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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 151

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Einzelne Staaten Europa's. 151 Habseligkeiten, auch sein Pferd mußte er zurücklassen. Ein alter Bekannter, der ihn freundlich aufnahm, wollte ihn verrathen; indessen half ihm dessen Gattin heimlich fort. Er diente als Drescher, sein seines Hemd verrieth ihn, und er mußte weiter. Eiu Pfarrer verbarg ihn acht Tage lang in seiner Kirche, und übergab ihn dann einem treuen Bauern, Nilson, der ihn als Knecht anstellte. Eben saß er am Osen sich zu warnen, als dänische Soldaten eintraten. Die besonnene Frau kam nach, schlug ihn mit dem Spaten, seine Faulheit scheltend und wies ihn zur Stube hinaus. Da wollte Nilson ihn fortführen und legte ihn auf einen Wagen mtb Stroh darauf. Dänische Reiter hielten ihn an, durchstachen das Stroh und verwundeten Gnstav's Bein, daß Blut floß. Nilson aber ritzte schnell sein Pferd mit dem Messer, und den Soldaten wurden so die Blutspureu im Schnee erklärlich. Gustav hoffte in der Provinz Deilar tt a mit feiner Beredsamkeit durchdringen zu können. Im Flecken Mora schilderte er mit lebhaften Farben die geschehenen Greuel. Schon jagten die Leute muthig die herbeikommenden dänischen Soldaten fort; und da auch andere schwedische Offiziere kamen und dasselbe erzählten, hatte Gustav gewonnen. Schaarenweise sammelten sich die Seilte um ihn. Er organisirte das kleine Heer, rückte vor, siegte und gewann immer zahlreicheren Anhang. So wurden die Dänen vertrieben, und die dankbaren Schweden erhoben Gustav zuerst zum Reichsvorsteher, daun zum Könige (1523). Die calmarische Union wurde aufgehoben und Schweden ein Wahlreich. Christian Ii. zog sich auch den Haß der Däueu zu; diese setzten ihn (1523) ab und wählten seinen Oheim Friedrich I., Herzog von Schleswig-Holstein an seine Stelle. In der Folge gerieth er in die Gefangenschaft Friedrichs, und blieb 20 Jahre lang in Haft. Nachdem lebte er noch nenn Jahre, verständiger als vorher, und starb bedeutungslos im 78. Jahre seines Alters.

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 110

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
110 Mittlere Geschichte. (840). Die Brüder verglichen sich im Vertrage zu Verdun (843), nach welchem das fränkische Reich in drei Theile vertheilt wurde: Lothringen mit Italien, Deutschland und Frankreich. Durch die fortgesetzten Kriege entstand jetzt überall ein ganz gesetzloser Zustand. Die Herzoge und Grafen machten allmählich ihre Lehen erblich, und fragten nichts mehr nach dem gemeinsamen Kaiser oder Könige. Es entstanden auf diese Weise unzählig viele kleine Staaten, die sich stets bekriegten; und Mord, Raub und Brand erfüllten alle Länder. Nur mit Grauen reden alle Schriftsteller von diesem Zeitraum der Barbarei und Zerrüttung. Erst nach dem Aussterben der Karolinger wurde es besser. Der Stamm in Lothringen starb zuerst aus, und auch ein Zweig von diesem in Italien hielt sich nur bis 896. In Deutschland starb der letzte Karolinger 911 in Ludwig dem Kinde. Am längsten dauerte die Linie in Frankreich fort, wo aber das Ansehen des Königs so weit herabsank, daß ihm zuletzt nur die Gebiete zweier Städte übrig blieben, während die Vasallen sich -völlig unabhängig erklärt hatten. Im1.987 kcim Hugo Kapet, Graf von Paris, Stammvater der Kapetinger, aus den Thron, dessen Geschlecht allmählich die Lehen wieder an sich zog. Zu den Verwirrungen in den Zeiten der Karolinger trugen besonders viel die Nordmänner bei, rohe, heidnische Germanenstämme in Dänemark und Skandinavien, welche allenthalben durch freche Seeräuberei sich furchtbar machten. Sie beunruhigten nicht nur die ganze Nordküste, sondern drangen auch auf deu Flüssen tief in die Länder herein, und plünderten und verbrannten viele Städte und Dörfer. Dem deutschen Kaiser Arnulf gelang es 891, bei Löwen so viele derselben niederzumachen, daß die Gewässer des Flusses vou deu Leichen stockten; von da an ließen sie sich seltener in Deutschland blicken. Um so mehr hatte Frankreich zu leiden, welches sie jährlich nicht nur an den Usern der Seine, Maas und Schelde, sondern auch, Spanien umschiffend, die Rhone herauf, furchtbar

