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Erstes Kapitel.
verarbeitende und handelnde Gewerbsklasse. Die
erste begreift alle diejenigen Menschen in sich, die sich
mit der Gewinnung der Naturprodukte beschäftigen; die
zweite diejenigen, welche aus den Naturprodukten Kun st,
Produkte machen, d. h. solche Erzeugnisse, welche die
Hand des Menschen vermittelst der Verarbeitung der
roden Naturprodukte hervorbringt. Anstalten, worin
dies, unter der Leitung eines Unternehmers, ins Große ge-
schieht, und wo die einzeln Arbeiter einander in die
Hände arbeiten, heißen Fabriken oder Manufak-
turen, und die dadurch hervorgebrachten Gegenstände
Fabrikate, und Städte, deren Einwohner sich vor-
züglich damit beschäftigen , heißen Fabrikstädte. Die
handelnde Gewerbsklasse endlich nährt sich vom Kauf
und Verkaufe derjenigen Erzeugnisse, welche Gegen-
stände des Handels oder Waaren sind.
Verschiedenheit der Menschen in der Religion und
Regierungeverfassung.
§. 49. Zn Rücksicht der Religion (Vereh-
rung eines höchsten Wesens) theilen sich die Menschen
in Verehrer Eines Gottes, wozu die Christen, Ju-
den und Múdame dan er gehören, und in Anbeter
von mehrern Göttern, Heiden, davon ein Theil Men-
schen, ein Theil Kunst- und Naturprodukte, ein Theil
die Gestirne oder das Feuer als Gottheiten anbetet. Die
Christen theilen sich wieder in Katholiken, Evangelische
oder Protestanten, wozu die Lutheraner und Neformir-
ten gehören, und in Griechische Christen.
Zn Hinsicht der Regierungs-Verfassung findet wie,
der eine große Verschiedenheit unter den Menschen Statt,
indem sie entweder in gewissen Gesellschaften ohne Ge-
setze und ohne eine bestimmte Regierungs - Verfassung,
wobei bloß die Familienväter die Oberhäupter derselben
bilden — oder in einer bestimmten Regierungs »Verfas-
sung leben, die entweder despotisch, wo Einer über
Alle herscht und nach Willkühr, ohne an Gesetze ge-
bunden zu seyn, über das Leben, Eigenthum und Frei-
heit der Menschen verfügt — oder monar chisch, wo
zwar auch Einer über Alle, jedoch nach gewissen Ge-
setzen regiert — oder republikanisch ist, wo die
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
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Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
65
Wege seyest, dich dem heiligsten Gott mehr als sonst
zu nahem, dich ihm aufzuopfern , sein Wort und seine
Lehre anzuhören, auf dich anzuwenden und willig zu
befolgen, Andere durch dein Beispiel zur Andacht zu
erwecken und anzueifern. Kurz auch ausser dem Hause
Gottes zeige, dass diese Augenblicke dem Herrn ganz
gewidmet seyn sollen. Kommst du zur Kirche, so stehe
nicht vor dieselbe hin, um jedermann anzugaffen, wer
kommt, oder wohl gar um andere zu spotten, zu necken,
oder durch unschickliche, ungeziemende Gespräche ein
Gelächter zu verursachen und so deine Mitgesellen zu
unterhalten. Gehe alsbald in dieselbe hinein, ohne zu
trappen, zu springen, zu drucken oder andern vorzu-
dringen , wie ungeschliffene Leute. Gehe sittsam und
ehrfurctsvoll an deinen Ort. Dort erheb dein Herz zu
dem, der hier in diesem heiligen Hause besonders gegen-
wärtig ist. Sey eingezogen und fromm, aber nicht bloss
auf den Schein; sonst bist du ein Scheinheiliger, ein
Pharisäer. n'
In tiefster Ehrfurcht sollst du das Wort Gottes und
die christlichen Lehren anhören, in frommen Betrach-
tungen und Gebeten dem heiligen Messopfer und den
übrigen gottesdienstlichen Verrichtungen anwohnen.
