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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 195

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordasien. 195 sie Spitze der Elbrus ist, das Uralgebirge an der Nordwestseite und hier eine Grànzwand zwischen Europa und Asien bildend, das Altai-Gebirge an der Süd- seite, das sich in den großen und kleinen Altai theilet und der Ostsibirische Gebirgszug, wozu der Jab lo, noi und der Stannowoi gehören, wovon das letz- tere und das Kamtsch attische Gebirge die nord- östlichsten Gebirge des Landes ausmachen und sich in der Nähe des Ochotskischen Meeres erheben. Die Haupt, abdachung geht gegen Norden, wohin auch die Haupt, flüsse Ob, Ienisey, Lena, Indigirka und Ko- lyma ihren Lauf nehmen, indem sie sich in das Eis- meer ergießen. Von den übrigen Hauptflüssen laufen der Anadyr nordöstlich in das Meer von Kamtschatka, die Wolga und der Kur südöstlich ins Kaspische Meer. Die größten Landseen sind: das Kaspische Meer und der Aralsee, welche beide jedoch nur zum Theil hieher gehören, und der Baikalsee. Der nördlichste Theil des Landes liegt in der nörd- lichen kalten Zone, wo die Kälte äußerst groß, die Winter sehr lang und die Sommer sehr kurz sind; der mittlere weit größere Theil liegt in dem nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, wo auch noch eine beträchtliche Kälte herrscht, der südlichste kleinere Strich liegt in dem südlichen Theile der nördlichen ge- mäßigten Zone, wo die Luft weit wärmer ist, besonders in den südlich vom Kaukasus gelegenen Gegenden. Die Hauptprodukte des nördlichsten Theiles, wo kein Ackerbau Statt findet, sind Fische und treffliches Pelzwild, daher daselbst auch Jagd und Fischerei die Einwohner hauptsächlich ernähren, wozu noch die Nenn- thierzucht kommt. In den mittlern Gegenden ist die Viehzucht wichtig, wovon vorzüglich die nomadischen Bewohner der ausgedehnten Steppen im südwestlichen Theile Rußlands sich ernähren. In vielen Gegenden hat man Getreide- und Obstbau und in den südlichsten Strichen Weinbau. Einen großen Reichthum des Lan- des machen auch die Waldungen und Bergwerke aus, indem man bier viel Platina, Gold, Silber, Kupfer, Blei und Eisen gewinnt. Von den vielen andern Mi- neralien sind besonders die erst kürzlich im Ural entdeck,

2. Erzählungen aus der Geschichte - S. 206

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
206 fand er die gleichen Menschen wie auf Guanahani, sowie die nm-uche Flle uitb Ueppigmt der Natur, aber keine Spur von An-Osten m mn @0lb ^r^te' Muteten die Eingeborenen nach Dahin steuernb kam Columbus zur Insel H ispaniola ober (St. Domingo). Hier aber zeigten die Einwohner, ob-gietch sie, rote die Bewohner von Euba und Guanahani, in ihrem Aeueren noch ganz wie rohe Naturmenschen erschienen, boch einigen Unterschieb von den letzteren. Sie hatten Oberhupter, Kaziken genannt; und von einem berselben, welcher sich auf einem Trag-sessel herber tragen lief?, erfuhr Columbus, ba sie oft von den Bewohnern der benachbarten Inseln angegriffen wrben, welche viele von ihnen fortschlepppten, um sie zu essen. Columbus legte hier aus den Trmmern eines seiner Schiffe, welches gescheitert Befestigung an und lie barin eine Besatzung von 30 Fretmlugen. Er selbst aber beschlo, seine Unternehmung vorerst nicht weiter zu verfolgen, sonbern nach Spanien zurckzukehren. -vsm Januar 1493 trat Columbus seine Rckreise an. Aber auf hoher See berfiel ihn ein so furchtbarer Sturm, ba er schon den Untergimg fr sich und seine Leute fr unvermeiblich hielt. Er schrieb daher seine Entbeckuug aus eine Pergamentrolle nieber verwahrte diese in einer wohlverschlossenen Tonne und warf die Tonne ins Meer, bamit sie die Wellen irgenbwo ans User trieben. Doch legte sich der Sturm wieber und nach einer nicht weiter ge-strten Fahrt langte er am 15. Mrz 1493 im Hafen von Palos an. Em allgemeiner Jubel empfieug ihn; die Glocken wrben ge-lautet, die Kanonen bonnerten, Alles wollte den Entbecker des neuen Landes sehen. Ferbinanb und Jsabella hielten sich gerabe tu Barcellona aus. Dahin eilte auch Columbus, und seine Reise trnrch Spanien war ein ununterbrochener Triumphzug. Das Konigspaar berhufte ihn mit Ehren; ein Sessel neben beut Knigsthrone war fr ihn bereit, auf welchem er feinen Bericht erstatten mute, und die Wrbe eines spanischen Granben war der Sohn fr das Gelingen seines groen Unternehmens. S- 121. Colmnbus' weitere Entdeckungsreisen. Durch den glcklichen Erfolg ermuthigt fanb sich eine groe Zahl Freiwilliger ein, welche eine zweite Fahrt mit Columbus in das neue Sanb unternehmen wollten, und auch der Hof gab ihm jetzt bessere Schiffe. Schon am 25. September 1493 lief er mit

