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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 29

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 29 Verschiedenheit der Menschen in der Lebensart und Bildung. §. 48. In Rücksicht der Lebensart theilen sich die Menschen nach der Art, wie sie sich ihren Unterhalt verschaffen, in solche die entweder von der Zagd und Fischerei, oder von der Viehzucht, oder von dem Acker-- bau leben, — und nach der Art ihre Wohnung in solche, die keine festen Wohnungen haben, sondern ge- wöhnlich mir ihren Viehheerden herumziehen (Noma- den), oder in solche, die feste Wohnungen besitzen (An- sässige), mit dem Unterschiede, daß diese entweder in bloßen Hütten oder Häusern bestehen. — Zn Hinsicht der Kultur oder Bildung giebt es Wilde, die bloßvonzagdundfischereileben,Halb- kultuvirre oder Barbaren, die hauptsächlich Vieh, zucht treiben, und Gebildete, Civilisirte, welche nicht allein Ackerbau, sondern auch Handwerke, Fabri- ken, Handel, Künste und Wissenschaften unterhalten. Eine kleinere oder größere Anzahl von Wohnun, gen oder Häusern nennt man entweder Weiler oder Dorf (beide gewöhnlich von Bauern bewohnt), oder Flecken, auch Marktflecken (wo nicht bloß Dauern, sondern auch Handwerker und Kaufleute wohnen), oder Städte, die oft mit Mauern und Thoren versehen sind, und deren Einwohner Bürger heißen und sich hauptsächlich von Handwerken, Fabriken und Handel ernähren. Vorstadt ist eine Anzahl von Häusern, die außerhalb der Stadtmauern oder Stadtthore liegen. Hauptstädte heißen Städte, wo die höchsten obrig- keitlichen Beamten ihren Sitz haben; Residenzstädte, wo der Landesherr seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, Bergstädte, deren Einwohner sich vornehmlich vom Bergbau (Gewinnung der Mineralien) ernähren; Han- delsstädte, wo das vorzüglichste Gewerbe der Handel und Seestädte, wo, durch die Lage am Meere, das vorzüglichste Gewerbe der Seehandel ist. Feste Städte und Festungen nennt man Oerter, die mit Mauern, Graben, Wällen und andern Festungswerken versehen sind. Was die Gewerbe der Menschen betrifft: so giebt es 3 Klassen, die erzeugende (producirende),

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 34

1836 - Eisleben : Reichardt
34 Zweites Kapitel. dringender Meerbusen des Atlantischen Meeres, in dem es, da wo sich Süd-Europa und Nord »Afrika am mei- sten nähern, mit der Straße oder Meerenge non Gibraltar anfängt, Europa von Afrika fortwährend scheidet, und sich da endigt, wo eine schmale Landenge zwischen Afrika und Asien das Mittelländische Meer von dem rothen Meere oder Arabischen Meerbusen trennt. Da wo das Mittelländische Meer seine größte Breite hat, ziehen sich von Norden gegen Süden von dem Hestlande Europas zwei Halbinseln, eine westliche (Ita» lien) und östliche (die Osmanische oder Griechische) in dies Meer, und der dadurch gebildete Meerbusen heißt in seinem nördlichen Theile das Adria tische Meer, welches südlich bis dahin geht, wo diese beiden Halb- inseln sich am meisten nähern, und in seinem südlichen Theile das Ionische Meer. Zwischen der Ostseite des südlichen Theiles der Osmanischen oder Griechischen Halbinsel und der Westseite der westlichsten Halbinsel Asiens bildet das Mittelländische Meer den Archipe» lagus oder das Aegeische auch Griechische Meer, aus welchem eine schmale Meerenge, der Hellespont oder die Straße der Dardanellen genannt, in das kleine eingeschlossene Meer von Marmora führt, und aus diesem gelangt man durch die schmale Meer- enge, der Bosporus oder die Sraße von Con- siantinopel genannt, in den nordöstlichsten Theil des Mittelländischen Meeres, welcher das schwarze Meer heißt, das an der Ostküste der Osmanischen Halbinsel und an der Nordküste der westlichsten Halbin- sel Asiens sich ausbreitet, auf seiner Ostseite durch eine breite Landstrecke von dem größten Asiatischen Landsee (das Kaspische Meer) geschieden wird, und sich nördlich mit dem Asowschen Meere endigt, einem nordöstlichen Busen des schwarzen Meeres, der sich von Südwest gegen Nordost zieht, und in welchen die Straße von Feodosia führt, die durch eine vom südöstlichen Europa nach Süden vorspringende Halbin» sel (die Taurische) und durch eine Landspitze Asiens ge- bildet wird; 4) der Meerbusen von Guinea, ein von dem Theile des westlichen Ozeans, welcher das At» lantische Meer heißt, gebildeter Einschnitt in die West- küste Afrikas, in der Nähe des Aequators.

