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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 73

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Bonifatius. 73 sollten den Heiden den Weg zu Christo weisen. Er selbst durchzog das germanische Land und predigte ohne Unterla, grndete christliche Ge-meinden und setzte Bischfe der sie, lie Kirchen erbauen und errichtete Klster, unter denen ihm das zu Fulda das liebste ward. War der Ort ausgewhlt, an dem ein Kloster erstehn sollte, so Das Kloster, kamen Mnche mit allerlei Werkzeug herbei. Mit Axt und Sge fllten sie die Baumriesen des dichten Waldes oder hoben Grben aus und leiteten das Wasser des Sumpfes ab. Dann brachen sie Steine und schleppten sie herzu, brannten Ziegel und lschten Kalk. Um einen vierseitigen Hof, an dessen Seiten der berwlbte Kreuz-gang hinfhrte, wurden die Klosterkirche und verschiedne andre Ge-bude errichtet. Die ganze Anlage wurde mit einer schtzenden Mauer umgrtet. War das Kloster fertig, so hrten die Leute der Gegend gar oft das Glcklein der Kirche erklingen, das die Mnche bei Tag und Nacht zum Gottesdienste rief. Des Sonntags wandelten sie selbst zur Kloster-kirche, lauschten der Predigt und dem schnen Gesnge. Aber die Kuttentrger waren nicht nur fromme Beter. Wenn sie am Morgen aus der Klosterpforte traten, so schritten die einen zu den Htten der Umwohnenden und redeten zu ihnen von Gott und dem Herrn Jesus, andre zogen mit Pflug und Egge aufs Kloster-feld, wieder andre gingen aus, um Wege und Brcken zu bauen oder im Walde Bume zu roden. Im Klostergarten gruben unterdes fromme Brder das Erdreich um, pflanzten Kohl, steckten Bohnen und Rben, Verschnitten und pfropften die Obstbume. In der Klosterschule unterwiesen manche die Knaben benachbarter Leute im Lesen, Schreiben und in der lateinischen Sprache. Endlich saen gelehrte Mnche in ihren einsamen Zellen und schrieben Bcher ab, andre schmckten Kirche und Kreuzgang mit Bildern und geschnitzten Holzflguren, die den Heiland und seine Jnger darstellten. Kam ein Wanderer des Weges, so nahmen ihn die Mnche freund-lich auf und gaben ihm Herberge; ward jemand von Krankheit befallen. so fand er im Kloster liebevolle Pflege. Bald merkten die Germanen, da von diesen Sttten reicher Segen fr sie ausstrmte, und die Zahl der Christen wuchs bestndig unter ihnen. &,tc #7. (W : - v.*- >, yvw l\\ h hx- ^ %; "j } . ' ' J . 7 ; -

2. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 77

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
77 Kommst du in diese oder jene norddeutsche Stadt, so erblickst du wohl am Rathause oder auf dem Markte aus Stein oder Holz ein Ritter-standbild aus alter Zeit, das nennen die Leute den Roland. Ob aber dies Bild den tapfern Helden Karls darstellt, ist nicht gewi. * Durch siegreiche Kriege hatte Karl ein mchtiges Frankenreich Kaiserkrnung geschaffen. Im Herbste 799 ging er nach Rom, um den Papst, den seine Feinde vertrieben hatten, wieder in seine Wrde einzusetzen. Am Christtage des Jahres 800 das war damals der erste Tag des Jahres besuchte der König den Gottesdienst in der Peterskirche. Da trat der Papst hinzu, setzte ihm unter dem Jubel des Volkes eine goldne Krone aufs Haupt und huldigte ihm als Kaiser. Nunmehr fhrte der Herrscher des groen Frankenreiches den Titel Rmischer Kaiser und war der oberste Herr der ganzen Christenheit. * Kaiser Karl konnte in den vielen Gauen seines weiten Reiches nicht Die Beamten berall nach dem Rechten sehen. Im Mai eines jeden Jahres traf Staate, mit den Groen des Reiches auf dem Maifelde zusammen. Da wurden Kriege beschlossen, auch wurde Gericht gehalten, und die neuen Gesetze wurden bekannt gegeben. Tchtige Männer setzte er als Gaugrafen der die einzelnen Teile des Landes, aber an die Grenzen, in die Marken, die oft der Feind bedrohte, schickte er die kampferprobten Markgrafen. Sendboten des Kaisers kamen bald hierhin, bald dorthin und sahen nach, ob die Grafen des Herrschers Befehle ausfhrten. Karl trachtete darnach, fromme und kluge Untertanen zu haben. Karls Frsorge Darum lie er viele Kirchen und Klster erbauen. Snger muten aus Untertanen. Italien kommen und seine Franken schnen Kirchengesang lehren. Den Mnchen gab er auf, in den Klstern Schulen zu errichten und die Kinder aus der Umgegend zu unterweisen. Auch an seinen Pfalzen muten gelehrte Klosterbrder den Shnen seiner Hofbeamten Unterricht erteilen. In der Hosschule sah der Kaiser wohl selbst einmal nach, wie es mit dem Lesen und Schreiben ging. Im Jahre 814 starb Karl. Man trauerte lange um diesen Karls Tod gewaltigen Herrscher und nannte ihn den Groden. 14' Sein Sohn und Nachfolger war aber ein schwacher Mann. Unter Vertrag zu ihm zerfiel das Reich. Im Jahre 843 wurde es durch den Vertrag zu " Verdnn in drei Teile zerlegt. Teutschland, Frankreich und Italien sind daraus geworden.

3. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 115

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vom Dreiigjhrigen Kriege. 115 General des neuen Heeres und gab ihm den Titel eines Herzogs von Friedland. Wollenstem sandte Werber von Ort zu Ort, die lieen auf Markt und Straen die Trommel rhren, und einer verkndete den Herzugelaufnen mit lauter Stimme: Der Friedlnder sammelt ein Heer; wer Lust hat. Soldat zu werden, mag mit uns kommen, er kann im Kriege reiche Beute erwerben!" Da meldete sich so mancher, der daheim nicht Lust zu rechtschaffner Arbeit hatte, mancher auch, den jeder ehrliche Mensch verachtete, weil er ein Bsewicht war. Sie bekamen Werbegeld und wurden auf den Sammelpltzen aus-gerstet. Der eine wurde ein Krassier und sah in seiner Rstung bald wie ein Ritter aus. der andre ein Musketier, er trug die schwere Muskete, die er beim Abfeuern auf eine Gabel legte. Wieder ein andrer erhielt eine lange Pike als Waffe. An die 50000 verwegner Gesellen eilten zu den Fahnen des Friedlnders. Es war wohl keiner darunter, der vor dem General nicht gewaltigen Respekt gehabt htte, wenn der lange, hagre Mann mit den stechenden dunkeln Augen, dem groen Schlapphut mit der wallenden roten Feder und dem scharlachroten Mantel durchs Lager schritt. Denn er war furchtbar streng, schon bei kleinen Vergehen sprach er: Hngt die Bestie!", und bald baumelte der arme Snder am Galgen. Mit seinen Scharen durchzog Wallenstein die deutschen Lande bis zur Ostsee. Wenn die Kunde kam: Der Friedlnder naht!", so stellten sich die Stdter kampfbereit auf die Mauer, schlssen die Tore, zogen die Zugbrucken hoch und fllten die Stadtgrben mit Wasser; viele Bauern aber flohen mit ihren Habseligkeiten und ihrem Vieh in die dichten Wlder oder in die nahen Berge und vergruben ihr Geld in die Erde. Und wagten sie sich dann nach bangen Tagen wieder herzu, so fanden sie cker und Grten zerstampft. Huser und Kirchen nieder-gebrannt und die Zurckgebliebnen schndlich gemordet. Auf seinem Zuge besiegte Wallenstein manchen Feind in offner Feldschlacht; doch die feste Stadt Stralsund an der Ostsee bot ihm Trotz. Und wenn die Stadt mit Ketten an den Himmel geschlossen wre, so mu sie herunter!" verma er sich in seinem Zorne zu sagen jedoch er bezwany sie nicht. Aber die deutschen Fürsten waren Wallenstein nicht wohlgesinnt. Wallensens Sie warfen thin vor. da er seine Soldaten berall, bei Freund und Absetzung. Femd groe Greuel verben lasse. Ihre Klagen teilten sie dem Kaiser mit. der sah sich gezwungen Wallenstein abzusetzen. 8*

4. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 116

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
116 Vom Dreiigjhrigen Kriege. Nun sa der Gestrzte wieder auf einem seiner Schlsser und las aus den Sternen, da ihn der Kaiser bald wieder holen werde. * König An einem Sommertage des Jahres 1630 landeten schwedische uftat Adolf, schiffe Soldaten und Kanonen an Pommerns Kste. Zuerst betrat ein stattlicher Mann im Spitzbart, mit groem Schlapphut, ledernem Wams und hohen Reiterstiefeln den deutschen Boden. Er kniete nieder und betete. Das war der Schwedenknig Gustav Adolf. Er hatte von der Not der Lutherischen in Deutschland gehrt und wollte ihnen helfen, auch wollte er im Kriege ein Stck deutsches Land gewinnen. Am Kaiserhofe in Wien lchelte man der den Schneeknig" aus dem Norden. Doch bald kam die Kunde: Gustav Adolf hat den sieg-gewohnten Tilly bei Breitenfeld geschlagen", dann wieder hie es: Die Schweden haben Gebiete am Rhein besetzt", endlich: Die Feinde stehlt schon in Bayern und rcken auf Wien los." Gustav Adolfs Da ward's dem Kaiser gar ngstlich zumute, und er bat Wallen-1632 stein um Hilfe in der Not. Der sammelte ein Heer und zog aus, den Kampf mit dem neuen Feinde zu wagen. Bei Ltzen in der Nhe Leipzigs trafen die Gegner einander an einem nebligen Novembertage. Kaum hatte die Sonne den Nebelschleier zerrissen, so schritten die Schweden nach Gesang und Gebet zum Angriff. Grimmig tobte die Schlacht. Auf seinem Braunen war der Schwedenknig bald hier, bald da im dichten Gewhle. Da trafen ihn mehrere feindliche Kugeln, er sank vom Rosse, und das ledige Tier verkndete den Seinen den Tod ihres Fhrers. Am Abende waren die erbitterten Schweden Herren des Schlachtfeldes, der Friedlnder kehrte nach Bhmen zurck. Hier schmiedete ^er Plne, die dem Kaiser und seinem Anhange nicht gefielen. Er wollte dte lutherischen Fürsten in Deutschland zum Frieden bewegen und mit ihnen die Schweden aus dem Lande weisen. Dabei hoffte er fr sich ein deutsches Frstentum zu erringen. Wallensteins Der Kaiser setzte darum Wallenstein ab. Nun verlie der grte Ermordung ^ der den Friedlnder; mit wenig Getreuen marschierte er nach der bhmischen Stadt Egcr. Hier lie ihn einer seiner Obersten ermorden. Noch vierzehn Jahre wtete der Krieg. Schwedische Heere, kaiser-liche Heerhaufen, dazu franzsische Armeen durchzogen unser armes Vater- land und raubten, was noch zu rauben war. *

5. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 118

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
118 Vom Groen Kurfrsten und von Zohann Georg Iii. ^e?m?Ju?nd e^ne Jugendzeit und die ersten Regierungsjahre fielen in die Zeit e m ^ugen -bcg schrecklichsten Krieges, den Deutschland je gesehen, und waren traurig genug. Die Eltern hteten den Prinzen vor den Feinden, lieen ihn in dem festen Kstrin erziehen und sandten ihn dann in die Niederlande. In dem Staate, wo reiche Kaufleute berseeischen Handel trieben, groe Gelehrte und berhmte Knstler wirkten, bildete er seinen klugen Geist. Dort lernte er auch, wie ein Fürst sein Land glcklich und angesehen machen knne. Als Zwanzigjhriger trat er die Herrschaft in dem durch den Krieg verarmten und verdeten Brandenburg an. Das stehende Als er all das Elend und den Jammer im Lande sah, da ward es ihm klar: Brandenburg brauchte ein starkes Heer, das jeden Feind von seinen Grenzen fernhielt. Entschlossen ging er daran, mit geringen Mitteln ein Heer zu schaffen; tchtige Männer, darunter der General von Terfflinger, eines Bauern Sohn aus sterreich, halfen ihm die Soldaten ausbilden. Bald gebot der Kurfürst der eine kleine Armee, die immer unter Waffen blieb. Mit ihr wollte er wagen, nicht nur sein Land zu schtzen, sondern es groß und angesehen zu machen. * König Damals herrschte in Frankreich König Ludwig Xiv. Er baute sich v^n Frmitteich. Versailles bei Paris ein prchtiges Schlo mit wunderschnen Grten und Springbrunnen und feierte darin kostbare Feste. Seinen Feldherren gebot er, das reiche Holland zu erobern. Als das Franzosenheer anrckte, da war freilich das kleine Holland in Not". Schnell kam den Bedrngten der Brandenburger Kurfürst zu Hilfe, dazu durchstachen die Hollnder die Dmme, die sie vor dem Meere schtzten. Seewasser flutete herein in das ebene Land und bedeckte Felder, Wiesen und Wege. Da muten die Franzosen aus dem Lande fliehen. Nun suchte Ludwig Xiv. am deutschen Rhein Gebiete zu erobern. Bald erschien Friedrich Wilhelm wieder auf dem Kriegsschaupltze. Das war dem Franzosenknig gar nicht lieb. Er schlo mit den Schweden einen Bund und forderte sie auf, mit Heeresmacht in Brandenburg einzufallen. Die Schweden Bald hausten die Schweden in der Mark so schlimm wie in den in der Mark. Qgen langen Krieges. Im Feldlager am Main vernahm der Kurfürst der Seinen Not. Schnell brach er auf, und ehe die Feinde es ahnten, war er in Magde-brg. Dort erhielt er Kunde, da der Feind in und hinter Rathenow stehe. Es war klar: Rathenow mute genommen werden. Das tat der verwegne Derfflinger mit einer Handvoll khner Reiter im ersten Morgengrauen eines Junitages.

6. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 110

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
110 Von Martin Luther. Mit den Worten: .Hier stehe ich, ich kann nicht onberg, Gott helfe mit. Amen!" schlo er feine mchtige Rede. Viele, die ihm zugehrt, zrnten dem dreisten Mnch; viele wieder wurden durch seine Worte mit herzlicher Freude erfllt, und sie besuchten den Mutigen in der Herberge. * Luther auf der Nach einigen Tagen verlie Luther Worms. Als er in seinem Ur9' Wagen durch den Thringer Wald fuhr, fielen ihn pltzlich verkappte Ritter an, hoben ihn heraus und brachten ihn nach der nahen Wartburg. Das hatte Kurfürst Friedrich der Weise, sein treuer Beschtzer, angeordnet. Auf der Burg legte Luther Ritterkleider an und lie sich Bart und Haupthaar wachsen; die Leute daselbst nannten ihn Junker Jrg. Oft erging er sich im Walde, der die stolze Burg umgibt; meist sa er aber in seinem stillen Stbchen, das noch heute gezeigt wird. Dort bersetzte er das Neue Testament in die geliebte Muttersprache, damit jeder Deutsche das Wort Gottes lesen knne. So blieb er fast ein Jahr auf der stillen Hhe im Thringer Walde; nur wenige Freunde kannten seinen Aufenthalt. Das war alles vom Kurfrsten sehr wohl bedacht; denn der Kaiser hatte die Reichsacht der Luther verhngt. Da durfte ihn niemand im Hause aufnehmen oder ihm Speise und Trank reichen, sondern wer ihn fnde, mute ihn dem Kaiser zur Bestrafung ausliefern. * Luthers Aber nach Jahresfrist kehrte Luther nach Wittenberg zurck, unwirken. bekmmert um Acht und Bann; er vertraute Gott und hatte keine Furcht vor Menschen. Bald vertauschte er die Mnchskutte mit dem Priesterrock und heiratete Katharina von Bora, die einst im Kloster Nimbfchen bei Grimma Nonne gewesen war. Bei seiner lieben Kthe", im Kreise frhlicher Kinder erblhte dem vielgeplagten Manne das reinste husliche Glck. Wie konnte er mit den Kleinen spielen und scherzen! Oft erzhlte er ihnen Mrchen und Fabeln, oft griff er auch zur Laute und sang mit ihnen schne Lieder; denn Frau Musika" stand bei ihm hoch in Ehren. Gern sah Luther Gste in seinem Hause. Obwohl er nicht mit Glllcksgtern gesegnet war, lud er fter arme Studenten zu Tische; auch seine Witten-berger Freunde, vor allem sein vertrautester, Melanchthon, weilten hufig

7. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 113

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vom Dreiigjhrigen Kriege. 113 rhrige Tuchmacher und Schleierweber, die durch ihren Gewerbflei Sachsen reichen Segen brachten. Eine arme Vertriebne so erzhlt die Sage kam auch zu Frau Barbara Uttumttn, der Witwe eines reichen Bergherrn in Annaberg, und Barbara fand liebevolle Aufnahme. Zum Danke lehrte sie ihre Wohltterin das Uttmann-Spilzenklppeln, diese unterwies Frauen und Mdchen Annabergs in der neuen Kunst, und bald gab es in vielen Husern des Erzgebirges den Klppelsack, der guten Verdienst brachte. Eine Brunnenfigur auf dem Markte zu Annaberg und ein Denkmal auf dem Friedhofe mit der Inschrift: Ein sinniger Geist, eine ttige Hand, Sie ziehen den Segen ins Vaterland!" erinnern an Frau Barbara, die Wohltterin des Erzgebirges. * Durch das rastlose Mhen des edlen Frstenpaares war Sachsen Sachsens zum reichsten deutschen Lande emporgeblht. Allenthalben sah man wohl- Wohlstand, gepflegte Wlder, wogende Saatfelder, reiche Obstgrten und fette Wiesen, auf denen zahlreiche Rinder und Schafe weideten. In den Stdten ge-langten die geschftigen Brger zu hohem Wohlstande, gingen in Samt und Seide einher, feierten kostspielige Feste, bauten sich stattliche Wohnhuser und hielten darauf, da herrliche Kirchen und schne Rathuser die Städte zierten. Auf den Landstraen brachten lange Wagenzge die Erzeugnisse des Gewerbfleies nach den groen Handelspltzen, bewaffnete Reiter, die der Kurfürst fr Geld stellte, begleiteten sie zum Schutze. berall ehrte man das Frstenpaar hoch, nannte den Kursrsten Vater Augusts Vater August und seine Gemahlin Mutter Anna. Gro war die J?nb Mutter Trauer, als sie bald nacheinander starben. nnn n e' Leider hat ein bser Krieg, der bald nachher das deutsche Land dreiig Jahre lang verwstete, vieles vernichtet, was Vater August und Mutter Anna geschaffen haben. 15. Vom Dreiigjhrigen Kriege. Wer die Umgegend von Leipzig durchstreift, der findet bei Breiten-seld einen schlichten Gedenkstein mit dem Namen Gustav Adolf und bei dem Stdtchen Ltzen den sogenannten Schweden st ein nebst einer groen Kapelle. In der Schsischen Schweiz zeigt man dem Wanderer die Schwedenlcher, eine Felsschlucht, in die die Bauern der Gegend einst ihr Hab und Gut vor den bsen Schweden retteten. Auf irgend einem Dorfe im Erzgebirge oder Vogtland erzhlt ihm wohl der Pfarrer: Sedkert. Geschtchtl. Erzhlungen (Sachsen, Ausgb. B.). o

8. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 157

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Kaiser Wilhelm Ii. 157 Die Vortrefflichkeit unsers Heeres zeigte sich, als deutsche Truppen zusammen mit Soldaten andrer Staaten, in China die Mrder der Fremden zchtigten, ganz besonders aber, als unsre braven Krieger im wasserlosen Eiidtvestafrika mit den grausamen Hereros und Hotten-totten kmpften. Die deutsche Kriegsflotte ist recht eigentlich bei Kaisers Schpfung, Der Kaiser ihre Entwicklung liegt ihm ganz besonders am Herzen. Oft erscheint er Kriegsflotte, in Kiel oder Wilhelmshaven: da wohnt er dem Stapellauf eines neuen Kreuzers bei, oder er besucht ein Kriegsschiff oder lt die eisen-gepanzerten Kolosse auf dem Meere manvrieren. Und sucht er Erholung nach anstrengender Arbeit, so trgt ihn sein stolzes Schiff, die Hohenzollern", das wie ein blendender Schwan die Wogen durchfurcht, hinaus aufs weite Meer, nach Norwegens felsigen Gestaden. Was der kaiserliche Grovater zum Wohle der Millionen Ar- Der Kaiser heiter angebahnt hat, das setzt der Enkel fort. Arbeiter. Nunmehr ist sowohl der Arbeiter als anch der Beamte, den ein Unfall im Berufe oder hohes Alter erwerbsunfhig macht, durch ein jhrliches Gehalt vor Not geschtzt, auch drfen Kinder nicht mehr in den Fabriken* beschftigt werden, und Sonntags mu jeder Fabrikbetrieb ein-gestellt sein. Bei all der rastlosen Ttigkeit findet unser Kaiser noch Zeit, durch Baumeister und Bildhauer seine Residenzen schmcken zu lassen, Malern und Musikern Auftrge zu geben, mit Mnnern der Wissenschaft zu ver-kehren und sich eingehend um die Schulen seines Landes zu kmmern, die ihm sehr viel verdanken. * Die friedliche Ttigkeit unsers Kaisers wurde jh unterbrochen, als Anfang August 1914 der Weltkrieg ausbrach. Neidische und rachschtige Feinde ringsum, die schon Jahre zuvor sich verbndet hatten, das auf-strebende Deutsche Reich und seinen treuen Bundesgenossen Osterreich zu vernichten, zwangen den Friedenskaiser, das Schwert zu ziehen. Voll Mut und Gottvertrauen blickte er der furchtbaren Gefahr ins Auge, und mit zndenden Worten rief er das deutsche Volk, sein Heer und seine Marine zum heiligen Kampfe auf. Sofort setzten sich die deutschen Heerscharen nach Osten und Westen in Marsch; bald darnach eilte er selbst mit seinen Shnen ins Feld; denn einen Hohenzollern duldet es nicht daheim, wenn sein Volk in den Kampf zieht.

9. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 148

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
148 Vom ersten Hohenzollernkaiser. Gefangnen nach der nchsten Grenze geleiteten, besuchte der König zu Pferde seine Soldaten, dankte den Tapfern und trstete die Verwundeten, die in groer Zahl in den Dorfhusern und Lazaretten lagen. Der Sieges- Daheim im Vaterlande brach unbeschreiblicher Jubel los, als der Deutschland. Telegraph die Nachricht brachte: Kaiser Napoleon und sein ganzes Heer sind gefangen. Die Schulen wurden geschlossen, der Handwerker verlie die Werkstatt, der Arbeiter die Fabrik; Leute, die einander nie gesehen, umarmten sich auf der Strae und besprachen das groe Ereignis; berall erklang die Wacht am Rhein". Bald prangten Straen und Pltze im Flaggen- und Girlandenschmuck, und abends erstrahlten viele Fenster in festlicher Beleuchtung. Das war eine groe Zeit. Nun brachten die Eisenbahnzge auch Scharen gefangner Feinde. In groen Gefangnenlagern und leerstehenden Kasernen fanden sie Unter-kunft; auf den Hfen dursten dann die franzsischen Soldaten in ihren bunten Uniformen unbewaffnet herumspazieren. Drauen vorm Gitter standen Neugierige, reichten ihnen allerlei Gaben und unterhielten sich mit ihnen. Brtige Landwehrleute hielten dabei Wache. Vorgnge Als die Kunde von der Niederlage bei Sedan nach Paris kam, w $cui. ttmrde der Kaiser abgesetzt, die Kaiserin floh mit ihrem Sohne nach Eng-land. Männer aus dem Volke stellten sich an die Spitze des Staates; keiner dachte an Frieden, nicht eher wollte man ruhen,- bis kein deutscher Soldat mehr auf Frankreichs Boden stehe. * So hatten denn die deutschen Krieger vergebens einen baldigen Frieden erhofft. Auf Paris setzten sich die Sieger in Marsch; es galt nunmehr die stolzeste Feste der Welt einzunehmen, eine Anzahl Festungen waren ja bereits von deutschen Truppen eingeschlossen. Einnahme von Es kamen noch sehr schlimme Tage: ein regenreicher Herbst, ein Metz^Paris. bitterkalter Winter, dazu blutige Ausflle der Belagerten brachten noch vielen braven Kriegern Siechtum und Tod. Ende September fiel Straf;-brg, einen Monat darauf das starke Mciz. Dann galt es, tapfre feindliche Heere im Felde zu bekmpfen, versuchte es ja sogar eine fran-zsische Armee, in Sddeutschland einzufallen. In allen Kmpfen, bei aller Unbill der Witterung hielt der greise König bei seinen braven Truppen aus. Kaiser- * Proklamation In den Tagen vor Paris geschah es auch, da die deutschen Fürsten, ia ^an^is?! allen voran Bayerns König, den greisen Sieger baten, die Wrde eines

10. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 150

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
150 Vom ersten Hohenzollernkaiser. Wurde die Brde der Herrscherpflichten fr den greisen Fürsten noch grer. Unermdlich war er ttig, ein Muster der Pflichttreue. Der Kaiser hatte die Schrecken des Krieges erlebt, er sah auch zu seinem Schmerze, wie viele Witwen und Waisen der gefallnen Kmpfer in Not geraten waren; da half er mit vollen Hnden und war besorgt, da der Friede erhalten blieb. Er schlo mit dem Kaiser von fter-Der Dreibund, reich und dem Könige von Italien den Dreibund: die Herrscher ge-lobten, wenn sie von Feinden angegriffen wrden, einander beizustehn. Da wagte niemand, gegen die drei zu Felde zu ziehen, und der Friede wurde nicht gestrt. Auch dabei war Fürst Bismarck dem Kaiser der treuefte Berater und Helfer, ganz besonders aber ist er mit seinem kaiserlichen Herrn fr das Wohl der Arbeiter ttig gewesen. Bearbeite ^en Jahren nach dem Kriege wurden viele neue Fabriken ge- 'baut und neue Firmen gegrndet. Die Zahl der Männer und Frauen die darin arbeiteten, wuchs in die Millionen. Solange die Arbeiter in den Fabriken ttig sein konnten, hatten sie ihr Auskommen. Wenn aber einem das Unglck widerfuhr, in dem Getriebe der Rder den Arm oder die Hand zu verlieren, oder wenn ihm das Alter die Krfte nahm, was wurde dann? Da wurde er entlohnt und konnte betteln gehen oder fiel der Gemeinde zur Last. Darum tat der menschenfreundliche Kaiser den deutschen Arbeitern kund, da er fr alle, die durch Krankheit, Unfall oder hohes Alter arbeitsunfhig wrden, sorgen wolle. Durch Gesetze wurden Fabrikherren und Arbeiter angewiesen, Geldbetrge abzufhren, davon werden erkrankte, im Berufe verunglckte und hochbetagte Arbeiter untersttzt. Getrost kann nun der Arbeiter schlimmen Tagen entgegensehen. * ^eer1 bas Mit Leib und Seele blieb der alte Kaiser Soldat, die Weiter-bildnng des Heeres war eine seiner Hauptsorgen. Meist trug er Uniform. Wind und Wetter konnten ihn trotz der Mahnungen seiner rzte nicht abhalten, die Truppen zu besichtigen. Alljhrlich reifte er ins Kaisermanver, das waren fr die betreffenden Gegenden Festtage seltner Art. War er in Berlin, so erschien er am Fenster seines Palais, wenn Mittags die Wache aufzog. Hunderte von Menschen harrten auf der Strae, um den geliebten Kaiser von Angesicht zu sehen. Mit jedem Jahre wuchs die Liebe und Verehrung fr den gott-begnadeten Herrscher nicht blo im Vaterlande, sondern in der ganzen Welt. Das zeigte sich besonders, als er mit seiner Gemahlin das Fest der Goldnen Hochzeit beging und als er das 90. Lebensjahr vollendete-
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