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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 206

1836 - Eisleben : Reichardt
206 Iii. Westasien. Arabien. Produkte sind vorzüglich: die edelsten Pferde, fett, schwänzige Schafe, Kameele (das unentbehrlichste Haus, thier), viele Raublhrere (worunter Hyänen, Löwen, Panther), Fische, deren Fang für die Küstenbewohner wichtig ist, Zugheuschrecken, die hier gegessen werden, Perlenmuscheln, Kaffee von der besten Sorte, Datteln, ein Hauptnahrungsmittel der Einwohner, da nicht viel Getreide gezogen wird, Manna, Senesblatter, Süd- früchte, Balsam, Baumwolle, Salz. Metalle sind vorhanden, es wird aber wenig darauf gebaut. Die Einwohner, 10 bis 12 Millionen an der Zahl, sind meistens Araber, welche eine eigene in Asien weit verbreitete Sprache reden, und sich in viele Stäm- me theilen. Ein Theil der Araber lebt ansässig, ein Theil nomadisch, jene heißen Fellahs, diese Beduinen. Ackerbau und Industrie sind unbedeutend, wichtiger die Viehzucht und der Kaffeebau. Der Handel ist bedeutend, aber größtentheils in den Händen der Banianen (Indi, schen Kaufleute). Die Einwohner bekennen sich zur Muhamedanischen Religion; doch hat ein Theil sich von derselben getrennt, und erkennt die göttliche Sen- dung Muhameds nicht an, welche Parthei sehr zahl- reich ist und den Namen der Wahabiten oder Wechabi, ren führt. Außer den in patriarchalischer Unabhängig- keit lebenden Nomaden-Stämmen, giebt es verschiedene Staaten, besonders in den Küstenländern, unter eige, neu Fürsten, auch steht jetzt ein Theil Arabiens, vor- züglich die Küste längs des rothen Meeres, unter der Herrschaft des Pascha von Aegypten. Mekka, heilige Stadt der Muhamedaner, südwestlich von Wassora, östlich vom rothen Meere, in einer unfruchtbaren Ge- gend, ist der Geburtsort des Muhamcd und enthalt die heilige Kaaba oder das Gotteshaus, welches von Abraham erbaut seyn soll, daher Mekka von vielen Pilgrimmen besucht wird, indem §eder Muhamedaner verpflichtet ist, wenigstens einmal in seinem Leben hierher zu wallfahrten. — Medina, heilige Stadt der Muhamedaner, nordwestlich von Mekka, mit dem Grabe Muha- rncds, und daher aucb ein besuchter Wallfahrtsort. — Mas tä- te, Hauptstadt des Imam von Maskatc, eines der mächtigsten Arabischen Fürsten, südöstlich von Basra, am Arabischen Meere, ist ein wichtiger Sechandelsplatz und hat einen Hafen. — Die südöstlich von Maskate, unweit des Afrikanischen Vorgebirges Gardafui gelegene und daher richtiger zu Afrika gerechnete In- sel Socotorah, gehört auch dem Imam von Maskate, ist aber jetzt von den Britten besetzt.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 337