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 167

1836 - Eisleben : Reichardt
Rußland. 167 Meerbusen und der Jmandra, tm hohen Norden, südlich vom Eismeere. Rußland, welches sowohl kn der nördlichen mäßigten, als in der nördlichen kalten Zone liegt, läßt sich, in Hinsicht seines Klimas, in drei sehr verschie» dene Landstriche theilen, den warmen, wo sogar Wein fortkommt, den gemäßigten, wo der Reichthum an Ge- treibe sehr groß ist und den kalten, wo zuletzt nur der Mensch und das Rennthier fortkommen, und der erstere zwergartig wird. Die vorzüglichsten Produkte sind: alle gewöhnlichen Hausthiere, auch Rennthiere und Ka, meele, Speise- und Pelzwild, von Raubwild Wölfe und Bären, Walisisch-Arten, Seehunde, zahmes und wil- des Geflügel, auch Eidergänse, eine ungeheure Menge von Fischen (worunter Störe, Hausen); Getreide, viel Flachs und Hanf, etwas Tabak, Obst und Wein, große Waldungen, Essen, Salz, Torf, Mineralquellen, Stein- und Braunkohlen. Die Anzahl der Einwohner beträgt an 40 bis 42 Millionen, wovon die Russen, wozu auch die Ko» saken gehören, die bei Weitem größere Zahl ausmachen und eine eigne Sprache reden. Ferner giebt es Polen, Litthauer, Letten, Kuren, Finnen und Lappen, Tata- ren rc. Der größte Theil der Einwohnner bekennt sich zur Griechisch-katholischen Kirche. Außerdem findet man Römisch-Katholische, Protestanten, Juden und Mu- hamedaner. Die in dem nordöstlichsten Theile wohnen- den wenigen Samojeden sind noch Heiden. Ackerbau wird allenthalben getrieben, wo es das Klima und der Boden erlauben; in den Steppen nährt Viehzucht und in den nördlichsten Gegenden Jagd und Fischerei die Bewohner. Sowohl die Landwirthschaft als die Fabri» ken haben sehr große Fortschritte gemacht; und der Han» del ist bedeutend und ausgebreitet. Für den gelehrten und Volksunterricht geschieht immer mehr, so daß in neuern Zeiten wissenschaftliche Bildung höher ge- stiegen ist. Sowohl das Europäische als Asiatische Rußland, die beide zusammen 350,000 Qm eilen mit 54 Millio» nen Menschen enthalten, bilden ein Kaiserthum, wozu auch noch das Königreich Polen und ein beträchtlicher Landstrich auf der Nordweftküstr von Amerika gehören,

