Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 87

1890 - Leipzig : Reichardt
87 778 Krieg in Spanien. Grndung der spanischen Mark. Die Omajaden in Damaskus waren von den Abbafiden gestrzt worden. Nur Abderrahman entkam und grndete in Cordova ein Kalifat. Die Emirs, welche ihn nicht anerkannten, vertrieben; so der von Saragossa. Karl, von diesem zu Hilse gerufen, ist siegreich, erobert Saragossa und Pampelona, mute aber wegen Emprung der Sachsen heimkehren. Uberfall der Nach-Hut im Thale Roncesvalles durch die Basken. Ro-lands Tod^). Spanische Mark zwischen Pyrenen und Ebro erst sper gegrndet. 79196 Krieg gegen die Avarcn. Grndung der Ost-mark. Die ruberischen Avaren hatten (788) bte Emprung des Herzogs Thassilo von Bayern untersttzt und machten den beabsichtigten Handelsweg2) nach dem griechischen Kaisertums unmglich. Karl entreit ihnen ihr Land bis zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte. 800 Karl wird am Weihnachtsseste von Papst Leo Iii. zum rmischen Kaiser gekrnt. Der aus Rom verjagte und groer Verbrechen angeklagte Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging nach Italien und setzte ihn wieder ein. nachdem er auf das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein-bar unerwartete Krnung in der Peterskirche, wodurch Karl der hchste Herrscher der Christenheit und Schirm-Herr der Kirche wurde. Dns rmische Reich als christ-liches Reich wieder hergestellt. Nach Bekriegung der Dnen (Normannen) im Norden und der Slaven^) im Osten des Reiches verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahre alt4). 814840 Ludwiq der Fromme. Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser teilte bald das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pippin und Ludwig, so da Lothar, der lteste, den grten Teil und die Kaiserwrde erhielt. Sein dadurch verkrzter Nesse Bernhard, König von Italien, emprte sich und wurde geblendet, so da er nach drei 1) Roland, Hauptheld der Karlssage. (Rolandslied des Pfaffen Konrad.) 2) Karl wollte den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zwischen Altmhl und Regnitz verbinden. Erst König Ludwig I. von Bayern hat diese Idee durch den Ludwigskanal verwirklicht. 3) Unterwerfung der Sorben und der Milzen in Brandenburg. 4) Beisetzung im Dome zu Aachen. Erffnung der Gruft durch Otto Iii., dann durch Friedrich Barbarossa.

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 111

1890 - Leipzig : Reichardt
- 111 Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums. Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.) 1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten. 1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas. v. Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe. Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti. 1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt). 2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. . 3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m . 4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.

4. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 145

1887 - Leipzig : Freytag
145 Brdern im Osten die Hand zu reichen. Dies wurde durch Karl Martells Sieg bei Poitiers 732 verhindert. 732 3. Das stliche Chalifenreich wurde 750 von heftigen Aufstnden heim- 750 gesucht, indem Abul Abbas alle Omejaden (90 Prinzen) ermordete, nur Abd-er-rahman entkam und setzte in Spanien die Omejadische Herrscher-linie fort, während im Osten die Abbassiden herrschten, welche Bagdad zur Residenz machten. Unter dem Chalifen Harun al Raschid, dem Zeit-genossen Karls d. Gr., gelangte dieses Reich in Handel, Kunst und Wissen schast zu hoher Blte (1001 Nacht), auf welche aber bald der Verfall folgte. Auch eine innere religise Spaltung war im Islam eingetreten (Sunniten und Schiiten). Das spanische W e str e i ch mit der Hauptstadt Crdova nahm durch die Pflege der Kunst und Wissenschast lange eine hervorragende Stellung unter den abendlndischen Staaten ein (Philosophie, Mathematik, Medizin, Baukunst: Moschee zu Cordova, Alhambra bei Granda). Das von den Westgoten gestiftete Knigreich Astnrien (auch Leon genannt) fiel nach dem Aussterben der Knigslinie an das Knigreich Kastilien, welches, wie Aragonien, aus der spanischen Mark hervorgegangen war. Von hier ans kmpfte das Kreuz" immer erfolgreicher der den Halbmond". Aus diesen Glaubenskmpfen entwickelte sich die Ritterlichkeit des Nationalcharakters, dessen Vorbild der vielbesungene Eid" Rodrigo von Bivar (f 1099) ist. Die arabischen Chalifen zu Cocdova wurden 1091 von den nordafrikanischen Mauren gestrzt. (Mauren" heien die mit den Arabern vermischten Berber in Mauretanien, dem heutigen Marokko im Unterschiede von den uuvermischt gebliebenen Kabylen"). Schon im 13. Jahrh. waren die Christen wieder Herren von Spanien, die letzte Hauptstadt des maurischen Reiches Granada fiel 1492 in die Hnde Ferdinands von Aragonien und Jsabellas von Kastilien. 3. Zeitalter der Karotinger bis 'um Wertrag von Verdnn 752 (768) 843. . 77. Karl der Groe: Kriege itnb Eroberungen. Kaiserwrde. 1. Langobardenkrieg. Auf Pippin folgten seine Shne Karl und Karlmauu 768, von denen letzterer 771 starb. Ruit machte sich inrl (der ^ Groe) mit Zustimmung seiner Groen zum Alleinherrscher. Die Witwe seines Brnders floh mit ihren beiden Shnen zu ihrem Vater, dem Lango-bardenknig Desiderius, welcher von dem Papst Hadrian oerlangte, da er die beiden Enkel als Könige der Franken salbe. Auf die Weigerung des Papstes, welcher Karl treu ergeben war, rckte Desiderius vor Rom, während der Papst sich an Karl um Hlfe wandte. Dieser sammelte in Genf ein Heer, das in zwei Abteilungen (Mont Cenis, St. Bernhard) der die Alpen zog und ganz Nord-Jtalien besetzte; nur Pavia widerstand, mute sich aber 773 im Frhjahr 774 ergeben; der König Desiderius wurde abgesetzt und in ein 774 Kloster geschickt, das frnkische Knigtum mit dem langobardischen Lhlein und Holdermann, Allgemeine Weltgeschichte. 10

5. Geschichte des Dreißigjährigen Krieges - S. 175

1902 - Leipzig : Freytag
Erster Teil. Zweites Buch. 175 hier aus seinen Antrag an den Kurfürsten in noch drin-genderm und drohenderm Tone erneuern. Johann Georg, durch den Eintritt des Tilly in seine Staaten zur Verzweiflung gebracht, warf sich nicht ohne großes Widerstreben dem König von Schweden in die Arme. ^Gustav Adolf stellte sich kalt, um die Gesinnung Johann Georgs auf die Probe zu stellen. er aber dessen Gesinnungsänderung merkte, schloß er das Bündnis.^ Gleich nach geschlossener Allianz ging der König über gilly die Elbe und vereinigte sich schon am folgenden Tage mit £eip= den Sachsen. Anstatt diese Vereinigung zu hindern, war 5ig.] Tilly gegen Leipzig vorgerückt, welches er aufforderte, kaiserliche Besatzung einzunehmen. In Hoffnung eines schleunigen Entsatzes machte der Kommandant, Hans von der Psorta, Anstalt, sich zu verteidigen, und ließ zu dem Ende die Hallische Vorstadt in die Asche legen. Aber der schlechte Zustand der Festungswerke machte den Widerstand vergeblich und schon am zweiten Tage wurden die Tore geöffnet. Im Hause eines Totengräbers,* dem einzigen, welches in der Hallischen Vorstadt stehen geblieben war, hatte Tilly sein Quartier genommen; hier unterzeichnete er die Kapitulation und hier wurde auch der Angriff des Königs von Schweden beschlossen. Beim Anblick der abgemalten Schädel und Gebeine, mit denen der Besitzer sein Haus geschmückt hatte, entfärbte sich Tilly. Leipzig erfuhr eine über alle Erwartung gnädige Behandlung. [Im Kriegsrate zu Torgau* beschloß auch Gustav Adolf mit seinen Verbündeten den Angriff auf Tilly.] Die vereinigte schwedisch-sächsische Armee setzte über die Mulda; der Kurfürst von Brandenburg reiste wieder in sein Land. Frühmorgens am 1.- September 1631 bekamen die 6^re'i= feindlichen Armeen einander zu Gesichte. Tilly, ent- tenfeld. schloffen, die herbeieilenden Hilfstruppen zu erwarten, i63i.]

