Söhne des Mars, des Gottes des Ackerbaus und des Krieges sind, bedarf keiner Erklärung. Uie Sage von der Aussetzung der Zwillinge, von ihrer wunderbaren Er- haltung und Wiedererkennung hat eine auffallende Aehnlichkeit mit der Jugendgeschichte des Cyrus (s. S. 29). Die fabelhafte Zurück- führung des Geschlechts der Gründer Roms auf den Trojaner Aeneas ist eine Erfindung griechischer Schriftsteller (Stesichorus im 6., Timäus im 3. Jahrh. v. Ohr.). Die Erzählung von der Anlegung Roms durch Ausgetretene von Alba unter Anführung zweier Fürsten- und Götter- söhne ist ein naiver Versuch, die seltsame Entstehung des Orts in der unfruchtbaren und wenig gesunden römischen Campagna zu er- klären und sie an die allgemeine Metropole Latiums anzuknüpfen. Historisch steht nichts weiter fest, als dass Rom eine, wenigstens überwiegend latinische Ansiedlung ist. Es ist in ganz unbekannter Zeit und unter ganz unbekannten Umständen gegründet, oder viel- mehr allmählich entstanden. Die Ansiedelung hat hart an der lati- uischeu Grenze und ohne Berücksichtigung der geringen Fruchtbarkeit der nächsten Umgebung genau an dem Funkt des Tiber statt gehabt, bis wohin dieser Fluss, der die natürliche Handelsstrafse Latiums ist, von kleinen Seefahrzeugen befahren werden konnte. Dies macht die Vemmthung wahrscheinlich, dass das älteste Rom „eingrenz-Emporium für dt n Handel der Latiner gewesen ist.“2 Nicht dass Rom jemals eine Kaufstadt war, wie Korinth und Karthago; es war der Handels- platz für die Ein- und Ausfuhr von Latium, einer wesentlich acker- bauenden Landschaft. Die Meinung, dass die römische Nation ein Mischvolk sei, ist gegenüber der Thatsache, dass das römische Volk wie wenig andere seine Sprache, seinen Staat und seine Religion rein und volksthümlicli entwickelt bat, nicht zu halten. Von den drei Stämmen oder Gauen, aus denen Rom entstanden zu sein scheint, den Ramnes (identisch 1 Vgl. aufser Mommsen, auch Schwegler, Römische Geschichte I. und Peter, Römische Geschichte, 3. Aufi., I. S. 56. 2 Mommsen, Römische Geschichte, 6. Aufi., I, Kap. 4 u. Kap. 9.

6. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 210

1877 - Berlin : Herbig
210 Mittlere Geschichte, Erste Periode. 558—5g1. Wiedervereinigung de» ganzen Frankenreiches mit Burgund und Thüringen unter Chlotar I., der seine drei Brüder überlebt. Nach seinem Tode 561. unter Chlodwigs Enkeln zweite, Theilung des Frankenreiches in vier, später (569?) in drei Theile: Austrasien, Neustrien, Burgund. Innere Gräuelkriege. Brunhilde (Brunichildis) von Austrasien, westgothische Königstochter, gegen Fredegunde (Fredegunthis) von Neustrien (f 597), frühere Leibeigene, dann Gemahlin von Chilperich I. 613. Zweite Wiedervereinigung des ganzen Frankenreichs durch Chlotar Ii. von Neustrien, Chlodwigs Urenkel. Brun- hilde wird gefangen, gemartert und zu Tode geschleift. Ursprung der Macht der Maiores domus (Himsmeier),1 erst Aufseher des königlichen Hofstaats, dann Anführer der Lehnsleute (Leudes). Das rein deutsche2 Geschlecht der Pipine (später Karolinger) erhebt sich zur Erblichkeit der Majordomuswürde, erst in Austrasien, dann in Neustrien. 622. Dritte Theilung des Frankenreichs nach den zwei Theilen, in welche dasselbe inzwischen sich gesondert hat: 1) Austrasien (wesentlich germanisch), getrennt durch die Schelde von 2) Neustrien (romanisch, Nordfrankreich bis zur Loire, ohne die unabhängige Bretagne) mit Burgund. Aufserdem das Herzogthum Aquitania mit Vasconia (Guyenne und Gascogne), zwischen Loire und Pyrenäen, fast unabhängig. §. 3. Muhammed Und Das Ciialifat. 622. Muhammeds Flucht (Hedschra) von Mokka nach 16. Juli. Medina. Muhammed (d. h. der Vielgepriesene), geh. zu Mekka 57l aus der Familie Haschern, Kaufmann, Gemahl der reichen Chadidja, auf seinen Koisen mit der jüdischen und christlichen lteligion bekannt geworden, tritt unter dem Stamme der Kureischiten als Prophet auf. 1 Pertz, Geschichte der fränkischen Hausmeier. * Bonneil, Die Anfänge des Karolingischen Hauses. 1866.

7. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 212

1877 - Berlin : Herbig
212 Mittlere Geschichte, Erste Periode. der Mauren. Von Nordafrika aus setzt Tarife,1 Unterfeldherr des Musa, nach Spanien über und zerstört durch die 711. Schlacht bei Xeres (spr. Cheres) de la Frontera (Ebeno des Guadalquivir) das Westgothonreich. Von nun ab in Spanien: 1) Provinz des Chalifats, später (756) eigenes Chalifat Cordöva, 2) christliches Königreich Asturien, von Pelagius gegründet, später Königreich Leon genannt. Die Araber fallen durch die baskischen Pässe in Gallien ein. Hier wird ihren Eroberungen durch di» Schlacht zwischen Tours und Poitiers (732) ein Ziel gesetzt (s. S. 213). Unter dem letzten Ommaijaden erreicht das Chalifat seine größte Ausdehnung (das südwestliche Asien vorn arabischen Meerbusen und dem Indus bis zum Mittelmeer und zum Kaukasus, die ganze Nord- huste von Afrika, ein grofser Theil der pyrenäischcn Halbinsel und im südlichen Frankreich die Grafschaft Narbona, dazu Sardinien, Corsica und die Balearen). Im Innern Verfall und fortwährende Kämpfe mit den Anhängern des Ali. Abul Abbas, Urenkel eines Oheims des Propheten, stürzt den letzten oinmaijadischen Chalifen Menvan Ii. 750—1258. Herrschaft der Abbasiden (Kosidenz Bagdad). Hinterlistige Ermordung sämmtliclier ommaijadischeü Prinzen (90). Nur einor, ,, Abderrahman, rettet sich nach Spanien und begründet dort -J-" das Chalifat Cordöva (756). §. 4. Frankenreich Unter Den Karolingern. 687. Pipin von Heristal, Major domus (Hausmeier) von Austrasien, wird durch den Sieg bei Testri (unweit St.-Quentin) über den Maior domus von Soissons (Neustrien) alleinig6*! Maior domus im ganzen Frankenreiche und nennt sich nun du$ et princeps Francorum. 1 Von ihm stammt der Name Gibel oder Dschebel - ul - Taf№ (Gibraltar), d. h. Berg des Tarik, in dessen Nähe er landete. Tank von dem westgothischen Grafen' Julian herbeigerufen worden» scheint der Sage anzugehören, vgl. Dahn, Kön. d. Germ. V, 227.

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 215

1877 - Berlin : Herbig
Karl der Große. 215 788. Aufhebung des Herzogthums Bajuvarien (Baiern) nach der zweimaligen Empörung des Herzogs Tassilo. Kriege gegen die Normannen (Gesammtname der Germanen des skandinavischen Nordens) und gegen die Slaven. 791—799. Krieg gegen die Avaren, welche den Herzog Tassilo von Baiern unterstützt hatten. Die Avaren werden über die Raab gedrängt. Kolonisirung des Landes durch fränkische Ansiedler. Im Jahre 796 erstürmt Karls Sohn Pipin den Ring, das befestigte Lager der Avaren zwischen Donau und Theifs, und macht ihrem Reiche ein Endo. 800. Karl ernouort dio weströmische Kaiserwürde. iv , Papst Leo Iii., von den Verwandten seines Vorgängers hei einem Aufstande misshandelt und verjagt (799), sucht Schutz hei Karl im Lager von Paderborn. Nach Rom zurückgeführt, krönt er (am Weihnachtsfest 800) Karl als Kaiser. 793—804. Neue Aufstände der nordalbingischen Sachsen führen zu einem Kriege mit den Dänen, hei denen die Nordleute Schutz suchen. Gottfried, König von Dänemark, dringt in die fränkischen Marken ein, seine Schiffe beunruhigen die Küsten der Nordsee. 808. Die Dänen, von Karl, dem ältesten Sohn des Kaisers, zurückgeschlagen, gehen über die Eider zurück. 810. Kaiser Karl muss selbst gegen Gottfried zu Felde ziehen. Der dänische König wird von seinen Dienstleuten er- schlagen. Friede mit seinen Nachfolgern, das überelbische Sachsen “leibt dem Frankenreiche. Grenzen des Reichs: Ebro — Raab, Eider — Garigliano. Auch die Wenden wieder unterwerfen. Residenz Karls in Aachen (besonders wegen der warmen Quellen gewählt) in Austrasion, oder in den rheinischen Pfalzen (palatia) Eigelheim und Nymwegcn. Capitularien (Reichsverordnungen). Reichs Versammlungen, bestehend aus allen geistlichen und weltlichen **ofscn („in quo Placito generalitas universorum maiorum, tarn y er j cor um quam Laicorum conveniebat“). Heerbann. Gaugrafen, Markgrafen (comitcs marchiae), Sendgrafen (missi regis). — Der

9. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 216

1877 - Berlin : Herbig
216 Mittlere Geschichte, Erste Periode. Angelsachse Alcuin, der Langoharde Paul Warnefried (Paulus Diacö- nus). Einhard (Verfasser der Vita C'aroli Imperatoris). Schulen (zur Ausbildung von Geistlichen) in Tours und Paris. — ln der Dichtung wird Karl der Große der Mittelpunkt des bedeutendsten Sagen- kreises des Mittelalters. 786—809. Im Orient Karls Freund Harun al Raschid, Chalif von Bagdad. Unter ihm und unter seinem Sohne Mamun Blüthe der Wissenschaften, Künste und Industrie bei den Arabern. Da die älteren Söhne Karls des Grofsen, Karl und Pipin, vor dem Vater gestorben sind, so folgt ihm sein jüngster Sohn 814—840. Ludwig der Fromme. Ludwigs Neffe Bernhard, Pipins Sohn, nach Karls des Grofsen Anordnung König von Italien unter seines Oheims Ober- hoheit, lehnt sich gegen dieselbe auf, wird besiegt, gefangen und getötet. Ludwig hat 4 Söhne: Lothar, Pipin, Ludwig, Karl der Kahle (letzteren von der Iudith, seiner zweiten Gemahlin aus dem ange- sehenen alamannischen Geschlechte der Welfen). • Als Ludwig, ent- gegen seinen früheren (817) Anordnungen, eine dem jüngsten Sohne vortheilhafte Beichstheilung festsetzt, empören sich die drei älteren gegen den Vater, den sein Heer auf dem Lügenfelde (bei Colmar im Eisass, 833) verlässt. Der Kaiser wird gefangen (seine öffentliche Kirchenbufse zu Soissons), bald aber von seinem reuigen Sohne Ludwig befreit und wieder auf den Thron gesetzt (834). Pipin t 838. Neue Empörung Ludwigs gegen den Kaiser und den älteren Bruder Lothar. Ludwig der Fromme stirbt auf einer Rheininsel bei Ingelheim (840). Ludwig und Karl, verbündet, siegen über Lothar 841 bei Fontanetum (? Fontenaille oder V Fontenay)- 843. Vertrag von Verdun. Thoilung des Reichs. Es erhalten: (Aug.) 1) Lothar: Mittel fr anlcen, d. h Austrasien, Friesland, die alamannischen Theile auf der linken Seite des Rheins, den gröfsten Theil von Burgund, die Provence, einen Theil von Languedoc (im Allgemeinen von Schelde, Maas, Saône, lthône im Westen, von Rhein und Alpen im Osten begrenzt), dann das fränkische Italien;

10. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 217

1877 - Berlin : Herbig
Vertrag von Verdun, Italien und Deutschland. 217 2) Ludwig der Deutsche: Ostfranken, d. h. alle Theile des Reichs auf dem rechten Rheinufer, aufser Friesland; dann die kirchlichen Sprengel von Mainz, Worms und Speyer auf dem linken Ufer (im Allgemeinen zwischen Ithein und Elbe); 3) Karl der Kahle: Westfranken, d. h. Neustrien, Aqui- tanien, den nordwestlichen Theil von Burgund, Septi- manien, die spanische Mark. Lothar behält die ihm schon vom Vater übertragene Kaiserwürde. Sein Reich, das kein natürlich abgegrenztes Ganze war und verschie- dene Nationalitäten umfasste, trug den Keim baldiger Auflösung in sich. Ursprünglich ist der Vertrag von Verdun lediglich ein Familien- vertrag, ohne jede Berücksichtigung der nationalen Unterschiede. Aber in Ludwigs Reich überwog das germanische, in Karls Reich das romanische Element. Daher entwickelt sich im Laufe der folgenden Jahrhunderte aus dem ostfränkischen Elemente die deutsche, aus dem westfränkischen die französische Nationalität. — Die Ostfranken nennen ihre Sprache im Gegensätze zu der römischen der gelehrten Geistlichkeit die deutsche, d. h. die volkstümliche, und allmählich (seit Heinrich I.?) werden die Deutschredenden Deutsche genannt.1 Zweite Periode. Vom Vertrage Zu Verdun Bis Zum Anfang Der Kreuzzüge. (843-1096.) §. 1. Italien Und Deutschland. 843 —875. Karolinger in Italien. Nach dem Tode zweier Söhne Lothars I. theilen Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle das Erbe jener durch denvertrag von Mersen an der Maas (8701 unter sich. Der germanische Theil (Friesland, Lotharingien oder Lothringen, von Lothar Li. so genannt) kommt zum ostfränkischen, der romanische (Burgund, Provence) zum west fränkischen Reiche. Grenze: die Maas. 1 Vgl. v. Giesebrecht, Gesell, d. deutsch. Kaiser zeit, 4. Auf!., 1,149.
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