Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 342

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Neunter Zeitraum. 342 der Schlacht am weißen Berge bei. Wiederholte kaiserliche Be- fehle verbannten nach und nach alle protestantischegeistliche ausböhmen, bis endlich > H27 ein letztes Deccet nur Catholiken den Aufenthalt in diesem Reiche verstattete, worauf gegen 30,000 Familien aus- wandecten. Der Krieg schien jetzt geendet, die Sache der Protestanten verloren. Doch diese ungewöhnliche Zeit war reich an ungewöhn- lichen Begebenheiten. Vereinzelt stand Graf von Mansfeld noch in Pilsen; um sich bezahlt zu machen, verkaufte er seine Truppen an den Kaiser; er aber konnte nichts als seine Person in Sicher- heit bringen. Bald hatte er von den aufgelösten Soldaten der Union ein neues Heer von 20,000 Mann in der Oberpfalz ge- sammelt, durchzog plündernd und brandschatzend die Stifter Würz- burg, Bamberg, Eichstadt, Speyer und Worms, wandte sich nach Mainz, brach in das fruchtbare Elsaß ein und erschien sodann wie- der am Rheine, indem er sich für den Verfechter der Sache Fried- richs und der Protestanten erklärte. Der König von England, Jacob I., unterstützte ihn jetzt; der Markgraf Friedrich von Baden-Durlach übergab seinem Sohne die Regierung seines Landes, warb Truppen und verband sich mit Mansfeld; der Kö- nig von Dänemark, Christian Iv., betrat, von England ange- regt, den Kriegsschauplatz als Herzog von Holstein; Oestreichs al- ter Gegner, Bethlen Gabor, ließ sich in Preßbucg zum Kö- nige von Ungarn krönen, und die wider ihn geschickten Generale Boucquoi und Dampierre blieben, jener bei Neuhausel, dieser vor Preßburg; der Herzog Christian von B r a u n sch w e i g endlich,Administratorvonhalberstadt, erhob auch noch die Fahne des Kriegs und versammelte Abentheurer unter selbiger zu Raub und Plünderung. Ware Friedrich von der Pfalz ein Geist hö- herer Weihe gewesen; so würde ec aus diesen Anfangspunkten das zertrümmerte Gebäude seiner Macht wieder aufgerichtet haben; gei- stige Mittelmäßigkeit aber konnte in solcher Zeit nicht bestehen. Zwar begab er sich zu Mansfeld und folgte seinem Heere, doch nur als ein müßiger Zuschauer. Tilly hatte sich indessen ge- nähert; vereinigt wagte er Mansseld und den Markgrafen nicht anzugreifen; als sie sich aber trennten, warf er sich auf letztem und schlug ihn bis zur Vernichtung bei Wimpfen am Neckar Mai (im Großherzogthum Baden), wo sich der tapfere Bürgermeister if>22 von Pforzh eim, D ei m l i n g, wie ein zweiter Leonidas mit 400 Bürgern aufopferte, um die Flucht des Markgrafen zu er- möglichen. Jetzt zog der jugendlich stürmische Herzog Christian von Braunschweig herbei, dessen Wahlspruch war: „Gottes Freund und der Pfaffen Feind!" Bei Höchst (im Nassauischen) erzwang er gegen Tilly mit Verlust der Halste seines Heeres den Ueber- gang über den Main, vereinigte sich mit Mansfeld, beide aber . konnten nicht Stand halten gegen den baierischen General, darum

2. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 361

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
361 Dreißigjähriger Krieg. dieses thränenvollen Kriegs. Die Hessen, unter dem Grafen von Eberstein und die im französischen Solde stehende Herzoglich- Weimarifche Armee unter dem Marschall Guebriant erkämpf- ten sich durch einen Sieg bei Kempen, im Januar 1642, über den General Hatzfeld, ungestörte Winterquartiere in dem Erzstifte Kölln und die freie Verfügung über Baiern. Das Absterben des Cardinals Richelieu 1642, so wie das des Königs Ludwig Xiii. 1643 änderte nichts in der Politik Frankreichs, nur wich Ma- zarin, der neue Minister, in so weit von seinem Vorgänger ab, daß er auf die Kriegführung in Deutschland das meiste Gewicht legte, wahrend Richelieu sein Hauptaugenmerk auf die Niederlande und gegen die Spanier richtete. Darum verstärkte er auch die Armee in Deutschland und übergab dem Prinzen von Cond« den Oberbefehl. Gleichwohl erlitt selbiger bei Tuttlingen (an der Donau im Würtembergischen) durch Ueberfall eine schmach- volle Niederlage, da sich Hatzfeld und die baierifchen Ge- ¡>^24. nerale Mercy und der gegen Gustav Horn ausgewechselte von Werth vereinigt hatten. Gleichen Unfall erfuhr Türen- ne unweit Mergentheim (an der Tauber im Würtem- bergischen) durch Mercy, worauf ihm aber ,Cond« aus dem 15,45 Elsaß, der schwedische General Königsmark aus Mahren und die Hessen vom Rheine zu Hülfe zogen; eine blutige Schlacht wurde geschlagen bei Allersheim, unweit Nördlingen, wo Tü- renne und Cond« siegten, Mercy blieb, die Franzosen aber den- 1547 noch, wegen des eigenen starken Verlustes nach dem Rheine zogen. Jetzt ging der Erzherzog Leopold auf Wrangel los; doch dieser entwich nach der Weser, vereinigte sich bei Wetzlar mit Königs- mark, ward bei Gießen verstärkt durch Tü renne, und durfte nun dem Feinde die Stirn zeigen. Von Freund und Feind zer- fleischt blutete das unglückliche Baiern aus tausend Wunden; dieß beugte endlich den felsenfesten Sinn des Churfürsten Maxi- milian und um seinem Lande einige'erleichterung zu gewahren, schloß er zu Ulm einen Waffenstillestand, was Johann deni». Georg I. schon zwei Jahre früher gethan, Brandenburg, wo seit Mär» 1640 Friedrich Wilhelm, der große Churfürst regierte, er- ^47 kaufte sich Waffenstiilestand von den Schweden. Aller Verbünde- ten beraubt beruhete des Kaisers Macht noch auf ernem Heere von höchstens 12,000 Mann. Ec war verloren, griffen ihn die Gegner mit Nachdruck an. Dochfrankreichseifersucht gegenschweden rettete ihn. Man mißgönnte diesem eine Uebermacht in Deutschland, darum mußte Türenne die Armee Wrangels verlassen und an die Grenzen der Niederlande ziehen. Durch Schwaben und Franken rückte letzterer vor Eger, nahm es und ward fortwährend von einer kaiserlichen Armee bedroht, die jedoch ihren Angriff verzögerte, weil der Kaiser mit dem Churfürsten von Baiern über dessen neue Theilnahme am Kriege unterhandelte. Dieser hatte die gehoff-

3. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 61

1826 - Kempten : Dannheimer
o- 61 der schwer beleidigt/ wie durch die frühere gewaltsame Verdrängung seiner Tochter Geb erg und die Erbberau« bung ihrer Kinder um den Thron Neustriens. — De« fideriuö drang unter Waffendrohung in den Papst, die Söhne Karlmannö zu salden und zu krönen/ der Wi- derstand des Papstes führte zum Kriege. Hadrian rief den König der Frauken um Hilfe. — Carls Heer zog rasch über die beschnetten Gebirge nach Italien / die un- einigen Städte der Lombardei fielen, zuletzt auchpavia, die alfe Hauptstadt, mehr durch Verrath der Mönche als durch 'fränkische Faust. D est der tu S wird (774) in Pavia gefangen genommen, entthront und beschließt als Mönch im Kloster Corvey sein unglückliches Leben; feine Gemahlin», Kinder und Enkel starben gleichfalls zerstreut rn Klöstern, fern vom Lande ihrer Väter. Carl/ den Usurpator, aber grüßten Geistlichkeit und Volk als neuen König der Longobarde»! — Tassilo und Luii- berga waren über den Sturz des Desiderios um so tiefer betrübt, als die alten Bündnisse Bojoariens mit dem Hofe der Franken die heilige Verpflichtung geboten, bei diesem wichtigen Ereignisse mit Carl verbunden zu bleiben! — Frg. 48) Welche wichtigen Beschlüsse wurden an den Landtagen zu Dingolfing und Neu- ch ing gefaßt? Antw. Die landständische Versammlung zu Dingol. fing berieth im Jahre 772 der Kirche und des Volkes Wohl. Die Bischöfe von Neuburg, Süden, Salzburg, Passau, Regenßburg und Freising nebst vielen Achten, Gelehrten und den freien Grundbesitzern saßen beisammen, um mit gemeinsamer Einwilligung, nach bester Erfahrung, in den Gesetzen dasjenige abzuändern, was durch die Länge der Zeit veraltet und unbrauchbar gewor. den, oder waö sich als Mißbrauch einschlich. — Die Aufsicht über die Mönche, welche bisher in vielen Gegenden den Pfar- rern überlassen war, erhielten nun durchaus dre B i sch ö fe, sie hatten in ihren Sprengel» über da6 Leben der Kloster- geistliche» zu wachen, wie über die Rechtsame und Pflichten der Pfarrer; auch die Verwaltung des Kirchengrus gehörte zum Wirkungskreis des Bischofs, dem Landes-

4. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 75

1826 - Kempten : Dannheimer
Gauen, um ten Heerbann zu besichtigen und selben nach Umständen aufzubieten; die Aufrechthaltung der guten Ordnung, Sicherheit und Gerechltgkettspflege lag in sei. neu Pflichten, wie auch die Entscheidung wichtiger Be. rufungen in «Streitfällen. Die Klagen der Unterthanen gegen die ausgestellten Grafen hatte er zu untersuchen und darüber zu richten. Er war Bevollmächttgter des Königs und sprach Recht in dessen Namen. In solch ein dienendes Verhälmiß zu treten, war dem Unglück, lichen Tassilo, als eingeborner selbstständiger Fürst des Landes, platterdings unmöglich. Frg. 64) Wann, warum und wo errich- tete Carl Markgrafschaften in Bojoa- r i e n? Antw. Während seines ersten Aufenthalts in Re. gen Sbürg (788) errichtete Carl zur Berichtigung und Sicherstellung der Gränzen, und um eine angesehene Streitkraft gegen die rohen Nachbarvölker zu bilden, Markgrafschaften. — Die Gränzen gegen Westen und Süden blieben die nämlichen, wie sie eö unter den Agilolfiugen waren; — aber die nördlichen Gränzen Baiernü wurden von Carl wieder erweitert, indem er den im Jahr 725 abgerissenen großen Nordgau mit Baiern neuerdings vereinigte, und in demselben zwei Mark» oder Gränzgrafen aufstellle; einen wider die So. «aben, den andern wider die Böhmen. Die baieri. sche Mark gegen die Soraben begriff die Länder zwi. scheu den Flüssen Main, Redniz und der Thüringer Saale, Babenberg oder Bamberg war der Hauprsitz der Markgrafen. — Die baierische Mark gegen Böhmen enthielt daü Gebiet zwischen den Flüssen Pegnitz, der Naab und dem Regen mit der Markstadt Regensburg. Beide Marken zusammen bildeten den großen baieri. schen Nordgau, der gegen Morgen den Böhmer- wald; — die thüringische Saale, und den Thüringer Wald gegen Norden; — dann die fränkische Saale, den Speßhart, eine Linie an der Tauber bis an den Ko. cher und die Brenze gegen Abend zur Granze hatte; sohin beinahe alles in sich begriff, was gegenwärtig in unserm Vaterlande der Ober, und Unter.main-, Rezat.

