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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 34

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
34 bei ertappt, so erhielten sie Strafe. Diese Erlaubni sollte den Knaben Gelegenheit geben, sich in der List zu den. Die Jugend wurde von den frhesten Jhren an durch Leibesbungen und Abhrtung gestrkt. Die neugeborenen Kinder wur-den geprft, ob sie krperlich stark wren, und es bestand sogar die harte Einrichtung, da die schwchlichen Kinder am Berge Taygetus ausgesetzt wurden, damit in dem Staate keine schwch-liehen. Brger aufwchsen. Bis zum siebenten Jahre blieben die Kinder im elterlichen Hause unter der Obhut der Mtter; von da an aber wurden sie der ffentlichen Erziehung oder dem Staate ganz bergeben. In Abtheilungen eingereiht wurden sie in jeder Art von Leibesbung, im Schwimmen, Wettlaufen, Ringen, Kmpfen unterwiesen. Sie dursten karte verweichlichenden Gewohnheiten annehmen, muten auf Schilf schlafen und diesen sich selbst aus dem Eurotas holen, Hunger, Durst, Hitze, Klte geduldig ertragen; ja sogar jedes Jahr an einem bestimmten Tage fand am Altare der Artemis eine Geielung der Jnglinge statt, und es galt als ein Schimpf, wenn man durch eine Miene den Schmerz zu erkennen gab. Es wird erzhlt, da manche tobt zusammengesunken seien, ohne durch einen Laut den Schmerz zu ver-rathen. Auch die spartanischen Mdchen erhielten eine hnliche Erziehung, wie die Knaben; sie muten den Krper den durch Schwimmen, Laufen, Ringen und selbst durch den Gebrauch der Lanze. So wurden die Mtter der Spartaner eben so krftig und vaterlandsliebend, wie die Männer, und von ihnen geachtet zu werden, galt den spartanischen Mnnern sehr viel. Eme Sparta-nert gab ihrem Sohne, als er zum Kampfe auszog, den Schild mit den Worten: Mit diesem oder aus diesem!" Als einer an-deren Spartaner in die Kunde gebracht wurde, da ihr Sohn ge-fallen sei, so fragte sie nur, ob er gesiegt habe; und als man ihr dies bejahte, sagte sie frohes Sinnes: Dazu habe ich einen Sohn geboren, da einer wre, der fr das Vaterland zu sterben wte." Auf die Ausbildung des Geistes wurde weniger Sorgfalt verwendet; denn krftige Brger und tapfere Krieger heranzuziehen war die Hauptaufgabe des spartanischen Staates. Die spartanische Jugend lernte hauptschlich Kriegslieber auswendig; aber sie wurde auch daran gewhnt, die Dinge schnell zu erfassen und bestimmt und kurz darber sich auszusprechen. Daher sagt man sprchwrt-lich lakonisch reden, um einen recht kurzen und bndigen Gedankenausdruck zu bezeichnen. Strenger Gehorsam des Jngern dem Aertem gegenber war ein Hauptgebot; jeder Jngere mute sich unbebingt dem Acltern unterwerfen, und dieser hatte das Recht, selbst auf ffentlicher Strae denselben zu strafen. Die Bevlkerung des spartanischen Staates bestand aus Spar-