Vermeide sorgfältig alles Hin - und Hergaffen; alles
Plaudern und Drucken. Ist der Gottesdienst beendigt,
so gehe eben so sittsam und bescheiden wieder nach
Haus. Der Sonntag sey dir auch ausser der Zeit des
Gottesdienstes ein heiliger Tag, der dem Körper Ruhe
und dem Geiste Licht und Kraft zu allem Guten geben
soll. Benütze ihn nicht zumfaulenzen, Herumschwärmmy
zum Saufen und Spielen, sondern zur wahren Erholung
deines Leibes und Geistes, zum Lobe und Preise deines
Gottes und zum Nutzen und Verdienst deiner Seele.
Wie man sich bei Besuchen und ingesell-
schäften zu betragen habe.
Wenn du zu andern gehst, um sie zu besuchen, so kleide
dich anständig; reinige dich zuvor. Geh nicht ungesäuert,
5
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
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162
Wenn der Priester im schwarzen Meßgewands mit seinen
Dienern am Fuße des Altars sich nieder legt, so erwägt er
in tiefster Reue und Demuth, daß der Heiland für unsere
Sünden am Kreuze starb.
Dann steht der Priester auf und liest an der Epistelseite
zwei Prophezeihungen, welche dahin zielen, daß wir durch
den blutigen Tod Jesu von unsern Sünden befreit und vom
ewigen Tode erlöst wurden, wie die Israeliten durch das
Osterlamm aus der egyptischen Dienstarbeit befreit worden
sind.
Hierauf folgt die Passions- oder Leidensgeschichte Jesu.
Dann spricht der Priester folgende Gebete:
1) Für die Kirche Jesu Christi, daß sie stets ausgebreitet
und deren Friede und Einigkeit erhalten werde.
. 2) Für den Pabst, als ersten Vorsteher der Kirche, daß
dessen Regierung ihr gesegnet sey.
3) Für die Bischöfe, Priester, für die übrige Geistlich-
keil und das Volk, daß sie Gott im Christenthums rechtschaf-
fen dienen.
4) Für die christlichen Monarchen , daß ihnen ihre Völ-
ker mit Treue und Gehorsam ergeben bleiben.
5) Für die Katechumenen, daß, wie sie durch die Taufe
zu Christen angenommen worden, sie in der Erkenntniß und
im Eifer der christlichen Religon stets wachsen.
6) Für alle unglückliche, in Irrthum, Krankheit, Elend
und Gefahr des Leibes und der Seele Schwebende, daß Gott
sich ihrer erbarmen wolle.
7) Für die Gefallenen und Abtrünnigen, daß sie von
Irrthum und Betrug zur Erkenntniß der Wahrheit und zur
heiligen Kirche wieder zurückgeführt werden.
8) Für die Juden, daß sie Jesum endlich für den wahren
Messias erkennen.
6) Für die Heiden, daß sie den Göhen abschwören, und
den einigen, wahren Gott glauben wollen.
Vor jedem Gebete ruft der Priester: oremus (lasset uns
beten), ßectamus genua (beugen wir die Kniee). Alle dem
gen die Kniee, und sprechen am Ende, Ainen, (Gott wolle
das E^b.t erhören).
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Demuth Jesu Jesu_Christi
163
Darauf nimmt der Priester das Kruzifix-Bild, das bis-
her verdeckt war, löset das Tüchlein vom Haupt ab, und
fingt: Ecce lignum crucis, sehet den Kreuzes - Stamm,
woran das Heil der Welt hieng! Der Chor antwortet: ve~
nite-i adoremits, kommet, lastet uns anbeten. Dann enthüllt
der Priester die rechte Seite Und endlich das ganze Bild»
und fingt jedesmal: Ecce lignum crucis, worauf obige Antr
wort des Chors erfolgt. Nun wird Christus in's Grab
gelegt. Hierauf zieht der Priester stille Schuhe aus, entfernt
sich einige Schritte und kniet zur Betrachtung nieder, nähert
sich dann dem Kruzifix-Bilde, betet es in Demuth an, und
küßt dasselbe. Nun geht der Priester im schwarzen Meß-
gewande an den Altar und liesk gleichsam nur eine halbe Messe,
da weder Brod noch Wein neu consecrirt, sondern nur die
Hostie von gestern bei der Wandlung aufgehoben, und zur
Kommunion genossen wird. Dadurch erinnert Uns die Kir-
che, daß Jesus an diesem Tage allen zur Genugthuung für
die Sünden der ganzen Welt sich blutiger Weise am Kreuze
aufgeopfert hat, und daß sein heiligster Leichnam, nachdem
das Blut daraus abgefiossen war, in das Grab gelegt wor-
den ist.
