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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 29

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 29 Verschiedenheit der Menschen in der Lebensart und Bildung. §. 48. In Rücksicht der Lebensart theilen sich die Menschen nach der Art, wie sie sich ihren Unterhalt verschaffen, in solche die entweder von der Zagd und Fischerei, oder von der Viehzucht, oder von dem Acker-- bau leben, — und nach der Art ihre Wohnung in solche, die keine festen Wohnungen haben, sondern ge- wöhnlich mir ihren Viehheerden herumziehen (Noma- den), oder in solche, die feste Wohnungen besitzen (An- sässige), mit dem Unterschiede, daß diese entweder in bloßen Hütten oder Häusern bestehen. — Zn Hinsicht der Kultur oder Bildung giebt es Wilde, die bloßvonzagdundfischereileben,Halb- kultuvirre oder Barbaren, die hauptsächlich Vieh, zucht treiben, und Gebildete, Civilisirte, welche nicht allein Ackerbau, sondern auch Handwerke, Fabri- ken, Handel, Künste und Wissenschaften unterhalten. Eine kleinere oder größere Anzahl von Wohnun, gen oder Häusern nennt man entweder Weiler oder Dorf (beide gewöhnlich von Bauern bewohnt), oder Flecken, auch Marktflecken (wo nicht bloß Dauern, sondern auch Handwerker und Kaufleute wohnen), oder Städte, die oft mit Mauern und Thoren versehen sind, und deren Einwohner Bürger heißen und sich hauptsächlich von Handwerken, Fabriken und Handel ernähren. Vorstadt ist eine Anzahl von Häusern, die außerhalb der Stadtmauern oder Stadtthore liegen. Hauptstädte heißen Städte, wo die höchsten obrig- keitlichen Beamten ihren Sitz haben; Residenzstädte, wo der Landesherr seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, Bergstädte, deren Einwohner sich vornehmlich vom Bergbau (Gewinnung der Mineralien) ernähren; Han- delsstädte, wo das vorzüglichste Gewerbe der Handel und Seestädte, wo, durch die Lage am Meere, das vorzüglichste Gewerbe der Seehandel ist. Feste Städte und Festungen nennt man Oerter, die mit Mauern, Graben, Wällen und andern Festungswerken versehen sind. Was die Gewerbe der Menschen betrifft: so giebt es 3 Klassen, die erzeugende (producirende),

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 167

1836 - Eisleben : Reichardt
Rußland. 167 Meerbusen und der Jmandra, tm hohen Norden, südlich vom Eismeere. Rußland, welches sowohl kn der nördlichen mäßigten, als in der nördlichen kalten Zone liegt, läßt sich, in Hinsicht seines Klimas, in drei sehr verschie» dene Landstriche theilen, den warmen, wo sogar Wein fortkommt, den gemäßigten, wo der Reichthum an Ge- treibe sehr groß ist und den kalten, wo zuletzt nur der Mensch und das Rennthier fortkommen, und der erstere zwergartig wird. Die vorzüglichsten Produkte sind: alle gewöhnlichen Hausthiere, auch Rennthiere und Ka, meele, Speise- und Pelzwild, von Raubwild Wölfe und Bären, Walisisch-Arten, Seehunde, zahmes und wil- des Geflügel, auch Eidergänse, eine ungeheure Menge von Fischen (worunter Störe, Hausen); Getreide, viel Flachs und Hanf, etwas Tabak, Obst und Wein, große Waldungen, Essen, Salz, Torf, Mineralquellen, Stein- und Braunkohlen. Die Anzahl der Einwohner beträgt an 40 bis 42 Millionen, wovon die Russen, wozu auch die Ko» saken gehören, die bei Weitem größere Zahl ausmachen und eine eigne Sprache reden. Ferner giebt es Polen, Litthauer, Letten, Kuren, Finnen und Lappen, Tata- ren rc. Der größte Theil der Einwohnner bekennt sich zur Griechisch-katholischen Kirche. Außerdem findet man Römisch-Katholische, Protestanten, Juden und Mu- hamedaner. Die in dem nordöstlichsten Theile wohnen- den wenigen Samojeden sind noch Heiden. Ackerbau wird allenthalben getrieben, wo es das Klima und der Boden erlauben; in den Steppen nährt Viehzucht und in den nördlichsten Gegenden Jagd und Fischerei die Bewohner. Sowohl die Landwirthschaft als die Fabri» ken haben sehr große Fortschritte gemacht; und der Han» del ist bedeutend und ausgebreitet. Für den gelehrten und Volksunterricht geschieht immer mehr, so daß in neuern Zeiten wissenschaftliche Bildung höher ge- stiegen ist. Sowohl das Europäische als Asiatische Rußland, die beide zusammen 350,000 Qm eilen mit 54 Millio» nen Menschen enthalten, bilden ein Kaiserthum, wozu auch noch das Königreich Polen und ein beträchtlicher Landstrich auf der Nordweftküstr von Amerika gehören,