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 192

1826 - Kempten : Dannheimer
1yl 6 Loretto und beschenkte dag dortige Marienbild reichlich; zu München stiftete er mit fürstlicher Milde ein Spital, ein Kranken,, Findel- und Waisenhaus, nicht selten sab man in diesen Wohnungen der Armuth den wohl- thätigen Fürsten die eckelhaftesten Kranken mir from- mer Selbstüberwindung warten und pflegen, ihnen Trost einsprechen und Sterbenden vorbeten, er ernährte väter- lich viele verlassenen Kleinen. Unter solchen Liebeswer- ken der Wohlthätigkeit übte Wilhelm v. Kasteiungen und Selbstgeiselnngeo in stiller Zurückgezogenheit. — Die Staatöführung litt durch seine einseitigen Neigungen sehr, er legte daher 1598 die eigene landesfürstliche Ge- walt ab, übertrug die Negierung seinem ältesten Sohne Maximilian und verlebte den Rest seiner Jahre, in frommer Gottergebenheit, meist in der Einsamkeit der Klöster. Der 7. Hornung 1626 war der Sterbtag die- ses theuern Fürsten, den alle Tugenden eines bürgerlichen Hausvaters schmückten. — Seine Ehe mit Renata, der Tochter Franz l. aus Lothringen, wurde durch folgende Söhne gesegnet; alg: 1) Maximilian l. sein Nach- folger (geb. 1573), — 2) Philipp, der 1579 als Knabe von drei Jahren Bischof von Regensburg wurde und 1595 von demselben Besitz nahm, 1 1598. — ^Fer- dinand, der 1612 Erzbischof von Cöln, Bischof von Münster, Lütlich und Hildesheim, und 1619 auch Bischof von Paderborn wurde; 4) Albert, der sich mit M ech- tilde der Tochter des Landgrafen: Georg Ludwigs von Leuchtenberg vermählte, und, nach dem Tode ibres Oheims, des Landgrafen Maximilian Adams (Bruders von Georg Ludwigs) die Landgrafschaft Leuchtend erg erbte; die aber Albert an seinen Bruder Maximilian, gegen die Grafschaft Haag am Inn vertauschte. *) Iv. P e- ’) Mausoleum virtutis et Honoris G u i lie 1 m i V. Bojoa- riae ducis, Monadi. l6z6. 4. Lorz. v. Westenrieders Beitrage zur Vaterland. Historie. München 1806. Band Viii. S. 250. t

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 44

1826 - Kempten : Dannheimer
44 o Frg. 35) Auö welchen Gründen, wie und wann theilte Theodo Ii. Bojoarien unter seine Söhne, welche unglücklichen Folgen hatte diese Theilung; und wie regierte Herzog Hugibert? > Antw. Theodo n. hatre drei Söhne: T h e o d o b e r t, Grimoald und T h e o d o a l d. Diese drei Prinzen zeigten sich zu Regierungsgeschaften sehr fähig' und eine große Neigung zu denselben. Theo, d o li- gab ihnen als Greis bei zunehmendem hoben Alter wahrscheinlich schon früher Theil an den Geschäften des Reiches; und er glaubte die Wohlfahrt, den Nutzen des Landes, die sittliche, christliche und ökonomische Cultur seines Volkes wesentlich zu fördern, wenn er die Regie, rung mit seinen Söhnen theilen würde. — Aus sol- chen Gründen nahm er 702 eine Theilung des baiemchen Staates vor; obgleich selbe nur nutznießlich sein, und der Antheil einer abgehenden Linie wieder an den Ge. ineinftaat zurückfallen sollte; so wurde dadurch doch ein unberechenbar nachtheiliges Hof. und Staatsprinzip für die Zukunft aufgestellt. Theodobert, der älteste Prinz, erhielt einen Theil von Oberbaiern, nebst dem südlichen Gebirgölande; Bo- tzen wurde seine Residenzstadt. Grimoald, der zweitgeborne, bekam den Südgau, und hielt in der Burg Frei sing Hof, wo er mit fürst- licher Milde ein Kloster stiftete und am Hügel Tetmons eine Kirche baute, die der Grundstein der Abtei We i- henstephan wurde. Theodobald, dem jüngsten Sohn, (welcher spater auch das sogenannte Nordgäu eroberte) fiel der Distrikt vom östlichen Baiern (nachher Oesterreich) zu; — Passau wurde sein Hauptsitz. Theodo, der Vater, behielt Unterbaiern, und Re- gensburg zur Residenz. Wohlgemeint, aber kurzsichtig und ohne Staatöklugheit war diese erste Theilung Baiernsl — Die trauri- gen Folgen, welche sie nach sich zog, beweisen fest genug,

