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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 206

1836 - Eisleben : Reichardt
206 Iii. Westasien. Arabien. Produkte sind vorzüglich: die edelsten Pferde, fett, schwänzige Schafe, Kameele (das unentbehrlichste Haus, thier), viele Raublhrere (worunter Hyänen, Löwen, Panther), Fische, deren Fang für die Küstenbewohner wichtig ist, Zugheuschrecken, die hier gegessen werden, Perlenmuscheln, Kaffee von der besten Sorte, Datteln, ein Hauptnahrungsmittel der Einwohner, da nicht viel Getreide gezogen wird, Manna, Senesblatter, Süd- früchte, Balsam, Baumwolle, Salz. Metalle sind vorhanden, es wird aber wenig darauf gebaut. Die Einwohner, 10 bis 12 Millionen an der Zahl, sind meistens Araber, welche eine eigene in Asien weit verbreitete Sprache reden, und sich in viele Stäm- me theilen. Ein Theil der Araber lebt ansässig, ein Theil nomadisch, jene heißen Fellahs, diese Beduinen. Ackerbau und Industrie sind unbedeutend, wichtiger die Viehzucht und der Kaffeebau. Der Handel ist bedeutend, aber größtentheils in den Händen der Banianen (Indi, schen Kaufleute). Die Einwohner bekennen sich zur Muhamedanischen Religion; doch hat ein Theil sich von derselben getrennt, und erkennt die göttliche Sen- dung Muhameds nicht an, welche Parthei sehr zahl- reich ist und den Namen der Wahabiten oder Wechabi, ren führt. Außer den in patriarchalischer Unabhängig- keit lebenden Nomaden-Stämmen, giebt es verschiedene Staaten, besonders in den Küstenländern, unter eige, neu Fürsten, auch steht jetzt ein Theil Arabiens, vor- züglich die Küste längs des rothen Meeres, unter der Herrschaft des Pascha von Aegypten. Mekka, heilige Stadt der Muhamedaner, südwestlich von Wassora, östlich vom rothen Meere, in einer unfruchtbaren Ge- gend, ist der Geburtsort des Muhamcd und enthalt die heilige Kaaba oder das Gotteshaus, welches von Abraham erbaut seyn soll, daher Mekka von vielen Pilgrimmen besucht wird, indem §eder Muhamedaner verpflichtet ist, wenigstens einmal in seinem Leben hierher zu wallfahrten. — Medina, heilige Stadt der Muhamedaner, nordwestlich von Mekka, mit dem Grabe Muha- rncds, und daher aucb ein besuchter Wallfahrtsort. — Mas tä- te, Hauptstadt des Imam von Maskatc, eines der mächtigsten Arabischen Fürsten, südöstlich von Basra, am Arabischen Meere, ist ein wichtiger Sechandelsplatz und hat einen Hafen. — Die südöstlich von Maskate, unweit des Afrikanischen Vorgebirges Gardafui gelegene und daher richtiger zu Afrika gerechnete In- sel Socotorah, gehört auch dem Imam von Maskate, ist aber jetzt von den Britten besetzt.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 84