2. Erzählungen aus der Geschichte - S. 72

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
72 . 39. Alexander der Groe. ier Shn des Knigs Philippus, Zf Jft m ^ 8u Speua 8*"". Schon die Umstnde, weich der besten Geburt Wammentrastn, wurden auf die knftige Gre des macedonischen Thronerben gebeutet Es brannte nmlich in derselben Nach , in welcher Alexander geboren wurde, der unter den sieben Weltwundern genannte Tempel der Diana in Ephesns "^em ihn e.n wahnsinniger Mensch, mit Namen H-rostratus, ftnl S k bei Nachwelt genannt zu werden, in Brand gesteckt Jmj>emfl:te /s gerade Philippus nach einer lang-wierigen Belagerung die Stadt Pot>da eingenommen hatte, wurden 96 n?e" -bracht, da sein Feldherr Parmenio me^llyner uberwunden habe, da ferne Rosse in den olympischen Spielen gesiegt und da ihm ein Sohn geboren worden sei. $T>n+i,rn f ' a rin. feiner Jugend die vortrefflichsten Naturanlagen Dehalb hielt ihm Philippus die ausgezeichnetsten Lehrer, wie den berhmtesten und gelehrtesten Philosophen der ^ / ^ ?6-er auch Schmeichler, wie Lysimachus und dn unedle Sophist Kallisthenes, erhielten Einflu auf das jugendliche Gemuth und entwickelten in ihm manche Fehler die erst in den spateren Jahren strker hervortraten. . Ao.u dem hochstrebenden Sinn des jungen Alexander wird Kr 2e*Mn ^ffelen erwhnt. Die Jliade war ihm sein X-temtngsbuch; er nahm sich daraus den Achilles zum Vorbilde ujlf me lieber, ohne Einiges aus der homerischen Er- Zahlung der alten ettenthaten gelesen zu haben. Mein Vater wird mir mchts mehr zu thun brig lassen," sagte er einst, als ein neuer Sieg desselben gemeldet wurde. In der Schlacht bei Charonea focht er ruhmvoll mit und schlug die berhmte heilige Schaar der ferner. Erst 16 Jahre alt erhielt er von seinem .Bater die Verwaltung der Regierungsgefchfte, während dieser seldst in einem Kriege gegen Byzanz abwesend war. . 40. Griechenlands Unterwerfung. . Nach der Ermordung Philipps bernahm Alexander im -wan-zigsten Lebensjahre, 339 v. Chr., die Regierung des macedonischen Reiches. Die Griechen hatten auf die Nachricht von dem Tode

3. Erzählungen aus der Geschichte - S. 67

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
67 gang von hier glcklich sei." Als das Gift zu wirken anfing, sagte er noch: Freunde, wir sind den Gttern einen Hahn schuldig, ich genese." Es war nmlich Sitte, dem Gotte der Heilkunde als Dankopfer einen Hahn zu opfern, wenn man von einer Krankheit genesen war. "Hierauf hllte er sich in seinen Mantel und verschied ruhig und sanft, wie er gelebt hatte, im Jahr 399 v. Chr. In dem belehrenden Umgang mit Sokrates hatten sich viele ausgezeichnete Männer gebildet. Sokrates selbst hatte nichts von seinen Lehren niedergeschrieben; aber der Inhalt seiner Weisheit, welcher zum Theil von seinen Schlern aufgezeichnet wurde, bildete die Grundlage, von welcher aus die philosophischen Schulen der Folgezeit sich entwickelten, und so wurden die zunchst fr seine Zeit berechneten Lehren des weifen Atheners auch fr die kommen-den Geschlechter von der grten Bedeutung. 8. 37. Theben Epaminondas. Pelopidas. Nach dem peloponnesischen Kriege hatten die Spartaner wie-der die erste Stelle in Griechenland gewonnen. Aber auch sie gebrauchten die wieder erlangte Macht mit Uebermnth und Hrte und erregten dadurch allgemeine Erbitterung. Die Athener er-trugen die Schreckensherrschaft der dreiig Tyrannen nicht lange; vaterlandsliebende Männer sammelten sich in ihrer Verbannung um Thrasybulus, die dreiig Tyrannen wurden vertrieben und eine gesetzliche Regierung eingesetzt. Bald wurde auch ein Friede mit den Spartanern abgeschlossen. Nchst Athen mute Spartas Uebermuth am hrtesten die botische Stadt Theben empfinden. Die Thebaner erhoben sich aber gegen die Gewaltherrschaft, tdteten die Fhrer der Spartaner in der Stadt und nthigten die Besatzung der Burg zum Abzug. Jetzt traten in Theben zwei Männer auf, Epaminondas und Pelopidas, welche ihrer Vaterstadt auf kurze Zeit eine hervor-ragende Stellung unter den Griechen verschafften. Epaminondas und Pelopidas waren von frher Jugend durch innige Freundschaft mit einander verbunden. Beide waren von vornehmer Geburt, aber Epaminondas war von Haus aus arm und blieb es auch sein ganzes Leben hindurch; dagegen be-sa Pelopidas groen Reichthum. Pelopidas liebte die Jagd, die Ringschule und den Krieg. Fr den letzteren bildete er die sge-nannte heilige Schaar der Thebaner aus. Diese war schon von 5*