Der heilige Charfamstag.
Die feierliche Zeremonie dieses Tages geht in folgender
Ordnung vor: Außerhalb der Kirche werden allererst in einem
Feuer, nach uraltem Gebrauch, die Ueberbleibstl deö alten
Chrisams und Oels verbrannt. Darauf wird in der Kirche
eine dreizackige Kerze angezündet. Dieß geschieht zum Danke
Jesu Christi, daß er uns an den Vater, Sohn und heiligen
Geist glauben lehrte.
Die Osterkerze, die in größerer Flamme brennt, und fünf
Okffi,ungen hat, worin dann fünf Grane in Form eines
Kreuzes gesteckt werden. Deutet die fünf Wunden Jesu und
die Heller erleuchtete göttliche Wahrheit an. Daö Anzünden
der Ampeln uild Lichter bedeutet, daß die Apostel, die Jün-
ger und ihre Nachfolger im Lehramte den Unterricht gleich-
falls von Christus erhallen haben. Nun werden die Pro-
phezeihungen gelesen, um anzuzeigen, daß Alles an Jesu et-
il *
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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1g4
füllt »norden seye, was die Propheten von ihm gewerssagr har
den. Dann folgt die Einweihung der Osterlaufe. Wenn der
Priester das Wasser mit der Hand theilet in Gestalt eines
Kreuzes, so bittet er Gott, daß er dem Wasser die geheime
Kraft mittheilen wolle, daß die, »velche mit diesem Wasser
getauft werden, durch den Kreuzestod Jesu von der Sünde
befreit werden mögen. Wenn er, der Priester, das Wasser
mit der stachen Hand berührt, so ist dieß das Zeichen, daß
der Geist Gottes wie bei der Schöpfung über diesem Wasser
schweben und die Täuflinge mit seiner Gnade begaben wolle.
Er segnet daö Wasser und schüttet etwas mit seiner Hand
in die vier Weltgegenden aus, zuin Zeichen, daß in der ganzen
Welt die Begierde nach der heiligen Taufe gestillt werden
möge. Das Eintauchen der Osterkerze deutet an, daß die
Täuflinge mit dem Lichte der Lehre Jesu immer mehr erleuch-
tet, und von der Wahrheit und Göttlichkeit dieser Lehre tie-
fer durchdrungen »verden. So »vie der Schöpfer den ersten
Menschen und Jesuö seine Jünger anhauchte, um ihnen
den heiligen Geist mitzutheilen, so haucht der Priester auch
das Wasser an, damit auch das Wasser den Täufling, durch
göttliche Kraft, zu einem neuen Leben erwecken wolle.
Dann wird das Volk mit dem Wasser besprengt, zum
Zeichen, daß sie alle getauft wurden. Nach vollbrachter
Taufweihe kehrt nun der Priester zum Altar zurück und
legt sich nieder. Indessen wird die Litanei gebetet, dann
kleidet sich der Priester weiß an, als die Farbe der Unschuld
und Freude. In der Messe wird unter dem Geläute der
Glocken das Gloria in excelsis angestimmt zur Freude an
die Auferstehung. Die Abendandacht ist eigentlich nicht die
Auferstehlmg, sondern gilt für die Frühandacht des folgen-
den Festtages.
Ostern, oder das Auferstehungsfest
Jesu Christi.
Das Osterfest »vird zum Andenken der Auferstehung Je-
su gefeiert. Die größere Feierlichkeit des Gottesdienstes, der
Aufpuh der Kirche, die weiße Farbe und der fröhliche Alle-
lujahgefang sollen unsere Gemüther zur geistlichen Freude
stimmen.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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Heilands Jesu Christi, der seligsten Jungfrau, der heiligen
Apostel, Märtyrer, Beichtiger und aller Gerechten. Dieses
Fest wurde alle Jahre zu Nom mit besonderer Feierlichkeit
begangen. Endlich schrieb Pabst Gregor der Vierte, um
Las Jahr 835, dieses Fest in der ganzen katholischen Kirche
aus, und bestimmte den ersten November dazu. Von dieser
Zeit an wird es unter dem Namen aller Heiligen, mit größter
Andacht, von den Rechtgläubigen gefeiert.