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 253

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein- ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken- zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee, südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj- sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er- hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach seinem Ausflusse Nelson heißt. In den nördlichsten Gegenden, besonders in der Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen, vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent- fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli- chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau- dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons, Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe, Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh- rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer, Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt, von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In- nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro- päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten, bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend, deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos. Die Länder an der Nordwestküste. Man versteht darunter die an der Nordwestküste Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 250

1836 - Eisleben : Reichardt
250 I. Nordamerika. Nordpolar länder. 1. Nordamerika. Die Nordpolarlandcr. Man versteht darunter die im nördlichen Eismeere, und dem Nordpole nahe gelegenen Länder, doch ist das nächste derselben noch fast 10 Breitengrade oder 150 Mellen vom Nordpole entfernt. Es sind die traurig- sten Länder der Erde, die von Frost und Schnee star- ren, nur wenige Gewächse hervorbringen, bei ihrer Ar» mukh an Landlhieren einen Reichrhum von Seethieren besitzen, und nur hier und da von wenigen Menschen bewohnt werden, die zu dem auf der untersten Stufe der Kultur stehenden Volke der Eskimos gehören. Dem- ohngeachtet haben sich in dem einen dieser Länder Euro« päische Kolonisten niedergelassen. Vorzüglich bemerkens« werrh sind von diesen Ländern: 1) Spitzbergen, eine Gruppe von Inseln, und das bis jetzt bekannte nördlichste Land der Cstbc, nordöstlich von Island und nördlich von Norwegen, voll spitziger, mit ewigem Eise und Schnee bedeckter Berge, erzeugt nur einige Arten von Moosen und Kräutern und ist unbewohnt , doch halten sich der Jagd und des Fischfanges wegen Russen, die alle Jahre durch Andere ab» gclöser werden, einen Theil des Jahres daselbst auf. 2) Grönland, wahrscheinlich eine Insel oder vielmehr Gruppe von Inseln, an der Ostseite der Bassinsbai und westlich von Spitzbergen, von Gebirgen durchschnitten, und an den Küsten mit unzähligen Inseln und Klippen besetzt, arm an Produkten, wohin vorzüglich Rcnntbiere, Bären, Hunde, Hasen, Geflügel, Wallsische , Seehunde, Wallrossc, Seekühe, Fische, Weiden und Birken, vielerlei Moose, eßbare Beeren, Löffelkraut, mehrere Mi- ncralicn, gehören, ist von Eskimos und von Dänischen Kolonisten bewohnt, deren Niederlassungen sich auf der am meisten bekann- ten Westküste befinden. Daher auch die Dänen sich als die Her- ren Grönlands ansehen. Die wichtigste unter diesen Dänischen Niederlassungen, deren Gesammtbevölkcrung in 6000 Menschen besteht, heißt Julia ns ha ab. Südöstlich davon liegt das Vor- gebirge Farewell, der südwestlichste Punkt Grönlands. 3) die arktischen Hochlande, erst 1818 entdeckt, an der Nordostscite der Bafsinsbai gelegen und wahrscheinlich eine nord- westliche Fortsetzung Grönlands und von gleicher Beschaffenheit, sind von Eskimos bewohnt und nur an wenigen Punkten untersucht. 4) Norddevon, ein großes Land oder wahrscheinlich eine oder mehrere Inseln, gleichfalls nicht lange entdeckt, an der Nord- westseite der Bafsinsbai, hat im Süden den Lancastersund und die Barrowstraße und im Westen den Wellingtonskanal. 5) an der Westseite der Bafsinsbai und der Davisstraße zieht sich vom Lancastersunde und der Barrowstraße bis zu den Sera-

