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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 167

1836 - Eisleben : Reichardt
Rußland. 167 Meerbusen und der Jmandra, tm hohen Norden, südlich vom Eismeere. Rußland, welches sowohl kn der nördlichen mäßigten, als in der nördlichen kalten Zone liegt, läßt sich, in Hinsicht seines Klimas, in drei sehr verschie» dene Landstriche theilen, den warmen, wo sogar Wein fortkommt, den gemäßigten, wo der Reichthum an Ge- treibe sehr groß ist und den kalten, wo zuletzt nur der Mensch und das Rennthier fortkommen, und der erstere zwergartig wird. Die vorzüglichsten Produkte sind: alle gewöhnlichen Hausthiere, auch Rennthiere und Ka, meele, Speise- und Pelzwild, von Raubwild Wölfe und Bären, Walisisch-Arten, Seehunde, zahmes und wil- des Geflügel, auch Eidergänse, eine ungeheure Menge von Fischen (worunter Störe, Hausen); Getreide, viel Flachs und Hanf, etwas Tabak, Obst und Wein, große Waldungen, Essen, Salz, Torf, Mineralquellen, Stein- und Braunkohlen. Die Anzahl der Einwohner beträgt an 40 bis 42 Millionen, wovon die Russen, wozu auch die Ko» saken gehören, die bei Weitem größere Zahl ausmachen und eine eigne Sprache reden. Ferner giebt es Polen, Litthauer, Letten, Kuren, Finnen und Lappen, Tata- ren rc. Der größte Theil der Einwohnner bekennt sich zur Griechisch-katholischen Kirche. Außerdem findet man Römisch-Katholische, Protestanten, Juden und Mu- hamedaner. Die in dem nordöstlichsten Theile wohnen- den wenigen Samojeden sind noch Heiden. Ackerbau wird allenthalben getrieben, wo es das Klima und der Boden erlauben; in den Steppen nährt Viehzucht und in den nördlichsten Gegenden Jagd und Fischerei die Bewohner. Sowohl die Landwirthschaft als die Fabri» ken haben sehr große Fortschritte gemacht; und der Han» del ist bedeutend und ausgebreitet. Für den gelehrten und Volksunterricht geschieht immer mehr, so daß in neuern Zeiten wissenschaftliche Bildung höher ge- stiegen ist. Sowohl das Europäische als Asiatische Rußland, die beide zusammen 350,000 Qm eilen mit 54 Millio» nen Menschen enthalten, bilden ein Kaiserthum, wozu auch noch das Königreich Polen und ein beträchtlicher Landstrich auf der Nordweftküstr von Amerika gehören,

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 250

1836 - Eisleben : Reichardt
250 I. Nordamerika. Nordpolar länder. 1. Nordamerika. Die Nordpolarlandcr. Man versteht darunter die im nördlichen Eismeere, und dem Nordpole nahe gelegenen Länder, doch ist das nächste derselben noch fast 10 Breitengrade oder 150 Mellen vom Nordpole entfernt. Es sind die traurig- sten Länder der Erde, die von Frost und Schnee star- ren, nur wenige Gewächse hervorbringen, bei ihrer Ar» mukh an Landlhieren einen Reichrhum von Seethieren besitzen, und nur hier und da von wenigen Menschen bewohnt werden, die zu dem auf der untersten Stufe der Kultur stehenden Volke der Eskimos gehören. Dem- ohngeachtet haben sich in dem einen dieser Länder Euro« päische Kolonisten niedergelassen. Vorzüglich bemerkens« werrh sind von diesen Ländern: 1) Spitzbergen, eine Gruppe von Inseln, und das bis jetzt bekannte nördlichste Land der Cstbc, nordöstlich von Island und nördlich von Norwegen, voll spitziger, mit ewigem Eise und Schnee bedeckter Berge, erzeugt nur einige Arten von Moosen und Kräutern und ist unbewohnt , doch halten sich der Jagd und des Fischfanges wegen Russen, die alle Jahre durch Andere ab» gclöser werden, einen Theil des Jahres daselbst auf. 2) Grönland, wahrscheinlich eine Insel oder vielmehr Gruppe von Inseln, an der Ostseite der Bassinsbai und westlich von Spitzbergen, von Gebirgen durchschnitten, und an den Küsten mit unzähligen Inseln und Klippen besetzt, arm an Produkten, wohin vorzüglich Rcnntbiere, Bären, Hunde, Hasen, Geflügel, Wallsische , Seehunde, Wallrossc, Seekühe, Fische, Weiden und Birken, vielerlei Moose, eßbare Beeren, Löffelkraut, mehrere Mi- ncralicn, gehören, ist von Eskimos und von Dänischen Kolonisten bewohnt, deren Niederlassungen sich auf der am meisten bekann- ten Westküste befinden. Daher auch die Dänen sich als die Her- ren Grönlands ansehen. Die wichtigste unter diesen Dänischen Niederlassungen, deren Gesammtbevölkcrung in 6000 Menschen besteht, heißt Julia ns ha ab. Südöstlich davon liegt das Vor- gebirge Farewell, der südwestlichste Punkt Grönlands. 3) die arktischen Hochlande, erst 1818 entdeckt, an der Nordostscite der Bafsinsbai gelegen und wahrscheinlich eine nord- westliche Fortsetzung Grönlands und von gleicher Beschaffenheit, sind von Eskimos bewohnt und nur an wenigen Punkten untersucht. 4) Norddevon, ein großes Land oder wahrscheinlich eine oder mehrere Inseln, gleichfalls nicht lange entdeckt, an der Nord- westseite der Bafsinsbai, hat im Süden den Lancastersund und die Barrowstraße und im Westen den Wellingtonskanal. 5) an der Westseite der Bafsinsbai und der Davisstraße zieht sich vom Lancastersunde und der Barrowstraße bis zu den Sera-

