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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 34

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
34 bei ertappt, so erhielten sie Strafe. Diese Erlaubni sollte den Knaben Gelegenheit geben, sich in der List zu den. Die Jugend wurde von den frhesten Jhren an durch Leibesbungen und Abhrtung gestrkt. Die neugeborenen Kinder wur-den geprft, ob sie krperlich stark wren, und es bestand sogar die harte Einrichtung, da die schwchlichen Kinder am Berge Taygetus ausgesetzt wurden, damit in dem Staate keine schwch-liehen. Brger aufwchsen. Bis zum siebenten Jahre blieben die Kinder im elterlichen Hause unter der Obhut der Mtter; von da an aber wurden sie der ffentlichen Erziehung oder dem Staate ganz bergeben. In Abtheilungen eingereiht wurden sie in jeder Art von Leibesbung, im Schwimmen, Wettlaufen, Ringen, Kmpfen unterwiesen. Sie dursten karte verweichlichenden Gewohnheiten annehmen, muten auf Schilf schlafen und diesen sich selbst aus dem Eurotas holen, Hunger, Durst, Hitze, Klte geduldig ertragen; ja sogar jedes Jahr an einem bestimmten Tage fand am Altare der Artemis eine Geielung der Jnglinge statt, und es galt als ein Schimpf, wenn man durch eine Miene den Schmerz zu erkennen gab. Es wird erzhlt, da manche tobt zusammengesunken seien, ohne durch einen Laut den Schmerz zu ver-rathen. Auch die spartanischen Mdchen erhielten eine hnliche Erziehung, wie die Knaben; sie muten den Krper den durch Schwimmen, Laufen, Ringen und selbst durch den Gebrauch der Lanze. So wurden die Mtter der Spartaner eben so krftig und vaterlandsliebend, wie die Männer, und von ihnen geachtet zu werden, galt den spartanischen Mnnern sehr viel. Eme Sparta-nert gab ihrem Sohne, als er zum Kampfe auszog, den Schild mit den Worten: Mit diesem oder aus diesem!" Als einer an-deren Spartaner in die Kunde gebracht wurde, da ihr Sohn ge-fallen sei, so fragte sie nur, ob er gesiegt habe; und als man ihr dies bejahte, sagte sie frohes Sinnes: Dazu habe ich einen Sohn geboren, da einer wre, der fr das Vaterland zu sterben wte." Auf die Ausbildung des Geistes wurde weniger Sorgfalt verwendet; denn krftige Brger und tapfere Krieger heranzuziehen war die Hauptaufgabe des spartanischen Staates. Die spartanische Jugend lernte hauptschlich Kriegslieber auswendig; aber sie wurde auch daran gewhnt, die Dinge schnell zu erfassen und bestimmt und kurz darber sich auszusprechen. Daher sagt man sprchwrt-lich lakonisch reden, um einen recht kurzen und bndigen Gedankenausdruck zu bezeichnen. Strenger Gehorsam des Jngern dem Aertem gegenber war ein Hauptgebot; jeder Jngere mute sich unbebingt dem Acltern unterwerfen, und dieser hatte das Recht, selbst auf ffentlicher Strae denselben zu strafen. Die Bevlkerung des spartanischen Staates bestand aus Spar-

2. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 144

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 144 Gewhnlich durch einen Fürsten ober einen Groen gestiftet und mit Besitz ausgestattet, umfate das Kloster eine Kirche und um biesen Mittelpunkt Speisesaal (Refektorium) und Abtswohnung, Schlaf- und Frembenhnser mit Zellen, Schul- und Wirt-schaftsgebnde, bazwischen Hfe und Grten. Das Ganze war mit Mauer und Wall umschlossen. 2. Hier fhrten fromme Leute unter einem selbstgewhlten Abt (btissin) unter den Gelbben Armut, Gehorsam, Ehe-losigkeit ein gemeinsames, Gott wohlgeflliges Leben. Was beieinzelne Bruder erwarb, fiel dem Kloster zu; Schenkungen er-weiterten den Besitz. Die Mnche pflegten Arme ttnb Kranke und waren Lehrer und Vorbilder der schnen Christenpflicht, die Arbeit zu ehren. Sie rodeten den Wald zu Acker- und Wein-bau; in den Klostergrten reiften die ersten Pfirsiche und Apri-kosen, blhten die ersten Edelrosen und Lilien in deutschen Landen. Auch im Fischsang, Huserbau und Gewerbeleben waren die Mnche Lehrmeister des Volkes. Die Beschftigung whlte jeder nach Neigung und Geschick. Einer beaufsichtigte die Handwerksleute, Knechte und die Laienbrder, die oft vor-nehmen Husern entstammten; ein anderer schrieb fr die Kloster-bcherei ober auf Bestellung vornehmer Leute lateinische ober griechische Werke mit kunstvoll gemalten Anfangsbuchstaben (Jni-tialen) ab, ein britter verlegte sich auf Malerei ober Schnitzerei in Holz ober Elfenbein, ein vierter auf Harfen- und Orgel-spiel und leitete den b am als erfunbenen mehrstimmigen Gesang; anbere zogen mit Spie und Keule auf die Jagd oder den Ruberfang; und kam ein Feind ins Land etwa die Ungarn, so trug auch der ehrwrdige Pater unter der gegrteten Kutte den Panzer und fhrte Schwert und Speer in starker Faust. 3. Die segensreichste Einrichtung der Klster waren die Schulen. In der inneren" wurden die knftigen Mnche erzogen, in der ueren", minder strengen, die Kinder vor-nehmer Huser fr das weltliche Leben herangebildet. In beiden Schulen hatte die Rute viel zu thurt, wie benn auch fr die Mnche jebes Kloster seine Geielkammer bereit hielt. Neben der Anleitung zu den Andachtsbnngen umfate der Unterricht Lesen, Schreiben, Rechnen, Latein, auch lehrte man eine Zeichensprache, da zu gewissen Tageszeiten das Sprechen verboten war. Das Latein, damals die Sprache der Gebildeten aller Völker, verstanden und schrieben auch vornehme Frauen, wie denn auch zahlreiche Frauenklster bestanden. Mit lateinischen Versen ehrten die Klster ihre Gnner und Schutzvgte. Kaiserin Adelheid pstegte ihrem Lwen", dem des Lesens kaum kundi-gen Kaiser, die einlaufenden lateinischen Briefe vorzulesen; der

3. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 131

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
131 4. Die Klster. 1. Die wichtigsten Pflanzsttten der Bildung waren die Klster. Schon die Heideubekehrer hatten Schottenklster" gegrndet und der heilige Benedikt von Nursia zunchst 539 fr ein kampanisches Kloster eine Regel ausgestellt. Gewhnlich durch einen Fürsten oder einen Groen ge-stiftet und mit ^Besitz ^ ausgestattet, umfate das Kloster eine Kirche, sowie Speisesaal (Refektorium) und Abtswohnung, Schlaf- und Fremdenhuser mit Zellen, Schul- und Wirt-schastsgebude, dazwischen Hfe und Grten. Das Ganze war mit Mauer und Wall umschlossen. 2. Hier fhrten fromme Leute, die sich selbst einen Abt whlten, unter den Gelbden Armut, Gehorsam, Ehelosigkeit ein gemeinsames, Gott wohlgeflliges Leben. Was der einzelne erwarb, fiel dem Kloster zu; Schenkungen erweiterten den Besitz. Die Mnche pflegten Arme und Kranke und waren Lehrer und Vorbilder der Christenpflicht, die Arbeit zu ehren. Sic rodeten den Wald zu Acker- und Weinbau; in den Kloster-grten reiften die ersten Pfirsiche und Aprikosen, blhten die ersten Edelroseu und Lilien in deutschen Landen. Auch im Huserbau und Gewerbeleben waren die Mnche Lehrmeister sowie im Fischfang, der durch die Fasttage in grere Auf-nhme kam. Die Beschftigung whlte jeder selbst. Einer be-cutsfichtigte die Handwerksleute, die Knechte und die Laienbrder, die oft vornehmen Husern entstammten; ein anderer schrieb fr die Klosterbcherei oder auf Bestellung reicher Leute la-teiuische oder griechische Werke mit kunstvoll gemalten Anfangs-buchstaben (Initialen) ab, ein dritter verlegte sich auf Malerei oder schnitzte in Holz oder Elfenbein, ein vierter spielte Harfe und Orgel und leitete den damals erfundenen mehrstimmigen Gesang; andere zogen mit Spie und Keule aus die Jagd oder den Rubersang; und kam ein Feind ins Land, so trug auch der Pater unter der gegrteten Kutte den Panzer und fhrte Schwert und Speer. _ 3- Die segensreichste Einrichtung der Klster waren die Schulen. In der inneren" wurden die knftigen Mnche erzogen, in der ueren" die Kinder vornehmer Huser fr das Leben herangebildet. In beiden hatte die Rute viel zu thuu; auch fr die Mnche hielt jedes Kloster seine Geiel-kammer bereit. Der Unterricht umfate Andachtsbungen, Lesen, Schreiben, Rechnen, Latein, damals die Sprache der Gebildeten aller Völker. Mit lateinischen Versen ehrten die Klster ihre Gnner und Schutzvgte. Es bestanden auch 9*

