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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 341

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
34! Dreißigjähriger Krieg. schen Länder von den Niederlanden aus durch den spanischen Feldhercn Spinola bedrohete. Die Union und die Ligur standen einander, die Hand am Schwerte, gegenüber; in Schwa- den erwartete man den entscheidenden Schlag, da schien der Ver- trag zu Ulm das drohende Ungewitter unerwartet zu zerstreuen; durch Frankreichs Vermittlung kam ein Friede zu Stande, die Unirten versprachen zu entwaffnen,- Böhmens aber war in diesem Vertrage nicht gedacht. Sofort rückte der Herzog Ma- ximilian von Baiern mit den liguistischen Truppen in Oberöst- reich ein, unterwarf selbiges dem Kaiser wieder, zog in Niederöstreich die Corps des Generals Boucquoi an sich, zahlte dadurch 50,000 Mann unter seinen Fahnen und ging ohne Zeitverlust auf Prag los. Der wackre Fürst Christi an von Anhalt, der das böhmi- sche Heer befehligte, zog sich vor dieser Uebcrmacht bis nach Prag zurück. Dort ergötzte sich Friedrich in sorgloser Fröhlichkeit, als stehe sein Thron schon unerschütterlich, und kaum 30,000mann hatte er zum bevorstehenden Kampfe versammelt, deren Führer noch über- dieß durch Nationalhaß und Rangstreit entzweiet wurden. Mans- feld blieb aus solchen Ursachen vom Hauptlager entfernt in Pil- sen. Die-Schlacht auf dem weißen Berge, bei Prag, führte eine schnelle Entscheidung herbei. In einer Stunde war das Heer Friedrichs zerstreut und vernichtet; zehn Kanonen, als die gesammte Artillerie, sielen in die Hände der Feinde, Fried- rich beobachtete die Niederlage der Seinen von den Wallen, floh dann nach Schlesien und von dort nach Holland, wo ihn die Großmuth seines Schwiegervaters, des Königs von England, Ja- cob I., ernährte; Thurn begab sich mit andern vornehmen Böh- men nach Siebenbürgen; Prag öffnete den Siegern die Thore; die Stande huldigten dem Kaiser ohne alle Bedingung, welcher nach drei Monaten 48 der thätigsten Beförderer des Aufruhrs verhaften und 27 derselben auf dem Blutgerüste sterben ließ. Die Reichsacht wurde über die Abwesenden ausgesprochen, ihre Güter eingezogen, ihre Namen für ehrlos erklärt. Ein spanisches Heer vollzog unter Spinola die Reichsacht an den pfälzischen Län- dern; die Union löste sich auf, Ferdinand zerschnitt den Maje- stätsbrief eigenhändig und verbrannte das Siegel. Der baierische General, Graf Johann T zerklas von Tilly (geb. 1559 auf dem Schlöffe Tilly, in Brabant), der zuerst in spanischen Kriegsdiensten unter A l b a, R e q u e se n s, Don Juan und Alex- ander Farnese in den Niederlandengestanden, dann unter dem Herzoge Philipp Emanuel von Lothringen - Mercoeur, als Obrist- lieutenanr im kaiserlichen Dienste gegen die Rebellen in Ungarn und wider die Türken gefochten, als Obrister ein Regiment Wal- lonen geworben hatte und zuletzt vom Herzoge Maximilian berufen worden war, um die baierische Armee neu umzubiloen, der ihn zum Generalfeldmarschall ernannte, trug vorzüglich zum Siege in dn, 3. Juli 1020 bf!V M. Nvv. 1020 1021

2. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 349

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
349 Dreißigjähriger Krieg. Georg Wilhelm, unweit Berlin eine Unterredung, worin er den 13. die Einräumung Küstrins und Spandau's verlangte, als 35101 Unterpfänder der Treue und Anhaltungspunkte bei einem etwaigen 1 Rückzüge. Nur auf die angedrohele Heimkehr des Königs ent- schloß sich der Churfürst zur Nachgiebigkeit, und Spandau ward den Schweden an selbigem Tage noch übergeben. Die Entsetzung Magdeburgs sollte nun die nächste, dringende Unternehmung seyn. Doch mehr als tollkühn wäre es gewesen, Angesichts des Feindes bei dieser Stadt über die Elbe zu gehen, darum wurden Unter- handlungen mit dem Churfürsten von Sachsen angeknüpft wegen Verpflegung der schwedischen Truppen bei ihrem Durchzuge in säch- sischen Landen und wegen ihres Uebergangs bei Wittenberg über die Elbe. Nichts war vermögend Johann Georg I. zur Einwilli- gung in diese Forderungen zu vermögen; er beharrte unerschütterlich auf seinem Neutralitätsfyfteme; hierüber verlor man eine kostbare Zeit, und Magdeburg erfuhr ein grauenvolles Schicksal. Noch standen die Werke Magdeburgs den Geschützen Tilly's unversehrt gegenüber; der Widerstand der Belagerten, unter de- nen der schwedische Hauptmann von Falkenberg befehligte, dauerte fort; jeden Tag konnte Gustav Adolf erscheinen, darum versuchte Tilly durch List noch zu erlangen, was durch Gewalt nicht möglich war. Er ließ plötzlich mit der Beschießung inne den v. halten, die Geschütze abführen, die Gezelte abbrechen, den Schein 11,11,1 eines nahen Abzuges verbreiten. Es gelang; kaum erblickte man von den Wällen der Stadt diese Bewegungen, so eilte alles sich einer. lang entbehrten Ruhe zu überlaffen, und die wichtigsten Punkte blieben unbewacht. Alle Anstalten zur Ersteigung der Wälle und Mauern wurden in der folgenden Nacht im kaiserlichen Lager beendigt, und am Morgen des 10. Mens drang Pappen- ivzi heim zuerst in die sichere Stadt, nachdem er den Watt überstiegen. Die Furien des Krieges wurden gegen die bejammernswertbe Stadt mit ihren Schrecken losgelaffen; der fühllose Tilly überlieferte sie einer viertägigen Plünderung; fast alle Gebäude gingen in Feuer auf; 30,000 Einwohner kamen um und triumphirend schrieb Tilly in seinem Berichte an den Kaiser: „daß seit Troja's und Jerusalems Zerstörung eine solche Victoria nicht gesehen worden sey." In immer härtern Maßregeln empfanden nun die prote- stantischen Staaten die Folgen dieses Sieges. Ein kaiserliches Decret erklärte die Beschlüsse des Leipziger Convents für null und nichtig; eine aus Italien kommende kaiserliche Armee vollstreckte unter dem Commando des Grafen von Fürstenberg das Restitutionsedict in Würtemberg, Franken, Schwaben, in den Städten Ulm und Nürnberg mit gewohnter Härte; Tilly selbst brach verwüstend in die sächsisch - ernestinffchen, schwarzburgischen Lande und in die des Landgrafen von Hessen'-Cassel, Wilhelmv.,

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 358

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
358 Neunter Zeitraum. Platz in seine Hände. Jetzt erdachte die Eifersucht des französi- schen Eabiners, denn nimmer wir man gesonnen, ihm die schönen Gauen des Elsasses zu überlassen. Man sing an die bedungenen Hülssgelder zurück zu halten und der Tod raffte den kühnen Hel- den mitten im Laufe seiner Siege dahin, den tt. Juli 16-! 9. Nach der Meinung Vieler ftarb er an Gift, nach Andern an einer pestartigen Krankheit, die binnen zwei Tagen an 400 Menschen im Lager hinweg mahete. Der größte Theil seiner Truppen ließ sich für den französischen Kriegsdienst anwerben. Ferdinand Ii. erlebte das Ende des von ihm mehrmals wieder entzündeten Krieges nicht; er vererbte ihn seinem Sohne und irz? Nachfolger Ferdinand Iii., welcher, des Krieges Elend und —s7 Jammer durch eigenes Anschauen kennend, geneigter war, den ^ 20 Segnungen des Friedens nothwendige Opfer zu bringen. Allein dieses heiß gewünschte Ziel lag noch in weiter Ferne. Doch lä- chelte das Glück Ferdinands Iii. Waffen beim Antritte seiner Re- gierung. Nachdem Banner in Sachsen überwintert hatte, ver- suchte er Leipzig zu nehmen, wich aber vor einer sächsisch-kaiserli- chen Armee zuerst nach Torgau und von da an die Oder zurück, welche er bei Fürstenberg an einer seichten Stelle durchwatete in der Hoffnung, jenseits zu seinem Unterbefehlshaber Wränge l zu stoßen. Statt seiner fand er ein kaiserliches Heer bei Landsberg ausgestellt, seine Flucht zu hemmen. Er schien verloren, denn auch den Rückweg versperrte bereits der kaiserliche General Buch ei m. Sich anstellend als wolle er nach Polen entweichen, lockte er den Feind aus seinem Standorte; in einer dunkeln Nacht kehrte er, eine Meile oberhalb Küstcin, über die Oder zurück, erreichte Pom- mern und stieß dort zu dem Generalw rangel. Aber auch hier drang ihm ein kaiserliches Heer unter Gallas nach; Usedom und Wolgast nahm dieser mit Sturm, Dem min durch Ka- pitulation, und Banner sah sich in den äußersten Winkel Hin- terpommerns eingeengt. Da befreieten ihn Bernhards Siege am Rheine; das kaiserliche Heer wendete sich dorthin und Ban- ner athmete wieder frei. Der Hunger trieb seinen Fahnen frische Mannschaft zu, unter welchen er bald 14,000 Streiter zahlte. Auf einem Umwege durch Niedersachsen richtete er seinen Marsch nach Sachsen und Böhmen, denn Pest und Hungersnoth hatten die Lande zwischen der Oder und Elbe in Einöden umgewandelt, zersprengte eine kaiserliche Armee bei Elsterberg unter dem General Sallis, eine sächsische bei Chemnitz, eroberte Pirna und walzte Böhmen seine Horden zu. Allnächtlich stiegen Feuerflammen von ' angezündeten Dörfern und Schlossern in die Wolken; Schlesien ward durch Streifzüge verheert, Mahren und Oestreich sollten gleiches erfahren; da ries der Kaiser den Grafen H a tz fe l d aus Wcstphalen und Piccolomini aus den Niederlanden herbei, übertrug seinem Bruder, dem Erzherzoge Leopold, den Oberbe-

4. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 212

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 212 - 1631 Umschlag brachte erst Gustavs glanzvoller Sieg bei Breiten-seld. Hlflos sah der greise Tilly, der nie besiegte, der jetzt auch die kaiserliche Armee befehligte, die phalanxartigen Vierecke seiner Lanbsknechte mit ihren wuchtigen Gabel-Musketen zer-sprengt von den schwebischen Bauernshnen, die ihr König mit leichten Handrohren und kurzen Eisenkanonen ausgestattet und in leicht bewegliche Regimenter und Brigaden eingeteilt hatte. 3. Whrenb die Sachsen unter Arnim Bhmen eroberten zog der König wie ein Blitz durch die Pfaffengasse", die frnkischen Bistmer Bamberg und Wrzburg, an den Rhein; als die Verhanblnngen wegen eines Friedens fehlschlugen, erschien er im Frhjahr, Donau und Lech trotz Tillys Abwehr ber-schreiteub, im Bayernlande, das bisher vom Kriege verschont ge-blieben war; er zog in Mnchen ein und bedrohte Wien. Knr-frst Maximilian war ein heimatloser Mann; der Kaiser zitterte. 4. Denn immer zahlreichere deutsche Fürsten und Städte suchten das Bndnis des Lwen ans Mitternacht". Das Volk jubelte dem Nordlandsknige zu, dessen mchtige Gestalt mit dem blonden Haar und der hellen Gesichtsfarbe alle berragte, dessen Leutseligkeit alle Herzen gewann. Gustav Adolf machte die Krieg-fhrung wieder menschlich. Ein herzlich frommer Mann, hielt er tglich morgens und abends, sowie vor jeder Schlacht Betstunbe mit seinem Heer; er hate die Roheit und bestrafte jede Ausschreitung seiner Soldaten mit unnachsichtiger Strenge. Er schtzte Kunst und Wissenschaft und erfreute sich gern am Lauten-spiel. Auer dem Schwedischen und Deutschen, seiner Mutter-sprche, beherrschte er ein halbes Dutzend Sprachen; im Thuky-dides und Xenophon suchte er [eine Vorbilder. Unbeschadet seiner protestantischen Gesinnung gewhrte er mich dein katholischen Gottesdienste Schutz und Duldung. Unbestritten der grte Feldherr seines Jahrhunderts, fhrte er wohl auch, deu Degen in der Faust, persnlich seine Scharen ins Feuer; vor Ingolstadt wurde jhm sein Schimmel unter dem Leib erschossen, fast in derselben stunde, in der Tilly zu Regensburg seinen Wnnden erlag. 5. Dem Kaiser blieb keine andere Rettung mehr als Wal-lenstein. In stolzer Ruhe hatte der unergrndliche Mann aus seinen bhmischen Schlssern biesen Augenblick erharrt. Jetzt warb er, im Besitze weitgehenber Vollmacht, ein neues Heer und fhrte es, die wachsen aus Bhmen drngend, nach Bayern-Gustav Adolf mute innehalten auf seiner Siegesbahn. Monate-lang lag er in wohlverschanztem Lager bei Nrnberg den Fried-lndischen^ gegenber, bis e an Brot fehlte und an Totengrbern fr die Soldaten und Brger, welche von Hunger und Pest

5. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 193

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
193 Die Macht des Kaisers, auf Wallensteins heroischem Valor" und Feldherrngeist beruhend, erschien den deutschen Fürsten, namentlich Maximilian, lngst als eine Gesahr fr ihre Libertt". Im Bunde mit dem franzsischen Kardinal Richelieu zwangen sie Ferdinand aus einem Frstentage zu Regensburg, den Feldhauptmann zu entlassen. 3. Gustav Adolf. 1. Da landete König Gustav Adolf von Schweden mit 15000 Mann auf der pommerischen Insel Usedom, um die 1630 schwedische Ostseeherrschaft und den Protestantismus zu retten, dessen Untergang auch seine Laudeskirche und sein Herrscher- haus bedrohte. 2. Die Kaiserlichen spotteten der den Schneeknig", und die protestantischen Fürsten brachten ihm Mitrauen eut-gegen. Er vermochte nicht zu hindern, da das reiche Mag-debnrg von Tilly und seinem Neiterfhrer Pappenheim erstrmt wurde; die verzweifelnden Verteidiger selbst zndeten die Stadt an. Erst Gustavs glanzvoller Sieg bei Breiten- 1631 feld brachte eine entscheidende Wendung. Hilflos sah der greise Tilly, der nie besiegte, der jetzt auch die kaiserliche Armee befehligte, die phalanxartigen Vierecke seiner Lands-knechte (Bataillone") mit ihren wuchtigen Gabel-Mnsketen zersprengt von den schwedischen Bauernshnen, die ihr König mit leichten Handrohren und kurzen Eisenkanonen ausgestattet und in leicht bewegliche Regimenter und Brigaden eingeteilt hatte. 3. Whrend die Sachsen Bhmen eroberten, zog der König durch die Pfaffengasse", die frnkischen Bistmer Bamberg und Wrzburg, an den Rhein; im Frhjahr erschien er, Donau und Lech trotz Tillys Abwehr berschreitend, in Bayern, das bisher vom Kriege verschont geblieben war; er zog in Mnchen ein und bedrohte Wien. Die Liga war ver-nichtet, Kurfürst Maximilian ein heimatloser Mann; der Kaiser zitterte. 4. Fürsten und Städte suchten eifrig das Bndnis des Lwen aus Mitternacht"; das Volk jubelte dem leutseligen Nordlandsknige zu, desseu mchtige. Gestalt mit dem blonden Haar alle berragte. Gustav Adolf machte die Kriegfhrung wieder menschlich. Ein herzlich frommer Mann, hielt er morgens und abends, sowie vor jeder Schlacht Betstunde mit seinem Heer; auch dem katholischen Gottesdienste gewhrte er Schutz. Er bestrafte unnachsichtig jede Ausschreitung. Er schtzte Kunst und Wissenschast und erfreute sich gern am Lautenspiel. Auer dem Schwedischen und Deutschen, seiner 13

6. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 224

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
- 224 — berg und Würzburg, an den Rhein, und als die Verhandlungen wegen eines Friedens fehlschlugen, erschien er im folgenden Frühjahr, Donau und Lech trotz Tillys Abwehr überschreitend, im Bayernlande, das bisher vom Kriege verschont geblieben; er zog in München ein, und Kurfürst Maximilian war ein heimatloser Mann. Die Liga war vernichtet, der Kaiser zitterte. Denn immer zahlreichere deutsche Fürsten untu Städte suchten das Bündnis des „Löwen aus Mitternacht". jjdas Volk jubelte dein Nordlandskönige zu, dessen mächtige Gestalt mit dem blonden Haar und der hellen Gesichtsfarbe alle überragte, dessen Leutseligkeit alle Herzen gewann. Gustav Adolf machte die Kriegführung wieder menschlich. Ein herzlich frommer Mann, hielt er täglich morgens und abends, sowie vor jeder Schlacht Betstunde mit seinem Heer. Ein Verehrer der Knnst und Wissenschaft, der seine Erholung im Lautenspiel suchte und außer dem Schwedischen und Deutschen, seiner Muttersprache, ein halbes Dutzend Sprachen beherrschte, der im Thukydides und Lenophou seine Vorbilder suchte, haßte er die Roheit und bestrafte jede Ausschreitung seiner Soldaten mit unnachsichtiger Streuge. Unbeschadet seiner protestantischen Gesinnung gewahrte er auch dem katholischen Gottesdienste Schutz und Duldung. Unbestritten der größte Feldherr seines Jahrhunderts, führte er wohl auch, den Degen in der Faust, persönlich wie Alexander der Große seine Scharen ins Feuer; vor Ingolstadt wurde ihm sein Schimmel unter dem Leib erschossen, säst in derselben Stunde, als Tilly in Regensburg seinen Wunden erlag. Dem Kaiser blieb keine andere Rettung mehr als Wallenstein. In stolzer Ruhe hatte der unergründliche Mann auf diesen Augenblick geharrt. Jetzt warb er, im Besitz unumschränkter Vollmacht, ein neues Heer und führte es nach Bayern. Gustav Adolf mußte innehalten auf seiner Siegesbahn. Monatelang lag er in wohlverschanztem Lager bei Nürnberg den Friedländischen gegenüber, bis es an Brot fehlte und an Totengräbern für die Soldaten und Bürger, welche von Hunger und Pest hingerafft würden. Endlich, nach einem furchtbaren Ansturm auf die „alte Veste", den Schlüsfelpunkt zu Walleiisteius unbezwingbarer Stellung auf den Höhen über der Regnitz, zog der Schwebe von bannen, um „den Fuchs aus beut Loche zu kriegen". Aber der Generalissimus brach unter Morb und Brand in Sachsen ein, und Gustav Aböls eilte, feinem Verbünbete», '43 dem Kurfürsten, beizubringen. Bei Lützen unweit Breitenfeld maßen sich die beiden großen, Heerführer. Da traf den König mitten im Getümmel eine tödliche Kugel. Ein solches Ende mag er geahnt haben, als er die Heimat verließ, als er in

7. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 223

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
— 223 — Die deutschen Fürsten, namentlich Kurfürst Maximilian, fühlten ihre „Libertät" gefährdet durch die Übermacht des Kaisers, welche auf Wallensteins „heroischem Valor" und Feldherrngeschick beruhte. Sie zürnten, daß der Kaiser seinen großen Feldhauptmann zum Neichsfürsten erhob und ihm das Herzogtum Mecklenburg verlieh. Im Bunde mit Frankreich, dessen großer Staatsmann, Kardinal Richelieu, aus die Entkräftung Deutschlands hinarbeitete, zwangen sie Ferdinand auf einem Fürstentage zu Regensburg, den General seines Kommandos zu entheben. Anscheinend gleichmütig zog sich Wallenstein auf seine böhmischen Schlösser zurück, den Zeitpunkt erharrend, wo man 1630 ihn wieder brauchen werde. 3. Gustav A d o l s. Der Protestantismus in Deutschland schien vernichtet. Da landete, genau hundert Jahre nach der Überreichung der Augs- /fö(s bürg er Konfession, König Gustav Adolf von Schweden mit 15 000 Mann auf der pommerischen Insel Usedom. Willig nahm sein dünn bevölkertes, durch Kriege mit Rußland und Polen erschöpftes Land die Lasten des unabsehbaren Krieges auf sich. Denn durch die Gründung einer habsburgischen Seemacht ans der Ostsee, wie sie Wallenstein anstrebte, sah Schweden seinen Handel, durch die Gegenreformation, die in Deutschland schonungslos durchgeführt ward, seine Landeskirche bedroht, welche Gustav Adolfs Großvater, Gustav Wasa, vor hundert Jahren in protestantischem Geiste geschaffen. Bedächtig setzte sich Gustav Adolf in Pommern fest. Die Kaiserlichen spotteten über den „Schneekönig", und die protestantischen Fürsten brachten ihm Mißtrauen entgegen. Trotz aller Erfolge seiner Waffen vermochte er nicht zu hindern, daß die reiche Stadt Magdeburg, die sich für ihn erklärt, von Tilly und seinem Reiterführer Pappenheim erstürmt und von den verzweifelnden Verteidigern verbrannt wurde. Erst sein glanzvoller Sieg bei Breitenfeld unweit Leipzigs änderte die 1631 Stimmung. Hülslos sah der greise Tilly, der nie besiegte, der jetzt auch die kaiserliche Armee befehligte, die phalanxartigen Vierecke seiner Landsknechte mit ihren wuchtigen Gabel-Musketen zersprengt von den schwedischen Bauernsöhnen, welche ihr erfinderischer König mit leichten Handrohren und kurzen Eisenkanonen ausgestattet und in leicht bewegliche Regimenter und Brigaden eingeteilt hatte. / Wie ein Blitz zog Gustav, der Retter der protestantischen Kirche, durch die „Pfaffengasse", die fränkischen Bistümer Bam-
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