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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 102

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
aber brav und rechtschaffen, und seine Mutter eine fromme, ehrsame Frau. Beide erzogen ihren Sohn zur Furcht Gottes und hielten ihn zu allem Guten mit großer Strenge an. Später zogen sie nach Mansfeld, wo sie zwei Schmelzöfen erwarben. Hier schickte der Vater den kleinen Martin in die lateinische Schule und trug ihn, wenn das Wetter schlecht war, wohl selbst auf den Armen hin. Der Knabe zeigte so gute Anlagen und einen so großen Fleiß, daß der Vater beschloß, ihn studieren zu lassen. Deshalb kam er in seinem vierzehnten Jahre auf die berühmte Schule zu Magdeburg und ein Jahr später nach Eisenach. Hier mußte er sich, wie es damals bei den Schülern Sitte war, sein Brot vor den Thüren der Bürger ersingen. Weil er vor allen andern Knaben herzlich und andächtig sang, nahm ihn die fromme Frau Cotta an ihren Tisch. In der Schule übertraf er seine Mitschüler durch seinen Fleiß, und schon in seinem 18. Jahre konnte er die Universität Erfurt beziehen, wo er mit großem Ernste weiter studierte. Jeden Morgen sieng er feine Arbeit mit andächtigem Gebete an, denn sein Sprichwort war: „Fleißig gebetet ist halb studieret." Eines Tages suchte er in der Bibliothek unter den Büchern umher. Zufällig fiel ihm eine Bibel in die Hände, die er vorher noch nie gesehen hatte, und als er darin zu lesen anfieng, bemerkte er zu seiner großen Verwunderung, daß viel mehr Lehren und Geschichten darin standen, als die Priester in den Kirchen auszulegen pflegten. Da wünschte er von Grund seines Herzens, Gott wolle ihm auch einst ein solches Buch bescheren; denn damals war eine Bibel noch sehrtheuer. Nicht lange darauf verfiel er in eine fchwere Krankheit, fo daß er glaubte, er müsse sterben. Da besuchte ihn ein alter Priester und tröstete ihn mit den prophetischen Worten: „Seid getrost, mein Lieber, ihr werdet dieses Lagers nicht sterben \ unser Gott wird noch einen großen Mann aus euch machen, der wieder viele Leute trösten wird/' Auf den Wunsch seines Vaters sieng Luther an, die Rechte zu studieren. Als er aber eines Morgens seinen Freund im Bette erstochen fand, und er selbst an einem anderen Tage bei einem schweren Gewitter durch einen Donnerschlag betäubt zu Boden sank, dachte er: „Wie, wenn du so von einem Blitze erschlagen wärest und nun vor deinem ewigen Richter ständest?" Und er beschloß in seiner Herzensangst, in ein Kloster zu gehen und Mönch zu werden, weil er glaubte, der Weg durch ein Kloster führe gewiß in den Himmel. Noch einmal ergötzte er sich mit seinen Freunden bei heiterem Gesang, Saitenspiel und Wein und gierig dann in das Augustiner-Kloster zu Erfurt. 2. Sein Vater war durch diese Nachricht tief gebeugt, schrieb ihm aber doch zuletzt: „Gott gebe nur, daß es gut gerathe." Im Kloster mußte er die niedrigsten Dienste verrichten, die Kirche und die Zellen auskehren und mit dem Sacke auf dem Rücken für das Kloster betteln gehen. Daneben fastete und betete er fleißig und bemühte sich auf alle Weise, ein unsträfliches Leben zu führen. „Wahr ist es," erzählte er selber, „ein frommer Mönch bin ich gewesen und habe so streng meine Ordensregel gehalten, daß ich sagen kann: „Ist je ein Mönch in den Himmel

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Lehr- und Lernbüchlein für den ersten Geschichtsunterricht - S. 22