3. Lese- und Lehrbuch für den Bedarf der Volksschulen - S. 49

1829 - Neustadt a.d.O. : Wagner
49 Nase bluten sahe. Hartherz kannte kein Wohlwollen gegen die Menschen. Emilie liebte jedes Vögelchen, jeden Busch bis zur Schwärmerei; jener konnte ungerührt die größten Welt- wunderwerke , die lieblichsten Auen betrachten, diese konnte sich an dem Blümchen nicht satt sehen, das auf der Wiese blü- hete. Eduard Sinnvoll stand zwischen Beiden in der Mitte; für Alles, was groß und gut, für Freud' und Leid hatte er ein empfängliches Gemüth, vergaß aber doch nie der Nothwendigkeit oder Nützlichkeit die Aufmerksamkeit zu wii* men, die sie forderten, blieb besonnen bei allen Empfindun- gen, und wußte dadurch diese in den gehörigen Schranken zu halten. Er wäre daher unfähig gewesen ein Thier zu mar- tern , wie cs Harthecz konnte, aber er konnte wohl em Thier tödten, wenn das Thier durch sein Leben schadete, oder im Tode nützte. Er freute sich der bunten Wiese und der liebli- chen Aue mit aller Innigkeit, aber das zertretene Veilchen be- weinen, wie Emilie, das konnte er nicht. Menschenblut er- schütterte sein Innerstes, aber in Ohnmacht siel er bei dessen Anblick nicht; er hatte Empfindung, war also nicht un- empfindlich, aber doch nicht empfindsam. 27. Denken. Das Vermögen zu denken arbeitet darauf hin, das Em- pfundene zu verstehen, und heißt deßwegen der Ver- stand. Seine Wirkung ist dreifach; nämlich er begreift das Empfundene, er beurtheilt es und zieht Folge- rungen oder Schlüffe daraus. 1. Die Empfindung gibt eine unentwickelte, verwor- rene Vorstellung; sie ist eine innere Bewegung, die noch nicht zum klaren Bewußtseyn gekommen. Sobald ich aber die Ursachen und Wirkungen, die Wahrheit, die Verhält- nisse und Beziehungen auf mein Seyn und Wesen, genug das ganze Wesen des Empfundenen zergliedere, beschaue, gleichsam betaste, begreife; so bekomme ich einen Begriff von der Sache. Ei, das ist schön, rief Adalbert aus, als er zum ersten Male eine Taschen-Uhr sahe, die sein Vater gekauft hatte! Wie glanzt Alles darinnen! Es lebt ja, Vater! Es bewegt sich, es pickt! Ach, wenn ich nur eine solche Uhr D

