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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 29

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 29 Verschiedenheit der Menschen in der Lebensart und Bildung. §. 48. In Rücksicht der Lebensart theilen sich die Menschen nach der Art, wie sie sich ihren Unterhalt verschaffen, in solche die entweder von der Zagd und Fischerei, oder von der Viehzucht, oder von dem Acker-- bau leben, — und nach der Art ihre Wohnung in solche, die keine festen Wohnungen haben, sondern ge- wöhnlich mir ihren Viehheerden herumziehen (Noma- den), oder in solche, die feste Wohnungen besitzen (An- sässige), mit dem Unterschiede, daß diese entweder in bloßen Hütten oder Häusern bestehen. — Zn Hinsicht der Kultur oder Bildung giebt es Wilde, die bloßvonzagdundfischereileben,Halb- kultuvirre oder Barbaren, die hauptsächlich Vieh, zucht treiben, und Gebildete, Civilisirte, welche nicht allein Ackerbau, sondern auch Handwerke, Fabri- ken, Handel, Künste und Wissenschaften unterhalten. Eine kleinere oder größere Anzahl von Wohnun, gen oder Häusern nennt man entweder Weiler oder Dorf (beide gewöhnlich von Bauern bewohnt), oder Flecken, auch Marktflecken (wo nicht bloß Dauern, sondern auch Handwerker und Kaufleute wohnen), oder Städte, die oft mit Mauern und Thoren versehen sind, und deren Einwohner Bürger heißen und sich hauptsächlich von Handwerken, Fabriken und Handel ernähren. Vorstadt ist eine Anzahl von Häusern, die außerhalb der Stadtmauern oder Stadtthore liegen. Hauptstädte heißen Städte, wo die höchsten obrig- keitlichen Beamten ihren Sitz haben; Residenzstädte, wo der Landesherr seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, Bergstädte, deren Einwohner sich vornehmlich vom Bergbau (Gewinnung der Mineralien) ernähren; Han- delsstädte, wo das vorzüglichste Gewerbe der Handel und Seestädte, wo, durch die Lage am Meere, das vorzüglichste Gewerbe der Seehandel ist. Feste Städte und Festungen nennt man Oerter, die mit Mauern, Graben, Wällen und andern Festungswerken versehen sind. Was die Gewerbe der Menschen betrifft: so giebt es 3 Klassen, die erzeugende (producirende),

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 30

1836 - Eisleben : Reichardt
30 Erstes Kapitel. verarbeitende und handelnde Gewerbsklasse. Die erste begreift alle diejenigen Menschen in sich, die sich mit der Gewinnung der Naturprodukte beschäftigen; die zweite diejenigen, welche aus den Naturprodukten Kun st, Produkte machen, d. h. solche Erzeugnisse, welche die Hand des Menschen vermittelst der Verarbeitung der roden Naturprodukte hervorbringt. Anstalten, worin dies, unter der Leitung eines Unternehmers, ins Große ge- schieht, und wo die einzeln Arbeiter einander in die Hände arbeiten, heißen Fabriken oder Manufak- turen, und die dadurch hervorgebrachten Gegenstände Fabrikate, und Städte, deren Einwohner sich vor- züglich damit beschäftigen , heißen Fabrikstädte. Die handelnde Gewerbsklasse endlich nährt sich vom Kauf und Verkaufe derjenigen Erzeugnisse, welche Gegen- stände des Handels oder Waaren sind. Verschiedenheit der Menschen in der Religion und Regierungeverfassung. §. 49. Zn Rücksicht der Religion (Vereh- rung eines höchsten Wesens) theilen sich die Menschen in Verehrer Eines Gottes, wozu die Christen, Ju- den und Múdame dan er gehören, und in Anbeter von mehrern Göttern, Heiden, davon ein Theil Men- schen, ein Theil Kunst- und Naturprodukte, ein Theil die Gestirne oder das Feuer als Gottheiten anbetet. Die Christen theilen sich wieder in Katholiken, Evangelische oder Protestanten, wozu die Lutheraner und Neformir- ten gehören, und in Griechische Christen. Zn Hinsicht der Regierungs-Verfassung findet wie, der eine große Verschiedenheit unter den Menschen Statt, indem sie entweder in gewissen Gesellschaften ohne Ge- setze und ohne eine bestimmte Regierungs - Verfassung, wobei bloß die Familienväter die Oberhäupter derselben bilden — oder in einer bestimmten Regierungs »Verfas- sung leben, die entweder despotisch, wo Einer über Alle herscht und nach Willkühr, ohne an Gesetze ge- bunden zu seyn, über das Leben, Eigenthum und Frei- heit der Menschen verfügt — oder monar chisch, wo zwar auch Einer über Alle, jedoch nach gewissen Ge- setzen regiert — oder republikanisch ist, wo die

