Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 19

1868 - München : Lindauer
19 Bajoarien unter dem Agilolfinger Tassilo Ii. Gesandten in Rom getroffen und vermuthlich von ihrer Mission Kunde erhalten hatte, lud den Herzog Tassilo vor eine Reichs- versammlung nach Worms. Da der Geladene nicht erschien, rückte König Karl mit drei Heeren in Bajoarien ein. Entblößt von auswärtiger Hilfe, eingeschlossen von drei fränkischen Armeen und verlassen von den eigenen Leuten leistete Tassilo im Lager des Königs zum dritten Male den Lehenseid und erhielt gegen Zurücklassung von dreizehn Geißeln, unter denen auch sein eigener Sohn Thevdo war, freien Abzug nach Regensburg. Aber kaum war er in der Heimath angelangt, so wurde er von Karl auf die Kunde hin, daß ein großes Heer der Avaren nach Bajoarien im Anzuge und ein neuer Abfall des Herzogs zu befürchten sei, an den fränkischen Hof entboten; auch seine Gemahlin und sämmtliche Kinder mußten ihm dahin folgen (März 788). Seit dieser Zeit kam Tassilo, von Karl dem Großen zurückgehalten, nicht mehr nach Bajoarien zurück, wo statt seiner königliche Com- missäre die Verwaltung besorgten. Daß die Großen des Reiches, darunter auch die bajoarischen, auf dem Reichstage zu Ingel- heim (788) den unglücklichen Herzog ob mehrmaligen Lehens- bruches zum Tode verurtheilt, Karl dagegen denselben der nahen Verwandtschaft wegen (sie waren Geschwisterkinder) begnadigt und in ein Kloster verwiesen habe, entbehrt der zureichenden Begründung. Wahrscheinlicher ist, daß Tassilos Benehmen auf der Versammlung zu Ingelheim bei den Großen des Reiches arge Mißbilligung gefunden, er selbst aber, weil er keine Nachgiebigkeit zeigte, von Karl entsetzt und in das Kloster zu St. Goar verwiesen worden sei. Nach sechs Jahren, innerhalb welcher es Karl gelungen war, die Avaren zurückzutreiben, die Griechen zu schrecken und sein Ansehen in dem eroberten Bajoarien zu sichern, beugte sich Tassilo, von aller Hilfe entblößt, feinem harten Ge- schick und leistete auf der Kirchenversammlung zu Frankfurt am Main (794) auf alles Recht und Eigenthum in Bajoarien aus immer und unwiderruflich Verzicht, wogegen ihm und bett ©einigen der freie Aufenthalt im Frankenreiche und der Unterhalt aus des Königs Mitteln bewilligt wurde. Den Rest seiner Tage verlebte er abwechselnd am Hofe Karls und im Kloster Gemmetikus (dem heutigen Jümieges bei Rouen), woselbst

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 28

1868 - München : Lindauer
28 Bajoarien unter Karl dem Großen. Karl durch die Avaren beunruhigt, welche auf die Kunde von der Entsetzung Tassilos mit zwei Heeren in Bajoarien eindrangen. Karl besiegte sie (788) in drei Schlachten und nahm, als die mit ihnen gepflogenen Unterhandlungen fehlschlugen, im Jahre 791 den Kampf aufs neue auf. Im Laufe dieses Krieges ließ Karl (792) in Regensburg eine Militär-Schiffbrücke (Pontons) anfertigen und strebte (793) der vortheilhaftern Bewegung und Verpflegung der Truppen halber eine Verbindung des Rheins und der Donau mittels eines zwischen der Regnitz und Alt- mühl zu grabenden (300' breiten) Kanales (Fossa Carolina) an, dessen Bau nach einer Länge von 10,000 Fuß theils wegen der anhaltend nassen Herbstwitterung, theils wegen der technischen Unkunde jener Zeit wieder aufgegeben wurde. (König Ludwig I führte das unterbrochene Werk großartig zu Ende.) Der Hanpt- schlag auf das Avarenreich erfolgte erst 794 — 796 von der Lombardei aus. Drei Heere, geführt von Pippin, dem Sohne Karls, dem Herzoge Erich von Friaul und dem Grafen Ge- rold, drangen gleichzeitig in Pannonien ein und erstürmten und plünderten die Hauptbefestigung der Avaren zwischen Donau und Theiß, den sogenannten Ring, welcher fast alle Schätze in sich barg, die von den Avaren durch eine Reihe von Jahren erbeutet worden waren *). Der Krieg endete (799) mit der gänzlichen Vernichtung dieses räuberischen Volkes, welches über zwei Jahrhunderte lang die Plage des Abend- und Morgenlandes gewesen war. Unter den Helden, welche ans Seite Karls fielen, war Bajoariens Präfekt Gerold, den ein vergifteter Pfeil getroffen hatte. Seine irdischen Ueberreste wurden im Kloster Reichenau am Bodenfee beigefetzt21), Das den Avaren ab- gewonnene Land von der Enns bis zur Raab, bisher Pannonia, Hunnia, Avaria, plaga orientalis geheißen, ward zu der im Jahre 788 von Karl d. Gr. errichteten „Ostmark"**) ge- *) Emen Theil dieser Schätze soll Karl der Gr. zur Errichtung und Ausstattung des Klosters Metten verwendet haben. **) Die Ostmark begriff anfänglich (788) nur zwei an der Enns gele- gene Gaue in sich, den Traungau diesseits und den Grunzwiti jenseits der Donau. Etliche Jahre später ward sie bis zur Raab erweitert und zer- fiel seitdem in die obere und untere Mark. Auf Gerold, der die noch