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 183

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Osteuropa. 183 größten unter allen, Creta oder Candia, das letztere Meer. Die Größe beträgt 880 Ormeilen. Sowohl der Boden des Festlandes, als der In- seln ist mehr gebirgig als eben. Die Gebirge des Festlandes, welche man unter dem allgemeinen Namen der Griechischen oder Hellenischen Gebirge um- faßt, durchziehen das Land von Norden gegen Süden, indem sie ihm eine doppelte Hauptabdachung gegen Osten und gegen Westen geben, und endigen sich mit den Vorgebirgen Malea und Matapan an den äußer- sten Südspitzen des Festlandes. Wegen dieses Gebirges haben auch alle Flüsse keinen langen Lauf, und es giebt daher keine großen Ströme. Die das Land umgeben- den Meere machen tiefe Einschnitte und Busen, wodurch dasselbe in zwei größere Halbinseln getheilt wird, wo- von die nördliche mit der südlichen (Morea genannt) durch die Landenge von Korinth zusammenhängt, indem auf der Westseite das Ionische Meer den tief eindrin- genden Meerbusen von Patras und auf der Ost- seite das Griechische Meer den Meerbusen von Egi- na macht. Griechenland, eins der südlichsten Länder Euro- pas und im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone gelegen, genießt eines warmen, gesunden Kli- mas. Der Boden, in einigen Gegenden zwar wenig ergiebig, in andern aber sehr frucht! rr, im Ganzen aber bis jetzt noch wenig angebaut, erzeugt viele schätzbare Produkte, worunter Vieh (am meisten Rindvieh, Schafe und Ziegen), Fische, Seide, sehr guten Honig und Wachs, Getreide (doch steht der Ackerbau noch auf einer sehr niedrigen Stufe), Baumwolle, Tabak, Wein, zum Theil vortreffliche Sorten, Olivenöl, köstliche Süd- früchte, Korinthen, den schönsten Marmor. Die Einwohner, deren Zahl auf 900,000 steigt, sind größtenlheils Griechen mit einer eigenen Sprache; auch giebt es Albanesen, Osmanen, Juden. Die Grie- chen bekennen sich zur Griechischen Kirche und besitzen ausgezeichnete Geistesanlagen, die einer großen Ausbil- dung fähig sind. Ackerbau und Industrie sind noch in der Kindheit; mehr beschäftigen sich die Griechen nur Viehzucht, Handel und Schifffahrt, und sind vortreff- liche Seeleute. Mit der jetzt errungenen Befreiung

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 184

1836 - Eisleben : Reichardt
184 Griechenland. Griechenlands von dem drückenden Joche der Türkischen Herrschaft, wird für Griechenland, in Hinsicht seiner Landeskultur und der wissenschaftlichen Bildung seiner Bewohner, ein neuer Zeitraum beginnen. Griechenland bildet einen monarchischen Staat, an dessen Spitze ein König, jetzt Otto, ein Sohn des Königs von Baiern, steht. Darin: 2) auf dem Festlande: Athen, Haupt- und Residenz- stadt, östlich don Zante, unweit des Meerbusens von Egina, war eine der berühmtesten Städte des Alterthums, ist aber jetzt sehr herabgckommcn, und enthalt noch viele Ruinen ihrer alten herrlichen Gebäude. Eine Festung auf einer Anhöhe beherrscht die Stadt. Auch wird jetzt hier ein königlicher Residenzpallast erbaut. Athen hat etwa 12,000 Einwohner. — Missolunghi, Stadt und Festung, östlich von der Insel Ecphalonia, am Ein- gänge in den Meerbusen von Patras, bekannt durch die hel- denmütige Vertheidigung der Griechen. — E 0 rinth, sonst eine der schönsten und berühmtesten Städte des Alterthums, jetzt sehr herabgekommcn, südwestlich von Athen, liegt auf der Land- enge, die von ihr den Namen führt, und die nördliche Halbinset Griechenlands mit der südlichen Halbinsel oder Morea verbindet, hat zwei Häfen, den einen am Meerbusen von Patras und den andern am Meerbusen von Egina, und auf einem Berge eine Festung. — Napoli di Romania, Stadt und starke Festung, südlich von Eorinth, auf einer Landzunge, an einem Meerbusen des Griechischen Meeres, hat einen großen Hafen und lebhaften Handel. — Maina, Flecken, südwestlich von Napoli di Ro- mania, an der südlichsten Spitze von Morea und unweit des Vorgebirges Matapan, ist der Hauptort der Maisiotcn, eines Griechischen Volksstam ncs, der sich immer frei von der Türki- schen Herrschaft erhalten hat. b) von den Inseln sind die bemerkcnswertheften folgende: Negroponte, durch eine Meerenge von der nördlichen Halb- insel Griechenlands getrennt, ist die größte Insel im Archipela- gus. — And ros, südöstlich von Negroponte, eine der ange- nehmsten und fruchtbarsten Inseln im Archipelagus. — Tine, felsig, aber sehr angebaut und stark bevölkert, liegt südöstlich von Andres. — Syros, Syra, südwestlich von Tine und von hohen Bergen durchschnitten, jetzt sehr bevölkert und den lebhaf- testen Handel treibend, mit der Stadt Hermopolis, welche die größte und blühendste Griechenlands und der Hauptsitz des Griechischen Handels ist, und einen Hafen und 30,000 Einwohner hat. — Naxos, Naxia, südöstlich von Tine, wo ein vor- trefflicher Wein gewonnen wird. — Hydra, kleine Insel, süd- östlich von Napoli di Romania und nahe an der Ostküste von Morea, ist zwar nur ein unfruchtbarer Felsen ohne Quellwasser, aber ungeheuer stark bevölkert und berühmt durch ihre Einwoh- ner, die als die geschicktesten Seeleute des Griechischen Meeres bekannt sind, und starke Schifffahrt und Handel treiben.