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 203

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Ii. Die Zeiten der Religionskriege. 203 Freunde gestützt, stehend den Tod. Kurz vorher war auch sein Waffengenosse, Christian von Brauuschweig, gestorben. Nun (1027) wandte sich Wallenstein wieder nach Norden, sandte Tilly nach Westphalen und überschwemmte in wenigen Tagen Schleswig und Jütland. Wüthend schaute er iu's Meer hinein gegen die Inseln von Dänemark, weil er keine Schiffe hatte. Von der Verwüstung aber, die sein Heer überall anrichtete, von den Brandschatzungen, mit denen er Städte und Dörfer bis auf's Blut peinigte, von den gräßlichen Mißhandlungen der Weiber und Säuglinge kann keine Beschreibung gegeben werden. Das Heer-wuchs allmählich zu 160,000 an, obgleich nirgends mehr ein Feind stand. Das Geld schenkte er zu Tausenden weg; fein König konnte ihm an Ueppigkeit und Verschweiß dnng gleichkommen. Dabei ließ er große Summen nach Wien fließen, um die Augen des Kaisers und seiner Räthe zu blenden; und so wurde er am Ende auch mit dem Herzogthum vou Mecklenburg belehnt. Da er bereits zum Admiral ernannt war, so hätte er gern auch auf dem Meere den Großen gespielt; weßwegen es ihm jetzt vornehmlich um den Besitz von Stralsund, einer blühenden und wohlverschauzteu Stadt zu thun war. Sie aber weigerte sich, feine Besatzung aufzunehmen. Ihr Bürgermeister reiste selbst nach Prag, um ihm Vorstellungen zu machen. Wallenstein donnerte ihn an: „Ihr müßt kaiserliche Besatzung einnehmen." Ruhig antwortete der Bürgermeister: „Das thun wir nicht." — „Dann müßt ihr Geld schaffen." „Das haben wir nicht." — „Dann will ich euch züchtigen, ihr Ochsen." „Das sind wir nicht." Auch da der Kaiser selbst es ihm untersagte, äußerte Wallenstein: „Und wenn die Stadt mit Ketten an den Himmel gebunden wäre, so müßte sie herunter;" den König von Schweden, wenn er ihr helfen würde, wollte er mit Ruthen nach Hause peitschen. Dießmal aber bekam er die Ruthe; denn nachdem er 12,000 Mann vor den Mauern eingebüßt hatte, mußte er umsonst wieder

4. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 206

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
206 Neue Geschichte. von Allem, wahre Frömmigkeit. Anfangs mußte er seinem zerrütteten Throne aufhelfen, zeigte aber in Allem eine solche Weisheit, daß fein ganzes Volk mit der tiefsten Ehrfurcht vor ihm erfüllt wurde. Seine Erbfeinde, Rußland, Polen, Dänemark, wurden zur Ruhe gebracht, und ein 18jähriger Krieg gegen Polen brachte ihm Erfahrung und gute Generale ein. Nun konnte er sich, von Frankreich schwach unterstützt, an die Lösung der deutschen Wirren wagen. Vielfältig war er vom Kaiser gereizt worden; es galt die Rettung des Protestantismus und die Ehre seines Landes. Nachdem er auf einem Landtage von Ständen und Volk Abschied genommen, schiffte er sich ein und landete 30. Juni 1630 zu Usedom mit nur 14,000 Manu. Angesichts seines Heeres fiel er auf die Kuiee nieder und betete. „Weinet nicht!" sagte er den Offizieren, „sondern betet inbrünstig. Je mehr Betens, desto mehr Siegens." Zuerst machte er sich sodann in Pommern, Meck-lenbnrg, Brandenburg den Rücken frei. Holland, England, Frankreich traten mit ihm in Bund. Die deutschen Fürsten aber, außer dem Landgrafen von Hessenkassel, zögerten mit dem Bündniß aus Mißtrauen gegen den Fremdling. Ja, Sachsen beschloß sogar, ihm Durchgang und Unterstützung abzuschlagen, wogegen es dem Kaiser-wichtige Zusicheruugen abdringen wollte. Dieser aber machte sich nicht viel aus dem „neuen Feindel," dem Schneekönig, den nur die nordische Kälte zusammenhalte, der aber schmelzen müsse, wenn er dem Süden sich nähere. Die Härte, mit der er fortfuhr die Evangelischen zu behandeln, trieb letztere allmählich in Gnstav's Arme. Ant meisten giengen ihnen die Augen auf, als die Schreckenspost von dem Fall Magdeburgs kam. Es war in die Acht erklärt, wurde von Tilly belagert und 10. Mai 1631 mit stürmender Hand erobert. Unter den entsetzlichsten Greueln wurde die ganze Stadt bis auf zwei Kirchen, ein Kloster und etliche Hütten eingeäschert; von 35,000 Einwohnern blieben nur noch 400 übrig. In panischem

5. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 207

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Ii. Die Zeiten der Religionskriege. 207 Schrecken wandten sich jetzt die protestantischen Fürsten, und vornehmlich der Kurfürst Johann Georg von Sachsen, den Tilly bereits drängte, als Flehende an Gustav. Nun gieng's vorwärts, und die Schlacht bei Breitenfeld (7. Sept.) änderte auf einmal die ganze Lage Deutschlands. Tilly's Blutheer wurde so gänzlich niedergeschmettert und auseinander gesprengt, daß er nur mit 600 Mann flüchten konnte. Der König siel nach der Schlacht mitten unter Todten und Verwundeten auf seine Kniee, und dankte brünstig Dem, der den herrlichen Sieg verliehen. Jetzt stand dem Könige Alles offen. Den Kurfürsten von Sachsen sandte er nach Böhmen, während er selbst nach dem Rhein vorrückte. Wetteifernd schloßen sich die Evangelischen an ihn an, und mit jedem Schritte wurde sein Heer verstärkt. Ueberall mußten die Spanier und Oesterreicher weichen. Dann wandte er sich gegen Bayern; Tilly wollte ihm den Uebergang über den Lech verwehren, Gustav erzwang ihn unter einer fürchterlichen Kanonade April 1582, und Tilly starb an einer schweren Wunde. Auch München wurde nun besetzt. Unbeschreiblich war überall die Freude der Evangelischen, die gar nicht wnß-teu, wie sie ihrem Retter Dank bezeigen sollten, ja vor ihm niederfielen. Gustav erschrack darüber; daneben beklagte er sich bitter über das Benehmen der Deutschen in seinem Heere. „Ihr Fürsten, Grafen, Herren, Edelleute, ihr feid's, die Untreue und Frevel am eigenen Vaterlande beweisen, welches ihr selbst ruiuiret, verderbt und verheeret. Ihr stehlet, raubet ohne Unterschied, daß ich einen Ekel an euch habe, und Gott ist Zeuge, daß mir das Herz in meinem Leibe gnllet, wenn ich euer einen anschaue." Es war eine Zeit der Schmach für unser Vaterland: Gustav konnte sich schon als Lehnsherr der ihm zufallenden Fürsten geberden und ergieng sich in weitaussehenden Planen. § 82. Der Kaiser besaud sich in der verzweifeltsten Lage, und wandte sich wieder, wiewohl ungern, an den

6. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 131

1865 - Eisleben : Reichardt
131 Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un- zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte nach Venedig und von da nach England gehen. Im Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein Freund Christian von Braunschweig. — Ver- wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland. 1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen- burg und Admiral des baltischen Meeres, bela- gert Stralsund vergeblich.c) 1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her» ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage eingezogenen Kirchengüter. Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten 1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu Re g e ns b u r g. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung. Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit 15000 Mann auf Usedom. Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen, sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken- stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter- general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung. Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa 150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000 1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung. c) Wallensteins vermessene Worte? d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs. e) Kanonen vor Berlin ausgefahren. 0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt. 9*

7. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 125

1890 - Leipzig : Reichardt
125 1630 Wallcnstews Absetzung auf dem Reichstage zu Regensburg beschlossen. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein bald und zog sich auf seine Gter in Bhmen zurck. Prchtige Hofhaltung. Gustav Adolf, König von Schweden, landet mit 13000 Mann, die aber bald auf 40000 vermehrt wurden, auf Usedom. Gustav Adolf1) hatte sein Heer in mehrjhrigem Kriege mit Rußland und Polen ausgebildet^). Er erschien teils zum Schutze des bedrckten Protestantismus, teils um seine Macht zu vergrern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm^), mu er zwingen, sich ihm anzuschlieen. Whrend er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. 20. Mai In Magdeburg, das wegen des Widerstandes gegen das Restitutionsedikt gechtet worden war, befehligte der schwe-difche Oberst Falkenberg. Erstrmung durch Tilly und den khnen Reitergeneral Pappenheim. Mord, Brand und Plnderung. Zerstrung Magdeburgs bis auf den Dorn4) und etwa 150 Gebude. Von 35 000 Einwohnern kaum 5000 brig5). Gustav Adolf gelobt, das Schicksal Magdeburgs an Tilly zu rchen. Letzterer bedrngte nun den Kurfrsten von Sachsen so sehr, da er sich jetzt notgedrungen mit Gustav Adolf verband. 1631 Tilly bei Breitenfeld (Leipzig) von Gustav Adolf Sept. geschlagen. Gegen Tillys Rat wurde die Schlacht von Pappen-heim erffnet. Zwar wichen die Sachsen vor den Kaiserlichen, desto tapferer waren die Schweden. Tilly verwundet nach Halle gebracht. Die ganze Lage der Dinge in Deutschland verndert. Die Sachsen nahmen Prag und Gustav Adolf zog siegreich durch Franken bis an den Rhein (Mainz), dann gegen Bayern. 1632 Tilly fllt am Lech gegen Gustav Adolf. Durch diese siegreiche Schlacht erzwang Gustav Adolf den x) Enkel des Gustav Wasa, der (seit 1523) die Reformation in Schweden durchgefhrt hatte. 2) Den Frieden mit Polen hatte der Kardinal Richelieu vermittelt, um die Hnde des schwedischen Knigs fr die Einmischung in Deutschland frei zu machen. 3) Seine schwankende Haltung grtenteils das Werk seines Ministers, des katholischen Grafen Schwarzenberg. 4) Tie in denselben Geflchteten von Tilly begnadigt. B) Pappenheim meldet an den Kaiser: Seit Trojas und Jerusalems Eroberung sei keine grere Victoria erfahren und erhret worden."

8. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 39

1873 - Kempten : Dannheimer
so Der Markgras von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog v on Braun-schwur, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und haus-tcn berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionscdckt, woruach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Kni i Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Juni 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Bretten selb 1631 der Tilly, drang in Sddeutschlaud ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu Eaer ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noch und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede un-terzeichnet. Ein hchst beklaqenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magdeburg an der Elbe. Der kaiserliche General T>lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten muthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft des Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blutbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus dcn Husern schlugen die Flammen; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thun, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen werben. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenselb wurde er geschlagen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-tounbet; er starb zu Jngolstabt.

9. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 16

1873 - Kempten : Dannheimer
16 zu erwhnen: Pontius Pilatus, Claudius Felix, Porttus Festu? und Gessius Florus, unter dem der rmisch-jdische Krieg begann. B. Geschichte des Mittelalters. Zur Zeit Christi war unser deutsches Vaterland ein un-geheures Waldland, voll Smpfe und Morste. Es war klter, nebe-liger und unfruchtbarer als es jezt ist, wo der Boden offen der Ein-Wirkung der wrmenden und belebenben Sonne ba liegt. Urochsen, Bren, Wlfe, Eber, Hirsche, Rehe und Elenthiere und allerlei wilbes Geflgel gab es in Menge. Die strme berschwemmten hufig die Thler. Auf beii Wiesen und Triften weibeten Pferde, Rinber, Schafe und Ziegen. Haber und Gerste, Hopfen und Hanf waren die Er-zeugnisse des ckerbaues, in en Grten wuchsen Rettige, Rben, wilde Obstbume. Die Bewohner, von den Rmern Germanen genannt, d. h. Kriegs- oder Waldmnner, waren groß, stark, abgehrtet, freiheitsliebend. Die rauhe Luft und die Jagd strkte ihre Glieder. Sie kleideten sich sogar in Hute. Bogen und Pfeil, Spie, Keule und Schwert waren ihre Waffen. Ihre Huser, Hfe und Weiler waren mit Pfahlwerk umzunt. Wodan, Odin, Thor, Freia, ftere, auch Sonne und Mortb wurden als Götter verehrt. Dc;t Ort der Seligen nannten sie Walhalla. Deutsche Volksstmme hieen Alemannen, Franken, Hessen, Thringer, Sachsen, Bojer, Markomannen, Gothen. Unter dem Kaiser Oktavian Augustus suchten die Rmer ihre Herrschaft in Deutschland zu erweitern. Am Rieberrhein, an bcr Ems, Weser nnb Elbe brattgen sie vor, erbauten Kastelle und unterwarfen sich Land und Leute. Dagegen schlssen die Germanen einen Bunb und erhoben sich. Der Statthalter Varus in Kln zog i. I. 9 n. Chr. mit brei Legionen gegen die aufstndischen Stmme, an deren Spize sich der Cheruskerfrst Armin stellte. Im Teutobur-ger Walde erfolgte der Kampf. Drei Tage lang wurde mit Er-Mttenmg und Tapferkeit gefochten; die Rmer erlitten eine Niederlage und ihr Anfhrer, an der Rettung verzweifelnd, strzte sich in sein Schwert. Die Deutschen schlachteten viele Gefangenen wie Opferthiere den Gttern, andere wurden als Sklaven vertheilt. Als Auguftus von der Vernichtung seines Heeres benachrichtigt wurde, rief er wie

10. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 37

1873 - Kempten : Dannheimer
80 Der Markgraf von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog von Braun-schw-i i, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und hausten berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionsedikt, wornach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Knu Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Jani 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Breitenfeld 1631 der Tilly, drang in Sddeutschland ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu E er ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noih und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede uu-terzeichuet. Ein hchst beklagenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magde-brg an der Elbe. Der kaiserliche General T.lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten mnthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft de5 Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blntbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus den Husern schlugen die Flammen ; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thuu, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen worden. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenfeld wurde er geschla-gen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-mundet; er starb zu Ingolstadt.
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