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1. Das erste Geschichtsbuch - S. 85

1892 - Gera : Hofmann
— 85 — ein Kriegsheld und ein hochbegabter Herrscher war. Die Hofleute aber scherzten, der „Schneekönig" werde bald an der südlichen Sonne zerschmelzen. Mit bewährten Truppen landete Gustav Adolf an der pommerschert Küste. Knieend dankte er Gott für die glückliche Überfahrt. Als er Thränen in den Augen seiner Offiziere sah, sagte er: „Weinet nicht, sondern betet! Je mehr Betens, je mehr Sieg!" Täglich hielt er Gottesdienst im Heere. Die beste Zucht herrschte darin. Jede Plünderung war verboten. Die evangelischen Fürsten wollten aus Furcht vor dem Kaiser nichts mit dem Fremdling zu thun haben. Nur die Stadt Magdeburg an der Elbe verband sich mit ihm. Tilly hatte sie seit geraumer Zeit belagert und schien jetzt abziehen zu wollen. Aber das war nur eine List, um die Stadt sicher zu machen. Die Bürger atmeten auf und ließen in ihrer Wachsamkeit nach. Da überrumpelte plötzlich der General Pappen heim die Stadt früh am 20. Mai 1631 und nahm sie ein. Die Bewohner wurden niedergemetzelt, gespießt, ersäuft, verbrannt und alle Häuser ausgeplündert. In der Verwirrung kam Feuer aus und legte die herrliche Stadt in Asche. Nur der Dom und etliche Fischerhütten, von den Einwohnern etwa der sechste Teil blieben übrig. „Seit Jerusalems Eroberung ist kein größerer Sieg erhört worden!" meldete Pappenheim dem Kaiser. Das schreckliche Schicksal Magdeburgs bewog endlich die evangelischen Fürsten, sich mit dem Schwedenkönig zu verbünden. Bei Breitenfeld unweit Leipzig siegte Gustav Adolf über Tilly und zog nun im Siegesfluge an den Rhein, an den Main und nach Bayern. Tilly wollte ihm den Übergang über den Lech wehren, wurde aber von einer Kanonenkugel tödlich verwundet. „Wahret die Stadt Regensburg, sonst kostet es Kurhut und Kaiserkrone!" mit dieser Mahnung starb der Sieger in 36 Schlachten. Gustav Adolf aber nahm München ein. In seiner großen Not bat der Kaiser Wallen stein inständig um Hilse. Lange ließ sich der gekränkte Feldherr vergeblich bitten. Endlich, nachdem sich der Kaiser genug vor ihm gedemütigt hatte, warb er ein Heer und führte es gegen den bisher unbesiegten Feind. Bei Lützen, südwestlich von Leipzig, kam es am 16. November 1632 zur Schlacht. Ein Nebel verhüllte bis Mittag das Schlachtfeld. Die Schweden fangen: „Ein feste Burg ist unser Gott" und hatten als Losung „Gott mit uns!" die Kaiserlichen „Jesus, Maria". Als der Schwedenkönig sein Roß bestieg, sagte er: „Nun wollen wir daran. Jesu, hilf mir heute streiten zu deines Namens Ehre!" Mitten in das Schlacht-getümmel trieb ihn sein kühner Mut; da zerschmetterte eine Kugel seinen Arm, und ein Reiter schoß ihn in den Rücken. „Mein Gott, mein Gott!" seufzte er, sank vom Pferde und verhauchte unter den Rosfeshufen sein Leben. Der Tod des Königs entflammte den Rachedurst des ganzen Heeres. Unter dem Herzog Bernhard von Weimar warfen sie alles vor sich nieder. Da erschien Pappenheim mit neuen Truppen und begann eine neue Schlacht. Aber zwei Kugeln durchbohrten den kühnen Reitergeneral, und todwund trug man ihn aus der Schlacht. Sterbend sprach er: „Saget dem Herzog von Friedland (Wallenstein), daß ich fröhlich sterbe, da ich weiß, daß der unversöhnliche Feind meines Glaubens unter den Toten ist!" Sein Tod entmutigte die Kaiserlichen, so daß sie das Schlachtfelb räumten. Aber bte Schweden hatten den Sieg zu teuer mit dem Leben ihres Königs bezahlt. Seine entstellte Leiche würde am „Schwebensteine" gesunden und in ferer-lichern Zuge nach Schweden gebracht. Ein unvergängliches Denkmal des großen und frommen Schwebenkönigs ist der „Gustav-Adolf-Verein", der die Evangelischen in allen Ländern unterstützt und ihnen Kirchen und Schulen baut.