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 185

1836 - Eisleben : Reichardt
186 Iii. Osteuropa. Türkei. Die Türkei. Sie besteht aus der Europäischen und Astatischen Türkei, welche nebst Aegypten in Afrika, das Reich der Osmanen oder Türken ausmachen. Die Europäische Türkei, von welcher hier die Rede ist, gränzt gegen Norden an die Ungarischen Länder, Galizien und Ruß- land, gegen Osten an das schwarze Meer, gegen Sü- den an das durch die Meerenge von Constanti- nopel (Bosporus) mit dem schwarzen Meere ver- bundene Meer von Marmora, an das Aegeische Meer, welches durch die Meerenge der Dardanellen oder den Hellespont mit dem Meere von Marmora in Ver- bkndung steht, und an Griechenland, und gegen We- sten an das Ionische und Adriatische Meer und an Dalmatien. Jetzt beträgt die Größe noch etwa 8500 Qmeilen. Die Türkei ist größtentheils Gebirgsland, indem sie in ihrer ganzen Ausdehnung, vom Kap Emineh am schwarzen Meere bis zum Adriatischen Meere, von einer großen Gebirgskette durchzogen wird, wovon der nord- westlichste Theil unter dem Namen des Balkan (im Alterthum Hämus) bekannt ist. Von den Dinarischen Alpen laufen nördlich und südlich, von dem Balkan nur südlich Gebirgszweige aus, denn nördlich von dem letztern bis zur Donau und noch jenseits derselben bis zu der Gränze Siebenbürgens breitet sich eine große Ebene aus, welche alle andern Ebenen der Türkei an Ausdehnung übertrifft, und einen sehr fetten fruchtbaren Boden hat. Die Hauptabdachung des Landes geht theils nach dem schwarzen, theils nach dem Aegeischen Meere. Wo aus dem schwarzen Meere die Meerenge von Con, stantinopel in das Meer von Marmora, und aus die- sem Meere die Meerenge der Dardanellen in das Ae- geische Meer führt, stoßen zwei aus der Türkei vorsprin- gende Halbinseln fast mit Asien zusammen. Der Archi- pelagus oder das Aegeische Meer dringt auf der Süd- seite der Türkei mit zwei Busen in das Land ein, und bildet dadurch eine Halbinsel, die in drei lange und schmale Landzungen auöläuft, auf deren nördlichsten sich der hohe und mit vielen Klöstern und Kapellen besetzte Berg Athos erhebt. Außer der mächtigen Donau,