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 100

1836 - Eisleben : Reichardt
100 Ii. Mitteleuropa. Corsica u. Malta h. 10. Die Insel Corsica. Sie liegt südlich von Genua und nördlich von der Insel Sardinien, ist ziemlich groß, gebirgig und nicht sehr angebaut, gehört jetzt zum Königreiche Frankreich und enthält 178 Qmeilen mir 195,000 Einwohnern. Ihre Hauptstadt Ajaccio, (spr. Ajatschio), an einem Busen der Westküste gelegen, ist der Geburtsort Na- poleons. 11. Die Insel Malta. Sie liegt im Mittelländischen Meere, südlich von Sicilien und nördlich von Afrika und ist ein von Natur unfruchtbarer Felsen, den jedoch die Kunst und der Fleiß der Einwohner fruchtbar an mehreren Produkten, vor- nehmlich an Baumwolle, gemacht haben. Sie gehört, nebst zwei dabei gelegenen kleinern Inseln, den Britten, und har mit denselben 8 Qmeilen und 100,000 Ein- wohner. La Valetta, stark befestigte Hauptstadt, auf der Südost- feite, ist groß und besteht aus 5 Theilen oder Städten und hat gute Häfen und £>0,000 Einwohner. Deutschland. Es gränzt gegen Osten an Preußen nebst Posen, Polen, Krakau, Galizien und die Ungarischen Länder; gegen Süden an das Adriatische Meer, Italien und die Schweiz; gegen Westen an Frankreich, Belgien und die Niederlande und gegen Norden an die Nordsee, Dänemark und die Ostsee. Deutschland hat seine größte Ausdehnung in der Mitte, da wo an der Westseite die Maas sich Deutsch- land am meisten nähert und an der Ostseite die Weich- sel ihren Ursprung nimmt. Von da sowobl gegen Nor- den als gegen Süden vermindert sich Deutschlands Breite, doch am meisten gegen Süden, wo es zuletzt in eine schmale Halbinsel, vom Adriatischen Meere gebildet, aus» läuft. Im äußersten Norden macht das Vorgebirge Ar- kona auf der fast mit Deutschland zusammenhängenden Insel Rügen den Endpunkt dieses Landes. Die Größe beträgt gegen 11,600 Qmeilen. Der südliche Theil Dentschlands ist am höchsten und gebirgigsten, die Mitte wechselt mit Gebirgen mittlerer

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 93

1836 - Eisleben : Reichardt
Mitteleuropa. Könige. Sardinien. 93 der Produkts des Landes von Bedeutung, aber mehr in den Händen der Ausländer. Zn den schönen Kün> sten hat Italien sich von jeher ausgezeichnet und Mei- ster darin hervorgebracht. Auch die Wissenschaften wer- den mit Erfolg betrieben, wiewohl im Ganzen hierin die Italiener mehrere andere Europäische Völker nicht erreichen. Italien steht nicht unter einem einzigen Fürsten, und bildet also nicht Einen Staat, sondern besteht aus 3 Königreichen, einem geistlichen Staate, einem Groß- herzogthum, 3 Herzogthümern und einer kleinen Re- publik. Auch gehören einige Theile des Landes zu andern nicht Ztalienischen Staaten. Die einzelnen Theile sind: 1. Das Königreich Sardinien. Es gehören dazu die Insel Sardinien, und vom Festlande der westlichste Theil des nördlichen Italien. Die Gränzen dieses letzkern sind gegen Westen Frank- reich, gegen Norden die Schweiz, gegen Osten das Lombardisch-Venezianische Königreich und das Herzog- thum Parma, und gegen Süden das Mittelländische Meer, welches hier den Meerbusen von Genua macht. Die Größe beträgt über 1300 Qmeilen, wor, auf 44 Millionen Menschen leben. Der Boden ist theils gebirgig, theils eben. Von Gebirgen gehören die Lepontischen, Penninischen, grauen, Cot- tischen und die See- Alpen und die Apenninen hieher. Der höchste Berg der Alpen, der Montblanc, erhebt sich im Umfange desselben, und zwar südlich vom Genfersee und in der Nähe der Schweizerischen Gränze. Der Po nimmt hier seinen Ursprung, und ist der Hauptfluß. Von dem Genfersee gehört der süd- liche und vom. Lago maggioro der westliche Theil hieher. Aus diesem letzten See fließt der Ticino (spr. Tikschino) und geht in den Po. Sardinien hat einen eigenen König, jetzt Karl Emanuel V. (Albert). Turin, die Hauptstadt des ganzen Staates und Residenz des Königs, östlich von den Cottischen und nördlich von den Meer- alpen, südöstlich von Genf, am linken Ufer des Po, in einer schönen Ebene, eine der schönsten und regelmäßigsten Städte, hat ein großes königliches Schloß, eine Universität und 120,000 E n- wohner. — Alessandria, große Stadt südöstlich von Turin,

