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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 446

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Munter Zeitraum. 44(> Keine wichtigen Ereignisse nach außen zeichneten seine Regierung aus, die er seinem Sohne irr» Christian I!!. hinterließ. Mit dem Schwerte mußte sich -^59 dieser den ererbten Thron von dem catholischen Cleruä uuo dem ~2r> widerspenstigen Adel erkämpfen. Die Niederländer und Lübecker, unter denen der Bürgermeister Wullenweber und der vomgcob- schmiede zum Admiral emporgestiegene Meier die Seele aller Un- ternehmungen waren, gedachten aus dieser Zerrüttung Handelsvor- theile zu gewinnen, ernannten den Grafen Christoph von Ol- denburg zum Befehlshaber ihrer Landmacht und erklärten Krieg an Dänemark. Diese Gefahr von außen vereinte die Parteien im Innern und nach einem Interregnum von einem Jahre j534 ward Christian als König anerkannt. Seine Siege bei Asse ns 1530 und Bornholm führten den Hamburger Frieden herbei, worin die Hansa ihre Handelsfreiheiten in Dänemark verlor. In demselben Jahre vollendete auch der König die Einführung von Luthers Kirchenreformation in seinen Landen durch den tharigen Bugen Hagen. Der Friede zu Speier befestigte das Vcr- 1544 nehmen mit dem Kaiser; der gefangene Christian Ii. erhielt das Schloß Kal lundborg zu freierem Aufenthalte, wo er 1559 starb. Durch einen Vertrag theilte Christian die Herzogthümer Schleswig und Holstein mit seinen Brüdern J ohann und Adolf unter schwanken- den Bedingungen und Grenzbestimmungen, ein Stoff zu künftigen Streitigkeiten. Christian Iii. hinterließ den Ruhm eines kräftigen und thätigen Regenten. Sein Sohn 1559 Friedrich Ii. regierte in demselben Geiste fort. Der — 88 Reichsrath Oxe, Dänemarks Sully, nährte und förderte innern r~'9 Wohlstand, wahrend der König des Reiches Ansehen nach außen 1570 wahrte, denn in dem zu Stettin mit Schweden geschlossenen Frieden behielt er die Provinzen Schonen, Blekingen, Haltend, Iämtelawd, Herjedalen und Gothland. Durch die genauere Er- 1574 Hebung eines Su n dz olls und die fleißige Betreibung des Berg- baues in Norwegen wuchsen dem Staate bedeutende Einkünfte zu. 1588- Christian Sv. gelangte minderjährig auf den Thron und 1648 lm*cr Reichsrathe führten die Vormundschaft. Nachdem er die ~ W) Regierung selbst übernommen, zeigte er zwar treffliche Anlagen, allein bei seinen kriegerischen Unternehmungen war ihm das Glück nicht hold. Mit Schweden ausgebrochene Streitigkeiten endigte 1013 der nachlheilige Friede zu Siöröd. Noch unglücklicher mischte sich Christian Iv. in den Zojahrigen Krieg; denn bei Lurlec iü2o am Barenberge wurde seine Armee zerstreut und nur den Umständen verdankte er es durch den Lübecker Frieden ohne »029 Landerverlust vom Kriegsschauplätze abtreten zu können. Voll Eifersucht über Schwedens wachsende Macht ergriff er nochmals 1043 die Waffen gegen selbiges, kämpfte aber so unglücklich, daß er in

2. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 332

1852 - Leipzig : Wigand
332 Zweiter Zeitraum. Iii. Abschnitt. schutzlos war, bildete sich bei der Chevalerie der Grundsatz, dass der Starke verpflichtet sei, den Schwachen zu schützen, und dass dem Tapfe- ren Großmuth gezieme. Als Beschützer der Unschuld musste die Ehre des Rüters höchstes Gut werden, eine Ehre, deren selbst Könige nur durch den Ritterschlag theilhaftig wurden. Kinder und Greise, Frauen, zumal Wittwen und Waisen, Geistliche und Wallfahrer, Kranke und Gefangene und Andere haben Schutz gegen Gewaltthat gefunden, aber wie viel des Guten auch durch das Ritterthum gewirkt wurde und wie sehr auch die Religion die Hauptverpflichtungen desselben lauterte und heiligte, oder die. oft bis zur Abenteuerlichkeit gesteigerte Galanterie gegen die Damen anfeuerte, das Grundübel der damaligen Zeit wurde nicht geheilt. Dennoch hat es unendlich wohlthätig gewirkt und noch jetzt, nachdem es längst dem veränderten Geist der Zeiten gewichen, sind seine Folgen sichtbar, z. B. in der Heilighaltung des Ehrenwortes, in mancher Verfeinerung des geselligen Tones, in mancher Delikatesse in der Freundschaft und Liebe. Jenes eben angedeutete Grundübel war die Lehnsverfassung oder das Feudalwesen. Als nämlich die Germanen auf Eroberungen auszogen und große monarchische Reiche bildeten, gab der König Stücke seines persönlichen Beutetheiles an Land seinen ihm am nächsten stehen- den Dienstmannen als Lehen, uin sic dadurch enger an ihn und den Thron zu knüpfen, während andere ihre kleineren Loose als freies Allod behielten. Jene Lehnsträger suchten nun einerseits ihre Lehen erblich zu machen, andererseits Stücke ihres Lehns an Andere zu vergeben, um auch ihrerseits sich ein Gefolge von (After-) Vasallen zu bilden, endlich drittens die kleineren Allodbesitzer in ihren Lehnsverband zu ziehen, um dadurch ihren Besitz zu vergrößern. Gleiches fand auch nach der Con- solidirung der Monarchie im Frankcnreiche und in deii aus demselben hervorgegangenen Reichen Statt. Aber nicht nur die weltlichen Land- besitzer, sondern auch die geistlichen, Bischöfe und Aebte, suchten durch Heranziehung von Rittern als Lehnsträger theils Schutz gegen Gewalt- that, theils Vergrößerung des Gebietes. So kam es, dass der gemein- freie Allodbesttzerstand fast ganz zu Grunde ging und fast Jedermann in irgend ein Hörigkeitsverhältniss sich fügen musste. Dadurch wuchs natürlich das Ansehen der großen Lehnsbesitzer so, dass sie lieh den Königen als Gleiche gegenüberstellen konnten, während die Masse des Volks fast zur Leibeigenschaft herabsank. Solches wäre bei strenger Durchführung der Allodialverfassung nimmer geschehen, denn das Princip dieser ist die Freiheit, jener die Knechtschaft; diese erkennt Bürgerpflich- ten und Bürgerrechte an, jene weiß blos von persönlicher Verpflichtung; in dieser bilden alle Einzelnen eine vereinigte Nation, in jener begründet sich die Zerreißung des Nationalverbandes in so viele kleinere zusammen- gewürfelte Menschenhaufen, als es Kronvasallen giebt, deren After- vasallen ihrerseits die Zerstückelung bis zur Winzigkeit fortsetzen. Stirbt

3. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 312

1852 - Leipzig : Wigand
312 Zweiter Zeitraum. Ii. Abschnitt. trag von V e r d u n zu Stande kam (843), wodurch das große Reich auf folgende Art vertheilt wurde: Lothar erhielt den Kaiscrtitel, Ita- lien und einen Strich Landes an der Schelde, Maas, Rhone, Saone bis zum Rhein (das Reich Lothringen, Lotharii regnum); Ludwig erhielt Ostfranken oder das eigentliche Deutschland, und Karl der Kahle erhielt Westfranken oder das eigentliche Frankreich. So war denn die große, fränkische Monarchie, welche Karl der Große durch viele Opfer gegründet hatte, in drei selbstständige Reiche — Frank- reich, Deutschland und Italien — getheilt, und somit die erste Grundlage zu der jetzigen Staatenordnung gegeben. Hätte wohl Karl der Große ahnen können, dass man sein großes, schönes, so mühevoll zusammengebrachtes Reich nach kaum 29 Jahren so zersplittern würde? In Frankreich regierten die Karolinger auf eine ganz er- bärmliche Weise, wie schon die ihnen gegebenen Beinamen: „der Kahle, der Stammler, der Dicke, der Einfältige, der Faule," zur Genüge an den Tag legen. Ja, sie waren nicht ein Mal mächtig genug, sich gegen äußere Feinde zu vertheidigen, sondern mussten von den Norman- men den Frieden theuer erkaufen, und denselben sogar einen bedeutenden und schönen Strich Landes, Normandie (912), in Lehn geben. Schon 933 starb Lothar's, des Kaisers, Linie aus. Dies gab zu langen Kämpfen zwischen den deutschen, französischen und italienischen Großen Veranlassung. In Deutschland hatten die Fürsten fast unauf- hörlich Kriege mit unruhigen Nachbarn zu führen, und wurden dabei selbst noch durch Empörungen der eigenen Unterthanen beunruhigt. Karl der Dicke von Deutschland bekam (884—887) alle drei Reiche wieder unter seinen Seepler, wurde aber auf dem Reichstage zu Tribur, weil er zwei Mal von den Normannen den Frieden schimpflich erkauft hatte, von den deutschen Fürsten abgesetzt. An seine Stelle kam in Deutschland sein unechter Neffe, der Herzog von Kärnthen, Arnulph (887 — 898), welcher mit Kraft die Normannen (891) und die Slaven unter Zwentibold von Großmähren mit Hilfe der Magyaren demüthigte und selbst die römische Kaiserkrone erlangte. Leider starb er in der Blüthe der männlichen Kraft, den Thron seinem 6jährigen Sohne Ludwig vererbend. Durch das, wohl zum Unglücke des Staats cingeführte Lehnwesen machten sich viele der größern Vasallen (Belehnten), als Fürsten, Herzöge, Land-, Mark- und Pfalzgrafen beinahe völlig unab- hängig, indem sic viele kleinere Häupter iu ihren Verband nahmen und dadurch immer selbstständiger auftraten. Besonders in Frankreich wurde dies Unwesen sehr weit getrieben. Zwei Statthalter bildeten in Bur- gund eigene Königreiche, und durch das Beispiel derselben kam es so weit, dass der letzte König aus dem Hause der Karolinger, Ludwig V. (der Faule), sein Reich auf Laon und Rheims beschränkt sah. Allein nach dessen Tode gelangte der kräftige und mächtige Herzog von Francien, Hugo Cap et (987), auf den französischen Thron.

4. Erzählungen aus der Geschichte - S. 167

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
167 stliche und mittlere Schweiz und die Städte Speier, Worms und Mainz; Lothar erhielt Friesland, alles Land zwischen dem Rhein, der Schelde, Maas, Saone und Rhone, Italien und die Kaiser-wrde; Karl, welcher den Beinamen des Kahlen hatte, bekam alles Land westlich von dem Reiche Lothars und die spanische Mark. Durch diese Theilung wurden die Völker im karolingischen Reiche im Wesentlichen nach ihrer Stammverschiedenheit getrennt. Das Reich Karls des Kahlen hie fortan das Frankenreich oder Frankreich; die Franken hatten hier Sprache und Sitten ge-ndert und waren romanisiert worden. Ludwig der Deutsche be-herrschte alle Völker deutscher Zunge, welche ihre Sprache und Sitten rem deutsch erhalten hatten; Lothars gleich, das in einem schmalen Strich Landes von der Nordsee bis nach Italien sich ausdehnte und im nrdlichen Theile den Namen Lotharingen ^r-hielt, schlo theils romanisierte, theils deutsche Vlkerschaften in sich, zerfiel aber schon 870, als das karolingische Geschlecht daselbst ausgestorben war. Es wurde von Ludwig dem Deutschen und Kahlen in der Weise getheilt, da Ludwig , das ganze linke Rheinufer von Basel an nebst Friesland, oder den von den Deutschen bewohnten Theil, und Karl den brigen, romanischen Theil erhielt. Die Grenze beider Reiche waren die Maas und die Boges en. In Frankreich folgten auf Karl den Kahlen schwache Regenten, und 987 starb hier das karolingische Haus ganz aus. Die Groen erhoben jetzt den ^Herzog Hugo Gap et, den Stammvater der spteren franzsischen Kmge, aus 'Iben Thron. Auch in Deutschland, wo noch Ludwig der Deutsche mit vieler Kraft das Reich gegen die Einflle der Slaven und Nor-mannen geschtzt hatte, sank unter den folgenden Knigen die Macht und das Ansehen der Karolinger, und das Haus starb 911 mit Ludwig dem Kind aus. . 103. Alfred der Groe Nicht lange nachher, als Karl der Groe das Frankenreich zu groer Macht und Blthe erhoben hatte, bestieg in England Alfred der Groe den Knigsthron und machte durch die Kraft feines Geistes, durch Tapferkeit und edle Gesinnung sein Vaterland stark im Innern und sicher gegen uere Feinde. Er regierte 872901.

