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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 30

1836 - Eisleben : Reichardt
30 Erstes Kapitel. verarbeitende und handelnde Gewerbsklasse. Die erste begreift alle diejenigen Menschen in sich, die sich mit der Gewinnung der Naturprodukte beschäftigen; die zweite diejenigen, welche aus den Naturprodukten Kun st, Produkte machen, d. h. solche Erzeugnisse, welche die Hand des Menschen vermittelst der Verarbeitung der roden Naturprodukte hervorbringt. Anstalten, worin dies, unter der Leitung eines Unternehmers, ins Große ge- schieht, und wo die einzeln Arbeiter einander in die Hände arbeiten, heißen Fabriken oder Manufak- turen, und die dadurch hervorgebrachten Gegenstände Fabrikate, und Städte, deren Einwohner sich vor- züglich damit beschäftigen , heißen Fabrikstädte. Die handelnde Gewerbsklasse endlich nährt sich vom Kauf und Verkaufe derjenigen Erzeugnisse, welche Gegen- stände des Handels oder Waaren sind. Verschiedenheit der Menschen in der Religion und Regierungeverfassung. §. 49. Zn Rücksicht der Religion (Vereh- rung eines höchsten Wesens) theilen sich die Menschen in Verehrer Eines Gottes, wozu die Christen, Ju- den und Múdame dan er gehören, und in Anbeter von mehrern Göttern, Heiden, davon ein Theil Men- schen, ein Theil Kunst- und Naturprodukte, ein Theil die Gestirne oder das Feuer als Gottheiten anbetet. Die Christen theilen sich wieder in Katholiken, Evangelische oder Protestanten, wozu die Lutheraner und Neformir- ten gehören, und in Griechische Christen. Zn Hinsicht der Regierungs-Verfassung findet wie, der eine große Verschiedenheit unter den Menschen Statt, indem sie entweder in gewissen Gesellschaften ohne Ge- setze und ohne eine bestimmte Regierungs - Verfassung, wobei bloß die Familienväter die Oberhäupter derselben bilden — oder in einer bestimmten Regierungs »Verfas- sung leben, die entweder despotisch, wo Einer über Alle herscht und nach Willkühr, ohne an Gesetze ge- bunden zu seyn, über das Leben, Eigenthum und Frei- heit der Menschen verfügt — oder monar chisch, wo zwar auch Einer über Alle, jedoch nach gewissen Ge- setzen regiert — oder republikanisch ist, wo die

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Erzählungen aus der Geschichte - S. 7

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
der Pharao selbst, durch Moses wundervolle Thaten in Staunen versetzt, wagte nicht ihm etwas anzuthuu. Moses gab den Befehl zum Aufbruch und fhrte mit seinem Bruder Aaron die Israeliten durch das rothe Meer in das nrdliche Arabien. Diese Rckkehr ans Aegypten fllt ungefhr in das Jahr 1500 v. Chr. Die Israeliten, welche damals gegen drei Millionen zhlten, zogen vierzig Jahre nomadisierend in den arabischen Wsten umher, bevor sie in ihr altes Vaterland Kanaan zurckkamen. Hier am Berge Sinai verkndete Moses die Gesetze, durch welche das Volk aus der religisen Entartung und dem gesunkenen sittlichen Zu-stand wieder zu einem reinen Gottesbewutsein und sittlicher Kraft erhoben werden sollte. So neu gestrkt sollten sie als ein verjngtes Volk in das gelobte Land zurckkehren. Moses erlebte indessen die Rckkehr in das verheiene Land nicht. Von ihm selbst war Josna auserkoren worden, die Jsrae-liten zu führen. Dieser eroberte Kanaan; das einheimische Volk wurde ermordet oder vertrieben und das Land unter die zwlf Stmme der Israeliten vertheilt. Der dreizehnte Stamm, die Le-viten, war der heilige Stamm der Priester und durch alle zwlf Stmme vertheilt ; er hatte keinen besonderen Landesantheil, sondern nur den zehnten Theil des Ertrags vom Landbau. Das gemeinsame Heiligthum, bei welchem sich alle Stmme der Israeliten als die Anhnger eines Glanbens und die Genossen eines Volkes versammelten, war die Stiftshtte; in derselben war die Buudeslade, welche die Gesetzestafeln Moses' in sich schlo. Die Stiftshtte, ein durch Kunst und prachtvolle Stoffe reich ge-schmcktes, zeltartiges Gebude, hatte ursprnglich keinen bleibenden Platz; König Salomo ersetzte sie aber durch einen herrlichen Tem-pel, in welchem fortan die Bundeslade aufbewahrt wurde. . 6. Samuel. Saul. David. Salomo. Whrend der nchsten drei Jahrhunderte nach der Rckkehr nach- Kanaan oder während der Zeit der Richter waren die Jsrae-liten hufig unter sich in Zwietracht und oft nahe daran, wieder in Gtzendienst zu versallen. Von Zeit zu Zeit aber traten ausgezeichnete Helden unter ihnen auf, welche sie mit Kraft ausrecht erhielten und in den Kmpfen mit den heidnischen Nachbarn glck-lieh fhrten, wie Othniel, Gideon, Jephtha und Simfon. Die grten Verdienste aber um das israelitische Volk erwarb sich Samuel, welcher ungefhr um 1150 v. Chr. zum Richter ernannt wurde. Dieser Mann befestigte wieder wahren religisen

4. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 128

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 128 - fllt oft kein Regen; ein Brunnen ist ein kostbarer, mit Blut verteidigter Besitz. Im Sdwesten, da wo die Strae Bab el-Mandeb (Thor der Gefahr) aus dem Roten ins Arabische Meer fhrt, liegt die einzige fruchtbare Landschaft mit Weih-ranchstaudeu, mit Palmen und Kaffeegrten: Jemen, vormals das Glckliche Arabien geheien. Nordwrts folgt der Ksten-strich Hedschas, der nur wenige Pflanzenreiche Thler besitzt. Von dort stlich und nrdlich zog. sich das Steinige Arabien hin. Im Nordwesten, Arabien mit gypten verbindend, liegt die Sinai-Halbinsel, auf deren jetzt wsten Triften das Volk Israel auf seiner Wanderung ins verheiene Land vierzig Jahre lang gezeltet hat. Auf den Oasen des Binnenlandes weiden noch heute die nomadischen Kinder der Wste", die Beduinen, ihre Herden. Das nnstte Hirtenleben sthlt ihren hageren Leib; der fast immerwhrende Kampf mit Raubtieren und feindlichen Stmmen macht den Geist selbstndig und khn. Aber Habgier und Grausam-feit verunzieren diese Vorzge. Wegen der groen Hitze des Tages wandern sie mit ihren Herden gerne bei Nacht; und der Anblick des Himmelsgewlbes, das der der Ebene sich aus-spannt mit seinen nie alternden" Sternen, lenkt ihre Ein-bilduugskraft ins Unermeliche; er macht sie zu Dichtern und trefflichen Mrchenerzhlern. 2. Auch ihre religisen Vorstellungen waren durch die Naturverhltnisse des Landes bedingt; aber infolge der Ein-frmigkeit des Lebens erstarrte die Verehrung der Stammes-und Hausgtter zu sinnlosen Formeln. Da frischte ein groer Sohn des gut veranlagten Volkes sein Geistesleben auf und vereinigte seine zersplitterten Stmme zu einem Ganzen. 3. Mohammed war zu Mekka in Hedschas geboren. Dort waltete sein Stamm, die Koreischiten, als Hter des Tempels Kaaba, in welchem der vom Himmel gefallene wrfel-frmige Schwarze Stein eingemauert war: das Ziel alljhrlicher Pilgerfahrten und mit dem um die heilige Quelle Zamzam waltenden Gottesfrieden der Schauplatz eines zwanzigtgigen Marktes. Bei Mohammeds Geburt war sein Vater schon tot; Mutter und Grovater starben ihm in wenig Jahren nach. Ein Oheim erzog den Knaben zu einem tchtigen Kaufmann. Auf Handels-reisen, namentlich in Syrien, erwarb er sich durch Umsicht und Rechtschaffenheit den Namen Amin, der Getreue, und die reiche Kaufherrnwitwe Kadidscha vermhlte sich mit ihm. Vierzig Jahre war er alt, da soll ihm der Erzengel Gabriel erschienen sein mit gttlicher Offenbarung. Nun predigte er,

5. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 199

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
199 - in Katalonien und hielt wie ein Ritter vor der Schwertleite, den Pilgerstab in der Hand, betend und weinend die Nachtwache am Altar der Jungfrau. Statt des Stahlgewandes hllte er sich in ein hrenes Bugewand und grtete sich mit einem dicken Seil, auch wohl mit eiserner Kette. Dann weilte er ein Jahr lang bei den Dominikanern in Manresa. Dreimal tglich geielte er sich, sieben Stunden lag er im Gebete; aber alles Beten und Fasten und alle Selbst-Peinigung gaben ihm keine Ruhe; die Sndenangst trieb ihn bis zu Selbstmordgedanken. 2. Endlich nach wiederholten Wundern berwand er durch eiserne Willenskraft seine Zweifel. Er begann ergreifende B-predigten zu halten und Kinder zu unterweisen; er that eine Wallfahrt nach Rom und Jerusalem. Aber dort untersagten ihm die Franziskaner-Obern seelsorgerische Thtigkeit, weil er weder Vorkenntnisse noch Vollmacht besa. Er kehrte zurck und verlegte sich eifrig auf das Studium. Obgleich schon tief in den Dreiigen, setzte er sich in Barcelona, dann in Alcala bei Madrid und in Salamanka auf die Schul-bank, um Latein zu lernen. Er lebte von Almosen; seine geist-lichen bungen brachten ihn mehrmals in den Verdacht der Ketzerei. Sieben Jahre lang studierte er in Paris^ Philosophie und Theologie. Dort gewann er einige junge Spanier und Franzosen zu einer Bekehrnugs-Wallfahrt nach Palstina, und als sich in Venedig binnen Jahressrist keine Gelegenheit zur Uber-fahrt bot, begaben sich die jungen Männer nach Rom. Schon damals bezeichneten sie sich als das Fhnlein, die Kompanie Jesu"; Christus sollte ihr Feldhauptmann sein im Kampfe gegen den bsen Feind. 3. Auf den Straen Venedigs und Roms mahnten sie in feurigen Predigten zur Bue; eine Hungersnot, welche der harte Winter verschuldet hatte, gab ihnen Gelegenheit, ihre Nchsten-liebe zu bethtigen. So erwarben sie das Vertrauen des Volkes wie des Papstes Paul Iii. Der Himmel hat uns Palstina verschlossen, um uns dafr die Welt zu erffnen," rief Loyola. Durch eine feierliche Bulle erteilte der Papst dem Jesuiten-Orden die Genehmigung, welcher unter Christi Fahnen Gott 1540 dienen" wollte und die Frsorge fr das Seelenheil wie die Aus-breitung des wahren, d. h. katholischen Glaubens, die Abhaltung geistlicher bungen und die Vollbringung frommer Werke, die Erziehung der Jugend, Beichtehren und Krankenpflege als seine hchsten Aufgaben ansah. Neben den gewhnlichen Mnchs-gelbden war der Jesuit zu unbedingtem Gehorsam ausschlie- lich gegen die Befehle seiner Vorgesetzten und des Papstes ver-

6. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 116

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
116 Auf den Oasen des Binnenlandes weiden noch heute die "Kmder der Wste", die Beduinen, ihre Herden. Das no-madische Hirtenleben sthlt den hageren Leib der Shne Abrahams; der Kampf mit Raubtieren und feindlichen Stmmen mach t den Geist selbstndig und fhrt; aber Habgier und Grausamkeit verunzieren diese Vorzge. Wegen der Hitze des ^ages wandern sie mit ihren Herden gerne bei Nacht; der Anblick des Himmelsgewlbes mit seinen nie alternden" Sternen lenkt ihre Einbildungskraft ins Unermeliche: er macht sie zu Dichtern und Mrchenerzhlern. 2. Die Natur des Landes bedingte anch ihre religisen Vorstellungen; aber die Verehrung' der zahllosen Stammes-und Hausgtter erstarrte zu sinnlosen Formeln. Da frischte ein Sohn des Volkes sein Geistesleben auf und vereinigte seine Stmme zu einer Nation. 3. Mohammed war zu Mekka in Hedschas geboren. Dort htete sein Stamm Koreisch den Tempel Kaaba, in welchem der vom Himmel gefallene wrfelfrmige Schwarze ^tein eingemauert war: das Ziel alljhrlicher Pilgerfahrten und mit dem um die heilige Quelle Zamzam waltenden Gottesfrieden der Schauplatz eines zwanzigtgigen Marktes. Bei Mohammeds Geburt war sein Vater schon tot; auch Mutter und Grovater starben bald. Ein Oheim erzog den Knaben zum Kaufmann. Auf Handelsreisen, namentlich in Syrien, erwarb er sich durch Umsicht und Nechtschasfenheit den Namen Amin, der Getreue, und die Kaufherrnwitwe Kadidscha vermhlte sich mit ihm. Vierzig Jahre war er alt, da soll ihm der Erzengel Gabriel ein geheimnisvolles Buch berbracht haben. Nim predigte er den Glauben an einen Gott, der seinem Volke durch Reichtum und Wucher verloren gegangen sei. Die Grundlage dieses Glaubens, Islam geheien, d. i. Hingebung an die Offenbarung, bildet der Satz: Es ist nur ein Gott, und Mohammed ist sein Gesandter (Prophet)." Auch ihm schlssen sich zunchst die Bedrckten an; die Reichen verfolgten ihn. In Medina fand er mit seinem Anhange 622 Schutz. Seine mit Sagen ausgeschmckte Flucht lhedschra) ist der Ausgangspunkt der mohammedanischen Zeitrechnung. Bald war er der Herr Mettmets. Durch die Aussicht nuf_ Gottes Lohn (Beute und ewige Seligkeit) spornte er die Glubigen (Moslim > zum Kampfe. Fast ohne Schwertstreich fiel ihm Mekka zu, und als er nach zehn Jahren starb, war fast ganz Arabien unterworfen und bekehrt.

7. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 113

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
113 Erst 45 Jahre alt, starb er in seiner Hauptstadt Paris. 4. Seine vier Shne teilten sich in die Herrschaft. Sie unterwarfen das burgundische Reich im Sden, das thringische im Osten; die Alemannen und Bayern wurden abhngig. Spter gerfiel das Reich in zwei Teile; die Grenzlinie bildete ungefhr die Wasserscheide zwischen Maas und Seine. Das stliche Austrieu oder Austrasien bewahrte deutsche Sitte und Sprache; in dem sdwestlich gelegenen Nenstrien aber eigneten sich die Franken und Burgunder die Sprache, die kirchlichen und stdtischen Einrichtungen und vieles aus dem geistigen und gewerblichen Besitze der Rmer an. Wie sie sind die Langobarden, Burgunder, Westgoten mit den Nachkommen der rmischen Provinzialen zu den roma-nischen Nationen verschmolzen; ihre Sprachen (das Jta-lienische, Franzsische, Spanische und Portugiesische) sind Tochtersprachen des Lateinischen. Iii. Das Christentum und das Kaiserreich. 1. Die Bekehrung der Germanenvlker. 1. Die Legionen und Kaufleute Roms hatten das Christentum an Rhein und Donau verpflanzt. Zu Konstantins Zeit gab es Bischfe zu Kln und Trier; an der Donau wirkte der heilige Severin segensreich. Noch vor der Vlkerwanderung wurde Vulfila (Wlfleiu) der Apostel der Westgoten. Seine Eltern waren Christen. Eine gotische Ruberschar entfhrte sie aus dem Halyslande nach Dacien. Als Gote aufwachsend, erlernte er auch die griechische und lateinische Sprache. Im Jnglingsalter begleitete er als Dolmetscher eine Gesandtschast zu Konstantin dem Groen; in Konstan-linopel wurde er spter zum Gotenbischof geweiht. Unermdlich lehrte er den Christenglauben; er bersetzte mittels einer eigens erdachten Schrift die Bibel in die klang- und formenreiche Sprache feines Volkes. Die Gegner ntigten ihn, mit seinen Anhngern der die Donau zu ziehen. Siebzig Jahre alt, 381 starb er; das Werk der Bekehrung vollendeten seine Schler. Von den Westgoten wanderte die christliche Lehre zu den Ostgoten und Vandalen, dann zu den Burgundern und Lango-barden, Thringern und Bayern. Alle diese Völker hingen dem Arianismus an. Der Heiland, so lehrte der Presbyter Anus von Alexandrien, sei ein Geschpf Gottes, er knne also dem Vater nicht gleich, sondern nur hnlich sein und 8

