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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 125

1865 - Eisleben : Reichardt
125 (eine Nichte Fr iedrichs des Welsen) wegen ihres evangelischen Glaubens nach Sachsen fliehen mußte, f) Am 1. November 1539 empfing Joachim Ii. durch Matthias von Jagow, Bischof von Brandenburg, das Abendmahl in beiderlei Gestalt, nachdem fein jüngerer Bruder Johann von Küstrin (Regent der Neumark) bereits 1535 Protestant geworden war. 1540 Stiftung des Jesuitenordens durch Ignatius Loyola Spanischer Edelmann, vor Pampelona verwundet, nun religiöser Schwärmer. Der Zweck des „Ordens der Ge- , sellschaft Jesu" ist die Bekehrung der Ungläubigen und der Sünder. Die Jesuiten waren besonders thätig als Missionäreg), Beichtväter und Lehrer. Wegen ihres viel- fach schädlichen Einflusses wurde der Orden 1773 durch Clemens Xiv. aufgehoben, jedoch 1802 wieder hergestellt. (1542—1544) Letzter Krieg zwischen Karl V. undfranzl. Franz stand im Bunde mit den Türken und dem Herzog von Cleve. Von den protestantischen Reichsständen wirk- sam unterstützt drang Karl bis in die Nähe von Paris vor. Friede zu Crespp, in welchem Franz auf Ita- lien, Karl aus Burgund verzichtet. (1545 — 1563) Das tridentiner Coneil. Durch diese Kirchenversammlung h) sollten die kirchlichen Streitigkeiten ausgeglichen werden; docl) wurde sie wegen des Uebergewichts der Päpstlichen von den Protestanten garnicht beschickt. — Die Beschlüsse des Coneils stehen noch gegenwärtig bei der römischkatholischen Kirche in Geltung. 1546 Luthers Tod in Eisleben am ! 8. Februar. Luther kam nach Eisleben, um Streitigkeiten der maus- feldischen Grafen auszugleichen. Vor seinem Tode predigt er noch viermal in der Andreaskirche i) und stirbt in Ge- genwart seines Freundes, des halle'schen Superintendenten Justus Jonas. Sein Grab in der Schloßkirche zu Wittenberg. 3(eben ihm ruht Me taucht hon, der erst 1500 starb und ver- k) Aufenthalt auf der Lichtenburg Freundschaftlicher Verkehr mit Luther. g) Auf dem Gebiete der Mission haben sie Großes geleistet. (Japan.) h) Sie hielt übrigens im Ganzen nur 25 Sitzungen. 1552—1562 war sie ganz aufgelöst, i) Der Text seiner letzten Predigt war Matth. 17. 25 — 30. — Noch am 16. Febr. Unterzeichnete er die Stistungsurknnde des Eisle- der Gymnasiums.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 120

1865 - Eisleben : Reichardt
120 tteue Geschichte. Seit 1517. 1517—1648 Erste Periode. Das Zeitalter der Reformation, bis zum Schluß des dreißigjährigen Krieges. 1648—1786 Zweite Periode. Das Zeitalter der großen Mo narchm, bis aus des Tod Friedrich des Großen. 1786— ? Dritte Periode. Das Zeitalter der Revolution. Erste Periode. Zeitalter der Reformation. 1517 Lutber schlägt die besonders gegen den Ablaß n > gerichteten 31. Oct. 95 Tkeses an die Thür der Schloßkirche zuwit- tenberg. Der Bergmannssohn Martin Luther am 10. November 1483 zu Eisleben geboren. Schulen in Mansfeld, Magdeburg, Eisenach, o) Bezieht, um die Rechte zu studiren, >501 die Universität Erfurt, wo er zuerst eine vollständige Bibel findet. Er wird Augustinermönch x), 1508 durch Staupitzens Vermittlung Professor in Wittenberg. Aus einer Reise nach Rom (1510) wird seine Ehrfurcht vor dem Papste durch das lasterhafte Leben der Geistlichkeit getrübt. Bei seinem Reformations- werke findet Luther in Philipp M e l a n ch t h o u q) einen Mitarbeiter und in Kurfürst Friedrich dem Wei- sen einen Beschützer. n) Der Peterspfennig. Öberkomnüssar des Ablasses war der Erzbischof von Mainz und Magdeburg, Albrecht von Brandenburg. Der Dominikaner Tetzel. u) Singen auf den Straßen. Die wohlthätige Bäckersfrau. p) Des Freundes Tod. Gewissensangst. Der Trost des alten Mönches. q) 1497 in Breiten (Baden) geboren, gab schon im 21. Jahre eine griechische Grammatik heraus. Praeceptor Germaniae genannt.