Fehler, die gewöhnlich noch bei der Heili-
ge n-Verehrung obwalten.
1) Den ersten Fehler begehen diejenigen, welche zur Ehre
eines gewissen Heiligen etwas beten, oder sogar beten lassen,
ohne an seine Tugenden zudenken, ohne ste zu bewundern
um dadurch zur Nachahmung erweckt zu werden. Ja ste
wissen nicht einmal die Geschichte seines frommen Wandels
und können eben darun: nicht einmal eine wahre Hochach-
tung zu ihm haben.
2) Einige treiben ihre Verehrung so weit, daß ste gar
Alles nachahmen wollen, was dieser oder jener Heilige that,
obschon er in ganz andern Umstanden lebte, und einen ganz
andern Beruf hatte. Daher kommt eö denn auch, daß ste,
ans lauter Begierde, die Heiligen nachzuahmen, ihre Stan-
Lespstichten vernachlaßigen. Solchen Christen ist die Vereh-
rung der Heiligen mehr schädlich alö nützlich. Ihre Tu-
genden nachzuahmen, gehört wesentlich zu ihrer Verehrung;
allein diese Nachahmung besteht nicht darin, daß wir eben
Las thun sollen, was ste thaten, sondern daß wir nach un-
serm Stand und Berufe so leben sollen, wie ste nach dem
ihrigen lebten.
3) Viele Christen verehren einen Heiligen vorzugsweise,
d. h. mehr als die andern, nicht weil sie an seinen Tugenden
eine vorzügliche Freude haben, sondern weil ste glauben, er
könne ihnen in ihren Nöthen mehr helfen, als die andern.
Bemerket bei der H eilig en-Verehrung
besonders Folgendes:
1) Machet euch bekannt mit dem tugendhaften Wände!
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Extrahierte Personennamen: Jesu_Christi Apostel Gregor
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verbunden ist. Ihre allgemeine Wirkungen bestehen in der
Unsichtbaren göttlichen Gnade, welche nichts Anderes, als
Unsere Heiligung ist. Diese göttliche Gnade muß lediglich
der Güte Gottes zugeschrieben werden, der diesen sinnlichen
Zeichen eine übernatürliche Kraft geben wollte.
Einige der heiligen Sakramente geben dem Menschen
eine besondere Bestimmung zu einem christlichen Geschäft:
Die Taufe ernennt ihn zum Mitglied des Reichs Gottes auf
Erden — der Kirche, zum Bekenner der Lehrer Jesu Christi
— die Firmung macht ihn zum Kämpfer und Vertheidiger
des christlichen Glaubens — die Priesterweihe bevollmäch,
tigt ihn zum Lehrer der göttlichen Wahrheiten und zum Ver-
walter der heiligen Geheimnisse.
Die heilige Taufe.
Das erste und nothwendigste Sakrament ist die Taufe.
Jesus Christus hat sie in der Absicht eingesetzt, daß wir aus
sündigen Menschen, die wir von der Geburt aus sind, zu
heiligen umgestaltet werden. Der sich taufen laßt, gelobet
Gott an, daß er der Lehre Jesu gemäß glauben, und nach
Anweisung dieser Lehre heilig und Gott gefällig leben wolle.
Die Abwaschung bei der Taufe muß ihm ein unvergeßliches '
Zeichen seyn, wie unschuldig und rein von aller Sünde er
seine Seele bewahren soll.
Die hellige Firmung.
Dieses Sakrament wird Nebst der Hände > Auflegung
durch die Salbung mit dem geweihten Chrisam und unter
Anösprechnug der vorgeschriebenen Worte verrichtet. Die
Firmung kommt nur allein dem Bischöfe zu. Er betet bei der
Firmung: der allmächtige Gott wolle den Firmlingen den
göttlichen Geist senden, daß er sie mit Weisheit, Verstand,
Rath, Stärke, Wissenschaft, Frömmigkeit und Gottesfurcht
begäbe und erfülle. Der bischöfliche Hut und der Stab in
der Hand, sind Zeichen, daß e6 ihm als Bischof zukomme,
zu sirmen, und daß er hier kraft seiner bischöflichen Gewalt
handle.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
TM Hauptwörter (200): [T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
167
werden, bedeuten, daß wir in Jesu Christo, der uns am
Kreuze erlöset und zum Denkmale dieser unaussprechlichen
Liebe das heiligste Sakrament hinterlassen hat, frohlocken
und triumphiren. ___________
Das Kirchweihfest.
