Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 143

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
Die Hunnen waren ein furchtbar wildes und hliches Volk. Sie hatten einen festen Gliederbau, breite Schulrern, dicke Hlse und eine kleine Statur; ihr ganzes Aussehen war so unfrmlich, da man sie mit grob zugehauenen Brckenpfosten vergkch. Sie waren immer zu Pferde und zeichneten sich als wilde Reiter aus. In Htten giengen sie nur in der grten Noth. Hunger, Durst und Klte lernten sie von Kindheit auf ertragen. Von Ackerbau wuten sie nichts; sie schweiften wild umher, raubten und pln-derten, ohne feste Wohnsitze, ohne Gesetz und bleibende Sitte. Die Treue kannten sie nicht; was ihnen die wilde Begierde vorhielt, das erjagten sie. Sie lebten von Wurzeln und dem Fleische eines jeden Thieres, das ihnen der Znsall zufhrte; sie brauchten aber kein Feuer, sondern legten das Fleisch nur unter den Sattel, um es mrbe zu reiten. Wie ihre Natur, so war ihr Kampf wild .und ungeregelt. Pltzlich griffen sie aus ihren schnellen Rossen an, gebrauchten Wurfgeschosse, deren Spitzen nicht ohne Kunst aus Knochen verfertigt waren, in der Nhe Schwerter und Schlingen, die sie dem Feinde um den Kopf warfen, um ihn so fortzn-schleppen. Ursprnglich wohnten sie in der heutigen Mongolei und beherrschten einen groen Theil des nrdlichen und stlichen Asiens. Sie gehrten zu jenen Raubschaaren, gegen welche schon um die Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. die Chinesen die groe chinesische Mauer lngs ihrer Nordgrenze hin errichtet hatten. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. wurden die Hun-nen von den Chinesen ganz aus ihren Wohnsitzen verjagt und ge-nthigt, sich westwrts zu ziehen. Im Jahr 375 waren sie bis an die Wolga vorgedrungen und stieen hier auf die Alanen, welche zwischen der Wolga und dem Don lebten. Diese wurden leicht besiegt, und mit ihnen vereint drangen die Hunnen weiter in das jetzige Rußland vor. Ein Theil des deutschen Volles der Gothen, die Ostgothen, hatten ihre Wohnsitze bis gegen das schwarze Meer hin; sie waren daher zuerst den Angriffen der Hunnen ausgesetzt. Ihr greiser König Hernmnrich, welcher das Unglck seines Volkes nicht ber-leben wollte, tdtete sich selbst. Die Ostgothen _ wurden groenteils unterworfen, ein kleiner Theil zog sich in die Karpathen zurck und drngte sich ans die Westgothen. Die letzteren aber, da sie Widerstand fr unmglich hielten, erbaten sich durch Ge-sandte, an deren Spitze der gothische Bischof Ulfilas stand, von dem rmischen Kaiser Valens in Konstantinopel Land und Weiden auf dem rechten Donauufer und versprachen dasr Schutz und Bei-stand. Valens wies ihnen Wohnsitze in Msien (Serbien und Bulgarien) an. Die Hunnen trieben sich jetzt der 50 Jahre lang in den sdlichen Steppen von Rußland, in Polen und