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 121

1865 - Eisleben : Reichardt
121 (1518) tzuther in Augsburg vor dem Legaten Eajetan. Papst Leo X. hatte ihn zur Veranwortung nach Rom geladen, doch wurde er vom Kurfürsten in Schutz genom- men. Die Unterredung mit dein hochmüthigeu Kardinal blieb erfolglos. 11519) Gespräch Luthers mit Karl v. Miltitz in Alten- bürg.r) Disputation in Leipzig mit Ur. Eck.s) Beides ohne Erfolg. 1520 Luther verbrennt die päpstliche Bannbulle vor dem Elsterthore in Wittenberg. Um diese Zeit erschienen Luthers ref ormatorische Hauptschriften: An Kaiserliche Majestät und den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung. Vom babylonischen Gefängniß der Kirche. Bon der Freiheit eines Christenmenschen. (Kate- chismus 1529). 1519—1556 Karl V., Enkel Maximilians. Mitbewerber um die Krone war Franz 1., König von Frankreich. Friedrich der Weise von Sachsen (Reichsver- weser) schlug sie aus. Der 19jährige Karl war zugleich König von Spa- nien (als Sohn Philipps des Schönen und der Johanna). Außerdem Herrscher in O e st r e i ch, den Niederlanden Neapel und Sicilien, endlich in der neuen Welt. ' 1521 Reichstag zu Worms, t) Luther verantwortet sich, wird in die Acht erklärt, aber nach der Wart- burg gerettet. Hier lebte Luther als „Junker Jörge" und begann die deutsche Bibelübersetzung u) mit den Psalmen. Aber schon 1522 kehrte er nach Wittenberg zurück und beschwichtigte die dortige Bilder st ü r m e r e i unter K a rl- stndt (eigentlich Dr. Bodenstein aus Karlstadt), an den sich die Zwickauer Propheten (Wiedertäufer) augeschlossen hatten. 1525 heirathete Luther'die Katharina von Bora, eine ehemalige Nonne. r) Ueberbringer der geweihten Roise, milden Charakters. s) Eigentlich fand die Disputation zwischen Eck und Äartstadt statt. Luther nahm aber Theil daran. Sie dauerte 17 Lage. t) Ulrich von Hutten, Franz von Sickingen und andere Ritter bieten ihm ihren Schutz an. Zuspruch des biederen Georg von Frundsberg. Luthers Glaubensmuth in welchen berühmten Worten? u) Beendet wurde dieselbe erst 1534. Die früheren Uebersetzungen waren nicht aus dem hebräischen und griechischen Grundtexte, sondern nach der lateinischen Vnlgata angefertigt worden.