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 254

1836 - Eisleben : Reichardt
2.54 / Länder an der Nordwestküste. straße, von der Insel Quadra oder Vancouver an bis zum Eiskap gelegenen Lander, wovon man nur die Kü- sten kennt, vor welchen viele durch tiefe Einschnitte des Meeres gebildete Inseln liegen. Eine lange Reihe von Gebirgen, worunter der über 17,000 Fuß hohe Vulkan St. Elias, zieht sich mit der Küste gleichlaufend in nicht sehr weiter Entfernung hin, und mehr im Innern sieht man die Kelten des Felsen geb irges sicherheben. Im nördlichen zur Polarzone gehörenden Theile dieser Länder herrscht eine große Kälte, in dem weit größern südlichen Theile, der in der nördlichen gemäßigten Zone liegt, ist das Klima ziemlich mild, und überhaupt milder als in den östlichen Ländern Amerikas und Nord- asiens unter gleicher Breite. Die Produkte bestehen außer schönen Wäldern, eßbaren Beeren und einigen von Europa dahin verpflanzten Gemüse, Arten, vorzüg« lich in Wallfischen, Fischen und kostbaren Pelzwerk. Von Metallen hat man Kupfer und Eisen gefunden. Die Einwohner sind Indianer, die unter unumschränk, kern Gebietern, Tais genannt, stehen, und vom Fisch- fang und von der Jagd leben. In den nördlichsten Gegenden finden sich Eskimos. Von Europäern haben sich vorzüglich Russen niedergelassen. Man theilt ge- wöhnlich diese Länder in die Russische Nordwestküste, welche die Russen als ihre Besitzung ansehen, in die Brittische und in die den vereinigten Freistaaten von Nordamerika gehörende Nordwestküste; doch leben über, Haupt die Eingebauten in völliger Freiheit, außer daß die auf der Russischen Nordwestküste lebenden Indianer- stämme einen gewissen in Pelzwerk bestehenden Tribut an die Russen abgeben müssen. ») die den vereinigten Staaten von Nordamerk, ka gehörende .Nordwestkü ste, welche einen Theil dieser Staaten ausmacht, das Gebiet Oregon bildet, aber fast ganz von frei lebenden Indianern besetzt ist, und worin der große Strom Columbia oder Oregon sich in das stille Meer mündet. b) die Brittische Nordwcstküstc begreift den Theil der Küste von der großen Insel Quadra oder Vancouver an bis zu der Prinz-Wales-Insel, die schon zur Russischen Nordwestküste gehört. , c) die Russische Nordwcstküste begreift den nördlichen Theil, und erstreckt sich von der Prinz-Wales-Insel bis zum Eiskap. Die südlichste Niederlassung der Russen ist die Stadt Neu-Archangelsk, mit einem Hafen und einer Festung, und

