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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 29

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 29 Verschiedenheit der Menschen in der Lebensart und Bildung. §. 48. In Rücksicht der Lebensart theilen sich die Menschen nach der Art, wie sie sich ihren Unterhalt verschaffen, in solche die entweder von der Zagd und Fischerei, oder von der Viehzucht, oder von dem Acker-- bau leben, — und nach der Art ihre Wohnung in solche, die keine festen Wohnungen haben, sondern ge- wöhnlich mir ihren Viehheerden herumziehen (Noma- den), oder in solche, die feste Wohnungen besitzen (An- sässige), mit dem Unterschiede, daß diese entweder in bloßen Hütten oder Häusern bestehen. — Zn Hinsicht der Kultur oder Bildung giebt es Wilde, die bloßvonzagdundfischereileben,Halb- kultuvirre oder Barbaren, die hauptsächlich Vieh, zucht treiben, und Gebildete, Civilisirte, welche nicht allein Ackerbau, sondern auch Handwerke, Fabri- ken, Handel, Künste und Wissenschaften unterhalten. Eine kleinere oder größere Anzahl von Wohnun, gen oder Häusern nennt man entweder Weiler oder Dorf (beide gewöhnlich von Bauern bewohnt), oder Flecken, auch Marktflecken (wo nicht bloß Dauern, sondern auch Handwerker und Kaufleute wohnen), oder Städte, die oft mit Mauern und Thoren versehen sind, und deren Einwohner Bürger heißen und sich hauptsächlich von Handwerken, Fabriken und Handel ernähren. Vorstadt ist eine Anzahl von Häusern, die außerhalb der Stadtmauern oder Stadtthore liegen. Hauptstädte heißen Städte, wo die höchsten obrig- keitlichen Beamten ihren Sitz haben; Residenzstädte, wo der Landesherr seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, Bergstädte, deren Einwohner sich vornehmlich vom Bergbau (Gewinnung der Mineralien) ernähren; Han- delsstädte, wo das vorzüglichste Gewerbe der Handel und Seestädte, wo, durch die Lage am Meere, das vorzüglichste Gewerbe der Seehandel ist. Feste Städte und Festungen nennt man Oerter, die mit Mauern, Graben, Wällen und andern Festungswerken versehen sind. Was die Gewerbe der Menschen betrifft: so giebt es 3 Klassen, die erzeugende (producirende),

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 167

1836 - Eisleben : Reichardt
Rußland. 167 Meerbusen und der Jmandra, tm hohen Norden, südlich vom Eismeere. Rußland, welches sowohl kn der nördlichen mäßigten, als in der nördlichen kalten Zone liegt, läßt sich, in Hinsicht seines Klimas, in drei sehr verschie» dene Landstriche theilen, den warmen, wo sogar Wein fortkommt, den gemäßigten, wo der Reichthum an Ge- treibe sehr groß ist und den kalten, wo zuletzt nur der Mensch und das Rennthier fortkommen, und der erstere zwergartig wird. Die vorzüglichsten Produkte sind: alle gewöhnlichen Hausthiere, auch Rennthiere und Ka, meele, Speise- und Pelzwild, von Raubwild Wölfe und Bären, Walisisch-Arten, Seehunde, zahmes und wil- des Geflügel, auch Eidergänse, eine ungeheure Menge von Fischen (worunter Störe, Hausen); Getreide, viel Flachs und Hanf, etwas Tabak, Obst und Wein, große Waldungen, Essen, Salz, Torf, Mineralquellen, Stein- und Braunkohlen. Die Anzahl der Einwohner beträgt an 40 bis 42 Millionen, wovon die Russen, wozu auch die Ko» saken gehören, die bei Weitem größere Zahl ausmachen und eine eigne Sprache reden. Ferner giebt es Polen, Litthauer, Letten, Kuren, Finnen und Lappen, Tata- ren rc. Der größte Theil der Einwohnner bekennt sich zur Griechisch-katholischen Kirche. Außerdem findet man Römisch-Katholische, Protestanten, Juden und Mu- hamedaner. Die in dem nordöstlichsten Theile wohnen- den wenigen Samojeden sind noch Heiden. Ackerbau wird allenthalben getrieben, wo es das Klima und der Boden erlauben; in den Steppen nährt Viehzucht und in den nördlichsten Gegenden Jagd und Fischerei die Bewohner. Sowohl die Landwirthschaft als die Fabri» ken haben sehr große Fortschritte gemacht; und der Han» del ist bedeutend und ausgebreitet. Für den gelehrten und Volksunterricht geschieht immer mehr, so daß in neuern Zeiten wissenschaftliche Bildung höher ge- stiegen ist. Sowohl das Europäische als Asiatische Rußland, die beide zusammen 350,000 Qm eilen mit 54 Millio» nen Menschen enthalten, bilden ein Kaiserthum, wozu auch noch das Königreich Polen und ein beträchtlicher Landstrich auf der Nordweftküstr von Amerika gehören,