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 253

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein- ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken- zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee, südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj- sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er- hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach seinem Ausflusse Nelson heißt. In den nördlichsten Gegenden, besonders in der Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen, vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent- fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli- chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau- dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons, Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe, Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh- rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer, Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt, von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In- nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro- päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten, bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend, deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos. Die Länder an der Nordwestküste. Man versteht darunter die an der Nordwestküste Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 188

1836 - Eisleben : Reichardt
188 Asien. Stadt und Fostung, nordöstlich von Bozna Scrar, am Einflüsse der Sau in die Donau, der Ungarischen Stadt Semlin gegen- über, ist der Mittelpunkt des Handels zwischen der Türkei und Ungarn, und bat 30,000 Einwohner. — Widdin, Stadt und Festung, südöstlich von Belgrad, am rechten Ufer der Donau.— Silisiria, Stadt und Festung, östlich von Widdin, gleichfalls am rechten Ufer der Donau. — Varna, feste Stadt, südöst- lich von Silistria, am schwarzen Meere, mit einem Hafen. — Schumla, Schumna, Stadt und Festung, westlich von Var- na, am nördlichen Fuße des Balkan. — Unter den zur Türkei gehörigen Inseln ist die größte Candia, vor Zelters Kreta, südöstlich von Morca, schließt südlich den Zsrchipelagus, und ist das südlichste in Europa. Sie wird auf der Nordseitc vom Grie- chischen und auf den übrigen Seiten vom Mittelländischen Meere bespült, ist durchaus gebirgig, doch fruchtbar und noch zu wenig angebaut. Am Fuße des höchsten Berges der Insel, des 7200 Fuß hohen Jd a, ist das berühmte Labyrinth, eine große Höhle mit chielen Gängen; die an der Nordseite gelegene Hauptstadt der Insel, welche jetzt dem Pascha von Aegypten gehört, heißt gleichfalls Candia. 6) in den Schutzlandern Moldau und Wallachei, wel- che von eigenen Fürsten (Hospodaren) regiert werden, und auf der Nordseite der Donau liegen: Bukarest, Hauptstadt der Wallachei, nordwestlich von Silistria, groß aber schlecht gebaut, an einem Nebenflüsse der Donau, mit bedeutendem Handel und 60,000 Einwohnern. — Jassy, Hauptstadt der Moldau, nord- östlich von Bukarest, gleichfalls schlecht gebaut. Asien. Das Festland Asiens, welches den nordöstlichen Theil der alten Welt ausmacht, beginnt im äußersten Westen mit einer Halbinsel (der Klein-Astatischen, oder Narolischen, deren westlichster Punkt das Vorgebirge Baba ist), die durch das Mittelländische Meer und dessen Theile, das Aegeische und schwarze Meer gebil- det, und von Europa nur durch zwei schmale Meeren- gen und durch ein kleines Binnenmeer, das Meer von Marmora, getrennt wird. Nördlich vom schwarzen Meere bis zum nördlichen Eismeere hängen Asien und Euro- pa auf einer langen Strecke zusammen, und es findet hier keine natürliche Scheidung der beiden Erdtheile Statt; daher auch die Geographen in der daselbst an- genommenen Gränzlinie nicht übereinstimmen. An der