5. Erzählungen aus der Geschichte - S. 172

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
172 fast ganz aufgerieben. Die andere Schaar war in der Gegend von Merseburg. Gegen sie zog Heinrich selbst. Nachdem er die Seinen durch feurige Worte begeistert hatte, begann er den Kampf, und mit voller Siegeszuversicht rckten die Deutschen in die Schlacht. Die Ungarn wurden 933 bei Merseburg vollstndig geschlagen und ihr ganzes, mit Beute angeflltes Lager fiel tu die Hnde der Sieger. Heinrich aber wurde von seinen Leuten Vater des Vater-lauds" genannt und sein Ruhm war groß bei allen Vlkern. . 105. Otto der Groe. Nach Heinrich I. wurde sein Sohn Otto I. gewhlt; er regierte 936973 und erhielt den Beinamen des Groen. Schon bei seiner Krnung trat die hohe Achtung zu Tage, welche man vor dem neuen König hatte. Otto I. wurde nmlich zu Aachen, welche Stadt von jetzt an der gewhnliche Krnungsort fr die deutschen Könige blieb, unter ganz besondern Feierlichkeiten ge-krnt; es erschienen dabei gewisse Hofmter, welche in der Folge als die ersten Ehrendienste galten und bis in die letzten Zeiten der Kaiserkrnungen bestanden. Der Herzog von Lothringen bernahm als Erzkmmerer die Sorge fr die kniglichen Gemcher; der Herzog von Bayern war Erzmarschall und hatte als solcher das knigliche Heer- und Hoflager zu besorgen; der Herzog von Franken bediente als Truchse die knigliche Tafel; der Herzog von Schwaben war Mundschenk. Als Otto der Groe die Regierung des Reiches antrat, suchten einzelne Herzoge durch Unruhen und Emprungen den neuen König zu verdrngen und ihre eigene Macht zu erweitern. Aber Otto warf diese aufrhrerischen Versuche mit krftiger Hand nieder und gab dem Reich aufs Neue Strke im Innern. Nicht minder krftig trat er gegen die ueren Feinde auf. Die Ungarn, von aufrhrerischen Groen herbeigerufen, fielen wieder, wie unter Heinrich I., ins Reich ein und^.drangen 955 in verheerendem Zug bis Augsburg vor. Hier aber auf dem Lechfelde wurden sie von Otto so geschlagen, da sie von jetzt an die deutschen Grenzen nicht mehr berschritten. Wie im Reich, so verschaffte Otto auch bei den auswrtigen Vlkern dem kniglichen Namen des deutschen Reichsoberhauptes ein gebieterisches Ansehen. In Oberitalien waren zwtschen einzelnen Groen, welche nach der Herrschast strebten, groe Fehden ausgebrochen. Adelheid, die Wittwe des Herzogs Lothar, war vor den Verfolgungen Berengars, des Herzogs von Jvrea, der