4. Erzählungen aus der Geschichte - S. 219

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
219 Dritte Wtheitung, Pic Neuzeit, . 128. Die Reformatio. Martin Luther. Schon auf den frheren Kirchenversammlungen zu Konstanz (14141418) und zu Basel (14311449) war der Abstellung von Mibruchen, welche sich im Laufe der Zeit in kirchliche Dmge eingeschlichen hatten, berathen worden; aber es wurde fem Zrel erreicht. Whrend daher das Bedrfni bessernder Aenderungen immer mehr gefhlt wurde, gaben den nchsten ueren Ansto zu der groen Reformation des 16. Jahrhunderts die Ablapredigten des Dominikaners Johann Tetzel. Der Papst Leo X. hatte nmlich einen Abla ausgeschrieben und bestimmt, da die bei demselben geschenkten Gaben zur Voll-endung der schon von dem Papst Julius Ii. begonnenen pracht-vollen Peterskirche in Rom verwendet werden sollten. In Deusch-land aber predigte Tetzel diesen Abla in so entstellender Weise, da viele zu dem Jrrthum verfhrt wurden, man knne sich fr Geld von den Snden loskaufen. Daher erregte das Verfahren Tetzels bald allgemeinen Unwillen. Zuerst trat gegen diesen Mi-brauch Martin Luther aus und machte damit den ersten An-fang zur Reformation. Martin Luther war am 10. November 1483 zu Eisleben geboren. Sein Vater, ein armer Bergmann, lie ihn die Kloster-schule zu Magdeburg besuchen und schickte ihn 1501 auf die Universitt zu Erfurt mit dem Wunsche, da er die Rechtswissen-schast studiere. Da aber Luther dazu keinen Berufs in sich fhlte, gerieth er mit sich selbst in einen inneren Kampf und entschlo sich zuletzt, wider den Willen seines Vaters in das Augustiner-kloster zu Erfurt einzutreten, um hier dein geistlichen Leben sich zu widmen. Unter der Leitung seines Ordensvorstandes Johann von Staupitz bildete er sich hier weiter aus und fand in feinen vielen inneren Kmpfen Ruhe. Im'jahre 1508 wurde er auf Empfehlung seines Vorgesetzten von dem Knrsrsten Friedrich dem Weisen von Sachsen an die neu gestiftete Universitt Wittenberg als Lehrer der Weltweisheit berufen und dann Professor der Theologie. In dieser Stellung nun lie er am Vorabend des Aller-heiligenfestes 1517 nach damaliger Sitte fnfundneunzig Thesen oder theologische Stze an der Schlokirche zu Wittenberg an-

5. Erzählungen aus der Geschichte - S. 220

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
220 schlagen, um seine Lehre und seinen Widerspruch gegen Tetzel zu begrnden. Anfangs schenkte man der Sache keine besondere Auf-merksamkeit. Bald aber entstand darber ein weiter gehender Streit, und man blieb nicht mehr bei jenen fnfundneunzig Thesen stehen.^ An Luther schloffen sich so viele Anhnger sowohl aus den Burgern der Städte, als aus dem Adel an, da durch eine ppstliche Bulle der Alle, welche Luthers Lehre annehmen wrden, der groe Bann ausgesprochen und Luther selbst zum Widerruf nach Rom vorgeladen wurde. Er verbrannte aber 1520 die ppst-liche Bulle und das rmische Kirchenrecht ffentlich zu Wittenberg und sagte sich dadurch frmlich vom Papste los. Jetzt wurde Luther von dem neu gewhlten Kaiser Karl V. (15191556), welcher eben einen Reichstag nach Worms berufen hatte (1521), zur Verantwortung dahin vorgeladen. Seine Freunde erinnerten ihn an das Schicksal des Johannes Hus und des Hierony-mus von Prag; er konnte aber in dem festen Vertrauen auf seine Sache nicht erschttert werden. Von der glnzenden Reichsversammlung in Worms zum Widerruf aufgefordert, berief er sich aus die Bibel als die einzige Quelle seiner Lehre und schlo standhaften Muthes seine Verteidigung mit den Worten: Hier stehe ich ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen!" Luther mute sofort Worms verlassen; aber sein Gnner und Freund, der Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen hatte fr seine Sicherheit gesorgt. Er wurde unterwegs von fnf ver-kappten Rittern aufgegriffen und auf die Wartburg bei Eisenach gebracht. Hier lebte er zurckgezogen 152122, und da er sich in seiner Lehre auf die heilige Schrift als die einzige Grundlage derselben bezog, bersetzte er während seines Aufenthaltes auf der Wartburg zuerst das neue Testament und dann die ganze Bibel in die deutsche Sprache. Diese erste deutsche bersetzung der Bibel fand, da kurz vorher die Buchdruckerkunst erfunden worden war, schnelle und vielfache Verbreitung; fr die deutsche Sprache ist sie wichtig geworden, weil von jetzt an sich eine allgemeine sogenannte hochdeutsche Schriftsprache bildete, während srher in den einzelnen Dialekten oder Mundarten geschrieben wurde. Die Lehre Luthers verbreitete sich bald durch ganz Deutsch-land. Doch galten bei der Annahme wie bei der Bekmpfung der-selben nicht immer blo die Rcksichten aus Religion und Kirche, sondern auch der Gewinn oder der Verlust weltlicher Vortheile und Rechte. Daher kam es bald zu so groen Streitigkeiten im deutschen Reiche, da das Reich zwei Heerlagern glich, in welchen die Anhnger der neuen Lehre und des Papstes einander gegen-ber standen. Luther selbst erlebte den Ausbruch des Kampfes nicht mehr. Er starb in seiner Vaterstadt Eisleben am 18. Feb-