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 51

1826 - Kempten : Dannheimer
0-*»" 51 Wissen und Zustimmung; — und Papst Gregor m. bestätigte alle vom Erzbischöfe Bonifaz, mit Bcistim, mung deö Herzogs, gemachten Anordnungen, als durch, auö angemessen den Vorschriften der Aposteln. — Nicht nur die Stiftung der vier Biöthümer, die Gründung kirchlicher Ordnung zeichnete Odilos wohlthälige Re. gierung rühmlich aus; dieser fromme Herzog schmückte sein Uebes Baiern noch durch viele neue christliche Kir. chen und Klöster. — Niederalleich, wo ehemalö die Eichen Wodons standen, Benedictbaiern (Burin), Tegernsee, Pfaffenmünster, Osterhofen, Mond, see an den einsamen Ufern deö norischen Landsees, Nie. dernburg bei Passa», nur Gott gewidmeten Jungfrauen offen, — Isen bei Freising/ Schledorf, nebst vielen andern Kirchen Baierns, erhielten sich bis zum Anfänge des neunzehnten Jahrhunderts, als ehrwürdige Denkmale des christlichen Eifers der Agilolfinger und insbeson. dere des Herzogs Odilos. Tassilo Ii. Von 748 — 788. F rg. 3s)) Welche Veränderungen erlitt in die- sen Zeiten die Regenten - Dynastie der Merowin- ger in Frankreich? Antw. Nach dem Tode Pipins von Heriftal, Hausmaier (lviajor ckoorus) am fränkischen Hofe, folgte ihm sein natürlicher Sohn Carl Martellng in seiner Würde und in der Regierung Frankreichs, die zwar noch im Namen des Königs geschah, während die Monarchen Frankreichs aber zu solchen Schatteukönigen herabsanken, daß selbst bei den öffentlichen Edikten ihr Name nicht mehr nöthig war. — Nach dem Tode Th co der ich Hl. nahm Carl Mattel! (7z7) den Titel eines Herzogs von Frankreich an, und theilte später, wie schon bemerkt wurde, (74i) die Herrschaft Frankreichs unter feine zwei Söhne Karl mann und Pipin, von welchen sich erste, rer 747 in ein Kloster begab. Pipin im Allcinbesitz von Frankreich nahm hierauf 753 zu Soisson den Titel

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 80

1826 - Kempten : Dannheimer
so 0^* Boioariens nach Neisbach zu einer Synode; sie wurde am 20. Iäner 799 feierlich eröffnet. Unter dem Vorsitze des Erzbischofs sah man dort die Bischöfe von Seben (nachher Brixen) Freising, Passau und Neuburg, nebst vielen Aebten, drei Pfarrern, sechs Erzpriestern und drei Diakonen versammelt. Ada Iw in Bischof von Regensdurg aber fand sich dabei nicht ein. — Nach den auf dieser Synode gefaßten Beschlüssen sollte jeder Priester vor seiner Weihe daö Löste Lebenjahr erreicht haben, Geistliche durften nicht ferner mehr Güter vom Adel zu Lehen nehmen, um jede Abhängigkeit der Kirche von weltlichen Ständen zu beseitigen. Ferner wurde festgesetzt, den Zehent in vier Theile zu khei. len, wovon den ersten Theil der Bischof, den andern der Ortspfarrer, den dritten die Armen, den vierten die Kirche beziehen sollten. — Der Landbettel wurde abgeschaffr, und den Stadt, und Dorfbewohnern aufge. tragen, ihre Armen zu ernähren. Den Mönchen wurde verboten Pfarreien, den Bischöfen Abteien vorzusteben. -* Diese Anordnungen fanden auf einer Synode zu Salz, bürg (807) ihre Wiederholung. Frg. 70) Wann, wie und wo wurde die rö- mische Kaiserwürde erneuert? Antw. Im Herbste des Jahres 800 ging Carl durch Baiern nach Italien, um in Rom dem Papst Leo m. Gerechtigkeit in einem Streit mit den Römern zu vcr- schaffen. Und alü der große mächtige Franken. König am Weihnachtöfeste in der Petruskirche vom Gebet aufstand, brachte der pomifieirende Papst Leo Hl. plötzlich eine kostbare Krone zum Vorschein. und setzte sie vor einer unermeßlichen Menge Volkes auf Carls Haupt Durch diese überraschende Handlung wurde die abendländische Kaiserwürde, oder das römische Reich im Occident nach 624 Jahren wieder hergeftellt. Frg. 7t) Wann wurde das Biöthum Neu- -urg nach Augsburg versetzt? Antw. Dag 740 errichtete Biöthum Neuburg wur. de 80r von Carl, dem neuen römischen Kaiser, nach Augsb urg übersetzt. Frg.