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
3 Ml. br.) verdient den Namen des „todteu Meeres": kahl wie Gerippe sind die ihn einfassenden 625 m. hohen Felsberge; kein Fisch, kein Wasser- Vogel, kein Kahn belebt ihn; der sandige Strand ist großentheils ohne Baum, Strauch, Gras oder Moos; die ganze Umgebung macht den Eindruck schauer- licher Einsamkeit; nnr in dem Buschwerk der ihm zueilenden Bäche weilen Vögel und Wild. Das schwefelhaltige Wasser der Ostküste, das an das Westufer treibende „Judenpech" weist auf die vulkanische Entstehung und Natur hin. Daß die ehemalige Ebene Siddim, deren Stelle er einnimmt, eine fast tropische Vegetation besaß, erklärt sich aus ihrer Tiefe und der darin begründeten höheren Temperatur. Der See hat keinen Abfluß, er verflacht sich im S. in eine sumpfige Ebene, die von ungeheurem Schilf bedeckt ist; das Ghor endet erst in der Bucht von Akabah des rothen Meeres. Ob nicht hier einst die Mündung des Jordan gelegen? Dagegen spricht freilich die jetzige Bodenerhebung des Ghors füdlich des todten Meeres. Ein liebliches und romantisches Bild bietet dagegen der etwa 15 Ml. nördlicher gelegene vom Jordan gebildete See Tiberias oder Genezareth, 3 Meilen lang, der im N. und S. von fruchtbaren Ebenen, im W. und O. von 325 m. hohen Felswänden umgeben ist, an dessen Ufern in alter Zeit ein reges Leben herrschte und blühende Städte und Flecken lagen, wie das Prächtige Tiberias, Kapernanm n. a. Wen erinnerte sein Name nicht an Christi Reden und Wunder? Die Lage giebt dem Lande ein warmes Klima. Wie ist es verschieden in den Thälern, auf den Hochflächen, am Meere? Der kurze Wiuter beginnt mit dem „Frühregen" im November, der Sommer mit dem „Spätregen" Anfangs März; durch beide wird die Ernte im Mai und Juni bedingt, nach welcher versengende Hitze folgt. Einst sorgfältig bebaut, war der Boden, mit Ausnahme der Wüsten, zumal in den Ebenen, außerordentlich fruchtbar und reich an Getreide, Feigen, Oliven, Orangen, Citronen, Trauben, Honig und kräftigen Weiden, so daß man wirklich es „das Land, da Milch und Honig fließt", nennen konnte. Jetzt, wo die Wälder verschwunden und der Anbau gänzlich vernachlässigt, scheint es eher das Land des Fluchs, als das „Land der Verheißung" zu sein. Nur wo Gewässer die erforderliche Feuch- tigkeit spenden, gehört es noch zu den fruchtbarsten und anmnthigsten Strichen des Orients; aber die meisten Bäche, wie der Kidron, sind jetzt ausgetrocknet. In öder und menschenleerer Gegend liegt auf dem Plateau von Jndäa, 812 in. 2500' hoch, Jerusalem, oft zerstört, von Nebnkadnezar, Titus, Hadrian, aber auf seinem heiligen Boden stets wieder aufgebaut, ist jetzt eine unbedeutende Stadt mit zerfallenden Häusern und ca. 25,000 E. An Stelle des Salomonischen Tempels steht jetzt die prachtvolle Moschee Omars. Das Heiligthum der Stadt ist die unregel- mäßig gebaute Kirche des h. Grabes, in welcher die Pilger aller christlichen Kirchen mit ihren Lobgesängen den alten Hader mischen. Die Einwohner Jerusalems, unter ihnen 4000 Christen und 7000 Juden, leben meist von diesen Pilgern, die noch immer zahlreich trotz Mühsal, Entbehrung und Prellerei jährlich hier ankommen, sowie von dem Handel mit Rosenkränzen und Reliquien. Der alte Fluch, eine Quelle des Streits der Völker zu sein, grollt auch jetzt noch fort; „an Stelle des todkranken Sarazenen- thums und der Welt der Kreuzritter sind das Moskowiterthum und das neue Franken- reich getreten, der östliche und westliche Katholicismus." 1841 hat der König Friedrich Wilhelm Iv. im Bunde mit der Königin von England dort ein evangelisches Bisthum Schreiber, geogr. Lehrbuch. 22

4. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 340

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
340 segelten, von wo sie Gold, Elfenbein zc. mitbrachten. Unter den wenigen Pflanzen sei die unserer Trauerweide ähnliche Tameriske erwähnt, aus deren schwankenden Zweigen das Manna während der Tageshitze als dicker Syrup in Tropfen herabfließt, die in der Nacht erstarren und des Morgens als rundliche Körner gesammelt werden können. 2. Hedschas, oft zu dem vorigen gerechnet, an der Westküste, gebirgig und regenlos, hat dennoch die geschichtlich bedeutungsvollsten Städte, wie Mekka, „die Mutter der Städte", an dem felsigen Fuße dreier Berge, in der Nähe eines Brnnnens, den der Tradition uach der Flügelschlag des Engels Gabriel der Erde entlockte, als Jsmael vor Durst hier fast verschmachtete, mit 45,000 E. In ihr wurde Mnhamed 10. Nov. 570 geboren; von hier flüchtete er 16. Juli 622 uach Medina, und nach dieser Flucht, Hegira oder Hedschra, rechtten die Mnhamedaner ihre Jahre. Ueber dem schwarzen Stein, den Gabriel dem Abraham vom Himmel gebracht, steht das Heiligthum Kaaba, zu welchem, wenn es geöffnet wird, was jährlich nur einmal geschieht, von Marocco bis Indien eine große Menge Pilger wallfahrten. 50 Meilen nordwärts liegt Medina mit der reich geschmückten Moschee, die das Grab Muhamed's, das Allerheiligste, enthält, das noch größere Pilgerschaaren herbeiführt. Eine Stadt von Zelten und ein reges Leben entsteht, sobald eine Karavane anlangt. Die Straßen sind wie in den meisten morgenländischen Städten sehr eng. (Warum wohl?) Die ca. 20,000 E. leben fast nur von der Ausbeutung der Pilger, wie die Jerusalems. 3. Jemen, das glückliche Arabien, darum „das glückliche", weil es vom Oetober bis März allmonatlich 3 oder 4 Mal durch Negeu erquickt und befruchtet wird. Die Kaffeewäldchen liegen in einer Höhe von 400 — 650 m., noch höher die Waldungen der verschiedensten Arten des Feigenbaumes. Die größte Stadt ist Sana mit etwa 40,000 E., ca. 20 Meilen von der Küste in schöner Berggegend. Ziemlich verödet ist das durch seinen Kaffee berühmte Mokka (Moccha), das durch den Stamm der Assir zerstört wurde. Der Hauptfitz des Kaffeehandels ist seitdem Hodeida. Durch die südwestlichste Spitze und einen gegenüberliegenden Vorsprung Afrikas wird die Straße Bab el Mandeb gebildet, die nur eine gefährliche Durch- fahrt gestattet, wie überhaupt das rothe Meer wegen Untiefen, Windstille, Gegen- strömungen und Klippen der Schiffahrt wenig günstig ist. (S. § 84). Die Dampf- schiffahrt hat indessen diese Schwierigkeiten sehr gemindert. Die hohe Wichtigkeit des rothen Meeres als Handelsstraße hat man erst in neuester Zeit recht begriffen. Darum haben die Engländer sich dort ein anderes Gibraltar in Aden angelegt (1838). Der Hasen von Aden am Eingang der Straße wird von großartigen, steilen und seltsam geformten Felsen eingefaßt. Die Stadt selbst liegt eine englische Meile ins Land „in einem Felsenkessel mit glühender Küste", ohne Bäume und Quellwasser, mitten unter wilden Araberstämmen. Noch unwirklicher ist die kleine Felseninsel Perim, inmitten der Straße, aber sie ist, wie jene Stadt, ein für die Stellung Englands zu Indien und dem östlichen Asien strategisch wichtiger Punkt. 4. Der südliche glühende Sandküstensaum ist wenig bebaut und besucht. Handels- stadt Makulla in der Landschaft Hadramaut. 5. Die Ostküsten Oman und Lahsa. Maskat, 40,000 E. S. Persien. 6. Nedjed, die Wüstenplatte, von Straußen, Gazellen und reißenden Thieren bewohnt. Die Oasen der Mitte sind der Wohnsitz der Wahabiten, der Protestanten des Islam. Ihre Hauptstadt Derrajeh (Derraijeh) ist unbedeutend. § 95. Vorder-Indien. Dies „Wunderland" ist die mittlere über 72,700 Qm. große Halb- insel Süd-Asiens. Wie viel mal übertrifft sie Deutschland an Größe? Eng- land? Welche Form hat sie? Von welchem Gebirge wird sie im N. be- grenzt? Von welchen Meeren? Wiederhole nach §§ 84 u. 85, was über das Land schon bekannt. Wogegen sichert der Felsenwall des Himälaya Ostindien? Welcher Fluß bildet das einzige Verbindungsthor zwischen Indien

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 84

1890 - Leipzig : Reichardt
84 555 Italien wird Provinz des griechischen Kaiser-tums. Erarchatzuravenna. Narses ersterexarch. 568 Albuin grndet das langobardischc Reich in Italien. Die Langobarden hatten mit Hilfe der Avaren das Reich der Gepiden an der Donau erobert, muten es jenen aber bald berlassen. Darauf zogen sie im Bunde mit 20000 Sachsen nach Italien'), welches sie den Griechen fast ganz entrissen. Pavia, erst nach dreijhriger Belagerung erobert, wurde Hauptstadt des neuen Reiches. Alboins Gemahlin, Rosamunde. Tochter des Gepiden-knigs Knnimund. Auf einem Gastmahl der Schdel des Vaters als Trinkgef; Ermordung Alboins2). Das Langobardenreich bestand etwa 200 Jahre lang (bis 774). 622 Mohammeds Flucht von Mekka nach Medma (Hedschra). Begrndung des Islam. Mohammed in Mekka in Arabien geboren, aus dem Stamme Koreifch. Sein Oheim Abu Taleb. Aufseher der Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Witwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d.i. glubige Ergebung; die Anhnger Moslemin, d.i. Glubige. Es giebt nur einen Gott und Mohammed ist sein Prophet"^). 622 Flucht von Mekka nach Medina (Hedschra, mohammedanische Zeitrechnung). 630 Eroberung von Mekka, 631 Angriff gegen das byzantinische Reich, 632 Tod Mohammeds, sein Grab in Medina. Der Koran, d.i. Schrift. Sekten der Schiiten und Sunniten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren Abu Bekr, Omar, Othman und Ali. Omar eroberte Pal-stina, S.yrien und Persien, während sein Feldherr Amru gypten unterwarft). Bald wurde auch Afrikas Nordkste erobert. 711 Tank setzt nach Spanien der; Schlacht bei Xerez de la Frontera. Gibraltar Gebel al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der letzte Westgotenknig Roderich verliert die Schlacht bei Xerez de la Frontera, Musa vollendet die Eroberung Spaniens. Nur in den asturischen Gebirgen behauptet sich ein kleines westgotisches Reich. Von hier aus kmpften die Christen fortwhrend gegen die Mauren 1) Angeblich durch den von der Kaiserin Sophia beleidigten Narses gerufen. , 2) Tod der Rosamunde und des Helmichis durch Gift. 3) Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgnger. *) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der groen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.