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 253

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein- ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken- zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee, südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj- sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er- hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach seinem Ausflusse Nelson heißt. In den nördlichsten Gegenden, besonders in der Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen, vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent- fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli- chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau- dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons, Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe, Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh- rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer, Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt, von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In- nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro- päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten, bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend, deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos. Die Länder an der Nordwestküste. Man versteht darunter die an der Nordwestküste Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 250

1836 - Eisleben : Reichardt
250 I. Nordamerika. Nordpolar länder. 1. Nordamerika. Die Nordpolarlandcr. Man versteht darunter die im nördlichen Eismeere, und dem Nordpole nahe gelegenen Länder, doch ist das nächste derselben noch fast 10 Breitengrade oder 150 Mellen vom Nordpole entfernt. Es sind die traurig- sten Länder der Erde, die von Frost und Schnee star- ren, nur wenige Gewächse hervorbringen, bei ihrer Ar» mukh an Landlhieren einen Reichrhum von Seethieren besitzen, und nur hier und da von wenigen Menschen bewohnt werden, die zu dem auf der untersten Stufe der Kultur stehenden Volke der Eskimos gehören. Dem- ohngeachtet haben sich in dem einen dieser Länder Euro« päische Kolonisten niedergelassen. Vorzüglich bemerkens« werrh sind von diesen Ländern: 1) Spitzbergen, eine Gruppe von Inseln, und das bis jetzt bekannte nördlichste Land der Cstbc, nordöstlich von Island und nördlich von Norwegen, voll spitziger, mit ewigem Eise und Schnee bedeckter Berge, erzeugt nur einige Arten von Moosen und Kräutern und ist unbewohnt , doch halten sich der Jagd und des Fischfanges wegen Russen, die alle Jahre durch Andere ab» gclöser werden, einen Theil des Jahres daselbst auf. 2) Grönland, wahrscheinlich eine Insel oder vielmehr Gruppe von Inseln, an der Ostseite der Bassinsbai und westlich von Spitzbergen, von Gebirgen durchschnitten, und an den Küsten mit unzähligen Inseln und Klippen besetzt, arm an Produkten, wohin vorzüglich Rcnntbiere, Bären, Hunde, Hasen, Geflügel, Wallsische , Seehunde, Wallrossc, Seekühe, Fische, Weiden und Birken, vielerlei Moose, eßbare Beeren, Löffelkraut, mehrere Mi- ncralicn, gehören, ist von Eskimos und von Dänischen Kolonisten bewohnt, deren Niederlassungen sich auf der am meisten bekann- ten Westküste befinden. Daher auch die Dänen sich als die Her- ren Grönlands ansehen. Die wichtigste unter diesen Dänischen Niederlassungen, deren Gesammtbevölkcrung in 6000 Menschen besteht, heißt Julia ns ha ab. Südöstlich davon liegt das Vor- gebirge Farewell, der südwestlichste Punkt Grönlands. 3) die arktischen Hochlande, erst 1818 entdeckt, an der Nordostscite der Bafsinsbai gelegen und wahrscheinlich eine nord- westliche Fortsetzung Grönlands und von gleicher Beschaffenheit, sind von Eskimos bewohnt und nur an wenigen Punkten untersucht. 4) Norddevon, ein großes Land oder wahrscheinlich eine oder mehrere Inseln, gleichfalls nicht lange entdeckt, an der Nord- westseite der Bafsinsbai, hat im Süden den Lancastersund und die Barrowstraße und im Westen den Wellingtonskanal. 5) an der Westseite der Bafsinsbai und der Davisstraße zieht sich vom Lancastersunde und der Barrowstraße bis zu den Sera-