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 253

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein- ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken- zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee, südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj- sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er- hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach seinem Ausflusse Nelson heißt. In den nördlichsten Gegenden, besonders in der Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen, vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent- fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli- chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau- dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons, Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe, Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh- rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer, Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt, von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In- nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro- päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten, bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend, deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos. Die Länder an der Nordwestküste. Man versteht darunter die an der Nordwestküste Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 250

1836 - Eisleben : Reichardt
250 I. Nordamerika. Nordpolar länder. 1. Nordamerika. Die Nordpolarlandcr. Man versteht darunter die im nördlichen Eismeere, und dem Nordpole nahe gelegenen Länder, doch ist das nächste derselben noch fast 10 Breitengrade oder 150 Mellen vom Nordpole entfernt. Es sind die traurig- sten Länder der Erde, die von Frost und Schnee star- ren, nur wenige Gewächse hervorbringen, bei ihrer Ar» mukh an Landlhieren einen Reichrhum von Seethieren besitzen, und nur hier und da von wenigen Menschen bewohnt werden, die zu dem auf der untersten Stufe der Kultur stehenden Volke der Eskimos gehören. Dem- ohngeachtet haben sich in dem einen dieser Länder Euro« päische Kolonisten niedergelassen. Vorzüglich bemerkens« werrh sind von diesen Ländern: 1) Spitzbergen, eine Gruppe von Inseln, und das bis jetzt bekannte nördlichste Land der Cstbc, nordöstlich von Island und nördlich von Norwegen, voll spitziger, mit ewigem Eise und Schnee bedeckter Berge, erzeugt nur einige Arten von Moosen und Kräutern und ist unbewohnt , doch halten sich der Jagd und des Fischfanges wegen Russen, die alle Jahre durch Andere ab» gclöser werden, einen Theil des Jahres daselbst auf. 2) Grönland, wahrscheinlich eine Insel oder vielmehr Gruppe von Inseln, an der Ostseite der Bassinsbai und westlich von Spitzbergen, von Gebirgen durchschnitten, und an den Küsten mit unzähligen Inseln und Klippen besetzt, arm an Produkten, wohin vorzüglich Rcnntbiere, Bären, Hunde, Hasen, Geflügel, Wallsische , Seehunde, Wallrossc, Seekühe, Fische, Weiden und Birken, vielerlei Moose, eßbare Beeren, Löffelkraut, mehrere Mi- ncralicn, gehören, ist von Eskimos und von Dänischen Kolonisten bewohnt, deren Niederlassungen sich auf der am meisten bekann- ten Westküste befinden. Daher auch die Dänen sich als die Her- ren Grönlands ansehen. Die wichtigste unter diesen Dänischen Niederlassungen, deren Gesammtbevölkcrung in 6000 Menschen besteht, heißt Julia ns ha ab. Südöstlich davon liegt das Vor- gebirge Farewell, der südwestlichste Punkt Grönlands. 3) die arktischen Hochlande, erst 1818 entdeckt, an der Nordostscite der Bafsinsbai gelegen und wahrscheinlich eine nord- westliche Fortsetzung Grönlands und von gleicher Beschaffenheit, sind von Eskimos bewohnt und nur an wenigen Punkten untersucht. 4) Norddevon, ein großes Land oder wahrscheinlich eine oder mehrere Inseln, gleichfalls nicht lange entdeckt, an der Nord- westseite der Bafsinsbai, hat im Süden den Lancastersund und die Barrowstraße und im Westen den Wellingtonskanal. 5) an der Westseite der Bafsinsbai und der Davisstraße zieht sich vom Lancastersunde und der Barrowstraße bis zu den Sera-