2. Erzählungen aus der Geschichte - S. 181

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
181 5n in alter Zeit gab es unter dem Adel der Germanen solche, imfie wegen geringeren Besitzes anderen mchtigen Adeligen nachstanden. Diese traten nicht selten zu den Mchtigeren in ein Dienstverhltni und wurden deren Lehensleute. Ein solcher adeliger Lehensmann hie Ritter, d. i. Reiter, weil er seinen Heer-dienst mit seinem Herrn zu Rosse leistete. In diesem adeligen Lehensverhltnisse war der Anfang zu dem spter so einflureichen Ritterthum gegeben. Heinrich I. hatte wesentlich dazu beigetragen, da der Ritter-stand eine bevorzugte Stellung vor dem Volle erhielt. Diejenigen, welche den Dienst zu Ro im Kriege whlten, wurden von ihm durch besondere Auszeichnungen vor den Uebrigen geehrt, damit so die Lust an dem viel kostspieligeren Reiterdienst geweckt wrde. Am glnzendsten erscheint aber das Ritterthum zur Zeit der Kreuz-zge. In diesem groen Ereignisse fanden gerade die Tugenden, welche als besonderes Eigenthum der Ritter angesehen wurden, Treue, Muth, Ehrenhaftigkeit, Kampf fr die christliche Religion gegen die Unglubigen, Beschtzung der Unschuld, der Schwachen, Frauen und Waisen, die reichste Gelegenheit, sich zu bewhren. Der Ritter zeichnete sich schon uerlich vor dem brigen Volke aus. Er trug einen Ring- oder Schuppenpanzer um die Brust, einen Helm mit einem Visir, das der das Gesicht herab-gelassen werden konnte, am linken Arm einen dreieckcgen Schild, welcher wie' der Helm das Wappenbild des Geschlechtes zeigte, eine Lanze und das gerade Schwert, goldene Sporen, Armschienen und Handschuhe. Dazu kam noch ein Wappenrock, welcher den Krper bis zu den Knieen deckte und wie Schild und Helm, mit dem Wappenbilde geziert war. Wie die Stellung des Ritters, so war auch die Heranbildung zum Ritter eine besondere. Der Knabe von adeligem Geschlecht verblieb bis zum siebenten Jahre unter der Obhut der Mutter. Vom siebenten bis zum vierzehnten Jahre that er als Edelknabe oder Bube an dem Hofe eines vornehmen Ritters Dienste, um das Leben des Ritters durch eigene Anschauung und Hebung kennen zu lernen und sich jung an Rittersitte zu gewhnen. Ein Pferd tummeln, die Waffen führen, den Krper in Kraft und zierlichem Anstand den, gehrte jetzt schon zur Aufgabe des adeligen Knaben. Mit dem vierzehnten Jahre durfte er als Junker (Jungherrlin) oder Knappe mit seinem Herrn in den Kampf ziehen; er mute demselben die Rstung tragen und das Pferd vorfhren. Im ein-undzwanzigsten Jahre, wenn er in ritterlicher Sitte und Tapfer-feit gebt war, erhielt er in feierlicher Weise den Ritterschlag. Nachdem sich der Knappe durch Fasten und Beten vorbereitet hatte, gelobte er, Gott zu frchten, tglich die Messe zu hren,

3. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. - 4. Schuljahr mehrklassiger Schulen - S. 225

1899 - Leipzig : Klinkhardt
— 225 — Flur zu jagen, erkaufen: sie pachten eine Jagd. Auch müssen sie für Geld eine Jagdkarte lösen. Wer auf die Jagd geht, muß eine Flinte haben, mit welcher er das Wild totschießt. Die Flinte ist eine gefährliche Waffe; ein Kind darf sie nicht angreifen: sie kann geladen sein und plötzlich losgehen und jemand töten oder schwer verwunden. Das ist leider schon oft geschehen. Geladen wird die Flinte mit Pulver und mit Schrot oder einer Kugel. Diese sind in Patronen eingehüllt, welche der Jäger in seiner Jagdtasche trägt. In diese steckt er auch etwas Speise oder Proviant, damit er unterwegs seinen Hunger stillen kann; denn der Jäger muß oft weit vom Hause weggehen. Seine Kleider haben eine grüne Farbe, damit er nicht so leicht im Walde vom Wilde gesehen wird. Der Jagdhund ist sein Be- gleiter und Gehilse bei der Jagd. Mit seiner feinen Nase entdeckt er die Spur oder Fährte des Wildes: er wittert sie. Unermüdlich verfolgt er nun die Spur, bis er das Wild ausgespürt hat. Er jagt die Hasen aus ihrem Lager auf dem Felde auf, treibt die wilden Kaninchen und die Füchse aus ihrem Baue und die wilden Enten aus dem Teiche, zeigt durch Stillestehen die Rebhühner auf dem Felde an und scheucht die Hirsche, Rehe und Wildschweine aus dem Dickicht. Der Jäger schießt auf das fliehende Tier. Ein guter Schütze trifft das Tier fo, daß es sofort tot zu Boden stürzt und zum Liegen kommt: er erlegt es. Ein schlechter Schütze verwundet das Wild nur oder schießt fehl. Das verletzte und geängstete Tier flieht weiter, wird aber vom Hunde verfolgt, eingeholt, vollends totgebissen und herbeigebracht (apportiert) oder festgehalten, bis der Jäger erscheint, der eine kleine Beute in die Jagdtasche steckt und eine größere auf der Schulter heimträgt oder abholen läßt. Manchmal geht der Jäger auch nachts in den Wald, um in einem Verstecke auf das Wild zu lauern: er geht dann „auf den Anstand". Viele Schützen und Treiber veranstalten manchmal eine Treibjagd. Wer hat einer solchen zugesehen? Zu viel Wild verursacht Schaden. Man schießt deshalb einen Teil weg, um schmackhaftes Fleisch, warmes Pelzwerk und wertvolle Häute zu ge- Winnen. — Im Herbste fischt man auch in Flüssen und Teichen. Das Wasser der Teiche wird zuvor abgelassen bis aus eine große Pfütze. In dieser drängen sich die Karpfen, Hechte, Schleien, Karauschen, Aale, Barsche, Weißfische oft so dicht zusammen, daß das Wasser davon wimmelt. In dichten Wasserstiefeln waten die Fischer hinein, um mit großen Schlepp- netzen die Fische zu fangen und herauszuziehen. Die zappelnden, mit Schlamm bedeckten Fische werden in Behälter mit reinem Wasser gethan und zum Verspeisen verkauft. Man kann die Fische auch mit Angeln. Reusen und Hamen fangen. Die Fische haben ein Schuppenkleid, ein Gerüst aus spitzen Knochen oder Gräten, rotes Blut von geringer Wärme, Kiemen zum Atmen, Flossen zum Schwimmen, einen Schwanz als Steuer und eine kahnförmige Gestalt. Wie unterscheiden sich Fisch und Bogel? Fisch und Säugetier? Iutting und Weber, Anschauungsunterricht. 15

4. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 108

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
108 - 3. Die Flur (Gemarkung) gehrte als Gemeinbesitz (All-inenb) der ans mehreren Hfen sitzenden Blntsgemeinde (Sippe), welche Bodennutzung und Weide alljhrlich verteilte. Holz und Streu bot die gemeinsame Mark", der Wald, welcher die Flur meilenweit umgrenzte. Auch Jagd und Fischfang gehrte allen. Als Wohnung bargen notdrftig zurechtgezimmerte Huser, im Winter auch wohl unterirdische Hhlen den Freien und seine Gste, die er jederzeit freundlich aufnahm und mit Kampfspielen und Waffentnzen ehrte. Die gekauften oder im Krieg erbeuteten Knechte wurden weit menschlicher behandelt als die Sklaven in Griechenland und Rom. Herren- und Sklavenkinder wuchsen ohne Unterschied in der freien Natur auf. Fr Reinlichkeit und Abhrtung sorgten tgliche Flubder. Erst die Erwachsenen trennten sich nach Stnden. 4. Der freie Jngling erhielt in feierlicher Versammlung aus der Hand seines Vaters, eines Fürsten oder Verwandten die Waffen, die er nie wieder von sich legte. Fortan nahm er teil an den Volksversammlungen und Opferschmusen, an Fehden und Kriegszgen und jagte hoch zu Ro, mit Rden und Falken den Wolf und den Schelch, die zahlreich in den Wldern hausten. Stolz brachte er die Brenfelle heim und die Hrner des Auer-ochsen, die mit goldenem Beschlge bei den groen Trinkgelagen in der Halle kreisten. 5. Aber des freien Germanen hchste Lust war der Krieg. Im Lederkoller, bald auch im geflochtenen Kettenhemd, unter dem Helm von Leder oder Blech zog der Heerbann des Gaues oder Stammes aus, die Grenze zu verteidigen oder besseres Wohnland zu erobern. Hundertschaft neben Hundertschaft in der Keilform des Eberkopfes geordnet, schritten die Geschlechter (Sippschaften) unter dem Vortritte des Huptlings zum Sturm, ihre Götter und Helden preisend in weihevollem Schildgesang", der von der Wlbung des vor^ den Mund gehaltenen Schildes siegverheiend wiederdrhnte. hnliche Lieder sangen sie daheim beim schumenden Met. Die Fhrung des Heerbannes stand dem Herzoge zu, welchen die Freien in der Volksversammlung auf offener Malstatt" ge-wohnlich aus den angesehensten Heldengeschlechtern whlten und zur Schau auf dem Schild emporhoben. Um ihn, aber auch um andere Fürsten scharten sich ehrbegierige Jnglinge zu einer Gefolgschaft, Gesinde genannt, einem Bunde der Huld und Treue auf Leben und Tod. Wer ohite den Huptling oder ohne den Schild heimkehrte, verfiel der Ehrlosigkeit; aber auch der Fürst lie seine Degen" niemals im Stich.

5. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 144

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 144 Gewhnlich durch einen Fürsten ober einen Groen gestiftet und mit Besitz ausgestattet, umfate das Kloster eine Kirche und um biesen Mittelpunkt Speisesaal (Refektorium) und Abtswohnung, Schlaf- und Frembenhnser mit Zellen, Schul- und Wirt-schaftsgebnde, bazwischen Hfe und Grten. Das Ganze war mit Mauer und Wall umschlossen. 2. Hier fhrten fromme Leute unter einem selbstgewhlten Abt (btissin) unter den Gelbben Armut, Gehorsam, Ehe-losigkeit ein gemeinsames, Gott wohlgeflliges Leben. Was beieinzelne Bruder erwarb, fiel dem Kloster zu; Schenkungen er-weiterten den Besitz. Die Mnche pflegten Arme ttnb Kranke und waren Lehrer und Vorbilder der schnen Christenpflicht, die Arbeit zu ehren. Sie rodeten den Wald zu Acker- und Wein-bau; in den Klostergrten reiften die ersten Pfirsiche und Apri-kosen, blhten die ersten Edelrosen und Lilien in deutschen Landen. Auch im Fischsang, Huserbau und Gewerbeleben waren die Mnche Lehrmeister des Volkes. Die Beschftigung whlte jeder nach Neigung und Geschick. Einer beaufsichtigte die Handwerksleute, Knechte und die Laienbrder, die oft vor-nehmen Husern entstammten; ein anderer schrieb fr die Kloster-bcherei ober auf Bestellung vornehmer Leute lateinische ober griechische Werke mit kunstvoll gemalten Anfangsbuchstaben (Jni-tialen) ab, ein britter verlegte sich auf Malerei ober Schnitzerei in Holz ober Elfenbein, ein vierter auf Harfen- und Orgel-spiel und leitete den b am als erfunbenen mehrstimmigen Gesang; anbere zogen mit Spie und Keule auf die Jagd oder den Ruberfang; und kam ein Feind ins Land etwa die Ungarn, so trug auch der ehrwrdige Pater unter der gegrteten Kutte den Panzer und fhrte Schwert und Speer in starker Faust. 3. Die segensreichste Einrichtung der Klster waren die Schulen. In der inneren" wurden die knftigen Mnche erzogen, in der ueren", minder strengen, die Kinder vor-nehmer Huser fr das weltliche Leben herangebildet. In beiden Schulen hatte die Rute viel zu thurt, wie benn auch fr die Mnche jebes Kloster seine Geielkammer bereit hielt. Neben der Anleitung zu den Andachtsbnngen umfate der Unterricht Lesen, Schreiben, Rechnen, Latein, auch lehrte man eine Zeichensprache, da zu gewissen Tageszeiten das Sprechen verboten war. Das Latein, damals die Sprache der Gebildeten aller Völker, verstanden und schrieben auch vornehme Frauen, wie denn auch zahlreiche Frauenklster bestanden. Mit lateinischen Versen ehrten die Klster ihre Gnner und Schutzvgte. Kaiserin Adelheid pstegte ihrem Lwen", dem des Lesens kaum kundi-gen Kaiser, die einlaufenden lateinischen Briefe vorzulesen; der

6. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 212

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 212 - 1631 Umschlag brachte erst Gustavs glanzvoller Sieg bei Breiten-seld. Hlflos sah der greise Tilly, der nie besiegte, der jetzt auch die kaiserliche Armee befehligte, die phalanxartigen Vierecke seiner Lanbsknechte mit ihren wuchtigen Gabel-Musketen zer-sprengt von den schwebischen Bauernshnen, die ihr König mit leichten Handrohren und kurzen Eisenkanonen ausgestattet und in leicht bewegliche Regimenter und Brigaden eingeteilt hatte. 3. Whrenb die Sachsen unter Arnim Bhmen eroberten zog der König wie ein Blitz durch die Pfaffengasse", die frnkischen Bistmer Bamberg und Wrzburg, an den Rhein; als die Verhanblnngen wegen eines Friedens fehlschlugen, erschien er im Frhjahr, Donau und Lech trotz Tillys Abwehr ber-schreiteub, im Bayernlande, das bisher vom Kriege verschont ge-blieben war; er zog in Mnchen ein und bedrohte Wien. Knr-frst Maximilian war ein heimatloser Mann; der Kaiser zitterte. 4. Denn immer zahlreichere deutsche Fürsten und Städte suchten das Bndnis des Lwen ans Mitternacht". Das Volk jubelte dem Nordlandsknige zu, dessen mchtige Gestalt mit dem blonden Haar und der hellen Gesichtsfarbe alle berragte, dessen Leutseligkeit alle Herzen gewann. Gustav Adolf machte die Krieg-fhrung wieder menschlich. Ein herzlich frommer Mann, hielt er tglich morgens und abends, sowie vor jeder Schlacht Betstunbe mit seinem Heer; er hate die Roheit und bestrafte jede Ausschreitung seiner Soldaten mit unnachsichtiger Strenge. Er schtzte Kunst und Wissenschaft und erfreute sich gern am Lauten-spiel. Auer dem Schwedischen und Deutschen, seiner Mutter-sprche, beherrschte er ein halbes Dutzend Sprachen; im Thuky-dides und Xenophon suchte er [eine Vorbilder. Unbeschadet seiner protestantischen Gesinnung gewhrte er mich dein katholischen Gottesdienste Schutz und Duldung. Unbestritten der grte Feldherr seines Jahrhunderts, fhrte er wohl auch, deu Degen in der Faust, persnlich seine Scharen ins Feuer; vor Ingolstadt wurde jhm sein Schimmel unter dem Leib erschossen, fast in derselben stunde, in der Tilly zu Regensburg seinen Wnnden erlag. 5. Dem Kaiser blieb keine andere Rettung mehr als Wal-lenstein. In stolzer Ruhe hatte der unergrndliche Mann aus seinen bhmischen Schlssern biesen Augenblick erharrt. Jetzt warb er, im Besitze weitgehenber Vollmacht, ein neues Heer und fhrte es, die wachsen aus Bhmen drngend, nach Bayern-Gustav Adolf mute innehalten auf seiner Siegesbahn. Monate-lang lag er in wohlverschanztem Lager bei Nrnberg den Fried-lndischen^ gegenber, bis e an Brot fehlte und an Totengrbern fr die Soldaten und Brger, welche von Hunger und Pest

7. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. bis 3. (bezw. 4.) Schuljahr - S. 301

1909 - Leipzig : Klinkhardt
301 (Süll, Pflaumenschütteln. B 85. 2. Haag, Wer war das? B 257. 5. Kletke, Herbstzeit. H 3i.. W ;so. q. Knoii, Der Herbst. E 98. H \$2. 5. Reinick, Der Herbst. E 97. M 87. V 78. W \52. 6. Rene, Wenn der Herbst kommt. L 35 7. Streber, vögleins Herbstgedanken. St 8. Trojan, Gute Zeit. E 5^8. (E ^97.) 9. „ 3nt Herbste. Ch 4,86. L 550. P 52. jo. Twiehausen, Das Feld im Herbste. E 3^6. Sch 206. \\. Walther, Der Herbst, ein rechter Zahlmeister. Sch 275. Jag- und Fischfang.^ 3m Herbste, wenn das Feld leer geworden und das wild nicht mehr für die 3ungen zu sorgen hat, beginnt die Jagd. 3n alter Zeit konnte jeder jagen, wo und wann er wollte. Jetzt darf nur derjenige jagen, welcher dazu ein Recht hat. Der Förster ist zugleich ein Jäger; er erlegt das wild für den Herrn des Waldes, wer einen großen Wald und eine große Feldflur besitzt, darf auch jagen; wer die Flur be- sitzt, dem gehört auch das wild darauf. Andere Leute müssen sich das Recht, auf einer Flur zu jagen, erkaufen: sie pachten eine Jagd. Auch müssen sie für Geld eine Jagdkarte lösen. wer auf die Jagd geht, muß eine Flinte haben, mit welcher er das wild totschießt. Die Flinte ist eine gefährliche Waffe; ein Rind darf sie nicht angreifen: sie kann geladen sein und plötzlich losgehen und jemand töten oder schwer verwunden. Das ist leider schon oft geschehen. Ge- laden wird die Flinte mit Pulver und mit Schrot oder einer Kugel. Diese find in Patronen eingehüllt, welche der Jäger in seiner Jagdtasche trägt. In diese steckt er auch etwas Speise oder Proviant, damit er unterwegs seinen Hunger stillen kann; denn der Jäger muß oft weit vom Hause weggehen. Seine Kleider haben eine grüne Farbe, damit er nicht so leicht im Walde vom wilde gesehen wird. Der Jagdhund ist sein Begleiter und Gehilfe bei der Jagd. Rlit seiner feinen Nase entdeckt er die Spur oder Fährte des wildes: er wittert sie. Un- ermüdlich verfolgt er nun die Spur, bis er das Wild aufgespürt hat. Gr jagt die Hasen aus ihrem Lager auf dem Felde auf, treibt die wilden Kaninchen und die Füchse aus ihrem Baue und die wilden Lnten aus dem Teiche, zeigt durch Stillestehen die Rebhühner auf dem Felde an und scheucht die Hirsche, Rehe und Wildschweine aus dem Dickicht. Der Jäger schießt auf das fliehende wild. Gin guter Schütze trifft das Tier so, daß es sofort tot zu Boden stürzt und zum Liegen kommt: er erlegt es. Gin schlechter Schütze verwundet das Wild nur oder schießt fehl. Das verletzte und geängstete Tier flieht