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 250

1868 - München : Lindauer
250 Bayern unter Maximilian I. nach Lands Hut, Moos bürg, Frey sing und traf am 17. Mai, etiteni Montage, in München ein. Der Stadt Landshut legte er 100,000, der Stadt Frey- sing 30,000, und der Stadt München 300,000 Thaler Brand- schatzung auf. Alle Kriegsvorräthe und Waffen, darunter 140 in München vergrabene Kanonen, nahm er als Beute. Da München an der Brandschatzung nur 90,000 Thaler zu zahlen vermochte, mußte es für den Nest 42 Geißeln stellen, welche 2 Jahre, 9 Monate und 26 Tage unter unsäglichen Beschwerden und Entbehrungen von den Schweden znrückgehalten wurden. In dieser Noth hatte der Kaiser schon am Ende des Jahres 1631 den entlassenen Wallenstein, der auf seinen Gütern in fürstlicher Pracht lebte, wieder berufen und ihn so von dem bereits eingeschlagenen Pfade des Berrathes an Kaiser und Reich zurückgelenkt. Schnell brachte Wallenstein ein ansehnliches Heer zusammen, dem sich Maximilians Truppen anschließen mußten, so groß auch des Kurfürsten Abneigung gegen Wal- lenstein war. Die feindlichen Heere stießen vor Nürnberg aufeinander. Zehn Wochen lagen hier die beiden größten Heer- führer ihrer Zeit iit verschanzten Lagern einander gegenüber, indem jeder den Gegner durch Mangel aus seiner Stellung zu vertreiben suchte. Endlich kehrte Gustav Adolf nach einem mißglückten Angriffe auf Wallensteins Lager (zwischen Stein und Zirndorf) nach Bayern zurück, in der Hoffnung, der Feind werde ihm folgen. Allerdings brach nun auch das kaiserliche Heer auf, entsprach aber durch die Richtung, die es einschlug, den Erwartungen Gustav Adolfs nicht. Der Kurfürst von Bayern ging nach Süden, um sein Land zu decken, Wallen- stein aber brach nach Sachsen auf, um den Herrscher dieses Landes zum Aufgebcn des schwedischen Bündnisses zu zwingen und im nächsten Frühjahr das nördliche Deutschland wieder zu erobern und so dem Schwedenkönige den Rückzug abzuschneiden. Kaum war Sachsens Kurfürst durch Wallensteins Nahen bedroht, als Gustav Adolf in Eilmärschen nach Sachsen vorging und sich mit Bernhard von Weimar vereinigte. Als ihm vor Leipzig die Kunde gebracht wurde, daß Walle uste in eben seine Truppen in die Winterquartiere zerstreut und eine Abtheiluug derselben unter Pappenheim nach dem Rheine zum Entsatz der