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 254

1836 - Eisleben : Reichardt
2.54 / Länder an der Nordwestküste. straße, von der Insel Quadra oder Vancouver an bis zum Eiskap gelegenen Lander, wovon man nur die Kü- sten kennt, vor welchen viele durch tiefe Einschnitte des Meeres gebildete Inseln liegen. Eine lange Reihe von Gebirgen, worunter der über 17,000 Fuß hohe Vulkan St. Elias, zieht sich mit der Küste gleichlaufend in nicht sehr weiter Entfernung hin, und mehr im Innern sieht man die Kelten des Felsen geb irges sicherheben. Im nördlichen zur Polarzone gehörenden Theile dieser Länder herrscht eine große Kälte, in dem weit größern südlichen Theile, der in der nördlichen gemäßigten Zone liegt, ist das Klima ziemlich mild, und überhaupt milder als in den östlichen Ländern Amerikas und Nord- asiens unter gleicher Breite. Die Produkte bestehen außer schönen Wäldern, eßbaren Beeren und einigen von Europa dahin verpflanzten Gemüse, Arten, vorzüg« lich in Wallfischen, Fischen und kostbaren Pelzwerk. Von Metallen hat man Kupfer und Eisen gefunden. Die Einwohner sind Indianer, die unter unumschränk, kern Gebietern, Tais genannt, stehen, und vom Fisch- fang und von der Jagd leben. In den nördlichsten Gegenden finden sich Eskimos. Von Europäern haben sich vorzüglich Russen niedergelassen. Man theilt ge- wöhnlich diese Länder in die Russische Nordwestküste, welche die Russen als ihre Besitzung ansehen, in die Brittische und in die den vereinigten Freistaaten von Nordamerika gehörende Nordwestküste; doch leben über, Haupt die Eingebauten in völliger Freiheit, außer daß die auf der Russischen Nordwestküste lebenden Indianer- stämme einen gewissen in Pelzwerk bestehenden Tribut an die Russen abgeben müssen. ») die den vereinigten Staaten von Nordamerk, ka gehörende .Nordwestkü ste, welche einen Theil dieser Staaten ausmacht, das Gebiet Oregon bildet, aber fast ganz von frei lebenden Indianern besetzt ist, und worin der große Strom Columbia oder Oregon sich in das stille Meer mündet. b) die Brittische Nordwcstküstc begreift den Theil der Küste von der großen Insel Quadra oder Vancouver an bis zu der Prinz-Wales-Insel, die schon zur Russischen Nordwestküste gehört. , c) die Russische Nordwcstküste begreift den nördlichen Theil, und erstreckt sich von der Prinz-Wales-Insel bis zum Eiskap. Die südlichste Niederlassung der Russen ist die Stadt Neu-Archangelsk, mit einem Hafen und einer Festung, und

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 256

1836 - Eisleben : Reichardt
256 Brittisches Nordamerika. len weit hört. Oer St. Lorenz erhält zuletzt eine große Breite, und mündet sich in den St. Lorenzbusen, einen Theil des Atlantischen Meeres, welches hier auch die tief ins Land eindringende Fundybai bildet. Das Brittische Nordamerika liegt zwar zum Theil mit Jrar lien unter gleicher Breite, hat aber ein weit rauheres Klima, als man nach dieser Lage erwarten sollte, und die Winter sind sehr strenge und anhaltend. An den Küsten ist die Luft immer nebeligt. Die Produkte sind vorzüglich: Hausthiere, Pelzwild, Wallfische, Wall« rosse, Robben, Bisons, Musethiere, wildes Geflügel (worunter besonders wilde Truthühner), Fische, vor- nehinlich Kablj.au oder Stockfische, deren Fang haupt- sächlich auf der großen Bank bei der Insel New- foundland getrieben wird, und viele Menschen beschäf« ligt; Getreide. Gartengewächse, Flachs, Hanf, Tabak, ansehnliche Waldungen, Zuckerahornbäume, Eisen, Ku- pfer, Blei, Steinkohlen. Die Einwohner, deren Zahl 1,200,000 beträgt, sind größtenteils Europäer, meistens von Britlischec und Französischer Abstammung; auch giebt es noch In- dianer, doch in keiner bedeutenden Zahl; und ein Theil derselben ist zur Civilisation und zum Christenthum über- gegangen. Ackerbau und Viehzucht werden in vielen Gegenden getrieben; die Industrie ist geringe, desto wich- tiger der Fischfang und der Handel, vorzüglich mit Holz, Fischen und Pelzwerk. Die Pelzhändler dringen bis in die innersten Theile von Nordamerika, und kaufen den Wilden ihr Pelzwerk ab. Die einzelnen Länder des Brittischen Nordamerikas sind: a) die Insel Newfoundland, vor dem St. Lorenzbusen und durch die Belle -Jsle- Straße von Labrador getrennt, größer als Portugal und von dreieckiger Gestalt, mit der Hauptstadt St. Johns, an der Ostküste, der Sitz des Gouverneurs, hat einen Hafen und ist die vornehmste Stockfisch-Niederlage. b) die Insel Kap Breton, südwestlich von Newfoundland und vor dem St. Lorenzbusen gelegen. c) die Insel St. Johns oder Prinz Eduard, westlich vom Kap Breton, liegt im St. Lorenzbusen. cl) die Halbinsel 9t e u -S ch o t t l a n d, südlich von der vori- gen Insel, ist durch die Fundybai von dem Festlande getrennt, mit welchem sie jedoch durch eine Landenge zusammenhangt, und enthält die Hauptstadt Halifax, Sitz des Gouverneurs und mit einen, großen Hafen, an der Ostküste gelegen. «)

6. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 131

1865 - Eisleben : Reichardt
131 Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un- zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte nach Venedig und von da nach England gehen. Im Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein Freund Christian von Braunschweig. — Ver- wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland. 1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen- burg und Admiral des baltischen Meeres, bela- gert Stralsund vergeblich.c) 1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her» ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage eingezogenen Kirchengüter. Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten 1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu Re g e ns b u r g. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung. Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit 15000 Mann auf Usedom. Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen, sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken- stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter- general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung. Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa 150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000 1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung. c) Wallensteins vermessene Worte? d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs. e) Kanonen vor Berlin ausgefahren. 0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt. 9*

7. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 54

1901 - Gera : Hofmann
— 54 — Ii Anbau. Die Bewohner nähren sich von Smfzucht und dem Fange von See- Hunden, Fischen und Seevögeln- Die armen Eskimo in Grönland (Grün- landl) sind jetzt meist Christen. Sie wohnen in Erd^" Schnee- und Eishütten, kleiden sich in Seehundfelle, trinken Thran und efsenkische und andere Meertiere. B. 1. Schweden und Norwegen sind zwei getrennte Reiche unter einem Könige. Schweden nimmt den östlichen, Norwegen den westlichen Teil der skandinavischen Halbinsel ein. 2. An Fläche übertreffen sie Deutschland, an Volkszahl haben sie etwa 1h. 3. Eismeer, Atlantischer Ozean, Nord- und Ostsee mit dem Bottmschen Busen bespülen die Küsten. Die norwegische Küste ist ungemein zerrissen. In vielen Spalten dringt das Meer tief ins Land und gestattet den größten Schiffen die Einfahrt. Vor diesen Meerzungen liegen zerstückelte Felseninseln, die zwar Schutz gegen Wind und Wellen geben, nicht selten aber auch die Schiffe gefährden. In dem geschützten Wasser zwischen diesen Felseninseln sammeln sich die Fische, besonders Heringe, zu Millionen. 4. Ein wild zerrissenes Gebirge mtt breiten Hochflächen durchzieht die Halbinsel von N. nach S., fällt nach W. steil ins Meer, nach O. allmählich in das schwedische Tiefland ab. 5. Die Flüsse (Elfe) entspringen meist aus Seen oder bilden Seen in den Alpenkesseln, stürzen sich mit wildem Laufe und vielen großartigen Wasser- fällen nach S.-O. und münden meist in die Ostsee und den Bottnischen Busen. Große Seen im S.-O., Überreste des Meeres, sind Wener-, Wetter- und Mälar-See. Sie sind durch den kunstvollen Götakanal mit Nord- und Ostsee verbunden. Die Göta-Els bildet die großartigen Trollhätta-Fälle. 6. Das Klima ist durch den Golfstrom gemildert- Die Gebirge sind reich an Metallen, die Abhänge an Nadelwäldern, die Buchten an Fischen, die Ebenen an Getreide, Lappland an Renntieren. Die Schweden wie die Nor- weger sind ein biederes, thatkrästiges, gebildetes Volk von deutschem Stamme, fast durchweg evangelisch. Wilde, schneebedeckte Berge, riesige Felsblöcke, schauer- liehe Abgründe, schäumende Wasserfälle, weite Seebecken, endlose Nadelwälder, eingezäunte Herden, kleine Ortschaften und einzelne Gehöfte wechseln miteinander ab. Die Bauern sind ein tüchtiger Menschenschlag. Sie wohnen aus einsamen Gehöften, sind oft lange von der Welt abgeschnitten und kommen nur den Sonntag zu der fernen Kirche Alle Arbeiten verrichten sie selbst; sogar den Unterricht ihrer Kinder besorgen die Mütter. Nur von Zeit zu Zeit kommt ein Wanderlehrer auf einige Wochen. 