4. Lese- und Lehrbuch für den Bedarf der Volksschulen - S. 21

1829 - Neustadt a.d.O. : Wagner
21 zweckmäßige Mitte! wählt, der ist unklug; wer böse Zwecke sich vorsetzt, oder gute Zwecke durch böse Mittel zu errei- chen sucht, der ist thöricht. Wer immer unklug denkt und handelt, der ist ein Narr; wer immer thöricht handelt, ist ein Bösewicht; wer nur in einzelnen Fällen unklug handelt ist ein Irrender, und Irren ist menschlich; wer in einzelnen Fallen thöricht handelt, der ist ein Fehlen- der, und Fehlen ist verzeihlich. Wie handelte Karl, als er zu schnell lief? Wie Hanö Laugenichts? Wie Krispin? Her Mensch soll weise werden in der Welt! Ein weises, frommes Herz Das sei mein Schatz auf Erden, Sonst Alles, nur nicht dieß Kann mir entrissen werden. 17. Die Sinnlichkeit. Hören, Sehen, Schmecken, Riechen, Fühlen, das sind die Kräfte, durch welche ich die Dinge, die außer mir sind, in mich aufnehme, d. h. wahrnehme, daß sie sind, und wie sie sind; man nennt diese Kräfte die Sinne. Wieviel Hot also der Mensch Sinne? Wozu braucht er sie? Welche Sinne sind dir die liebsten? Warum? Wer nicht sehn, nicht hören kann, Ach, der ist ein armer Mann, Auch Geschmack, Gefühl, Geruch Schätzt der Mensch nie hoch genug. Die ganze Einrichtung unserer Sinne, nach welcher wir äußere Eindrücke in uns aufnehmen können, nennt man die Sinnlichkeit. Sie hat ihren Sitz nicht bloß in den unmittelbaren Sinncöwerkzeugm, als Augen, Ohren, Nase, u. s. w., sondern ruht ans der Einrichtung des gan- zen Körpers. Zu diesem Körper gehören aber, außer den Sinmsrverkz?ugen, noch viele andere Glieder, Fleisch und Knochen. Der Mensch hat einen Kopf, einen Rumpf, zwei Arme, und zwei Füße. Im Innern des Kopfs ist das Gehirn, von welchem das sinnliche Gefühl hauptsächlich auszugehen und abzulängen scheint. Im obern Theile des Rumpfes liegen die eoeln Eingeweide Herz und klin- ge, von welchem der Blutumlaus, und das Odemholcn,

5. Lese- und Lehrbuch für den Bedarf der Volksschulen - S. 193

1829 - Neustadt a.d.O. : Wagner
193 Komm also mit Frau und Kindern hübsch früh, und richte Dich ein, daß Du mit den Deinigen ein Mal über Nacht bei uns bleiben kannst, damit wir nach alter Sitte ein Paar frohe Tage mit einander zubringen können. Der Himmel erhalte uns Alle gesund und schenke uns gute Witterung und frohe Gemüther. Meine Frau laßt euch alle herzlich grüßen, und erwartet Euch, so wie Dein N. N. den 19. Octbr. 1824. alter Freund und Gevatter Christoph Lebemann. 7. An einen Arzt. 2,'eber Herr Doctor! Meine kleine Tochter Friederike, deren Siesich vielleicht noch erinnern, da Sie ihr im vorigen Jahre die Schutzpvcken eingeimpft haben ist plötzlich sehr krank ge- worden. Sie klagt über den Kopf, hat Uebelkeiten, Drüben im Halse, so daß sie kaum noch schlucken kann, und scheint viel Hitze zu haben, da sie öfter Etwas zu trinken verlangt. Sie ist 4 Jahre alt, ist sonst recht gesund und munter und mit keiner Kränklichkeit behaftet. Da sie jetzt auch wider / ihre sonstige Gewohnheit viel, obgleich unruhig schläft, so sind wir in großer Sorge und ersuchen Sie, so bald es nur möglich, sich gütig zu uns zu bemühen, um dem armen Kinde beizustehen. Wir setzen unser ganzes Vertrauen auf ihre Kunst und Ihre Sorgsamkeit, und hoffen, daß uns der liebe Gott durch Sie das liebe Kind gewiß erhalten wird. Rechnen Sie im Voraus auf unsere Dankbarkeit und Verehrung, mit der ich bleibe Ihr N. N. gehorsamster Diener den 20. Marz 1821. Hans Sorgevoll. 8. Bericht eines Dorfrichters an das Justiz-Amt. §)er unterzeichnete Ortsvorstand sieht sich in die traurige Nothwendigkeit verseht, dem Wohllöblichen Justiz-Amte zu Rechtenhausen gehorsamst anzuzeigen, daß der chiesige Mit- nachbar Caspar Ausfcld feit einiger Zeit an Geistes- verwirrung so sehr leidet, daß man, um seiner eignen Fa- N

