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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 10

1847 - Berlin : Reimer
r 10 Europa: Asien: Afrika: Amerika: Australien: Summa: I. — 220 — — — 220 Mill. 11. 24 37 2 — — 414 - Iii. Sf 3 — — — 114 - Iv. — — — 13 > 'ff 134 - V. — 14 4 — 2 20 - Vi. — — 90 8 — 98 - Vii. 238 108 26 274 i Tt 471 _x. - T/i10 Summa: 249 454 122 49 24 8764 Mill. V. V on de r Ver schieden heit der Lebensweise und Ge sittung der Völker. 1. Die Lebensweise der Völker wird bedingt durch die phy- sische Beschaffenheit der Länder, durch ihre eigene innere, geistige Anlage und durch den Verkehr mit anderen Völkern; sie bezeichnet daher das Verhaltniß der Menschen zur Natur ihrer Heimath, spie- gelt in dem äußeren Leben die Eigenthümlichkeit des inneren wieder, und bestimmt die Art und Weise des gesellschaftlichen Da- seyns. — 2. Wo der Mensch sich in einer ganz isolirten oder abgeschlos- senen und unzugänglichen Heimath ohne Mühe und Kampf von den Früchten des Waldes und Feldes zu ernähren vermag: da fin- det man ihn gewöhnlich in einem vollkommen thierischen Na- turzustände, und seine Lebensweise ist daher eine blos ve- getirende und nicht, wie fälschlich behauptet wird, eine „para- diesische." — 3. Das Wanderleben der Jäger- und Fischervölker wird dagegen bedingt durch den Kampf des Menschen gegen eine karge Natur, durch den feindseligen Verkehr mit den thierischen wie mit den menschlichen Mitgeschöpfen. Die Fristung des eigenen durch die Vernichtung fremden Lebens ist das alleinige Tagewerk. Es erlaubt nirgend ein staliges Verweilen, nöthigt vielmehr zu fort- währenden Wanderungen. — Der Mensch ist der Sklave der hei- mathlichen Natur, verharrt in geistiger Rohheit, entwickelt jedoch alle seine körperlichen Fähigkeiten zur höchsten Potenz. — 4. Das Hirtenleben, die nomadische Lebensweise ist auf den friedlichen Verkehr des Menschen mit gezähmten Thieren, auf die Existenz und Erhaltung der Hausthiere gegründet. Dem Hirten fehlt ebenfalls eine feste Wohnstätte; auch er ist an die Na- tur gekettet, denn er ist gezwungen, die Heerden von einem