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 113

1890 - Leipzig : Reichardt
113 Neue Geschichte. Seit 1517. 15171648 Erste Periode. Das Zeitalter der Reformation, bis zum Schlu des dreiigjhrigen Krieges. 16481786 Zweite Periode. Das Zeitalter der groen Monarchen bis auf den Tod Friedrichs des Groen. 17861815 Dritte Periode. Das Zeitalter der Revolution. 1815 bis zur Gegenwart. Vierte Periode. Die neuste Zeit. Erste Periode. Zeitalter der Reformation. 1517 Luther schlgt die besonders gegen die Mibruche des Ab- 31.Okt. laffes *) gerichteten 95 Thcfes an diethr derschlo-kirche zu Wittenberg. Der Bergmannsfohn Martin Luther am 10. November 1483 zu Eisleben geboren. Schulen in Mansfeld, Magdeburg, Eifenach. Bezieht, um die Rechte zu studieren, 1501 die Universitt Erfurt, wo er zuerst eine vollstndige Bibel findet. Er wird Augustinermnch. 1508 durch Staupitzens Vermittelung Professor in Wittenberg. Auf einer Reise nach Rom (1510) wird seine Ehrfurcht vor dem Papste durch _ das lasterhafte Leben der Geistlichkeit getrbt. Bei seinem Refor-mationswerke findet Luther in Philipp Melanch-thon2) einen Mitarbeiter und in Kurfürst Friedrich dem Weifen einen Beschtzer. (1518) Luther in Augsburg vor dem. Legaten Cajetan. Papst Leox. hatte ihn zur Verantwortung nach Rom geladen, doch wurde er vom Kursrsten in Schutz genommen. 1) Oberkommissar des Ablasses war der Erzbischof von Mainz und Magdeburg, Albrecht von Brandenburg. Der Dominikaner Tetzel. 2) Eigentlich Schwarzerd. 1497 in Bretten (Baden) geboren, Gro-neffe Reuchlins, gab schon im 21. Jahre eine griechische Grammatik heraus. Praeceptor Germaniae genannt, f 1560. Koep ert, Geschichtskursus. 9. Aufl. 8

7. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 114

1890 - Leipzig : Reichardt
114 Die Unterredung mit dem hochmtigen Kardinal Cajeta-ttus1) blieb erfolglos. (1519) Gesprch Luthers mit Karl v. Miltitz 2) in Altenburg. Luther verspricht zu sckweigen, wenn auch seine Gegner schweigen wrden. Disputation in Leipzig mit Dr. Eck6). Luther leugnet bereits wesentliche Lehr-stze der katholischen Kirche (Unfehlbarkeit der Konzilien); daher bewirkt Eck eine ppstliche Bannbulle gegen Luther. 1520 Luther verbrennt die ppstliche Bannbulle vor dem Elfterthore in Wittenberg. Um diese Zeit erschienen Luthers reformatorische Hauptschriften, in denen er die Lehre von den sieben Sakramenten, vom Fegfeuer, von der Frbitte der Heiligen, von der Ohrenbeichte angreift: An Kaiserliche Majestt und den christlichen Adel deutscher Nation von des christ-lichen Standes Besserung. Vom babylonischen Gefngnis der Kirche. Von der Freiheit eines Christenmenschen. (Katechismus 1529.) 1519-1556 Karl V.. Enkel Maximilians. Mitbewerber um die Krone war Franz I., König von Frankreich. Friedrich der Weise von Sachsen (Reichs-Verweser) schlug sie aus. Karls Wahl nach Annahme der Wahlkapitulation. Der 19jhrige Karl war zugleich König von Spa-nten (als Sohn Philipps des Schnen und der Johanna). Auerdem Herrscher in sterreich, den Niederlanden, Neapel und Stelltet!, endlich in der Neuen Welt. 1521 Reichstag zu Worms ^). Luther verantwortet sich, wird in die Acht erklrt (Wormser Edikt"), aber auf Veranstaltung des Kurfrsten von Sachsen nach der Wartburg in Sicherheit gebracht. Hier lebte Luther als Junker Jrge" und begann die deutsche Bibelbersetzung^) mit den Psalmen und dem Neuen Testament. Aber schon Ostern 1522 kehrte er nach Wittenberg zurck, um die dort ausgebrochene B il-derstrmerei unter Karlstadt (eigentlich Dr. Bodenstein aus Karlstadt), an den sich die Zwickauer Propheten (Wiedertufer) angeschlossen hatten, zu beschwichtigen. *) Thomas de Vio, nach seiner Vaterstadt Gaeta genannt. 2) berbringer der geweihten Rose, milden Charakters. 3) Eigentlich sollte die Disputation Mischen Eck und Karlstadt statt-finden. Luther nahm aber teil daran. Sie dauerte 17 Tage. 4) Ulrich von Hutten, Franz von Sickingen und andere Ritter bieten ihm ihren Schutz an. Zuspruch des biederen Georg von Frundsberg. 5) Beendet wurde dieselbe erst 1534. Die frheren bersetzungen waren nicht aus dem hebrischen und griechischen Grundtexte, sondern nach der lateinischen bersetzung (Vulgata) angefertigt worden.

8. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 118

1890 - Leipzig : Reichardt
Sein Bater Joachim I. (1499-1535), der den bermtigen Adel zu bndigen wute, war ein erbitterter Gegner Luthers gewesen, so da seine Gemahlin, die dnische Prinzessin Elisabeth (eine Nichte Friedrichs des Weisen) wegen ihres evangelischen Glaubens nach Sachsen fliehen mute. Am 1. November 1539 empfing Joachim Ii. durch Matthias von Jagow, Bischof von Brandenburg, das Abendmahl in beiderlei Gestalt, nachdem sein jngerer Bruder Johann von Kstrin (Regent der Neumark) bereits 1535 Protestant geworden war. 1540 Der schon 1534 von dem spanischen Edelmanne Ignatius von Loyola gegrndete Jesuitenorden vom Pap ste besttigt. Der Zweck des Ordens der Gesellschaft Jesu" tft die Bekehrung der Unglubigen und Ketzer. Die Jesmten waren besonders thtig als Missionre'), Beichtvter und Lehrer. Wegen seines berwiegend schdlichen Emflusses wurde der Orden 1773 durch Clemens Xiv. ausgehoben, jedoch 1802 wiederhergestellt. (15421544) Letzter Krieg zwischen Karl V. und Franz 1. Franz stand im Bunde mit den Trken und dem Herzog von Kleve. Bon den protestantischen Reichsstnden wirksam untersttzt drang Karl bis in die Nhe von Paris vor. Friede zu Crespy, in welchem Franz auf Italien, Karl auf Burgund verzichtet. Nachdem auch von den Trken der Friede erkauft worden war, hatte Karl V. freie Hand, gegen die evangelischen Fürsten in Deutsch-land vorzugehen. (15451563) Das Tridentiner Konzil. Durch diese Kirchenversammlung2) sollten die kirchlichen Streitigkeiten ausgeglichen werden; doch wurde sie wegen des bergewichtes der Ppstlichen von den Protestanten gar nicht beschickt. Die Beschlsse des Konzils bilden noch gegenwrtig bei der rmisch-katholischen Kirche eme Hauptgrundlage des Bekenntnisses. 1546 Luthers Tod in Eisleben am 18. Februar. Luther kam nach Eisleben, um Streitigkeiten der mans-seldschen Grasen auszugleichen.. Vor seinem Tode predigt er noch viermal in der Andreaskirche3). und stirbt m !) Auf dem Gebiete der Mission haben sie groes geleistet. (Japan.) 2) Sie hielt brigens im ganzen nur 25 Schlingen. 15521562 war 'te Der^Text seiner letzten Predigt war Matth. 17. 2530. ^ Noch am 16. Febr. unterzeichnete er die Stiftungsurkunde des Elslebener Gym-nasiums.

9. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 192

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
192 vor Gott und Kaiserlicher Majestt" verantworten knnten. Alsbald traten unter Luthers und Melanchthons Mitwirkung in Kursachsen und in der Landgrafschaft Hessen, in Lneburg und Anhalt, ja bis nach Preußen und Livland hinein lutherische Landeskirchen ins Leben, deren Bischfe die Landesherren waren. Auch eine Anzahl oberdeutscher Reichsstdte fhrten die Reformation ein. Das Vermgen der aufgehobenen Klster wurde zur Errichtung von Volksschulen verwendet. 3. Auch in Dnemark und in Schweden, welches der junge König Gustav Wasa soeben von der Dnenherrschaft be-freite, kam die neue Lehre zur Herrschaft. 4. In hellen Haufen strmten jetzt die Deutschen, vorab die Lutherischen, dem Kaiser zu. Sein Feldhauptmann Georg Frnndsberg fhrte sie der die Alpen. Auf schmalem Saum-pfad schritt der dicke Herr zwischen zwei Landsknechten, die eine Lanze zur Sttze vorhielten, damit er nicht abstrze. Die Auf-regung infolge einer Meuterei brachte ihm den Tod; aber die Kaiserlichen strmten Rom; die ewige Stadt" erlebte Mord und Verwstung. 5. In seiner Siegesfreude lie der Kaiser durch seinen 1529 Bruder Ferdinand auf dem zweiten Speierer Reichs-tag die neue Lehre wieder verbieten. Aber die lutherischen Fürsten berreichten eine Rechtsverwahrung, einen Protest"; davon erhielten sie die Bezeichnung Protestanten. Als jedoch Soliman mit Rennen und Brennen" vor Wien erschien, leisteten sie Hlfe gem ihrer Pflicht, die ihnen Martin Luther eindringlich vorstellte. Kaum war der Friede erwirkt, da eilte Karl von Bologna, wo der Papst ihm an seinem 30. Geburtstag die Rmerkrone aufs Haupt setzte, nach Augsburg. Dort auf dem Reichstag lie 1530 er sich das Augsburgische Glaubeusbekenntnis vorlesen. Aber dem Geiste milder Vershnlichkeit, in welchem Melanchthon diese Urkunde abgefat hatte, war er unzugnglich. Er forderte von den Protestanten bis zum Frhjahr die Unterwerfung unterem Konzil. Mit nassen Augen ritt der greise Kurfürst Jo-Hann der Bestndige, Friedrichs des Weisen Brnder, von seinem Kaiser weg. Der offene Kampf war unvermeidlich; nur die Besorgnis vor einem neuen Kriege mit Trken und Franzosen hinderte Karl, Gewalt anzuwenden. 6. Die protestantischen Fürsten aber schlssen zu Schmal-kalden im Thringer Walde zur Verteidigung ihres Glaubens ein Bndnis, das nach dem Beitritte der groen Städte, wie Magdeburg und Lbeck, vom Bodensee bis zur Ostsee reichte. So yrute der Kaiser endlich den Nrnb erger R e ligions-

10. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 144

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 144 Gewhnlich durch einen Fürsten ober einen Groen gestiftet und mit Besitz ausgestattet, umfate das Kloster eine Kirche und um biesen Mittelpunkt Speisesaal (Refektorium) und Abtswohnung, Schlaf- und Frembenhnser mit Zellen, Schul- und Wirt-schaftsgebnde, bazwischen Hfe und Grten. Das Ganze war mit Mauer und Wall umschlossen. 2. Hier fhrten fromme Leute unter einem selbstgewhlten Abt (btissin) unter den Gelbben Armut, Gehorsam, Ehe-losigkeit ein gemeinsames, Gott wohlgeflliges Leben. Was beieinzelne Bruder erwarb, fiel dem Kloster zu; Schenkungen er-weiterten den Besitz. Die Mnche pflegten Arme ttnb Kranke und waren Lehrer und Vorbilder der schnen Christenpflicht, die Arbeit zu ehren. Sie rodeten den Wald zu Acker- und Wein-bau; in den Klostergrten reiften die ersten Pfirsiche und Apri-kosen, blhten die ersten Edelrosen und Lilien in deutschen Landen. Auch im Fischsang, Huserbau und Gewerbeleben waren die Mnche Lehrmeister des Volkes. Die Beschftigung whlte jeder nach Neigung und Geschick. Einer beaufsichtigte die Handwerksleute, Knechte und die Laienbrder, die oft vor-nehmen Husern entstammten; ein anderer schrieb fr die Kloster-bcherei ober auf Bestellung vornehmer Leute lateinische ober griechische Werke mit kunstvoll gemalten Anfangsbuchstaben (Jni-tialen) ab, ein britter verlegte sich auf Malerei ober Schnitzerei in Holz ober Elfenbein, ein vierter auf Harfen- und Orgel-spiel und leitete den b am als erfunbenen mehrstimmigen Gesang; anbere zogen mit Spie und Keule auf die Jagd oder den Ruberfang; und kam ein Feind ins Land etwa die Ungarn, so trug auch der ehrwrdige Pater unter der gegrteten Kutte den Panzer und fhrte Schwert und Speer in starker Faust. 3. Die segensreichste Einrichtung der Klster waren die Schulen. In der inneren" wurden die knftigen Mnche erzogen, in der ueren", minder strengen, die Kinder vor-nehmer Huser fr das weltliche Leben herangebildet. In beiden Schulen hatte die Rute viel zu thurt, wie benn auch fr die Mnche jebes Kloster seine Geielkammer bereit hielt. Neben der Anleitung zu den Andachtsbnngen umfate der Unterricht Lesen, Schreiben, Rechnen, Latein, auch lehrte man eine Zeichensprache, da zu gewissen Tageszeiten das Sprechen verboten war. Das Latein, damals die Sprache der Gebildeten aller Völker, verstanden und schrieben auch vornehme Frauen, wie denn auch zahlreiche Frauenklster bestanden. Mit lateinischen Versen ehrten die Klster ihre Gnner und Schutzvgte. Kaiserin Adelheid pstegte ihrem Lwen", dem des Lesens kaum kundi-gen Kaiser, die einlaufenden lateinischen Briefe vorzulesen; der
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