8. Das Preußenbuch - S. 102

1909 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Freiheitskriege. Ach, was hilft's, daß ich den Schmerz erneue. Sind doch alle diesem Schmerz vertraut! Deutsches Volk, du herrlichstes von allen, deine Eichen stehn, du bist gefallen! Theodor Körner. Geharnischte Sonette. 233as schmiedst du, Schmied? „Wir schmieden Ketten, Ketten!" Ach, in die Ketten seid ihr selbst geschlagen. Was pflügst du Baur? „Das Feld soll Früchte tragen!" Ja, für den Feind die Saat, für dich die Kletten. Was zielst du Schütze? „Tod dem Hirsch, dem fetten!" Gleich Hirsch und Reh wird man euch selber jagen. Was strickst du Fischer? „Netz dem Fisch, dem zagen!" Aus eurem Todesnetz, wer kann euch retten! Was wiegest du, schlaflose Mutter? „Knaben." Ja, daß sie wachsen und dem Vaterlande im Dienst des Feindes Wunden schlagen sollen. Was schreibest Dichter, du? „In Glutbuchstaben einschreib ich mein und meines Volkes Schande, das seine Freiheit nicht darf denken wollen." S Wir schlingen unsre Händ in einen Knoten, zum Himmel heben wir den Blick und schwören; ihr alle, die ihr lebet, sollt es hören, und wenn ihr wollt, so hört auch ihr's, ihr Toten! 102

9. Das Preußenbuch - S. 132

1909 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Freiheitskriege. Da schwingt sich's überm Rhein empor und bricht den düstern Wolkenflor: ist's stolzer Adler Sonnenflug, ist's tönereicher Schwäne Zug? Es rauscht und singt im goldnen Licht; der Herr verläßt die Seinen nicht, er macht so Heilges nicht zum Spott: Viktoria, mit uns ist Gott! 26as glänzt dort vom Walde im Sonnenschein? Hör's näher und näher brausen. Es zieht sich herunter in düsteren Reihn, und gellende Hörner schallen darein und erfüllen die Seele mit Grausen. Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt, — „Das ist Lüßows wilde, verwegene Jagd." Was zieht dort rasch durch den finstern Wald und streift von Bergen zu Bergen? Es legt sich in nächtlichen Hinterhalt, das Hurra jauchzt, und die Buchse knallt, es fallen die fränkischen Schergen. Und wenn ihr die schwarzen Jäger fragt, — „Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd." Ludwig Uhland. Lützows wilde Jagd. 132