6. Realienbuch - S. 25

1895 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
25 ihr Vaterland ganz. So ließen sich die Franken in Gallien, die Angeln in Britan- nien, die Longobarden in Oberitalien, die Vandalen in Afrika nieder. Die Hunnen setzten sich unter ihrem Könige Attila noch einmal in Bewegung und zogen weiter nach Westen, wurden aber 451 auf den katalaunischen Feldern bei Chalons (Schalong) von den Westgoten, Franken und Römern geschlagen und mußten umkehren. Im Jahre 476 setzte Odoaker, ein deutscher Fürst, den letzten west- römischen Kaiser Romulus Augustulus ab und machte sich selbst zum Herrscher von Italien, wurde aber durch den heldenmütigen Ostgotenkönig Theodorich wieder ge- stürzt. Später eroberten die Longobarden Italien und gründeten hier das lombar- dische Reich. § 3. a. Muhamed, 571 zu Mekka in Arabien geboren, lehrte eine neue Religion (Islam), ein Gemisch aus jüdischen, christlichen und heidnischen Lehren. Es giebt nur einen Gott, und Muhamed ist sein Prophet. Moses und Christus sind geringere Propheten als er. Häufige Gebete, Waschungen, Almosen, Fasten, Ausbreitung der Religion durchs Schwert sind religiöse Forderungen des Korans, d. i. die heil. Urkunde. Im Jahre 622 mußte Muhamed aus Mekka nach Medina fliehen und starb 632. Seine Anhänger, die Moslemin, eroberten unter Anführung der Kalifen Kleinasien, Nordafrika, Spanien und zuletzt machten sie gar dem oströmischen Kaisertum ein Ende. 1153. b. Die Franken eroberten ums Jahr 500 unter ihrem Könige Chlodwig ganz Gallien. Chlodwig trat später mit den Vornehmsten des Volkes zum Christentume über. Seine Nachfolger überließen die Regierung ihren Ministern (Majordomus!, unter denen sich Pipin v. Heristall zum erblichen Majordomus machte. Sein Sohn Karl Martell (der Hammer) schlug 732 bei Tours (Tuhr) die muhamedanischen Araber und dessen Sohn Pipin der Kleine machte sich zum Könige der Franken. c. Bonifazius. In Deutschland wurde das Christentum durch irische und angel- sächsische Missionare, ganz besonders den Apostel der Deutschen: Winfried oder Boni- fazius, anfangs des 8. Jahrh, verbreitet. Winfried war in England geboren, begab sich nach Deutschland und predigte zuerst in Friesland das Evangelium, jedoch ohne Er- folg. Dann reiste er nach Rom, kehrte aber wieder nach Deutschland zurück und wirkte jetzt in Mitteldeutschland mit mehr Segen. Er fällte die Donnerseiche bei Geismar, grün- dete viele Kirchen und Klöster, setzte Äbte und Bischöfe ein und hatte seinen Sitz in Mainz. Im hohen Alter zog er nochmals nach Friesland, wurde aber von den Friesen bei Dokkum755 erschlagen und im Dome zu Fulda beigesetzt. § 4. Das karolingische Kaisergeschlecht. Der mächtigste Herrscher aus demselben war Pipins Sohn Karl der Große von 768—814. Er unterwarf nach langen Kämpfen die Sachsen und zwang sie, sich taufen zu lassen. Wittekind. Ebenso besiegte er den Longobardenkönig Desiderius und nötigte ihn, das Christentum anzunehmen. Auch schlug er die Araber in Spanien bis zum Ebro zurück (Roland), unterwarf die Avaren in Ungarn, die Friesen und Normannen an der Nord- und Ostseeküste, die Wenden an der Elbe. So herrschte nun Karl d. Gr. über Frankreich, Deutsch- land, Italien und Spanien. Der Papst Leo 111. krönte ihn am Weihnachtsfeste 800 in Rom zum röm. Kaiser. Karl teilte sein weites Reich in Gaue und setzte Gau-, Mark-, Pfalz- und Sendgrafcn darüber ein. Alljährlich im Mai (Maiselber) hielt er Heerschau ab und versammelte die Grafen zur Beratung von Reichsangelegenheiten. In allen eroberten Ländern er Bistümer, Kirchen, Klöster mit Schulen an. Schule in Aachen. Er ließ Kig. 2. Karl der Große.