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 81

1826 - Kempten : Dannheimer
Frg. 72) Wem verdankt das Strfk Kemp- ten seine Gründung? Antw. Schon um -as Jahr 7ä7 kam der heilige Magnus, mit Tosso und Theodor von St. Gal- len aus in die Wüstenei des heutigen Kcmpteists. Sie fanden auf ihrer Wanderung die Ruinen des alten römischen Campodunum, hielten diese einst stolze Rö- inerburg wichtig für ihr Bekehrung-Geschäft, und er- erbauten auf den Trümmern des Hilarmonö eine christ- liche Kapelle von Holz, die Bischof Wikrerp von Ep- fach bald darauf einweihte. Theodor blieb als Prie- ster der neuen Kapelle zurück, brachte viele Bewohnet der Wrldniß zum Christenthum, taufte, und zog zu sei- nem Geschäfte noch einige Mönche an sich, so, daß man an den Ufern der Iller schon 752 Spuren von dem Da- sein einer geistlichen Gemeinschaft in den ältesten Anna- len der fränkischen Kirchengeschichte findet, nach welcher: Audogar, ein frommer Jünger Benedicts, Vor- steher dieses priesterlichen Vereins war. Ohne Gut und Knecht halte indeß diese christliche Bekehrungsanstalt keine Gewähr ihres Fortbestandes. Audogar wußte, wie Rupert von dem frommen Herzoge der Bojoaren, Tbeodo ll., durch die Ruinen Juvaviums eine reiche Cchankung erhielt, fein sehnlichstes Verlangen war da- her, zur vollständigen Gründung eines Ordenöhauses ei- nen großmüthigen Stifter zu finden. Hildegarden- Frömmigkeit war es Vorbehalten, die armen Zellen dieser würdigen Mönche zu einem würdevollen Stift zu erhe- den und durch herrliche Güter und zureichende Einkünfte glänzend auözustatten. Das alte Campodunum war mit weiten Umgebungen Hildegardens Eigeuchum, ste stammte aus dem altblühenden Geschlecht Herzogs Go- befriedö, und alle Welt schützte ste wegen ihren großen Tugenden als die Gemahlinn Carl des Großen, Nach ei- ner zarten Sage bewog eine sonderbare Stiftung ihrer cbeli- chen Ebre diese hochedle Königin» 773 zur Stiftung des Klo- sters Kempten, und ste wird durch dieses Denkmal ihrer Wohlthätigkeit ewig im Gedächtnis; der Nachwelt leben. Frg. 73) Wann starb Carl der Große Und wodurch rechtfertigte er einigermaßen seine ge, Seel, Lehrbuch der Vaterlandsgeschichre. 6