1895 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
— 22 - 18. Hermannsburger Missionsanstalt. Diese Anstalt wurde 1849 von dem glaubensstarken Pastor Ludwig Harms, geboren am 5. Mai 1808 zu Walsrode, gestorben am 14. November 1865 zu Hermannsburg, gegründet. Im Jahre 1844 war er der Amtsgehilfe seiues Vaters iu Hermannsburg und 1849 dessen Amtsnachfolger geworden. „Die ersten Missionsgaben", so erzählt der Begründer der Anstalt selber, „empfing ich Pfingsten 1845, und das kam so: Schon seit einem halben Jahre hatte ich, vom Mitleid ergriffen, oft über die Heidenbekehrung gepredigt, anfangs ohne wesentlichen Erfolg. Als ich aber fortfuhr, den Gliedern der Gemeine zu erzählen von den vielen hundert Millionen Heiden, die noch in Finsternis und Schatten des Todes säßen, da kamen denn nach und nach die Leute zu mir, und es war viel Fragens nach den armen Heiden, die unter den Greueln der Sklaverei, des Götzendienstes, des Eltern- und Kindesmordes dahinlebten. So kam man denn znlcht auch auf die Frage, wie den Armen könne geholfen werden. Meine Antwort lautete: Allein durch die Predigt des Evangeliums. Und ich sagte den guten Leuten: Wer dazu mitwirken will, der bete fleißig für die Mission, und wer es kann und will, der gebe Geld, damit Prediger ausgebildet und zu den Heiden gesandt werden können. Nach einiger Zeit brachte mir ein junger Knecht 5 Silbermünzen, die er beim Heidehauen unter einem Hügel gefunden hatte. Es waren Münzen aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges. Die zweite Gabe erhielt ich von einem Elternpaare, deren einziges Söhn-lein ihnen vor kurzem durch den Tod entrissen war. Es war der Inhalt der Sparbüchse des Kleinen im Betrage von 36 Mark." Nach und nach mehrten sich die Gaben für die Mission, und bald meldeten sich beim Pastor L. Harms Jünglinge in nicht geringer Zahl, die bereit waren, der Mission zu dienen. Zunächst wandte sich nun Ha^ms an die schon bestehenden Missionsanstalten und bat, die jungen Leute aufzunehmen, auszubilden und zu den Heiden zu senden. Als ihm aber mitgeteilt wurde, daß in den Anstalten kein Raum zur Aufnahme so vieler vorhanden sei, da beschloß er, eine eigene Missionsanstalt in Hermannsburg zu gründen. Harms, ein Mann rasch zur That, ging gleich ans Werk, ohne erst lange zu überlegen. Er kaufte einen kleinen Bauerhof in Hermannsburg und bat seinen Bruder Theodor, damals Hauslehrer im Lauenburgischen, zu ihm zu kommen und ihm als Missionsinspektor bei der Ausbildung der Zöglinge behülflich zu sein. Der Bruder folgte dem Rufe und siedelte nach Hermannsburg über. Mit 12 Missions-zöglingen begannen die Brüder 1849 den Unterricht. Nach L. Harms Plan sollten die Zöglinge zu schlichten, einfachen Missionaren, praktisch tüchtigen Menschen, in der Schrift und dem Bekenntnis der Kirche wohl unterwiesenen Christen ausgebildet werden. Als die Zöglinge vier Jahre unterrichtet waren, dachte Harms _ daran, sie prüfen und ordinieren zu lassen. Doch das Konsistorium in Hannover lehnte die Prüfung ab. Erst auf vieles Bitten fand sich end-

4. Lehr- und Lernbüchlein für den ersten Geschichtsunterricht - S. 13

1895 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
— 13 — Jahre wirkte er hier im Segen. Da erschien 840 ein Räuberzug, bestehend aus Dänen und Normannen, in Hamburg und vertrieb ihn und seine Klosterbrüder aus dem Wirkungskreise. Anschar flüchtete über die Elbe und irrte mit wenigen Begleitern in der Umgegend von Harburg umher. Einige seiner Begleiter kamen auf ihren Wanderungen nach Ramelsloh und fanden bei einer christlichen Matrone Jkia eine Zufluchtsstätte. Auch Aufchar begab sich dahiu und blieb hier um so lieber, als ihm Jkia einen Platz zur Erbauung einer Kapelle und eines Klosters schenkte, wo er eine Missionsanstalt gründen konnte. Nach Hamburg mochte Anschar nicht wieder zurückkehren, er verlegte sieben Jahre später seinen Bischofssitz nach Bremen. In späteren Jahren unternahm er noch einmal eine Missionsreise nach Dänemark und Schweden. Seinen eifrigen Bemühungen ist es zu verdanken, daß in diese Länder das Christentum Eingang gefunden und feste Wurzel gefaßt hat. Aufchar starb 864. Ihm gebührt der Ruhm, wenn auch nicht gerade die ersten, so doch die erfolgreichsten Versuche zur Ausbreitung des Christentums im Norden unternommen zu haben. Er heißt daher mit Recht ,,der Apostel des Nordens". Unstreitig gebührt ihm auch das Verdienst, die Bewohner der hiesigen Gegend (Harburg, Ramelsloh) im großen und ganzen vom Dunkel des Heidentums befreit und zum Heiland geführt zu haben. Somit hat Anschar das Christentum iu unserer engeren Heimat begründet und befestigt. }>. Der Rosenstrauch ;u Hildesheim. Kaiser Ludwig der Fromme jagte einst zur Winterzeit iu der Gegend des jetzigen Hildesheim. Auf dieser Jagd verlor er ein ihnt sehr wertvolles Kreuz, das er beständig am Halse trug. Sobald er den Verlust bemerkte, sandte er seine Diener aus, das Kreuz zu suchen, und gelobte, an der Stätte, wo man es fände, eine Kapelle zu 6eilten. Nach langem Suchen fand einer feiner Diener dasselbe an einem mitten im Schnee blühenden wilden Rosenbusch. Er versuchte, das Kreuz abzunehmen; doch war es ihm nicht möglich. Sogleich eilte er zum Kaiser und erzählte ihm, wo das Kreuz sich befinde, und warum er es nicht mitgebracht habe. Der Kaiser ließ sich zum Fundorte hinführen und erkannte, als er sich dem Strauche näherte, im weißen Schnee das Bild einer Kirche. Er nahm das Kreuz ab und befahl, an dieser Stelle ein Gotteshaus zu bauen und den Altar da zu errichten, wo der Rosenstrauch in schönster Blüte prangte. Das geschah, und diese int tiefsten Walde errichtete Kapelle war der Anfang des herrlichen Domes und das erste Gebäude der Stadt Hildesheim. Von Anfang an wurde der Rosenstock von den Bischöfen zu Hildesheim sehr gepflegt. Derselbe grünt und blüht noch alljährlich. Er bedeckt eine Mauer iu einer Höhe von 7—8 m; sein Stamm ist cm der Erde über 6 cm dick. Sein Alter wird auf mehr als 1000 Jahre geschätzt; er ist unstreitig der älteste Rosenstock.