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 254

1836 - Eisleben : Reichardt
2.54 / Länder an der Nordwestküste. straße, von der Insel Quadra oder Vancouver an bis zum Eiskap gelegenen Lander, wovon man nur die Kü- sten kennt, vor welchen viele durch tiefe Einschnitte des Meeres gebildete Inseln liegen. Eine lange Reihe von Gebirgen, worunter der über 17,000 Fuß hohe Vulkan St. Elias, zieht sich mit der Küste gleichlaufend in nicht sehr weiter Entfernung hin, und mehr im Innern sieht man die Kelten des Felsen geb irges sicherheben. Im nördlichen zur Polarzone gehörenden Theile dieser Länder herrscht eine große Kälte, in dem weit größern südlichen Theile, der in der nördlichen gemäßigten Zone liegt, ist das Klima ziemlich mild, und überhaupt milder als in den östlichen Ländern Amerikas und Nord- asiens unter gleicher Breite. Die Produkte bestehen außer schönen Wäldern, eßbaren Beeren und einigen von Europa dahin verpflanzten Gemüse, Arten, vorzüg« lich in Wallfischen, Fischen und kostbaren Pelzwerk. Von Metallen hat man Kupfer und Eisen gefunden. Die Einwohner sind Indianer, die unter unumschränk, kern Gebietern, Tais genannt, stehen, und vom Fisch- fang und von der Jagd leben. In den nördlichsten Gegenden finden sich Eskimos. Von Europäern haben sich vorzüglich Russen niedergelassen. Man theilt ge- wöhnlich diese Länder in die Russische Nordwestküste, welche die Russen als ihre Besitzung ansehen, in die Brittische und in die den vereinigten Freistaaten von Nordamerika gehörende Nordwestküste; doch leben über, Haupt die Eingebauten in völliger Freiheit, außer daß die auf der Russischen Nordwestküste lebenden Indianer- stämme einen gewissen in Pelzwerk bestehenden Tribut an die Russen abgeben müssen. ») die den vereinigten Staaten von Nordamerk, ka gehörende .Nordwestkü ste, welche einen Theil dieser Staaten ausmacht, das Gebiet Oregon bildet, aber fast ganz von frei lebenden Indianern besetzt ist, und worin der große Strom Columbia oder Oregon sich in das stille Meer mündet. b) die Brittische Nordwcstküstc begreift den Theil der Küste von der großen Insel Quadra oder Vancouver an bis zu der Prinz-Wales-Insel, die schon zur Russischen Nordwestküste gehört. , c) die Russische Nordwcstküste begreift den nördlichen Theil, und erstreckt sich von der Prinz-Wales-Insel bis zum Eiskap. Die südlichste Niederlassung der Russen ist die Stadt Neu-Archangelsk, mit einem Hafen und einer Festung, und

