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1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 11

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 11 — vorübergehenden Wanderer zu stiller Andacht eingeladen hätte; nur in geweihten Hainen standen kunstlose Altäre, auf denen unsere Vorfahreil ihren Götzen Wodan, Thor und Freia nicht selten Menschenopfer darbrachten. Der in der Nähe Düsseldorfs gelegene Godes -b lisch erinnert durch seinen Namen an eine Opferstätte, die dem Gotte Wodan oder Godan, wie er auch genannt wurde, geweiht war. Auf einem Gipfel des Aaper Waldes, nicht weit von den Scheibenständen, sind noch jetzt gewaltige Steinblöcke vorhanden, die unter dem Namen „Wisse Wieoerkessteine" bekannt sind und vom Volksmund als die Überreste eines germanischen Opferaltars bezeichnet werden. Suitbertus, der Apostel des Bergischen Landes. Aber auch in dieses Land kamen fromme Glaubensboten und verkündeten den armen Heiden das Evangelium. Am bekanntesten ist der heilige Suitbertus, der Sohu eines englischen Grafen. Mit tiefem Schmerze hatte er in der Heimat erfahren, daß der größte Teil der Deutschen noch nichts von Christi Lehre wußte. Sein ganzes Streben ging jetzt dahin, sich dem Dienste des Herrn zu widmen. Zum Priester geweiht, verließ er mit elf Gefährten das meerumwogte Vaterland, um zunächst unter den Friesen zu wirken, die an der Küste der Nordsee wohnten. Als sich aber hier blutige Verfolgungen gegen die Christen erhoben, begab er sich nach Rom. Der Papst salbte ihn zum Bischof und sandte ihn in das Land zwischen Ruhr und Wupper. Bevor Suitbert diesen Auftrag ausführte, ging er nach der Hofburg des fränkischen Hausmeiers Pipin und erbat sich von diesem Unterstützung für fein schweres Werk. Dieser schenkte ihm eine schöne Rheininsel oberhalb der Angerim'mdimg. Hier erbaute der eifrige Ordensmann gegen Ende des siebten Jahrhunderts ein Kloster und bezog es mit mehreren Mönchen. Pipin aber ließ zum Schutze dieses Klosters auf derselben Insel eine Kömgsburg errichten. Dadurch war für Snitbertus ein sicherer Stützpunkt für fein ferneres Wirken geschaffen. Mit dem Kruzifix in der Hand zog nun der fromme Bischof von hier aus im Lande umher und predigte von dem gekreuzigten Heilande, der allen Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit gebracht hat. Wohl schüttelten anfangs die rauhen Männer zweifelnd das Haupt und wollten nicht von dem Glauben ihrer Väter ablassen, aber der eifrige Glaubeusbote ließ sich dadurch nicht entmutigen. Bald hatte er die Freude, daß die bergifchen Bewohner zu ihm hinströmten und andächtig auf feine Worte lauschten. Sie schwuren ihren ohnmächtigen Göttern ab und ließen sich taufen. Die Zahl der Christen mehrte sich nun rasch. Damit diese im Glauben befestigt wurden, gründete Suitbertus in dem neu bekehrten Lande christliche Gemeinden, in denen feine Jünger als Seelsorger wirkten. Die blutigen Opfersteine verschwanden, und an ihrer Stelle erhoben

2. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 12

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 12 — sich schmucke Kirchlein, deren Glocken die Gläubigen zum Gottesdienste riefen. Auch die Pfarre Bilk wurde von ©uitbcrt gegründet und die an der Martinstraße gelegene alte Pfarrkirche von ihm eingeweiht. Die neuen Christen ließen von Raub und Blutvergießen ab. Sie lebten einträchtig mit ihren Nachbarn zusammen, rodeten die dichten Wälder ans und schufen fruchtbare Ackerfelder, Wiesen und Gärten. Das Land erhielt dadurch ein freundlicheres und milderes Ansehen. Rings um die Kirchen herum entstanden Ansiedelungen, aus denen Dörfer und Städte hervorwuchsen. Der heilige Suitbertus aber, der mit Recht der Apostel des Bergischen Landes genannt wird, lebt bei den Beivohnern dieses Landes in gesegnetem Andenken. Seine Gebeine ruhen in einem kostbaren, reichvergoldeten Schreine, der in dem Münster, das er ans jener Insel gebaut hat, aufbewahrt wird. Diese Insel wurde nach ihm Suitbertuswörth, d. H. Suitbertusinsel genannt. Der bekannteste Genosse Suitberts ist der heilige Willtzikus. Seine Reliquien werden neben dem Leibe des heiligen Apollinaris, des Schutzpatrons Düsseldorfs, im Hochaltar der Lambertus-kirche aufbewahrt. Kaiserswerth. Friedrich Barbarossa errichtete auf den Fundamenten der Pipinschen Königsburg einen neuen Palast, Kaiserpfalz genannt. Sie war ein Lieblingssitz der Hohenstaufen und gab Stadt und Insel den Rinnen K aisers werth. Die herrliche Kaiserpfalz, die im Jahre 1702 bei der Belagerung der Stadt in eine Ruine verivandelt wurde, hatte in der kriegerischen Zeit des Mittelalters manchen Angriff zu bestehen. Bei einem solchen Kampfe ließ Gras Adolf von Berg, ein Ahtte jenes Adolf, der Düsseldorf zur Stadt erhoben hat, den rechten Rheinarin durch einen Damm abschneiden. Seitdem liegt Kaiserswerth nicht mehr ans einer Insel. Eine fromme Sage erzählt jedoch, der Rhein habe seinen Laus deswegen geändert, weil Suitbert im Tode nicht von dein Lande getrennt sein sollte, dem er das Heil gebracht hatte. Die Stadt Elberfeld fetzte dein bergifchen Apostel auf der Hardt im Jahre 1818 ein steinernes Denkmal. Gerresheim. Durch Suitbertus war auch eine der reichsten und angesehensten fränkischen Edelfamilien dem christlichen Glanben zugeführt worden. Ihr entstammt der Ritter Gerrich oder Gcrrikns, der im 9. Jahrhundert lebte. Dieser Ritter besaß einen Herrenhos, in dessen Nähe bald Häuser und Straßen entstauben, woraus sich im Lause der Zeit Gcrrichshcim, das jetzige Gerresheim, entwickelte, das int 14. Jahrhundert zur Stadt erhoben wurde. Gerrikus gründete hier ein adeliges Damenstist, dein er seine sämtlichen Güter schenkte. Die erste Äbtissin war seine Tochter Regenbierga. Töchter aus adeligen Familien des Bergischen Landes

3. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 210

1877 - Berlin : Herbig
210 Mittlere Geschichte, Erste Periode. 558—5g1. Wiedervereinigung de» ganzen Frankenreiches mit Burgund und Thüringen unter Chlotar I., der seine drei Brüder überlebt. Nach seinem Tode 561. unter Chlodwigs Enkeln zweite, Theilung des Frankenreiches in vier, später (569?) in drei Theile: Austrasien, Neustrien, Burgund. Innere Gräuelkriege. Brunhilde (Brunichildis) von Austrasien, westgothische Königstochter, gegen Fredegunde (Fredegunthis) von Neustrien (f 597), frühere Leibeigene, dann Gemahlin von Chilperich I. 613. Zweite Wiedervereinigung des ganzen Frankenreichs durch Chlotar Ii. von Neustrien, Chlodwigs Urenkel. Brun- hilde wird gefangen, gemartert und zu Tode geschleift. Ursprung der Macht der Maiores domus (Himsmeier),1 erst Aufseher des königlichen Hofstaats, dann Anführer der Lehnsleute (Leudes). Das rein deutsche2 Geschlecht der Pipine (später Karolinger) erhebt sich zur Erblichkeit der Majordomuswürde, erst in Austrasien, dann in Neustrien. 622. Dritte Theilung des Frankenreichs nach den zwei Theilen, in welche dasselbe inzwischen sich gesondert hat: 1) Austrasien (wesentlich germanisch), getrennt durch die Schelde von 2) Neustrien (romanisch, Nordfrankreich bis zur Loire, ohne die unabhängige Bretagne) mit Burgund. Aufserdem das Herzogthum Aquitania mit Vasconia (Guyenne und Gascogne), zwischen Loire und Pyrenäen, fast unabhängig. §. 3. Muhammed Und Das Ciialifat. 622. Muhammeds Flucht (Hedschra) von Mokka nach 16. Juli. Medina. Muhammed (d. h. der Vielgepriesene), geh. zu Mekka 57l aus der Familie Haschern, Kaufmann, Gemahl der reichen Chadidja, auf seinen Koisen mit der jüdischen und christlichen lteligion bekannt geworden, tritt unter dem Stamme der Kureischiten als Prophet auf. 1 Pertz, Geschichte der fränkischen Hausmeier. * Bonneil, Die Anfänge des Karolingischen Hauses. 1866.

4. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 212

1877 - Berlin : Herbig
212 Mittlere Geschichte, Erste Periode. der Mauren. Von Nordafrika aus setzt Tarife,1 Unterfeldherr des Musa, nach Spanien über und zerstört durch die 711. Schlacht bei Xeres (spr. Cheres) de la Frontera (Ebeno des Guadalquivir) das Westgothonreich. Von nun ab in Spanien: 1) Provinz des Chalifats, später (756) eigenes Chalifat Cordöva, 2) christliches Königreich Asturien, von Pelagius gegründet, später Königreich Leon genannt. Die Araber fallen durch die baskischen Pässe in Gallien ein. Hier wird ihren Eroberungen durch di» Schlacht zwischen Tours und Poitiers (732) ein Ziel gesetzt (s. S. 213). Unter dem letzten Ommaijaden erreicht das Chalifat seine größte Ausdehnung (das südwestliche Asien vorn arabischen Meerbusen und dem Indus bis zum Mittelmeer und zum Kaukasus, die ganze Nord- huste von Afrika, ein grofser Theil der pyrenäischcn Halbinsel und im südlichen Frankreich die Grafschaft Narbona, dazu Sardinien, Corsica und die Balearen). Im Innern Verfall und fortwährende Kämpfe mit den Anhängern des Ali. Abul Abbas, Urenkel eines Oheims des Propheten, stürzt den letzten oinmaijadischen Chalifen Menvan Ii. 750—1258. Herrschaft der Abbasiden (Kosidenz Bagdad). Hinterlistige Ermordung sämmtliclier ommaijadischeü Prinzen (90). Nur einor, ,, Abderrahman, rettet sich nach Spanien und begründet dort -J-" das Chalifat Cordöva (756). §. 4. Frankenreich Unter Den Karolingern. 687. Pipin von Heristal, Major domus (Hausmeier) von Austrasien, wird durch den Sieg bei Testri (unweit St.-Quentin) über den Maior domus von Soissons (Neustrien) alleinig6*! Maior domus im ganzen Frankenreiche und nennt sich nun du$ et princeps Francorum. 1 Von ihm stammt der Name Gibel oder Dschebel - ul - Taf№ (Gibraltar), d. h. Berg des Tarik, in dessen Nähe er landete. Tank von dem westgothischen Grafen' Julian herbeigerufen worden» scheint der Sage anzugehören, vgl. Dahn, Kön. d. Germ. V, 227.

5. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 215

1877 - Berlin : Herbig
Karl der Große. 215 788. Aufhebung des Herzogthums Bajuvarien (Baiern) nach der zweimaligen Empörung des Herzogs Tassilo. Kriege gegen die Normannen (Gesammtname der Germanen des skandinavischen Nordens) und gegen die Slaven. 791—799. Krieg gegen die Avaren, welche den Herzog Tassilo von Baiern unterstützt hatten. Die Avaren werden über die Raab gedrängt. Kolonisirung des Landes durch fränkische Ansiedler. Im Jahre 796 erstürmt Karls Sohn Pipin den Ring, das befestigte Lager der Avaren zwischen Donau und Theifs, und macht ihrem Reiche ein Endo. 800. Karl ernouort dio weströmische Kaiserwürde. iv , Papst Leo Iii., von den Verwandten seines Vorgängers hei einem Aufstande misshandelt und verjagt (799), sucht Schutz hei Karl im Lager von Paderborn. Nach Rom zurückgeführt, krönt er (am Weihnachtsfest 800) Karl als Kaiser. 793—804. Neue Aufstände der nordalbingischen Sachsen führen zu einem Kriege mit den Dänen, hei denen die Nordleute Schutz suchen. Gottfried, König von Dänemark, dringt in die fränkischen Marken ein, seine Schiffe beunruhigen die Küsten der Nordsee. 808. Die Dänen, von Karl, dem ältesten Sohn des Kaisers, zurückgeschlagen, gehen über die Eider zurück. 810. Kaiser Karl muss selbst gegen Gottfried zu Felde ziehen. Der dänische König wird von seinen Dienstleuten er- schlagen. Friede mit seinen Nachfolgern, das überelbische Sachsen “leibt dem Frankenreiche. Grenzen des Reichs: Ebro — Raab, Eider — Garigliano. Auch die Wenden wieder unterwerfen. Residenz Karls in Aachen (besonders wegen der warmen Quellen gewählt) in Austrasion, oder in den rheinischen Pfalzen (palatia) Eigelheim und Nymwegcn. Capitularien (Reichsverordnungen). Reichs Versammlungen, bestehend aus allen geistlichen und weltlichen **ofscn („in quo Placito generalitas universorum maiorum, tarn y er j cor um quam Laicorum conveniebat“). Heerbann. Gaugrafen, Markgrafen (comitcs marchiae), Sendgrafen (missi regis). — Der

6. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 216

1877 - Berlin : Herbig
216 Mittlere Geschichte, Erste Periode. Angelsachse Alcuin, der Langoharde Paul Warnefried (Paulus Diacö- nus). Einhard (Verfasser der Vita C'aroli Imperatoris). Schulen (zur Ausbildung von Geistlichen) in Tours und Paris. — ln der Dichtung wird Karl der Große der Mittelpunkt des bedeutendsten Sagen- kreises des Mittelalters. 786—809. Im Orient Karls Freund Harun al Raschid, Chalif von Bagdad. Unter ihm und unter seinem Sohne Mamun Blüthe der Wissenschaften, Künste und Industrie bei den Arabern. Da die älteren Söhne Karls des Grofsen, Karl und Pipin, vor dem Vater gestorben sind, so folgt ihm sein jüngster Sohn 814—840. Ludwig der Fromme. Ludwigs Neffe Bernhard, Pipins Sohn, nach Karls des Grofsen Anordnung König von Italien unter seines Oheims Ober- hoheit, lehnt sich gegen dieselbe auf, wird besiegt, gefangen und getötet. Ludwig hat 4 Söhne: Lothar, Pipin, Ludwig, Karl der Kahle (letzteren von der Iudith, seiner zweiten Gemahlin aus dem ange- sehenen alamannischen Geschlechte der Welfen). • Als Ludwig, ent- gegen seinen früheren (817) Anordnungen, eine dem jüngsten Sohne vortheilhafte Beichstheilung festsetzt, empören sich die drei älteren gegen den Vater, den sein Heer auf dem Lügenfelde (bei Colmar im Eisass, 833) verlässt. Der Kaiser wird gefangen (seine öffentliche Kirchenbufse zu Soissons), bald aber von seinem reuigen Sohne Ludwig befreit und wieder auf den Thron gesetzt (834). Pipin t 838. Neue Empörung Ludwigs gegen den Kaiser und den älteren Bruder Lothar. Ludwig der Fromme stirbt auf einer Rheininsel bei Ingelheim (840). Ludwig und Karl, verbündet, siegen über Lothar 841 bei Fontanetum (? Fontenaille oder V Fontenay)- 843. Vertrag von Verdun. Thoilung des Reichs. Es erhalten: (Aug.) 1) Lothar: Mittel fr anlcen, d. h Austrasien, Friesland, die alamannischen Theile auf der linken Seite des Rheins, den gröfsten Theil von Burgund, die Provence, einen Theil von Languedoc (im Allgemeinen von Schelde, Maas, Saône, lthône im Westen, von Rhein und Alpen im Osten begrenzt), dann das fränkische Italien;

7. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 217

1877 - Berlin : Herbig
Vertrag von Verdun, Italien und Deutschland. 217 2) Ludwig der Deutsche: Ostfranken, d. h. alle Theile des Reichs auf dem rechten Rheinufer, aufser Friesland; dann die kirchlichen Sprengel von Mainz, Worms und Speyer auf dem linken Ufer (im Allgemeinen zwischen Ithein und Elbe); 3) Karl der Kahle: Westfranken, d. h. Neustrien, Aqui- tanien, den nordwestlichen Theil von Burgund, Septi- manien, die spanische Mark. Lothar behält die ihm schon vom Vater übertragene Kaiserwürde. Sein Reich, das kein natürlich abgegrenztes Ganze war und verschie- dene Nationalitäten umfasste, trug den Keim baldiger Auflösung in sich. Ursprünglich ist der Vertrag von Verdun lediglich ein Familien- vertrag, ohne jede Berücksichtigung der nationalen Unterschiede. Aber in Ludwigs Reich überwog das germanische, in Karls Reich das romanische Element. Daher entwickelt sich im Laufe der folgenden Jahrhunderte aus dem ostfränkischen Elemente die deutsche, aus dem westfränkischen die französische Nationalität. — Die Ostfranken nennen ihre Sprache im Gegensätze zu der römischen der gelehrten Geistlichkeit die deutsche, d. h. die volkstümliche, und allmählich (seit Heinrich I.?) werden die Deutschredenden Deutsche genannt.1 Zweite Periode. Vom Vertrage Zu Verdun Bis Zum Anfang Der Kreuzzüge. (843-1096.) §. 1. Italien Und Deutschland. 843 —875. Karolinger in Italien. Nach dem Tode zweier Söhne Lothars I. theilen Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle das Erbe jener durch denvertrag von Mersen an der Maas (8701 unter sich. Der germanische Theil (Friesland, Lotharingien oder Lothringen, von Lothar Li. so genannt) kommt zum ostfränkischen, der romanische (Burgund, Provence) zum west fränkischen Reiche. Grenze: die Maas. 1 Vgl. v. Giesebrecht, Gesell, d. deutsch. Kaiser zeit, 4. Auf!., 1,149.