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 254

1836 - Eisleben : Reichardt
2.54 / Länder an der Nordwestküste. straße, von der Insel Quadra oder Vancouver an bis zum Eiskap gelegenen Lander, wovon man nur die Kü- sten kennt, vor welchen viele durch tiefe Einschnitte des Meeres gebildete Inseln liegen. Eine lange Reihe von Gebirgen, worunter der über 17,000 Fuß hohe Vulkan St. Elias, zieht sich mit der Küste gleichlaufend in nicht sehr weiter Entfernung hin, und mehr im Innern sieht man die Kelten des Felsen geb irges sicherheben. Im nördlichen zur Polarzone gehörenden Theile dieser Länder herrscht eine große Kälte, in dem weit größern südlichen Theile, der in der nördlichen gemäßigten Zone liegt, ist das Klima ziemlich mild, und überhaupt milder als in den östlichen Ländern Amerikas und Nord- asiens unter gleicher Breite. Die Produkte bestehen außer schönen Wäldern, eßbaren Beeren und einigen von Europa dahin verpflanzten Gemüse, Arten, vorzüg« lich in Wallfischen, Fischen und kostbaren Pelzwerk. Von Metallen hat man Kupfer und Eisen gefunden. Die Einwohner sind Indianer, die unter unumschränk, kern Gebietern, Tais genannt, stehen, und vom Fisch- fang und von der Jagd leben. In den nördlichsten Gegenden finden sich Eskimos. Von Europäern haben sich vorzüglich Russen niedergelassen. Man theilt ge- wöhnlich diese Länder in die Russische Nordwestküste, welche die Russen als ihre Besitzung ansehen, in die Brittische und in die den vereinigten Freistaaten von Nordamerika gehörende Nordwestküste; doch leben über, Haupt die Eingebauten in völliger Freiheit, außer daß die auf der Russischen Nordwestküste lebenden Indianer- stämme einen gewissen in Pelzwerk bestehenden Tribut an die Russen abgeben müssen. ») die den vereinigten Staaten von Nordamerk, ka gehörende .Nordwestkü ste, welche einen Theil dieser Staaten ausmacht, das Gebiet Oregon bildet, aber fast ganz von frei lebenden Indianern besetzt ist, und worin der große Strom Columbia oder Oregon sich in das stille Meer mündet. b) die Brittische Nordwcstküstc begreift den Theil der Küste von der großen Insel Quadra oder Vancouver an bis zu der Prinz-Wales-Insel, die schon zur Russischen Nordwestküste gehört. , c) die Russische Nordwcstküste begreift den nördlichen Theil, und erstreckt sich von der Prinz-Wales-Insel bis zum Eiskap. Die südlichste Niederlassung der Russen ist die Stadt Neu-Archangelsk, mit einem Hafen und einer Festung, und

