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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 30

1836 - Eisleben : Reichardt
30 Erstes Kapitel. verarbeitende und handelnde Gewerbsklasse. Die erste begreift alle diejenigen Menschen in sich, die sich mit der Gewinnung der Naturprodukte beschäftigen; die zweite diejenigen, welche aus den Naturprodukten Kun st, Produkte machen, d. h. solche Erzeugnisse, welche die Hand des Menschen vermittelst der Verarbeitung der roden Naturprodukte hervorbringt. Anstalten, worin dies, unter der Leitung eines Unternehmers, ins Große ge- schieht, und wo die einzeln Arbeiter einander in die Hände arbeiten, heißen Fabriken oder Manufak- turen, und die dadurch hervorgebrachten Gegenstände Fabrikate, und Städte, deren Einwohner sich vor- züglich damit beschäftigen , heißen Fabrikstädte. Die handelnde Gewerbsklasse endlich nährt sich vom Kauf und Verkaufe derjenigen Erzeugnisse, welche Gegen- stände des Handels oder Waaren sind. Verschiedenheit der Menschen in der Religion und Regierungeverfassung. §. 49. Zn Rücksicht der Religion (Vereh- rung eines höchsten Wesens) theilen sich die Menschen in Verehrer Eines Gottes, wozu die Christen, Ju- den und Múdame dan er gehören, und in Anbeter von mehrern Göttern, Heiden, davon ein Theil Men- schen, ein Theil Kunst- und Naturprodukte, ein Theil die Gestirne oder das Feuer als Gottheiten anbetet. Die Christen theilen sich wieder in Katholiken, Evangelische oder Protestanten, wozu die Lutheraner und Neformir- ten gehören, und in Griechische Christen. Zn Hinsicht der Regierungs-Verfassung findet wie, der eine große Verschiedenheit unter den Menschen Statt, indem sie entweder in gewissen Gesellschaften ohne Ge- setze und ohne eine bestimmte Regierungs - Verfassung, wobei bloß die Familienväter die Oberhäupter derselben bilden — oder in einer bestimmten Regierungs »Verfas- sung leben, die entweder despotisch, wo Einer über Alle herscht und nach Willkühr, ohne an Gesetze ge- bunden zu seyn, über das Leben, Eigenthum und Frei- heit der Menschen verfügt — oder monar chisch, wo zwar auch Einer über Alle, jedoch nach gewissen Ge- setzen regiert — oder republikanisch ist, wo die

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Vorschule der Geschichte Europas - S. XVI

1834 - Berlin : Enslin
Xvi nig Saul durch eine feierliche Salbung zum König ein- setzte, und nach dessen Herrschaft haben der fromme König David und sein Sohn, der weise Salomo, das jüdische Königreich zum höchsten Glanze erhoben.und haben es durch die Eroberung des syrischen Reiches bis an den Euphrat hin verbreitet. Diese glanzende Zeit des jüdischen Reiches war gerade um das Jahr 1000 vor Christi Geburt, also auch etwa tausend Jahre nach dem Anfänge der indischen Priesterreiche, und zu dieser Zeit, wo es diesseit des Euphrat so große Macht erreichte, bestand auch jenseit dieses Flusses nach dem Indus hin noch das große assyrische Reich. Zu eben diesen Zeiten der Könige David und Salomo, welche die Blüthe des jüdischen Volkes bildeten, stand auch in dem nördlich an- „ grenzenden Kästenlande Phönicien das Leben des dorti- ^ gen Volkes mit andern Einrichtungen in der höchsten Blüthe. In dieses Land war in den frühesten Zeiten, etwa hundert Jahre vor Moses, also um 1600 v. Ch. auch ein syrisches Hirtenvolk eingewandert, und hat nachmals in diesem Lande den Namen Phönicier ange- nommen. Und wie ihre Grenznachbarn, die Juden, sich vom Hirtenleben zum Ackerbau wandten, so konnten sie in ihrem nunmehrigen engen und schmalen Küstenlande auch nicht bei ihren Heerden bleiben, wandten sich aber hier, ebenfalls nach der Beschaffenheit des Landes, zur Schifffarth und zum Handel, und in den Jahrhunder- ten, wo die Juden von andern Völkern getrennt unter ihren Richtern lebten, stieg dagegen das Schifffarths- und Handelsleben der Phönicier immer mehr, und ver- flocht sie in einen vielfältigen Umgang mit andern und weit entfernt wohnenden Völkern. Die ganzen Küsten des Mittelmeeres umsegelten sie, und betrieben da ihren Handel, wobei sie auch viele Städte gründeten, wie Karthago in Afrika und Sevilla in Spanien, und in diesen westlichen Gegenden der alten Welt verkauften sie, was sie aus den östlichsten und selbst von der Nähe des Indus her holten, und was sie in ihrem Lande selbst durch blühende Manufakturen gewannen. Dabei wur- den sie nicht von Königen beherrscht, sondern hatten bei republikanischen Einrichtungen ihrer Städte auch einzelne ,