1890 - Leipzig : Reichardt
84 555 Italien wird Provinz des griechischen Kaiser-tums. Erarchatzuravenna. Narses ersterexarch. 568 Albuin grndet das langobardischc Reich in Italien. Die Langobarden hatten mit Hilfe der Avaren das Reich der Gepiden an der Donau erobert, muten es jenen aber bald berlassen. Darauf zogen sie im Bunde mit 20000 Sachsen nach Italien'), welches sie den Griechen fast ganz entrissen. Pavia, erst nach dreijhriger Belagerung erobert, wurde Hauptstadt des neuen Reiches. Alboins Gemahlin, Rosamunde. Tochter des Gepiden-knigs Knnimund. Auf einem Gastmahl der Schdel des Vaters als Trinkgef; Ermordung Alboins2). Das Langobardenreich bestand etwa 200 Jahre lang (bis 774). 622 Mohammeds Flucht von Mekka nach Medma (Hedschra). Begrndung des Islam. Mohammed in Mekka in Arabien geboren, aus dem Stamme Koreifch. Sein Oheim Abu Taleb. Aufseher der Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Witwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d.i. glubige Ergebung; die Anhnger Moslemin, d.i. Glubige. Es giebt nur einen Gott und Mohammed ist sein Prophet"^). 622 Flucht von Mekka nach Medina (Hedschra, mohammedanische Zeitrechnung). 630 Eroberung von Mekka, 631 Angriff gegen das byzantinische Reich, 632 Tod Mohammeds, sein Grab in Medina. Der Koran, d.i. Schrift. Sekten der Schiiten und Sunniten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren Abu Bekr, Omar, Othman und Ali. Omar eroberte Pal-stina, S.yrien und Persien, während sein Feldherr Amru gypten unterwarft). Bald wurde auch Afrikas Nordkste erobert. 711 Tank setzt nach Spanien der; Schlacht bei Xerez de la Frontera. Gibraltar Gebel al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der letzte Westgotenknig Roderich verliert die Schlacht bei Xerez de la Frontera, Musa vollendet die Eroberung Spaniens. Nur in den asturischen Gebirgen behauptet sich ein kleines westgotisches Reich. Von hier aus kmpften die Christen fortwhrend gegen die Mauren 1) Angeblich durch den von der Kaiserin Sophia beleidigten Narses gerufen. , 2) Tod der Rosamunde und des Helmichis durch Gift. 3) Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgnger. *) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der groen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.

4. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 305

1834 - Münster : Deiter
305 Die asiatische Türkei. von Jerusalem, ist jetzt ein wüstes Dorf; in einer Grotte zeiget man Reisenden noch das Grab des Lazarus. — Nordöstlich vom Oelberg liegt der Berg Q u a r a n t a n i a , d. h. der vierzig- tagige, ein sehr hoher, steiler, beinahe nackter Felsen, der kaum ohne Lebensgefahr bestiegen wird, aber eine entzückende Aussicht über ganz Palästina gewahrt. Auf dem Gipfel steht eine Ka- pelle, weil hier der Teufel dem Heilande alle Reiche der Welt gezeigt haben soll, und in der Mitte des Abhanges ist eine an- dere Kapelle, weil hier der Heiland 40 Tage gefastet haben soll, und man weiset den Pilgern noch die Steine, die er in Brod verwandeln sollte. Bethlehem, d. h. Brodhaus, liegt 2 Stunden südlich von Jerusalem, auf einem Felsenberge, der über lachende Hügel und Thaler her sieht, jetzt ein großes volkreiches Dorf, von Christen und Muhammedanern bewohnt. Etwa 200 Schritts östlich vom Orte ist ein feftungsähnliches Kloster mit einer prächtigen Kir- che, von der h. Helena erbauet; unter dem Chore ist die Ge- burtsstätte des Heilandes, eine Felsengrotte, 37 Fuß lang, 12 Fuß breit, 9 Fuß hoch, mit schönem Marmor bekleidet, von 32 silbernen Lampen erhellt. Auch zeigt man die Grabkapelle der unschuldigen Kinder. Franciscaner sind im Besitze der Kirche, in dem Kloster sind aber auch griechische und armenische Mönche. Eine halbe Stunde von der Kirche, auf den Fluren Bethlehems, steht eine Kirche, wo ein Engel den Hirten die Geburt des Hei- landes verkündigte. Hebron, 7 Stunden südlich von Jerusalem, wird fast nur von Muhammedanern bewohnt. In einem Derwischkloster spen- det man Reisenden täglich Linsenmus, zum Andenken einer be- kannten Begebenheit in Jacobs Geschichte. Jericho, d. h. Palmenstadt, 6 Stunden nordöstlich von Jerusalem, 2 Stunden vom Jordan, in'einer an. Rosen, Bal- sam und Palmen ausgezeichneten Gegend, ist jetzt ein elendes Dorf, in welchem Araber Hausen. Joppe, d. h. Schönheit, jetzt Jaffa, am mittelländi- schen Meere, hat 1200 Jnw. und einen Hafen. Hier landen die Pilger, welche aus Europa kommen, die heiligen Orte zu besuchen. Samaria, liegt ganz in Schutt, Sichem aber heißt jetzt Naplu sa, und wird von Samaritanern bewohnt. Der Ja- kobsbrunnen ist noch zu sehen, 105 Fuß tief, 5 Fuß breit, und hat 15 Fuß hoch das trefflichste Wasser; eine Kirche, welche die heil. Helena über diesem Brunnen erbaut hatte, ist gänzlich zerstört. Ca na in Galiläa ist ein Flecken mit 500 Familien, und Nazareth, jetzt Nasra, d. h. die Blume, in einer anmu- thigen Berggegend, hat 400 Jnw., Muhammedaner und Chri- sten. An der Stätte, wo der Erzengel Gabriel Maria begrüßte, steht eine schöne katholische Kirche, Maria Verkündigung ge- nannt, und bei der Kirche ist ein spanisches Franciscanerkloster. Nazareth liegt 24 Stunden nördlich von Jerusalem. U

5. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 331

1834 - Münster : Deiter
Ostindien. 331 a. Freie Jndierstaaten. a) Staat der Seiks. Dieser Staat, der nördlichste in Vorderindien, stößt an Casch- mir, und wurde durch die Seiks gegründet, welche anfangs nur eine besondere Religionssecte der Hindu waren, die nur e>- nen einzigen unsichtbaren Gott verehren, alle anderen Lehren der Brahminen verwerfen, und also eigentlich Deisten sind. Ihr Stifter ist Nan ec Schah aus der Cafte der Schettries, ge- boren 1469. Er verkehrte früh mit Fakirs und Muhammeda- nern, reifete pilgernd nach Mecca und Medina, und widmete sich endlich bloß der Andacht: Sein Plan war, Muhammeda- ner und Hindu durch eine einfache Religion zu vereinigen, und deswegen pflegte er zu sagen: „Hunderttausend Muhammeds, eine Million Brahmas und Wischnus stehen am Throne des Allerhöchsten, sie sterben alle: Gott allein ist unsterblich. Der allein ist ein guter Hindu, der gerecht, und der ein guter Mu- hammedaner, dessen Leben rein ist." Nanec starb 1540 zu Kir- taipur, welches deswegen den Seiks eine heilige Stadt ist; man zeigt in seinem Dermensale (Tempel) dort den Pilgern noch ein Stück von seiner Kleidung. Wahrend seines Lebens übte er als Priester und Fürst die geistliche und weltliche Herrschaft über seine Anhänger, die demüthig sich seine Seiks (Schüler) nann- ten. Als die Jogis *) von ihm Zeichen und Wunder forder- ten, antwortete er ihnen: „Ich besitze nichts, was des Zeigens werth wäre; ein Lehrer des Heiligen hat nichts zu seiner Ver- theidigung, als die Reinheit seiner Lehre. Die Welt kann sich andern, aber der Schöpfer ist unwandelbar." Sterbend setzte er zum Erben seiner Herrsaaft nicht einen seiner Söhne ein, son- dern einen geliebten Schüler, Litzen a. Eine heilige Sage un- ter^ den Seiks bestimmte nur zehn Nachfolger Nanec's in seiner Würde. Unter diesen war Erdschun, der die Schriften Na- nec's^sammelte, und den Adi Granth, das erste heilige Buch der Seiks, herausgab. Nun erregte die neue Secte die Aufmerk- samkeit des muhammedanischen Großmoguls, die Seiks wurden verfolgt, und Erdschun starb des Martyrertodes. Da trat dessen Sohn und Rachsolg/r, Har Gowind, als sein Racher auf, rief die Seiks zu den Waffen für die Religion, und ein Kampf der Verzweiflung entstand, in welchem die Seiks immer siegreich hervorgingen, wenn auch zuweilen ihre Heere geschlagen wurden, ihre Häupter auf dem Blutgerüste sterben mußten. Als Tag B e h e d u n s hingerichtet war, ergriff sein Sohn Guru G o- wind die Zügel der Herrschaft über die Seiks. Er vernichtete die Absonderung der Hindu nach Casten, räumte dem untersten Schudra gleiche Rechte mit dem ersten Brahminen ein, und zog dadurch nicht bloß Hunderttausende von Hindu zu seiner Partei über, sondern da er die Vernichtung der sie grausam versolgen- ') So nennt man die Fakirs, welche vorgeben dis Wundergabe errungen ju haben. durch Selbstpeinigungen

6. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 311

1834 - Münster : Deiter
Arabien. 311 d. h. Mangel an Eßluff bewirkend, auch Cahue, d. h. Magenstärkung, und man erzählt, daß ein arabischer Abt ihn zuerst angewendet habe, seine Mönche des Nachts beim Ehorgesange wach zu erhalten, weil er von einem Hirten gehört hatte, daß seine Heerden des Nachts gar nicht ruhig waren, wenn sie Tages Theile vom Kaffee- baume gefressen hatten. — Mais und Reis wird stark gebauet. Unter den Mineralien findet man Gold, Sil- der, Edelsteine und Salz, aber niemand beschäftigt sich mit dem Bergbau. Arabien bildet keinen einzigen Staat, sondern besteht aus vielen kleinen Staaten, die man nicht einmal dem Namen nach alle kennt. Viele Araber leben nicht ein- mal in Staatenveceinen. Wir führen daher nur einige Ortschaften Arabiens an: 1) Im wüsten Arabien: Ana und Lachsa, schlecht- gebaute "Orte, T a d m o r mit den herrlichen Ruinen des ehemaligen Palmyra. Die meisten Bewohner dieser Land- schaft leben als Nomaden unter Zelten, und verabscheuen Städte und Dörfer. 2) Im steinigen Arabien ist berühmt das Gebirge Si- nai, d. h Fels, zwischen beiden nördlichen Armen des arabi- schen Meerbusens. Der höchste Punkt des Gebirges sind zwei Spitzen, die nördliche H o r e b und die südliche S i n a i selbst. Auf dem Horeb, d. h. Trockniß, steht ein griechisches Mönchs- kloster, zur h. Catharina benannt, deren Körper, nachdem sie zu Alexandria in Aegypten den Martertod erduldet, hier begra- den seyn soll. Der umherstreifenden Räuber wegen sind die Thore des Klosters immer geschlossen, oft sogar zugemauert, und Reisende werden in einem Korbe hinaufgewunden, und eben so wieder herausgelassen, aber niemand wird der Eintritt ge- stattet , der nicht vom Bischöfe des Sinai, der zu Cairo in Aegypten restdirt, eine schriftliche Erlaubniß vorzeigt. Auf dem Sinai steht ebenfalls eine Kirche, und an dessen Fuße. ein grie- chisches Kloster zur Verklarung Christi. In dem Klostergarten wird das schönste Obst jeder Art, Orangen, Citronen, Man- deln^, Pfirsiche, Weintrauben, Melonen und andere edele Küchen- gewächse und die wohlriechendsten Kräuter, mit denen auch das ganze Gebirge üppig pranget, in der größten Fülle gezogen. Der Sinai ist 6000 Fuß hoch, und der Gipfel, wo die Kirche steht, hat etwa 600 Fuß im Umfange, die reinste Luft und eine herrliche Aussicht. _ Und an dieser entzückenden Statte ereignete sich eine der wichtigsten Begebenheiten in der Menschengeschichte, die Offenbarung des alten Bundes. Die Araber zeigen den Rci, senden genau noch alle Stellen, welche hier biblisch merkwürdig sind, z. B. wo derbrennende Dornbusch war, wo Aaron das goldene Kalb goß, wo Moyses den Haderfelsen schlug, wo Core

7. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 374

1834 - Münster : Deiter
374 Aegypten. europäische Einrichtungen in seinem Staate. — Die Ara- der in Aegypten sind theils Fellahs (Ackersleute), theils Beduinen (Nomaden), und leben in Lehmhütten, Höh- len, Schutthaufen, mit Lumpen bedeckt, immer jammernd, um Mitleiden zu erwecken, daß Türken und Mameluken ihr verstecktes Geld nicht vermuthen mögen, denn oft sind sie nicht arm. Die Mameluken im Lande waren ursprünglich Sclaven aus der Gegend des Caucasus, aus denen ein Sultan von Aegypten im 13. Jahrhundert ein besonderes Truppencorps errichtete. Sie wurden bald rebellisch, misch- ten sich in Regierungsangelegenheiten, ermordeten den Sultan, und riefen 1254 einen Mameluken zum Sultan von Aegypten aus. Erst 1517 wurde durch die Türken die Mamelukenherrfchaft vernichtet, aber noch immer sind die Beis (Fürsten) in Oberägypten Mameluken, die dem Pascha nur gehorchen, so viel ihnen beliebt. In ganz Aegypten sollen nur 12,000 Mameluken seyn; sie ergänzen sich noch immer durch gekaufte Sclaven, und sind zu stolz, um sich mit den Aegyptern zu verheirathen. Die Kopten werden für Abkömmlinge der Urinwoh- ner Aegyptens gehalten, und machen noch immer den größten Theil der Bevölkerung aus. Sie haben eine schwarzgelbe räucherige Haut, ein aufgedunsenes Gesicht, dicke hervorstehende Augen, runde Wurstlippen, eine platte Nase. Sie sind Christen von der Secte der Monophy- siten, d. h. sie glauben nur an eine Natur in Christo, und gehören daher weder zu den Katholiken, noch zu den Griechen. Sie halten ihren besondern Patriarchen zu Cairo, haben den Gottesdienst des Nachts vom Sonn- abend auf den Sonntag, und zwar in der koptischen Sprache, die eine todte Sprache ist, (mit der griechischen verwandt) , und die Muttersprache Aegyptens unter den Ptolomäern gewesen seyn soll. Ihr Gottesdienst besteht in Gesang und Messe; Predigt ist selten, der Patriarch predigt nur einmal im Jahr. Zur Communion wird ge- säuertes Brod verwendet, und der Wein mit einem Löffel- chen gereicht. Im Uebrigen stimmen sie mit den Griechen überein. Die Kopten leben in tiefem Drucke, wissen sich aber doch den Muhammedanern als Schreiber, Mäkler und Handwerker unentbehrlich zu machen. Ueber die Sitten der herrschenden Völker Aegyptens,

8. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 278

1834 - Münster : Deiter
278. Die europäische Türkei. vorgeschrieben, besonders im Monate Ramadan. Die Kirchen der Muhammedaner heissen M o sch een, die Haupt- kirchen D schäm ien; sie haben Kuppeln und viele hohe schmale Thürmchen, Minarets genannt, von denen herab man täglich die 5 Zeiten des Gebets durch Rufen verkündigt. Viele Moscheen haben einen Fußboden von Marmor, mit kostbaren Teppichen belegt, und nach der Gegend von Mekka hin steht ein Stuhl für den großen Propheten, und dahin muß man beim Gebet sein Gesicht richten, selbst auf der Straße. An den Mauern der Moschee flimmern des Nachts viele Lampen. Ehe der Muselmann die Moschee betritt, wascht er sich an der Thür in einem Becken. Der Gottesdienst besteht aus Vorlesungen des Korans und aus Gebeten. Die Mu- hammedaner glauben an ein ewiges Leben, dichten sich aber einen Himmel voll irdischer Vergnügen. Der Türke als Morgenlander ist in vielen Stücken das Gegentheil des Abendlanders. Wenn er grüßt, so bleibt er aufrecht stehen, legt die linke Hand auf's Herz, und sagt: Salam aleikom! (Friede sey mit dir!) Mit Du wird auch der Fürst angeredet. Er sitzt beim Essen u. s. w. mit untergeschlagenen Beinen auf dem Boden; er entblößet nie sein Haupt — solches halt er für Narr- heit — er scherzet und lacht nie, weil er es für eine Un- anständigkeit betrachtet, und spricht immer ohne Affect, ohne Gebahrde. Immer tragt er seine Religiösität zur Shhau: selbst wer Brod und Wasser in den Straßen feil bietet, rufet nicht: Kaufet Brod, kaufet Wasser! sondern: ,,Allah ist freigebig, Allah ist barmherzig!" Ue- berall hört man Seufzen und Stöhnen, wenn einer der 99 Beinamen Gottes ausgesprochen wird. Die Gesellschaften der Tücken sind steif und stumm. Dem Gaste reicht der Sclave Wasser zum Waschen, man be- dient seinen Bart gehörig mit Weihrauch und Salben; man raucht zusammen Tabak aus 2 Ellen langen Röh- ren , trinkt Kaffee ohne Milch und Zucker zusammen, sieht sich stumm an, und scheidet stumm. In den öffent- lichen Kaffeehäusern, die sehr schmutzig sind, findet man Gaukler, Mährchenerzähler und Tänzerinnen, aber die Gäste verziehen keine Miene, geben keinen Laut von sich. Die Bäder versäumt ein Türke wohl keinen Tag, und in ihnen herrschet große Reinlichkeit und Pracht.

9. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 281

1834 - Münster : Deiter
281 Die europäische Türkei. und schreiben. Die Vornehmen lernen wenigstens drei Sprachen gründlich, die arabische, türkische und persische. Die arabische ist die Hof - und Schriftsprache. Buchdru- ckereien der Türken sind nur wenige vorhanden. Die vor- nehmen Türken studiren noch wohl Mathematik, Astro- nomie, Naturlehre, Erdbeschreibung, aber was sind ihre Wissenheiten? Die Erde hangt an einer Kette, welche durch die sieben Himmel geht; die Sonne ist so groß, wie eine osmanische Provinz; die Sterne hangen am Himmel auch an Ketten. So urtheilt der Großwesir, wie der Sclave. Die Christen in der Türkei, besonders die Griechen, seufzen unter einem harten Joche. Zwar sind die Türken nicht so intolerant, daß sie die Ausübung einer Religion, welche nicht die ihrige ist, in ihrem Lande untersagen, aber namentlich müssen die Griechen solche theuer bezah- len. Jeder Grieche muß jährlich ein Kopfgeld bezahlen, für die Erlaubniß, im Lande der Gläubigen seinen Kopf behalten zu dürfen. Der Patriarch der Griechen zu Con- stantinopel (unter welchem die 12 griechischen Bischöfe stehen) ist Pascha von 2 Roßschweifen, aber die Erlaub- niß, einen Patriarchen haben zu dürfen, müssen.sie jähr- lich mit 400 Beuteln (100,000 Rthlr.) erkaufen. -Die Christen werden nicht anders benannt, als Schweine. Schlagt ein Christ einen Türken, so muß er es mit dem Leben büßen; der Türke aber, der einen Christen schlagt, kommt mit einer kleinen Geldbuße los. Die Christen dürfen keine grüne Farbe am Leibe tragen, selbst ihre Pantoffeln müssen schwarz seyn, und ihre Hauser müssen sie schwarz anstreichen. Glocken dürfen die christlichen Kirchen in der Türkei nicht halten, denn Glockengeläute ist türkischen Ohren ein Gräuel. Nur an einem Orte der Türkei haben die Christen Kirchen mit Glocken, und eben dadurch ist der Ort schon hoch berühmt. Wie gräß- lich die Christen bei Volksaufständen in der Türkei leiden mußten, lehrt die neueste Tagesgeschichte. Eintheilung. Das türkische Gebiet in Europa besteht aus unmittelbaren und mittelbaren Landschaften. Die mittelbaren Landschaften sind die Fürstenthümer Moldau und Wall ach ei, welche von griechischen Für- sten unter türkischer Oberhoheit regiert werden. Die un- mittelbaren Landschaften theilt die türkische Regierung in

10. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 312

1834 - Münster : Deiter
312 Arabien. mit seiner Rotte von der klaffenden Erde verschlungen ward, wo Elias sich auf der Flucht verbarg. An vielen solchen Stellen sind Kapellen erbauet. Im steinigen Arabien liegen auch die beiden heiligsten Städte der Muhammedaner, Mecca und Medina. Mecca, 3 Tagreisen vom arabischen Meerbusen, liegt schon in der heissen Zone, in einer gebirgigen, rauhen, wasserarmen, im Sommer unerträglich heissen Gegend. Da die Brunnen Salzwasscr geben, so muß man sich mit Eisternenwasser behel- fen. Mecca ist Muhammeds Geburtsstadt, hat 18,000 Jnw- und hier ist die Kaaba, d. h. Bethaus, nach welcher alle Musel- männer der Erde betend ihr Gesicht wenden, und nach welcher sie einmal in ihrem Leben wallfahrten müssen. Auch wer von einer Berbrechensstrafe frei werden will, muß die Wallfahrt ma- chen. Doch kann der Muselmann auch einen andern statt seiner senden. Wer in Mecca gewesen ist, gilt für einen Heiligen, doch sagt man selbst in der Türkei, wer dreimal in Mecca gewesen, sey als der ärgste Schelm zu fliehen. Die Kaaba ist ein kleines viereckiges Gebäude, 34 Fuß hoch, mit goldenen Dachrinnen, umgeben von einer großen Moschee. Die Kaaba wird jährlich nur einmal geöffnet, und liegt so hoch, daß man mit einer Leiter hinaufsteigen muß. Um die Kaaba her, an den metallenen Pfei- lern der Moschee, hangen viele silberne und goldene Lampen, und in der Kaaba ist eine Seltenheit, ein Brunnen mit süßem Was- ser. Die Kaaba, fabelt der Muselmann, hat Adam gebauet, und da die Sündfluth sie zerstört hatte, Abraham wieder her- gestellt, wozu der Engel Gabriel ihm von Himmel einen weissen Stein brachte, der aber aus Trauer über die Sünden der Men- schen endlich schwarz geworden ist. > Er ist in Silber einge- faßt , und jeder Pilgersmann küßt ihn. Wer nach Eröffnung der Kaaba ihn zuerst küßt, ist ein Heiliger, und wird von der Menge derer, die ihm aus Andacht die Füße küssen wollen, wohl todt gedrückt. Die Kaaba wird jährlich mit neuen Stoffen be- hängt, die der Sultan und andere Große schenken; Sprüche aus dem Koran sind mit Golddraht eingenähet. Die alten Stoffe bekommt der Sultan zurück, wenn der kleine Beiram auf einen Freitag fallt, sonst aber behalt der Scherif von Mecca sie, zieht den Golddraht heraus, und verkauft die Stücken als hochheilige Reliquien für schweres Geld. Die Karawanen richten es so ein, daß sie gegen den Ramadan zu Mecca ankommen, und den Bei- ram (Abrahams Opferfest) dort feiern, wo sie denn für den Scherif von Mecca ein guter Fang sind. Die letzten 8 Tage der Reise sind die Pilger^ am andächtigsten, gehen in Sohlen, dürfen die Haare nicht scheeren, kein Ungeziefer tobten, nicht das Mindeste kaufen und verkaufen, kein böses Wort sprechen, son- dern müßen unter Weges immer singen, beten und Almosen ge- den. Zwei Tagreisen vor Mecca, beim Orte Radack, entkleidet man sich, und setzt in einem Bußhemd die Reise fort. Kommt man an, so schlachtet man einen Hammel, und gibt ihn den Armen. Ist der Beiram da, so schert man sich wieder, und
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