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 78

1847 - Berlin : Reimer
78 (der Staats-) Kirche zugethan. — Die Gesittung der Russen ist im Steigen, entbehrt indeß, selbst im europäischen Th eile des Reichs, in vielen Bezie- hungen des christlich-europäischen Gepräges; erscheint häufig nur als eine dünne Tünche äußerlicher Civilisation ans hyperboräischer Barbarei, um so mehr als die höheren Stände zwar talentvoll und theilweis wohl unterrichtet, aber im All- gemeinen ohne lebendige Begeisterung für Recht und Wahrheit sind, als bei den unteren Bollsklassen eine befriedigende religiöse Erziehung und hinreichender Schulunterricht fehlt, wenngleich dieser an Ausbreitung zu gewinnen scheint. Am gefördertsten sind die Ostseeländer.— National-Charakter der Russen, verglichen mit dem der anderen Slaven, der romanischen und germanischen Völ- ker. — Unter die dem Reich cinvcrleibten Barbaren, in die Länder nördlich und fenfeit des- Kaukasus, sowie in die weiten sibirischen Ebenen haben die Russen' wo es ihr Vortheil verlangte, auf ihre nationelle Weise einige Körnlein europäi- scher Kultur, nach Sibirien zum Theil durch Missionen, zum Theil aber auch durch das bedenkliche Mittel der Verbrecher-Kolonien, verpflanzt. — 10. Nahrungsquellen und Lebensweise. Der vorzüglichste Er- werbszweig der großen Mehrzahl der Bevölkerung, der Ackerbau, wird durch die weite Ausdehnung des Steppenbodcns und den Einfluß des ungünstigen Kii- ma's beschränkt. Durch Beides wird die Lebensweise der Einwohner bestimmt. Man unterscheidet daher die Zonen: I) der Fischer und Jäger, zu beiden Seiten und im N. des nördlichen Polarkreises, mit ewigem Schnee und Moos- steppen und wenigen schweifenden Einw.; 2) der nördlichen Rouladen oder der Wälder, der Heerdenzucht und ees beginnenden Ackcrbau's, südw. der vorigen bis zu einer von ,der Dwina- zur Jrtysch-Mdg. und zum K.lopatka gezogenen Linie, mit c. l‘/2 Milk, meist nomadisirenden Bcw. und einzelnen Winterdörfern; 3) des Kulturlandes und fester Wohnsitze (nördl., südl. Landstrich des Feld- bau's), in Rußland zwischen der obigen Linie und dem 48."N.b., in Sibirien auf d. Thalgründe beschränkt, mit mehr als 50 Mill. Menschen in Städten und Dörfern; 4) deö südlichen Steppen- und Nomadenlandes, südw. bis zu den Meeresgestadcn und den nord-kaukasischen Vorbergen, mit hie und da vor- kommender. Kultur südl. Nahrungspflanzen, wasserarmen Salzsteppen, wandernden Zeltdörfern, einzelnen Kolonien und zahlreichen (Küsten-) Städten, und c. 4 Mill. Menschen; — 5) der trans-kaukasischen Natur mit halb-wildem Alpenle- den auf den Gebirgshöhen und sub-tropischen Kulturen in den Ebenen und un- teren Thalgründen. — Im Ganzen ist nur etwa der Bodenfläche landwirth- schaftlich und zwar meist nur sehr mangelhaft benutzt, am besten in den Ostsee- Provinzen, in den deutschen Kolonien und im Gouv. Moskau. Doch gewinnt man hinreichend Getreide und Wein. — Die für alle Prov. wichtige Viehzucht ist besonders für die südlichen von hoher Wichtigkeit; in den weiten Steppen lie- fern wandernde Heerdcn schöner Pferde, großer Rinder und Büffel, feinwolliger Schafe, Kameele (in Taurien und Transkaukasien), Wolle, Häute, Talg, Seife rc. in großer Menge und Güte; doch ist der Viehstand der Laudbauern meist dürf- tig. — Einträgliche, aber ungeregelte Waldwirthfchaft (Holz, Theer, Pech k.) in den Ländern der 2. und 3. Zone. — Wichtiger, als in irgend einem europ. Lande, die Jagd (auf Pelzthierc), besonders in Sibirien — und die Fische- rei, vorzüglich in der Wolga und an den arktischen Küsten.— Bedeutender und gewinnreicher der Bergbau, der im Ural, Altai und da-»rischen Geb. reiche

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 29

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 29 Verschiedenheit der Menschen in der Lebensart und Bildung. §. 48. In Rücksicht der Lebensart theilen sich die Menschen nach der Art, wie sie sich ihren Unterhalt verschaffen, in solche die entweder von der Zagd und Fischerei, oder von der Viehzucht, oder von dem Acker-- bau leben, — und nach der Art ihre Wohnung in solche, die keine festen Wohnungen haben, sondern ge- wöhnlich mir ihren Viehheerden herumziehen (Noma- den), oder in solche, die feste Wohnungen besitzen (An- sässige), mit dem Unterschiede, daß diese entweder in bloßen Hütten oder Häusern bestehen. — Zn Hinsicht der Kultur oder Bildung giebt es Wilde, die bloßvonzagdundfischereileben,Halb- kultuvirre oder Barbaren, die hauptsächlich Vieh, zucht treiben, und Gebildete, Civilisirte, welche nicht allein Ackerbau, sondern auch Handwerke, Fabri- ken, Handel, Künste und Wissenschaften unterhalten. Eine kleinere oder größere Anzahl von Wohnun, gen oder Häusern nennt man entweder Weiler oder Dorf (beide gewöhnlich von Bauern bewohnt), oder Flecken, auch Marktflecken (wo nicht bloß Dauern, sondern auch Handwerker und Kaufleute wohnen), oder Städte, die oft mit Mauern und Thoren versehen sind, und deren Einwohner Bürger heißen und sich hauptsächlich von Handwerken, Fabriken und Handel ernähren. Vorstadt ist eine Anzahl von Häusern, die außerhalb der Stadtmauern oder Stadtthore liegen. Hauptstädte heißen Städte, wo die höchsten obrig- keitlichen Beamten ihren Sitz haben; Residenzstädte, wo der Landesherr seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, Bergstädte, deren Einwohner sich vornehmlich vom Bergbau (Gewinnung der Mineralien) ernähren; Han- delsstädte, wo das vorzüglichste Gewerbe der Handel und Seestädte, wo, durch die Lage am Meere, das vorzüglichste Gewerbe der Seehandel ist. Feste Städte und Festungen nennt man Oerter, die mit Mauern, Graben, Wällen und andern Festungswerken versehen sind. Was die Gewerbe der Menschen betrifft: so giebt es 3 Klassen, die erzeugende (producirende),