Schon die Inden mußten auf Befehl Gottes das jähr-
liche Gedächtniß der Einweihung des Salomonischen Tem-
pels feiern. Christus selbst war bei dem Kirchweihfeste zu
Jerusalem zugegen. Nach diesem Beispiele hat die katho-
lische Kirche allgemein verordnet, daß zu steter Erinnerung
einer solchen Einweihung jährlich der Gedächtnißtag sollte
gefeiert werden, wobei gewöhnlich in einer solchen Kirche
der feierliche Gottesdienst gehalten wird. Vor Zeiten gierigen
andächtige Christen zu solchen Feierlichkeiten. Gute Freunde
pflegten dann einander zu besuchen, wobei man sich auf eine
erlaubte Weise vergnügte, und Gastereien hielt. Dergleichen
Kirchweihunterhaltungen sind meistens noch üblich. Zum
Zeichen des Kirchweihfestes wird gewöhnlich Tags zuvor
vom Kirchthurme eine Fahne ausgehängt, und hiedurch
die gehörige Einladung gemacht.
Die Festtage Mariens.
Maria Geburt.
Dieses Fest, welches jedes Jahr am 8. Sept. gefeiert
wird, ist jener freudenreiche Tag, an welchem die Mutter
unseres göttlichen Erlösers das Licht erblickt hat; die christ-
liche Kirche begrüßt Maria, ihrem Namen gemäß, als einen
Meerstern, der allen denjenigen, welche auf dem gefährli-
chen Meere der Welt schiffen, leuchtet, damit sie durch die
Sünde keinen Schiffbruch leiden; denn wer ihr folgt, der
irret nicht; wer sie anruft, der verzweifelt nicht; wer sich
an ihr hält, fällt nicht; wen sie beschuht, der hat nichts
zu fürchten; wen sie begleitet, der wird zur Seligkeit ge-
langen; sie kann also mit Recht Maria, da§ ist: Meer-
stern, genannt werden.
Mariä Verkündigung.
Schon von uralten Zeiten her feierten die Christen die-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Jesu_Christo Christus Maria_Geburt Maria Maria Maria Maria Mariä
173
der Heiligen, und stellet euch vorzüglich solche Tugenden
vor, die auf eure Lebensumstände passen, und die ihr in eurer
Lage nachahmen könnet.
2) Fasset den Vorsaß, eben so standhaft im Guten zu
bleiben, wie diese geblieben ssnd, und wenn ihr bei der Aus-
übung der Tugend müde werdet, so richtet euch durch den
Anblick ihrer Beispiele auf!
3) Denket, daß ihr der Freundschaft und Fürbitte der
Heiligen nicht würdig seyd, wenn ihr nicht ihren Beispielen
folget! Denket stets daran, daß eben dieß die schönste und nütz-
lichste Art, sie zu verehren sey, wenn ihr mit ihnen gleichen
Schritt auf dem Weg der Tugend haltet!
Von der Verehrung der Bilder und
Reliquien.
Wir ehren die Bildnisse unserer gestorbenen Eltern und
Freunde; warum sollten wir denn nicht die Bildnisse der
Heiligen, ihre Reliquien, d. h. die ehrwürdigen Ueberreste
ihrer Leiber, verehren dürfen? Der Kirchenralh zu Trient
hat gestattet, daß man die Bildnisse Jesu Christi, der selig-
sten Jungfrau, und anderer Heiligen vorzüglich in den Kir-
chen aufbewahren und in Ehren halten dürft. Die Kirche
verbietet aber auch, den Bildern etwas Göttliches zuzuschreiben,
oder zu glauben, sie besaßen eine Kraft für sich, uns zu
helfen. Die Bilder so ehren, oder ein Vertrauen auf sie
sitzen, oder eine Wohlthat von ihnen begehren, wäre ein
heidnischer Irrthum.
Zwölfte Abtheilung.
Erklärungen der Zeremonien und Ge-
bräuche der katholischen Kirche.
Von den heiligen Sakramenten überhaupt.
Die heiligen Sakramente sind sichtbare, von Jesus Chri-
stus eingesetzte Zeichen, mit welchen eine unsichtbare Gnade
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]