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 90

1826 - Kempten : Dannheimer
gen sie sich zurück, und schleppten Männer, Weiber und Kinder, mit den Haaren zusammengebunden, gleich Vieh, heerden fort in die Knechtschaft. In den Jahren 901 und 902 erneuerten sie ihre furchtbaren Einfalle in den östlichen Gegenden Baierns; in Steuermark und Karn, then. Markgraf Luitpold an der Ens und Richard Bischof von Passau sammelten ihre Getreuen, doch schnell verschwanden die Ungarn, nur ein Haufe ihrer schwel, senden Banden ward noch ergriffen und niedergemacht. K. Ludwig Iv. ließ die Gränzen seines Reiches verwahr- loset, offen den grausamen Verwüstungen, er wußte nur Kirchen und Klöster mit Uebermaß zu beschenken, die Sicherung deö Reiches gegen räuberische Barbaren lag außer seiner Sorge.' — Im Jahre 907 sammelten sich die Ungarn an Baierns Granze wieder, sie drangen über die Save und Raab in die Ostmark ein. Da bot endlich König Ludwig Iv in Eile eine große Streitmacht meist Baiern wider die Heiden auf. Markgraf Luitpold der Baiern edler Herzog rückte muthvoll vor das Lager der Ungarn: in der Nähe vom heutigen Preßburg kam es im Juli 907 zu einer drei Tage langen mörderischen Schlacht; da die Ungarn täglich frische Truppen zum neuen grausamen Blutbad erhielten, so fingen die schwer, bewaffneten Baiern in ihren Panzerhemden an zu wei. chen, als Luitpold aber mit 19 baierischen Grafen, dann den Bischöfen von Salzburg, Freising und Seben rühm, lichen Todes selbst fiel, wurde für den Feind der Sieg entschieden, und nur Wenige der Baiern retteten sich noch an die Ens, wo König Ludwig mit seinem Kriegs. Haufen sich gelagert hatte; doch auch dieses letzte Heer wurde übermaunt, bis an den Lechstrom wurde nun Alles verheert, man sah nur Leichen und in 53 Feuersäulen stürz- ten die herrlichen Klöster Baierns in Asche zusammen. K. Ludwig lv. versprach den Ungarn einen jährlichen Tribut, zu dessen ersten Entrichtung die Bischöfe und Priester in Baiern ihre prächtigen Kirchenkleider, golde- nen und silbernen Gefäße, Statuen und Zierden der Kir. chen zusammentrugen. Demungeachtet war der Friede von kurzer Dauer; denn schon im Jahre 909 kamen die Unbezwingbaren wieder und brachten gleiches Elend über Thüringen, Sachsen, Franken und Schwaben; umsonst
   bis 10 von 16 weiter»  »»
16 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 16 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 3
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 7
9 0
10 3
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 1
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 2
27 4
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 1
34 0
35 1
36 1
37 3
38 0
39 1
40 0
41 0
42 2
43 0
44 0
45 0
46 6
47 2
48 2
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 6
1 25
2 1
3 6
4 7
5 1
6 4
7 16
8 4
9 22
10 0
11 11
12 0
13 2
14 5
15 3
16 27
17 67
18 4
19 7
20 11
21 7
22 3
23 33
24 0
25 6
26 7
27 1
28 3
29 2
30 2
31 0
32 2
33 1
34 43
35 2
36 0
37 11
38 1
39 9
40 0
41 15
42 3
43 5
44 1
45 12
46 2
47 5
48 2
49 1
50 10
51 2
52 5
53 0
54 16
55 1
56 9
57 1
58 8
59 12
60 1
61 4
62 4
63 0
64 11
65 21
66 9
67 5
68 22
69 19
70 4
71 28
72 11
73 16
74 6
75 4
76 3
77 17
78 5
79 3
80 8
81 1
82 16
83 85
84 12
85 66
86 42
87 3
88 5
89 6
90 7
91 1
92 34
93 2
94 16
95 21
96 13
97 3
98 54
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 0
4 7
5 3
6 1
7 7
8 0
9 13
10 3
11 1
12 1
13 1
14 2
15 0
16 3
17 2
18 6
19 2
20 0
21 2
22 0
23 0
24 1
25 23
26 4
27 0
28 1
29 5
30 4
31 0
32 0
33 21
34 0
35 0
36 7
37 0
38 1
39 4
40 1
41 2
42 0
43 0
44 1
45 0
46 0
47 2
48 0
49 0
50 0
51 4
52 0
53 0
54 3
55 23
56 0
57 1
58 8
59 12
60 0
61 5
62 1
63 0
64 6
65 0
66 10
67 2
68 4
69 0
70 65
71 0
72 16
73 1
74 0
75 5
76 0
77 8
78 2
79 5
80 17
81 12
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 2
89 0
90 5
91 2
92 3
93 49
94 15
95 0
96 10
97 19
98 4
99 6
100 6
101 1
102 1
103 1
104 0
105 8
106 4
107 1
108 0
109 0
110 1
111 1
112 0
113 3
114 0
115 0
116 1
117 0
118 8
119 3
120 0
121 5
122 6
123 0
124 1
125 0
126 0
127 4
128 4
129 0
130 1
131 0
132 5
133 5
134 0
135 0
136 1
137 2
138 0
139 10
140 1
141 0
142 7
143 7
144 11
145 4
146 0
147 2
148 0
149 0
150 4
151 3
152 3
153 1
154 2
155 4
156 3
157 1
158 1
159 3
160 2
161 5
162 0
163 0
164 0
165 4
166 1
167 3
168 0
169 2
170 1
171 24
172 1
173 3
174 4
175 1
176 3
177 12
178 1
179 5
180 0
181 1
182 4
183 2
184 0
185 0
186 1
187 4
188 5
189 0
190 0
191 24
192 8
193 0
194 6
195 0
196 0
197 4
198 3
199 10