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 167

1836 - Eisleben : Reichardt
Rußland. 167 Meerbusen und der Jmandra, tm hohen Norden, südlich vom Eismeere. Rußland, welches sowohl kn der nördlichen mäßigten, als in der nördlichen kalten Zone liegt, läßt sich, in Hinsicht seines Klimas, in drei sehr verschie» dene Landstriche theilen, den warmen, wo sogar Wein fortkommt, den gemäßigten, wo der Reichthum an Ge- treibe sehr groß ist und den kalten, wo zuletzt nur der Mensch und das Rennthier fortkommen, und der erstere zwergartig wird. Die vorzüglichsten Produkte sind: alle gewöhnlichen Hausthiere, auch Rennthiere und Ka, meele, Speise- und Pelzwild, von Raubwild Wölfe und Bären, Walisisch-Arten, Seehunde, zahmes und wil- des Geflügel, auch Eidergänse, eine ungeheure Menge von Fischen (worunter Störe, Hausen); Getreide, viel Flachs und Hanf, etwas Tabak, Obst und Wein, große Waldungen, Essen, Salz, Torf, Mineralquellen, Stein- und Braunkohlen. Die Anzahl der Einwohner beträgt an 40 bis 42 Millionen, wovon die Russen, wozu auch die Ko» saken gehören, die bei Weitem größere Zahl ausmachen und eine eigne Sprache reden. Ferner giebt es Polen, Litthauer, Letten, Kuren, Finnen und Lappen, Tata- ren rc. Der größte Theil der Einwohnner bekennt sich zur Griechisch-katholischen Kirche. Außerdem findet man Römisch-Katholische, Protestanten, Juden und Mu- hamedaner. Die in dem nordöstlichsten Theile wohnen- den wenigen Samojeden sind noch Heiden. Ackerbau wird allenthalben getrieben, wo es das Klima und der Boden erlauben; in den Steppen nährt Viehzucht und in den nördlichsten Gegenden Jagd und Fischerei die Bewohner. Sowohl die Landwirthschaft als die Fabri» ken haben sehr große Fortschritte gemacht; und der Han» del ist bedeutend und ausgebreitet. Für den gelehrten und Volksunterricht geschieht immer mehr, so daß in neuern Zeiten wissenschaftliche Bildung höher ge- stiegen ist. Sowohl das Europäische als Asiatische Rußland, die beide zusammen 350,000 Qm eilen mit 54 Millio» nen Menschen enthalten, bilden ein Kaiserthum, wozu auch noch das Königreich Polen und ein beträchtlicher Landstrich auf der Nordweftküstr von Amerika gehören,

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 253

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein- ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken- zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee, südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj- sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er- hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach seinem Ausflusse Nelson heißt. In den nördlichsten Gegenden, besonders in der Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen, vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent- fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli- chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau- dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons, Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe, Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh- rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer, Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt, von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In- nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro- päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten, bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend, deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos. Die Länder an der Nordwestküste. Man versteht darunter die an der Nordwestküste Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. V