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 167

1836 - Eisleben : Reichardt
Rußland. 167 Meerbusen und der Jmandra, tm hohen Norden, südlich vom Eismeere. Rußland, welches sowohl kn der nördlichen mäßigten, als in der nördlichen kalten Zone liegt, läßt sich, in Hinsicht seines Klimas, in drei sehr verschie» dene Landstriche theilen, den warmen, wo sogar Wein fortkommt, den gemäßigten, wo der Reichthum an Ge- treibe sehr groß ist und den kalten, wo zuletzt nur der Mensch und das Rennthier fortkommen, und der erstere zwergartig wird. Die vorzüglichsten Produkte sind: alle gewöhnlichen Hausthiere, auch Rennthiere und Ka, meele, Speise- und Pelzwild, von Raubwild Wölfe und Bären, Walisisch-Arten, Seehunde, zahmes und wil- des Geflügel, auch Eidergänse, eine ungeheure Menge von Fischen (worunter Störe, Hausen); Getreide, viel Flachs und Hanf, etwas Tabak, Obst und Wein, große Waldungen, Essen, Salz, Torf, Mineralquellen, Stein- und Braunkohlen. Die Anzahl der Einwohner beträgt an 40 bis 42 Millionen, wovon die Russen, wozu auch die Ko» saken gehören, die bei Weitem größere Zahl ausmachen und eine eigne Sprache reden. Ferner giebt es Polen, Litthauer, Letten, Kuren, Finnen und Lappen, Tata- ren rc. Der größte Theil der Einwohnner bekennt sich zur Griechisch-katholischen Kirche. Außerdem findet man Römisch-Katholische, Protestanten, Juden und Mu- hamedaner. Die in dem nordöstlichsten Theile wohnen- den wenigen Samojeden sind noch Heiden. Ackerbau wird allenthalben getrieben, wo es das Klima und der Boden erlauben; in den Steppen nährt Viehzucht und in den nördlichsten Gegenden Jagd und Fischerei die Bewohner. Sowohl die Landwirthschaft als die Fabri» ken haben sehr große Fortschritte gemacht; und der Han» del ist bedeutend und ausgebreitet. Für den gelehrten und Volksunterricht geschieht immer mehr, so daß in neuern Zeiten wissenschaftliche Bildung höher ge- stiegen ist. Sowohl das Europäische als Asiatische Rußland, die beide zusammen 350,000 Qm eilen mit 54 Millio» nen Menschen enthalten, bilden ein Kaiserthum, wozu auch noch das Königreich Polen und ein beträchtlicher Landstrich auf der Nordweftküstr von Amerika gehören,

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 253

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein- ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken- zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee, südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj- sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er- hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach seinem Ausflusse Nelson heißt. In den nördlichsten Gegenden, besonders in der Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen, vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent- fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli- chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau- dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons, Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe, Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh- rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer, Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt, von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In- nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro- päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten, bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend, deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos. Die Länder an der Nordwestküste. Man versteht darunter die an der Nordwestküste Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 250

