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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 131

1865 - Eisleben : Reichardt
131 Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un- zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte nach Venedig und von da nach England gehen. Im Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein Freund Christian von Braunschweig. — Ver- wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland. 1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen- burg und Admiral des baltischen Meeres, bela- gert Stralsund vergeblich.c) 1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her» ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage eingezogenen Kirchengüter. Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten 1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu Re g e ns b u r g. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung. Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit 15000 Mann auf Usedom. Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen, sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken- stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter- general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung. Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa 150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000 1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung. c) Wallensteins vermessene Worte? d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs. e) Kanonen vor Berlin ausgefahren. 0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt. 9*

2. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 219

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
bis zu Maximilian I. 219 Xi. Die Regierung Kaiser Maximilians I. 1493—1519. 1. Maximilians Persönlichkeit. Maximilian war eine hohe, breitschulterige Gestalt, blondlockig und blauäugig, voll Adel und Würde; prachtvoll anzuschauen, wenn er in glänzender Silberrüstung auf schnaubendem Rosse seinen Einzug hielt oder als Kriegsherr leuchtenden Auges seine Tapferen führte. Er war eine offene, fröhliche Natur von unverwüstlicher Frische, leutselig, ein geborener Redner, barmherzig gegen Mühselige und Beladene, aber auch ein Meister jeder ritterlichen und männlichen Kunst, ein reisiger Speerbrecher auf dem Schlachtfelde, wie auf dem Turnierplätze, der „letzte Ritter," und ein verwegener Jäger. Ohne Furcht ging er mit dem Speer in die Höhle des Bären und nahm den Kampf mit ihm auf. Am liebsten aber verfolgte er die flüchtigen Gemsen und erkletterte nicht selten dabei die steilsten Felsen. Mit Maximilians Zeit schließt das Mittelalter; Pulver und Blei verdrängten Schild und Lanze; die Turniere hörten auf; eine neue Zeit brach an. Er war der letzte Kaiser, der in den ritterlichen Künsten des Mittelalters erzogen war; daher sein Beiname „der letzte Ritter." Und derselbe Fürst beherrschte wieder mit Leichtigkeit sieben Sprachen, er hatte das größte Interesse für die altdeutsche Heldendichtung. Für seinen und seines Hauses Nachruhm sorgte er durch halb dichterische, halb geschichtliche Darstellungen, die er veranlaßte, leitete und gelegentlich selbst weiterführte; er hegte die lebendigste Teilnahme für die Kunst. Sein Streben war die Wiederherstellung der mittelalterlichen Kaiserherrlichkeit und die künftige Größe seines Hauses. Unter seiner Regierung bildete sich im Reiche eine Einrichtung aus, auf die wir heute bewundernd sehen, das Postwesen. 2. Die ersten Posten. In früheren Zeiten, als es noch keine Posten gab, mußten die Unterthanen die Nachrichten der Fürsten übermitteln, für den Verkehr zwischen den Bistümern, Abteien und Klöstern verwendete man meist Klosterbrüder. Dieselben finden wir fast das ganze Mittelalter hindurch auf der Wanderung begriffen, durch weite Länderstrecken, selbst bis nach Rom, ihre Straße von Ort zu Ort ziehend. Zur Unterhaltung der Boten waren in nnwirtsamen Gegenden oder an Gebirgsübergängen besondere Vorrichtungen getroffen. In der Regel gaben die Klöster den Boten umsonst Herberge und Bewirtung, insbesondere geschah dies bei den Bettelmönchen, die auf ihren fortwährenden Wanderuugen allen Ständen Botendienste leisteten

3. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 368

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
368 Der dreißigjährige Krieg. Der Fall Magdeburgs. Schon hatte Pappenheim Bresche in den Nordwall gelegt, und in der Stadt gingen mit den Vorräten auch die Kräfte und der Mut zu Ende, da beschloß am 19. Mai der Rat auf Tillys Ersuchen, wegen der Übergabe zu verhandeln. Die Belagerungskanonen stellten wirklich das Feuer ein, wurden teilweise sogar abgefahren, und zum erstenmale seit Wochen genoß die erschöpfte Stadt eine ruhige Nacht. Um so schrecklicher sollte ihr Erwachen sein. Denn während im Morgengrauen des 20. Mai der Rat wegen der Übergabe verhandelte, erstiegen die Kaiserlichen auf der Nordseite die nur noch schwach besetzten Wälle und gewannen so den Eingang in die Stadt. Im verzweifelten Straßenkampfe fiel der schwedische Oberst Falkenberg, welcher die Verteidigung geleitet hatte, der Administrator des Erzbistums wurde verwundet und gefangen, und nun kamen alle Greuel, deren entmenschte Söldnerbanden fähig waren, Mord und Plünderung, Marter und Schändung über die unglückselige Stadt. Inmitten dieser grauenvollen Scenen brach Feuer aus, das bald Straße um Straße ergriff. Am Abend war Magdeburg nur noch eine wüste Masse glühender, dampfender, blutüberströmter Trümmer; nur der herrliche Dom, in den sich die zitternden Reste der Bevölkerung geflüchtet, das Liebfrauenkloster und einige Gassen an der Elbe blieben unversehrt. Am nächsten Tage ritt Till:) ein, er begnadigte die Flüchtlinge im Dom und ließ ihn katholisch weihen. Nach dem Falle Magdeburgs sah sich Sachsen durch Tilly bedroht, und so schloß sich auch dieses den Schweden an. Im September 1631 errang Gustav Adolf in der Schlacht bei Breitenfeld einen glänzenden Sieg über Tilly. Der Ruf der Unbesiegbarkeit Tillys war vernichtet, der Feldherrnruhm Gustav Adolfs aber begründet. Dieser zog nun in ungehindertem Siegeslaufe an den Main und Rhein. Nachdem er mit seinem Heere in den fränkischen und rheinischen Bistümern Winterquartiere bezogen hatte, fiel er im Februar 1632 in Bayern ein. Am Lech stellte sich ihm Tilly entgegen, wurde aber geschlagen und tödlich verwundet, er erlag bald seinen Wunden in Ingolstadt. In kurzer Zeit eroberte Gustav Adolf München und ganz Bayern, so daß ihm nun die kaiserlichen Erblande offen standen. Durch die überraschenden Erfolge Gustav Adolfs war der Kaiser in Wien in die größte Bedrängnis geraten, und in dieser Not wandte er sich wieder an Wallen stein um Hülfe. Nach vielen Unterhandlungen ließ sich dieser endlich bewegen, dem Kaiser binnen drei

4. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 54

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
54 Die Zeit des Frankenreichs. ging, erzählt uns ein Zeitgenosse desselben, ein Geistlicher aus dem Trierer Sprengel, wie folgt: „Der Kaiser Ludwig, der sich im Jahre 833 zu Worms aufhielt, hörte, daß seine Söhne wiederum in feindlicher Absicht gegen ihn heranzögen. Da sammelte er ein Heer und zog gegen sie in die Ebene, welche zwischen Straßburg und Basel liegt, und die bis auf den heutigen Tag das „Lügenfeld" genannt wird, weil dort die Treue der meisten Begleiter des Kaisers zu schände wurde. Die Söhne zogen ihm mit dem Papst Gregor entgegen ; der Vater bewilligte ihnen aber nichts von dem, was sie forderten. Nach etlichen Tagen kamen der Kaiser und 'der Papst zu einer Unterredung zusammen; und sie redeten lange mit einander, und der Papst beehrte den Kaiser mit großen und zahlreichen Geschenken. Nachdem sie aber beide zu ihren Zelten zurückgekehrt waren, schickte der Kaiser stattliche Geschenke durch den ehrwürdigen Abt Adalung an den Papst. Einige der Begleiter des Kaisers gaben den Rat, den Kaiser zu verlassen und zu seinen Söhnen überzugehen. Viele folgten diesem schlimmen Rate, und in der Nacht verließen sie die Zelte und gingen zu den Söhnen. Am andern Morgen kamen etliche, die zurückgeblieben waren, zu dem Kaiser. Zu diesen sprach er: „Gehet auch ihr zu meinen Söhnen, denn ich will nicht, daß einer um meinetwillen Leben oder Glieder einbüße." Da gingen sie unter Thränen von ihm. Bald darauf nahmen die Söhne den Vater gefangen und führten ihn mit sich. Danach trennten sie sich; Pipin ging nach Aquitanien, Ludwig nach Bayern, Lothar aber führte den Vater mit sich nach der Pfalz Compiegne und that ihm hier viel Leides an mit den Bischöfen. Sie befahlen ihm, in ein Kloster zu gehen und dort die ganze Lebenszeit zu bleiben. Er weigerte sich jedoch und fügte sich ihrem Willen nicht. Alle Bischöfe aber bedrängten ihn hart und vor allen die, welche er selbst erst aus niedrigem Stande zu Ehren gebracht hatte, nebst denen, welche aus fremden Völkern zu dieser Würde erhoben waren. Sie bestimmten auch einen frechen Menschen, den Bischof Ebo aus Rheims, daß er den Kaifer mit Lügen quäle. Unerhörtes redeten sie, Unerhörtes thaten sie, indem sie täglich zu dem Kaiser gingen. Sie nahmen ihm das Schwert von der Seite und zwangen ihn, ein härenes Bußgewand anzulegen. Aber die Versuchung des frommen Fürsten, die er von den Nichtswürdigen erduldete, hat nur dazu gedient, daß seine Güte bewährt wurde, wie die Geduld des seligen Hiob. Von Compiegne führten sie den frommen Fürsten nach der Pfalz Aachen. Als dies

5. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 61

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
und fränkischen Kaiser- 61 die heute Altmark heißt, die Markgrafschast Nordsachsen an, aus der später die Mark Brandenburg hervorging. 7. Entscheidungskampf gegen die Ungarn. 933. Der Waffenstillstand mit den Ungarn ging zu Ende. Er hatte nur Sachsen und Thüringen gegolten. Noch i. I. 926 verheerten sie Alamannien und plünderten unter anderm das Kloster St. Gallen. Jetzt war Heinrich entschlossen, den Kampf mit ihnen aufzunehmen. Er verweigerte die übliche Tributzahlung. Da brach ein großer Uugarnhause vom Lande der Dalemincier her in Thüringen ein. Der König Heinrich sammelte ein Heer aus Sachsen. Die Ungarn teilten sich. Ein Schwarm wandte sich nach Westen, um von Süden her in Sachsen einzufallen, aber er wurde von Sachsen und Thüringern vernichtet. Die andere Schar traf im Unstrutthal, in der Nähe von Merseburg, auf den König. Allein die Ungarn ließen es nicht zu einer Schlacht kommen. In regelloser Flucht prallten sie vor den Reitermassen Heinrichs zurück. Viele kamen durch das Schwert der Verfolger um, andere verschlang der Fluß. Heinrich aber dankte mit seinen Kriegern dem Herrn der Heerscharen und ließ von dem bisher den Ungarn gezahlten Tribut Kirchen bauen und Arme unterstützen. Im folgenden Jahre (934) zog Heinrich gegen die Dänen, welche die Nordmark (Schleswig-Hol-stein) verwüstet und die dortigen deutschen Ansiedler über die Elbe zurückgedrängt hatten. Heinrich zwang den Dänenkönig, ihm das Gebiet, später die Mark Schleswig genannt, abzutreten. 8. Heinrichs Lebensende. Als Heinrich zwei Jahre darauf von einem Schlaganfall betroffen wurde, berief er alle Großen des Reiches zu einem Fürstentag nach Erfurt und empfahl ihnen seinen Sohn Otto zum künftigen König. Die ganze Versammlung erklärte sich für Otto. Darauf begab er sich nach seiner Pfalz Memleben an der Unstrut, wo er am 2. Juni 936 starb. Seine Gemahlin Mathilde ließ ihn in der Kirche des von ihm selbst gegründeten Klosters zu Quedlinburg beisetzen. 9. Heinrichs Gemahlin Mathilde. Mathilde stammte aus dem Geschlecht Widukinds, des bekannten Sachsenherzogs. Auf Anregen ihrer Großmutter, der Äbtissin von Herford, wurde sie in dieses Kloster gebracht, wo sie einen für die damalige Zeit ausgedehnten, sorgfältigen Unterricht genoß. Das Lesen der Psalmen wurde ihr bald eine Lieblingsbeschäftigung, auch in weiblichen Handarbeiten erlangte sie eine große Fertigkeit. Der Ruf von ihren vortrefflichen Eigenschaften drang über die klösterlichen Mauern hinaus und gelangte zu den Ohren von