1836 - Eisleben : Reichardt
r Vorrede. V Bei der besondern Beschreibung der einzel- nen Länder habe ich vornehmlich die Begrän- zung, den äußeren Umriß, die Ausdehnung, den Boden, die Gebirge und Flüsse, das Klima, die Hauptprodukte und den Zustand der Einwohner berücksichtigt. Um den Lehrling nicht mit zu viel Zahlen zu überladen, sind die Größe und Be- völkerung zwar von den Hauptländern, aber nicht von den einzelnen Provinzen angegeben. Bei der Topographie habe ich bloß die wichtigsten Städte, oder andere merkwürdige Ortschaften, in einer möglichst natürlichen Ordnung aufgeführt, mit Bezeichnung ihrer Lage gegen einander. Auch ist nur von den Hauptstädten oder andern durch ihre Größe sich auszeichnenden Städten die Ein- wohnerzahl bemerkt worden. Da kein geographischer Unterricht der Land- karten entbehren kann, wenn ein anschauliches Bild des Einzelnen und des Ganzen erworben werden soll, so wird in Kurzem ein wohlfeiler kleiner Atlas von etwa sieben Kartell folgen, die in genauer Beziehung auf diesen Leitfaden stehen. Uebrigens muß ich noch bemerken, daß ich zwar die einzelnen Länder nach einer gewissen Gleichförmigkeit und in einem gleichen Verhält- nisse beschrieben, aber dabei absichtlich Deutsch-

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 104

1836 - Eisleben : Reichardt
104 H. Mitteleuropa. Kaiser th. Oesterreich. Deutschland besteht aus vielen Staaten, die sich mit einander zu einem Bunde, welcher der Deutsche heißt, vereinigt haben. Außer 4 freien Städten, wel« che Republiken bilden, bestehen 1 Kaiserthum, 6 König, reiche, e-n Kurfürsienthum, 7 Großherzogthümer, 9 Herzogthümer, eine Landgrafschaft und 11 Füostenthü- mer. Unter diesen Staaten sind der Oesterreichische und Preußische die mächtigsten, und es gehören zu densel- den auch noch beträchtliche Länder außerhalb Deutsch« lands. Diese einzelnen Staaten sind: 1. Das Kaiserthum Oesterreich. Es gehören dazu, außer den Deutschen Landen, das schon bei Italien beschriebene Lombardisch, Venezianische Königreich, Galizien und die Ungarischen Lande, welche zusammen über 12,000 Qmeilen und 32i Millionen Menschen enthalten. Der jetzige Kaiser heißt Ferdinand 1. Hier aber beschreiben wir nur die Deutschen Lande. Sie nehmen den größten Theil des südlichen Deutsch, lands ein und gränzen gegen Norden an die Königreiche Sachsen und Preußen (die Provinz Schlesien) gegen Osten an Galizien und die Ungarischen Länder; gegen Süden an das Adriatische Meer und Italien; und gegen Westen qn die Schweih, das kleine Fürstenthum Liechten- stein und das Königreich Daiern. Ihre Größe be- trägt fast 3800 Qmeilen. Dm von der Donau südlich gelegene Theil dieser Lande ist Gebirgsland, gebildet von den Alpen, die hier Tyroter, Karnische, Iulische und Norische Alpen heißen, worunter die Tyroler Alpen den Ortles und die Norischen Alpen den Groß-Glöckner ent, halten, wovon jener über und dieser fast 12,000 Fuß hoch ist, und welche beide die höchsten Berge in ganz Deutschland sind. Der im Norden der Donau gelegene Theil enthält von Gebirgen die Sudeten, das Mäh, rische Gebirge, den Böhmerwald und das Erz« gebirge, welche aber weit weniger hoch sind. Auch finden sich in diesem Theils beträchtliche Ebenen. Im südlichen Theile sind die Donau mit ihren Nebenflüs- sen Inn, Mur, Drau und Sau, von welchen die 3 lehtern daselbst entspringen, die Etsch und der Rhein, ryelcher nur eine kleine Strecke die Westgränze berührt;