1836 - Eisleben : Reichardt
250 I. Nordamerika. Nordpolar länder. 1. Nordamerika. Die Nordpolarlandcr. Man versteht darunter die im nördlichen Eismeere, und dem Nordpole nahe gelegenen Länder, doch ist das nächste derselben noch fast 10 Breitengrade oder 150 Mellen vom Nordpole entfernt. Es sind die traurig- sten Länder der Erde, die von Frost und Schnee star- ren, nur wenige Gewächse hervorbringen, bei ihrer Ar» mukh an Landlhieren einen Reichrhum von Seethieren besitzen, und nur hier und da von wenigen Menschen bewohnt werden, die zu dem auf der untersten Stufe der Kultur stehenden Volke der Eskimos gehören. Dem- ohngeachtet haben sich in dem einen dieser Länder Euro« päische Kolonisten niedergelassen. Vorzüglich bemerkens« werrh sind von diesen Ländern: 1) Spitzbergen, eine Gruppe von Inseln, und das bis jetzt bekannte nördlichste Land der Cstbc, nordöstlich von Island und nördlich von Norwegen, voll spitziger, mit ewigem Eise und Schnee bedeckter Berge, erzeugt nur einige Arten von Moosen und Kräutern und ist unbewohnt , doch halten sich der Jagd und des Fischfanges wegen Russen, die alle Jahre durch Andere ab» gclöser werden, einen Theil des Jahres daselbst auf. 2) Grönland, wahrscheinlich eine Insel oder vielmehr Gruppe von Inseln, an der Ostseite der Bassinsbai und westlich von Spitzbergen, von Gebirgen durchschnitten, und an den Küsten mit unzähligen Inseln und Klippen besetzt, arm an Produkten, wohin vorzüglich Rcnntbiere, Bären, Hunde, Hasen, Geflügel, Wallsische , Seehunde, Wallrossc, Seekühe, Fische, Weiden und Birken, vielerlei Moose, eßbare Beeren, Löffelkraut, mehrere Mi- ncralicn, gehören, ist von Eskimos und von Dänischen Kolonisten bewohnt, deren Niederlassungen sich auf der am meisten bekann- ten Westküste befinden. Daher auch die Dänen sich als die Her- ren Grönlands ansehen. Die wichtigste unter diesen Dänischen Niederlassungen, deren Gesammtbevölkcrung in 6000 Menschen besteht, heißt Julia ns ha ab. Südöstlich davon liegt das Vor- gebirge Farewell, der südwestlichste Punkt Grönlands. 3) die arktischen Hochlande, erst 1818 entdeckt, an der Nordostscite der Bafsinsbai gelegen und wahrscheinlich eine nord- westliche Fortsetzung Grönlands und von gleicher Beschaffenheit, sind von Eskimos bewohnt und nur an wenigen Punkten untersucht. 4) Norddevon, ein großes Land oder wahrscheinlich eine oder mehrere Inseln, gleichfalls nicht lange entdeckt, an der Nord- westseite der Bafsinsbai, hat im Süden den Lancastersund und die Barrowstraße und im Westen den Wellingtonskanal. 5) an der Westseite der Bafsinsbai und der Davisstraße zieht sich vom Lancastersunde und der Barrowstraße bis zu den Sera-

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 254

1836 - Eisleben : Reichardt
2.54 / Länder an der Nordwestküste. straße, von der Insel Quadra oder Vancouver an bis zum Eiskap gelegenen Lander, wovon man nur die Kü- sten kennt, vor welchen viele durch tiefe Einschnitte des Meeres gebildete Inseln liegen. Eine lange Reihe von Gebirgen, worunter der über 17,000 Fuß hohe Vulkan St. Elias, zieht sich mit der Küste gleichlaufend in nicht sehr weiter Entfernung hin, und mehr im Innern sieht man die Kelten des Felsen geb irges sicherheben. Im nördlichen zur Polarzone gehörenden Theile dieser Länder herrscht eine große Kälte, in dem weit größern südlichen Theile, der in der nördlichen gemäßigten Zone liegt, ist das Klima ziemlich mild, und überhaupt milder als in den östlichen Ländern Amerikas und Nord- asiens unter gleicher Breite. Die Produkte bestehen außer schönen Wäldern, eßbaren Beeren und einigen von Europa dahin verpflanzten Gemüse, Arten, vorzüg« lich in Wallfischen, Fischen und kostbaren Pelzwerk. Von Metallen hat man Kupfer und Eisen gefunden. Die Einwohner sind Indianer, die unter unumschränk, kern Gebietern, Tais genannt, stehen, und vom Fisch- fang und von der Jagd leben. In den nördlichsten Gegenden finden sich Eskimos. Von Europäern haben sich vorzüglich Russen niedergelassen. Man theilt ge- wöhnlich diese Länder in die Russische Nordwestküste, welche die Russen als ihre Besitzung ansehen, in die Brittische und in die den vereinigten Freistaaten von Nordamerika gehörende Nordwestküste; doch leben über, Haupt die Eingebauten in völliger Freiheit, außer daß die auf der Russischen Nordwestküste lebenden Indianer- stämme einen gewissen in Pelzwerk bestehenden Tribut an die Russen abgeben müssen. ») die den vereinigten Staaten von Nordamerk, ka gehörende .Nordwestkü ste, welche einen Theil dieser Staaten ausmacht, das Gebiet Oregon bildet, aber fast ganz von frei lebenden Indianern besetzt ist, und worin der große Strom Columbia oder Oregon sich in das stille Meer mündet. b) die Brittische Nordwcstküstc begreift den Theil der Küste von der großen Insel Quadra oder Vancouver an bis zu der Prinz-Wales-Insel, die schon zur Russischen Nordwestküste gehört. , c) die Russische Nordwcstküste begreift den nördlichen Theil, und erstreckt sich von der Prinz-Wales-Insel bis zum Eiskap. Die südlichste Niederlassung der Russen ist die Stadt Neu-Archangelsk, mit einem Hafen und einer Festung, und

