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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 30

1836 - Eisleben : Reichardt
30 Erstes Kapitel. verarbeitende und handelnde Gewerbsklasse. Die erste begreift alle diejenigen Menschen in sich, die sich mit der Gewinnung der Naturprodukte beschäftigen; die zweite diejenigen, welche aus den Naturprodukten Kun st, Produkte machen, d. h. solche Erzeugnisse, welche die Hand des Menschen vermittelst der Verarbeitung der roden Naturprodukte hervorbringt. Anstalten, worin dies, unter der Leitung eines Unternehmers, ins Große ge- schieht, und wo die einzeln Arbeiter einander in die Hände arbeiten, heißen Fabriken oder Manufak- turen, und die dadurch hervorgebrachten Gegenstände Fabrikate, und Städte, deren Einwohner sich vor- züglich damit beschäftigen , heißen Fabrikstädte. Die handelnde Gewerbsklasse endlich nährt sich vom Kauf und Verkaufe derjenigen Erzeugnisse, welche Gegen- stände des Handels oder Waaren sind. Verschiedenheit der Menschen in der Religion und Regierungeverfassung. §. 49. Zn Rücksicht der Religion (Vereh- rung eines höchsten Wesens) theilen sich die Menschen in Verehrer Eines Gottes, wozu die Christen, Ju- den und Múdame dan er gehören, und in Anbeter von mehrern Göttern, Heiden, davon ein Theil Men- schen, ein Theil Kunst- und Naturprodukte, ein Theil die Gestirne oder das Feuer als Gottheiten anbetet. Die Christen theilen sich wieder in Katholiken, Evangelische oder Protestanten, wozu die Lutheraner und Neformir- ten gehören, und in Griechische Christen. Zn Hinsicht der Regierungs-Verfassung findet wie, der eine große Verschiedenheit unter den Menschen Statt, indem sie entweder in gewissen Gesellschaften ohne Ge- setze und ohne eine bestimmte Regierungs - Verfassung, wobei bloß die Familienväter die Oberhäupter derselben bilden — oder in einer bestimmten Regierungs »Verfas- sung leben, die entweder despotisch, wo Einer über Alle herscht und nach Willkühr, ohne an Gesetze ge- bunden zu seyn, über das Leben, Eigenthum und Frei- heit der Menschen verfügt — oder monar chisch, wo zwar auch Einer über Alle, jedoch nach gewissen Ge- setzen regiert — oder republikanisch ist, wo die

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 356

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
356 ohlen, ihn vor seinen Richterftuhl zu führen. „Wer bist du, böser Dämon," fuhr er den Heiligen an, „der du unsere Befehle zu über- treten eiferst, und auch Andere dazu überredest, wodurch sie ins Verder- den stürzen?" Ignatius antwortete: „Niemand nennt den Theophorus (d. i. der Gott Tragende und der von Gott Getragene) einen bösen Dämon; die bösen Geister fliehen vor den Dienern Gottes; denn ich vernichte ihre Nachstellungen, da ich Christum, den König des Himmels, habe." Darauf sprach Trajan: „Wer ist ein Theophorus?" Ignatius antwortete: „Wer Christum in seiner Brust trägt." Trajan sprach: „Meinst du nicht, daß auch wir die Götter im Herzen tragen, die wider unsere Feinde für uns streiten?" Ignatius antwortete: „Du irrst, denn es ist nur ein Ein Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, und Ein Jesus Christus, der eingeborne Sohn Gottes, dessen Reich ich erlangen möchte." Trajan sprach: „Du meinst jenen, der unter Pontius Pilatus gekreuzigt worden?" Ignatius erwiderte: „Je- nen meine ich, der meine Sünde sammt ihrem Urheber gekreuzigt und der alle List und Bosheit des Satans den Füßen derer unterworfen hat, welche Ihn im Herzen tragen." Trajan sprach: „Du trägst also den Gekreuzigten in dir?" Ignatius antwortete: „Ja, denn es steht geschrieben: „„Ich will in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln."" Da sprach der Wütherich das Urtheil: „Wir befehlen, daß Ignatius, der bekannt, den Gekreuzigten in sich zu tragen, gebunden von Sol- daten nach Rom geführt werde, um zur Ergötzung des Volkes den wilden Thieren vorgeworfen zu werden." Noch Andere wurden zum Feuer verurtheilt, wie der heilige Po- lpkarpus, Bischof von Smprna, ein neunzigjähriger Greis und eben- falls ein Schüler des Evangelisten Johannes. Nachdem er dem Richter vorgeführt worden, drang dieser in ihn und sprach: „Schwöre, fluche Christo, so lasse ich dich los." Da antwortete Polpkarpus: „Sechs- undachtzig Jahre diene ich Ihm, und er hat mir nie ein Leid erwie- sen: — wie könnte ich Ihm fluchen, meinem Könige und Heilande?" Der Richter kündigte ihm den Tod durchs Feuer an, wenn er nicht nach seinem Verlangen thue. Darauf antwortete der Heilige: „Du drohst mir mit dem Feuer, das nur einige Stunden dauert und dann erlischt; denn das Feuer des göttlichen Gerichtes ist dir unbekannt, welches den Gottlosen aufbewahrt wird. Was zauderst du? Laß es bereiten!" — Als er nun den Scheiterhaufen besteigen sollte, legte er seine Kleider ab, lös'te die Sohlen von seinen Füßen und ließ sich an den Pfahl Linden. Dabei schaute er freudig gegen Himmel und pries den Herrn, der ihn gewürdigt, unter der Zahl der Blutzeugen am Leidenskelche Jesu Theil zu nehmen. Als aber die Flamme des Scheiterhaufens ihn nicht herrühren wollte, und er unverletzt stehen blieb in ihrer Mitte, trat einer hinzu und durchstach ihn (167). Auch Kinder find während der Christenverfolgungen Märtyrer ge- worden. Der heilige Vitus war zwölf, und der heilige Pankratius vier.

4. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 383

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
383 15. Das katholische Kirchenjahr. Die Kirche Gottes, durch den heiligen Geist immerdar erleuchtet und geleitet, ist die unfehlbare Lehrerin der Menschheit in allem, was die Glaubens- und Sittenlehren anbelangt. Auch ist sie mit Un- fehlbarkeit ausgerüstet, wenn es darauf ankommt, den Mäubigen die Mittel anzugeben, durch welche es ihnen möglich wird, die wahren Glaubens- und Sittenlehren zu ergreifen und ihnen gemäß zu leben. Dieser Mittel zur Erweckung des gläubigen Sinnes und zur Willig- keit des Gemüthes, dem Glauben nachkommen zu wollen, gibt es mannigfaltige, und sie können nach Ort und Zeit verschieden und abänderlich sein. Eines dieser Mittel ist nun auch die Einsetzung und Anordnung der Festzeiten und Festtage, welche den Gläubigen das ganze Werk der Erlösung in geschichtlicher Ordnung wiederholt zur Beherzigung vorführen. Diese festlichen Zeiten und Tage zusammen genommen nennt man das katholische Kirchenjahr. Dasselbe zerfällt in drei Hauptabtheilungen, welche sich vom Advente bis zum Aschenmittwoche, vom Aschenmittwoche bis zu Pfingsten, und von Pfingsten bis zum Advente erstrecken. Im letzten Drittel der Herbst- zeit nimmt das Kirchenjahr mit dem Advente seinen Anfang. Wie sehr stimmt diese Jahreszeit zu der Bedeutung dieser Zeit des Kir- chenjahres! Kalte, düstere Nebel durchziehen das Land, das winter- liche Erstarren der Natur rückt immer näher heran, und die Erde wird endlich mit Schnee und Eis bedeckt. So war auch die Welt beschaffen vor der Ankunft des Heilandes. Der menschliche Geist war erkaltet und verdüstert durch Un- und Irrglauben, die trostlosesten Aussichten verbanden sich mit dem Gedanken an den Tod, und in schmerzlicher Sehnsucht verlangte das Herz nach Belehrung und Gewißheit über das endliche Loos der Menschen. Da erschien der Aufgang aus der Höhe, das Licht, das einen jeden Menschen erleuchtet, der in diese Welt kommt; das ewige Wort, der ewige Sohn Gottes nahm die menschliche Natur an und ward geboren in Bethlehem. Auf die wür- digste Feier deö Gedächtnißtages der Menschwerdung des Sohnes Gottes, der sichtbaren Ankunft Gottes unter den Menschen, will uns nun die heilige Kirche vorbereiten in der Zeit des Adventes. Während des Gottesdienstes, der in uns dieselbe Sehnsucht erneuern will, womit einst die frommen Väter der Vorzeit nach dem Erlöser aufseufzten, ergießt sich das Herz in dem schönen Adventsliede: Thauet, Himmel, den Gerechten, Wolken, regnet Ihn herab! Rief das Volk in bangep Nächten, Dem Gott die Verheißung gab: Einst den Mittler selbst zu sehen Und zum Himmel einzugehen; Denn verschlossen war das Thor, Bis ein Heiland trat hervor. Gott, der Vater, ließ Sich rühren, Daß Er uns zu retten sann; Und den Rathschluß auszuführen, Bot der Sohn Sich willig an. Schnell flog Gottes Engel nieder, Brachte diese Antwort wieder: Sieh, ich bin des Herren Magd, Mir gescheh', wie Gott gesagt.

5. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 396

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
396 laßt, daß der Götzendiener Aristodemius dem Apostel einen Becher mit vergiftetem Weine reichte und ihm versprach, ein Christ zu werden, wenn er diesen Wein ohne Nachtheil zu trinken vermöge. Johannes, voll Gottvertrauen, segnete den Giftwein, trank und blieb gesund und bekehrte viele Heiden. 3) Die Kerzenweihe am Feste Mariä Reinigung, Lichtmeß ge- nannt. Die Ursache, warum heute die Kerzen geweiht werden, ist: weil die seligste Jungfrau ihr göttliches Kind, das Licht, welches die ganze Welt erleuchten sollte, zum ersten Male im Tempel öffentlich dem Herrn darbrachte, wo dann auch der alte Simeon, erleuchtet von jenem Lichte, in dem Kinde Jesus den Erlöser erkannte. Dabei beten wir, daß Gott allen, welche die Lichter ehrerbietig tragen, die Gesund- heit des Leibes und der Seele bewahren wolle. Auch verbinden wir damit das Gebet, daß unsere Herzen innerlich durch das unsichtbare Licht des heiligen Geistes erleuchtet werden, und daß das Feuer der Liebe unsere Herzen entzünden, von allen Sünden reinigen und uns einst jenes fröhlichen Lichtes, welches nie erlöschen wird, theilhaftig wachen möge. 4) Die Aschen weihe am Aschermittwoch. Die Asche war schon im alten Bunde ein Zeichen der Buße; denn Gott selbst hat beföhlen, daß die Israeliten sich zum Zeichen der Buße mit Asche bestreuen soll- ten (Jer. Xxv. 35.). Die heilige Kirche will ganz besonders da- durch, daß sie durch ihre Diener unsere Häupter mit geweihter Asche, dem Sinnbilde der Sterblichkeit, bestreuen läßt, in uns den Geist der ernsten Sinnesänderung und aufrichtigen Herzensbesserung anregen. Durch die Erinnerung an unsere Sterblichkeit sollen wir veranlaßt werden, gleich den Niniviten Buße zu thun und durch Buße Gottes Strafgerichte bei Zeiten von uns abzuwenden. Daher sollen wir in Demuth die Asche empfangen und dabei vor Gott bekennen, daß wir aus Staub und Asche sind und um unserer Sünden willen wie- der zu Staub und Asche werden. Wie herzergreifend ist dies im nachstehenden Gedichte geschildert! Weg vom Lärm, vom Tayz, vom Spiele, Blick', o Mensch, nach deinem Ziele! Sieh das Bild des Todes hier; Kreuz und Asche sagen dir: Was geboren ist auf Erden, Muß zu Erd' und Asche werden. Vom Altar in die Paläste Drängt es sich zum Jubelfeste; Mitten unterm heitern Mahl Ruft es in den Königssaal: Was das Scepter führt auf Erden, Muß zu Erd' und Asche werden. Wo Trophäen,uy tiytvm, Sieger jauchzen, Völker beben, Tönt es aus der Ferne dumpf In den schallenden Triumph: Was den Lorber trägt auf Erden, Muß zu Erd' und Asche werden. Wie sie ringen, sorgen, suchen, Das Gefund'ne dann verfluchen; Der umhergetrieb'ne Geist Felsen thürmt und niederreißt! Was so rastlos strebt auf Erden, Muß zu Erd' und Asche werden.

6. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 394

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
394 2) Der Bittgang am St. Marcusfeste. Er ist seit tausend und mehren Hundert Jahren in der Kirche üblich und in Zeiten schwe- rer Drangsale, die als Strafen der herrschenden Laster angesehen wurden, von den Hirten der Kirche angeordnet, um den Geist der Buße und die Abwendung der hart drückenden Geißel zu erflehen. Papst Gregor der Große schreibt darüber: „Unsere Werke müssen ver- bessert, unser Herz zerknirscht, unser Gemüth andächtig und unser Ge- sicht mit Thränen benetzt sein." Es wurden früher Fasten mit diesem Bittgänge verbunden. 3) Die Bittgänge in der Kreuzwoche an den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt. Die Einführung derselben um das Jahr 450 wird dem heiligen Mamertus, Bischof zu Vienne in Frankreich, zuge- schrieben. Die Absicht dieser Bittgänge ist ebenfalls keine andere, als Gott zu bitten, daß Er den Menschen Seine Huld wieder schenken und Seine Geißeln, nämlich Pest, Hunger, Krieg, von uns abwenden möge. Auch beten wir, daß Gott unseren Feldfrüchten Wachsthum und Gedeihen geben und sie vor aller Beschädigung, die zu dieser Zeit am meisten zu besorgen ist, bewahren wolle. Um diese Zeit werden in der ganzen Kirche Tage des Gebetes, des Bittens und Flehens ge- feiert. Ueberall stehen die Tempel des Herrn geöffnet, und Millionen von Christen wallen in Scharen zu denselben. Sie fühlen sich hierzu mächtig angeregt durch des Herrn Wort: Wenn Zwei auf Erden einstimmig um etwas bitten, so wird es ihnen geschehen von meinem Vater im Himmel; denn wo Zwei oder Drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. Man verläßt indeß den engen Tempel und wallt über die grünenden Felder. In die Bitt- und Loblieder der hoffenden Christenheit erschallen die Lieder der Lerchen und verkündigen mit den Menschen die Güte und Liebe Gottes; die ganze Natur ist ein Tempel geworden. Die betende Gemeinde singt das zu dem Eintritte in die- selbe so sehr passende Lied: Blick', o Gott! mit Wohlgefallen Auf die Flur, die wir durchwallen! Unser Herz erweitert sich, Denn es fühlt als Vater Dich. Deine milde Hand gibt Segen, Gibt uns Sonnenschein und Regen. Freudig streuten wir den Samen, Denn wir streuten ihn im Namen Dessen, der mit Einem Ruf Erde, Sonn' und Pflanze schuf. Dein, o Vater! ist der Segen, Dein ist Sonnenschein und Regen. Sä'n und Pflanzen hilft noch wenig; Das Gedeihen gibt kein König. Keiner bat mit aller Macht Nur ein Blatt hervorgebracht. Seht, von oben kommt der Segen^ Kommt uns Sonnenschein undregen. Der so schön die Blumen kleidet, Der so mild die Vögel weidet, Alles nährt in Feld und Hain, Wird für uns auch Vater sein. Ja, dem Frommen gibst Du Segen^ Gibst ihm Sonnenschein und Regen. Laßmitfruchtdenbaumsichschmücken, Reich an Korn den Halm sich bücken. An der Rebe Trauben glüh'n, Wiesen für die Herde blüh'n! Ueberall auf unsern Wegen Walte väterlich Dein Segen!

7. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 399

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
399 2) Die Besprengung mit Weihwasser. An Sonntagen vor der heiligen Messe wird das Volk vom Priester mit Weihwasser besprengt. Dieser Gebrauch will an die christliche Wahrheit erinnern, daß wir reinen Herzens sein müssen, wenn wir den Segen Gottes er- langen wollen. Beim Schlüsse des Gottesdienstes aber besprengt der Priester das Volk, oder Einzelne besprengen beim Weggehen sich selbst damit, theils zur Ermahnung, daß Alle nun auch außer der Kirche in ihren Berufsgeschästen sich der Reinigkeit und Heiligkeit befleißigen sollen, theils auch, um Alle mit dem Segen Gottes zu ihrem täglichen Leben auszustatten und sie vor allem Uebel Leibes und der Seele zu beschützen. Das ist denn auch die Ursache, warum wir zu Hause das Weihwasser aufbewahren und gebrauchen. 3) Der Gebrauch des Weihrauchs. Derselbe soll anzeigen, daß, wie der Weihrauch mit Wohlgeruch aufsteigt, eben so das Gebet auf eine Gott wohlgefällige Art aus einem reinen, von Liebe zu Gott und dem Nächsten durchdrungenen Herzen zum Himmel steigen möge. 4) Die Salbung mit Qel und Chrisam. Das Oel bedeu- tet die Gnade Gottes, welche den Menschen geistiger Weise stärket, gleichwie das Oel die Kraft hat, seinen Körper zu kräftigen. Der Chrisam ist ein mit Balsam vermischtes Oel, welches jedes Jahr am Grünendonnerstag von dem Bischof von Neuem geweiht wird. Der Balsam deutet durch seinen Wohlgeruch hin auf ein wohlgefälliges, auferbauliches Leben. Da nun der Chrisam aus Oel unv Balsam be- steht, so versinnlicht er uns: wie wir, mit Gottes Gnade ausgerüstet, ein gottgefälliges, auferbauliches Leben, welches gleichsam rings um- her seinen Wohlgeruch verbreitet, führen können und sollen; denn wir sollen Gott ein Wohlgeruch Christi sein (2. Kor. Ii. 15.). So haben alle Gebräuche ln der Kirche eine höhere Bedeutung. Aus diesem Geiste müssen darum auch alle aufgefaßt werden; dann nur sind sie für uns erbaulich und religiös und sittlich weckend, und dann nur erreichen wir dadurch die Absicht der Kirche. 17. Das heilige Meßopfer. Es ist die Aufgabe der Menschen, alle Kräfte des Leibes und der Seele Gott, ihrem Schöpfer, zu weihen, sich ganz und gar Ihm zum Opfer zu bringen, und durch diese gänzliche Hingabe Gott die schul- dige Ehre zu erweisen und sich selbst den Himmel zu verdienen. Allein schon das erste Menschenpaar verweigerte das schuldige Opfer und beging Sünde, welche von den Stammeltern auf alle ihre Nachkommen sich fortgepflanzt und sie zu „Kindern des Zornes Gottes" (Eph. Ii. 3.) gemacht hat. Dennoch entzog Gott dem mit dem Fluche der Sünde belasteten Menschengeschlechte Seine Liebe nicht. In gnädiger Erbar- mung verhieß Er einen Erlöser, welcher durch seinen Gehorsam bis zum Tode des Kreuzes den Ungehorsam der Menschen abbüßen und das Opfer der Versöhnung zwischen Gott und den Menschen

8. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 400

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
400 werden sollte. Eine viertausendjährige Erziehung voll Weisheit und Gnade bereitete die Menschen auf die Ankunft des verheißenen Sühn- opfers vor. Insbesondere suchte Gott die Juden vorzubereiten, weil „von ihnen das Heil kommen sollte" (Joh. Iv. 22.). Er gab ihnen durch Moses die heiligen zehn Gebote; Er schickte zu ihnen Pro- pheten, welche die Verheißung des Erlösers erneuten; Er ordnete Opfer an, welche das Bewußtsein der Verschuldung vor Gott und den Glauben an Verzeihung bei ihnen erhalten sollten. Diese Opfer waren zugleich durch ihre Beschaffenheit und die Weise der Darbrin- gung geeignet, Vorbilder von Christus, dem reinen, unbefleckten Opfer- lamme, für die Menschen zu sein. Es erschien die Fülle der Zeiten, und mit ihr das verheißene und sehnlichst erwartete Sühnopfer der Welt. Der eingeborne Sohn Got- tes, Jesus Christus, nahm die Natur des Knechtes an, ward den Menschen gleich und am Aeußeren wie ein Mensch erfunden. Er er- niedrigte Sich selbst und wurde durch Seinen Gehorsam bis zum Tode am Kreuze das Versöhnungsopfer für unsere Sünden, nicht allein für die unsrigen, sondern auch für die der ganzen Welt. Jetzt, da Christus mit Seinem eigenen Blute einmal in das Aller- heiligste eingegangen war, „eine ewige Erlösung vollbringend" (Hebr. Ix. 12), sollten und konnten die Opfer des alten Bundes aufhören. Aber wie die Menschen vor der Erscheinung Christi der Vorbilder des blutigen Kreuzopfers bedurften, um ihre Hoffnung aus dasselbe zu erhalten und zu beleben: so bedürfen die Menschen nach ihr des Nachbildes zur Bewahrung Seines Andenkens. Und siehe! auch dieses Bedürfniß der menschlichen Natur hat der Herr Jesus liebevoll befriedigt. In der Nacht, wo Er verrathen ward, brachte Er Seinen Leib und Sein Blut, Sich selbst, der am Kreuze geopfert werden sollte, unter den getrennten Gestalten des Brodes und Weines, dem himmlischen Vater zum Opfer dar. In den Worten: „Dieses thut zu meinem Andenken", gab Er auch Seinen Aposteln und deren Nachfolgern im Priesterthume den Befehl und die Gewalt, diese Qpferhandlung fortzusetzen (I. Kor. Ix. 23.-26.). So hat Er der Kirche, Seiner geliebten Braut, ein sichtbares Opfer hinterlassen, wodurch Sein Andenken bis zum Ende der Welt bewahrt und die Früchte der Erlösung den Gläubigen zugewandt werden. Dieses von Ihm einmal am Kreuze blutig dargebrachte Opfer soll zu allen Zei- ten und an allen Orten, zwar unblutiger Weise, aber doch wahr- haft, wirklich und wesentlich, dargebracht und den Menschen vor Augen gehalten werden. Dieses unblutige Opfer ist die heilige Messe, welche in der katholischen Kirche vom Aufgange bis zum Niedergänge gefeiert und durch deren fortwährende Feier das Wort des Psalmisten erfüllt wird: „Der Herr hat geschworen, und es wird Ihn nicht gereuen: Du bist kin Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchise-

9. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 405

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
405 uns nicht in Versuchung. Das Volk antwortet: Sondern er- löse uns von dem Uebel! Der Priester nimmt diese Antwort des Volkes aus und bittet ebenfalls zum Herrn, Er möge uns durch die Fürbitte der seligsten Jungfrau, der Apostel Petrus, Paulus und Andreas und aller Heiligen von allen Uebeln befreien und uns den Frieden schenken, und durch Seine Barmherzigkeit uns von aller Sünde und Verwirrung frei erhalten. Dann bricht er die heilige Hostie und wünscht allen Anwesenden den Frieden (Pax Domini sit semper vobis- cum), um den er vorher gebetet hatte. Nach diesem Friedenswunsche spricht er die Worte, womit einst der Vorläufer des Herrn auf Jesus hinwies: Siehe das Lamm Gottes, welches hinwegnimmt die Sünden der Welt. (Joh. I. 19.) Zu dem Lamme, welches hinwegnimmt die Sünden der Welt, fleht er um Erbarmen, von Ihm erbittet er den Frieden: „O Du Lamm Gottes (Agnus Del), welches Du hinwegnimmft die Sünden der Welt! Erbarme Dich unser (Miserere nobis)! Verleihe uns den Frieden (Dons nobis pacem)!" Der Priester betet jetzt noch in der Stille um Frieden und Einige keil in der Kirche, um Befreiung von allen Sünden, und Gott wolle ihn das heilige Abendmahl würdig und zu seinem Heile genießen lassen. Dann schlägt er dreimal an die Brust, mit dem Glauben und den Worten des Hauptmanns sprechend: „O Herr, ich bin nicht würdig" (Domíne, non sum dignus) u. s. w., und bittet Um Würdigmachung, Reinigung und Heiligung durch das Wort Dessen, der da will und spricht, und Alles rein, gesund und selig macht. Nachdem der Priester nun den Leib und das Blut des Herrn ge- nossen, theilt er denselben auch Allen mit, welche würdig vorbereitet zum Tische des Opfermahles herannahen. Hierauf verrichtet er die nach der Feier des Tages vorgeschriebenen Dankgebcte zur Rechten des Altars, und entläßt nach wiederholtem Wunsche und Ertheilung des göttlichen Segens in der Mitte die versammelte Gemeinde. Die ganze heilige Handlung beschließt er mit dem Anfange des Evange- liums des heiligen Johannes (In principio erat verbum) zur Stär- kung und Befestigung Aller im Glauben an Den, der Eins war im Anfange mit dem Vater; der als des Vaters ewiges Wort mit uns gesprochen hat; der unser Bruder im Fleische geworden und voll Gnade und Wahrheit unter uns gewandelt ist, und der allen, die Ihn in ihren Geist und ihr Herz aufnehmen, Kraft und Würde ertheilt, Kinder Gottes zu werden, zu sein und zu bleiben. Vor der Feier des heiligen Opfers zieht der Priester Gewänder an, welche bloß zum heiligen Dienste bestimmt sind. „Lege deine Schuhe ab, denn die Erde, auf der du stehest, ist ein heiliger Ort", spricht der Herr zu Moses. Ueberdies wollen wir auch den Priester am Altare nur als Priester sehen und vergessen, daß er Mensch, daß er schwach ist, daß er Mängel hat. — Die Kleidung, welche der Priester am Altare trägt, ist im Allgemeinen die altrömische. Hieher

10. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 408

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
408 Den Sabbath heiligen aber heißt: denselben als einen Tag der Andacht und des öffentlichen Gottesdienstes mit guten Gedanken und gottseligen Werken zubringen. Zwar muß das ganze Leben des Chri- sten Gottesdienst sein; denn Gott dienen heißt: Gott gehorsamen und Seinen heiligen Geboten willig nachkommen. Aber insbesondere nennt man die öffentlichen Andachtsübungen in der Kirche den sonn- tägigen Gottesdienst. An diesem soll der Christ nach den Gesetzen Gottes und den Forderungen unserer heiligen Kirche sich fleißig be- theiligen; denn er ist schuldig: 1) auch äußerlich und öffentlich zu zeigen, daß er an Gott glaube und Ihn anbete; er ist schuldig: 2) Anderen ein gutes Beispiel zu geben, und 3) wird er auch selbst mehr zur Andacht aufgemuntert, wenn er den Eifer und die Andacht der übrigen Mitchristen wahrnimmt. Ja, auch der Ort, wo Gott auf eine besondere Weise gegenwärtig und eine ganze Gemeinde bei dem Gebete vereinigt ist, trägt Vieles zur wahren innerlichen Andacht bei. Vor Allem aber wohnt der Christ am Sonntage der heiligen Messe und dem christlichen Unterrichte in den Predigten und der Christenlehre bei. Anbelangend die Beiwohnung der heiligen Messe, hat die Kirche ein ausdrückliches Gebot erlassen: „Du sollst an Sonn- und Feiertagen die heilige Messe mit Andacht hören." ^Hin- sichtlich des christlichen Unterrichtes in den Predigten und in der Chri- stenlehre weiß der wohlunterrichtete Christ nur zu gut, daß im Sinne der Kirche ihm auch die Theilnahme an diesem geboten sei, und wird er denselben ohne wichtige Ursache nie versäumen. Wer aus Gott ist, höret Gottes Wort, sagt Jesus. Aber nicht bloß in der Kirche, auch zu Hause wird der Christ der Feier des Gott geheiligten Tages obliegen. Er wird sich und die Sei- nigen zu erbauen suchen, indem er von geistlichen Dingen redet, Nütz- liches lies't und anderen vorliegt. Er wird durch Werke der christli- chen Bruderliebe des Guten schaffen, so viel er kann, und jenes ein- zubringen trachten, was die Woche hindurch zeitlicher Geschäfte halber nicht geleistet werden mochte. Zwar verlangt die Kirche von ihm nicht, daß er an den Tagen, die dem Herrn gewidmet sind, vom frü- hen Morgen bis zum späten Abend bete oder den Andachtsübungen beiwohne; der Christ darf sich an denselben auch erholen, von sei- nen wochenlangen Arbeiten ausruhen, eine unschuldige Freude sich erlauben; doch soll dieses nicht zu lange, und Alles mit Mäßi- gung, Ehrbarkeit und mit Rücksichtnahme auf seine häuslichen Verhält- nisse geschehen. Endlich vergißt der Christ auch nicht, am Sonntage den Zustand seiner Seele genauer zu untersuchen, über sich selber ernster nachzu- denken, gute Vorsätze für die folgenden Tage zu machen und zur Verwirklichung derselben um höheren Beistand demüthigst zu bitten. — Durch solche Feier heiligt er die Tage des Herrn, und diese heiligen wieder ihn.
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