4. Lese- und Lehrbuch für den Bedarf der Volksschulen - S. 136

1829 - Neustadt a.d.O. : Wagner
£ 133 Pflicht als Gebot des höher» Wesens, und jede- Ereigm'ß als eine Veranstaltung von ihm zu unserm Beßlen betrach- tet. Die Lehrer in der Kirche heißen daher auch Religions- lehrer. Alle Lehrer, sowohl in Schulen als in der Kirche, be- dürfen nicht nur einer großen Menge mannichfalliger Kennt- nisse, sondern auch noch der Gabe ihre erworbenen Einsich- ten Andern mittheilen zu können. Dazu gehört aber außer einer vieljährigen Vorbereitung, ein fortgesetztes Nachden- ken, Einsammeln von Kenntnissen und Erfahrungen, und einer Uebung, welche sie das Geschäft immer besser einsehen und sie so wirken lehrt, daß der Zweck ihres Berufs erleich- tert und erreicht wird. Der Lehrberuf ist einer der schwersten, daher auch unstreitig einer der ehrwü'digsten, der die ganze Kraft ei- nes fähigen und thätigen Mannes erheischt, daher aber auch den gerechten Anspruch hat, daß ihm mit vvrrügli'cher Ach- tung und einem Einkommen gelohnt werde, wie es zur Be- friedigung der leiblichen Bedürfnisse, für welche die Lehrer selbst nicht sorgen können; nöthig ist. 36. Der Wehr stand. «3um Wehrstande gehören alle diejenigen Personen, welchen die bürgerliche Gesellschaft die Besorgung ihrer gemeinsa- , men Geschäfte aufgetragen hat. Man nennt sie Staatsbe- amte oder Staatsdiener, weil sie im Dienste der ganzen Gesell- schaft stehen. Da nun aber der Zweck der bürgerlichen Gesell- schaft ist, die Rechte der Einzelnen durch die Kraft Aller zu beschützen, so gibt es zwei Hauptclassen vou Staatsdienern, nämlich solche, welche die im Slaatsvertrage oder der Staate Verfassung zum gemeinsamen Schutze bestimmten Mit- tel erheben und vereinigen, die öffentlichen Ein- nehmer, und solche, welche mit dieser Kraft die Rechte der Bürger schützen, die Richter. Die Richter sollen nun aber daö Recht beschützen sowohl gegen Gewaltthätig- keit der Mitbürger, als auch gegen Fremde; Theils, indem sie das Unrecht verhüten, Theils das begangene bestrafen. In sofeme dieß nur gegen Einzelne oder Einheimische ge- schieht, so macht es die bürgerliche Gere chi igle its- pflege aus, welche das Recht und die öffentliche Sicher- heit warnend und strafend beschützt, ist aber eine Bcwah-

5. Lese- und Lehrbuch für den Bedarf der Volksschulen - S. 2

1829 - Neustadt a.d.O. : Wagner
*- 2 sogar andere Menschen fressen, wenn solche aus fremden Län. dern zu ihnen kommen, oder im Kriege von ihnen gefangen werden. Solche Menschen nennt man Wilde, weil sie wie wilde Thiere ohne besondere Erziehung und Unterricht auf- wachsen, ohne Kenntnisse und ohne besondere Einrichtungen leben, und keinen Gesetzen und Ordnungen, sondern bloß ih- ren natürlichen Lüsten und Trieben folgen. Diese Menschen sind nun wohl eigentlich nicht unglück- lich, wie es auch das Vieh nicht denn sie wissen es nicht besser; aber wir sind doch viel glücklicher. So wie wir in die Welt eintreten, empfangen uns andere Menschen, nähren uns, kleiden uns, beschützen uns; von ihnen lernen wir spre- chen, werden zu guten Sitten gewöhnt, empfangen Unter- richt in vielen nützlichen Dingen, und so können wir gute, nützliche und glückliche Menschen werden. Dieses Glück verdan- ken wir der menschlichen Gesellschaft, in der wir leben, wo durch gute Einrichtungen für Alle gesorgt ist, wo viel nütz- liche Geschäffte getrieben werden, und wo Einer für den An- dern lebt und arbeitet. Vorzüglich aber und zunächst sind es doch die guten Aeltern, von denen wir alles Gute be- kommen. O, wie freu' ich mich der Gabe, Daß ich gute Aeltern habe, Die für mich vom Morgen Bis zum Abend sorgen; Die mich kleiden und ernähren, Mich das Böse meiden lehren, Mich in allen Pflichten Liebreich unterrichten; O, ich will sie wieder lieben, Nie mit Vorsatz sie betrüben, Will mich stets bestreben Tugendhaft zu leben. 2. Nutzen der menschlichen Gesellschaft und des Unterrichts. Ach möchte kein wilder Mensch seyn, sagte Wilhelm zu seinem ältern Bruder Fritz; denn die armen Menschen müssen ja im Winter gewaltig frieren, wenn sie keine or- dentliche Kleidung und Wohnung haben, und hungern