7. Geschichte - S. 7

1877 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
7 Ii. Abschnitt. Das Mittelalter. g. Die Franken. 1. Könige. Der Frankenknig Chlodwig, aus ^ ter Familie der Merovinger, eroberte ganz Gallien, besiegte auch 496 bei Zlpich im Jlicherlande die Alemannen und trat dann nebst 3000 der Vornehmsten seines Volkes zum Christeuthume der. Seine Shne und Nachfolger vergrerten das Reich noch mehr. So muten sich ihnen die Baiern und Thringer unterwerfen, und das Frankenreich erstreckte sich der Frankreich, den grten Theil von Deutschland und Italien. Die sptem Nachkommen der Merovinger waren aber schwache Fürsten. Sie berlieen die Regierung ihren 2. Ministern (Haushofmeistern Majordomus). Einer von diesen, Pipi v. Hcrstall, machte sich zum erblichen Majordomus. Sein Sohn Karl Martell (der Hammer) schlug 732 bei Tours die muhamedauischeu Araber und dessen 732. Sohn Pipin der Kleine oder der Kurze setzte den letzten der Merovinger, Chil-berief) Iii., 752 ab und machte sich zum Frankenknige. Er besiegte die Longo- 752. barden in Italien, schenkte das eroberte Land dem Papste und legte also den Grund zur weltlichen Macht des Papstes. Ihm folgte 768 sein Sohn Karl d. Gr. 768. 3. Religion und Lehensverfassung. Die Franken waren zwar schon Christen, aber in Deutschland wurde das Christenthum durch irische und angelschsische Missionare, ganz besonders durch den Apostel der Deutschen Win-fried od. Bonifacius, d. h. Wohlthter, anfangs des 8. Jahrhunderts verbreitet, und die deutsche Kirche in feste Verbindung, ja Abhngigkeit von Rom gebracht, was damals fr die Enrwickeluug des deutschen Volkes von segensreicher Bedeutung war. Bei Fritzlar in Friesland wurde Bonifaeius 755 von den Friesen 755. erschlagen. Es entstanden nun in Deutschland christl. Kirchen, Bischofssitze, Klster, die damals segensreich als Sttzen der Armuth, Herbergen fr Pilger, Verbreiter der Wissenschaften (durch Bcherabschreibeu) wirkten und Schulen. Mit der Herrschaft der Franken der Deutschland ging dem Volke die altgermanische Ge-meinfreiheit verloren, und die Lehensverfassung bildete sich aus. Die frnkischen Könige beschenkten treue Dienstmannen mit erobertem Lande (Allod-Eigenthnm) oder belehnten andere damit. (Vasallen.) Die rmsten Bewohner gerieten in Leibeigenschaft. 4. Muhamed, 571 zu Mekka in Arabien geboren, lehrte eine neue Re- 571. ligion, (Islam) ein Gemisch aus jdischen, christlichen und heidnischen Lehren. {Es giebt nur einen Gott und Muhamed ist sein Prophet. Moses und Christus sind geringere Propheten als er. Hufige Gebete, Waschungen, Almosen, Fasten, Ausbreitung' der Religion durchs Schwert sind religise Forderungen des Korans, d. i. der heiligen Urkunde.) Im Jahre 622 mute er aus Mekka nach Mediua 622. fliehen und starb 632. Seine Anhnger, die Moslemin, eroberten unter der An- 632. shruug der Kalifen Kleinasien, Nordafrika, Spanien, und zuletzt machten sie gar dem ostrmischen Kaiserthum ein Ende. 9. Die Karolinger v. 768-919. 1. Karl der Grotze, v. 768-911. 768814, unterwarf sich nach langem Kampfe auch die Sachsen und zwang sie, 768814. das Christenthum anzunehmen. (Wittekind.) Ebenso besiegte er den Longobarden-fttig Desiderins und unterwarf ihn dem Christenthum. Aus Dankbarkeit krnte Papst Leo den König Karl im Jahre 800 zum rmischen Kaiser". So wurde 800. er oberster Schutzherr der christlichen Kirche, und wollte dieselbe gegen alle ihre Feinde mit dem Schwerte schtzen. Der Papst, das geistliche Oberhaupt der Christenheit, hatte das Kirchenregiment und war in weltlicher Beziehung des Kaisers Itnterthan, dieser sollte aber aus seiner Hand die Weihe empfangen. (Zur Zeit Constantin d. Gr. waren die Bischfe von Rom. Constantinopel, Antiochien und Alexandrien die angesehensten, bis endlich der griechische Kaiser Phokas den rmischen Bischof Gregor d. Gr. v. 590604 zum Oberhaupte der ganzen