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 266

1868 - München : Lindauer
266 Bayern unter Maximili an I. Leben. Der bayerische Feldmarschall Gronsfeld übernahm fofort das Kommando imb führte das Hcer in der Nacht unter den Schutz der Kanonen vor Augsburg, wobei das brave Regiment des Herzogs Ulrich von Wnrttemberg muthvoll denrnckzug deckte. Die Schweden drangen unaufhaltsam vor und trieben Gronsfeld nach der Jsar zurück. Der schwergeprüfte alte Kurfurst imchte nach Salzburg flnchten. Nach entsehlichen Vcrheerungen im Bayer lande gedachten die Schweden und Franz osen nach dem von Truppen entblosten O est erre ich vor- zudringen, aber der durch einen Sommerregen hochangeschwollene Jnn, über den keine Brücke geschlagen wcrden konnte, hielt den Weiterzug der Feinde anf. Sic zogen sich nach der Oberpsalz, dcnn in Bohmcn war der nene schwedische Generalissimus, Pfalzgraf Karl Gustav, Schwestersohn Gustav Adolfs, mit frischen Truppen am 3. Oktober vor Prag eingetroffen und be- lagerte die Alistadt Prags. Gegen die heldenmüthige Ber- theidigung der Bewohner und insbesondere der Sin den ten unter Anführung des Jesuiten Plaky konnte Konigsmark nichts ausrichten, und nun zog ein kaiserliches Heer zum Entsatz heran. Diesem war Gustav Adolf eben entgegengerückt, als die Nach- richt von der Unterzeichnung des Friedens einlief. Sogleich stellten Konigsmark und Gustav Adolf alle Feindseligkeiten ein, aber Wra n gel lieh anf dem Rückmarsche von Feuchtwangen noch einmal alle Furien des Krieges los und der Franzose Tu renne lieh noch die schwabische Reichsstadt W ei l plündern und in Asche legcn. So patte der dreihigjàhrige Krieg vor den Mauern derselben Stadi, innerhalb welcher scine Flamme entzündet worden war, sein.ende errcicht. Dcutschland, bis in scine verborgensten Winkel mit Blut getrànkt und mit Trümmern und Schutthausen erfüllt, war nahe daran, in vollige Barbarci zurückzusinken oder eine grohe Wiìste zu werden. Der Friedc kam am 24. Oktober 1648 in Westphalen zum Abschlusse, und zwar zu Munsier zwischen Deutschland und Frankrcich und zu Osnabrück zwischen den Schweden und Pro testan ten cincrseits, dem Kaiser und den Katholiken andererseits. Maximilian behielt die Kurwürde mit dem Erztnlchsessenamte und die Oberpsalz

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 35

1868 - München : Lindauer
Bajoarien unter dem Karo!. Arnulf v. Karnthen. 35 Paris mit 700 Schiffen belagert) nicht nur Tribut bewilligt, sondern auch die Landschaften südlich von der Seine sowie die bnrgundischen Gebiete zur Plünderung überlassen hatte, wurde er zu Tribur (Königspfalz am rechten Rheinufer, etwas ober- halb Mainz) 887 abgesetzt und das Reich zum letzten Male nach den Nationalitäten getheilt. Karl überlebte diese Schmach nur kurze Zeit, er beschloß am 13. Januar 888 zu Reichenau am Bodensee sein rühmloses Leben in dürftigen Verhältnissen. § 23. Für Bajoarien und die übrigen Bestandtheile des ostfränkischen Reiches wurde Arnulf, Herzog von Kärntheu, (887—899) zum König erhoben, die erste deutsche Kur- oder Königswahl, bei welcher neben der Geistlichkeit alle freien Deutschen wählen konnten. Arnulf bewies seine Tüchtigkeit zunächst im Kampfe mit den Obotriten (Abodriten) im heu- tigen Mecklenburg, die er 889 demüthigte, und im Kampfe mit den Normannen, welche (aus Frankreich durch eine schwere Niederlage vertrieben) wieder in Lothringen eingefallen waren und die Gegenden an der Maas plünderten, indem er gerade dem tapfersten aller germanischen Stämme an der Dyle bei Löwen (891) eine so furchtbare Niederlage beibrachte, daß sie von da an wenigstens keine größeren Angriffe mehr versuchten. Schwieriger war der Krieg gegen die Mähren, deren Herzog Zwentibold (Swatopluk) sich gegen die Deutschen erhoben und sein Reich nach und nach über Böhmen und die meisten bisher den Franken unterworfenen Theile Pannoniens ausgedehnt hatte. Denn obgleich Arnulf mit einem bedeutenden Heere an der Donau nach Mähren hinabzog, während die mit ihm verbündeten Thü- ringer in Böhmen einbrachen und die Ungarn (Magyaren, ein finnischer Nomadenstamm vom Ural, der sich damals zwischen der Donau und den Karpathen neue Wohnsitze suchte,) die mäh- rische Gränze im Osten überschritten (auf Arnulfs Veranlassung?), so behauptete sich doch Zwentibold gegen die von allen Seiten andringenden Feinde. Arnulf zog auch zweimal nach Italien, das erste Mal (894), um dem von ihm anerkannten Berengar gegen wie Spoletinische Partei beizustehen, das zweite Mal (896) erhielt er die Kaiserkrone. Der Versuch, auch die Krone Lombardiens zu gewinnen, mißlang. Von letzterem Zuge kam 3*