10. Das Preußenbuch - S. 133

1909 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Freiheitskriege. Wo die Reben dort glühn, dort braust der Rhein. Der Wütrich geborgen sich meinte, da naht es schnell mit Gewitterschein und wirft sich mit rüstigen Armen hinein und springt an das Ufer der Feinde. Und wenn ihr die schwarzen Schwimmer fragt, — „Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd." Was braust dort im Tale die laute Schlacht, was schlagen die Schwerter zusammen? Wildherzige Reiter schlagen die Schlacht, und der Funke der Freiheit ist glühend erwacht und lodert in blutigen Flammen. Und wenn ihr die schwarzen Reiter fragt, — „Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd." Wer scheidet dort röchelnd vom Sonnenlicht, unter winselnde Feinde gebettet? Es zuckt der Tod auf dem Angesicht; doch die wackern Herzen erzittern nicht, das Vaterland ist ja gerettet. Und wenn ihr die schwarzen Gefallnen fragt, — „Das war Lützows wilde, verwegene Jagd." Die wilde Jagd und die deutsche Jagd auf Henkersblut und Tyrannen! Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt; das Land ist ja frei, und der Morgen tagt, wenn wir's auch nur sterbend gewannen. Und von Enkeln zu Enkeln sei's nachgesagt: «Das war Lützows wilde, verwegene Jagd." Theodor Körner. 133
   bis 10 von 20 weiter»  »»
20 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 20 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 3
3 0
4 0
5 1
6 0
7 1
8 0
9 0
10 4
11 0
12 0
13 0
14 0
15 1
16 5
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 3
27 2
28 0
29 0
30 5
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 6
38 2
39 0
40 0
41 0
42 0
43 4
44 0
45 2
46 2
47 0
48 3
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 7
1 25
2 1
3 5
4 8
5 1
6 5
7 19
8 3
9 16
10 0
11 17
12 2
13 5
14 1
15 3
16 11
17 68
18 13
19 8
20 10
21 10
22 3
23 26
24 2
25 8
26 10
27 2
28 7
29 0
30 1
31 0
32 4
33 0
34 31
35 2
36 1
37 19
38 1
39 21
40 8
41 13
42 3
43 3
44 2
45 17
46 10
47 5
48 3
49 4
50 14
51 1
52 3
53 0
54 23
55 0
56 8
57 1
58 12
59 12
60 1
61 5
62 9
63 0
64 18
65 20
66 7
67 4
68 20
69 35
70 8
71 25
72 14
73 15
74 4
75 4
76 19
77 25
78 4
79 8
80 6
81 2
82 20
83 72
84 19
85 48
86 37
87 7
88 3
89 4
90 11
91 1
92 32
93 2
94 23
95 27
96 10
97 4
98 26
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 1
2 29
3 5
4 9
5 1
6 4
7 0
8 2
9 1
10 8
11 0
12 25
13 8
14 0
15 11
16 4
17 1
18 6
19 4
20 0
21 7
22 5
23 7
24 3
25 4
26 2
27 10
28 2
29 5
30 3
31 1
32 0
33 18
34 2
35 3
36 2
37 17
38 1
39 3
40 2
41 6
42 22
43 7
44 3
45 1
46 4
47 1
48 1
49 0
50 32
51 44
52 0
53 0
54 3
55 2
56 4
57 0
58 3
59 36
60 7
61 1
62 7
63 0
64 2
65 5
66 0
67 0
68 2
69 0
70 1
71 3
72 3
73 1
74 3
75 7
76 0
77 2
78 1
79 1
80 4
81 92
82 3
83 0
84 19
85 20
86 0
87 2
88 1
89 5
90 0
91 3
92 0
93 1
94 1
95 0
96 0
97 10
98 0
99 0
100 22
101 0
102 31
103 3
104 0
105 4
106 3
107 0
108 1
109 0
110 1
111 6
112 74
113 0
114 6
115 4
116 10
117 1
118 3
119 2
120 19
121 57
122 1
123 20
124 3
125 8
126 0
127 5
128 10
129 7
130 0
131 14
132 3
133 2
134 3
135 0
136 6
137 2
138 5
139 0
140 3
141 3
142 6
143 34
144 1
145 11
146 18
147 0
148 0
149 0
150 0
151 2
152 28
153 0
154 1
155 15
156 14
157 3
158 1
159 0
160 0
161 1
162 4
163 3
164 0
165 3
166 7
167 5
168 13
169 36
170 1
171 7
172 3
173 8
174 0
175 15
176 1
177 11
178 0
179 5
180 0
181 9
182 3
183 24
184 4
185 11
186 0
187 3
188 0
189 0
190 20
191 6
192 10
193 1
194 2
195 16
196 12
197 4
198 2
199 1