4. Vorschule der Geschichte Europas - S. 74

1834 - Berlin : Enslin
74 um sie bekümmerten, und sie für zu gering und ihrer Aufmerksamkeit nicht Werth achteten. Verfolgung der Christen. Entstehung des Märtyrerthums. § 28. Nach und nach aber wurden sie bekannter, und es hieß nun in Rom, daß diese Menschen, welche eine besondere Gottesverehrung unter sich ausübten, Feinde der wahren Götter, wofür nämlich die Heiden die ihrigen hielten, und deshalb auch Feinde des römi- schen Reichs und der römischen Kaiserherrschaft wären. Und wie erst dieser Gedanke aufgekommen war, so fin- den jetzt die römischen Kaiser an, und zwar der grau- same Nero zuerst, die Christen zu verfolgen, und ihnen die Ausübung der wahren Religion zu verwehren. Sie hegten sogar die thörichte Hoffnung, unsere seligmachende Religion aus ihrem heidnischen Reiche wieder ganz zu vertilgen, und wollten so dem ewigen Rarhschluß Gottes entgegen treten. Es wurde daher durch die Befehlsha- der der Kaiser sowohl in Rom als auch in den anderen Landern den Christen befohlen, ihren neuen Glauben da- durch wieder abzulegen, daß sie wieder in den heidni- schen Tempeln und an den Altären erschienen, um den falschen Göttern und sogar auch den Kaisern, welche sich selbst vergöttern ließen, zu opfern. So wahr und mächtig aber hatte sich die christliche Religion in den Herzen ihrer ersten Bekenner schon erwiesen, daß die meisten es nicht scheuten, die Wahrheit des Glaubens an den Erlöser mit dem Tode zu bekräftigen. Sie lie- ßen sich lieber auf dem Scheiterhaufen verbrennen, oder durch andere Qualen hinrichten, ehe sie ihren Glauben verläugneten oder sich mit heidnischen Opfern besteckten, und litten auf diese Weise den Märtyrertod, durch wel- chen sie ein Zeugniß ablegten von der Wahrheit des christlichen Glaubens. Das ist die Entstehung des Mär- tyrerthums in der christlichen Kirche, welche sich demnach in der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts zutrug. Bessere Zeiten des römischen Reichs. Vespasianas, Titus, Domitianus. § 29. Und dieses Märtyrerthum der christlichen Kirche, welches unter Kaiser Nero seinen Anfang ge- nommen hatte, dauerte nun im römischen Reiche meh-

5. Vorschule der Geschichte Europas - S. 141

1834 - Berlin : Enslin
141 Schicksale, so daß der Anfang des siebenten Jahrhun- derts für die ganze christliche Welt große Dinge her- beiführte. Die Entstehung des arabischen Kalifats in Asien. Die lange Roth des byzantinischen Reichs. § 27. Nämlich während dieses Kampfes zwischen dem Kaiser Heraklius und dem Perserkönig, der zugleich auch ein Kampf war zwischen dem Christenthun^m den westlichen Landern Asiens und dem persischen Sonnen- dienste, ereignete sich auch, tiefer nach Asien hinein, eine der merkwürdigsten Erscheinungen dieses Welttheils, nämlich das Auftreten des Propheten Mahomed unter den Arabern, und die Stiftung des mahomedanischen Glaubens oder des Islams. Unter den Arabern, welche bisher auf ihrer ausgedehnten Halbinsel als Heiden ge- lebt hatten, trat Mahomed auf, und lehrte, daß nur Ein Gott sey, und daß er, Mahomed, sein Prophet sey. So führte er also damals die Araber von dem Heiden- thum zur Erkenntniß Gottes, die er aber doch, weil er Christum nicht erkannte, sondern sich selbst für einen Gesandten Gottes ausgab, nur unvollständig ließ. Und nach großen Bewegungen, die deshalb unter diesem Volk geschehen waren, drang Mahomed, weil er ungeheuere Geisteskraft besaß, hindurch, daß die Araber seinen neuen Glauben annahmen, und ihn als göttlichen Propheten erkannten. Bei diesen Bewegungen mußte er einmal von Mecca, seiner Vaterstadt, nach Medina entfliehen, und weil sich durch diese Flucht der Sieg für seine Lehre entschied, so betrachteten sie nachher die Araber als den Anfang ihrer Glaubensstiftung, und zählten von da an die Jahre, wie die Christen von Christi Geburt an. Diese Flucht des Mahomed, welche sie auch die Hed- schra nennen, war im Jahr 622 n. Chr. Geh., also'eben zu derzeit, wo Kaiser Heraklius seine Kriegszüge gegen das persische Reich begann. Und wie glücklich er nun auch im Lauf dieser Kriege gewesen war, daß er nicht nur das byzantinische Reich rettete, sondern auch das Christenthum in den Westländern Asiens gegen den Son- nendienst aufrecht hielt, nun nachdem dieser neue Glau- bensstifter in Asien aufgetreten war, wurde durch dessen