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 249

1868 - München : Lindauer
249 Bayern unter Maximilian I. Mark Brandenburg vor; aber seiner Aufforderung an die deutschen Neichöstände, sich an ihn anzuschließen, entsprachen zunächst nur Hessen-Kassel und die durch das Restitntions- Edikt bedrohte Reichsstadt Magdeburg. Tilly, dem der kai- serlich gesinnte Pappenheim^) zur Seite stand, ruckte schleunig vor Magdeburg, und während der heranziehende Gustav Adolf über den Durchzug seines Heeres durch das Land des Kurfürsten von Sachsen noch Unterhandlungen pflog, erfolgte schon die Erstürmung Magdeburgs am 21. Mai 1631. Ein allenthalben ausbrechendes Feuer, welches durch die von den Vertheidigern angelegten Flatterminen *) entstand, verwandelte die Stadt größtentheils in Asche, wodurch Tilly's Plan, sie zum Stützpunkte seiner Operationen zu machen, vereitelt war. Von dieser Zeit an verließ den greisen Tilly das Glück, das ihn so oft begünstigt hatte. Nach der Niederlage, die ihm Gustav Adolf vor Leipzig bei Breiten selb (17. September 1631) bcibrachte, zog er mit dem Neste der kaiserlichen Armee an die Weser, während Gustav Adolf durch Thüringen und Franken bis nach Mainz vordrang und dort überwinterte. Im Früh- jahre 1632 zog der Schwedenkönig nach Bayern, wo ihm Tilly bei Rain zwischen der Donau und dem Lech entgegen- trat. Da hier eine Kugel das rechte Bein Tilly's (16. April 1632) zerschmetterte, hob Kurfürst Maximilian das verschanzte Lager bei Rain auf und zog sich in die Festung Ingolstadt zurück, wo Tilly seiner Wunde erlag. Während Gustav Adolf seinem Gegner nach Ingolstadt folgte und diese Festung ohne Erfolg belagerte, besetzte Kurfürst Maximilian (3. Mai 1632) die Stadt Regens bürg, wie es ihm Tilly vor seinem Ende dringend gerathen hatte. Um den Kurfürsten von der Donau wegzuziehcn, wandte sich Gustav Adolf in den Süden Bayerns *) Der Name jener Minen, die leicht geladen und seicht gelegt werden. Der schwedische Feldmarschall Dietrich von Falkenberg, der in Magde- burg eingetrofsen war, ehe Tilly's Heer zur Belagerung dieser Stadt heran- rücktc, hatte eine Unzahl solcher Minen längs den Straßen der Stadt legen iaiiett, um Magdeburg nicht unversehrt in die Hände der Kaiserlichen fallen zu lassen und den feindlichen Truppen beim Betreten der Stadt große Ver- luste beizubringen.

7. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 131

1865 - Eisleben : Reichardt
131 Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un- zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte nach Venedig und von da nach England gehen. Im Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein Freund Christian von Braunschweig. — Ver- wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland. 1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen- burg und Admiral des baltischen Meeres, bela- gert Stralsund vergeblich.c) 1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her» ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage eingezogenen Kirchengüter. Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten 1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu Re g e ns b u r g. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung. Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit 15000 Mann auf Usedom. Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen, sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken- stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter- general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung. Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa 150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000 1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung. c) Wallensteins vermessene Worte? d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs. e) Kanonen vor Berlin ausgefahren. 0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt. 9*

8. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 125

1890 - Leipzig : Reichardt
125 1630 Wallcnstews Absetzung auf dem Reichstage zu Regensburg beschlossen. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein bald und zog sich auf seine Gter in Bhmen zurck. Prchtige Hofhaltung. Gustav Adolf, König von Schweden, landet mit 13000 Mann, die aber bald auf 40000 vermehrt wurden, auf Usedom. Gustav Adolf1) hatte sein Heer in mehrjhrigem Kriege mit Rußland und Polen ausgebildet^). Er erschien teils zum Schutze des bedrckten Protestantismus, teils um seine Macht zu vergrern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm^), mu er zwingen, sich ihm anzuschlieen. Whrend er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. 20. Mai In Magdeburg, das wegen des Widerstandes gegen das Restitutionsedikt gechtet worden war, befehligte der schwe-difche Oberst Falkenberg. Erstrmung durch Tilly und den khnen Reitergeneral Pappenheim. Mord, Brand und Plnderung. Zerstrung Magdeburgs bis auf den Dorn4) und etwa 150 Gebude. Von 35 000 Einwohnern kaum 5000 brig5). Gustav Adolf gelobt, das Schicksal Magdeburgs an Tilly zu rchen. Letzterer bedrngte nun den Kurfrsten von Sachsen so sehr, da er sich jetzt notgedrungen mit Gustav Adolf verband. 1631 Tilly bei Breitenfeld (Leipzig) von Gustav Adolf Sept. geschlagen. Gegen Tillys Rat wurde die Schlacht von Pappen-heim erffnet. Zwar wichen die Sachsen vor den Kaiserlichen, desto tapferer waren die Schweden. Tilly verwundet nach Halle gebracht. Die ganze Lage der Dinge in Deutschland verndert. Die Sachsen nahmen Prag und Gustav Adolf zog siegreich durch Franken bis an den Rhein (Mainz), dann gegen Bayern. 1632 Tilly fllt am Lech gegen Gustav Adolf. Durch diese siegreiche Schlacht erzwang Gustav Adolf den x) Enkel des Gustav Wasa, der (seit 1523) die Reformation in Schweden durchgefhrt hatte. 2) Den Frieden mit Polen hatte der Kardinal Richelieu vermittelt, um die Hnde des schwedischen Knigs fr die Einmischung in Deutschland frei zu machen. 3) Seine schwankende Haltung grtenteils das Werk seines Ministers, des katholischen Grafen Schwarzenberg. 4) Tie in denselben Geflchteten von Tilly begnadigt. B) Pappenheim meldet an den Kaiser: Seit Trojas und Jerusalems Eroberung sei keine grere Victoria erfahren und erhret worden."

9. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 39

1873 - Kempten : Dannheimer
so Der Markgras von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog v on Braun-schwur, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und haus-tcn berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionscdckt, woruach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Kni i Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Juni 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Bretten selb 1631 der Tilly, drang in Sddeutschlaud ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu Eaer ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noch und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede un-terzeichnet. Ein hchst beklaqenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magdeburg an der Elbe. Der kaiserliche General T>lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten muthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft des Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blutbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus dcn Husern schlugen die Flammen; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thun, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen werben. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenselb wurde er geschlagen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-tounbet; er starb zu Jngolstabt.

10. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 16

1873 - Kempten : Dannheimer
16 zu erwhnen: Pontius Pilatus, Claudius Felix, Porttus Festu? und Gessius Florus, unter dem der rmisch-jdische Krieg begann. B. Geschichte des Mittelalters. Zur Zeit Christi war unser deutsches Vaterland ein un-geheures Waldland, voll Smpfe und Morste. Es war klter, nebe-liger und unfruchtbarer als es jezt ist, wo der Boden offen der Ein-Wirkung der wrmenden und belebenben Sonne ba liegt. Urochsen, Bren, Wlfe, Eber, Hirsche, Rehe und Elenthiere und allerlei wilbes Geflgel gab es in Menge. Die strme berschwemmten hufig die Thler. Auf beii Wiesen und Triften weibeten Pferde, Rinber, Schafe und Ziegen. Haber und Gerste, Hopfen und Hanf waren die Er-zeugnisse des ckerbaues, in en Grten wuchsen Rettige, Rben, wilde Obstbume. Die Bewohner, von den Rmern Germanen genannt, d. h. Kriegs- oder Waldmnner, waren groß, stark, abgehrtet, freiheitsliebend. Die rauhe Luft und die Jagd strkte ihre Glieder. Sie kleideten sich sogar in Hute. Bogen und Pfeil, Spie, Keule und Schwert waren ihre Waffen. Ihre Huser, Hfe und Weiler waren mit Pfahlwerk umzunt. Wodan, Odin, Thor, Freia, ftere, auch Sonne und Mortb wurden als Götter verehrt. Dc;t Ort der Seligen nannten sie Walhalla. Deutsche Volksstmme hieen Alemannen, Franken, Hessen, Thringer, Sachsen, Bojer, Markomannen, Gothen. Unter dem Kaiser Oktavian Augustus suchten die Rmer ihre Herrschaft in Deutschland zu erweitern. Am Rieberrhein, an bcr Ems, Weser nnb Elbe brattgen sie vor, erbauten Kastelle und unterwarfen sich Land und Leute. Dagegen schlssen die Germanen einen Bunb und erhoben sich. Der Statthalter Varus in Kln zog i. I. 9 n. Chr. mit brei Legionen gegen die aufstndischen Stmme, an deren Spize sich der Cheruskerfrst Armin stellte. Im Teutobur-ger Walde erfolgte der Kampf. Drei Tage lang wurde mit Er-Mttenmg und Tapferkeit gefochten; die Rmer erlitten eine Niederlage und ihr Anfhrer, an der Rettung verzweifelnd, strzte sich in sein Schwert. Die Deutschen schlachteten viele Gefangenen wie Opferthiere den Gttern, andere wurden als Sklaven vertheilt. Als Auguftus von der Vernichtung seines Heeres benachrichtigt wurde, rief er wie
   bis 10 von 32 weiter»  »»
32 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 32 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 11
3 0
4 0
5 1
6 0
7 2
8 2
9 1
10 6
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 2
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 1
28 2
29 0
30 1
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 10
37 4
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 1
44 0
45 0
46 15
47 0
48 6
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 6
1 10
2 0
3 6
4 10
5 2
6 4
7 45
8 6
9 20
10 0
11 9
12 1
13 11
14 0
15 0
16 29
17 102
18 14
19 7
20 30
21 5
22 1
23 29
24 1
25 14
26 6
27 4
28 0
29 1
30 3
31 0
32 6
33 0
34 24
35 3
36 6
37 14
38 2
39 13
40 1
41 23
42 8
43 7
44 1
45 30
46 24
47 2
48 1
49 1
50 9
51 4
52 14
53 1
54 10
55 0
56 24
57 0
58 41
59 9
60 5
61 5
62 3
63 0
64 9
65 43
66 15
67 1
68 40
69 47
70 4
71 17
72 11
73 83
74 3
75 0
76 5
77 18
78 5
79 4
80 5
81 2
82 10
83 191
84 8
85 65
86 37
87 4
88 5
89 4
90 3
91 2
92 54
93 3
94 26
95 22
96 30
97 1
98 59
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 6
3 2
4 2
5 3
6 7
7 0
8 2
9 14
10 9
11 1
12 4
13 1
14 3
15 1
16 6
17 4
18 2
19 7
20 1
21 5
22 1
23 1
24 8
25 1
26 1
27 1
28 1
29 1
30 11
31 0
32 5
33 15
34 2
35 2
36 0
37 2
38 0
39 5
40 3
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 34
48 3
49 3
50 0
51 2
52 1
53 3
54 1
55 25
56 4
57 1
58 1
59 30
60 0
61 1
62 1
63 2
64 4
65 4
66 0
67 0
68 0
69 0
70 18
71 1
72 6
73 1
74 4
75 4
76 6
77 1
78 2
79 7
80 6
81 31
82 2
83 15
84 1
85 3
86 0
87 3
88 8
89 3
90 4
91 2
92 2
93 12
94 1
95 0
96 1
97 16
98 11
99 0
100 9
101 4
102 2
103 0
104 1
105 1
106 0
107 2
108 0
109 14
110 14
111 1
112 3
113 1
114 2
115 0
116 0
117 0
118 18
119 7
120 1
121 30
122 0
123 0
124 3
125 1
126 1
127 3
128 3
129 0
130 0
131 13
132 5
133 1
134 0
135 0
136 6
137 0
138 0
139 2
140 21
141 3
142 8
143 26
144 1
145 0
146 3
147 0
148 0
149 1
150 11
151 0
152 7
153 4
154 1
155 25
156 15
157 0
158 5
159 6
160 2
161 0
162 2
163 1
164 32
165 2
166 3
167 1
168 0
169 0
170 3
171 32
172 0
173 6
174 1
175 22
176 4
177 19
178 36
179 5
180 61
181 4
182 13
183 7
184 3
185 3
186 1
187 1
188 3
189 1
190 0
191 16
192 9
193 24
194 1
195 8
196 0
197 6
198 9
199 5