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 198

1836 - Eisleben : Reichardt
198 Ii. Mittel- oder Hochasien. Mongolei. Der größere Theil der Einwohner lebt nomadisch, mit Viehzucht, Fischerei und Jagd sich beschäftigend, der kleinere Theil in festen Wohnplätzen, und einigen Acker« bou treibend. Das Land steh: unmittelbar unter dem Chinesischen Kaiser und enthält keine merkwürdigen Städte. Die Mongolei. Die Gränzen sino gegen Norden Sibirien, gegen Osten die Mandschurei, gegen Süden China, Tibet und die kleine Ducharei und gegen Westen Turkestan. Die Größe beträgt an 70 bis 90,000 Qmeilen. Dieses überhaupt noch wenig bekannte, Hochgele« gene Land, das in seinem nördlichen Theile von dem Altai und Khangai, in seinem westlichen Theile von dem Thian-Schan oder Himmelsgebirge und in seinem südlichen Theile von der großen Wüste Gobi oder Sch amo durchzogen wird, besteht meistens aus Steppen, die schlecht bewässert und waldlos sind. Meh- rere große Flüsse verdanken der Mongolei ihren Ursprung, als der Jrtisch (der Hauptnebenfluß des Ob), und der Jene sey, welche nach Sibirien fließen, der Amur, welcher nach der Mandschurei geht und der Hoangho, welcher seinen Lauf nach China nimmt. Es giebt ver- schiedene große Seen, z. D. dem Palkati oder Bal« kasch, an der Gränze von Turkestan, der Kokon or, unweit der Gränze von China. Wiewohl die Mongolei fast ganz im südlichen Theile dernördlichen gemäßigten Zone liegt, so ist das Klima doch, wegen der hohen Lage des Landes, mehr kalt als warm, und die Luft trocken und scharf. Die Produkte bestehen vorzüglich in Vieh aller Art, auch Kameelen, und die Einwohner, etwa 2 bis 3 Millionen an der Zahl, unter dem Namen der Mongolen bekannt, die sich in viele Stämme theilen und sich zur Religion des Fo bekennen, leben nomadisch in Jurten oder Filzzelten, ernähren sich größtentheils von der Viehzucht und von der Jagd. Unter den jagdbaren Thieren giebt es den Dschiggetai (eine Art wilder Esel oder Pferde), wilde Pferde und Esel, wilde Ochsen und Schafe, Pelzwild verschiedener Art. Ackerbau und Gewerbfleiß sind fast ganz unter den Einwohnern unbekannt. Sie stehen un- ter mehreren Fürsten oder Chanen, die dem Chinesischen

