Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 91

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
91 die Rechtlichkeit der Rmer, als der den Heldenmuth der Jung-freut gab er die Cllia frei und erlaubte ihr, dte ihrer Begleiterin-nen mitzunehmen, welche sie sich auswmen wollte. Ste whlte die jngsten und kehrte mit ihnen nach Rom zuruck Der vertriebene König Tarquinius aber, um welchen sich Por-sena nicht mehr weiter kmmerte, suchte die Städte tn Sattum aeaett Rom aufzureizen. Nach einem Krteg zwischen Rom und den latinifchen Stdten auch von den letzteren verlassen, zog er sich nach Cum in Campanien zurck und starb bald darauf. . 54, Innere Bewegungen in Rom. Die Auswanderung auf den heiligen Berg. Cfo der rmischen Republik, welche nach Vertreibung der K-niae eingerichtet worden war, hatten die Patrizier noch alle Vorrechte im Staate, während die Plebejer nur die Lasten zu tragen hatten und zu allen Dienstleistungen verpflichtet waren, ohne da-fr auch Vortheile zu genieen. So muten die Lederen ut den ununterbrochenen Kriegen mit den benachbarten Vlkerschaften Kriegsdienste thun, zu Hause die Bebauung ihrer Felder vernach-lssigen und, wenn ihnen dadurch die Mittel ausgieugen, bet den reichen Patriziern Geld leihen. Die Schuldgesetze waren aber uerst hart, so da der Plebejer, wenn er seine Schuld nicht bezahlen konnte, oft seine Freiheit verlor. Wenn ferner den Fein-den ein Stck Landes abgenommen worden war, so wurde dies als Staatsgut erklrt; der Genu desselben stand aber ausschlielich den Patriziern zu, und die Plebejer hatten nur die Last, es erobern zu helfen. , ^ .. Heber solche und hnliche Verhltnisse entstand bald llnzu-friedeuheit unter den Plebejern, und als einmal ein wohlverdienter Kriegshauptmann aus dem Schuldkerker mit sichtlichen Spuren harter Mihandlung entsprang, brach ein offener Aufstand aus. Die Plebejer beschlossen 494 v. Chr. aus Rom auszuwandern und eine eigene Stadt zu grnden. Sie zogen auf den in der Nhe von Rom gelegenen heiligen Berg (mons sacer, so genannt weil ihn die Plebejer dem Jupiter weihten). Der Senat, welcher jetzt erkannte, in wie groe Gefahr die Patrizier kmen, wenn ein uerer Krieg entstnde, beschlo unter jeder Bedingung die Plebejer wieder zu gewinnen. Er schickte daher als Unterhndler in ihr Lager den Menenius Agrippa, einen beredten und bei den

2. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 134

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
Mittelmeer wehrten des Knigs Flotten die normannischen und maurischen Seeruber ab. 5. Karl der Groe als Friedens fr st. 1. Auch im Innern seines Reiches brachte der König seinen Willen kraftvoll zur Geltung. Den Heerbann jedes Gaues sammelte und fhrte der Graf, der zugleich au Knigs Statt das Gaugericht leitete und die kniglichen Gter beaufsichtigte. Er leistete in des Knigs Hand den Treueid und erhielt von ihm als Lohn ein Gut zu Lehen, ^eine Amtsfhrung berwachten Knigsboten oder Sendgrafen, welche Karl aus seinen Bischfen und Grafen whlte. Auf dem freien Bauer ruhte vorwiegend die Last des Kriegsdienstes. Er hatte sich fr den Feldzug, der ihu den Sommer hindurch seinem Berns entzog, selbst auszursten und zu verpflegen. Zum Dank wahrte ihm der König das Recht, nur von Richtern (Schffen) seinesgleichen gerichtet zu werden und in den Heeresversammlungen, die jetzt im Mai stattfanden, der Krieg und Frieden mitzuentscheiden. Dennoch trieb die Not immer mehr Bauern, ihre Hufe an einen Groen (etwa den Grafen) oder eine Kirche abzutreten. Whrend diese Grundholden" sich ganz dem Landbau widmeten, konnte der Lehensherr mit seinen freien oder unfreien Reisigen fr sie der Kriegspflicht gengen. Diese Vasallen bildeten sein Gefolge, wie er selbst als Vasall zum Knigsgesinde gehrte. 2. Der König war der grte Grundbesitzer, aber auch der beste Landwirt seines Reiches. Auf seinen Gtern erhoben sich ganze Drfer, deren freie oder hrige Bauern an einen Bevoll-mchtigten aus ihrer Mitte, den auf dem Fronhof sitzenden Meier, Schlachtvieh, Korn und Wein zinsten oder als Hand-werker und Landwirte fronten. Die Bebauung der Pfalzgter leitete der König selbst mit genauer Sachkenntnis. Unter seinen Augen entwickelten sich die Knigshfe mit ihren Hhnern und Schwnen, ihren Bienenstcken und schellenbehangenen Rindern, ihrem Obst- und Gemsebau zu Musteranstalten fr den Land-bau, der immer tiefer eindrang in den gerodeten Wald. 3. Karl hatte keine Hauptstadt. Abwechselnd hielt er Hof in den steinernen Herrenhusern seiner Hofgter, den Pfalzen (palatium), mit Lauben, Obergeschossen und Nebengebuden von Holz: Attigny an der Aisne, Herstal an der Maas, am Rheine Nimwegen und Ingelheim, Speier und Worms. Eine auergewhnlich hohe Gestalt von kraftvollem, ebenmigem Gliederbau, mit starker Nase und hellen, freundlichen Augen,

3. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 253

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 253 - Gutsherr seine Pacht, die Geistlichkeit den Zehnten durch Steuer-Pchter eintreiben, welche die Leute unbarmherzig anspluder-ten. Um nicht durch diese Wlfe und Blutegel" um alles ge-bracht zu werden, geno der Bauer nur verstohlen anstndige Nahrung; Hungersnot und Brotkrawalle kamen hufig vor; der Wildschaden war ebenso schlimm wie in Deutschland vor dem Bauernkriege. Der wohlhabende Brgerstand aber mute dem König immer wieder Arbeiten liefern und Geld vorschieen; dafr ver-langte er Einsicht in die Fhrung des Staatshaushaltes. Dabei verscherzte Ludwig Xv. noch mehr als der Regent durch wrdelose Haltung die Achtung seines Volkes. Dieser Zeitgenosse des groen Friedrich beschftigte sich am liebsten mit Sticken, während seine Freundin, die Marquise von Pompadour, die Regierungsgeschfte erledigte. 2. Da fanden denn die Freiheitslehren von Schriftstellern wie Voltaire und Rousseau fruchtbaren Boden; die begin-nende Auflehnung der amerikanischen Hinterwldler lockte zur Nachahmung, als Ludwig Xv. starb. Sein zwanzigjhriger Enkel, Ludwig Xvi., warf sich mit seiner holden Gattin Marie Antoinette, Maria Theresias Tochter, auf die Knie, um Kraft betend zu dem schweren Amte, das er viel zu jung auf sich nehmen msse. Diese Kraft hat er nie gewonnen. Bald nach seinem Regierungsantritte bat ihn einer seiner Intendanten (Statthalter) um Entlassung; er wolle das Volk nicht erdrcken durch weitere Steuern. Ihn machte Ludwig zu seinem Finanzminister, und Turgot hielt ihn eindringlich zur Sparsamkeit an und zur Bezahlung der Staatsschulden; er drfe auch die, welche er liebe, nicht bereichern auf des Volkes Kosten. Mit Feuereifer ging der Minister an die Beseitigung der Mi-stnde; der Ha der Schurken ist meine Ehre," sprach er. Da Geistlichkeit und Adel vom Staate die grten Vorteile genssen, sollten sie eine Ehre dareinsetzen, nicht abgabenfrei zu sein, während dem Baner wegen rckstndiger Steuer der Koch-topf gepfndet werde. Ludwig urteilte: Die einzigen, welche fr das Volk ein Herz haben, sind Turgot und ich." Allein der Hof und die belberatene Knigin drngten so lange, bis Lndwig den edetn Mann in Ungnaden entlie. Ein spterer Minister, der Genfer Bankier Necker, nahm Turgots Gedanken wieder auf: Sparsamkeit am Hof und Ein-bernfnng der stnde (Etats g^neraux); diese Vertretung der Geistlichkeit, des Adels und der Städte war seit fast zwei Jahrhunderten nicht mehr versammelt worden.

4. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 114

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
114 einer Verschwrung verwandter Fürsten, die seine Gre nicht ertrugen. Das Volk aber feierte noch jahrhundertelang in seinen Schildgesngen den Namen seines groen Befreiers, dem auch Rom seine Ehrfurcht nicht versagte. Ii. Die Vlkerwanderung. 1. Die Vlkerbnde und die Hunnen. 1. Die zahlreichen Stmme, in welche das Germanenvolk nach Armins Tode neuerdings zerfiel, konnten die Lande am Oberrhein nicht schtzen vor fremder Herrschaft. Seit den Tagen Hadrians deckte die rmischen Grenzprovinzen ein 60 Meilen langer Wall, der von der Mudung der Sieg und Lahn bis zur Altmhl und Donau reichte und den Schwarzwald samt seinen Pssen zu einem Vorlande Roms, dem Zehntlande" machte. Baden und Wiesbaden wurden Rmerbder". So wurde der Germane an seinen Raubzgen verhindert; von rmischen Kriegsgefangenen und dem gallischen Nachbar lernte er manche Verbesserung in Haus und Feld. Die Jagd wich dem Landbau, die Wildschur dem Leinenrock. Das hlzerne Wohnhaus, manchmal Stallung und Scheuern unter einem Dach umfassend wie heute noch in Westfalen, wurde mit farbigem Thon anmutig verziert; mit dem umzunten Garten bildete es das persnliche Eigentum des Hofmannes", der indes nach Bedarf und Belieben auch in den Wald hiueinrodete, um fr sich oder seine Shne Hufen" zu gewinnen: Gter von etwa 30 Morgen, deren Ertrag der Eigentmer zu heben" hatte-Auch der halbfreie (hrige") Mann geno in besonderer Htte seine eigene Huslichkeit; nur da er seinem Herrn Vieh und Getreide zinsen oder mit gebtem Handwerksgriffe Kleidungsstcke und Gerte fr Ackerbau, Jagd und Krieg fertigen mute. Die Sitten wurden allmhlich milder. Die hergebrachte Blutrache wurde durch das Wergeld verdrngt: eine allgemein gltige Ab-findung, welche an den Geschdigten oder dessen Angehrige, gewhnlich in Rindern, entrichtet werden mute. 2. Wie die Hufe der Sippen zu Drfern, so schlssen sich benachbarte Stmme zu V l kerbu d eu zusammen. In Sd-deutschland, vom Grenzwall bis zum Bhmerwalde breiteten sich die Sueben (Schwaben) oder Alemannen ans, und aus Bhmen kamen spter die von den Markomannen stammenden

5. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 137

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
137 2. Ein Vergleich schien den Zwist zu beenden, als die Kunde kam, der Sultan von Mossnl fem Tigris) habe das im ersten Kreuzzuge gegrndete christliche Frstentum Edessa vernichtet. Diesmal ergriff die Bewegung auch die Deutschen; um die Weihnachtszeit 1146 nahm König Konrad nach langem 1146 Widerstreben aus der Hand des Cisterzienser-Abtes Bernhard von Clairvaux weinend Kreuz und Fahne: Dem Herrn will ich dienen, der mich ruft." Von Regensburg fhrte er sein Heer an der Donau abwrts. Ludwig Vii. von Frankreich folgte ihm nach. Der Griechenkaiser setzte die Fremden rasch der den Bosporus. In den Wsten Kleinasiens zwangen Hunger und Krankheit und die Pfeile der Trkenreiter den König zur Umkehr. Haufen toter Menschen und Tiere bezeichneten seinen Weg; er selbst kam krank nach Konstantinopel zurck. 3. Kaum genesen, ging er mit dem König von Frankreich zu Schiff nach Akkon und lie sich zu einem Feldzuge gegen Damaskus verleiten. Dort trafen ihn erneute Verluste; die Untreue des Knigs von Jerusalem zwang ihn abzuziehen. 3. Das Rittertum. 1. Die Bauern hatten seit Karl dem Groen ihre Freiheit allmhlich eingebt; das letzte Bauernheer hieben die Anhnger Rudolfs von Schwaben am Neckar zusammen. Bischse, Grasen, Klster belehnten jngere Bauernshne, fr die sich lngst kein rodbarer Wald mehr sand, mit Teilen ihres Grundbesitzes; kleine Hofleute stellten sich freiwillig unter den Lehensschutz eines mchtigen Nachbars.' Dafr lieferten diese Grnndholden" dem Grundherrn" oder seinen Meiern Zins-wein und Ziuskoru oder arbeiteten fr ihn als Handwerker. Der Grundherr als Graf oder der Meier bte die Gerichts-barkeit. Der Ritterschaft" lag auch die Kriegspflicht ob. Die geistlichen und weltlichen Fürsten bildeten mit den Grafen den ersten, die Gemeinsreien (Freiherren) den zweiten Schild; aus den waffentchtigen Reitern", die von den Grundherren des hohen Adels Land zu Lehen erhielten und sich ihnen dafr in Treue angelobten wie die Gefolg-schaften der Urzeit, erwuchs der niedere Adel: aus den freien Dienstmannen bestand der dritte, aus den unfreien der vierte Schild. Auf den Kreuzzgen entwickelten sich nach romanischem Vorbild eigene Bruche, Rechte und Anschauungen dieses Standes. 2. Der zum Schildesamt" bestimmte Knabe erhielt vom siebten Jahr an im Edeldienst" eines Fürsten oder Edeln,

6. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 122

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
zu Lehen. Seine Amtsfhrung berwachten Knigsboten oder Sendgrafen, die Karl aus seinen Bischfen und Grafen whlte. Auf dem freien Bauer ruhte vorwiegend die Last des Kriegsdienstes; er hatte sich fr den Feldzug selbst auszursten und zu verpflegen. Zum Dank wahrte ihm der König das Recht, nur von Richtern (Schffen) seinesgleichen gerichtet zu werden und in den Heeresversammlungen, die seit Pippin im Mai stattfanden, der Krieg und Frieden mitzuentscheiden. Dennoch trieb die Not immer mehr Bauern, ihre Hufen an einen Groen (etwa den Grafen) oder eine Kirche abzutreten. Whrend diese Gruudholdeu" sich dem Landbau widmeten, ge-ngte der Lehensherr mit seinen freien oder unfreien Reisigen fr sie der Kriegspflicht. Diese Vasallen bildeten sein Ge-folge, wie er selbst als Vasall zum Knigsgesinde gehrte. 2. Der König war der grte Grundbesitzer, aber auch der beste Landwirt seines Reiches. Auf feinen Gtern, berall im Reich, erhoben sich ganze Drfer, deren freie oder hrige Bauern an einen Bevollmchtigten aus ihrer Mitte, den auf dem Fronhof fitzenden Meier, Schlachtvieh, Korn und Wein zinsten oder als Handwerker und Landwirte fronten. Die Bebauung der Pfalzgter leitete der sachkundige König selbst. Die Knigshfe entwickelten sich mit ihren Hhnern und Schwnen, ihren Bienenstcken und schellenbehangenen Rindern, ihrem Obst- und Gemsebau zu Musteranstalten fr den Landbau, der immer tiefer in den Wald eindrang. 3. Karl hatte keine Hauptstadt. Abwechselnd hielt er Hof in den steinernen Herrenhusern seiner Hofgter, den Pfalzen (palatium), mit Lauben, Obergeschossen und Neben-gebnden von Holz: Attigny an der Aisne, Herstal an der Maas, am Rheine, der Hauptverkehrsader seines Reiches, Nimwegen und Ingelheim, Speier und Worms. Eine auer-gewhnlich hohe Gestalt von kraftvollem, ebenmigem Glieder-bau, mit starker Nase und hellen, freundlichen Augen, prch-tigern Silberhaar um das schne Haupt, aufrecht einher-schreitend, in einfacher Kleidung, welche die eigenen Tchter gesponnen und genht hatten, ein Feind aller Unmigkeit und Ziererei, die er wohl auf der Jagd im Ardennerwalde verhhnte: so lebte der Monarch in stetem Wechsel von Arbeit und Erholung. Ihn umgaben seine Angehrigen und zahllose Hofbeamte: Kmmerer und Truchse, Schenk und Mareschalk (Stallmeister), Pfalzgraf und Kapellanus (Hofpfarrer); Knstler und Gelehrte verschiedener Lnder belebten die frnkische oder lateinische Unterhaltung; seine Tchter Rotmut, Bertha, Gisela sangen zu Laute und Harfenspiel. Der Hof war die Pflege-

7. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 192

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
192 2. Albrecht von Wallenstein war nach dem Tode seiner protestantischen Eltern von den Jesuiten zu Olmtz erzogen. Aus der Nrnberger Universitt Altdorf wegen leichtfertiger Streiche beinahe ausgewiesen (relegiert"), studierte er in Padua und Bologna und focht dann unter Kaiser Mathias und Erzherzog Ferdinand gegen Trken und Vene-tianer. Zu dem groen mhrischen Grundbesitze, den seine erste Gemahlin ihm zugebracht, kaufte er um einen Spott-preis der 60 Landgter, die in Bhmen eingezogen (konsis-ziert) worden waren; der Kaiser erhob ihn zum Herzog von Friedland. Die ungeheuren Einknfte seiner Besitzungen ver-wendete er nun zur Anwerbung eines kaiserlichen Heeres; die Verpflegung wurde nach Mansfelds Vorbilde den Lndern aufgebrdet, durch welche die Kriegsfurie" hinzog. 3. An Tillys Seite erschien er im Felde. Mansfelds 1626 Truppen wurden an der Elb brcke bei Dessau zertrennt und zerhackt". Als der Graf dann durch Schlesien nach Ungarn zog, um sich mit dem calvinistischen Fürsten Bethlen Gabor von Siebenbrgen und den Trken zu vereinigen, holte ihn Wallenstein ein und bewog die beiden Bundes-genossen zum Abzge. Vllig verlassen, aber ungebeugt, wollte Mausfeld in Venedig Hilfe suchen. Unterwegs ereilte ihn der Tod, den er stehend, auf zwei Offiziere gesttzt, erwartete. Wallenstein hatte die sterreichische Monarchie gerettet. 4. Inzwischen schlug Tilly den König Christian nordwestlich des Harzes bei Lutter am Barenberge. Ligistische und kaiserliche Regimenter verwsteten Schleswig-Holstein und Jtland; die sterreichischen Banner spiegelten sich in der Nord- und Ostsee. Der Friedlnder, zum Herzog von Mecklenburg erhoben, gedachte Dnemark zu unterwerfen, mit Hilfe der Hansestdte eine dentsch-spanische Handelskompagnie und auf den ozeanischen und baltischen Meeren" eine kaiserliche Seemacht zu schaffen, zu deren General" er schon ernannt war. Da scheiterten seine stolzen Plne an der Uneinnehm-barkeit der kleinen pommerischen Hafenstadt Stralsund, die von Dnemark und Schweden untersttzt wurde. Im Frieden von Lbeck erhielt Christian Iv. seine Lnder zurck. Walleusteins Warnungen miachtend, gebot der Kaiser 1629 durch das Restitutionsedikt eigenmchtig, da alle Stifter, die seit dem Augsburger Religionsfrieden den Protestanten zugesallen: die Erzbistmer Magdeburg und Bremen und etwa zwlf Bistmer, der katholischen Kirche zurckgegeben werden sollten. Der deutsche Protestantismus schien vernichtet.

8. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 194

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
194 Muttersprache, beherrschte er ein halbes Dutzend Sprachen; im Thukydides und Xenophou suchte er seine Vorbilder. Der grte Feldherr seines Jahrhunderts, fhrte er wohl auch, den Degen in der Faust, persnlich seine Scharen ins Feuer; vor Ingolstadt wurde ihm sein Schimmel unter dem Leib erschossen, fast in derselben Stunde, in der Tilly zu Regens-brg seinen Wunden erlag. 5. Dem Kaiser blieb keine andere Rettung als Wallen-stein. In gleichmtigem Vertrauen auf seine Sterne hatte der unergrndliche Mann diesen Augenblick erharrt und inzwischen seine bhmischen und schlesischeu Gter mit ausschlielich deut-scheu Beamten trefflich verwaltet; seine Frsorge erstreckte sich bis auf kranke Haustiere. Er erbaute Klster, Kirchen, Lehr-anstalten, zog fremde Handwerker heran, suchte die Seidenzucht einzubrgern; in seiner Residenz Gitschin begann er einen prchtigen Palast zu bauen mit Parkanlagen und Linden-gangen, ja er wollte eine Hochschule und ein Bistum errichten. Jetzt warb er, im Besitze weitgehender Vollmacht, ein Heer und fhrte' es, die Sachsen aus Bhmen drngend, nach Bayern. Gustav Adolf mute innehalten auf seiner Sieges-bahn. Monatelang lag er in wohlverschanztem Lager bei Nrnberg den Friedlndischen gegenber, bis es an Brot fehlte und an Totengrbern fr die Soldaten und Brger, die von Hunger und Pest hingerafft wurden. Endlich, nach einem furchtbaren Ansturm auf die alte Beste", den Schlssel zu Wallensteins unbezwingbarer Stellung aus den Hhen der der Regnitz, zog der Schwede von dornten, um den Fuchs ans dem Loche zu kriegen". Aber der Generalissimus brach unter Mord und Brand in Sachsen ein, und Gustav Adolf mute dem Kurfrsten 1632 beispringen. Bei Ltzen maen sich die beiden groen Heer-fhrer. Da traf den König im Getmmel eine tdliche Kugel. Ein solches Ende mag er geahnt haben, als er in Erfurt von seiner Gattin Abschied nahm, die ihm aus Sehnsucht nach-gereist war. Mit Schweden weinte Deutschland um den toten Helden; selbst dem Kaiser wurden die Augen feucht, als man ihm das blutige Koller des edelsten seiner Feinde berbrachte. 4. Bernhard von Weimar. . 1. Mit Gustav Adolf hatte der Krieg seine Seele verloren. Nur wenige Fürsten vermochte Axel Oxenstierna, der fr des Knigs Tchterlein Christine die Regierung fhrte, beim Bndnis festzuhalten. Dennoch drang der junge Herzog

9. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 305

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
305 whlt (indirektes Verfahren) aus 4 Jahre; alle 2 Jahre scheidet die Halste aus (am 1. Juli: 79). Das (aktive) Wahlrecht der Urwhler beginnt mit dem vollendeten 25., die Whlbarkeit (passives Wahlrecht) mit vollendetem 30. Lebensjahr. r, Der Groherzog beruft die Stnde/vertagt sie und kann sie auf-lo>en ( 42). Er ernennt den Prsidenten der Ersten Kammer: die Zweite whlt ihren Prsidenten selbst ( 45). Alle zwei Jahre mu eine Standeversammlung stattfinden: Legislaturperiode ( 46) Die tandeghetier Wrfen von ihren Whlern keine Instruktionen annehmen xoimmun9en' uerungen und wahrheitsgetreue Berichte sind Mafios (S 48 a). Zur Verhaftung eines Studegliedes ist die ausdrckliche Erlaubnis seiner Kammer ntig. / ' 3. Ohne Zustimmung der Stnde kann keine Auflage ausgeschrieben oder erhoben ( 53), kein Anlehen auer in dringenden Fllen, namentlich bei Kriegsrustung ( 63), gemacht ( 57), keine Domne veruert werden ( 58). Mit dem Entwurf des Auflagegesetzes wird der Staats voran schlag (Budget) und eine genaue bersicht der die Ver-der sur die frheren Etatsjahre bewilligten Gelder bergeben ^ Die Kammern haben das Recht der Vorstellung und B e s ch w er d e ? v^) Der Groherzog sowie jede Kammer hat das Recht, Gesetze vorznsch la gen (65a) Die Beratungen der Kammern sind ffentlich ^ 78' 77). Die Minister und Mitglieder des Ui,!b. die Groherzoglichen Kommissarien haben jederzeit Vi,""b H]uijen ^hort werden, wenn sie es verlangen ( 76). Gltige & J * n ti.faf,evlr ammern durch absolute Stimmenmehrheit i Si 3e/n Versammlung", d. h. in der Ersten Kammer bei An-Ehh? Xr der Seiten von 35 Mitgliedern ( 74). Ein Ge- Lr Verfasiungsurkunde ergnzt, erlutert oder abndert, bedarf tber beslni ְ" 3wei ntn der anwesenden Stndeglieder in Mrder beiden Kammern (rela ti v e Zweidrittelsmehrheit: 64). ilimmi.tt." stc ^l..[nt!te (Bezge des Groherzogs) kann ohne Ru-ws " f"nbe, "lcht erhht und ohne Bewilligung des Groherzoas niemals gemmdertwerden" ( 59). a nb verantwortlich. Die Zweite Kammer hat das Recht sie wegen Verletzung der Verfassung oder schwerer Gefhrdnna bt Te t' ^^lfabrt 'es Staates Wtssffis bt die Erste Kammer als Staatsgerichtshof in Verbindung mit dem Rs" Zs o erst-n Gerichtshofs und' acht weiteren Achtem S sehen ( 67 Jlg" ^U"9 Angeklagten aus dem Staatsdienst vorge-