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 87

1826 - Kempten : Dannheimer
0 67 Frg. 76) Wann trennten sich die drei Reiche: Italien, Frankreich und Deutschland, wo und wie nahm das deutsche Wahl- oder Kurrecht seinen Ursprung, und warum folgen wir jetzt der Geschichte nicht nach der Baiern-Fürsten Reihe? Antw. Carl der Dicke, der Urenkel Carl des Gro- ßen, empfing noch einmal das ganze große Reich seine- Urgroßvaters vereint; um es ihm als schwachen und un- würdigen Nachfolger schmachvoll wieder zu nehmen; denn 887 versammelten sich die Stände der Staaten auf einem Reichstage zu Trtbur, Italien, Frankreich und Deutschland trennten sich hier, setzten Carl den Di- cken ab, und wählten sich eigene Könige Die fünf deutschen Haupt.nationen, Baiern, Sachsen, Fra n- ken, Thüringer und Allemanen oder Schwat'ea wählten einmüthig Arnulf l , den natürlichen Soda Karlmanns, bisher Herzog in Kärnthen zum gemein sa- men König, — und dieses war der Ursprung de- Wahl- oder Kurrechtes, welches der baierischen Na- tion, und, im Namen derselben, den Herzogen Baierns, vom Anbeginn des deutschen Wahlreichs gebührte — Es empört übrigens ewig die vaterländische Seele, in dieser Periode Baierns kräftiges Volk meist durch fremde Fürsten regiert zu sehen, daher wir aus diesen Zeiten trauriger National-Erniedrigung nur die wichtigsten Er- eignisse ohne besondere Rücksicht auf der Bater-Für. sten Reihefolge betrachten. Frg. 77) Wann finden sich wieder deutliche Spuren von dem Wahlrecht der baierischen Na- tion, in Bezug auf ihre Regenten? Antw. Die Baiern übten schon unter den Agi- lolfingern das Wahlrecht ihrer Regenten au- (Frage 21 und 25.), sie hatten ihre ursprüngliche Unabhängigkeit nicht vergessen, und ergriffen jeden Anlaß, sich wieder frei zu machen. — Arnulf l. war, als ein erwählter König, nicht mehr der unbe- schränkte, allein gebietende Herr, wie es seine Vorfahren gewesen; er hatte seine Würde unter stillschweigenden Berträgen erhalten, und diese Würde war nicht mehr