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 190

1836 - Eisleben : Reichardt
190 Asien. Dardanellen, dem Meere von Marmora, der Meerenge von Constantinopel, dem schwarzen und Asowschen Meere) die Scheidung Asiens und Europas; aber von dem Asow- schen Meere an bis zum Eismeere gränzt Asien mit Europa zusammen. Die Größe beträgt mit den Inseln über 800,000 Qmeilen, so das Asien der größte Erdtheil ist. Die einzelnen Theile der Meere, welche Asien be- gränzen, sind 1) vom nördlichen Eismeere: der Kar isch e und Obische Meerbusen; letzterer süd- östlich vom erster»; 2) vom großen Weltmeere: das Kamt sch attische Meer, aus welchem die Berings- straße in das nördliche Eismeer führt; das Ochors- kische Meer; das Japanische Meer mit der Straße von Korea und das gelbe Meer; 3) vom Indischen Ozean: die Celebes-, Banda- und Sunda-See; das C hin e sische Meer, der M e e r- busen von Bengalen mit der Straße von Ma, lacca; und das Arabische Meer mit dem Persi- schen, nebst der Straße von Ormus und Arabi- schen Meerbusen oder dem rothen Meere mit der Straße Babel Mandeb; 4) vom westlichen Ozeane das Mittelländische Meer, wozu gehö- ren: der Archipelagus oder das Aegeische, auch Griechische Meer, der Hellespo nt oder die Meer, enge der Dardanellen,^ das Meer von Marmo- ra, der Bosporus oder die Straße von Constan, tinopel, das schwarze Meer und das Asowsche Meer mit der Straße von Feodosia oder von I e n i k a l e. Asien ist mehr gebirgig als eben und bildet in seiner Mitte ein ungeheures Hochland, das -f von dem ganzen Erdtheile einnimmt, und sich in das Hinter- asiatische und Vorderasiatische Hochland eintheilen läßt. Jenes ist das bei Weitem größere und hat sowohl an sei- nen Rändern als in seinem Innern zahlreiche Gebirge, die zu den höchsten der Erde gehören. Die vorzüglichsten un- ter den Gebirgen im Innern dieses Hinterasiatischen Hoch, landes sind das Himmelsgebirge oder der Thian- Schan, auch wohl Mus-Tagh genannt, der auf der Ostseite sich nach der großen Wüste S chamo ver- flacht und jenseits derselben wieder unter andern Namen

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 202

1836 - Eisleben : Reichardt
202 Hi. Ws st ästen» Asiatische Türket. Die Einwohner, deren Zahl unbekannt ist. und von welchen die Türken abstammen, sind meistens Tataren, von welchen die Usbeken eine nomadische Le« bensart führen, hingegen die Ducharen ansässig sind, Ackerbau. Gewerbe und Handel betreiben. Die Herr, schende Religion ist die Muhamedanische. Außer den Nomadenhorden bestehen hier mehrere Staaten, worunter Usbekistan oder die große Bucharei und Khokand die mächtigsten sino. Buchara, große Stadt und die erste Handelsstadt in Mit» telasien, südöstlich vom Aralsee, hat 70,000 Einwohner. — Sa- markand, große Handelsstadt, östlich von Buchara und west- lich von Kaschgar, mit einer berühmten Muhamcdanischen Schule, die aus der ganzen Latarei besucht wird. Die Kaukasischen Lander. Diese sind oben unter der Rubrik des Asiatischen Rußlands vorgekommen. Iii. West Asien. Die Asiatische Türkei. Sie gränzt gegen Norden an das schwarze Meer, gegen Osten an die Kaukasischen Länder des Russischen Reichs und an Persien, gegen Süden an den Persischen Meerbusen und an Arabien, und gegen Westen an das Mittelländische Meer- mit seinen Theilen, dem Griechi- schen Meere, der Meerenge der Dardanellen, dem Meere von Marmora und der Straße von Constantinopel. Ihre Größe beträgt an 24,000 Quadrat-Meilen. Sie besteht aus einer großen Halbinsel, (Natolien, auch die Levante und Klein-Asien genannt), die von dem schwarzen, Griechischen und Mittelländischen Meere gebildet wird, und aus zwei südlichen Verlängerungen dieser Halbinsel, wovon die kleinere westliche an der Ost- seite des Mittelländischen Meeres und die größere östli- che, zwischen Arabien und Persien bis zur nördlichsten Spitze des Persischen Meerbusens sich erstreckt. Der Boden ist größtentheils gebirgig, vorzüglich auf der Halbinsel; dagegen mehr eben in den südlichen Verlän, gerungen dieser Halbinsel, wo diese Ebenen größtentheils
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