6. Vorschule der Geschichte Europas - S. 348

1834 - Berlin : Enslin
318 Ruhm erfüllte, war die Tochter des schon genannten Heinrichs Viii., welcher die englische Kirche von dem pabstlichen Stuhl losgerissen hatte. Sie bestieg im I. 1558, also gerade im Todesjahr Karls V., den englischen Thron, nachdem ihn schon ihr Bruder, Eduard Iv., und ihre Schwester, Maria, auf kurze Zeit besessen hatten. Diese Königin Maria war ganz das Gegentheil von Eli- sabeth gewesen, sie liebte den katholischen Glauben, und hatte denselben und mit ihm das pabstlichc Ansehen in England wieder Herstellen wollen; sie vermahlte sich so- gar mit Philipp Ii., der auch vor dem Antritt seiner Regierung einige Zeit in England bei ihr lebte, und sie verfolgten dorr mit einander die Ketzer, welche auch in England den neuen Glauben angenommen hatten, und ließen viele auf dem Blutgerüste sterben. Jedoch ging diese Herrschaft der katholischen Maria, die für England eine Schreckenszeit war, bald vorüber, da diese Königin schon nach fünf Jahren starb, worauf nun eben Elisa- beth folgte, die sogleich den entgegengesetzten Sinn zeigte, und nun den katholischen Glauben in England ganz ab- schaffte, wogegen sie dort die lutherische Religion ein- führte, jedoch so, daß sie von der katholischen Kirchen- einrichtung vieles beibehielt, wie die Würde der Bischöfe und anderes, was zu größerer Feierlichkeit dienen sollte. Dadurch entstand die besondere Einrichtung der christlichen Kirche in England, welche man die bischöfliche oder hohe Kirche nennt. Und mit dieser neuen Gestalt, welche Eli- sabeth der englischen Kirche gab, gab sie auch nachmals ihrem ganzen Königreiche durch eine klug geführte lange Herrschaft einen neuen und besseren Zustand. Bei einem so klaren und offenen Sinn, wie ihn Elisabeth besaß, mußte es ihr sehr zuwider sein, als ihr Philipp Ii., bald nach dem Tode ihrer Schwester Maria, auch wieder seine Hand antrug, weil er dadurch auch zu dem Besitz Englands kommen wollte, die sie aber sogleich ausschlug. Und hatte sie nun dadurch schon den finsteren und stol- zen Mann heftig beleidigt, daß er Haß gegen sie hegen mußte, so mußte dieser Haß ihre ganze beiderseitige Regierungszeit hindurch von beiden Seiten immer mehr wachsen, da sie sich in ihren Absichten einander entgegen arbeiteten; vorzüglich aber reizte Elisabeth ihren Feind

