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1. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 14

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
14 ebcn|o schnell waren sie anch wieder ans ihren flinken Nossen entflohen. Zum Schutze seines Landes schuf Heinrich eine Reiterei, bildete sein Heer tchtig aus und veranstaltete hufig Kampsspiele. Grndung der Mordmark. Die Feuerprobe sollte das neue Heer im Kriege gegen die Wenden bestehen. Sie wohnten an der unteren Elbe und verheerten die angrenzenden Lnder durch unaufhrliche Raubzge. Die Wenden sogen sich beim Anmarsch des deutschen Heeres in ihre Haupt-feste Breuna bor (Brandeuburg) zurck, die mitten in Seen und Smpfen lag. Hier dachten sie sicher zu sein. Heinrich wartete, bis es Winter war. Dann zog er der die gefrorenen Gewsser und zwang die Wenden zur Unterwerfung. Das eroberte Land machte er zu einer Mark-gra ff ch aft und nannte sie N ordmark. Sie bildete den Anfang des preuischen Staates. Der zweite Krieg gegen die Ungarn. Im Jahre 933 mar der Waffenstillstand mit beit Ungarn zu Ende. Als sie kamen, um den Tribut zu holen, wies sie Heinrich mit Entrstung zurck. Da fielen die toilben Horben von neuem in Deutschland ein; die Deut-schen aber waren gerstet. Schnell rckte Heinrich mit seinem Heere heran. Bei Merseburg kam es zur Schlacht. Mit dem Felbgeschrei: Kyrie eleison" strzten sich die Deutschen auf die Feinde. Grlich klang das Hui, Hui" der Ungarn. Deutsche Tapferkeit und Hein-reichs Kriegskunst siegten. Die Mehrzahl der Feinde lag tot aus dem Schlachtfelbe. Hod Heinrichs. Heinrich lebte nach dieser Schlacht noch drei Jahre. Ein Schlaganfall ermahnte ihn, der letzten Stunde zu gedenken. Er berief die Groen des Reiches zu sich und empfahl ihnen seinen Sohn Otto zum Nachfolger. Bald darauf starb er zu Memleben. Seine letzte Ruhesttte fand er im Dome zu Quedlinburg. pte Knigin Wntljitde. Ihre Jugend. Mathilde war die Gemahlin Heinrichs I.; sie stammte aus einem westflischen Grafengeschlechte. Ihre Ausbildung erhielt sie in einem Kloster *u Herford, wo sie in mancherlei Kenntnissen und Fertig-feiten unterrichtet und zur Demut und Frmmigkeit erzogen wurde. Mathilde ats Knigin. Trotz ihrer hohen Stellung blieb Mathilde demtig und fromm. Sie trug fast immer einfache Kleidung; die Tugend hielt sie fr ihren schnsten Schmuck. Sie war eine Mutter der Armen, eine Helferin der Notleidenden und eine Trsterin der Betrbten. Ihrem Gemahl war sie in inniger Liebe zugetan. Sein Wirken und Streben untersttzte sie durch ihren weisen Rat und die Kraft ihres Gebets. Mathilde nfs Witwe. Als Witwe lebte Mathilde fast stndig zu Quedlinburg, wo sie sich gnzlich dem Gebete und den Werken der Nchsten-liebe widmete. Sie grndete Klster, wo Notleidende stets Hilfe und Trost fanden, wo aber auch Mdchen der besseren Stnde in Kentnissen und Fertigkeiten unterwiesen und zu sittsamen Jungfrauen erzogen wurden. Als hochbetagte Frau war es ihr noch beschiedeu, ihren Sohn Otto, der seinem Vater in der Regierung gefolgt war, als Sieger der die Ungarn zu beglckivnschen. Ihr Sohn Heinrich wurde Herzog von Bayern, ihr tugendhafter Sohn Bruno Erzbischof von Cln und ihr Enkel Wilhelm Erzbischof von Mainz. Ihr Tod. Mathilde erreichte ein Alter von achtzig Jahren. Sie starb an demselben Wochentage und zu derselben Stunde, in der auch ihr Ge-mahl aus dem Leben geschieden war. Die Kirche hat sie unter die Zahl der Heiligen versetzt.

2. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 23

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Sie griffen ihre Feinde an und zerstrten deren Besitztum. Solche Kriege im kleinen nannte man Fehden. Brger und Bauern hatten hierbei oft-mals viel zu leiden. Friedrich trat diesem Unwesen entgegen und gebot den streit- und rauflustigen Rittern Ruhe und Frieden. Viele muten zur Strafe einen Hund eine Meile weit tragen, andere wurden am nchsten Bauine aufgeknpft. In Mainz hielt der Kaiser danach ein glnzendes Friedensfest ab. Tausende von Rittern, viele geistliche Herren und Abgesandte der Städte, sowie groe Scharen von Menschen kamen dort zusammen ; Snger traten ans und priesen in alten und neuen Liedern die Tapferkeit der deutschen Helden. Volksbelustigungen und Turniere sanden statt; Friedrich selbst beteiligte sich au den Kampfspielen und zeigte sich krftig und ge-wandt wie eilt Jngling. Kreuzzug und Tod. Whrend der Regierung Rotbarts hatten sich die Trken der Stadt Jerusalem wieder bemchtigt. Der Kaiser entschlo sich, mit einem groen Heere gegen die Unglubigen zu ziehen. Unter Mhen und Beschwerden aller Art kam er nach Kleinasien. Er schlug das Heer der Trkeu in mehreren Schlachten und gelangte glcklich bis zum Flusse Saleph. Der Marsch des Heeres der die schmale Brcke dauerte dem groen Helden zu lauge. Er sprengte mit seinem Rosse in die Fluten, um eher das andere User zu gewinnen; aber die gewaltige Strmung ri den allzukhnen Greis mit sich fort. In den Wellen fand der Kaiser seinen Tod. Sein Leichnam wurde in Tyrus beigesetzt. Unbeschreiblich groß war die Trauer im Heere der Kreuzfahrer und in ganz Deutschland. Hier wollte man cm seinen Tod nicht glauben: die Volkssage versetzte den Kaiser Barbarossa deshalb in den Kysshuser-Berg. Die heilige Elisabeth, Landgrfin von Thringen. Iie Jungfrau. Tie liebe, heilige Elisabeth", wie sie von Geschichts-schreibern damaliger Zeit gern genannt wird, war die Tochter des frommen Knigs Andreas von Ungarn. Schon als Kind zeigte sich ihre beispiel-lose Mildttigkeit; wenn sie Arme und Notleidende sah, so streckte sie ihre Hndchen aus, um ihnen Almosen zu spenden. Schon im Alter von vier Jahren wurde sie der Sitte jener Zeit ge-ma Ludwig, dem jungen ohne des Landgrafen von Thringen, verlobt. Wo ihr Brutigam weilte, da sollte auch sie erzogen werden. Trotz ihrer Jugend wurde sie deshalb zur Wartburg in Thringen gebracht. Die Hemahtin. Glckliche Tage erlebte Elisabeth an der Seite ihres Gemahls; aber bei aller Liebe zu ihm verga sie nicht die Liebe zu Gott und zu den Menschen. Tglich wohnte sie dem Gottesdienste bei, und oft stand sie auch des Nachts aus, um zu beten. Die Armen waren ihre Lieblinge, die Waisenkinder nannten sie ihre Mutter, die Ausstzigen nahmen zu ihr ihre Zuflucht; armen Kindern wurde sie oft Taufpate, um deu darbenden Familien um so leichter helfen zu knnen. Zur Zeit einer groen Hungersnot speiste sie tglich 900 Menschen. |>ic Witwe. Als ihr Gemahl an einem Kreuzzuge teilnahm, wurde er vou einer ansteckenden Krankheit ergriffen und starb. Der Schmerz Elisabeths be, diesen herben Verlust kannte fast keine Grenzen. Sehr schlimme Tage sollten jetzt fr sie kommen. Wie eine nichtswrdige Ver-brecherin wurde sie mit ihren Kindern mitten im Winter von der Wartburg verstoen. Sie ging nach dem nahe gelegenen Eisenach, wo sie ein Ob-

3. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 39

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
39 wurde aber beim Betreten eines heiligen Haines erschlagen. Ein hnliches Los traf spter noch mehrere andere mutige Glaubensboten. Im 13. Jahr-hundert sandte der Hochmeister des deutschen Ordens, Hermann von Salza, eine Schar trefflicher Ritter zu den heidnischen Preußen. Nach einem Kampfe von etwa 50 Jahren war das Land erobert und fr das Christentum gewonnen. Fleiige Kolonisten bebauten in musterhafter Weise den Acker; Flsse wurden eingedmmt, Drfer und Städte gegrndet; das ganze Land stand in schnster Blte. Der Hochmeister verlegte sogar seinen Wohnsitz von Venedig in Italien nach dermarienbnrg in Preußen. Durch Zwietracht im Innern und den Neid der Nachbarn wurden spter groe Lndecstriche von dem Ordenslande losgerissen; der Rest kam sogar unter polnische Lehnshoheit. Der letzte Hochmeister, Alb recht von Brandenburg, nahm die Lehre Luthers an. Er verwandelte das Ordensland in ein weltliches Herzogtum und nannte sich Herzog von Preußen. Er und seine Nachfolger blieben aber Lehnsleute der polnischen Könige; erst Friedrich Wilhelm, der groe Kurfürst, erlangte die volle Unabhngigkeit dieses Gebietes. Der folgende Kurfürst hie Georg Wilhelm. In seine Regie-rungszeit fllt der Dreiigjhrige Krieg. 16181048. Nach langjhrigen Streitigkeiten zwischen den Katholiken und Protestanten war es zu einem vorlufigen Frieden in Augsburg gekommen. Aber dieser Augsburger Religionsfriede brachte Deutschland nicht die ersehnte Ruhe. Die Spannung zwischen Katho-liken und Protestanten wurde vielmehr immer grer. Die protestan-tischen Fürsten schlssen ein Waffenbndnis, Union genannt; infolge-dessen traten auch die katholischen Fürsten in eine bewaffnete Verbindung, die Liga. Im Jahre 1618 brach dann endlich der Krieg aus, der dreiig Jahre dauerte; man teilt ihn gewhnlich in vier Zeitabschnitte. 1. Der bhmische Krieg. Die Protestanten in Bhmen glaubten sich in ihren Rechten verletzt. Sie drangen in die Burg zu Prag und warfen die kaiserlichen Rte und einen Geheimschreiber durch das Fenster. Dann sagten sie sich vom Kaiser los und whlten einen neuen König. Der kaiserliche Feldherr Tilly rckte mit einem Heere in Bhmen ein und schlug die Aufstndischen in der Schlacht am weien Berge bei Prag. Die Reste der geschlagenen Truppen sammelten sich unter Ernst von Mansseld, Christian von Braunschweig und Friedrich vou Baden. Alle drei lebten vom Raube; sie plnderten Kirchen und Klster, verbrannten Städte und Drfer und mordeten ihre Bewohner. Der tapfere Tilly zog auch gegen diese Ruber und schlug sie. 2. Der dnische Krieg. Die Protestanten gewannen einen neuen Bundesgenossen an dem Könige von Dnemark. Auch Ernst von Mansfeld und der tolle" Christian sammelten wieder ihre Raubscharen. Tilly nebst Wallenstein standen auf feiten des Kaisers. Sie schlugen die Freibeuter und zogen dann gegen Dnemark. Auch hier waren die kaiserlichen Feldherren siegreich. Der Dnenknig bat

4. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 91

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
91 goldene Hochzeit. Bis zu seinem letzten Atemzuge harrte die Kaiserin Angusta am Sterbebette des Gemahls aus; seine erkaltende Hand ruhte in ihrer Rechten, der letzte Blick seiner Augen galt der treuen Gefhrtin seines vielbewegten Lebens. Die Landesmutter. Die Worte, welche der Hofprediger der jungen Prinzessin recht dringend ans Herz legte: Trnen zu stillen, Wunden zu heilen, Kummer zu lindern und frohe und glckliche Menschen zu machen", wurden die Richtschnur ihres Lebens. Wo es galt, Bedrngten und Notleidenden zu Helsen, da war die Kaiserin zur Stelle. Bei Koblenz rief sie eine Grtnerlehranstalt (Kemperhof) ins Leben und besuchte mit ihrer Tochter Luise Arme und Kranke. Es ist kaum eine Strae und Gasse in dieser Stadt, welche ihr Fu bei der Ausbung von Liebeswerken nicht betreten hat. Sie grndete den Verein vom Roten Kreuze zur Pflege verwundeter und kranker Soldaten. Der V aterlndische Frauenverein, welcher der Frstin seine Entstehung verdankt, sorgt im Kriege sr die Soldaten; in Friedenszeiten will er bei Feuersbrnsten, ber-schwemmungen, Krankheiten u. s. w. uach Mglichkeit Hilfe spenden und fr die christliche Erziehung der Kinder sorgen. Im Kaiserin Augusta-Ho spital in Berlin werden Kranke verpflegt und Krankenpflegerinnen fr ihren Beruf ausgebildet. In den Kriegs-jhren, besonders während des Krieges gegen Frankreich, sorgte die Knigin in der groartigsten Weise fr die Pflege der Soldaten, und nach dein Kriege nahm sie sich der Invaliden, der Witwen und Waisen der Gefallenen in Liebe an. Fr Vo lkskchen, Suppen- und Rettuugs a nstalten hatte sie stets eine offene Hand. Nie hat eine einzelne Person oder eine Wohlttigkeitsanstalt sich vergeblich an ihr freigebiges Herz gewandt. Fr die weibliche Jugend stiftete die Kaiserin die Erziehungsanstalt sr verwahrloste Kinder", ferner Waisenhuser und in Berlin die Augusta Schule". Trbe Tage. Auch trbe Tage sind der guten Frstin nicht erspart geblieben. Das Jahr 1888 wurde fr sie ein wahres Schmerzensjahr. Sie sah ihren Enkel, den Prinzen Ludwig von Baden, in der Blte des Lebens ins Grab sinken. Der 9. Mrz dieses Jahres trennte sie von ihrem geliebten Gemahl, dem sie sast 60 Jahre als liebende Gattin zur Seite gestanden hatte. 1888 starb nach schwerem Leiden ihr einziger Sohn, der Stolz ihres Mutterherzens, der Kaiser Friedrich. - Still, sehr still wurde jetzt das Leben der kaiserlichen Witwe; in bungen der Frmmigkeit und in Werken der Nchstenliebe suchte sie ihren Trost. So blieb sie bis an ihr Lebensende ihrem Wahlspruche treu: Selig sind die Barnitz erzi gen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen." In Charlottenburg fand sie an der Seite ihres Gemahls ihre letzte Ruhesttte. Sie starb am 7. Januar 1890.

5. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 99

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
99 Gegen die Soldaten war er leutselig und gerecht. Er erkundigte sich nach ihren Familienverhltnissen, nahm an Freud und Leid seiner Unter-gebenen den innigsten Anteil, und waren sie krank, dann besuchte er sie im Lazarette. Dagegen verlangte er auch, da jeder Soldat im Dienste seine Schuldigkeit tue und die Befehle genau befolge. Zu Weihnachten lie er einen prchtigen Lichterbaum ausstellen. und jeder seiner Untergebenen erhielt ein passendes Geschenk. Die Soldaten hingen mit groer Liebe an ihm. Als Oberst des Garde-Husarenregiments hrte er von dem leicht-sinnigen Spielen seiner Offiziere. Mit aller Entschiedenheit trat er gegen die Unsitte auf und verbot das Spielen mit Geld aufs strengste. Die Offiziere wandten sich um Rcknahme des Verbotes an Kaiser Wilhelm I. Er versuchte zwar den Prinzen umzustimmen' dieser aber blieb standhaft und sprach : Majestt, bin ich noch Oberst des Regiments?" Der Kaiser be-jahte es. Dann gestatten Euer Majestt, meinen Befehl aufrecht zu halten, oder um meinen Abschied zu bitten." Der alte Kaiser freute sich der die Entschiedenheit seines Enkels und gab lchelnd zur Antwort: Davon kann keine Rede sein, einen so guten Obersten werde ich sobald nicht wieder be-kommen." Der Befehl des Prinzen blieb in Kraft. 11. Die kaiserliche Familie. Die Vermhlung. Am 27. Februar 1881 vermhlte sich Prinz Wilhelm mit der Prinzessin Auguste Viktoria. Sie ist die lteste Tochter des Herzogs von Schleswig-Holsteiu.-Sonderburg-Augustenburg und wurde am 22. Oktober 1858 zu Dlzig im Regierungsbezirk Frankfurt a. d. O. geboren. Unsere Kaiserin, a) Die Jungfrau. Ihre Jugendzeit ver-lebte unsere Kaiserin auf Schlo Primkenau in Unter-Schlesien. Mit ihrer jngeren Schwester erhielt sie eine vorzgliche Ausbildung, besonders wurden ihre bedeutenden Anlagen fr Malerei und Musik treu gepflegt. Besuche in England und Sdsrankreich gaben ihr reiche Gelegenheit, sich in der englischen und franzsischen Sprache tchtig auszubilden. Gottesfurcht und Wohltuen lernte sie von ihrer frommen Mutter. An ihrer Hand besuchte sie als Kind Arme und Kranke und schenkte ihnen gern ihre Sparpfennige. Ihr Lieblings-spruch war: Ohrt' Gottes Gunst All Tun umfuust." Einen schnen Beweis ihrer Herzensgte gab sie am Tage ihrer Kon-jirmatton. An diesem Tage hatte sich auch Martha, die Tochter eines e*?er' an die Kirchentr gestellt, um die Feierlichkeit anzusehen. Als die Prinzessin ausstieg, sagte das kleine Mdchen etwas laut vor sich hm: Ach. wenn ich doch eine Prinzessin wre!" Das hrte ein lterer Herr und sagte zu dem Kinde: ..Warum mchtest du denn eine Prinzessin fem? Wohl, um auch solche schne Kleider zu haben?" Ach nein," er-widerte errtend das Kind: mein Vater ist ein armer Weber; jetzt ist er krank, und wir haben kein Geld, um den Arzt bezahlen zu knnen." Der Herr, welcher dies angehrt hatte, war ein Lehrer der Prinzessin. Am anderen Tage kam er zu ihr und erzhlte den Vorfall. Auguste Viktoria ging nnt ihrer Mutter zu der armen Familie, lie nahrhafte 7*

6. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 101

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
In Potsdam wohnte eine arme Waschfrau. Sie wurde krank und hatte nichts zu essen. In ihrer Not wandte sie sich an die damalige Prin-zessin Wilhelm, von deren Herzensgte sie viel gehrt hatte. Wenige Tage spter ging die edle Frstin selber zu der alten Frau hin, die in einem armseligen Bette lag. Die Prinzessin trstete die Kranke und sorgte fr eine reichliche Untersttzung. Eine Zimmermannswitwe kam in groe Not. Kleider und Hansgerte mute sie verkaufen, um mit ihren Kindern leben zu knnen. Auch sie wandle sich an das mitleidige Herz unserer Kaiserin. Die hohe Frau kaufte die Sachen zurck und half der armen Witwe durch ein greres Geldgeschenk aus ihrer bedrngten Lage. Die kaiserlichen Kinder. Gott schenkte unserem Kaiserpaare sieben Kinder, sechs blhende Knaben und ein Tchterchen. Als der Kronprinz Wilhelm am 6. Mai 1882 geboren wurde, rief der kaiserliche Urgrovater, vor Freude aus: Hurra, vier Kaiser!" Der Kronprinz Wilhelm empfing die erste Ausbildung zu Hause, spter Kronprinz Wilhelm. besuchte er das Gymnasium zu Pln in Schleswig-Holstein, dann die Universitt zu Bonn. Er ist verlobt mit der Prinzessin Ccilie von Mecklenburg-Schwerin. Seine Brder sind: Eitel-F riedri ch. Adalbert, August, Oscar und Joachim. Die Prinzessin Viktoria Luise ist das jngste Kind.

7. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 106

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
106 -- klar fliet die Rede von seinem Munde. Das Auftreten des Kaisers verrt den Herrscher; seine Haltung ist wrdevoll und erhaben. In seinem ganzen Wesen zeigt er eine groe Entschiedenheit und einen festen Willen. Als echter Zoller ist Wilhelm Ii. durch und durch Soldat und der Soldatenrock sein liebstes Kleid. Vor seinem Regierungsantritte bekleidete er bereits den Rang eines Generalmajors. Unser Kaiser ist hoch begabt; ans dem Gebiete der Knste und Wissenschaften besitzt er bedeutende Kenntnisse. Die Untertanen liebt er von ganzem Herzen; Tag und Nacht ist er darauf bedacht, ihre Not zu lindern, ihr Wohl zu heben, den Frieden des ganzen Landes zu schtzen. Als glubiger Christ fetzt er bei all seinen Unternehmungen sein Vertrauen auf,Gott. Morgens 6 Uhr steht Kaiser Wilhelm auf; den ganzen Tag ist er vollauf beschftigt. Er besichtigt die Truppen, hrt die Vortrge seiner Rte und beantwortet die eingelaufenen Briefe. Auf feinen Reisen hlt er Truppenschau ab, besucht Städte und groartige An-lagen (Fabriken, Brcken, Kanle) oder nimmt teil an groen Fest-seiern, die Städte und Provinzen ihrem Fürsten bereiten. Da lernt er sein Volk und das Volk seinen kaiserlichen Herrn kennen, dem es berall in freudigem Jubel zujauchzt. Seine Erholung sucht der Kaiser am liebsten im Kreise seiner Familie, oder er macht einen Spazierritt, wobei ihn oft die lteren Prinzen ebenfalls zu Pferde begleiten. Gern widmet er auch einige Stunden der Musik. Im Laufe des Jahres geht er wiederholt mehrere Tage auf die Jagd oder macht zur Krftigung seiner Gesundheit eine Reise nach den nrd-lichen und sdlichen Meeren. Mit dankbarem Herzen gegen Gott schauen wir hin auf unseren erhabenen Kaiser, auf unsere erlauchte Kaiserin und die blhenden kaiserlichen Kinder, und unser heiester Wunsch ist: Gott segne und schtze unser geliebtes deutsches Kaiserhaus fr und fr. Zeittafel I. 9 n. Chr. Hermannsschlacht im Teutoburger Walde. Um 375 Die Vlkerwanderung. 500 lebte Chlodwig 680755 Der hl. Bouifazius. 768 - 814 Karl der Groe. 800 Karls des Groen Krnung zum Kaiser. 919936 Heinrich 1. 933 Ungarnschlacht bei Merseburg.

8. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 9

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
9 wurde aber von einer Schar heidnischer Friesen berfallen und mit seinen Gefhrten erschlagen. Sein Leichnam ward in Fulda bei-gesetzt. 6. Z)ie Ktjler. Entstehung. Mit der Einfhrung des Christentums entstanden in Deutschland viele Klster. Der hl. Bonifazius grndete das Kloster zu Fulda; andere berhmte Klster waren zu Cor v ei an der Weser und zu St. Gallen in der Schweiz. An gnstig und schn gelegenen Stellen wurden die weitlufigen Klostergebude aufgefhrt. Die Mnche gehrten verschiedenen geistlichen Orden an. Die ltesten nannten sich Benediktiner; sie lebten nach der Regel (Sebensordnung) des hl. Bene-diktns. Spter entstanden viele andere Orden, z. B. der Augustiner-, der Franziskaner-, der Dominikanerorden. Den Vorsteher eines Klosters nannte man Abt, d. i. Ssater. Wirken der Mnche. Die Mnche waren die Verknder des Evan-geliums und die Lehrer der Jugend. In einer Abteilung des Klosters wurden die Knaben unterrichtet. Tag und Nacht saen die frommen Klosterleute in ihren Zellen und schrieben: Bcher ab; ohne ihren Flei wre manches wertvolle Buch der Alten verloren gegangen. Sie schrieben auch die wichtigsten Ereignisse ihrer Zeit nieder; so wurden sie Geschichts-schreiben Herrliche Kirchen und Klostergebude haben die klugen Mnche aufgefhrt, und nicht minder waren sie Meister in der Malerei und in der Kunst der Bildschnitzern in Holz und Elfenbein. Die Ordensleute verstanden es, in unausgesetztem Fleie den Boden aufs beste zu bearbeiten; sie trockneten Smpfe aus, lichteten Wlder und schufen so wilde Einden in fruchtbare Gefilde um. Aus andern Lndern lieen sie besseres Getreide, Obst, Wein und Arzneipflanzen kommen. Sie lehrten die Bewohner die Handwerke und zeigten ihnen, wie sie durch vorteil-Haftcrc Bewirtschaftung einen reichlicheren Ertrag aus ihren Ackern ziehen knnten. Die Klster waren in frherer Zeit auch die Krankenhuser und die Gasthuser; wer an ihre Pforten klopfte, fand stets eine freundliche Aufnahme. Nonnenkloster. Neben den Mnchsklstern gab es auch Nonnen-klster. Eines der reichsten und blhendsten im Sachsenlande ivar das Kloster zu Quedlinbnrg, welches die hl. Mathilde, die Gemahlin Heinrichs I., gestiftet hat. In den Frauenklstern erhielten Mdchen Unterricht. Sie wurden unterwiesen im Lesen und Schreiben, im Gesnge und der Musik. Sie lernten Arzneikruter kennen und heilsame Sfte und Salben bereiien. Viel Gewicht' wurde auch auf die Ausbildung in weiblichen Handarbeiten gelegt. Die Schlerinnen wurden unterrichtet im Spinnen und Weben, sie lernten das Zuschneiden und das Nhen der Kleider; sie wirkten seidene Bnder und Borten und stickten mit Seide, Gold und Silber Buchstaben, Blumen und Bilder auf die Gewnder. 7. Kart der Groe. 768814. Jugend. Der Vater Karls war Pipiu der Kleine; seine Mutter hie Berta. In den ersten Kinderjahren leitete die Mutter die Er-ziehnng des Knaben. Sie erzhlte ihm Heldensagen, Legenden und biblische Geschichten. Spter lernte Karl lesen, schreiben und rechnen. Das Lateinische sprach' er so gelufig wie das Deutsche; auch das

9. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 10

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
10 Griechische verstand er. In der Fhrung der Sboffen und in allen ritterlichen Knsten wurde er von seinem Vater unterwiesen. Persnlichkeit. Im krftigsten Mannesalter wurde Karl König der Franken. Er war eine stattliche Erscheinung. Sein mchtiger Krper ma fiebert seiner Schuhe. Seme Haltung war wrdevoll. Stets zeigte er ein freundliches Gesicht. Um Nacken und Schultern flo volles Haar in langen Locken. Seine feste Gesundheit suchte er durch Schwimmen, Reiten und Jagen zu krftigen. - Ein Hufeisen zerbrach er mit leichter Mhe; einen geharnischten Ritter hob er tote ein Kind empor; mit einem Hiebe spaltete er dem Feinde Kopf und Leib. Karls Kleidung war ein-fach. Er trug leinene Unterkleider, darber ein Wams mit seidenen Streifen. Die Strmpfe und leinenen Beinkleider waren mit farbigen Bndern kreuzweise um-Willibert. An den Fen trug er Leberschuhe. Nur im Winter warf sich Kart um Schulter und Brust einen Seehunds- ober Otterpelz. Stets hing ein breites Schwert mit golbenem Griff an seiner Seite. Auf Reichstagen und an hohen Festen schmckte ihn eine kostbare Krone und ein lang wallenber Mantel mit golbenen Bienen. Im Essen und Trinken war Karl sehr mig. Nur vier Gerichte wrben aufgetragen. Selten mehr als breimal pflegte er bei Tische zu trinken. Gern hrte er dann Musik und Scherze, noch lieber Erzhlungen von den Taten groer Männer. Sein Schlaf war kurz. Des Nachts stand er auch wohl auf und bte sich im Malen schner Anfangsbuchstaben, oberer betete ober betrachtete mit Bewunbernng und Erfurcht den gestirnten Himmel. Karl besa ein ebles Gemt. Seine Mutter und seine Schwester ehrte und liebte er, seine Kinder erzog er sorgfltig. Fr fromme Stiftungen und notleibenbe Untertanen hatte er eine offene Hand. Seine kniglichen Geschenke gingen bis zu den Christen im fernen Morgenlonbe. Karls Sachseukneg. Karl wollte alle deutschen Volksstmme zu einem groen christlichen Reiche vereinigen. stlich von dem Lande der Franken wohnten die Sachsen; sie waren ein wildes, kriegerisches Volk. Kaiser Karl der Groe.

10. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 66

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Ittiniftcr Freiherr vom und zum Stein. Stein sorgte zunchst dafr, da die Franzosen das Land rumten. Das ging nicht ohne Zahlung groer Kriegskosten. Eine neue Kriegssteuer wurde aufgelegt. Allenthalben mute groe Sparsamkeit eingefhrt werden, jeder mute einfach und bescheiden leben. Die knigliche Familie gab dem Volke ein leuchtendes Beispiel. Man speiste am Hose des Landessrsten einfacher als in mancher Brgerfamilie. Der König verkaufte ein kostbares Tafelgeschirr fr 4^2 Millionen Mark; die Knigin schenkte ihre Kostbarkeiten, nur nicht die Perlen; denn Perlen", sagte sie, bedeuten Trnen, und diese habe ich genug fr das Vaterland vergossen. Schon in kurzer Zeit war die Kriegsschuld abgezahlt, und die sranz-fischen Soldaten muten das Land verlassen. Aufhebung der Erbuntertnigkeit. Bis zum Anfange dieses Jahrhunderts waren die Bauern sst smtlich unfrei; sie waren erb-
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