6. Erzählungen aus der Geschichte - S. 242

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
242 Spanien und Portugal, erhielten. Doch that diese wenig oder gar nichts fr die Verbreitung und Befestigung der Kultur in jenen Lndern, sondern begngte sich damit, unter den hrtesten Be-drckungen der Eingeborenen ihre Habgier zu besriedigen. Anders gestalteten sich aber die Verhltnisse in dem nrd-lichen Amerika. Die ersten Ansiedler kamen bald nach der Ent-deckung des neuen Erdtheiles dahin aus England. Aber statt des Goldes imfr reicher Schtze fanden sie undurchdringliche Wlder und Wildni. Daher waren hier lngere Zeit die Niederlassungen nicht zahlreich. Walter Raleigh, von dem jetzt noch eine Stadt in Nordcarolina den Namen hat, grndete eine Kolonie und nannte sie zu Ehren der Knigin Elisabeth Virginien. Doch muten die Ansiedler bald aus Mangel wieder in ihre Heimath zurck-kehren. Im Jahre 1620 wanderten hundert Englnder von der m England verfolgten religisen Sekte der Puritaner nach den un-winhbaren Ksten von Nordamerika aus, um hier frei ihre eigene Kirche rein zu erhalten. Sie grndeten die Stadt New-Plymouth, und nach unendlichen Mhsalen gelang es ihnen, das rauhe Land, welches nur Wilde, aber kein einziges Hirtenvolk ernhrte, einem geordneten menschlichen Leben zugnglich zu machen. Die Zahl der Ansiedelungen vermehrte sich und nach ungefhr 40 Jahren waren die Gegenden von Masfachufets, Neu-Hampfhire, Rhode-Island und Connecticut von Puritanern angebaut. Diese Ansiedelungen bildeten zusammen Neu-England. Um 1634 wurde die Gegend am Flusse Potomak von englischen Katholiken, welche ebenfalls, um religisen Verfolgungen zu entgehen, ausgewandert waren, angebaut und St. Maryland genannt. Der König Karl Ii. gab 1664 das ganze von den englischen Ansiedlern bewohnte Land seinem Bruder, dem Herzog von. 2)oik; von diesem haben der Staat und die jetzt bedeutendste Stadt der Union, New-Aork, den Namen. Den eingewanderten Englndern und ihren Nachkommen war aber durch knigliche Freiheitsbriese zugesichert, da sie die gleichen Rechte behalten sollten, wie wenn sie in England geblieben wren; dafr da sie fr England ein neues Gebiet gewinnbringend machten, waren sie unter den Schutz des Mutterlandes gestellt. Die Einwanderungen, vorzugsweise aus England wurden jetzt immer zahlreicher, und da der Boden erst urbar gemacht werden mute, so war eine rstige Betriebsamkeit nthig, wenn demselben ein lohnendes Ertrgni abgewonnen werden sollte. Durch diese nicht ermdende Bckmpsung der groen Hindernisse der Natur wurde das Selbstgefhl und das Bewutsein gestrkt, durch eigene Kraft und Thtigkeit das Leben ntzlich und angenehm machen zu knnen. Whrend daher in den sdlichen reichen Gegenden Schlaff-

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 72

1826 - Kempten : Dannheimer
71 o Fr g. 60) Erlosch das alte Geschlecht der Agi- l o l fi n g e n durch Carls harte Gewaltthat gänzlich? A n t w. Die Dynastie der Agilolfingen ärndtete mit Segen und Verherrlichung, was Tasfilo H. im Jahre 788 mit tiefstem Kummer sacke-; denn, nach den For- schungen glaubwürdiger Historiker, leitet sich das luit. poldische Geschlecht, von welchem unser theuerstes Kö- nigshaus unmittelbar abstammt aus der ältesten Dvna. stie der Agilolfingen her; und die größten Fürsten. Hauser Europens stammen ans agilolstngischem Herrscher- Geblüt. fing er über Dojoarien und mit selber de» Sande» Um abhängigkeit und Selbstständigkeit; — es errang zwar Im deutschen Staatenverbande spater wieder viele Selbst» standigkeit, aber die Größe und Bedeutsamkeit der ersten jugendlichen Blüthe erneuerte stch erst unter Maximi- lian Joseph, als dieser allgeliebte Monarch die alte Königswürde Garibalds wieder ins Leben rief. — Zum Andenken dieses erhabenen Ereignisses, das unter dem unvergeßlichen Ministerium Montgelas 1806 be» glückend statt fand, erhielt dieser große verdienstreiche Staatsmann, bei Erhebung in den Grafenstand, im Mittel- schilde seines Wappens drei blaue, nebeneinander aufrecht- stehende bayerische Wecken, über welchen eine goldene Königs »Krone schwebt.