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 198

1836 - Eisleben : Reichardt
198 Ii. Mittel- oder Hochasien. Mongolei. Der größere Theil der Einwohner lebt nomadisch, mit Viehzucht, Fischerei und Jagd sich beschäftigend, der kleinere Theil in festen Wohnplätzen, und einigen Acker« bou treibend. Das Land steh: unmittelbar unter dem Chinesischen Kaiser und enthält keine merkwürdigen Städte. Die Mongolei. Die Gränzen sino gegen Norden Sibirien, gegen Osten die Mandschurei, gegen Süden China, Tibet und die kleine Ducharei und gegen Westen Turkestan. Die Größe beträgt an 70 bis 90,000 Qmeilen. Dieses überhaupt noch wenig bekannte, Hochgele« gene Land, das in seinem nördlichen Theile von dem Altai und Khangai, in seinem westlichen Theile von dem Thian-Schan oder Himmelsgebirge und in seinem südlichen Theile von der großen Wüste Gobi oder Sch amo durchzogen wird, besteht meistens aus Steppen, die schlecht bewässert und waldlos sind. Meh- rere große Flüsse verdanken der Mongolei ihren Ursprung, als der Jrtisch (der Hauptnebenfluß des Ob), und der Jene sey, welche nach Sibirien fließen, der Amur, welcher nach der Mandschurei geht und der Hoangho, welcher seinen Lauf nach China nimmt. Es giebt ver- schiedene große Seen, z. D. dem Palkati oder Bal« kasch, an der Gränze von Turkestan, der Kokon or, unweit der Gränze von China. Wiewohl die Mongolei fast ganz im südlichen Theile dernördlichen gemäßigten Zone liegt, so ist das Klima doch, wegen der hohen Lage des Landes, mehr kalt als warm, und die Luft trocken und scharf. Die Produkte bestehen vorzüglich in Vieh aller Art, auch Kameelen, und die Einwohner, etwa 2 bis 3 Millionen an der Zahl, unter dem Namen der Mongolen bekannt, die sich in viele Stämme theilen und sich zur Religion des Fo bekennen, leben nomadisch in Jurten oder Filzzelten, ernähren sich größtentheils von der Viehzucht und von der Jagd. Unter den jagdbaren Thieren giebt es den Dschiggetai (eine Art wilder Esel oder Pferde), wilde Pferde und Esel, wilde Ochsen und Schafe, Pelzwild verschiedener Art. Ackerbau und Gewerbfleiß sind fast ganz unter den Einwohnern unbekannt. Sie stehen un- ter mehreren Fürsten oder Chanen, die dem Chinesischen

7. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 66

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
66 Jütland ist wenig fruchtbar und dünn bevölkert. Die Inseln aber zeichnen sich durch große Fruchtbarkeit aus und erzeugen hauptsächlich Getreide. Die Dänen sind ein germanisches Volk mit guter Schulbildung. Kopenhagen (408) auf Seeland, die stark befestigte Residenz, ist eine hervorragende Handelsstadt mit vortrefflichem Seehafen. Dänemark besitzt in Europa noch die Färöer (d. h. Schaf- inseln) und Island, in Amerika Grönland. Die Färöer bestehen aus vielen kleinen, von Stürmen um- brausten Felseninseln, deren Bewohner sich mit Schafzucht und dem Fang von Fischen und Eidervögeln beschäftigen. Die überaus zarten Flaumfedern der letztern heißen Eiderdunen und liefern die vorzüglichsten Bettsedern. Die Insel Island ist so groß wie Bayern, Württemberg und Baden zusammen genommen, hat aber nur etwa 70000 Einwohner, da sie nur an den buchtenreichen Allsten bewohnbar ist. Das Innere bildet ein schauerliches, mit Gletschern und ewigem Schnee bedecktes Hochland. Unter den vielen Vulkanen sind der Hekla und Arabla die bedeutendsten. Das größte Naturwunder der Insel bilden die Springquellen oder Geiser, welche mit donnerartigem Getöse mächtige, meist kochendheiße Wassersäulen in die Höhe schleudern. 74. -Schweden und Norwegen (Skandinavien). 779 000 qkm; 7 Mill. ev. ©tritt). Schweden und Norwegen, die ^Nordländer Europas, nehmen die ganze skandinavische Halbinsel ein. Diese ist der Länge nach von dem wilden skandinavischen Hochgebirge durchzogen, dess n nördl. Teil den Namen Kjölen führt. Gegen W. fällt es in steilen, oft 700 m hohen Felswänden zum atlant. Ozean ab, gegen O. geht es allmählich in das Tiefland an der Ostsee über. Der atlant Ozean bildet an der norwegischen Küste unzählige Buchten oder Fjorde, deren Eingänge durch Felseninseln gegen die Meeresstürme geschützt sind. Die Flüsse (Elfe) bilden oft gewaltige Wasserfälle und strömen größtenteils in südöstlicher Richtung der Ostsee zu. Die bedeutendsten sind die Dal-Elf in Schweden und der Glommen in Norwegen. Wichtig für die Schiffahrt sind der Wen er-, Wett er- u. Mälarsee. Das Klima ist in Schweden kälter als in Norwegen, dessen Küste der warme Golfstrom bespült. Ackerbau wird nur im südlichen Schweden und an einzelnen geschützten Stellen der norwegischen Küste getrieben. Fische, Pelztiere, Seevögel, Holz, Eisen, Kupfer und Silber bilden den Hauptreichtum dieser Länder. Besonders ergiebig ist der Herings-, Stockstich- und Vogelfang an der norwegischen Küste, il, 23; Hl, 20. Die Bewohner sind ein germanischer Volksstamm von großer, kräftiger Gestalt und schönem Wüchse. Im nördlichsten Teile Skan- dinaviens wohnen etwa 25 000 Lappen, welche sich in Renntier- und Fischerlappen teilen; jene sind Nomaden, die mit ihren Renntierherden

8. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 68

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
68 bildet an der norwegischen Küste unzählige schmale Buchten oder Fjorde, deren Eingänge durch Felseninseln gegen die Meeresstürme geschützt ftnbs Die Flüsse (Elfe) bilden oft gewaltige Wasserfälle und strömen größtenteils in südöstlicher Richtung der Ostsee zu. Die bedeutendsten sind der Dal--Elf in Schweden und der Glommen in Norwegen. Wichtig für die Schiffahrt sind der Wen er-, Wetter- und Mälarsee. b. Das Klima ist in Schweden kälter als in Norwegen, dessen Küste der warme Golfstrom bespült. Ackerbau wird nur im südlichen Schweden und an einzelnen geschützten Stellen der norwegischen Küste getrieben. Fische, Pelztiere, See- vögel, Kolz, Eisen, Kupfer und Silber bilden den Kauptreichtum dieser Länder. Besonders er- giebig ist der Kerings-, Stockfisch- u. Vogelfang an der norwegischen Küste. Ii, 23; Iii, 20. Die Bewohner sind ein germanischer Volks- stamm von großer kräf- tiger Gestalt und schönem Wüchse. Im nördlichsten Teile Skandinaviens wohnen etwa 25 000 Lappen, welche sich in Renntier- und Fifcher- lappen teilen; jene sind Nomaden, die mit ihren Nenntierherden umher- wandern; diese haben feste Wohnsitze u. beschäftigen sich insbesondere mit dem Lachsfang. ui, 15. Den größeren östlichen Teil Skandinaviens nimmt das Königreich Schweden (450 000 qkm; 5,3 Mill. Einw.) den kleineren westlichen das König- reich Norwegen (325 000 qkm; 2,3 Mill Einw.) ein. c. Städte in Schweden: Stockholm (637), die Hauptstadt Schwedens, liegt zumteil auf Inseln (Kolmen), zumteil an den reizenden Elfern des Mälarsees und wird zu den schönsten Städten Europas gerechnet. llpsala, am Nordende des Mälarsees, besitzt die schönste Domkirche Schwedens und eine berühmte Aniversität. Göteborg (Gotenburg), am Kattegat (161), ist eine bedeutende Kandelsstadt. d. Städte in Norwegen: Kristiania (226), die Kaupstadt Norwegens, liegt am Ende des Kristiania-Fjords und treibt großen Kolzhandel. Lappe und Renntier.

9. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 444

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
444 Anhang: Kulturgeographie für das 8. Schuljahr. I. Die Kulturstufen. a. Die Menschen lebten ursprünglich fast wie die Tiere. Sie schweiften wie diese in der Wildnis umher und suchten sich Nahrung. Diese bestand aus Wurzeln, Früchten und allerlei kleinen Tieren, welche sie leicht einsangen konnten. Mit der Zeit fertigten sie sich aus Holz, Knochen oder Stein Werkzeuge und Waffen und konnten nun als Jäger und Fischer auch größere und stärkere Tiere erlegen. (Steinzeit!) Auf dieser niederen Stufe stehen heute nur noch einige kleine Völkerschaften, z. B. die Australneger, die Buschmänner (in Südafrika) und die Feuer- länder. Man nennt sie wilde Völker. b. Nach und nach wurden weitere Erfindungen gemacht, von welchen die des Feuers die wichtigste ist. Mit Hilfe des Feuers verarbeitete man die Metalle, und zwar zuerst das Kupfer, das „Erz" der Alten, und die Bronze (droü8. eine Mischung von Kupfer, Zinn und Zink), später auch das Eisen, zu Werkzeugen, Geräten und Waffen. (Bronze- und Eisenzeit!) Zu der Jagd und der Fischerei kam alsdann noch der Anbau von Pflanzen (besonders der Getreidearten) und die Zähmung nützlicher Tiere zu Haustieren. Die Ernährung der Haustiere wurde jedoch fast ganz der Natur überlassen. Die Viehzüchter waren daher genötigt, als Hirten mit ihren Herden von Weide zu Weide zu wandern, und konnten darum auch keine festen Wohnsitze haben. Solche Völker nennt man Hirtenvölker oder Nomaden. Als Wohnstätten dienen ihnen meist Zelte aus Tierfellen oder gewebten Stoffen. Zu ihnen gehören z. B. die Renntierlappen in Nordskandinavien und zahlreiche Völker in den Steppen Südrußlands, Asiens und Afrikas, z. B. die Kalmücken, die Kirgisen, die Turkmenen (am Kaspischen Meer) und die Beduinen (in Arabien und Nordafrika). c. Diejenigen Völker, welche hauptsächlich Ackerbau trieben, waren gezwungen, sich dauernd anzusiedeln. (Warum?) Sie erbauten sich daher feste Wohnungen, die sie mit mancherlei Hausrat versahen. Zum Bau der Häuser, zur Ausschmückung und Einrichtung der Wohnräume, zur Herstellung von Kleidern, Geräten und Werkzeugen entstanden nach und nach die einzelnen Gewerbe (Ziegeleien, Töpfereien, Webereien). Mit den Nachbarvölkern wurden zum Austausch der Produkte Handels- beziehungen angeknüpft. Zur Erleichterung des Verkehrs wurden Wege gebaut und allerlei Beförderungsmittel (Karren, Wagen, Schiffe) er- funden. Auch in geistiger Beziehung wurden große Fortschritte ge- macht. Rechnen, Geometrie, Astronomie und andere Wissen- schaften nahmen ihren Anfang und wurden immer weiter ausgehildet.