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 218

1877 - Berlin : Herbig
218 Mittlere Geschichte, Zweite Periode. Nach dem Tode Kaiser Ludwigs Ii., ältesten Sohnes Lothars I. (875), wird Karl der Kahle Kaiser. 843—911. Karolinger in Deutschland. 843—876. Ludwig der Deutsche. Kämpfe gegen Slaven, Karl den Kahlen und besonders gegen die Normannen, d. h. die skandinavischen Seeräuber (mit dem einheimischen Namen Wikinger genannt). Im Jahre 845 gleich- zeitiger Angriff der Normannen auf alle drei fränkischen Reiche. Ludwigs des Deutschen Sohn 876—887. Karl der Dicke, erst mit seinen Brüdern Karlmann (f 880) und Ludwig (f 882). Seit 881 Kaiser, seit 884 gewählter König der Westfranken, vereinigt Karl der Dicke noch einmal Karls des Grofsen Monarchie, mit Ausnahme des (879) abgefallenen cisjuranischcn Burgund (Dauphiné, Provence, Theil von Languedoc). Karl, wogen seiner Feig- heit (Belagerung von Paris durch die Normannen) in Ost- und West- franken abgesetzt, entsagt in Trihur der Krone und stirbt bald darauf, ln Ostfranken wird gewählt 887—899. Arnulf von Kärnthen, Enkel Ludwigs dos Deutschon, aufserehelicher Sohn Karlmanns. Er schlägt die Nor- mannen an der Dyle oder bei Löwen (891), kämpft siegreich gegen Swatopluk Ii. (893), den Begründer des grofsmährischen Reiches, und verbündet sich gegen ihn mit dem finnischen Nomadenvolke der Magyaren, das vom Ural her allmählich nach Europa vorge- drungen und unter Arpads Führung in Ungarn eingewandert war. Arnulf zieht zwei Mal nach Italien, wird zum Kaiser gekrönt (896). Sein Sohn 899—911. Ludwig das Kind (7 Jahr alt) unter Vormundschaft des Erzbischofs Hatto von Mainz und Ottos des Erlauchten von Sachsen. Furchtbare Verheerung Deutschlands durch die Magyaren (Ungarn). Im Jahre 908 durch- ziehen sie Baiern, Franken und dringen in Thüringen und Sachsen ein. König Ludwig, in der Nähe des Lech geschlagen (910), muss den Ungarn Tribut zahlen. Innere Fehden in Franken: Adalbert von Babenberg gegen Bischof Rudolf von Würzburg, aus dem Ge*

9. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 219

1877 - Berlin : Herbig
Italien und Deutschland, Konrad I., Heinrich I. 219 schlecht des hessischen Konrad; Sieg der Konradiner, Adalbert vor seiner Burg hingerichtet. Schwäche des jungen Königs, das Reich scheint sich in die Herzogtümer: Sachsen, Franken, Baiern, Schwaben, Lothringen auflösen zu wollen. Nach Ludwigs Tode lehnt der greise Otto, Herzog von Sachsen, die Königswürde ab und löhkt die Wahl der Grofsen auf 911—918. Konrad I. von Frankon. pieser kämpft gegen Normannen, Slaven, Magyaren, gegen die Westfranken und im Innern vergeblich um dio Anerkennung der Königsgewalt namentlich gegen Heinrich von Sachsen, Ottos des Erlauchten Sohn, seit 912 Herzog von Sachsen. Lothringen wird an die West- T( franken verloren. 919—1024. Könige und Kaiser des sächsischen Hauses. Auf Wunsch des sterbenden Konrad und auf Betreiben Eberhards, seines Bruders, wird (in Fritzlar an der Eder) von den Franken und Sachsen zum König gewählt 919 — 936. Heinrich I., der Gründer dos deutschen Roiches. Heinrich zwingt Burchard, Herzog von Alemannien (Schwaben), und Arnulf, Herzog von Baiern, zur An- erkennung seiner Oberhoheit. 14,,. 924. Neuer Einfall der Magyaren (Ungarn). Heinrich schliefst mit ihnen einen 9jährigen Waffenstillstand, welcher gegen Tribut Sachsen und Thüringen sicher stellt. Heinrich bringt das Herzogth. Lothringen wieder zum Reiche (925). Erweiterung und bessere Befestigung alter (Merseburg), Erbauung neuer Burgen (Quedlinburg, Goslar), aus denen später Städte werden, aber nicht eine grofsartigo Städtegründung durch Heinrich selbst. Gewöhnung der Sachsen an städtisches Leben und an Beiterdienst im Kriege. Glückliche Kämpfe gegen die Wenden: die Stadt Brennaburg genommen, Errichtung einer großen Mark gegen die Wenden die Elbe entlang vom Erzgebirge bis zur Havelmündung, aus der später (nach des Markgrafen Gero Tode) die Altmark oder Nordmark, die Mark Mei/'sen und zwischen beiden die Ostmark hervorgehen. Sieg hei Lengen (929). Kämpfe gegen die Bohnen (Lehnspflicht an er-

10. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 220

1877 - Berlin : Herbig
220 Mittlere Geschichte, Zweite Periode. kannt) und gegen die Dänen (Gorm der Alte), Gründung einer Mark zwischen der Eider und Schlei, später die Mark Schlcsioig genannt. Heinrich verweigert den Ungarn den Tribut. Neuer Einfall derselben. , 933. Sieg Heinrichs über die Ungarn (an der Xjnstnit?).1 Heinrich f 930. Er liegt in dem von ihm erbauten Münster zu Quedlinburg begraben. Ihm folgt sein ältester Sohn von der Mathilde, 936—973. Otto I., der Große, von Sachsen und Franken gewählt, in Aachen vom Erz- bischof von Mainz gekrönt. Huldigung der Fürsten aller deutschen Stämme. Erstes Erscheinen der 4 Erzämter: Herzog von Lothringen Kämmerer, Herzog von Franken Truchsess, Herzog von Schwaben Mundschenk, Herzog von Baiern Marschall. Die Ungarn ziehen in unermesslichen Schaaren durch Franken (937), um in Sachsen einzubrechen. Von Otto zurückgeschlagen und verfolgt, ziehen sie nach Westen und verheeren Frankreich bis zur Loire. Otto besiegt und vertreibt den sich gegen ihn auf lehnenden Herzog von Baiern und bekämpft siegreich eine Empörung des Franken- herzogs Eberhard und seines eigenen Halbbruders Thankmar, der auf der Eresburg im Kampfe fällt (938). Heinrich, der jüngere Bruder Ottos, empört sich gegen ihn. wird mit seinem Verbündeten, dem Lothringerherzog Giselbert, bei Birthen ("am Rhein) von Otto geschlagen; die Empörer, mit denen Eberhard gemeinsame Sache macht, rufen die Franzosen herbei. Giselbert ertrinkt auf der Flucht, Eberhard fällt bei Andernach, Hein- rich flüchtet nach Frankreich (939). Ein Mordanschlag, den Heinrich gegen seinen Bruder Otto macht, wird vereitelt; er stellt sich dein Könige, der ihm am Weihnachtstage 941 Verzeihung gewährt, und wird fortan mit dem andern Bruder Brun (seit 963 Erzbischof von Cöln) die Hauptstütze des Königs. Otto gibt Lothringen (944) an Konrad den Bolhen (Ahnherrn des fränkisch-salischen Königshauses)» der 4 Jahre später sein Schwiegersohn wird Zum Herzog vo11 Baiern macht Otto (945; seinen Bruder Heinrich. 1 Wahrscheinlich nicht bei Merseburg, vergl. v. Giesebreßhu Geschichte der deutschen Kaiser zeit I4, 232,
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