7. Vorschule der Geschichte Europas - S. XV

1834 - Berlin : Enslin
Xv herüber blieben indeß die asiatischen Länder in ihrer Vereinzelung, und zeigten zwar kleinere aber auch desio schönere und edlere Lebenserscheinungen. In dem näch- sten Lande diesseit des Euphrats, in den weiten Flächen von Syrien, welche vorzüglich für das Hirtenleben ge- eignet sind, haben sich auch die Vöker lange Zeit bei dieser Lebensart erhalten, und nur im Norden dieses Landes, wo das Gebirge Libanon liegt, hat sich die nachmals so schöne Stadt Damaskus erhoben, in wel- cher während der assyrischen Weltherrschaft auch Könige von Syrien lebten, und von da ein kleineres Reich be- herrschten. Und wie in Syrien, so war es in dem weiten Arabien, in dessen ausgedehnten Wüsten das Hir- tenleben immerfort herrschend blieb, und nur an den Küsten entstand Handelsbeschäftigung und Städteleben, und -es erhoben sich einige kleinere Reiche. Aber aus dem hirtlichen Syrien zog noch vor den Zeiten des Kö- nigs Ninus der ehrwürdige Urvater Abraham, mit dem reinen Jehova-Glauben in das westliche Küstenland Pa- lästina herüber, und ließ sich hier mit dem kleinen Hir- tenstamme der Hebräer nieder, aus welchem nachmals unter mancherlei Schicksalen und unter der Leitung Got- tes das Volk der Juden erwuchs, an dessen Geschichte sich späterhin die göttliche Welterlösung anknüpfen sollte. — Wie dieses ausgezeichnete Volk erst unter den Erz- vätern Abraham, Isaak und Jacob gelebt, wie es dann durch die Schicksale des jungen Josephs nach Aegypten gekommen, und von dort nach vielen Duldungen durch Moses den Gottgesandten in das gelobte Land zurück- geführt worden, um 1500 v. Ch. Gb., also nach den Zeiten des Königs Ninus, das ist der bedeutende An- fang seiner Geschichte. Nach der Rückkehr aus Palä- stina begann es nach Anleitung seines göttlichen Gesetz- gebers ein neues ackerbauendes Leben, und verblieb meh- rere Jahrhunderte hindurch unter der von Moses ge- botenen Gottesherrschaft oder Theokratie, wobei es je- doch durch einzelne auserwählte Männer, die Richter im Lande, geleitet und geschützt wurde. Endlich aber wurde es auch zu einem Königreiche, indem der Pro- phet Samuel auf Verlangen des Volles den ersten Kö-

8. Vorschule der Geschichte Europas - S. 69

1834 - Berlin : Enslin
69 Einrichtung dieses Reichs, die es seit der Vertreibung der Könige, also fünf Jahrhunderte lang, gehabt hatte, eine Alleinherrschaft oder Monarchie^ und zwar ^ein Kai- serthum, indem Augustus zuerst als ein Kaiser über das Reich angesehen wurde. Die göttliche Welterlösung. Anfang der christlichen Kirche. Die Apostel. § 22. Und wie er nun als solcher schon dreißig Jahre geherrscht hatte, da ereignete sich in einem ent- fernten und außerhalb Europa gelegenen Ländchen des römischen Reichs diejenige Begebenheit, für welche alle Völker der Erde dem allmächtigen Gort mit Herz und Mund zu danken haben, nämlich die göttliche Welterlö- sung. Also im dreißigsten Jahr der Regierung des Kai- sers Augustus wurde Christus, unser Heiland, zu Beth- lehem in Judäa geboren, welches Ländchen an der Küste Asiens liegt, die nach Europa herübergewandt ist. Und seine göttliche Lehre und sein heiliges Leben und Ster- den vollendeten in diesen Jahren den Rathschluß Gottes, das Menschengeschlecht von der Sünde zur Seligkeit zu führen. Und nach seinem versöhnenden Tode und seiner heiligen Auferstehung vereinigten sich seine Jünger zu Jerusalem mit einander in seiner Liebe, welche Vereini- gung der Anfang der christlichen Kirche wurde, und die heiligen Apostel zogen von dort aus unter die heidnischen Völker, um sie zu lehren und zu taufen. So kamen sie in den Zeiten des Kaisers Augustus auch schon in die europäischen Länder des römischen Reichs, und sam- melten hier die ersten christlichen Gemeinden, wie der heilige Paulus die Gemeinden in Korinth und Tessalo- nich stiftete, und der heilige Petrus kam nach Rom selbst und gründete die christliche Kirche in Rom. Der Kai- ser Augustus selbst aber und alle Vornehmen und Gro- ßen seines Reichs kümmerten sich um diese Lehre nur wenig, denn sie konnten in ihrem heidnischen Sinn die göttliche Kraft und Bedeutung derselben nicht fassen, so daß sie mehr an diejenigen gelangte, welche, von Kum- mer beladen, in ihr den Trost suchten, welchen sie so sicherlich giebt.