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 36

1826 - Kempten : Dannheimer
56 —0— geschriebene Gesetz, und in welchem Geiste war selbes abgefaßt? Antw. Das erste schriftliche Gesetz gab Herzog Gart bald H. seinen Bojoaren. Da man bisher in Baiern noch kein geschriebenes Gesetz hatte/ so wendete sich der baierische Hof an den fränkischen König Dago- bert l., um Mittheilung der in Allemanien vorhandenen Gesetzsammlung. Dagobert bewilligte nicht nur die Mtttheilung dieser Gesetze, sondern ließ selbe durch erfah- rene Männer seines Landes, mit Beiziehung baierifcher Edlen in eine den Volks-Verhältnissen Bojoariens ent. sprechende Ordnung bringen, nach dem Wunsche der baie. rischen Nation Zusammentragen, woher dann kommt, daß vieles, was in den allemanischen Gesetzen auf Baiern paßre, in die baterischen Gesetze wörtlich ausgenommen wurden. —> Der Geist dieser Gesetzsammlung war rauh wie das stebente Jahrhundert. / Die damaligen Rechte Baierns hatten ein und zwanzig Abtheilungen, voran standen die Befugnisse der Geistlichkeit; dann erst die des Herzogs. Ihnen nach folgten die Satzungen von den Freien, von Heiraihen, von Leibeigenen, Freigelasse- nen, Eheweibern. Besondere Abschnitte behandeln die Verbrechen des Diebstahls, der Mordbrennerei, des Gränz. frevels, andere dagegen die bürgerlichen Rechte der Un. terpfander, die geliehenen und verkauften Dinge, die Ver- hältnisse der Zeugen, Kämpfer, und wie es mir den Tod- ten zu halten fei. — Hunde, Jagdvögel. Obstgärten, Wäl- der und Bienen waren besondere Gegenstände dieser Ge- setzsammlung, und zeigen, wie wichtig ste im Haushalt der Menschen dortiger Zeit waren; und obwohl die Ur- spräche der Borer die keltische war, so ist dieses erste Ge- setzbuch Bojoariens doch in lateinischer Sprache abgefaßt, welche Sprache stch bei den römischen Abkömmlingen selbst im Volke noch nicht verloren hatte. Frg. 2l)) Wie lange regierte Garibald Ii.? Antw. Dreisig und ein Jahr dauerte Garibald n. kräftige Negierung in Baiern, im Jahr 640 erfolgte sein Hinrritt.

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. VIII

1826 - Kempten : Dannheimer
vili 0 Das weite Feld der Geschichte zu durchwandern^ bleibt immer ein schweres Unternehmen/ von dem die Jugend oft abgeschreckt wird, wenn mau ihrer Auf- merksamkeit und ihrem Gedächtnisse anfangs zu viel zumuthet. Ein Versuch, nach den bewährtesten Quellen, bei der blühenden Jugend Baterns, die er- sten Kenntnisse unserer vaterländischen Geschichte zu gründen, und auf kurzem Wege, ohne dabei der We- senheit zu schaden, über die Haupt-Perioden Beleh- rungen zu geben, dürfte demnach um so willkommner _ fein/ als ich bei der Ausarbeitung desselben durchaus nach einem leichten, faßlichen Styl strebte und nur jene Hauptzüge wählte, welche anziehend und dem jugend- lichen Geiste, als vorzüglich wissensnöthig, anzuver- trauen find. Eine zu wette Ausführlichkeit würde sich mit dem Zwecke dieses Schriftchens nicht ver- tragen; doch darf selbst in den etnfachern Ueberblicken Mannigfaltigkeit, Anschaulichkeit, Ordnung und Zu- sammenhang nie vermißt werden. Dieses Lehrbuchs der Jugend des Vater- lands gewidmet, behauptet, seine Bestimmung zunächst für die dritte Trivial- und die Real- Schule, welche lediglich die bürgerliche Erzie- hung in stch fassen; doch dürfte selbes auch den Jüng- lingen der Vorberettungs - Classen, auf der Grenzscheide zum Uebergang in die literarischen Studien, dann den Zöglingen in den Lehrer-Semtnarien, wie den