10. Lese- und Lehrbuch für den Bedarf der Volksschulen - S. 193

1829 - Neustadt a.d.O. : Wagner
193 Komm also mit Frau und Kindern hübsch früh, und richte Dich ein, daß Du mit den Deinigen ein Mal über Nacht bei uns bleiben kannst, damit wir nach alter Sitte ein Paar frohe Tage mit einander zubringen können. Der Himmel erhalte uns Alle gesund und schenke uns gute Witterung und frohe Gemüther. Meine Frau laßt euch alle herzlich grüßen, und erwartet Euch, so wie Dein N. N. den 19. Octbr. 1824. alter Freund und Gevatter Christoph Lebemann. 7. An einen Arzt. 2,'eber Herr Doctor! Meine kleine Tochter Friederike, deren Siesich vielleicht noch erinnern, da Sie ihr im vorigen Jahre die Schutzpvcken eingeimpft haben ist plötzlich sehr krank ge- worden. Sie klagt über den Kopf, hat Uebelkeiten, Drüben im Halse, so daß sie kaum noch schlucken kann, und scheint viel Hitze zu haben, da sie öfter Etwas zu trinken verlangt. Sie ist 4 Jahre alt, ist sonst recht gesund und munter und mit keiner Kränklichkeit behaftet. Da sie jetzt auch wider / ihre sonstige Gewohnheit viel, obgleich unruhig schläft, so sind wir in großer Sorge und ersuchen Sie, so bald es nur möglich, sich gütig zu uns zu bemühen, um dem armen Kinde beizustehen. Wir setzen unser ganzes Vertrauen auf ihre Kunst und Ihre Sorgsamkeit, und hoffen, daß uns der liebe Gott durch Sie das liebe Kind gewiß erhalten wird. Rechnen Sie im Voraus auf unsere Dankbarkeit und Verehrung, mit der ich bleibe Ihr N. N. gehorsamster Diener den 20. Marz 1821. Hans Sorgevoll. 8. Bericht eines Dorfrichters an das Justiz-Amt. §)er unterzeichnete Ortsvorstand sieht sich in die traurige Nothwendigkeit verseht, dem Wohllöblichen Justiz-Amte zu Rechtenhausen gehorsamst anzuzeigen, daß der chiesige Mit- nachbar Caspar Ausfcld feit einiger Zeit an Geistes- verwirrung so sehr leidet, daß man, um seiner eignen Fa- N
   bis 10 von 16 weiter»  »»
16 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 16 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 2
3 0
4 0
5 1
6 0
7 0
8 1
9 0
10 4
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 1
26 10
27 0
28 0
29 0
30 0
31 2
32 0
33 2
34 0
35 0
36 0
37 4
38 1
39 2
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 3
47 0
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 9
1 29
2 5
3 12
4 14
5 1
6 4
7 14
8 8
9 28
10 0
11 13
12 1
13 10
14 4
15 5
16 9
17 79
18 4
19 5
20 13
21 7
22 9
23 28
24 1
25 16
26 10
27 2
28 4
29 2
30 5
31 10
32 3
33 0
34 23
35 5
36 2
37 8
38 4
39 19
40 0
41 28
42 11
43 18
44 1
45 47
46 4
47 6
48 2
49 1
50 9
51 1
52 33
53 1
54 18
55 2
56 9
57 1
58 7
59 13
60 4
61 5
62 4
63 2
64 12
65 22
66 14
67 5
68 18
69 19
70 4
71 45
72 16
73 15
74 8
75 4
76 2
77 26
78 5
79 4
80 6
81 3
82 18
83 70
84 9
85 38
86 37
87 6
88 4
89 4
90 5
91 3
92 100
93 2
94 24
95 20
96 14
97 4
98 40
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 3
5 24
6 0
7 14
8 0
9 1
10 2
11 0
12 0
13 5
14 0
15 1
16 1
17 0
18 1
19 1
20 0
21 0
22 5
23 0
24 0
25 0
26 0
27 7
28 0
29 1
30 2
31 0
32 0
33 15
34 0
35 5
36 0
37 1
38 0
39 30
40 3
41 0
42 0
43 7
44 2
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 5
51 2
52 10
53 0
54 4
55 1
56 1
57 0
58 2
59 10
60 5
61 1
62 17
63 1
64 3
65 4
66 0
67 1
68 0
69 0
70 5
71 1
72 3
73 10
74 0
75 1
76 2
77 3
78 0
79 3
80 9
81 8
82 1
83 0
84 0
85 2
86 1
87 0
88 2
89 0
90 0
91 2
92 1
93 2
94 0
95 0
96 0
97 1
98 14
99 12
100 6
101 1
102 0
103 1
104 0
105 4
106 1
107 1
108 1
109 1
110 1
111 2
112 2
113 3
114 2
115 0
116 2
117 0
118 5
119 1
120 0
121 0
122 2
123 2
124 1
125 1
126 0
127 0
128 2
129 2
130 0
131 1
132 0
133 4
134 1
135 0
136 7
137 3
138 0
139 0
140 0
141 1
142 2
143 4
144 0
145 55
146 3
147 1
148 0
149 0
150 2
151 3
152 6
153 1
154 12
155 4
156 0
157 3
158 1
159 2
160 0
161 3
162 5
163 2
164 0
165 8
166 6
167 0
168 0
169 2
170 0
171 4
172 0
173 1
174 1
175 7
176 1
177 13
178 0
179 1
180 0
181 0
182 2
183 7
184 1
185 1
186 0
187 1
188 3
189 0
190 0
191 2
192 1
193 0
194 5
195 0
196 2
197 1
198 0
199 2