6. Lese- und Lehrbuch für den Bedarf der Volksschulen - S. 45

1829 - Neustadt a.d.O. : Wagner
daß ich damals auf der Treppe, und -nach dem Artkbruchf sagte: „Wer weiß, wozu es gut ist!" Ob du feurig oder flüchtig, Trübe oder schläfrig bist, Jeder ist zum Guten tücht-g, Wer in Liebe thätig ist. Alles kann zum Beßten dienen, Was um's Beß're sich bemüht, Menschenglück und Würde -grünen, Wo der edle Sinn entblüht. ' 25, Die vernünftige Seele, oder die hohem Geisteskräfte des Menschen. Eo wäre ich doch weiter Nichts als ein Thier, sagte Ro- bert, als er bis hiecher gelesen halte; denn Alles was ich bin und kann und habe, das sind,- können, haben andere Thiere auch. Ich habe einen Körper, den haben auch dir Thiere. Ich habe an demselben die Werkzeuge zum Sehen, Hören, Schmecken, Riechen, Fühlen; eben so die Thiere. Ich habe eine Seele, d. h. daö Vermögen zu fühlen, zu mer- ken, zu begehren und daraus hervorgehende Leidenschaften und ein Temperament; das Alles ist eben so bèi den Thieren, bei einem nur mehr, bei dem andern weniger. Du hast Recht, mein Sohn, antwortete der Vater, auch die Thiere haben Eigenschaften und Kräfte den deini- gen ähnlich; aber wie du schon bei der Bildung deines Kör- pers und dem Gebrauche der Smneswerkzeuge es gefunden hast, so ist auch das Vermögen zu fühlen, zu mdrken, zu begehren weit ausgebildeter, als bei allen Thieren. Deine Leidenschaften und deiss Temperament sind clwas ganz An- deres, als du sie bei den Thieren beobachten kannst. Ob- gleich auch nur Naturtrieb oder Znstinct, so ist es doch ein sehr veredelter, zum Genusse und zur Thätigkeit vielmehr fähiger Naturtrieb. Das gebe ich gern zu, erwiederte Robert, daß wir veredelte Thiere sind, die alle thierische Anlagen und Kräfte in vorzüglichem Grade, vorzüglicher Ordnung und glückli- cherem Verhältnisse besitzen. Aber wenn man nun die ein- zelnen Kräfte, die sich zerstreut bei einzelnen Thieren in

7. Lese- und Lehrbuch für den Bedarf der Volksschulen - S. 29

1829 - Neustadt a.d.O. : Wagner
29 gerührt durch das, was mein Auge äußerlich gesehen, mein Dhr gebort, meine Zunge geschmeckt hat. Man nennt die- ses Gefühlsvermögen auch den innern Sinn, weil es uns gleichsam innerlich vorhält, was die äußeren Sinne (Hören, Sehen u f. w.) äußerlich aufgefaßt haben. Die Dinge in der Welt, die wir sehen und hören und uns dann auch innerlich vergegenwärtigen können, erscheinen uns aber nicht auf einem Puncte, sondern außer und neben einander, das nennen wir den Raum; und Alles, was wir thun, oder was sich zuträgt, geschieht n'cht auf ein Mal, sondern nach einander, das nennen wir die Zeit. Ich denke mir alle Dinge im Raume, das heißt also, ich denke mir sie neben einander, ich denke mir sie in der Zeit, d. h. nach einander, erst dieses und dann erst das andere. Im Raume ist Alles, in der Zc't geschieht Alles. Was ich mir im Raume denke, heißt ein Ding, eine Sache, ein Körper; was ich mir in der Zeit denke eine Bege- benheit, eine Handlung, ein Ereigniß. Z. B. der Stuhl, der Tisch, die Bänke befinden sich im Raume; daß ' du geboren wurdest, in die Schule gingst, lesen lerntest, gewachsen bist das geschah irr der Zeit. Die Erzählung der Dinge im Raume, heißt Beschreibung; die Erzäh- lung der Begebenheiten in der Zeit, heißt Geschichte. Die Beschreibung lehrt un- über den jetzigen Zustand, die Geschichte über .die Veränderungen oder Schick- sale der Dinge. So gibt cs eine Beschreibung der Erde, und aller Dinge auf der Erde, und eine Geschichte der Kriege, die geführt worden sind, der Menschen, die gelebt haben u. s. w. Was wir also in der Welt sehen, hören, schmecken u. s. w. oder auch innerlich uns vorstellen sollen, das denken wir uns immer im Raume und in der Zeit, d. h. neben einander gestellt und nach einander geschehend. Raum und Zeit umschließen mich, Was ich sehe, höre, fühle, Wenn ich gehe, sitze, spiele, Alles regt in ihnen sich. Raum, was nur mein Blick ermißt, Fassest du in deine Kreise, Dorf und Flur, und wie es heiße, > Dein ist Alles das, was ist.

