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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 246

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
246 Vorstellungen in London zur Aufhebung jenes den Amerikanern verhaten Gesetzes bei. Vor dem Parlamente vertheidigte er mit Kraft und Freimuth die Rechte seiner Landsleute gegen die Auf-lge von Steuern; und als er dehalb in Gefahr kam, verhaftet zu werden, kehrte er 1775 nach Philadelphia zurck und war jetzt durch Schrift und That unermdlich benfht, fr die Freiheit und Selbstndigkeit seines Vaterlandes zu wirken. Als der Krieg aus-brach, gieng er, 71 Jahre alt, nach Paris, bewirkte bei König Ludwig Xvi. die Anerkennung der 13 vereinigten Provinzen und die Absendung von Hilfstruppen; nachdem der Krieg beendet war, unterzeichnete er als Bevollmchtigter seines Vaterlandes den Frieden, in welchem England die Unabhngigkeit der nordamerikani-sehen Kolonieen anerkannte. Hierauf lebte er noch einige Zeit als Geschftstrger der vereinigten Staaten in Paris, in seinem schchtert Wesen hochgeehrt am Hofe, wie in der- Stadt. Als der 78jhrige Greis wieder in seine Heimath zurckkehrte, wurde er mit Kanonendonner und Glockengelute in Philadelphia empfan-gen. Alles strmte zusammen, um ihm Beweise der Verehrung und des Dankes zu geben. Franklin starb den 17. April 1790, noch in seinen letzten Lebensjahren rastlos thttg fr das Wohl seiner Mitbrger. Mit der begeisterten Liebe fr sein Vaterland verband Franklin einen scharfen Verstand, der die Verhltnisse klar erfate und durch-schaute und darnach das Handeln bestimmte. Frei von Ha und Leidenschaft kannte er nur, was seinem Vaterlande Gutes brachte. Im alltglichen Leben einfach, nie mig, gieng er seinen Mitbrgern selbst mit dem schnsten Beispiele voran, wie man das Leben segens-reich fr sich und andere einrichten msse; durch Wort und Schrift belehrend, brachte er die Pflichten des Brgers und Menschen unter seinen Landsleuten zum klaren Bewutsein. In seinen Wissenschaft-lichen Studien beschftigte er sich mit Vorliebe mit Physik und Chemie. Diese Beschftigung fhrte ihn auch zu einer uerst wohlthtigen Erfindung. Durch mehrfache Versuche kam er nm-lich 1755 auf den Gedanken, da man vermittelst einer Metallspitze, die man der einem Hause errichte, den Blitz auffangen und fr das Haus unschdlich machen knne; und 1761 wurde zum ersten Male ein Haus in Philadilphia, das mit einem Blitzableiter ver-sehen war, ohne Schaden vom Blitze getroffen. Die vereinigten Staaten gewannen, von England unabhngig gemacht, durch verschiedene gnstige Umstnde, namentlich aber durch eine immer zahlreicher werdende Einwanderung und durch ihre eigene Betriebsamkeit schnell Kraft im Innern und Ansehen in Europa. Und jetzt, nachdem die Verkehrsmittel so leicht und schnell geworden sind, steht dieser reiche Staat des Handels und