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 125

1890 - Leipzig : Reichardt
125 1630 Wallcnstews Absetzung auf dem Reichstage zu Regensburg beschlossen. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein bald und zog sich auf seine Gter in Bhmen zurck. Prchtige Hofhaltung. Gustav Adolf, König von Schweden, landet mit 13000 Mann, die aber bald auf 40000 vermehrt wurden, auf Usedom. Gustav Adolf1) hatte sein Heer in mehrjhrigem Kriege mit Rußland und Polen ausgebildet^). Er erschien teils zum Schutze des bedrckten Protestantismus, teils um seine Macht zu vergrern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm^), mu er zwingen, sich ihm anzuschlieen. Whrend er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. 20. Mai In Magdeburg, das wegen des Widerstandes gegen das Restitutionsedikt gechtet worden war, befehligte der schwe-difche Oberst Falkenberg. Erstrmung durch Tilly und den khnen Reitergeneral Pappenheim. Mord, Brand und Plnderung. Zerstrung Magdeburgs bis auf den Dorn4) und etwa 150 Gebude. Von 35 000 Einwohnern kaum 5000 brig5). Gustav Adolf gelobt, das Schicksal Magdeburgs an Tilly zu rchen. Letzterer bedrngte nun den Kurfrsten von Sachsen so sehr, da er sich jetzt notgedrungen mit Gustav Adolf verband. 1631 Tilly bei Breitenfeld (Leipzig) von Gustav Adolf Sept. geschlagen. Gegen Tillys Rat wurde die Schlacht von Pappen-heim erffnet. Zwar wichen die Sachsen vor den Kaiserlichen, desto tapferer waren die Schweden. Tilly verwundet nach Halle gebracht. Die ganze Lage der Dinge in Deutschland verndert. Die Sachsen nahmen Prag und Gustav Adolf zog siegreich durch Franken bis an den Rhein (Mainz), dann gegen Bayern. 1632 Tilly fllt am Lech gegen Gustav Adolf. Durch diese siegreiche Schlacht erzwang Gustav Adolf den x) Enkel des Gustav Wasa, der (seit 1523) die Reformation in Schweden durchgefhrt hatte. 2) Den Frieden mit Polen hatte der Kardinal Richelieu vermittelt, um die Hnde des schwedischen Knigs fr die Einmischung in Deutschland frei zu machen. 3) Seine schwankende Haltung grtenteils das Werk seines Ministers, des katholischen Grafen Schwarzenberg. 4) Tie in denselben Geflchteten von Tilly begnadigt. B) Pappenheim meldet an den Kaiser: Seit Trojas und Jerusalems Eroberung sei keine grere Victoria erfahren und erhret worden."

7. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 39

1873 - Kempten : Dannheimer
so Der Markgras von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog v on Braun-schwur, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und haus-tcn berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionscdckt, woruach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Kni i Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Juni 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Bretten selb 1631 der Tilly, drang in Sddeutschlaud ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu Eaer ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noch und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede un-terzeichnet. Ein hchst beklaqenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magdeburg an der Elbe. Der kaiserliche General T>lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten muthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft des Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blutbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus dcn Husern schlugen die Flammen; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thun, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen werben. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenselb wurde er geschlagen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-tounbet; er starb zu Jngolstabt.

8. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 16

1873 - Kempten : Dannheimer
16 zu erwhnen: Pontius Pilatus, Claudius Felix, Porttus Festu? und Gessius Florus, unter dem der rmisch-jdische Krieg begann. B. Geschichte des Mittelalters. Zur Zeit Christi war unser deutsches Vaterland ein un-geheures Waldland, voll Smpfe und Morste. Es war klter, nebe-liger und unfruchtbarer als es jezt ist, wo der Boden offen der Ein-Wirkung der wrmenden und belebenben Sonne ba liegt. Urochsen, Bren, Wlfe, Eber, Hirsche, Rehe und Elenthiere und allerlei wilbes Geflgel gab es in Menge. Die strme berschwemmten hufig die Thler. Auf beii Wiesen und Triften weibeten Pferde, Rinber, Schafe und Ziegen. Haber und Gerste, Hopfen und Hanf waren die Er-zeugnisse des ckerbaues, in en Grten wuchsen Rettige, Rben, wilde Obstbume. Die Bewohner, von den Rmern Germanen genannt, d. h. Kriegs- oder Waldmnner, waren groß, stark, abgehrtet, freiheitsliebend. Die rauhe Luft und die Jagd strkte ihre Glieder. Sie kleideten sich sogar in Hute. Bogen und Pfeil, Spie, Keule und Schwert waren ihre Waffen. Ihre Huser, Hfe und Weiler waren mit Pfahlwerk umzunt. Wodan, Odin, Thor, Freia, ftere, auch Sonne und Mortb wurden als Götter verehrt. Dc;t Ort der Seligen nannten sie Walhalla. Deutsche Volksstmme hieen Alemannen, Franken, Hessen, Thringer, Sachsen, Bojer, Markomannen, Gothen. Unter dem Kaiser Oktavian Augustus suchten die Rmer ihre Herrschaft in Deutschland zu erweitern. Am Rieberrhein, an bcr Ems, Weser nnb Elbe brattgen sie vor, erbauten Kastelle und unterwarfen sich Land und Leute. Dagegen schlssen die Germanen einen Bunb und erhoben sich. Der Statthalter Varus in Kln zog i. I. 9 n. Chr. mit brei Legionen gegen die aufstndischen Stmme, an deren Spize sich der Cheruskerfrst Armin stellte. Im Teutobur-ger Walde erfolgte der Kampf. Drei Tage lang wurde mit Er-Mttenmg und Tapferkeit gefochten; die Rmer erlitten eine Niederlage und ihr Anfhrer, an der Rettung verzweifelnd, strzte sich in sein Schwert. Die Deutschen schlachteten viele Gefangenen wie Opferthiere den Gttern, andere wurden als Sklaven vertheilt. Als Auguftus von der Vernichtung seines Heeres benachrichtigt wurde, rief er wie

9. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 37

1873 - Kempten : Dannheimer
80 Der Markgraf von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog von Braun-schw-i i, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und hausten berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionsedikt, wornach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Knu Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Jani 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Breitenfeld 1631 der Tilly, drang in Sddeutschland ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu E er ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noih und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede uu-terzeichuet. Ein hchst beklagenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magde-brg an der Elbe. Der kaiserliche General T.lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten mnthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft de5 Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blntbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus den Husern schlugen die Flammen ; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thuu, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen worden. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenfeld wurde er geschla-gen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-mundet; er starb zu Ingolstadt.

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 143

1826 - Kempten : Dannheimer
145 beutelustige Ungarn waren darunter; auf den grünen Hoden zwischen Fsarek und Gamelsdorf lagerte die kriegerische Schaar. Sie vermmheten Ludwig iv. hätte noch kaum Knegsvolk geworben/ als der tapfere Wit- teisbacher schon still gegen ihre große Wagenburg bei Gamelsdorf zog/ und wegen dem dicken Nebel nicht chet bemerkt wurde/ als bis er muthig den Ueberfall und Streit eroffnete (9. Nov. 1313). Die gemietheten Un- garn wichen zuerst/ später die ftreithaften Oesterreicher, das Gefecht war heftig / Ludwig der Baier erhielt den Sieg. Diele Feinde wurden erschlagen/ und als wäh- rend der ungestümmen Flucht die schwache Brücke bet Dolkmannsdorf brach/ fielen bei vierthalbhundcre Herrn und edle in die Gefangenschaft, Ludwig iv. be- merkte darunter eine große Zahl Ritter auö Riederbaiern! Die große Beute des Lagers/ an zahllosen Wagen/ kost- baren Kleidern/ Gold, Silber und vielen Kleinodien, Blieb den umliegenden Bauern und Bürgern von Mos. bürg und Landshut/ von denen dadurch viele reich ge. worden Ludwig ehrte die tapfern Bürger von Ingol- stadt/ die heldenmükhigen Straubinger/ Mosburger und Landshuter/ und die ausdauernden Dingolfinger; es war der erste siegreiche Waffenkampf treuer Bürger gegen strcitgeübte Ritter fremden Landes. Der Ruhm des Sie- ges bei Gamelsdorf durchflog ganz Deutschland/ und Ludwig der Sieggekrönte machte sich achtbar bei allen Fürsten. F r g. 112) Wie, wo und wann wurde Herzog Ludwig Iv., der Baier, König der Deutschen? Antw. Ludwig siegte entscheidend bei Gamelsdorf, und errang dadurch nicht nur den gesicherten Besitz des Seinigen/ sondern auch die römische Königswürde. Kai- ser Heinrich vn. verschied plötzlich im italienischen Dorfe Bonconvento ohnweir Siena (24. August 1313). Herzog Friedrich der Schöne bewarb sich jetzt/ die deutsche Krone wieder an Habsburg zu bringen; Herzog Ludwig derbaier strebte nicht nach so hoher Würde, er wollte nicht als Imperator glänzen, und hielt, voll Bescheidenheit/ seinen Iugenfreund Friedrich, mit dem
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