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 143

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Prov. Brandenburg. 143 Einsicht, sondern unterhalten auch eine äußerst blühende Industrie fast in allen Arien von Fabriken, so daß eini- ge Gegenden in dieser Hinsicht von keinen andern Deut- schen Ländern übertroffen werden. Auch ist der Handel sehr lebhaft und wichtig. In wissenschaftlicher Bildung stehen die Einwohner unter allen Deutschen oben an, und in keinem Lande geschieht von Seiten der Negier rung so viel für Beförderung der Künste und Wissen- schaften und für die Volksbildung, als in diesem. Regent ist ein König, jetzt Friedrich Wil- helm 111., welcher außerhalb Deutschland auch noch andere Länder besitzt, nämlich das eigentliche Königreich Preußen, nebst dem Großherzogthum Posen, und ein kleines Fürstenthum in der Schweiz, das Neufchatel oder Neuenburg heißt. Diese Deutschen Länder des Preu- ßischen Staates werden gegenwärtig in 6 folgende Pro- vinzen eingetheilt. a) Die Provinz Brandenburg. Sie hat gegen Norden Mecklenburg und Pommern, gegen Osten Westpreußen, Posen und Schlesien: geqen Süden Schlesien, Sachsen und Anhalt und gegen We- sten Sachsen und Hannover zu Gränzen, besteht aus Ebenen, mit einem meistens sandigen Boden, und wird vorzüglich von der Oder durchflossen, welche hier den Bober, die Lausitzer Neiße und die Wavthe mit der Netze empfängt. Die Elbe berührt nur einen kleinen nordwestlichen Theil derselben und nimmt hier die Havel auf. Die in Mecklenburg entsprungene Havel erhält hier die Spree, welche ihren Ursprung im Königreiche Sachsen hat. Auch die schwarze El- ster, ein Nebenfluß der Elbe, durchfließt den südlichsten Theil der Provinz. Landseen giebt es in großer Zahl, als die Templiner Seen, den Nupprnrr See. Die Provinz enthält über 730 Qmeilen und 1,600,000 fast sämmtlich evangelische Einwohner, und wird in folgende 2 Regierungsbezirke eingetheilt: 1) der Regierungsbezirk Potsdam, welcher den west- lichen Theil begreift. Berlin, Haupt - und erste Residenzstadt des Königs und Ane -drr schönsten Städte in Europa, nordöstlich von Leipzig, in einer sandigen Ebene, zu beiden Seiten der schiff- baren Spree, besteht aus 5 Städten und eben so vielen Borstäd-

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 176

1836 - Eisleben : Reichardt
176 Iii. Osteuropa. Galizien. Westen das Oesterreichs- und Preußische Schlesien. Die Größe beträgt 1550 Q.meilen. Galizien liegt an der Nordostseite der Karpa- then, wo der Boden mit Bergen und Thälern wech- selt, und senkt sich von da zu einer Ebene, die desto fiächer wird, je mehr sie sich der nördlichen Gränze nä- hert, und hat, mit Ausnahme des südöstlichen Theiles, der sich nach Südosten abdacht, seine Hauptabdachung nach Norden. Die Flüsse des nördlichen Theiles gehen mit der Weichsel, welche auf einer Strecke die Nordgränze macht und hier den San aufnimmt, nach der Ostsee; die des südöstlichen Theiles gehören zum Gebiete des schwarzen Meeres, wozu vorzüglich der hier entsprin- gende D ni est er und die gleichfalls hier entspringenden Donau-Nebenflüsse Pruth und Sereth gehören. Galizien liegt mit der kleinern Hälfte in dem nörd- lichen und mit der weit größern Hälfte schon in dem südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat ein gemäßigtes Klima, doch weniger mild als in den Deutschen Ländern unter gleicher Breite. Der im Ganzen sehr fruchtbare Boden erzeugt viel Getreide und etwas Tabak nebst andern Handelsgewächsen; desglei- chen giebt es beträchtliche Waldungen, Vieh aller Art, Wachs und Honig, aber auch noch viele Wölfe. Das Mineralreich liefert von Metallen, Silber, Blei, Kup- fer und Eisen, außerdem Schwefel, Torf, Flintenstein und vorzüglich Salz in ungeheurer Menge. Die Einwohner, deren Zahl fast 4| Millionen beträgt, sind größtentheils Polen, ferner Rusniaken, Wallachen, Juden (in keinem Lande des Oesterreichi- schen Staates sind diese so zahlreich als hier) und Deut- sche. Die meisten bekennen sich zur katholischen Kirche, eine geringere Zahl zu der Griechischen und Evangeli, schen Kirche und zu der jüdischen Religion. Es giebt zwar einzelne Fabrik.anstalten, aber im Allgemeinen ist die Industrie von keiner großen Bedeutung; daher beschränkt sich auch der Handel Galiziens größtentheils auf den Absah seiner Naturprodukte, wird aber an Lebhaftigkeit und Wichtigkeit zunehmen durch die 60 Meilen lange Eisenbahn, welche jetzt von Wien bis zur Galizischen Stadt Dochnia geführt wird. Für die wis.
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