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 198

1836 - Eisleben : Reichardt
198 Ii. Mittel- oder Hochasien. Mongolei. Der größere Theil der Einwohner lebt nomadisch, mit Viehzucht, Fischerei und Jagd sich beschäftigend, der kleinere Theil in festen Wohnplätzen, und einigen Acker« bou treibend. Das Land steh: unmittelbar unter dem Chinesischen Kaiser und enthält keine merkwürdigen Städte. Die Mongolei. Die Gränzen sino gegen Norden Sibirien, gegen Osten die Mandschurei, gegen Süden China, Tibet und die kleine Ducharei und gegen Westen Turkestan. Die Größe beträgt an 70 bis 90,000 Qmeilen. Dieses überhaupt noch wenig bekannte, Hochgele« gene Land, das in seinem nördlichen Theile von dem Altai und Khangai, in seinem westlichen Theile von dem Thian-Schan oder Himmelsgebirge und in seinem südlichen Theile von der großen Wüste Gobi oder Sch amo durchzogen wird, besteht meistens aus Steppen, die schlecht bewässert und waldlos sind. Meh- rere große Flüsse verdanken der Mongolei ihren Ursprung, als der Jrtisch (der Hauptnebenfluß des Ob), und der Jene sey, welche nach Sibirien fließen, der Amur, welcher nach der Mandschurei geht und der Hoangho, welcher seinen Lauf nach China nimmt. Es giebt ver- schiedene große Seen, z. D. dem Palkati oder Bal« kasch, an der Gränze von Turkestan, der Kokon or, unweit der Gränze von China. Wiewohl die Mongolei fast ganz im südlichen Theile dernördlichen gemäßigten Zone liegt, so ist das Klima doch, wegen der hohen Lage des Landes, mehr kalt als warm, und die Luft trocken und scharf. Die Produkte bestehen vorzüglich in Vieh aller Art, auch Kameelen, und die Einwohner, etwa 2 bis 3 Millionen an der Zahl, unter dem Namen der Mongolen bekannt, die sich in viele Stämme theilen und sich zur Religion des Fo bekennen, leben nomadisch in Jurten oder Filzzelten, ernähren sich größtentheils von der Viehzucht und von der Jagd. Unter den jagdbaren Thieren giebt es den Dschiggetai (eine Art wilder Esel oder Pferde), wilde Pferde und Esel, wilde Ochsen und Schafe, Pelzwild verschiedener Art. Ackerbau und Gewerbfleiß sind fast ganz unter den Einwohnern unbekannt. Sie stehen un- ter mehreren Fürsten oder Chanen, die dem Chinesischen

7. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 499

1882 - Kiel : Homann
Ii. Kulturbilder aus Welt und Werkstatt. 499 V. Von der Gesittung überhaupt und was ihr in der Geschichte der Menschheit vorangegangen sein muß. Es giebt noch mancherlei Stämme und Völker auf der Erde, welche der Ge- sittung nicht teilhafüg sind; d. h. solche, welche kein geordnetes Zusammenleben führen, wie die Jäger- und Fischervölker Amerikas und Australiens und die Nomadenstämme der asiatischen und südeuropäischeu Steppen oder der afrikanischen Oasen. Und ohne Zweifel brauchten auch die Nationen, die gegenwärüg zu den Gesitteten gehören, lange Zeit, bis ihre Zustände die Stufe der Vollkommenheit er- reichten, die sie jetzt einnehmen. Von dem Treiben der amerikanischen Jndianerstämme haben alle gewiß schon gehört; auch von dem Leben der Kirgisen in Sibirien oder anderer Nomadenvölker ist jedem wenigstens so viel bekannt, daß er weiß, sie ziehen hordenweise mit ihren Herden in den Steppen herum, um günstige Weideplätze aufzusuchen. Vergleicht emmal die Lebensweise und die Sitten der Wandervölker mit denen der gebildeten Nationen! Bei jenen wird alle Sorge daraus verwendet, den äußeren Bedürfnissen des täglichen Lebens notdürfsig zu genügen. Jeder denkt nur an sich oder höchstens an seine Familie und bekümmert sich um andere wenig oder tritt ihnen gar feindlich gegenüber; eine armselige Hütte oder ein dürfüges Zelt ist ihre Wohnung, unwirtlich sind die Umgebungen dieser Wohnplätze; rauh und trübe, oft auch blutig und grausam spinnt sich ihr Leben ab, dem alle edleren Güter fremd sind. Welch anderes Bild kneten die Zustände der gesitteten Völker! Hier prangen angebaute Fluren; daneben wohnt der Mensch in Dörfern und Städten; von allen Seiten führen nach diesen Wohuplätzen geebnete Straßen, auf denen sich ein reger Verkehr vollzieht; auf den Flüssen und über das Meer hin bewegt sich, mit den mannigfalügsten Waren beladen, das stolze Schiff; Fabriken ragen empor mit zahlreichen Schornsteinen und einem Ameisenhaufen vergleichbar, tummelt sich darin eine emsige Schar, um alles mögliche, was der Mensch bedarf, in größter Vollkommenheit und Wohlfeilheit zu liefern. In seinen Mauern wohnt der Städter oder auch ohne diese der Dorfbewohner sicher unter dem Schutze des Gesetzes. Für alle Bedürfnisse ist gesorgt; hier die Kirche mit ihrem Himmelszeiger; dort das Rathaus, die Schule, die Apotheke, der Turnplatz, — um von den Palästen und Schlössern, den Theatern und Museen und von andern An- stalten der großen Städte für Wissenschaft und Kunst, für Handel und Gewerbfleiß oder für Zwecke der Barmherzigkeit nicht zu sprechen. Und dann das Leben an Liesen Wohuplätzen selber! Jeder hat sein eigenes Geschäft und doch arbeiten alle für einander. — Da findet jeder, wenn er nur arbeiten will, sein Unter- und Auskommen!; ist einer aber alt oder krank, so ist auch für ihn Hülfe oder Trost bereit. Reichliche Gelegenheit ist dir geboten, das Wort Gottes zu hören und deinen Geist durch nützliche und edle Kenntnisse zu bereichern. An schönen Sommerabenden erschallt ans den Straßen des Dorfes Gesang, in den Theatern und Konzerten der Städte finden Dichtung und Musik eine kunstvolle Pflege. Und wer vermöchte sie alle aufzuführen, die Segnungen des Zusammenlebens der Menschen? Nur einen Tag gebt euch einmal die Mühe, nichts von ihnen zu genießen, ohne daran zu denken und ihr werdet dankbar erkennen, wie reich das Leben auch des Ärmsten durch diese Güter ist. Wisset ihr aber, auf welcher Grundlage allein diese Gesittung möglich ist, welcher Erfindung wir alle diese Wohlthaten verdanken? Lasset uns einmal darüber nach- denken! Das sieht zunächst jeglicher ein, daß vor allem feste Wohnsitze dazu gehören, wenn man es über das notdürftige Leben hinaus und zu geordneten Zuständen'bringen will. Denn nur wo man zu bleiben gedenkt, richtet man sich wohnlich und freundlich ein; bei einem vorübergehenden Aufenthalt behilft man sich mit dem nötigsten. Wer stets gleichsam von vorn anfangen muß, sein Leben einzurichten, der kann schon aus diesem Grunde die höheren Zwecke des Daseins nicht erreichen. Wald aus und ein, Strom auf und ab, ziehen die Horden amerikanischer Wanderstämme, wohin sie eben ihr tägliches Bedürfnis treibt. Jede größere Gemeinschaft fliehen sie, damit ihnen die Beute der Jagd und der Fischerei nicht geschmälert werde; ja sie bekämpfen einander

8. Erste Anfangs-Gründe Der Geographie - S. 520

1741 - Nürnberg Nürnberg : Homann Fleischmann
L2s Won Schweden. bekomme die Einwohner das vortrefflichste Le- der. §t iz. Die Einwohner sind von ßarcker rnso gesunder Leibs - Conilitution und daher Hertrefflich geschickt zum Krieg: ihre Sitten Md Lebens - Art betreffend / muß man geste- hen, daß die oben an Lappland grentzen, nrcht also civiukiret sind, alsdiean den untern Provin- tzen sich aufhalten. H. 14. Der Religion nach sind die Schwe- den allesamt dev Augspmgwen Confeflion zu- aethan. Die Lappen aber stecken noch groffm tzheils in einer Heidnischen Blindheit. Zu den Lruä,i8 sind die Schweden eben so geschickt, als andere Nationen : wobey es ihnen an tüch- tigen Lehrern und bequemen Universitäten keines- wegs fehlet. Man hat aber in Schweden über- haupt drey Universitäten : als die zu Upsal Lund, und Abo. Die Schwedische Sprache ist ein Dialea von der Nieder,Sächsischen und Hon der Dänischen wenig unterschieden. is. Das Weltliche Regiment der Könige in Schweden war noch vor kurtzem yantz absolut und souverain ; allein An. 1719. ist mit hoher Bewilligung der Königin viric# Eleono- re eine solche Aenderung getroffen worden, Durch welche das Rerch zwar den äufferllichey .Schein einer Monarchie behalten/ in der Tdat