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 58

1826 - Kempten : Dannheimer
58 o (das Land zwischen -er Garonne, dem Weltmeer und den Pyrenäen;) das Land der Masken erhielten beide zu- gleich, — das lehenspstichtige Herzogthum Bojoarien ward in der Thciluug nicht genannt; — Pipin scheute wahrscheinlich in der nahenden Todesstunde die Erinnerung an das seinem fürstlichen Neffen Tassilo zugesügte Unrecht.— Auch zeigen keine Urkunden, daß Pipin das auögebrettete, weit umfassende Bojoarien zum auftrasjschen Reich gezählt wissen wollte. — Carl entzweite sich bald mit dem Bruder um das väterliche Erb, doch Bertha, die kluge liebevolle Mutter, versöhnte beide; und blieb auch für Tassilo immer ein zärtlich wachender Schutzgenius.------------ Carl und Tassilo waren in gleichem Alter, sie wur. den beide am fränkischen Hofe erzogen, in gleichen Rit. lerspielen geübt, abgehärtet und zu den großen Rollen, welche sie auf der Bühne der Welt übernehmen sollten, vorbereitet. Beide hatten warmes Gefühl für das Große und Erhabene. Wer beide Fürsten voll Feuer und Be- wegung in ihrer Jugend sah, bewunderte sie, doch nicht ohne Sorge für die Zukunft; wo sie an der Spitze ihrer Ranonen mit Heldenmuth wirken würden; denn Carl, ein gewaltiger Jüngling, trachtete jederzeit nach hohen Dingen, und haue der Herrschaft nie genug; Tassilo dagegen, ein Fürst von agilolfingischem Geblüt, trotzte tstolz und standhaft der Uebermacht der Franken. Bei Leiden verdrängte im Mannesalter die Politik, die Ge- fühle .der frühern jugendlichen Freundschaft. — Tas- silo Ii. stellte die Gesinnungen seines Freundes zuerst auf die Probe. Jener Vasalleneid, welchen ihm König Pipin abgenöthigt, war offenbar durch Ungerechtigkeit erzwungen, und wie Bojoarieus Herzog schloß, eben dadurch ungiltig. — Tassilo, welcher seinen Ju- gendfreund Carl nur von der edelmüthige» Seite kennen gelernt hatte, zweifelte keinen Augenblick, daß dieser, so. Lald er die Freiheit dazu hätte, der erste sein würde, das - willkührliche., gewaltsame Verfahren, womit man seine Hausrcchte beleidigt hatte, zu mißbilligen. — Carl fand ober, daß für ihn die Zeit der Gewalt gegen Tassilo Ii. rrock nicht reif war; er mahlte daher vorerst die schlauen Künste des Friedens, und schickte den Abt zu Fulda, Sturm, einen edlen, klugen und guten Bojarn, als Ge-

10. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 154

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
— 154 — P Acker- und Weinbau; in den Klostergärten reiften die ersten Pfirsiche und Aprikosen, blühten die ersten Edelrosen und Lilien in deutschen Landen. Auch im Fischfang, im Häuserban und Ge-werbeleben waren sie die Lehrer des Volkes. Die Beschäftigung wählte jeder nach Neigung und Geschick, Einer beaufsichtigte die Knechte und Handwerksleute, ein anderer schrieb für die Bücherei des Klosters oder auf Bestellung vornehmer Leute lateinische oder griechische Werke mit kunstvoll gemalten Anfangsbuchstaben «Initialen), ein dritter -verlegte sich auf Malerei oder auf Schnitzerei in Holz oder Elfenbein, ein vierter anf Harfen- und Orgelspiel und leitete den damals erfundenen mehrstimmigen Gesang; andere zogen mit Spieß und Keule auf die Jagd oder auf den Räuberfang; und kam ein Feind ins Land — etwa die Ungarn —, so trug auch der ehrwürdige Pater den Panzer unter der gegürteten Kutte und führte Schwert und Speer in starker Faustl Die segensreichste Einrichtung der Klöster waren die Schulen. In der „inneren" wurden die künftigen Mönche für ihre gewerbliche und wissenschaftliche Lebensarbeit, in der „äußeren", minder strengen, die Kinder vornehmer Häuser für das weltliche Leben herangebildet. Zn beiden Schulen hatte die Rute viel zu thun, wie denn auch für die Mönche jedes Kloster seine Geißelkammer bereit hielt. Neben der Anleitung zu den Andachtsübungen umfaßte der Unterricht Lesen, Schreiben, Rechnen. Den Verstand der Knaben übten wunderliche Rechnungsaufgaben und Rätselfragen; auch lehrte man eine Zeichensprache, da zu gewissen Tageszeiten das Sprechen verboten war. Ein wichtiger Lehrgegenstand war das Latein, damals die Sprache der Gebildeten aller Völker, auch in Frauenklöstern. Mit lateinischen Versen wurden die Gönner und Schntzvögte der Klöster geehrt. Kaiserin Adelheid pflegte ihrem „Löwen", dem des Lesens unkundigen Kaiser Otto I., die einlaufenden lateinischen Briese vorzulesen; unterwiesen von Ottos Nichte Gerberga, der Äbtissin von Gandersheim (am Harz), dichtete die Nonne Hrosvitha lateinische Erzählungen, sogar Schauspiele nach dem Muster des Römers Terenz. Im Verlaufe des Mittelalters entstanden neue Orden: die Cluniacenser, die Prämonstratenser und Cisterzienser. Sie alle strebten, das religiöse Leben der Geistlichen und der Laie» zu veredeln, aber auch den Landban zu fördern. Die Bettel-orden der Dominikaner und Franziskaner widmeten sich neben der Predigt der Armen- und Krankenpflege in den emporstrebenden Städten. Auch die Frauenklöster fanden Verbreitung.
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