4. Erzählungen aus der Geschichte - S. 68

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
68 seinem Zeitgenossen Georgidas errichtet worden und bestand aus 300 auserlesenen jungen Thebanern, welche sich enge an einander anschlssen und wegen ihrer Vaterlandsliebe und Tapferkeit als die ersten des thebanischen Heeres galten. Im ueren Leben war Pewpidas sehr gewandt; daher fhrte er auch mehrmals glckliche Unterhandlungen besonders mit den Macedoniern zum Besten seines Vaterlandes. Epaminondas dagegen besa eine hhere geistige Ausbildung, welche er sich hauptschlich unter der Leitung seines Lehrers Lysis angeeignet hatte, und war fem ganzes Leben hindurch daraus be-dacht, seine Mue zu wissenschaftlichen Beschftigungen zu ver-wenden. Dabei war er tapfer wie keiner, hatte seinen Krper von frher Jugend an in Kraft und Ausdauer gebt und ber-ragte an Feldherrntalent und kriegerischer Tchtigkeit weit die zu seiner Zeit lebenden griechischen Heerfhrer, wie den Spartaner Agesilaos, die Athener Jhpikrates, Chabrias. Er war der Erfinder einer neuen Schlachtordnung oder Phalanx; dieselbe wurde in der Folge auch von den grten Heerfhrern ihrer Zeit, von Philippus und seinem Sohne Alexander von Macedonien beibehalten und vervollkommnet. An Adel der Gesinnung waren aber beide groen Männer gleich, und darauf beruhte auch ihre innige Verbindung, welche ihrem Vaterlande Schutz und Ehre brachte. In dem Kriege, welcher nach der Vertreibung der Spartaner aus Theben zwischen den beiden Staaten ausgebrochen war, fhrte Epaminondas seine Mitbrger zu den glnzenden Siegen bei Leuktra in Botien, 371 und bei Mantmea in Arkadien, 362 v. Chr. Als auf dem Marsche das Heer durch bte Vorzeichen erschreckt wurde, rief ihm Epaminondas den Vers aus Homers Ge-dichten zu: Ein Wahrzeichen nur gilt, das Vaterland zu erretten!" In der Schlacht bei Mantmea wurde Epaminondas durch einen Speer in die Brust tdtlich getroffen. Als man ihm aber ge-meldet hatte, da sein Schild gerettet sei und die Seinigen gesiegt htten, zog er sich freudig das Eisen aus der Brust und sagte: Ich habe genug gelebt." Epaminondas machte aber nicht nur sein Vaterland durch glcklich gefhrte Kriege groß und angesehen, sondern er diente auch seinen Mitbrgern als ein Muster der Einfachheit und Tugend. Denn er war, wie ein alter Schriftsteller sagt, ein Mann, den alle Tugenden schmckten und fein Laster befleckte. Er lebte hchst einfach und mig; er besa manches Hausgerthe nicht, welches sonst einfache Leute hatten, und verharrte in seiner Drftigkeit, als er der angesehenste Mann des Staates geworden war, so sehr, da er nur einen einzigen Mantel hatte und zu Hause bleiben mute, wenn dieser gewaschen wurde. Es wre ihm leicht ge-

5. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 51

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
Als er die gewaltige Verteidigungsrede eines Staats-mannes horte, welcher des Verrates bezichtigt ward, reifte in ihm der Entschlu, als Redner und Staatsmann seinem Vater-lande zu dienen. Der teuer bezahlte Unterricht eines hervor-ragenden Redners sollte zur Rache an den Vormndern helfen. Doch gewann er nur einen geringen Teil seines Erbes zurck. Vllig milang seine erste Rede in der Volksversammlung: seine Sprechweise war matt und undeutlich; den Anfangsbuchstaben seiner Kunst konnte er nicht aussprechen und verschluckte manche Silben, zumal als das Hohngelchter der Zuhrer seine Ver-wirrung noch steigerte. Aber ein alter Brger, den seine Be-redsamkeit an Perikles gemahnte, sprach ihm Mut ein, und ein Schauspieler soll ihn die Kunst richtigen Atemholens und ge-flligen Vortrages gelehrt haben. Das Beste jedoch that der starke Wille und der unermdliche Flei des Jnglings. Endlich trat er wieder ans die Rednerbhne; jetzt war Haltuug und Rede ganz anders. Um seine wunderbaren Fort-schritte zu erklären, erzhlten sich die Athener allerhand nrrische Dinge von seilten Deklamierbungen am brausenden Meer oder in unterirdischem Kmmerlein. Immer eifriger lauschte das Volk seinem ernsten, tiefdurchdachten Worte. Denn er hatte stets das Wohl des Vaterlandes, nie persnlichen Vorteil im Auge. Unablssig legte er seinen Mitbrgern die Wahrheit ans Herz: der das Leben geht die Ehre; wahrhaft ntzlich kann nichts sein, was ihr zuwiderluft." 3. Dieser Mann hat Athen geleitet in dem Kampfe gegen Philipp, in welchem es schlielich in vollen Ehren unterlag. Vierzehn Zahre lang stand Demosthenes auf der Hochwacht; immer mehr lernten seine Mitbrger ihre Krfte aufs uerste anzuspannen. Auf sein Drngen wurden aus Euba einige Stadtsrsten verjagt, die mit Philipp in verrterischem Ein-Verstndnis waren, und den Stdten Per int h am Marmara-Meer und Byzauz Hlfe gesendet, als Philipp sie belagerte. Denn wie aus Euba bezog Athen von den Kstenlndern am Schwarzen Meer und am Hellespont seinen Bedarf an Brotkorn, soweit es der Felsenboden Attikas nicht selbst hervorbrachte, und die Er-zeugnisse seines Gewerbfleies, besonders seine Tpferwaren, hatten in jenen Strichen bis zum Ural ein Absatzgebiet, zu welchem Perinth und Byzanz den Schlssel bildeten. Wo die blutige Gewalt versagte, griff Philipp zu List und Lge. Keine Burg sei so sest und hoch, meinte er, da nicht ein mit Gold beladener Esel hineinkme. Auch in Athen war eine einflureiche Partei fr ihn thtig. Sie setzte durch, da er mit der Zchtigung der Phokerstadt Amphifsa beauftragt

6. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 144

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 144 Gewhnlich durch einen Fürsten ober einen Groen gestiftet und mit Besitz ausgestattet, umfate das Kloster eine Kirche und um biesen Mittelpunkt Speisesaal (Refektorium) und Abtswohnung, Schlaf- und Frembenhnser mit Zellen, Schul- und Wirt-schaftsgebnde, bazwischen Hfe und Grten. Das Ganze war mit Mauer und Wall umschlossen. 2. Hier fhrten fromme Leute unter einem selbstgewhlten Abt (btissin) unter den Gelbben Armut, Gehorsam, Ehe-losigkeit ein gemeinsames, Gott wohlgeflliges Leben. Was beieinzelne Bruder erwarb, fiel dem Kloster zu; Schenkungen er-weiterten den Besitz. Die Mnche pflegten Arme ttnb Kranke und waren Lehrer und Vorbilder der schnen Christenpflicht, die Arbeit zu ehren. Sie rodeten den Wald zu Acker- und Wein-bau; in den Klostergrten reiften die ersten Pfirsiche und Apri-kosen, blhten die ersten Edelrosen und Lilien in deutschen Landen. Auch im Fischsang, Huserbau und Gewerbeleben waren die Mnche Lehrmeister des Volkes. Die Beschftigung whlte jeder nach Neigung und Geschick. Einer beaufsichtigte die Handwerksleute, Knechte und die Laienbrder, die oft vor-nehmen Husern entstammten; ein anderer schrieb fr die Kloster-bcherei ober auf Bestellung vornehmer Leute lateinische ober griechische Werke mit kunstvoll gemalten Anfangsbuchstaben (Jni-tialen) ab, ein britter verlegte sich auf Malerei ober Schnitzerei in Holz ober Elfenbein, ein vierter auf Harfen- und Orgel-spiel und leitete den b am als erfunbenen mehrstimmigen Gesang; anbere zogen mit Spie und Keule auf die Jagd oder den Ruberfang; und kam ein Feind ins Land etwa die Ungarn, so trug auch der ehrwrdige Pater unter der gegrteten Kutte den Panzer und fhrte Schwert und Speer in starker Faust. 3. Die segensreichste Einrichtung der Klster waren die Schulen. In der inneren" wurden die knftigen Mnche erzogen, in der ueren", minder strengen, die Kinder vor-nehmer Huser fr das weltliche Leben herangebildet. In beiden Schulen hatte die Rute viel zu thurt, wie benn auch fr die Mnche jebes Kloster seine Geielkammer bereit hielt. Neben der Anleitung zu den Andachtsbnngen umfate der Unterricht Lesen, Schreiben, Rechnen, Latein, auch lehrte man eine Zeichensprache, da zu gewissen Tageszeiten das Sprechen verboten war. Das Latein, damals die Sprache der Gebildeten aller Völker, verstanden und schrieben auch vornehme Frauen, wie denn auch zahlreiche Frauenklster bestanden. Mit lateinischen Versen ehrten die Klster ihre Gnner und Schutzvgte. Kaiserin Adelheid pstegte ihrem Lwen", dem des Lesens kaum kundi-gen Kaiser, die einlaufenden lateinischen Briefe vorzulesen; der

7. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 43

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
dehnte er seine Herrschaft nach allen Seiten aus und bildete sich ein treffliches Heer: ans dem Adel die Reiterei, aus den Bauern das Fuvolk. Den Bergwerken des Paugongebirges, an dessen Fu er Philippi grndete, entnahm er das Gold, den Wldern am Hcimns das Holz fr seine Kriegsflotte; die Eroberung. der Stadt Amphipolis am Strymon und der Ko-lonien am Thermischeu Meerbusen ffnete ihm den Zugang zum geischen Meerbusen. Schon war auch das unruhige Reitervolk der Thessaler, -die Kentauren der Sage, seinem Reich einverleibt. Nun kam die Reihe an Hellas. Die Gefahr erkannte nur Demosthenes, der letzte groe Staatsmann Athens und der grte Redner des Altertums. 2. Mit sieben Jahren verlor er den Bater, der eine Waffenfabrik besessen hatte. Gewissenlose Vormnder ver-nntrenten das ansehnliche Vermgen. Von der Mutter ngstlich gehtet, von den Mitschlern mit Bosheiten verfolgt, hatte er eine freudlose Jugend. Aber in dem krnklichen Krper keimte ein hoher Geist. Als er die Verteidigungsrede eines Staatsmannes hrte, welcher des Verrates bezichtigt ward, reiste in ihm der Entschlu, als Redner und Staatsmann seinem Vaterlande zu dienen. Der teuer bezahlte Unterricht eines hervorragenden Redners sollte zunchst zur Rache an den Vormndern helfen. Doch gewann er nur einen geringen Teil seines Erbes zurck. Vllig milang seine erste Rede in der Volksversammlung: er sprach matt und undeutlich; den Anfangsbuchstaben seiner Kunst konnte er nicht aussprechen und verschluckte manche Silben, zumal als das Hohngelchter der Zuhrer seine Ver-wirrung noch steigerte. Aber ein alter Brger, den seine Sprechweise an Perikles gemahnte, sprach ihm Mut eiu, und ein Schauspieler soll ihn die Kunst richtigen Atemholens und geflligen Vortrages gelehrt haben. Das Beste jedoch that der starke Wille und der unermdliche Flei des Jnglings. Als er wieder auftrat, zeigte er so wunderbare Fortschritte, da sich die Athener allerhand nrrische Dinge erzhlten von seinen Deklamierbungen am brausenden Meer oder in unterirdischem Kmmerlein. Immer eifriger lanfchte das Volk seinen ernsten Worten. Denn er hatte stets das Wohl des Vaterlandes, nie persnlichen Vorteil im Auge. Unablssig legte er seinen Mitbrgern die Wahrheit ans Herz: der das Leben geht die Ehre; wahrhaft ntzlich kann nichts sein, was ihr zuwiderluft."

8. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 131

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
131 4. Die Klster. 1. Die wichtigsten Pflanzsttten der Bildung waren die Klster. Schon die Heideubekehrer hatten Schottenklster" gegrndet und der heilige Benedikt von Nursia zunchst 539 fr ein kampanisches Kloster eine Regel ausgestellt. Gewhnlich durch einen Fürsten oder einen Groen ge-stiftet und mit ^Besitz ^ ausgestattet, umfate das Kloster eine Kirche, sowie Speisesaal (Refektorium) und Abtswohnung, Schlaf- und Fremdenhuser mit Zellen, Schul- und Wirt-schastsgebude, dazwischen Hfe und Grten. Das Ganze war mit Mauer und Wall umschlossen. 2. Hier fhrten fromme Leute, die sich selbst einen Abt whlten, unter den Gelbden Armut, Gehorsam, Ehelosigkeit ein gemeinsames, Gott wohlgeflliges Leben. Was der einzelne erwarb, fiel dem Kloster zu; Schenkungen erweiterten den Besitz. Die Mnche pflegten Arme und Kranke und waren Lehrer und Vorbilder der Christenpflicht, die Arbeit zu ehren. Sic rodeten den Wald zu Acker- und Weinbau; in den Kloster-grten reiften die ersten Pfirsiche und Aprikosen, blhten die ersten Edelroseu und Lilien in deutschen Landen. Auch im Huserbau und Gewerbeleben waren die Mnche Lehrmeister sowie im Fischfang, der durch die Fasttage in grere Auf-nhme kam. Die Beschftigung whlte jeder selbst. Einer be-cutsfichtigte die Handwerksleute, die Knechte und die Laienbrder, die oft vornehmen Husern entstammten; ein anderer schrieb fr die Klosterbcherei oder auf Bestellung reicher Leute la-teiuische oder griechische Werke mit kunstvoll gemalten Anfangs-buchstaben (Initialen) ab, ein dritter verlegte sich auf Malerei oder schnitzte in Holz oder Elfenbein, ein vierter spielte Harfe und Orgel und leitete den damals erfundenen mehrstimmigen Gesang; andere zogen mit Spie und Keule aus die Jagd oder den Rubersang; und kam ein Feind ins Land, so trug auch der Pater unter der gegrteten Kutte den Panzer und fhrte Schwert und Speer. _ 3- Die segensreichste Einrichtung der Klster waren die Schulen. In der inneren" wurden die knftigen Mnche erzogen, in der ueren" die Kinder vornehmer Huser fr das Leben herangebildet. In beiden hatte die Rute viel zu thuu; auch fr die Mnche hielt jedes Kloster seine Geiel-kammer bereit. Der Unterricht umfate Andachtsbungen, Lesen, Schreiben, Rechnen, Latein, damals die Sprache der Gebildeten aller Völker. Mit lateinischen Versen ehrten die Klster ihre Gnner und Schutzvgte. Es bestanden auch 9*