4. Neuer deutscher Kinderfreund - S. 70

1836 - Leipzig : Wigand
70 Allgemeine Menschen- und Wölker- geschichte. Die allgemeine Menschen- und Völkergeschichts erzählt die Veränderungen, welche sich in dem Zustande der Menschen und Völker im Allgemeinen zugetragen haben. Sie wird in die alte, mittlere und neue Geschichte eingetheilt. Die alte Geschichte umfaßt die Zeit bis zur großen Völkerwan- derung, die mittlere von da an bis zur Entdeckung von Amerika und die neue die drei letzten Jahrhunderte. Die alte Geschichte. Die ältesten zuverlässigen Nachrichten reichen nicht über Abraham (2000 I. vor Christo) hinauf. Jedoch ist soviel ge- wiß, daß es damals schon zahlreiche Völker und ^iy gerichtete Staaten gab, so wie es auch unzweifelhaft scheint, daß die Hoch- ebene Asiens der ursprüngliche Wohnplatz des Menschengeschlechts ist, und daß sich von hier aus die übrigen Erdtheile bevölkert haben. Auch finden sich in ihrer Nahe die ältesten Reiche, von welchen wir Nachricht haben. Denn, um die Chinesen und Hindus gar nicht zu erwähnen, deren Geschichte, ihren Jahrbüchern zufolge, weit über die gewöhnliche Zeitrechnung hinaufreicht: so blühten doch, zuverlässig schon zu Abrahams Zeit die Königreiche Babylonien und Assyrien am Eu- phrat und Tigris mit ihren prachtvollen Städten Babylon und Ninive. Der Ackerbau war hier schon ziemlich ausge- bildet, auch verstand man sich schon auf Spinnerei und We- berei und die Baukunst hatte schon einen hohen Grad von Voll- kommenheit erreicht (der babylonische Thurm, die baby- lonische Mauer und die hangenden Garten der Se- miram is). Spater entstanden dort das neuassyrische und das neubabylonische Reich (Salm anasser und Nebukadnezar), die, nachdem die Meder eine kurze Herrschaft ausgeübt hat- ten, mit diesen zugleich unter dem Scepter des Cyrus, des großen Königs von Persien, vereinigt wurden. Die persische Monarchie behauptete sich mehrere Jahrhunderte, bis sie von Alexander dem Großen erobert ward. Auch die Aegypter, welche von Asien nach Afrika ge- kommen zu seyn scheinen, und am Nil das Land inne hatten, welches heut zu Tage noch Aegypten heißt, gehören zu den ältesten und merkwürdigsten Völkem. Sie hatten schon früh-

5. Neuer deutscher Kinderfreund - S. 53

1836 - Leipzig : Wigand
53 an geselliger und religiöser Bildung. Es giebt völlig ungebil- dete oder wilde, halbgebildete oder barbarische, und ganz gebil- dete oder civilisirte Völker. Die Wilden leben noch ganz im Naturzustände, treiben blos Fischerei und Jagd, und bei ihnen gilt nur das Recht des Starkem; die halbgebildeten Völ- ker befassen sich hauptsächlich mit der Viehzucht und mit eini- gen andern mit dieser in Verbindung stehenden Gewerben, ha- den keine festen Wohnsitze und stehen unter ihren Stammhaup- tern ohne geschriebene Gesetze; die gebildeten Völker be- schäftigen sich mit Ackerbau und Gewerben, treiben Handel, üben Wissenschaften und Künste und leben in Staaten, d. h. in durch Gesetze bestimmten geselligen Verbindungen. Die Staaten werden entweder von einem Einzigen oder von Meh- rern regiert; in jenem Falle werden sie Monarchien und in diesem Republiken genannt. In Ansehung der Religion giebt es Völker, die einen einzigen Gott, und andere, die meh- rere Götter verehren, noch andere endlich beten Thiere und selbst leblose Gegenstände (Fetische) an. Die Verehrer eines einzigen Gottes bekennen sich theils zum Buddhaismus und zum Muhamedanismus, theils zu den beiden geoffenbar- ten Religionen, dem Juden- und dem Christenthums. — Wie viel Menschen auf der ganzen Erde wohnen, laßt sich zwar nicht mit Bestimmtheit angeben, aber höchst wahrschein- lich noch nicht 1000 Millionen. Eintheilung der Erde. Die ganze bewohnte Erde wird in fünf ungleiche Haupt- theile: Europa, Asien, Afrika, Amerika und Austra- lien eingetheilt, wovon man noch vor viertehalbhundert Jah- ren nur die drei ersten kannte, weshalb man diese auch die alte, und die beiden letzten die neue Welt nennt. Australien oder Südindien. So nennt man den am spatesten entdeckten Welttheit, welcker außer dem großen Australlande Neuholland, mehrere Tausende von Inseln be- greift, die im großen Weltmeere oder stillen Ocean gelegen sind, und reicht demnach von Asien bis Amerika, und vom südlichen Polarkreise bis in die nördliche gemäßigte Zone hin- auf. Seine Größe betragt ungefähr 170,000 Quadrat-Meilen. So weit dieser Erdtheil bis jetzt bekannt ist, hat man in ihm außer den blauen Bergen nuf Neuholland kein Gebirge von beträchtlicher Ausdehnung und überhaupt keinen Fluß von ansehnlicher Größe gefunden. Das Klima ist im Allgemeinen gemäßigter, als in andern Welttheilen unter gleicher Breite,

6. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 230

1847 - Eßlingen : Dannheimer
230 Dritter Theil. Die politische Geographie. Westen des Erdtheils haben sich die römisch-katholische und die protestanti- sche Kirche getheilt, und zwar so, daß die romanischen oder lateinischen Völker vorherrschend der ersteren, die germanischen hauptsächlich der letzte- ren angehören. In Deutschland, Frankreich, in der Schweiz, in England, Schottland und Irland sind beide Kirchen gemischt. Ausschließlich gehören der katholischen Kirche nur die hesperischen und italischen Halbinseln und Inseln an; die protestantische Kirche ist aber die entschieden vorherrschende in Dänemark und Skandinavien. Armenische Christen findet man haupt- sächlich in Rußland und in der Türkei, wenigere in Oesterreich. 4. Die Juden sind über den ganzen Erdtheil zerstreut. Am zahlreich- sten finden sie sich in Polen und in den angrenzenden russischen Provinzen, sodann in den deutschen Staaten. 5. Die Muhamedaner leben auf der griechischen Halbinsel und im Uferland des schwarzen und kaspischen Meeres, also in Rußland und in der Türkei. 6. Die Heiden sind über die weiten Flächen der Petschora und am kaspischen See, über die unwirthbaren uralischen und lappischen Gebirgs- höhen und über die eisigen Küsten von Kola zerstreut. 8. 375. Die Kultur-Verhältnisse. 1. Fast alle Bewohner Europa's haben feste Wohnsitze und beschäf- tigen sich mehr oder weniger mit den verschiedenen Zweigen der physischen^ technischen und geistigen Kultur. Nur die Barbaren-Völker Rußlands vom tschudischen und mongolischen Volksstamm, wie Lappen, Wogulen, Tschere- missen, Samojeden und Kalmücken sind noch Nomaden. Zu diesen gehö- ren auch die Zigeuner, welche als Spielleute, Wahrsager und Diebe herum- ziehen. Unter den 254 Millionen Menschen, die in Europa leben, findet sich nur etwa 1 Million Nomaden. 2. Das Hirten leben findet man im südlichen Rußland, wo die Rinderheerden das Fett zu den großen Talgsiedereien Rußlands liefern; in Ungarn, vorzüglich in der keskemeter Heide und im Bakony Wald, wo die Rinder-, Pferde- und Sauhirten einen gewissen Ruf erlangt haben; in dem europäischen Alpenland, wo Rinder und Ziegen gemeinschaftlich die grünen Matten abweiden; in Spanien, wo die Merino-Heerden wie Zugvögel von N. nach S. und umgekehrt ziehen; in Lappland und in den nördlichen Ebenen Rußlands, wo der einzige Reichthum der Bewohner in Nennthier- Heerdcn besteht. 3. Der Ackerbau ist in ganz Europa verbreitet. Am höchsten ist er in Deutschland, England, Schottland und Frankreich ausgebildet. 4. Der Bergbau beschäftigt in den skandinavischen, schottischen, eng- lischen, deutschen, karpathischen und uralischen Gebirgen, in den Alpen und Pyrenäen, auf der iberischen, italischen, selbst auch auf der griechischen Halbinsel, mehr oder weniger Hände. 5. Die Gewerbe haben sich zu einer unübertroffenen, fort und fort sich steigernden Höhe der Entwickelung aufgeschwungen. Die technische Kul- tur, besonders die Spinnerei, Weberei und Eisenbereitung ist in England aufs Höchste getrieben, nächstdem in Frankreich, Belgien und Deutschland. 6. Der Handel und die Schifffahrt sind eine der Hauptursachen- durch welche Europa und seine Kultur zur Weltbedeutung erhoben worden ist. England, nächstdem Holland, Frankreich und Rußland sind die mäch-

7. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 346

1832 - Kempten : Dannheimer
346 Amerika überhaupt. 7. die Central-Republik Pukatan, und 8. die vereinigten Staaten von Centro-Amerika, Ii. Südamerika umfaßt nachstehende zwölf Theile: 1. die Republik Columbia, 2. die Republik Peru, 5. die Republik Bolivia, 4. die Republik Chile, 5. die vereinigten Staaten von la Plata, 6. die Republik Paraguai, 7. die Republik Montevideo, 8. daz Kaiferthum Brasilien, 9. das französische Südamerika, 10. das niederländische Südamerika, 11. das brittische Südamerika, und 12. das indianische Südamerika. Iii. Die Inselwelt, genannt Westindien, bestehet aus drei Haupt-Inselgruppen: 1) aus den Bahamainseln, 2) aus den großen Antillen, und 3) aus den kleinen Antillen. *) Einige andere Inseln und Inselgruppen, die man noch zu Amerika rechnet, werden nur entiveder bei den Ländern, zu denen sie gehören, oder am Schlüsse von Südamerika bemerken. I. Nordamerika. l) Das dänische Nordamerika. Dieß große Land, gewöhnlich Grönland geheißen, von dem man übrigens nicht bestimmt weiß, ob es eine Insel oder Halbinsel ist, da die Nordgrenze noch genau Niemand erforscht hat, endet im Süden mit dem Cap Farewell; im Osten bildet das atlantische und das Eismeer, im Westen die Davis- straße und die Baffinsbai die natürliche Begrenzung. Die Größe von Grönland ist unbekannt, die Bolkszahl schätzt man auf 15 bis 20.000 Menschen, meistens schmutzige Es- kimos, theils Christen, theils Heiden, vom Fang der Fi- sche, Wall fische und Seehunde, so wie von ihren Renn- thieren und dem Sammeln der Eiderdunen :c. lebend. Außer diesen Ureinwohnern haben sich auch einige Tausend Danen niedergelassen, welche die Herren des Landes sind. Das ganze Land ist von Gebirgen durchzogen, die sich steil erheben, und mit ewigem Schnee und Eis bedeckt sind. Das Clima ist äußerst rauh, der Sommer sehr kurz, aber in den niedrigen Thälern so heiß, daß das Pech an den Schiffen schmilzt. Am meisten bekannt ist die Westküste; die Ostküste ist wegen der vielen Eisfelder und Eisberge fast ganz un- zugänglich. Die Dänen haben auf der Westküste i4 N i e d c rl a ssn n g e un- ter 5 iv> e i Inspcktoratcn gegründet. Die südlichste Niederlassung

8. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 305

1832 - Kempten : Dannheimer
Das chinesische Reich» 305 §. 2- Physische Beschaffenheit. Der Boden dieses Landes, das den Europäern fest ver- schlossen ist, ist gebirgig, das Clima im N. kalt, im S. warm und fruchtbar. Hier sollen noch Baumwolle und die Gewächse des Südens gedeihen. Sonst beschäftigen sich die Einwohner mit Ackerbau, Vieh- zucht und Fischfang; ihr Handel aber beschränkt sich blos auf China und Japan. Die Seefahrer wollen sehr guten Anbau, selbst bis auf die Gipfel der Berge bemerkt haben. H. 5. Eiutheiluug und N e g i c r u n g. Korea hat die Würde eines Königreiches, und ist in 8 Provinzen getheilt. An der Spitze des Staates stehet ein Erbkönig, der dem Kaiser von China zinsbar ist, und auch dem Kaiser von Japan Tribut bezahlt. §.4. Ortsbeschreibung. Kingkitao, in Mitte der Halbinsel, Haupt- und Resi- denzstadt, angeblich mit einer merkwürdigen Bibliothek, G. Der Likeio-Archipel. H. I. Lage, Bestandtheile und Größe. Dieser Archipel liegt südlich von Japan und östlich von dem eigentlichen China, und bestehet aus 56 Eilanden, die zusammen gegen 500 d. □ M. mit 500.000 E. umfassen. §. 2. Physische Beschaffenheit. Alle diese Inseln sind sehr gebirgig, und zum Theil vul- kanisch, haben aber ein gemäßigtes Clima und großen Reich- thum an Getreide, Obst, edeln Früchten, Thee, Pfeffer, Baum- wolle, Tabak und Zuckerrohr. Handel wird nur mit Japan und China getrieben» §. 3. Regierung und H a n p t i n s e l. Die Inseln sollen einen eigenen König haben, der ein Va- sall des Kaisers von China ist. Das größte der Eilande heißt Likeio, ist gut angebaut, und mit Städten und Dörfern angefüllt» --------*------------------ 6) Das Kaiserthum Japan: (Charte Nro. 24.) §. 1. Lage, Grenzen und Größe. Dieser Staat, aus lauter Inseln bestehend, liegt ostwärts von Korea und der Mandschurei im großen Welrmeer, und wird von jenen Ländern durch das japanische Meer und den großen tatarischen Meerbusen getrennt. Der Flächeninhalt soll über 12.500 d. n M. und die Ein- wohnerzahl nach einigen io bis 15, nach andern 25 bis 50, und wieder nach andern 40 -bis 50 Millionen Seelen betragen» Cammcrers Lehrb. d. Erdkunde r>te einst. 20

9. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 360

1832 - Kempten : Dannheimer
r 360 Indian. Nordamerika, u. vereinigte Staaten von und umschreibt ein Areal von mehr als 6000^ M., worauf etwa 24-000 Indianer herumschwarmen. Ans der Tüdwestgrenze strömt der Mi ssi si p p i, vom b ri tti sch en Gebiete scheidet eine politische Grenze. Das Land enthält niedrige Gebirge und viele Wälder und Ebenen, mit einem ziemlich rauhen Clima. Städte gibt cs nicht, sondern wenige Forts zum Schutze der Weißen, und als Anhaltspunkte künfti- ger Cultur. 5) Das Gebiet O r eg a n, erst 1822 gebildet, ist die westlichste Besitzung der Union, und dehnt sich zwischen den mexikanischen und brittischen Ländern, so ^vic zwischen dem F e l s e n g e b i r g e und dein stillen Meere aus. Seine Größe beträgt gegen 16 000 ^M-, woraus über 120.000 wilde Indianer wohnen. Der größte Fluß jst der O reg an oder der Columbia, der in das stille Meer fällt, und der Hauptrcichthnm sind Pelzwaaren, vorzüglich S e e 0 tt e r b ä lg e. An der Mündung des Columbia ist das Fort A st0 r i a mit einem Hafen, die einzige Niederlassung der Amerikaner, und der Sitz ihres Gouverneurs. 5) Das indianische Noroamerika. Wir verstehen darunter den ungeheuren innern Land- strich Nordamerikas, von der B ehring sftraße bis zur Hud- sonsbai, und vom 400 bis zum 70° Nordbreite — eine Flache von mehr als 100.000 b M., an Größe fast Europa gleich. Das Land dehnt sich also zwischen dem Eismeere, Neu- wales/den Freistaaten und den Westküstenländern aus, und ist im Ganzen noch sehr wenig bekannt, obwohl den nördlichen Theil die Britten, den südlichen die Nord- amerikaner zu ihren Besitzungen rechnen. Man trifft hier große Heerden von Renn- und Elenthie- ren, wilden Ochsen und kostbaren Pelzthieren an, vor- züglich schwarze Füchse, Wölfe, Biber rc, Die Einwohner thei- len sich mehr südwärts in unzählige Stämme wilder In- dianer, die theils nomadisch, theils ansäßig in dorfweis gereiheten Hütten unter Oberhäuptern, Ka z iken genannt, leben, und sich mit Jagd, Fischerei und Krieg beschäftigen. Im hohen Norden leben Eskimos, welche gegen die India- ner tödtlichen Haß nähren. Beide Nationen treiben mit den Amerikanern und "Europäern Tauschhandel; sie zahlen meist mit Biberfellen, und tauschen dafür Schießgewehre, und Branntwein ein, dessen übermäßiger Genuß die unglück- lichen Einwohnerwehr entsittlichet und vermindert, als ihre Kriege unter einander, und der Europäer und Nordamerikaner wucherische Gebietsvergrößerungen. 6) Die vereinigten Staaten von Mexiko, H. 1. Lage, Grenzen und Größe. Dieser große Staaten bund, einem unregelmäßigen Dreiecke ähnlich, Nordamerikas schönstes und reichstes Land, und vormals das spanische Bice königreich Neu- spanien ausmachend, liegt südwestlich von den vereinig-

10. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 379

1832 - Kempten : Dannheimer
Indianisches Südamerika. 379 Essequibo:Demerari, den westlichen, und in Berbice, den östlichen Landestheil.^ Der Hauptvrt in Esteqnibo-Dcmerczri ist die Stadt S t a b r o ek, an der Mündung des Demerariflnstcs. Sie zählt über <3000 Cr., und treibt großen Handel. Der wichtigste Ort in Berbice ist die Stadt Neu- Amsterdam, an der Mündung des Fluges Berbice. 12) Das indianische Südamerika. Man versteht darunter den südlichsten Theil von Amerika, der fast nur von unabhängigen Indianern bewohnt, und wohl auch Patagonien oder Magellanien genannt wird. Dieß große Land hält über 20.000 d. Hü M., worauf über 450.000 Menschen leben sollen. Im Westen streicht die Kette der And es, im Süden trennt vom Feuerlande die Magellans- ftraße, im Osten ist das Land völlige Ebene, zum Theil Sandwüfte, zum Theil Sumpffläche. Längs der Westküste liegen zahlreiche Inseln, von denen Madre de Dios die bekannteste ist. Vom Gebirge eilen viele Küstenflüsse in den atlantischen Ocean, z. B. der Negro, der Colorado rc. Das Clima ist sehr rauh, selbst im Sommer, und der Winter höchst streng und stürmisch. Das Pflanzenreich ist arm; aus dem Thierreiche hat man im N. noch große Heerden wilder Rinder und Pferde, im S. nichts, als Seevögel und Robben. Die Einwohner, Patagonier genannt, sind von großem und kräftigem Körperbau, der Mehrzahl nach 6 Fuß hoch, dabei fertige Reuter, kriegerisch und geschickt im Jagen wilder Thiere. Auch die Weibcr sind im Verhältniß zu den Män- nern größer, als dieß bei civilisirten Völkern gewöhnlich ist. Die Patagonier leben in Dörfern, unabhängig von den Euro- päern, unter selbstgewählten Häuptlingen oder Kaziken. Anhang. Noch muffen wir einiger Inselgruppen gedenken, welche in der Nähe von Südamerika liegen. Die vorzüglichsten sind. 1) Das Feuert and oder Terra del Fuego, eine Gruppe von einer großen und mehrern kleinern Inseln, durch die Ma- gcllansstraße von Patagonien getrennt. Ihr Boden ist sehr ge: birgig, und das Clima ungemein rauh, so daß selbst im in in,ec Schnee schauer und Nachtfröste eintreten. Die Einwohner, Pesch cräs genannt, sind ein kleiner braunfarbi- ger Menschenschlag, höchst ungebildet, dabei gutmüthig, und in ihren geringen Arbeiten kunstfertig. Die größte der Inseln heißt Feuer- land; östlich davon und durch die Straße l c Maire davon getrennt, ist die Statcninsel, und südlich vom Feuerland, aus einer der Her- m it cn i n sc l n, ist das Cap Horn. 2) Die Falklands- oder M a ln i n e n i nscl n, gegen 4o M- 6(11, von Patagonien, bestehen aus zwei großen, Ost- und Wcstfalkland genannt, und vielen kleinen Eilanden, Sic sind zwar sehr gebirgig, haben aber dennoch fruchtbaren Boden, und ein ziemlich gemäßigtes Clima. Bisher waren die Inseln unbewohnt, seit 1824 aber hat der Staat La Plata aus Ostsalkland zu Port Soledad eine Co- lonie gegründet.
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