7. Schwedische Hauptstadt ist Stockholm (27.5), das „nordische Neapel", norwegische Christiania (148), die berühmteste Universität Upsala, der größte Heringshafen Bergen, die nördlichste Stadt Hammerfest, die südlichste Ast ad. — (Umschiffe die Küste! Bezeichne die Lage der genannten Städtel) 29. Das Königreich Großbritannien und Irland. (Flächeninhalt- 315000 qkm. - Bevölkerung- 40 Mill- Einw.) 1. Es ist die erste Handels- und Seemacht der Erde, die Beherrscherin der Meere, und besteht aus den beiden großen Inseln Großbritannien und Irland und vielen umliegenden kleinen im N.-W. Europas. 2. An Fläche steht es Preußen nach, übertrifft es aber an Bevölkerung. 8. Umspült wird es von dem Atlantischen Ozean und der Nordsee. Die beiden großen Inseln sind durch die Irische See getrennt. Von Frankreich trennt es der Kanal und der enge Meerespaß zwischen Dover und Calais (Kaläh). Der nördliche Teil von Großbritannien heißt Schottland, der südliche England. Das Meer dringt in breiten, tiefen Busen von O. und

8. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 64

1880 - Berlin : Hofmann
64 Brger sicher. Da berrumpelte pltzlich gegen Morgen am 10. Mai 1631 der General Pappenheim die Stadt und nahm sie nach dem tapfersten Widerstande ein. Die Einwohner wurden grsslich mis-handelt, niedergemetzelt, gespiet, ersuft, verbrannt und alle Huser ausgeplndert. Zn der Verwirrung kam Feuer aus, und die herrliche Stadt brannte bis auf den Dom und einige Fischerhtten nieder; 30,000 Menschen waren umgekommen. Seit Trojas und Jerusalems Eroberung ist kein grerer Sieg erhrt worden!" meldete Pappenheim dem Kaiser. Der Fall von Magdeburg bewog endlich den Kur-frften von Sachsen zu einem Bndnis mit Schweden/Bei Breiten-seld besiegte Gustav Adolf den alten Korporal" Tilly und zog nun im Siegesfluge an den Rhein, durch Franken und nach Bayern. Tilly wollte ihm den bergang der den Lech wehren, wurde aber von einer Kanonenkugel tdtlich verwundet. Wahret Regensburg wohl, sonst stehen Kurhut und Kaiserkrone auf dem Spiel!" mit dieser Mahnung starb der Sieger in 36 Schlachten. Die Schweden aber uberschwemmten Bayern und nahmen Mnchen ein. In dieser Roth lie der Kaiser Wallenstein fast instndig um Hlfe bitten. Der stolze Mann verstand sich endlich dazu, ein Heer zu werben und dasselbe als Feldherr mit unbeschrnkter Macht gegen den Feind zu führen. Bei Nrnberg bezog er ein festes Lager, das die Schweden vergeblich strm-ten. Als er das gnzlich ausgesogene Franken verlie, folgten ihm die Schweden nach Sachsen, und es kam bei Ltz en den 6. November 1632 zur Schlacht, wegen des Nebels erst gegen Mittag. Hin und her wogte der Kampf; der König begab sich mitten ins Getmmel, um einen weichenden Flgel zu ermuthigen. Da zerschmetterte eine Kugel seinen Arm. Als man ihn aus dem Gefecht führen wollte, schoss ihn ein Reiter durch den Rcken. Mit den Worten: Mein Gott, mein Gott!" sank er vom Pferde und verhauchte unter den Schssen und Rosses-Husen sein Leben. Der Tod des Knigs entflammte den Rachedurst des Heeres. Unter dem Befehl des Herzogs Bernhard von Weimar warfen sie unwiderstehlich alles vor sich nieder. Da erschien Pappen-heim mit neuen Truppen auf dem Schlachtfelde, und eine neue Schlacht begann. Aber 2 Kugeln durchbohrten den khnen Reitergeneral, und todwund trug man ihn aus der Schlacht. Saget dem Herzog von Friedland, dafs ich frhlich sterbe, da ich wei, dass der unvershnliche Feind meines Glaubens unter den Todten ist!" sagte er sterbend. Sein Tod entmuthigte die Kaiserlichen; nicht in bester Ordnung zogen sie sich am nchsten Tage aus Leipzig zurck, ohne sich jedoch fr besiegt zu halten. Aber selbst ein Sieg der Schweden war zu theuer durch das Leben des Knigs erkauft. Sein entstellter Leichnam wurde beim Schwedenstein" gefunden, einbalfamirt und nach Schweden gebracht, das Herz aber von der untrstlichen Gattin in einer goldenen Kapsel verwahrt.

9. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 32

1880 - Berlin : Hofmann
32 krieg aus, der 843 mit demvertrage zu Verdun (spr. Werdng) endete: L o t h a r bekam Italien mit der Kaiserwrde, Karlderkahle Frankreich, Ludwig Deutschland. In dieser Zeit hatte Deutschland un-sglich von den unbndigen Normannen zu leiden. Ans der Nord- und Oftsee kamen sie wie Sturmvgel auf ihren leichten Fahrzeugen in den Flssen stromauf bis in das Herz Deutschlands. Sie raubten Menschen, Vieh und Waren und verwsteten, was sie nicht mit fortschleppen konnten. So plnderten sie Kln und verbrannten Hamburg. An der Elbe und Donau trieben es die Wenden und Ungarn nicht besser. Die Unordnung und das Unglck wuchsen von Jahr zu Jahr, und der letzte Karolinger, Ludwig das Kind, starb 911 weinend der das Elend des Reiches. 6> Heinrich I. von Sachsen 919936. 1. Seine Wahl. Deutschland war ein Wahlreich geworden. Der erste König, K o n r a d I. von Franken, konnte beim besten Willen Frieden und Gedeihen nicht herstellen. Auf dem Todtenbette empfahl er als Nachfolger seinen Gegner Heinrich von Sachsen. Sein eigener Bruder berbrachte dem neuen Könige mit des Reiches Boten die Reichskleinodien: Schwert, Mantel, Zepter und Krone. Sie fanden ihn am Vogelherde bei Goslar am Harze, und daher rhrt der Bei-narrte Vogelsteller." Heinrich war von schner Gestalt und klugem Geiste. Die ppstliche Salbung hat er nicht gesucht und die rmische Krone nicht getragen. Seine Gegner im Reiche besiegte er durch das Schwert oder durch seine Klugheit. 2. Grndung von Stdten. Die schlimmsten Feinde des Reiches waren die Ungarn. Auf ihren schnellen Rossen, mit Pfeil und Bogen bewaffnet, trugen sie Schrecken und Verwstung ins Reich. Gegen Entlassung eines gefangenen Anfhrers und Erlegung eines jhrlichen Geschenkes. erlangte Heinrich von ihnen einen 9jhrigen Waffenstill-stand. In den neun Zahren wurden viele offene Orte mit Mauern und Grben umzogen und neue Städte an der Elbe gegrndet. Der 9. Mann vom Lande musste in die Burg ziehen (daher Brger!), die Bauern aber 1ja ihres Feldertrags als Vorrath in die Städte liefern und in Kriegs-nthen Schutz hinter den Mauern suchen. Die Städte erhielten viele Freiheiten; Mrkte, Feste und Versammlungen wurden dort gehalten. Handel, Handwerke und Knste blhten auf. Die Brger wurden als Fuvolk in Reih und Glied, die Adligen als Reiterei fleiig in den Waffen gebt. Das neue Heer bestand seine Feuerprobe in heien Kmpfen mit den Wen den an der Elbe, wo diemarkmeien gegrndet wurde, mit den Bhmen, die zum Christenthume genthigt wurden, und bei der Eroberung des von Smpfen umgrteten Brandenburg. 3. Besiegung der Ungarn 933. Nach Ablauf des^Waffenstill-

10. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 65

1880 - Berlin : Hofmann
65 Zwei Zahre darauf fand auch Wallenstein ein trauriges Ende. Er hatte nach Willkr im deutschen Lande geschaltet und gewaltet, ohne viel nach dem Kaiser zu fragen, ja man gab ihm schuld, dass er mit den Feinden unterhandele, und entzog ihm endlich den Oberbefehl. Mit einigen getreuen Regimentern warf er sich nach Eger, aber wie Geister der Rache folgten ihm einige getreue Obersten des Kaisers. Sie lieen bei einem Gastmahl die Anhnger Wallensteins ermorden und drangen in der Nacht in des Herzogs Schlafgemach. Bist du der Schelm, der dem Kaiser die Krone vom Haupte reien will? Du mufft sterben!" schrie ihn einer der Mrder an. Schweigend empfing Wal-lenstein den Todessto. Nach dem Tode des Knigs von Schweden hatte die Znchtlosigkeit im Heere und die Uneinigkeit unter den Bundes-genossen sehr zugenommen. Den ersten Platz im Rathe nahm der Kanzler Oxenstierna, den ersten Platz im Felde Herzog Bernhard von Weimar ein. In der'schlacht bei Nrdlingen erlitten die Schweden eine furchtbare Niederlage; viele Fürsten schloffen hierauf 1635 in Prag Frieden mit dem Kaiser, und das Ende des Krieges schien gekommen. 5. Die franzsische Periode 163648. Da wurde die Kriegsflamme aufs neue geschrt durch Frankreich, das die Habsburger schwchen und das Elsass gewinnen wollte. Mit Geld und Truppen unter-sttzte es die Schweden und erhielt die Kriegsfackel noch 12 Jahre lodernd. Nicht fr den Glauben stritt man mehr sondern um Beute an Geld und Land. Ferdinand Ii. erlebte das Ende des Krieges nicht; er starb mit der Bethenrnng, dass er Gottes Ehre und das Wohl der Kirche im Auge gehabt habe." Zwei Jahre spter raffte ein pltzlicher Tod den ritterlichen Bernhard von Weimar hinweg, und Frankreich nahm sein Heer und seine Eroberungen in Besitz. Unter den schwe-dischen Heerfhrern machte sich besonders Torstenson furchtbar. In seinem siechen Krper, der immer in der Snfte getragen wurde, wohnte ein feuriger, rastlos thtiger Geist. Siegreich durchflog er Deutschland von einem Ende zum andern, und zweimal zitterte Wien vor ihm. Uber Bayern schwang der franzsische General T r e n n e die Geiel, und namenlose Leiden sah der alte Maximilian sein Volk erdulden. In Bhmen hauste der Schwede Knigsmark. Schon hatte er die Kleinseite Prags eingenommen und berschttete die Stadt mit glhenden Kugeln. Da erscholl aus Mnster und Osnabrck nach langen Unterhandlungen das ersehnte Wort: Friede! 6. Der westflische Friede 1648 enthielt folgende Hauptbestimmungen: Die Evangelischen erhielten gleiche Rechte mit den Katho-lischen. Der Besitz der Kirchengter wurde nach dem Besitzstande des Jahres 1624 geregelt. Die Reichsfrsten wurden fast unabhngig, und der Kaiser behielt nur einen Schatten von Macht. Schweden bekam auer 15 Millionen Mark Kriegskosten den grten Theil von Pom- Po lack, Realienbuch I. (Geschichte.) 5
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