8. Realienbuch nebst einem Anhange für Deutsch für Elementarschulen - S. 19

1879 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
Geschichte. § 1. Die Juden. Abraham, (2000 v. Chr.) der Stammvater des Volkes, zog von Mesopo- tamien nach Kanaan. Isaak, sein Sohn, lebte ums Jahr 1900 v. Chr. Dessen Sohn Jakob <1800 v. Chr.) zog, von seinem Sohne Joseph gerufen, nach Aegypten, wo sich in 200 Jahren diese Familie zu einem großen Volke vermehrte. Moses führte 1500 v. Chr. das Volk aus Aegyp- ten nach vierzigjährigem Zuge durch die Wüste (Gesetzgebung am Sinai) wieder in's Land der Ver- heißung zurück. Er starb 1160. Nach ihm führte Josua v. 1460—1440 das Volk an. (Eroberung Kanaans). Nun regierten 17 Richter und eine Richterin v. 1440—1100 über das Volk. Dann folgt die Zeit der Könige über ganz Israel v. 1100—975. Sie hießen Saul, David, Salomo und Rehabeam. Zu Rehabeams Zeit theilte sich das Volk in zwei Reiche (975 v. Chr.), Israel und Juda. Israel wurde 722 v. Chr. von Salmanassar in die assyrische und Juda 606 v. Chr. von Nebucadnezar in die babylonische Gefangenschaft geführt, die 70 Jahre dauerte. Cyrus, König von Persien, ließ sie 536 v. Chr. wieder in ihr Vaterland zurückkehren. Sie kamen zuleyt unter römische Herrschaft. Die Römer zerstörten 70 n. Chr. Jerusalem, und das Volk zerstreute sich allmählich unter alle Völker des Erdbodens. Es hat auch in der Zerstreuung sein Gesetz und seine Sitten behalten, zum Zeugniß, daß Gottes Wort 5. Mose 23, Wahrheit ist. Zur Zeit des römischen Kaisers Augustus wurde Jesus Christus geboren. 2. Die Acgypter, in deren Land die Israeliten so lange lebten, bewohnten ein im nordöstlichen Afrika gelegenes Land, das seine große Fruchtbarkeit dem Stil verdankte, welcher es durchströmt, und bei seinen regelmäßigen, jährlichen Ucbcrschwcmmungen (v. August bis October) einen kräftig düngenden Schlamm zurückließ. Ihre Könige hießen Pharaonen. Das Volk war in 4 Hauptstände (Kasten) eingetheilt: Priester, Soldaten, Gewerbtreibende und Hirten. Sie waren Heiden, trieben Ratnrdienst und verehrten als Hauptgötter Osiris (Sonne und Nil) und Jsis(Mond), ferner nützliche oder schädliche Thiere: (Apis, Ibis, Krokodil). Sie glaubten an eine Seelenwanderung und suchten darum die Leichen der Verstorbenen durch Einbalsamiren so lange als möglich zu erhalten. Mumien. Be- wundernswerth sind ihre theilweise noch gut erhaltenen Bauwerke: Pyramiden, Obelisken, Sphinxen, das Labyrinth. Ihre Schrift bestand aus Hieroglyphen. Von 1500—1300 v. Chr. waren die Aegypter das mächtigste Volk der Erde. 3. Phönizien, ein schmales,-sandiges Küstenland am östlichen Ende des mittelländischen Meeres hatte die Hauptstädte Tyrus und Sidon. Die Phönizier waren ein unternehmendes Handelsvolk und sollen die Erfinder des Schiffbaues, des Glases, Geldes, der Rechenkunst und Purpurgewebe ge- wesen sein. Sie gründeten viele Colonien, z. B. Cadix in Spanien, Karthago in Nordafrika. Baal und Moloch waren ihre Hauptgötzen. Tyrus ist, bis Alexander d. G. es 333 v. Chr. zer- störte, der Sitz des Welthandels gewesen. 4. Babylonien und Assyrien lagen am Euphrat. Stifter des ersteren war Nimrod, etwa zu Abrahams Zeit lebend. Daneben lag das Reich Assyrien, dessen König Ninus auch Babylonien eroberte und die prächtige Stadt Ninive (Jonas) erbaute. Seine Nachfolgerin, Sem iramis, legte in Babylon die sogenannten schwebenden Gärten an. Salmanassar, einer ihrer Nachfolger, eroberte 722 v. Chr. auch Israel. (Assyrische Gefangenschaft.) Bald aber verfiel das Assyrische Reich, und Nabopolassar, Statthalter von Babylon gründete das neubabylonische oder Chaldäerreich, dessen mächtigster König, Nebucadnezar, 606 v. Chr. auch das Volk Juda gefangen fortführte. 