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 42

1826 - Kempten : Dannheimer
gebirge zuwanderte, gewahrte er mit Moos bedeckte Ruinen einer ehemals großen Stadt, auf dem Schulte der gebrochenen Säulen sah er Tempelgemäucr, verfallene Palläste und Siegeöboqen, e6 war das längst verschwun- dene Iuvavo der stolzen Römer r — Fromm und klug erbat sich der Priester des Herrn diese Einöde von dem Herzog Bojoarie ns, um auö dem Getrümmer des hadrianischen Iuvaviums Kloster und Kirche zum Gedächtniß des Fürsten der heiligen zwölf Boten er- bauen zu können. — Theodo n. schenkte ihm die ver- gessene Römerstadt, samml der Veste auf dem Bergrücken im Morgen und einen großen Umfang Landes auf beiden Ufern der Salzach, dazu den dritten Thetl deü Salz- brunnens, zwanzig Pfannen fammt Knechten; desgleichen den Zehent von Salz und Zoll, der dem Landesherrn erhoben ward, nebst vielen andern Gütern. Darauf holte Rupert aus Franken zwölf Gehilfen von der Regel des heiligen Benedicts, erbaute daö Kloster St. Peter und eine Kirche dem heiligen Maximilian zu Ehren, der vor dreihundert Jahren als Bekehrer hier gewandelt, und dessen Grab Hordbertü Knechte wnnderbar fan- den. — Anbau und Kultur kam in die Wildniß, bis in das tiefste Pongau — wurden die Wälder ausgestockt und das weite Moorland trocken gelegt. — Erntrudis, die Nichte Nupertö, kam ebenfalls auö Franken, um frommen Jungfrauen ein Spiegel christlicher Zucht zu werden; am Nonnberg (Nunberg) baute ihr Rupert ein Kloster, das erste in Baiern für Nonnen, wo sie Vorsteherinn wurde. — Frg. 34) Welcher bojoarische Fürst machte zur festen Begründung des Christenthums die erste Reise nach Rom, — wie und wann kamen die ersten päpstlichen Legaten nach Bojoarien, welche christlichen Anstalten wollten selbe grün- den, und wann starb Theodo Ii.? Anlw- Die Jünger de6 heiligen Benedicts machten den Herzog Bojoaricns und feinen Hof vertraut mit den heiligen Versammlungen und Satzungen der morgen, und abendländischen Kirchenväter, mir dem sichtbaren Ober-

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 48

1826 - Kempten : Dannheimer
48 o ten Baiern rasch , und plünderten bei ihrem Rückzüge zwei und fünfzig Tage lang mit allem Gräuel das ero- berte Land; — vom Lech bis an den Inn war Baiern mit Schutt und Leichen bedeckt. Odilo, mit wenigen feiner Treuen, erreichte zwar den Inn, wurde aber zu, letzt doch von den Feinden ergriffen - und nach Franken abgeführt. Hildrude reiste zu ihrem gefangenen Ge- mahl nach Frankreich. Odilo wurde wieder frei und mach Jahr und Tag seinem Volke zurückgegeben. — Wah- rend die Franken die Bojoarter überwanden, drang zwar Herzog Hunald mit seinen Wasken, treu dem gege- benen Worte, feindlich ober die Loire ins Land des Fran- ken'königs, bis Charles ein, eroberte diese Stadt, ver- brannte sie, schleifte ihre Mauern, und legte alles schreck- lich in Asche, doch leider fruchtlos für Odilo! — Frg. 5?) Wie lang regierte Odilo? Anlw. Von 7.37 bis 748 — Einem alten Todten- Verzeichniß des Emmeran - Klosters zufolge war der 18. Jäner 748 Odilos Slcrbkag. Frg. 3») Wie war der damalige Zustand des Chriftenthnms in Bojoarien, — welche Verdienste hatte Bonifaeius, der Apostel German niens, um Baiern, — wann stiftete Odilo die vier Bisthümer: Regensburg, Passau, Salzburg und Fr ei sing, — und mit welchen Kirchen und Klöstern schmückte dieser fromme Re- gent Baiern? Antw. Die heidnischen Bojoaren sahen im weiten Lande umher gottgeweibte Mauern von Kirchen anfstei- gen, hörten alltäglich Worte der Erlösung, Botschaft des Heils, und allnächtlich Gesarrq und Gebet der Mönche in den Kloster Chören, ihre Herzen wurden bewegt und sie gingen freiwillig zur Taufe; der Bekehrungen warm aber zu viele und zu schnelle, viele Priester und Lehrer des Wortes waren oftmals fast so unwissend und roh, als die 1821. I. und Ii. Buch, bei Jos. Eggensperger. Mit zwei Landkarten.

10. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 210

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
— 210 — sich fortan in einen Sack ober ein härenes Bußgewanb nnb gürtete sich mit einem bicfen Seil, auch wohl mit eiserner Kette. Dreimat täglich geißelte er sich, sieben Stuuben tag er im Gebete; seinen Unterhalt erbettelte er vor den Thüren. Ab ertrotz alles Betens und Fastens und aller Selbstreinigung fanb er feine Ruhe; ja die Seelenangst trieb ihn bis zu Selbstmorb-gebanfeu. Enblich nach toieberhotten Wunbern gewann Ignatius die Kraft, seine Zweifel zu übenninben. Er begann mit Erfolg Bußprebigten zu hatten und Kinder zu unterweisen; er that eine Wallfahrt nach Jerusalem, um die Christen im Gelobten Laube zu stärken und die Sarazenen zu bekehren. Aber bort untersagten ihm die Kirchenoberen zu prebigen, weil er Weber Vor-fenntniffe noch Vollmacht besaß. Er kehrte zurück und verlegte sich eifrig auf das gelehrte Stnbium. Obgleich schon tief in den Dreißigen, setzte er sich in Barcelona, dann in Alcala bei Mabrib auf die Schulbank, um Latein zu lernen. Er lebte vou Almosen; fein Leben wie seine Prebigten lenkten mehrmals den Verbacht der Ketzerei auf ihn. Sieben Jahre lang weilte er in Paris, um Philosophie und Theologie zu stubieren. Dort verbaub er sich mit einigen jungen Spaniern und Franzosen feierlich zu einer Be-kehrungs-Wallfahrt nach Palästina, _und als in Venebig binnen Jahresfrist feine Gelegenheit zur Überfahrt sich bot, begaben sie sich nach Rom. Schon bamals bezeichneten sie sich als die „Kompagnie Jesu"; beim als Solbateu, bereit höchste Tu-genb der Gehorsam, wollten sie Christus bienen als dem Felb-hauptmann im Kampfe gegen den bösen Feind. Auf den Straßen Veuebigs und Roms mahnten sie in feurigen Prebigten zur Buße; eine Hungersnot, welche der ungewöhnlich harte Winter verfchulbet, gab ihnen Gelegenheit, ihre Nächstenliebe zu bethätigen. Sv gewannen sie das Vertrauen des Voltes wie des Papstes Pauls Iii. „Der Himmel hat uns den Eintritt in Palästina verschlossen, um uns die Welt zu eröffnen," rief Loyola. Durch eilte feierliche Bulle gab der 1540 Papst dem Jefuiten-.Dr b eit die Genehmigung, welcher „unter Christi Fahnen Gott bienen" wollte und die Fürsorge für das Seelenheil wie die Ausbreitung des wahren, b. h. katholischen Glaubens, die Abhaltung geistlicher Übungen und frommer Werke, die unentgeltliche Erziehung der Jugeitb, Beichtehören und Krankenpflege als feine höchsten Ausgaben ansah. Neben den gewöhnlichen Mönchsgelübben war der Jesuit zu rückhaltlosem Gehorsam ausschließlich gegen die Befehle seines Vorgesetzten und des Papstes verpflichtet, gleichviel ob er unter Türken
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