10. Badisches Realienbuch - S. 138

1916 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
138 ziehen mit ihren Herden im Lande umher. Im Sommer weilen sie im Gebirge; im Winter ziehen sie auf die abgeerntete Ebene. Der Getreidebau deckt nur zum Teil die Bedürfnisse des Landes, dessen Weideflächen noch ausgedehnter sind als die Äcker. Griechenland besitzt auch Erze, aber keine Kohlen. Die zahlreichen Buchten bildeten in Griechenland wie in England die Übungsplätze für die Seeschiffahrt; die Griechen wurden daher geschickte Seeleute und Schiffsbauer. Sie treiben aber lieber Handel als Handwerk und befahren das Mittelmeer, wo sie in allen Küstenstädten den Handel in Händen haben. Schon im Altertum hatte Griechenland lebhafte Verbindung mit Kleinasien. Eine Inselbrücke verbindet beide Länder; über diese Brücke wanderte die höhere Gesittung (Kultur) der Menschheit von Asien nach Europa. Auf der niedrigsten Stufe der Gesittung lebten die Menschen als Jäger, Fischer und Hirten. Sie waren hiebei oft genötigt, die Jagd- und Weideplätze zu wechseln. Wohnstätten dieser Nomaden sind Höhlen oder flüchtig gebaute Hütten und Zelte. Aus dem Jäger wird der Viehzüchter, der für feine Herde Futterpflanzen anbaut. So wird der Nomade allmählich zum seßhaften Ackerbauer. Die Wohnung des Seßhaften wird fester und dauerhafter; in Wald- gegenden zimmert er sich ein Blockhaus und bei zunehmender Geschicklichkeit der Menschheit entsteht das Fachwerk- und das Steinhaus. Dörfer und Städte entstehen durch das Zusammenwohnen der Stammgenossen. Unter diesen findet eine Teilung der Arbeit statt; mit den verschiedenen Erzeugnissen wird Handel getrieben. Geld als Tauschmittel. Zn der Ausschmückung der Gebäude, Werkzeuge und Waffen zeigen sich die ersten Anfänge der Kunst. Erzähle, wie Robinson alle Stufen, der menschlichen Entwicklung durcherlebte! Die älteste Kultur eiüstand in Asien; von hier ging sie nach Griechenland, wo sie un- gefähr 500 Jahre v. Chr. ihre höchste Blüte erreichte. Reiche Städte erivuchsen; namentlich Athen war mit prächtigen Bauten geschinückt, die noch als Ruinen bewunderungswert sind. Bildhauer, Maler, Dichter und Gelehrte wirkten im alten Griechenland. Bon Griechenland schritt die Kultur nach Italien; Roms Söhne trugen sie nordwärts. (Welchen Weg nahm die Kultur? Wo erhielt sich in Europa die niedrige Form des Nomaden- lebens? Welche Wohnformen treffen wir in Europa?) Die griechische Kultur aber erlag den Slaven und Türken. Erst im 19. Jahr- hundert befreite sich Griechenland vom Türkenjoch. Die Hauptstadt Athen wächst langsam wieder heran; der Hafen Athens, der Piräus, ist der wichtigste Handelsplatz Griechenlands. Zur Ausfuhr gelaitgen Korinthen, Feigen, Wein und Ol, auch Erze und Schwämme. Deutschland bezieht von diesen Waren für ungefähr 40 Millionen Mark. Deutschlands Ausfuhr nach Griechenland ist nur halb so x;roß. Eintrag in die Handelstabelle! Zähle auf, welche Erzeugnisse der drei Mittelmeerhalbinseln beim Kaufmann ... er- hältlich sind! Vergleiche Ebro-, Po- und Donauebene! Das Geld: 1 Drachme — 100 Lepta = 81 Wiederholungsaufgaben. a) Von welchen Ländern und Meeren wird der Erdteil Europa begrenzt? Welches sind die Hauptflüsse und Gebirge Europas? t>) Welche Länder haben Landkliina, welche Seeklima? Welches sind die bedeutendsten Ackerbaugebiete, Waldländer und Weingebiete des Erdteils? Welches sind die wichtigsten Industriegebiete? c) Welche Völkerrassen bewohnen Europa? Stelle die Staaten Europas zusammen! Welche Staatsformen herrschen in Europa? Welche Bündnisse bestehen zwischen den Staaten des Erdteils? cl) Welches sind die wichtigsten Wasserstraßen Europas? Welches sind die bedeutendsten Eisenbahnlinien? Die längste Durchgangslinie Europas beginnt bei Lissabon und durch- zieht den Erdteil in seiner Mitte. Im Osten findet sie Anschluß an die Transsibirische Bahn. Die wichtigsten Knotenpunkte dieser Linien sind Paris und Berlin. Welche Linien strahlen von beiden Punkten aus? Welchen Weg nimmt der Orient-Expreßzug?
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