5. Das medisch-pcrsischc Reich. Medien, das früher zu Assyrien gehörte, riß sich los und bildete ein eigenes Reich, das unter Cyaxares (Dan. 6. Darius, der Meder, genannt) seine höchste Blüthe erreichte. Der letzte Mederkönig wurde durch seinen Enkel Cyrus, einem Perser, entthront, und dieser gründete das persische Weltreich. Cyrus eroberte Babylonien und ließ die gefangenen Juden in ihr Vaterland zurückkehren, 536 v. Chr. Seine wichtigsten Nachfolger waren Darius, Ahas- veros oder Xerxes, Artaxcrxes, auch Arthasasthä genannt. (Esra und Nehemia.) Im Jahre 330 v. Chr. wurde das persische Reich von Alexander d. Gr. von Macedonien unterworfen. 6. Das griechisch - maccdonische Reich. Griechenland bestand anfangs fast aus so viel Staaten mit eigenen Königen, als es Städte hatte, doch waren alle durch gemeinsame Sprache und Religion (Orakel), gemeinsame Fcstfeiern (1. Cor. 9, 26—27) und dabei abgehaltener Besprechungen bürgerlicher Angelegenheiten verbunden. Das Volk verehrte viele Götter, z. B. Zeus (bei den Römern Jupiter) Göltervater, Hera (Juno), seine Gemahlin. Apollo, Gott des Gesanges, Artemis (Diana), Göttin der Jagd und des Mondes, Hermes (Merkur), Gott des Handels, Demeter (Ceres), Göttin des Ge- treidebaues u. a. In der griechischen Sprache, die einst Weltsprache war, ist ursprünglich das neue Testament geschrieben worden. — Später wurden Sparta und Athen die wichtigsten Staaten Griechenlands. Ums Jahr 888 v. Chr. gab Lykurg Sparta strenge Gesetze, durch welche die Spar- taner zu einem Heldenvolke von rauhen, einfachen Sitten erzogen wurden. Der weise Solon gab 594 v. Chr. den Athenern neue Gesetze. — Athen hatte die Griechen in Kleinasien gegen den harten, persischen Druck zu schützen versucht. Da sandte der Perserkönig Darius Hystaspes ein großes Heer gegen die europäischen Griechen. Dies wurde aber bei Marathon von Miltiades besiegt. Bald darauf kam des Darius Nachfolger, Lerxes, mit einem ungeheuern Heere herangezogen, besiegte 480 v. Chr. bey Thermopylä den Spartanerkönig Leonidas, verlor aber später die Seeschlacht bei Salamis sowiedie Schlacht bei Platäa und mußte umkehren. — Innere Kriege zerrütteten das Land, bis endlich König Philipp v. Macedonien in der Schlacht von Chäronea 338 v. Chr. die Griechen besiegte. Sein Sohn Alexander d. Große zog mit einem griechisch-macedonischen Heere nach Kleinasien und unterwarf sich alle Länder bis zum Indus, starb aber plötzlich, 30 Jahre alt, in Babylon 323 v. Chr., und nach ihm zerfiel sein Reich. 7. Das römische Reich. Die Stadt Rom wurde 753 v. Chr. von den Brüdern Romulus und Remus gegründet. Romulus wurde der erste römische König. Sein Nachfolger Numa Pompilius theilte das Jahr in 12 Monate, (früher 10 — März der erste.) Später wurde Rom eine Republik. Es entstanden heftige Kämpfe zwischen den Vornehmen (Partriziern) und Bürgerlichen (Ple- bejern) der Stadt. Im Jahre 390 v. Chr. zerstörten die Gallier aus Norditalien unter Bren- n.us Rom, wurden aber endlich durch Camillus vertrieben, der auch, als zweiter Gründer Roms, die Stadt wieder ausbaute. Nachdem die Römer ganz Italien erobert hatten, dehnten sie ihre Herr- schaft immer weiter aus. Sie eroberten Sicilien, in drei blutigen Kriegen (punische Kriege) Kar- thago (Hannibal), später Spanien, Griechenland, das südliche Gallien. Heftige Bürgerkriege zwischen 2* 2000 v. Cbr. 1900 v. Chr. 1800 v. Chr. 1500 p. Chr. 1460—1440 1440—1100 1100—975 975 v. Chr. 722 v. Chr. 606 v. Chr. 536 v. Chr. 70 n. Chr. 1500—1300 v. Chr. 333 v. Chr. 722 ö. Chr. 330 v. Chr. 888 v. Chr. 594 v. Chr. 480 v. Chr. 338 v. Chr. 323 v. Chr. 753 v. Chr. 390 v. Chr.