9. Der Deutsche Kinderfreund - S. 93

1888 - Berlin : Reimer
Iv. Von der Erde und ihren Bewohnern. 91 breiten aufgestülpten Nasen und rosenrothen Lippen. Diese schwarzen Menschen werden Neger oder Mohren genannt. Die meisten Bewohner Asiens haben eine olivenfarbige Haut; einige asiatische Völker sind auch braungelb. Die Amerikaner find größtentheils rothbraun, oder kupferfarbig, haben einen schlanken Wuchs, und tiestiegende Augen. In fast allen Ländern der Erde sind die Men- schen gewöhnlich, wenn sie ausgewachsen sind, 5 Fuß, oder dritthalb Ellen hoch. Doch werden in den kältesten Ländern der Erde, wo es fast gar keine andere Jahreszeit, als den Winter giebt, die Menschen selten über 4 Fuß hoch, und sind gemeiniglich sehr ungestaltet. Hie und da findet man Menschen von außerordentlicher Größe, welche 7 bis 8 Fuß hoch sind: man nennt sie Riesen. Doch giebt es kein Volk auf der Erde, welches aus lauter Riesen besteht. Auch in Ansehung ihrer Lebensart haben die ver- schiedenen Völker der Erde Vieles mit einander gemein. Ei- nige nämlich, welche man wilde Völker nennt, treffen gar keine Veranstaltung, uni ihres Lebensunterhalts sicher zu sein. Sie säen und pflanzen nicht, sie sammeln keinen Vor- rath von Lebensmitteln, sorgen überhaupt gar nicht für die Zukunft, sondern gehen nur dann aus Nahrung aus, wenn der Hunger sie dazu treibt. Ihre einzigen Beschäfftigungen sind daher Jagd und Fischerei. Sie wohnen gewöhnlich auch nicht ein Mal in Dörfern bei einander, haben überhaupt keine ordentliche und feste Wohnungen, sondern nur elende Hütten, die aus einigen Pfählen bestehen, welche in die Erde gegraben, und mit Thierhäuten oder mit einer groben Filzdekke überzogen, oder nur mit großen Baumblättern be- deckt sind; einige wohnen sogar in Höhlen unter der Erde, und gewöhnlich stehen bei diesen wilden Völkern nur wenige Familien (Stämme) mit einander in Verbindung, welche aber keinen gemeinschaftlichen Oberherrn, keine Obrigkeit, sondern höchstens im Kriege oder bei einer großen Jagd einen Anführer haben, dem sie so lange gehorchen, als der Krieg oder die Jagd dauert. Andere Völker der Erde, welche Hirtenvölker oder Momaden genannt werden, haben zwar auch keine künst- liche und feste Wohnungen, sondern nur Zelte oder Hütten welche sie leicht abbrechen und wieder aufschlagen können, aber sie sind doch viel verständiger tmd gesitteter, als die wilden Völker, weil sie sich mit der Viehzucht beschäffti-

10. Der deutsche Kinderfreund - S. 91

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
Iv. Von der Erde und ihren Bewohnern. 91 breiten aufgestülpten Nasen und rosenrothen Lippen. Diese schwarzen Menschen werden Neger oder Mohren genannt. Die meisten Bewohner Asiens haben eine olivenfarbige Haut; einige asiatische Völker sind auch braungelb. Die Amerikaner find größtenteils rothbraun, oder kupferfarbig, haben einen schlanken Wuchs, und tiefliegende Augen. In fast allen Ländern der Erde sind die Men- schen gewöhnlich, wenn sie ausgewachsen sind, 5 Fuß, oder dritthalb Ellen hoch. Doch werden in den kältesten Ländern der Erde, wo es fast gar keine andere Jahreszeit, als den Winter giebt, die Menschen selten über 4 Fuß hoch, und sind gemeiniglich sehr ungestaltet. Hie und da findet man Menschen von außerordentlicher Größe, welche 7 bis 8 Fuß hoch sind: man nennt sie Riesen. Doch giebt es kein Volk auf der Erde, welches aus lauter Riesen besteht. Auch in Ansehung ihrer Lebensart haben die ver- schiedenen Völker der Erde Vieles mit einander gemein. Ei- nige nämlich, welche man wilde Völker nennt, treffen gar keine Veranstaltung, um ihres Lebensunterhalts sicher zu sein. Sie säen und pflanzen nicht, sie sammeln keinen Vor- rath von Lebensmitteln, sorgen überhaupt gar nicht für die Zukunft, sondern gehen nur dann auf Nahrung aus, wenn der Hunger sie dazu treibt. Ihre einzigen Beschäfftigungen sind daher Jagd und Fischerei. Sie wohnen gewöhnlich auch nicht ein Mal in Dörfern bei einander, haben überhaupt keine ordentliche und feste Wohnungen, sondern nur elende Hütten, die aus einigen Pfählen bestehen, welche in die Erde gegraben, und mit Thierhäuten oder mit einer groben Filzdekke überzogen, oder nur mit großen Baumblättern be- deckt sind^; einige wohnen sogar in Höhlen unter der Erde, und gewöhnlich stehen bei diesen wilden Völkern nur wenige Familien (Stämme) mit einander in Verbindung, welche aber keinen gemeinschaftlichen Oberherrn, keine Obrigkeit, sondern höchstens im Kriege oder bei einer großen Jagd einen Anführer haben, dem sie so lange gehorchen, als der Krieg oder die Jagd dauert. Andere Völker der Erde, welche Hirtenvölker oder Nomaden genannt werden, haben zwar auch keine künst- liche und feste Wohnungen, sondern nur Zelte oder Hütten welche sie leicht abbrechen und wieder aufschlagen können, aber sie sind doch viel verständiger und gesitteter, als die wilden Völker, weil sie sich mit der Viehzucht beschäffti-
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