9. Vorschule der Geschichte Europas - S. 127

1834 - Berlin : Enslin
welcher es sich folgenderweise verhielt. Nachdem die katholische Rechtglaubigkeit unter den Langobarden ei- nigen Eingang gefunden, ließ Theodelinde eine katholi- sche Kirche in Monza erbauen, und machte eine An- ordnung, wie künftighin in dieser^ Kirche die Könige des Longobardenreichs sollten gekrönt werden. Dazu gehörte denn auch die eiserne Krone, welche in der Kirche zu Monza zu diesem Gebrauche niedergelegt wur- de; und mit dreser Krone verhielt es sich so: Zur Zeit Gregors und Theodelindens herrschte in Byzanz Kaiser Tiberius I., welchen Justin der Jüngere aus Schwer- muth, da er sich in seiner Regierung nicht genug thun konnte, freiwillig die Herrschaft übergab, indem er ihn, der sein Feldherr war, für den besten Bürger hielt, unter welchem das Reich glücklich sein würde. So kann also damals die byzantinische Kaiserkrone wieder aus der Familie des Justinian an ein fremdes Haupt. Und die Herrschaft dieses Kaisers Tiberius konnte man, da sie kurz vorüberging, und wegen ihrer Güte allge- mein gepriesen wurde, mit der einstmaligen Herrschaft des gütigen Titus vergleichen. Dieser gute Kaiser Ti- berius nun schenkte dem Papst Gregor, als er bei einer Gesandtschaft in Constantinopel war, eine Krone, welche daselbst als ein Heiligthum aufbewahrt wurde, weil es hieß, daß sie nochvon der Kaiserinhelena, Constantins des Großen Mutter, herstamme, welche sie aus Gold hatte ver- fertigen, inwendig aber einen eisernen Ringaus einem Na- gel von dem Kreuze Christi habe einschmieden lassen. Und so schickte sie endlich Gregor an die fromme Theodelin- de, als sie ihren Gemahl zum katholischen Glauben be- kehrt hatte, und sie ließ dieselbe in der Kirche zu Mon- za aufbewahren, daß alle künftigen Könige des Longo- bardenreichs mit ihr gekrönt würden. Ob nun aber gleich dieses alles den frommen Pabst zu gerechter Hoff- nung für die Ausbreitung des reinen Glaubens in dem arianischen Longobardenreich veranlassen mußte, so wurde doch dieselbe noch nicht sobald erfüllt, da das Longobar- denvolk nicht so schnell von seinem bisherigen Glauben konnte abgebracht werden, sondern nur erst in spateren Zeiten und nur allmählig zum Katholicismus über- ging.

10. Vorschule der Geschichte Europas - S. 140

1834 - Berlin : Enslin
140 fer so groß, daß sich die Einwohner auf das muthigste vertheidigten, bis Heraklius Kriegstruppen schickte, welche die bedrängte Stadt auch glücklich von den Feinden be- freiten. Und nachdem er seinen ganzen Siegeslauf in Asien vollendet, den persischen König gänzlich bezwun- gen, und einen Frieden mit ihm geschlossen hatte, kehrte er nach Constantinopel zurück, und herrlich war fein triumphirender Einzug, wie er auf einem Wagen mit vier Elephanten bespannt ankam, und alles Volk ihm mit dankbarem Jubel weit entgegenströmte. Dieß war im Jahr 628 n. Ehr. Geb., und im folgenden Jahr hielt Heraklius einen anderen merkwürdigen Triumph in Je- rusalem. Weil nämlich in diesen Kriegen die Perser bei der Eroberung dieser Stadt das heilige Kreuz Christi von dem heiligen Grabe abgebrochen und mit hinweg- genommen hatten, wie sie denn überhaupt die Absicht hegten, in allen diesen Landern die christliche Religion ganz wieder, zu vernichten und ihren Sonnendienst ein- zuführen, so war es eine besondere Sorge des Heraklius bei seinen Siegen gewesen, dieses heilige Kleinod der christlichen Kirche aus den Händen der Ungläubigen wieder zurückzubringen, und nun wurde es bei seiner Anwesenheit in Jerusalem mit großem und heiligem Ge- präng wieder aufgestellt, wodurch denn auch ein Triumph des Christenthums über die persische Sonnenverehrung gefeiert wurde, und Heraklius erschien nicht nur als Wiederhersteller des byzantinischen Reichs, sondern auch als Wiederhersteller eines bedeutenden Theiles der christ- lichen Kirche. Aber gerade bei dieser seiner Erscheinung in Jerusalem, erschienen auch an einem anderen Punkte der Ostgrenze seines Reichs zuerst die Araber und plün- derten eine kleine Stadt. Und ob man gleich diese Plün- derung damals für ein unbedeutendes Ereigniß anfah, so war es doch der erste Anfang von großen und ge- waltigen Dingen, die dadurch nicht nur über das byzan- tinische Reich, sondern über das ganze christliche Europa kommen sollten; wie auch nachmals der Kaiser Hera- klius in den letzten Jahren seiner Regierung an dieses neuauftretende Volk alle seine christlichen Länder in Asien wieder verlor, so erfuhren auch die christlichen Länder in Europa durch dasselbe nunmehr die merkwürdigsten
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