9. Lese- und Lehrbuch für den Bedarf der Volksschulen - S. 136

1829 - Neustadt a.d.O. : Wagner
£ 133 Pflicht als Gebot des höher» Wesens, und jede- Ereigm'ß als eine Veranstaltung von ihm zu unserm Beßlen betrach- tet. Die Lehrer in der Kirche heißen daher auch Religions- lehrer. Alle Lehrer, sowohl in Schulen als in der Kirche, be- dürfen nicht nur einer großen Menge mannichfalliger Kennt- nisse, sondern auch noch der Gabe ihre erworbenen Einsich- ten Andern mittheilen zu können. Dazu gehört aber außer einer vieljährigen Vorbereitung, ein fortgesetztes Nachden- ken, Einsammeln von Kenntnissen und Erfahrungen, und einer Uebung, welche sie das Geschäft immer besser einsehen und sie so wirken lehrt, daß der Zweck ihres Berufs erleich- tert und erreicht wird. Der Lehrberuf ist einer der schwersten, daher auch unstreitig einer der ehrwü'digsten, der die ganze Kraft ei- nes fähigen und thätigen Mannes erheischt, daher aber auch den gerechten Anspruch hat, daß ihm mit vvrrügli'cher Ach- tung und einem Einkommen gelohnt werde, wie es zur Be- friedigung der leiblichen Bedürfnisse, für welche die Lehrer selbst nicht sorgen können; nöthig ist. 36. Der Wehr stand. «3um Wehrstande gehören alle diejenigen Personen, welchen die bürgerliche Gesellschaft die Besorgung ihrer gemeinsa- , men Geschäfte aufgetragen hat. Man nennt sie Staatsbe- amte oder Staatsdiener, weil sie im Dienste der ganzen Gesell- schaft stehen. Da nun aber der Zweck der bürgerlichen Gesell- schaft ist, die Rechte der Einzelnen durch die Kraft Aller zu beschützen, so gibt es zwei Hauptclassen vou Staatsdienern, nämlich solche, welche die im Slaatsvertrage oder der Staate Verfassung zum gemeinsamen Schutze bestimmten Mit- tel erheben und vereinigen, die öffentlichen Ein- nehmer, und solche, welche mit dieser Kraft die Rechte der Bürger schützen, die Richter. Die Richter sollen nun aber daö Recht beschützen sowohl gegen Gewaltthätig- keit der Mitbürger, als auch gegen Fremde; Theils, indem sie das Unrecht verhüten, Theils das begangene bestrafen. In sofeme dieß nur gegen Einzelne oder Einheimische ge- schieht, so macht es die bürgerliche Gere chi igle its- pflege aus, welche das Recht und die öffentliche Sicher- heit warnend und strafend beschützt, ist aber eine Bcwah-

10. Lese- und Lehrbuch für den Bedarf der Volksschulen - S. 2

1829 - Neustadt a.d.O. : Wagner
*- 2 sogar andere Menschen fressen, wenn solche aus fremden Län. dern zu ihnen kommen, oder im Kriege von ihnen gefangen werden. Solche Menschen nennt man Wilde, weil sie wie wilde Thiere ohne besondere Erziehung und Unterricht auf- wachsen, ohne Kenntnisse und ohne besondere Einrichtungen leben, und keinen Gesetzen und Ordnungen, sondern bloß ih- ren natürlichen Lüsten und Trieben folgen. Diese Menschen sind nun wohl eigentlich nicht unglück- lich, wie es auch das Vieh nicht denn sie wissen es nicht besser; aber wir sind doch viel glücklicher. So wie wir in die Welt eintreten, empfangen uns andere Menschen, nähren uns, kleiden uns, beschützen uns; von ihnen lernen wir spre- chen, werden zu guten Sitten gewöhnt, empfangen Unter- richt in vielen nützlichen Dingen, und so können wir gute, nützliche und glückliche Menschen werden. Dieses Glück verdan- ken wir der menschlichen Gesellschaft, in der wir leben, wo durch gute Einrichtungen für Alle gesorgt ist, wo viel nütz- liche Geschäffte getrieben werden, und wo Einer für den An- dern lebt und arbeitet. Vorzüglich aber und zunächst sind es doch die guten Aeltern, von denen wir alles Gute be- kommen. O, wie freu' ich mich der Gabe, Daß ich gute Aeltern habe, Die für mich vom Morgen Bis zum Abend sorgen; Die mich kleiden und ernähren, Mich das Böse meiden lehren, Mich in allen Pflichten Liebreich unterrichten; O, ich will sie wieder lieben, Nie mit Vorsatz sie betrüben, Will mich stets bestreben Tugendhaft zu leben. 2. Nutzen der menschlichen Gesellschaft und des Unterrichts. Ach möchte kein wilder Mensch seyn, sagte Wilhelm zu seinem ältern Bruder Fritz; denn die armen Menschen müssen ja im Winter gewaltig frieren, wenn sie keine or- dentliche Kleidung und Wohnung haben, und hungern
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