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 48

1826 - Kempten : Dannheimer
48 o ten Baiern rasch , und plünderten bei ihrem Rückzüge zwei und fünfzig Tage lang mit allem Gräuel das ero- berte Land; — vom Lech bis an den Inn war Baiern mit Schutt und Leichen bedeckt. Odilo, mit wenigen feiner Treuen, erreichte zwar den Inn, wurde aber zu, letzt doch von den Feinden ergriffen - und nach Franken abgeführt. Hildrude reiste zu ihrem gefangenen Ge- mahl nach Frankreich. Odilo wurde wieder frei und mach Jahr und Tag seinem Volke zurückgegeben. — Wah- rend die Franken die Bojoarter überwanden, drang zwar Herzog Hunald mit seinen Wasken, treu dem gege- benen Worte, feindlich ober die Loire ins Land des Fran- ken'königs, bis Charles ein, eroberte diese Stadt, ver- brannte sie, schleifte ihre Mauern, und legte alles schreck- lich in Asche, doch leider fruchtlos für Odilo! — Frg. 5?) Wie lang regierte Odilo? Anlw. Von 7.37 bis 748 — Einem alten Todten- Verzeichniß des Emmeran - Klosters zufolge war der 18. Jäner 748 Odilos Slcrbkag. Frg. 3») Wie war der damalige Zustand des Chriftenthnms in Bojoarien, — welche Verdienste hatte Bonifaeius, der Apostel German niens, um Baiern, — wann stiftete Odilo die vier Bisthümer: Regensburg, Passau, Salzburg und Fr ei sing, — und mit welchen Kirchen und Klöstern schmückte dieser fromme Re- gent Baiern? Antw. Die heidnischen Bojoaren sahen im weiten Lande umher gottgeweibte Mauern von Kirchen anfstei- gen, hörten alltäglich Worte der Erlösung, Botschaft des Heils, und allnächtlich Gesarrq und Gebet der Mönche in den Kloster Chören, ihre Herzen wurden bewegt und sie gingen freiwillig zur Taufe; der Bekehrungen warm aber zu viele und zu schnelle, viele Priester und Lehrer des Wortes waren oftmals fast so unwissend und roh, als die 1821. I. und Ii. Buch, bei Jos. Eggensperger. Mit zwei Landkarten.