9. Illustriertes Realienbuch für Bürger-, Mittel- und Töchterschulen - S. 58

1881 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
52 und Burgunder. Unter ihren Nachfolgern fanden wiederholt Teilungen statt, welche die Veranlassung zu furchtbaren Bürgerkriegen und schrecklichen Gräuelthaten in der königlichen Familie wurden. (Fredegunde, Gemahlin des Königs Chilperich I., und Brunhilde, Sigeberts Gemahlin.) Da sich die Könige dem Wohlleben ergaben und sich um die Regierung wenig kümmerten, erlangte der Aufseher des königlichen Hof- staates und Anführer der Lehnsleute, Majordomus oder Hausmeier, eine große Macht. Pipin von Herstall machte sich zum Majordomus des ganzen Franken- reiches und die Würde in seinem Hause erblich. Er nannte sich Herzog und Fürst der Franken. Sein Sohn und Nachfolger Karl Martell (714—741) besiegte i. I. 732 in der Schlacht zwischen Tours und Poiticrs die Araber (Mauren). Die Araber be- kannten sich zur muhammeda- nischen Religion (Islam d. h. Glaube). Mu- hammed, geb. 571 zu Mekka im westlichen Ara- bien , aus dem Stammekureisch, nach dem früh- zeitigen Tode sei- ner Eltern von seinem Oheime Abu Taleb er- zogen , widmete sich dem Kauf- mannsstande. Er heiratete die reiche Witwe Chadidja (Kadidschah), zog sich dann vom Ge- schäfte zurück und trat als Prophet und Stifter einer neuen Religion auf. Von seinen Stammes- genosfen verfolgt, floh er am l ü.juli 622 nach Medina. (Hedschra, Anfang der muhammedauischen Zeitrechnung.) Die Zahl der Anhänger (Moslemin, d. h. Gläubige) mehrte sich so, daß er Mekka und nach und nach ganz Arabien unterwarf. Er starb 632 zu Medina. Seine Nachfolger, die Chalisen (Kalifen), setzten die Ausbreitung des Islam durch das Schwert fort und eroberten Syrien, Palästina, Phönizien, Persien, Egypten (Einnahme von Alexandria) und das nördliche Afrika, stürzten durch den Sieg bei Leres de la Frontera 711 das Westgotenreich und unter- warfen fast ganz Spanien. Hierauf zogen sie nach Gallien bis zur Loire, wurden aber durch den Sieg des Majordomus Karl Martell nach Spanien zurückgetrieben. Die Lehren des Islam sind im Koran enthalten. (Glaube au einen Gott und seinen Propheten Muhammed, an eine unabänderliche Vorherbestimmung des Schicksals der Menschen, an ein Fortleben nach dem Tode und zwar für die Guten im Paradiese, das man durch Almosen, täglich fünfmaliges Gebet, Fasten, Wallfahrten nach der Kaaba in Mekka und be- Abb. 24. Karl Martell.

10. Sechzig Bilder aus der deutschen und preußischen Geschichte - S. 24

1905 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
24 — zum Kampfe. c a »-Veranlassung. Die Araber, welche seit dem siebenten Jahrhundert das Heilige Land beherrschten, behandelten die christlichen Bewohner und Pilger freundlich und milde. Als aber 1072 die Türken Palästina eroberten, ♦ > m ™ bte ^"sten oft grausam von ihnen behandelt. Diese Not der > 16. Die Kreumge. Glaubensgenossen ging besonders dem Peter von Amiens (Amiäna) zu Herzen. Er durchzog Frankreich und Italien und forderte in feuriger Rede die Bewohner zur Befreiung ihrer christlichen Brüder vom türkischen Joche au!t, «V an H- berief dieser Sache wegen eine Kirchenversammlung nach Clermont in Frankreich. Hingerissen von den begeisternden Worten Peters ries alles versammelte Volk: Gott will es! Jeder der mitziehen wollte, ließ sich ein rotes Kreuz auf die Schulter heften, und so entstanden die Kreuzzüge. Kreuzfahrer. 1). Erster Kreuzzug. Im Jahre 1096 sollte der Zug vor sich gehen, jedoch zogen Peter von Amiens und Walter v. Habenichts schon früher mit einem großen Heereshausen nach dem heiligen Lande. Derselbe wurde aber bevor er dort hin kam, ganz aufgelöst. Dann brach das eigentliche Kreuzheer, geführt von „Gottfried v. Bouillon (Bujong), Herzog von ^ciederlothrrngen, auf. Uber 500000 Krieger zogen dahin, eroberten nach ehr beschwerlichem Marsche Edessa und Antiochien in Syrien. Hier schlossen die Türken die Christen ein, und die Not stieg bald zu einer entsetzlichen Höhe. Da trat der Priester Peter Bartholomäus vor die Belagerten und sprach: „Mir ist der Apostel Andreas erschienen und hat mich beauftragt, die heil. Lanze, womit der Heiland durchbohrt ist, und die in der Peterskirche zu Antiochien nicht weit vom Hochaltare vergraben liegt, den Kreuzfahrern zu übergeben". — Es wurde in der Kirche nach der Lanze gegraben, und sie endlich von Peter gefunden. Nun kam wieder neue Begeisterung in das christliche Heer. Man baute auf die Wunderkraft der Lanze, machte unter Vorantragung derselben einen Ausfall, errang wirklich den Sieg und zog dann weiter nach Jerusalem. — Als die Kreuzfahrer endlich dies lang ersehnte Ziel vor sich liegen sahen, fielen sie wie entzückt zu Boden, küßten die Erde und riefen: Jerusalem! Jerusalem! Doch die Eroberung der Stadt ging nicht so schnell. Tausende der Kreuzfahrer mußten hier noch chr Leben unter dem Schwerte der Feinde oder infolge von Krankheiten und Nahrungsmangel lassen. Vielen entsank der Mut. Gottfried suchte sie zu einem letzten Sturm auf die Stadt zu begeistern, indem er ihnen die Hilfe i^esu selbst in Aussicht stellte. Der Sturm begann. Plötzlich zeigte sich aus dem Olberge eine hohe Rittergestalt in schneeweiß leuchtender Rüstung. Die
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