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 44

1826 - Kempten : Dannheimer
44 o Frg. 35) Auö welchen Gründen, wie und wann theilte Theodo Ii. Bojoarien unter seine Söhne, welche unglücklichen Folgen hatte diese Theilung; und wie regierte Herzog Hugibert? > Antw. Theodo n. hatre drei Söhne: T h e o d o b e r t, Grimoald und T h e o d o a l d. Diese drei Prinzen zeigten sich zu Regierungsgeschaften sehr fähig' und eine große Neigung zu denselben. Theo, d o li- gab ihnen als Greis bei zunehmendem hoben Alter wahrscheinlich schon früher Theil an den Geschäften des Reiches; und er glaubte die Wohlfahrt, den Nutzen des Landes, die sittliche, christliche und ökonomische Cultur seines Volkes wesentlich zu fördern, wenn er die Regie, rung mit seinen Söhnen theilen würde. — Aus sol- chen Gründen nahm er 702 eine Theilung des baiemchen Staates vor; obgleich selbe nur nutznießlich sein, und der Antheil einer abgehenden Linie wieder an den Ge. ineinftaat zurückfallen sollte; so wurde dadurch doch ein unberechenbar nachtheiliges Hof. und Staatsprinzip für die Zukunft aufgestellt. Theodobert, der älteste Prinz, erhielt einen Theil von Oberbaiern, nebst dem südlichen Gebirgölande; Bo- tzen wurde seine Residenzstadt. Grimoald, der zweitgeborne, bekam den Südgau, und hielt in der Burg Frei sing Hof, wo er mit fürst- licher Milde ein Kloster stiftete und am Hügel Tetmons eine Kirche baute, die der Grundstein der Abtei We i- henstephan wurde. Theodobald, dem jüngsten Sohn, (welcher spater auch das sogenannte Nordgäu eroberte) fiel der Distrikt vom östlichen Baiern (nachher Oesterreich) zu; — Passau wurde sein Hauptsitz. Theodo, der Vater, behielt Unterbaiern, und Re- gensburg zur Residenz. Wohlgemeint, aber kurzsichtig und ohne Staatöklugheit war diese erste Theilung Baiernsl — Die trauri- gen Folgen, welche sie nach sich zog, beweisen fest genug,