9. Erste Anfangs-Gründe Der Geographie - S. 671

1741 - Nürnberg Nürnberg : Homann Fleischmann
Von America. 67r insonderheit Spanier, Franzosen, Holländer, und Engelländer, welche die stärcksten Colonieu da-^ rinnen haben - Theils wilde Indianer , welche leerem insgemein ftarcke und grosse Leute, und schwartz von Lew sind, da die meisten nackend . gehen, aber, in Ansehung ihrer Lebens-Art, wenig von dem unvernünfftigen Vieh nnterschie- den sind, und von de« Europäern zum Theil als' Sclaven zu der härtesten Arbeit gebraucht wer- den, zum Thcil aber, in so weit sic noch in der Freyheit leben, der Fischercy und der Jagd ob- liegen, Vi. In Ansehung der Religion ist zu wissen, daß ei- ne jede der Europäischen Nationen, die sich da- rinnen niedergelassen haben, ihre eigene Reli- gion habe, die sie auch rrmer den Wilden fortzu- pfiantzeu, sich alle Müde geben Sonsten sind die Indianer die allerdummsten Abgötter, % zum Theü den Teufel selbst anbeten, und mit Men- schen - Opffern versöhnen. Vh. Die utteratfloriret in diesem Land nicht sehr« Dann obgleich die Jesuiten hier und da ihre coi- le^il haben, man auch einige universitären nen- net, die sich in diesen Landen befinden sollen; So ist doch leicht zu erachten, daß dieselbe mit den Europäischen in keinen Vergleich kommen, zuma- len bekannt ist, daß der Hauptzweck aller derer, so in West-Indien reisen, die Handlung seye. Vin. In Ansehung der Sprache ist zu wissen, daß, wie die Spanier, Portugiesen, Holländer, Engel- lander, und Franzosen, ihre eigene Sprache auch hier zu Land beybehalrcn; Unter den wilden In- dianern die Mepicanische, Peruanische und Ta- puische Sprache die Haupt - sprachen seyen. 1% Das wmiche Regiment wird in den grössern Pro- vinzen

10. Erste Anfangs-Gründe Der Geographie - S. 449

1741 - Nürnberg Nürnberg : Homann Fleischmann
Von Pmlssel?- 445 gagjp »—i ■ . -------—— ______ ~'-T • -r sierburg heissen das Preussische Llthauen, und wohnen darinnen die Saltzburgische Emi- granten. if. z r. Von der r^arur ist dieses Landmit mancherlei) Segen begabet; indem es an Ge- ireyd und Vieh einen grossen Überfluß bat. Auch gibt es darinn viel Hvmg und Wachs, Item eine grosse Menge Bernstein /der aus der; See gefischet wird- /. ?2. Die Einwohner nchren sich voll dem Ackerbau, der Viehzucht und Handlung, und ist ihre Anzahl vor einigen Jahren durch die gedachte Saltzburgischen Emigranten sehr vers mehret worden. Z. ??Jn Preuffen werden alle drey Re- ü'glonen gedultet, obwohl in dem Brandm-» burgjschen Theü die reformirte die Oberhand hat. Daß auch die Preuffen Liebbaber von den Studils fct;n ^ davon zeugen die feine Gymnaflq rmd die Universität zu Königsberg. . /. Z4- Die Sprache betreffend, ist zu med- rken/ daß m Preuffen die von Adel, Gelehrte Änd andere civilisim Personen meistens teutsch reden, was aber den gemeinen Pöbel und die Bauern anlangt, so ist ihre Sprache ein Dia- lekt von der Polnischen und Manischen Spra- che, je nachdem sie naher an diesen oder jenen Staat angrenhem §. Zf. Die Regierungs -- Form ist in Mreufferi also beschaffen, daß das Polmsch- §f ' Preus-
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