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 111

1890 - Leipzig : Reichardt
- 111 Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums. Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.) 1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten. 1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas. v. Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe. Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti. 1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt). 2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. . 3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m . 4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.

6. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 9

1873 - Harburg : Elkan
9 — 2) Die Zeit des Kampfes um das verheißene Land. Von Moses'bis Saul. 1350—1100. — 3) Die Zeit der Könige. Von Saul bishosca und Zedckias. 1100—622 und 588. — 4) Die Zeit der Abhängig- keit. Von der babylonischen Gefangenschaft bis zur Zerstörung Jerusa- lems. 588 v. Chr. bis 70 n. Chr. Die Hauptbegebenheiten des 4. Zeitraums sind: a. Palästina unter den Bgbyloniern und Per- sern. 538—333. Cyrus, König von Persien, erlaubte nach der Er- oberung Babylons den Juden, nach Palästina zurückzukehren. Serubabel 536; Esra 458; Nehemia 444. — Die Samariter, ein Mischvolk aus Juden und Heiden, welche die Bücher Mosis und das Buch Josua an- nahmen, wurden vom Tempelbau zurückgewiesen; sie wählten den Berg Garizim zur Stätte ihrer Anbetung. — b. Palästina unter mace- donischer und ägyptisch er Herrschaft. 333—203. Alexander der Große besiegte die Perser 333 und vereinigte auch Palästina mit seinem Weltreiche. Nach seinemtode kam Palästina an Aegypten. Viele Juden ließen sich in den Städten Aegyptens, Kleinasiens und Griechenlands nieder. König Ptolemäus Philadelphus ließ die Bibel in die griechi- sche Sprache übersetzen (Septuaginta). — c. Palästina unter syri- scher Herrschaft. 203—140. Antiochus der Große war den Juden freundlich gesinnt; sein Sohn Antiochus Epiphänes aberließ den Tempel plündern, 40,000 Menschen ermorden und eben so viel nach Syrien gefangen führen. 2 Jahre später wüthete er abermals in Jeru- salem mit Feuer und Schwert, errichtete im Tempel und überall im Lande heidnische Altäre und zwang viele Einwohner zum Götzendienst. Unter Anführung des Priesters Mattathäas und seiner Söhne (Judas Mak- kabäus, Jonathan, Simon) errangen die Juden die Freiheit und stellten den Glauben und Gottesdienst der Väter wieder her. Mit den Römern wurde ein Bündniß geschlossen; Simon empfieng die königlichewürde.— d. P alästina unter den K önig en aus der Familie der Makka- bäer. 140—63. In dieser Zeit entstanden die Parteien der Pharisäer, Sadducäer und Essäer; griechische Sprache, Wissenschaft und Sitte fanden Eingang. Die apokryphischen (d. h. zurückgelegten, ausgeschlossenen) Bücher wurden versaßt, aber durch den hohen Rath (120priester, Leviten und Gelehrte) von der Benutzung beim Gottesdienste ausgeschlossen. 8. 17. e. Palästina unter der Herrschaft der Römer. 63 vor bis 70 nach Chr. — 1) Zwei Brüder, Hyrkan und Aristöbul, kämpften um die Herrschaft, und beide suchten Hülfe beim römischen Feld- herrn Pompejus. Dieser eroberte Jerusalem und ernannte Hyrkan zum Ethnarchen, d. i. Volksfürsten, stellte ihn aber unter einen römischen Statthalter oder Landpfleger, den A n täpater aus Jdumäa. Antipaters Sohn, Her ödes der Große, erlangte den Königstitel. Er suchte den Thron durch Gewaltthaten und Mord zu sichern und dabei die Gunst des Volks durch Verschönerung des Tempels, die Gunst des römischen Kaisers aber durch knechtische Unterwürfigkeit zu erwerben. Er starb im Jahre 2 nach Chr. an einer ekelhaften Krankheit. — 2) Nun wurde das Land unter seine 3 Söhne vertheilt: Herodesarcheläus erhielt Judäa; He- rodes Antipas, der Johannes hinrichten ließ, Galiläa, und Herodes

7. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 41

1873 - Harburg : Elkan
41 §. 56* Die christlichen Gemeinden, a. Sie standen unter selbstgewählten Bischöfen oder Aufsehern und Presbytern oder Aeltesten, welche ihre Versammlungen leiteten und die Sakramente ver- walteten. Für die Armen sorgten die Diakonen oder Armenysleger. Zum Lehramt war anfänglich jeder berechtigt; später wurde es den Aufsehern übertragen. Den Namen Bischof erhielt von nun an nur der erste Aufseher; die übrigen wurden Priester genannt. b. Anfangs versammelten sich die Gemeinden in irgend einem passenden Hause, m den Zeiten der Verfolgungen auch in Wäldern, Höhlen und Klüften, nicht selten zur Nachtzeit. — Der Gottesdienst bestand in Gesang, Gebet, Vorlesen der heiligen Schriften und Predigt; daran schloß sich das Liebes- mahl, an dem alle Gemeindeglieder theilnahmen, und das heil. Abend- mahl. Zur Taufe wurden wohl nur Erwachsene zugelassen; der Täufling erschien in weißen Kleidern und wurde im Wasser untergetaucht. Als regelmäßiger Feiertag wurde schon im 1. Jahrhundert der Sonntag und als Festtag Ostern bestimmt. — c. Die Kraft des Christenthums zeigte sich in dem g.anzen Leben der Christen. Der Mann sah die Frau nicht als seine Dienerin, sondern als die vor Gott ihm gleichstehende Gehülfin an; die Kinder wurden in der Furcht Gottes auserzogen, die Dienenden und Sklaven menschenfreundlich behandelt. Die Glieder der Gemeinde betrachteten sich als eine Familie; in brüderlicher Liebe nahm man sich der Armen, Kranken und Verlassenen an. Wer dem Worte Gottes nicht gemäß lebte, wurde ermahnt und, falls er sich nicht besserte, vom Abendmahl oder gar von der Gemeinde ausgeschlossen (ercommuni- ciert) und nur wieder aufgenommen, nachdem er Reue bewiesen und Kirchcnbuße gethan, d. h. in Trauerkleidern an der Kirchthür um Wieder- eintritt gebeten und dann öffentlich seine Sünden bekannt und Besserung versprochen hatte. §. 57. 2) Die Zeit des äußeren Siegs. 325—800. a. Durch Kaiser Konstantin (333) wurde das Christenthum zur herrschenden oder Staatsreligion erhoben, und nun breitete sich dasselbe weiter aus. Er gebot die allgemeine Feier des Sonntags, gründete viele neue Kirchen und beschenkte sie mit Ländereien; den Geistlichen bewilligte er Steuer- freiheit und den Bischöfen das Recht, selber Gericht zu halten; zuletzt verbot er alle heidnischen Opfer und Feste (§ 52). — b. Von seinen Nachfolgern suchte Julian der Abtrünnige (363) dem Heidenthum noch einmal zum Siege zu helfen. Harter Zwang seiner Lehrer hatte ihm in der Jugend das Christenthum zuwider gemacht, und mit Liebe hatte er sich den Schriften der griechischen Weltweisen (des. Plato) und Dichter zugewandt. Er entfernte die christlichen Staatsbeamten aus ihren Stellen, schrieb gegen die christliche Lehre, stellte an vielen Orten den Dienst der heidnischen Götter wieder her und brachte ihnen selbst reiche Opfer. Als er nach kurzer Regierung auf einem Zuge gegen die Perser von einem tödtlichen Pfeil getroffen wurde, soll er ausgerufen Arben: „Galiläer, du hast gesiegt." — e. Thevdosius d. Große (395) war «och ein Heide, als er auf den Thron gelangte; nach einer schweren Krankheit wurde er Christ und erließ nun ein strenges Verbot gegen den
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