9. Neuer deutscher Kinderfreund - S. 76

1836 - Leipzig : Wigand
76 blieben, das letztere hingegen der Kampfplatz vieler Partheken ward und nacheinander theilweise in die Hände der Araber, Normänner und Deutschen kam. Die Araber hatten nehmlich, von ihrem Propheten Muhamed schwärmerisch be- geistert, im 7ten Jahrh. n. Chr. ihre uralten Sitze verlassen und in kurzer Zeit einen großen Theil von dem südwestlichen Asien, das ganze nördliche Afrika, Unteritalien und die Inseln und beinahe ganz Spanien erobert. In Spanien behaupteten sie sich diesen ganzen Zeitraum hindurch, aus Italien aber wur- den sie von den Normännern vertrieben. Diese, kühne Abenteurer aus Norwegen, erschienen im 9ten Jahrh, an der französischen Küste, machten hier beträchtliche aber nicht lange dauernde Eroberungen, gingen von da aus auf die Einladung des Pabstcs nach Italien, wo sie sich in Sicilien und dem heutigen Neapel festsetzten, und bemächtigten sich unter Wil- helm, dem Eroberer, Englands, das bis dahin unter sächsischen und dänischen Königen gestanden hatte. — Frank- reich wurde unter den Enkeln Karls des Großen ein besonde- res Königreich; seine Könige hatten aber langwierige Kampfe mit den Großen des Reichs, die immer nach Unabhängigkeit strebten, zu bestehen. Auch machten die Engländer mehrere Versuche, das Land zu erobern, deren glücklichster im Izten Jahrh, durch ein Mädchen Johanne von Arc (die Jungfrau von Orleans), vereitelt ward. Den größten Einfluß auf Europa übten während des gan- zen Mittelalters die deutschen Kaiser und die Päbste. Die Deutschen waren von uralten Zeiten her in meh- rere Stämme getheilt, worunter die Schwaben, Baiern, Franken, Hessen, Sachsen und Thüringer die be- kanntesten sind, und in fast unaufhörlichen Kriegen mit einan- der begriffen. Von Karl dem Großen wurden sie zu einem Volke vereinigt. Unter Karls Enkeln wurde Deutschland ein selbstständiges Königreich, das sich bald darauf zu einem Wahl- reiche gestaltete, womit seit Otto dem Großen fast ununterbro- chen die römische Kaiserkrone vereinigt war. Beide Ursachen trugen aber dazu bei, daß die deutschen Großen eine größere Macht, als in irgend einem andern Lande, bekamen, indem nehmlich die Herzoge von Sachsen, Franken, Schwa- den, Baiern, Lothringen, und zuletzt die Erzherzoge von Oestreich nach einander zur deutschen Königswürde ge- langten, und die sogenannten Römerzüge der Kaiser (zur Erlangung und Behauptung der Kaiserkrone) den Großen Ge- legenheit genug gaben, ihre Macht zu erweitern. — Die merk-

10. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 68

1834 - Kempten : Dannheimer
68 Des Mittelalters Hi. Periode. 34» erdrückte der Gram den unglücklichen Vater; er starb in einem Feldlager bei Mainz. Aber der Tod des Vaters brachte keine Ruhe unter die Söhne. Lothar, der nach des Vaters Willen die Kai- serwürde trug, maßte sich den Primat über seine Brüder an, und schmälerte ihre Besitzungen. Dieser Anmaßung wurde mit den Waffen geantwortet, welche dem Kaiser so ungünstig waren, daß er am Ende gezwungen wurde, jenen 843 berühmten Th ei lungs-Vertrag zu Verdün zu un- terzeichnen, wodurch die fränkische Monarchie in drei selbstständige Reiche: Frankreich, Deutschland und Italien geschieden, und der Grund zu der jetzi- gen Staatenordnung gelegt worden ist. §. 82. Frankreich, Deutschland und Italien. 843 Durch den Vertrag zu Verdün erhielt Lothar, außer Bestätigung der Kaiser würde, das Königreich Ita- lien, und einen langen Streifen Landes jenseits des Rheins, in der Folge nach seinem Namen Lothringen genannt; seinem Bruder Ludwig ward Deutschland zuerkannt; davon hieß er Ludwig der Deutsche; der Stiefbruder, Karl der Kahle, erhielt Frankreich. Der vierte Bru- «33 der Pipin war schon 838 gestorben. Aber leider hatte diese Theilung die allernachtheilig- sten Folgen; zerrissen war die kräftige Monarchie Karl des Großen, und die getheilten Reiche selbst lösten sich, ob der Schwache ihrer Herrscher, allmahlig in eine Menge kleiner Staaten auf, so, daß ihre Beherrscher selbst zu- letzt nur noch auf kleine Gebiete eingeschränkt waren. Je- der Ritter gebot auf seinen Gütern als König; seine Unterthanen waren seine Knechte; Bürger und freie Ackerbauern gab es nicht, Städte sehr wenige. Den König selbst betrachteten die Großen nur als den ersten unter ihres Gleichen, ohne richterliche Macht über sie und die ihrigen. Recht sprach allein das Schwert des Mächtigen. So entstand großer Sitten- verfall und förmliches Faustrecht, wobei das arme Volk der Willkühr und Plünderung des übermüthigen Herrenstan- des Preis gegeben war. So hatte also Frankreich einen König, Deutschland und Italien einen Kaiser, aber ohne Ansehen und
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