9. Lehr- und Lesebuch für die Schüler in Tirol - S. 26

1808 - Innsbruck : Wagner
26 Kurze Säße zur Erweckung der Aufmerksamkeit nes, den Schall einer Glocke und den Knall einer Flinte oder Kartone hören. Ich fühle, daß das Feuer brennt, und das frische Quell-wasser kühlt, daß die Sonnenstrahlen mich erwär- men, daß der Stein hart, die Wolle weich, das Eis kalt, der Spiegel glatt und der Hut rauh ist.— Ich sch m e ck e die Süßigkeit des Zuckers, die Saure "des Essigs, und die Bitterkeit der Mandel. Ich rieche mit Wohlgefallen den Duft der Rose, des Veilchens, der Hyacinthe und der A'urikek. Ich riechd mit Mißfallen den Duft einiger Blumen, und empfinde den üblen Geruch des frischen Mistes. Ich erinnere mich einer Geschichte, die ich vor einiger Zeit gehört; eines Fremden, den ich einmal ge- sehen; eines Schmerzes, den ich ehemals empfunden; eines Vergnügens, daß ich vor langer Zerr genossen; und dessen, was ich gestern in der Schule gelernt habe. Ich kann mir vorstellen, wie ein Schiff aussteht, denn ich habe schon oft Schiffe gesehen. Ich kann mir vorstellen, wie mein Vater, meine Mutter und mein Bru- der aussehen, ob ich sie gleich jetzt nicht vor mir sehe. Ich kann mich an alles, was ich gesehen, gehört, em- pfunden und gefühlt habe, deutlich erinnern, oder ich kann mir dieß alles vorstellen, ohne dazu meinen Kopf, meine Hand, meinen Fuß, meine Augen, Ohren und Nase zu gebrauchen. Die Kräfte, mit welchen ich mir etwas vorstelle, mich an etwas erinnere, über etwas nachsinne, etwas empfinde und etwas will, oder etwas verlange, sind keine Kräfte meines Leibes, sondern K r a f- t e meiner Seele oder Se elen Krafte. Meine Seele ist in mir, aber ich kann sie nicht sehen, son- dern ich kann nur an meinen Vorstellungen, Gedanken und Empfindungen merken, daß ich eine Seele habe. Hätte ich keine Seele, so könnte ich nichts begreifen, nichts lernen, nichts verstehen; ich könnte weder rechnen, noch schreiben, noch lesen; denn indem ich lese, oder rechne, muß ich zugleich denken, und denken kann ich nur mit meiner Seele. Mit meiner Seele denke ich, indem ich rech- ne , an die Zahlen, welche ich zusammenzählen oder abzählen, theilen oder vervielfältigen soll. Mit mei-

10. Lehr- und Lesebuch für die Schüler in Tirol - S. 198

1808 - Innsbruck : Wagner
iy8 Gesundheitslehre. denn Vernunft und gme Gesinnungen sind die eigen- thümlichsten und größten Vorzüge des Menschen. Wenn also euer Körper noch so gesund und noch so schön ist, und ihr habt ein zorniges, rachgieriges, oder zänkisches und halsstarriges Gemüth, seyd ungehorsame, oder fau- le, oder leichtsinnige Kinder, so wird euch k in vernünf- tiger Mensch um eures schönen Körpers willen lieben und achten. Darum bemühet euch mit gleicher Sorg- falt die Gesundheit und Schönheit eurer Seele und eu- res Körpers zu erhalten. iz. Von dem Verhalten in Krankheiten. ju\inbeu und Erwacbiene leben nicht immer vernünftig,, erdenklich und mäßig, und daher sind sie nicht immer gesund, sondern fühlen sich oft krank und schwach,. Wie sollen sie sich dann verhalten? Dieß sollet ihr jetzt lernen, lieben Kinder. Wer sich krank fühlt, soll sich vor allen Dingen ru- hig und geduldig verhalten, und die Hülfe eines Arztes suchen. Das thun leider nur wenige Kranke. Sehr viele wollen in der Krankheit nicht ruhig seyn, sondern arbeiten, und ihre Geschäfte betreiben, und dadurch machen sie die Krankheit schlimmer. Andere wollen sich nicht geduldig den Befehlen und Anordnungen des Arz- tes unterwerfen, sondern geschwind geheilt seyn, und nehmen darum einen Quacksalber an , der dann freilich die Krankheit oft geschwind genug vertreibt, aber auf eine solche Art, daß eine noch gefährlichere Krankheit hinterher kommt. Ihr fraget, lieben Kinder, was Quacksalber sind? So nennt man die niedrigen Betrüger, welche sich rüh- men, alle Krankheiten schnell und glücklich zu heilen, ja sogar die Bcgchaffenheit und den Ursprung der Krank- heit aus dem Urin des Kranken sicher beurtheilen zu können, und die doch nicht die allergeringste Kenntniß vom menschlichen Körper, von den Heilkräften der Na- tur , und von den Kräften der Arzneimittel haben, da- her auch nicht von der Obrigkeit zu Aerzten bestellt sind, sondern sich eigenmächtig und heimlich zu Aerzten aus- werfen. Ueberall finden sich solche Betrüger, und ger \
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