2. Lese- und Lehrbuch für den Bedarf der Volksschulen - S. 130

1829 - Neustadt a.d.O. : Wagner
- 130 nicht Immer der Fall, da in manchem Lande mehrere Völ- ker, oder auch ein Volk in mehreren Ländern wohnen kann. 80. Der Staat. Ursprünglich lebte die Menschheit vereinzelt, durch keine Bande zusammengehalten, als die der Natur; jedes Haus bestand für sich, der Hausvater ward Fürst und Priester in seinem Hause, sein Wille war das einzige Gesetz. Aber so konnte es nicht bleiben. Als sich die Menschen mehrten und in ihren Wohnungen näher zusammenrückten, auch ge- genseitige Dienstleistungen wünschenswerth wurden; da ent- stand aus den Familien die menschliche Gesellschaft, zusammengezogen und gehalten durch gegenseitigen Vortheil; denn Du hast das nicht, was Andre haben, und Andre mangeln deiner Gaben, ans dieser Unvollkommenheit entspringet die Geselligkeit. Doch eben diese Verbindung durch gegenseitigen Vor-, theil hielt nur so lange und so weit, als es der Vortheil der Verbundenen erforderte, oder räkhlich machte. Glaubte Jemand den Vortheil entbehren, oder ohne Gegendienst er- langen zu können, so war das Band zenlssen und Gewalt- thätigkeit trat an die Stelle des freien Verkehrs; es ent- stand ein Krieg Aller gegen Alle, der Stärkere siegte, der Schwächere unterlag; das Eigenthum hing einzig von der Kraft dessen ab, der es bewahrte, und die persönliche Frei- heit war durch das Vermögen bedingt, mit welchem sie vertheidigt wurde. Dieses Faustrecht führte also zu Raub, Unterjochung, Sklaverei; es gebar Herren und Knechte, und erstickte alle menschliche Tugenden. Dieß veranlaßte Verbindungen der Menschen zu ge- genseitigem Schutze. Um dem Stärkern widerstehen zu rönnen, verbanden sich mehrere Schwächere und setzten ge- wisse Bedingungen vest, unter welchen sie sich einander bei- stehen wollten. Damit aber jeder Einzelne diese Bedingun- gen erfüllen, auch bei entstehenden Feindseligkeiten von Außen die Kräfte Aller in einem gewissen Puncte vereinigt und zur gemeinsamen Vertheidigung verwendet werden möchten, mußte man Männer wählen, denen man die Be-

3. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 73

1826 - Kempten : Dannheimer
Il Periode. Bon der Oberherrschaft -er Carolingen bt- Lur Achtserklarung Heinrichs des Löwen. Von 778 — 1180. Frg. 6r) Wie bestrafte Carl die Avaren, Tasstlos Verbündete? Antw. Die Avaren hielten zwar ihr gegebenes Wort für den unglücklichen Tassilo/ aber leider zu spät. Sie brachen mit zwei großen Streithorden durch Friaul nach Italien und über die Donau ins bojoarischc Gebiet, das unverweilt ein fränkisches Heer, als Eigenthum der Krone Carls besetzte. Die Heerführer Carls zogen den Avaren entgegen, und schlugen sie in drei Treffen in ihr Land zurück (788). Bei zehentausend Avaren sielen an der Donau allein durch das Schwerdt der Bojoaren, die nun einen tapfer« Kern in Carls Heerbann bildeten. Der Krieg mit den Avaren ward durch Tassilos Sturz eröffnet, und ihr Untergang vom Könige der Franken beschlossen. Carl begab sich 791 zum zweitenmal nach Regensburg und überließ dort die Ehre dieser siegreichen Kriegführung feinem Sohne Pipin. Acht mörderische Kerforderte die Vertilgung der tapfer« Avaren; ich ihre Ringe und als letzter derselben (799) die Hauptfefte ihres Kahns mit allen darin angchäuf. ten Schätzen und unermeßlichen Reichthümern erobert und geplündert wurden. — Seit Chlodowigs Unter, jochung Galliens war keine so große Beute mehr ge. macht worden. Das eroberte Land zwischen der Enns, Draun und Save wurde eine blutige Einöde, aller Adel des Landes und was Großes bei diesem Volke war, fiel; der Name der Avaren schwand von dieser Zeit an aus der Geschichte. Erst später erschienen sie unter dem gefürch. tetew Namen der Hunnen wieder am bluiigen Schauplatz Europens. Ein Theil des Avarenvolkes siedelte sich schüch- tern und gehorsam zwischen dem Kalenberg und Lei. ihafluß an. Durch anögesandre Priester wurden diese / .

4. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 75

1826 - Kempten : Dannheimer
Gauen, um ten Heerbann zu besichtigen und selben nach Umständen aufzubieten; die Aufrechthaltung der guten Ordnung, Sicherheit und Gerechltgkettspflege lag in sei. neu Pflichten, wie auch die Entscheidung wichtiger Be. rufungen in «Streitfällen. Die Klagen der Unterthanen gegen die ausgestellten Grafen hatte er zu untersuchen und darüber zu richten. Er war Bevollmächttgter des Königs und sprach Recht in dessen Namen. In solch ein dienendes Verhälmiß zu treten, war dem Unglück, lichen Tassilo, als eingeborner selbstständiger Fürst des Landes, platterdings unmöglich. Frg. 64) Wann, warum und wo errich- tete Carl Markgrafschaften in Bojoa- r i e n? Antw. Während seines ersten Aufenthalts in Re. gen Sbürg (788) errichtete Carl zur Berichtigung und Sicherstellung der Gränzen, und um eine angesehene Streitkraft gegen die rohen Nachbarvölker zu bilden, Markgrafschaften. — Die Gränzen gegen Westen und Süden blieben die nämlichen, wie sie eö unter den Agilolfiugen waren; — aber die nördlichen Gränzen Baiernü wurden von Carl wieder erweitert, indem er den im Jahr 725 abgerissenen großen Nordgau mit Baiern neuerdings vereinigte, und in demselben zwei Mark» oder Gränzgrafen aufstellle; einen wider die So. «aben, den andern wider die Böhmen. Die baieri. sche Mark gegen die Soraben begriff die Länder zwi. scheu den Flüssen Main, Redniz und der Thüringer Saale, Babenberg oder Bamberg war der Hauprsitz der Markgrafen. — Die baierische Mark gegen Böhmen enthielt daü Gebiet zwischen den Flüssen Pegnitz, der Naab und dem Regen mit der Markstadt Regensburg. Beide Marken zusammen bildeten den großen baieri. schen Nordgau, der gegen Morgen den Böhmer- wald; — die thüringische Saale, und den Thüringer Wald gegen Norden; — dann die fränkische Saale, den Speßhart, eine Linie an der Tauber bis an den Ko. cher und die Brenze gegen Abend zur Granze hatte; sohin beinahe alles in sich begriff, was gegenwärtig in unserm Vaterlande der Ober, und Unter.main-, Rezat.

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 76

1826 - Kempten : Dannheimer
7 6 ■o- und Regenkreis in sich schließt. — Im Osten vo» Baiern verfügte Carl, jedoch um einige Jahre später (799), gleich wichtige Veränderungen. Er bildete auch in diesen Landeötheilen zwei mächtige Markgrafschaf, teu. — Durch die Vertilgung der A varen rückte die Ostgränzebaierns von der E n n S bis an den R a b. fluß hinab, dann am linken Donauufer bis zur mähri. fchcn Gränze und zum Flusse March, welcher von fei. ver Gränzbildung des Reiches den Namen March er- hielt. — Diese große Ostmark zerfiel in zwei Theile, in die obere und untere Mark, die erste erstreckte sich biö zu dem alten Lauriacum, die letztere von der Cun- an abwärts bis zur Gränze des Reiches. Also groß und ausgebreitet wurde Bojoar-ien, das durch den Regen, teuwechsel seinen National. Namen nicht verlor, unter Carl dem Großen. F r g. 65) Zn welchem Verhältnisse standen das Mals Steiermark und Kärnthen? Antw. Steiermark und Kärnthen hatte Eingeborne als Herzoge, die Carl bestätigte, und als seine Mark, grafen betrachtete. — Sie waren dem Markgrafen von Friaul untergeben, gehörten sohin zum Reiche Italien, übten die Aufsicht über die Gaugrafen ihres Markbezir. keö und waren die Führer (vuces) -es Heerbann- ih. rer Mark. Frg. 66) Wie war in Bojoarien damals die Aristokratie beschaffen; — warum vermehrte Carl die Gaugrafen; — welchen Wirkungs- kreis hatten sie, — und blieben ihre Stellen erblich? Antw. In allen Zeiten hatten die geistlichen und weltlichen Aristokraten die Absicht und das Streben, von der königlichen Autorität sich möglichst uuabhängig zu macheu; — darin lag auch die vorzüglichste Ursache, daß bei Tassilos Entthronung kein Bojar für der Agilolfingen Recht das Schwerdt gegen die Franken zuckte. — Die großen freien Landeigenthümer und die mächtigen Grafen der Gaue hofften durch den Fall der agilolfingifchen Herzogswürde w Bojoarien an eigener

6. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 100

1834 - Kempten : Dannheimer
100 Der neuen Zeit I. Periode. ,54» durch die Jesuiten, die seit 1540 dem Umsichgreifen des Lutherthumes Grenzen setzen sollten, wie auch durch das 1545 Concilium zu Trient (von 1545—1563), das jede Ab- weichung von den bisherigen Glaubenssätzen mit dem Ban- ne belegte, nicht wenig angefacht, iss» Aus Verdruß und Körperschwäche legte endlich Karl der V. die Regierung nieder, nachdem er seinem Sohne Philipp dem Ii. die spanische Monarchie, und sei- nem Bruder Ferdinand die deutsche Kaiserkrone über- geben hatte. (§. 124.) Auf Ferdinand folgten in schnellem Wechsel Maximilian der Ii., auf diesen Rudolph i6i2 der Ii-, und endlich Kaiser Mathias, unter welchem der schreckliche 30jahrige Krieg ausbrach, welcher von 46'8 1618—1648 dauerte, und das deutsche Vaterland auf eine nie erhörte Weise verheerte. §. 119. Der dreißigjährige Krieg. Kaiser Mathias ließ in Böhmen eine protestanti- i6i8 sche Kirche niederreißen, eine andere verschließen. Auf die Beschwerde der Protestanten über dieß Verfahren antwortete der Kaiser mit Drohungen. Die Böhmen 45i8 hierüber aufgebracht, stürmten am 23. Mai 1618 das Schloß in Prag, warfen die königlichen Räthe zum Fen- ster hinaus, und verjagten die Jesuiten aus dem Lande. Der Krieg war nunmehr entschieden. Schnell sam- melten die Böhmen ein Heer, kündigten dem Hause Oe- sterreich den Gehorsam auf, schlugen dessen Truppen, und rückten selbst in das Herz der österreichischen Staaten ein. Auch Mähren, Schlesien, die Lausitz re. schloßen sich an die rebellischen Böhmen an. i6i» In diesen gefahrvollen Zeiten starb Kaiser Mathias; 20mär;ihm folgte" Ferdinand der Ii., ein heftiger Feind der Pro- testanten. Dieser hatte zwar die empörten Lander in kurzer Zeit zum Gehorsame gebracht; da er aber in denselben die evangelische Religionsübung unterdrückte, und durch das sogenannte Restitutions-Edikt die Freiheit und Macht der protestantischen Fürsten in Deutschland gefährdete, riefen diese den schwedischen König Gustav Adolph um Hilfe an. Dieser große Fürst landete, der Einladung folgend, am 1630 24. Juni 1630 mit 15,000 abgehärteten Schweden auf der

7. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 101

1834 - Kempten : Dannheimer
101 Von Karl V. bis Ferdinand Iii. Insel Rügen und sodann in Pommern. Obschon an- fangs von seinen Feinden verachtet, ward er, im Bun- de mit Hessen-Cassel, Chursachsen, und Frank- reich, bald der Schrecken derselben. Cr schlug am 7ten Sept. 1631 den nie besiegten Lilly bei Breitenfeld iszi (nördlich von Leipzig), und am 1. Nov. des folgenden Jah- res den stolzen Wallenstein bei Lützen (süd-westlich von ^32 Leipzig), auf das Haupt. Aber der letzte Sieg war theuer erkauft; Gustav Adolph fiel in der Schlacht, wahrscheinlich durch den Schuß eines Meuchelmörders. Unmittelbar nach des Königs Tod ergriff der Herzog Bernhard von Weimar das Kommando, stellte das schwankende Treffen wieder her, und verschaffte den Schwe- den den Sieg. Mit Eifer setzte er den Krieg, an welchem nun auch Frankreich nähern Antheil nahm, ununterbro- chen fort, wahrend im Rath der schwedische Reichskanzler Axel Oxelstierna mit Umsicht waltete. Als am 8. Juli 1639 Herzog Bernhard von Weimar »039 an einer plötzlich en Krankheit sein Heldenleben geen- digt hatte, traten die schwedischen Feldherren Banner, Wrangel und Torsten so hn an die Spitze der Schwe- den. Der letzte gewann endlich, nach einigen frühern Miß- geschicken seines Heeres, am 23. Oct. 1642 die blutige i«42 Schlacht bei Leipzig gegen Piccolomini, wodurch Oe- sterreichs Macht entschieden gebrochen wurde. tz. 120. Westphälischer Friede. Indeß war Kaiser Ferdinand Ii. gestorben, und sein 1r37 Sohn Ferdinand der Iii., ein Fürst von großen Da-'^^' lenten und gemäßigten Gesinnungen, auf den deut- schen Thron gehoben worden. Dieser bot endlich die Hand zum Frieden. Nach langen Unterhandlungen ward derselbe am 24. October 1648 zu Münster und Osna-i648 brück im westfälischen Kreise unterzeichnet, und von der Lage jener Städte der westphälische Friede genannt. Die Hauptbedingungen waren: die Protestan- ten (Lutheraner und Reformirte) erhalten freie Reli- gionsübung und gleiche Rechte mit den Katholiken; Schweden bekommt die Insel Rügen und einen großen Theil von Pommern rc.; Frankreich das Elsaß und

8. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 28

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
viel gelernt. Diese selbst aber ließen sich durch nichts irre machen an ihren Jahrtausende alten Anschauungen. Die Geburt eines Apis feierten sie mit der gleichen Begeisterung wie ihre Vorfahren; in goldenen Gesäßen reichten die Priester kniend dem heiligen Tiere seine Nahrung. Als daher der erbitterte Kambyses sich hinreißen ließ, den Apis aus den Tod zu verwunden, ersaßte gefährliche Aufregung das geduldige Volk. In diesem Augenblick wurde der König in die Heimat gerufen. Ein kecker Magier hatte sich des Thrones bemächtigt unter dem Namen des Königssohnes Smerdis, welcher der Eisersucht seines Brnders Kambyses längst. zum Opfer gefallen war. Auf dem Heiinweg starb er an beit Folgen einer Verletzung, die er sich durch Unvorsichtigkeit beigebracht au derselben Körperstelle, au welcher er den heiligen Stier getroffen! 4. Dareios und die Skythen. Kambvses starb kinderlos. Sein nächster Verwandter Dareios I. übernahm nach dem Sturze des Thronräubers die Regierung. Er teilte das ungeheure Reich in zwanzig Statthalterschaften (Satrapien) und bestimmte die Höhe der Abgaben an Silber und Gold, auch Goldstaub und weißen Rossen, welche jeder Latrap jährlich einzusenden hatte. Bisher waren die Kosten des Hofhaltes und der Regierung lediglich durch freiwillige Gaben bestritten worden. Die Perser im Stammlande blieben frei von allen Auslagen. Darius strebte das Reich nach Norden auszudehnen; die Skythen, ein Nomadenvolk zwischen Donau und Don, sollten unterworfen werden. Mit einem Heere von 700 000 Mann überschritt der Großkönig den Thracischen Bosporus (die Straße von Konstantinopel) und dann die Donau auf Brücken, welche griechische Baumeister geschlagen. Der Stammvater des Scythenvolkes entsprang der Sage nach von einem Gotte, welche» Herodot Zeus oder Herakles nennt, und der Tochter des Flußgottes Borysthenes (Dniepr). Er hatte drei Söhne, welche allein die ungeheure Ebene des heutigen Rußland bewohnten. 'Da siel vorn Himmel ein Pflug und ein Joch, ein Beil und ein Topf, alles von Gold. In den Händen der älteren Brüder glühte dasselbe; nur der jüngste, Kalaxais oder Skythes, tonnte es fassen. Er wurde der Stammherr der Königsskythen, welche Ackerban trieben und eine gewisse Bildung erreichten; schon damals wurde aus den Ebenen des heutigen Rußlands Getreide ausgeführt. Die Nachkommen der älteren Brüber blieben ein Wanbervolk, welches seine Herden und seine

9. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 226

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
— 226 — auch Brandenburg und andere Reichsstände, sowie die bedeutendsten Reichsstädte beitraten. Sie alle vereinigten ihre Truppen mit den kaiserlichen, um, wie es Wallensteins Absicht gewesen war, gemeinsam „die Schweden zu schmeißen" und den Franzosen, welche jetzt offen am Kriege teilnahmen, „den Weg wieder nach ihrem Königreiche zu weisen". / Im Kampfe gegen des Kaisers wachsende Übermacht trat der unbeugsame Bernhard in ein Bundesverhältnis zu Frankreich, dessen großer Staatsmann, der Kardinal Richelieu, die Zwietracht der Deutschen zur Vergrößerung Frankreichs benutzte. Immerhin wahrte der protestantische Feldherr die Würde des deutschen Fürsten. Als König Ludwig Xiii. ihn in Paris bedeckten Hauptes empfing, setzte auch er sofort den Hut wieder auf und nahm ihn erst ab, als es der König that; zur Zerstückelung seines geliebteu Vaterlandes hätte er nie die ■Hand' geboten. Unter den Feldherren jener schlimmen Jahre war er der einzige, der fromm, uneigennützig, nüchtern blieb; das war der Segen seiner guten Mutter. Auch seine Krieger waren zusammengelaufenes Gesindel wie alle anderen; „wenn der Teufel Sold ausschreibt," sagte ein Zeitgenoß, „so fleugt und schneit es zu wie die Fliegen in dem Sommer". Aber der Zauber seines Wesens hob sie empor. Sie verhungerten lieber, als daß sie den Feldherrn verließen, den sie auf seinem Rapphengst, in dunklem Harnisch, leuchtend nur durch die rote Feldherrnschärpe und den schmucklosen Helmbusch über den wehenden Locken, immer an die gefährlichste stelle sprengen sahen. Ans dem glänzend behaupteten Schlachtfeld bei Rheinfelden (unweit Basel) sangen sie das Lutherlied: „Ein feste Burg ist unser Gott." Das Höchste leisteten sie gleich nachher bei der Belagerung der noch nie bezwungenen Rheinseste Breisach, dem schrecklichsten Vorgang in dem ganzen Kriege. Zwei Monate lang trotzten die Belagerten der Hungersnot, auf Ersatz hoffend, den Bernhard stetä siegreich abschlug. Ein Ei kostete 5, eine Ratte 1 Gülden; mit goldenen Diamantringen zahlte man „ein klein Schüsselein voll Sauerkraut"; man kochte teuer bezahlte Pferdehufe und buk Brot von Heublumen und Nußschalen. „Wer Breisach possediert, hat den Schlüssel zum Friedenmachen," schrieb nach dem Falle der Festung ein Anhänger an Bernhard. Der Held sollte den Frieden nicht erleben. Im 35. Lebensjahr erlag sein 1639 zartgebanter Leib den Mühsalen und Kümmernissen seiner Stellung — ein Mann, „auf Erd nicht meines Gleichen", sang ein Volkslied./ Jetzt hielt kein Feldherr mehr die vertierten Soldaten im Zaum. Trotz aller Verschlechterung der Münze mangelte daö
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