6. Geschichte des Dreißigjährigen Krieges - S. 159

1902 - Leipzig : Freytag
Erster Teil. Zweites Buch. 159 länger zu widersetzen, den Befehlen des Kaisers sich zu unterwerfen und Magdeburg zu übergeben. Die Antwort des Prinzen war lebhaft und sühn und bestimmte den kaiserlichen Feldherrn, ihm den Ernst der Waffen zu zeigen. Indessen wurde die Belagerung wegen der Fortschritte des Königs von Schweden, die den kaiserlichen Feldherrn von der Stadt abriefen, eine Zeitlang verzögert und die Eifersucht der in seiner Abwesenheit kommandierenden Generale* verschaffte Magdeburg noch auf einige Monate Frist. Am 30. März 1631 erschien endlich Tilly wieder, um von jetzt an die Belagerung mit Eifer zu betreiben. In kurzer Zeit waren alle Außenwerke erobert und Falkenberg selbst hatte die Besatzungen, welche nicht mehr zu retten waren, zurückgezogen und die Elbbrücke abwerfen laffen. Da es an hinlänglichen Truppen fehlte, die weitläufige Festung mit den Vorstädten zu verteidigen, so wurden auch die Vorstädte Sudenburg und Neustadt dem Feinde preisgegeben, der sie sogleich in Asche legte. Pappenheim trennte sich von Tilly, ging ^ bei Schönebeck über die Elbe, um von der andern Seite die Stadt anzugreifen. Die Besatzung, durch die vorhergehenden Gefechte m den Außenwerken geschwächt, belief sich nicht über 2000 Mann Fußvolks und einige 100 Reiterei, eine sehr schwache Anzahl für eine so große und noch dazu unregelmäßige Festung. Diesen Mangel zu ersetzen, bewaffnete man die Bürger; ein verzweifelter Ausweg, der großem Schaden anrichtete, als er verhütete. Die Bürger, an sich selbst schon sehr mittelmäßige Soldaten, stürzten durch ihre Uneinigkeit* die Stadt ins Verderben. Die Hoffnung der Belagerten, sich entsetzt zu sehen, war auf die höchste Wahrscheinlichkeit gegründet. Sie wußten um die Bewaffnung des Leipziger Bundes, sie wußten um die Annäherung Gustav Adolfs; beiden war die Erhaltung Magdeburgs gleich wichtig und wenige

7. Die Kulturverhältnisse des deutschen Mittelalters - S. 42

1905 - Leipzig : Freytag
42 (Standgelder der Jahrmärkte), die Fischerei-, Fahr-, Mühlengerechtigkeit. Dazu besaßen sie schon oder erhielten das Eecht der Besteuerung, das Aufgebotsrecht, die Gerichtsherrlichkeit. So wurden die mit allen Hoheitsrechten ausgestatteten Großgrundbesitzer und Vasallen, besonders seit Erblichkeit der Lehen, Landesherrn auf Kosten der staatlichen Einheit. d) Der königliche Hof und die Hofämter: Die königliche Residenz war die „P f a 1 z“ (Burg, Palast) oder der „H o f“ („zu Hofe gehen, kommen, reiten“). Dieser Hof als der jeweilige Aufenthaltsort des Königs wechselte, denn der König hatte keine feste Eesidenz. Karl der Große hielt Hof h , i"ig. 6. Kaiser Karl hält mit seinen Eiü’sten Rat. zu Ingelheim, Islymwegen, meist in Aachen, auch in Soissons, Paris, Orleans. Wie sich das Hof leben in der Pfalz abspielte, schildern uns anschaulich die mittelalterlichen Epen. Im Saale als dem Mittelpunkt des staatlichen Lebens wurden Gerichte abgehalten, Gesandte empfangen, Feste gefeiert. Die Hof etikette, welche die Merowinger begründeten, die Karolinger und Sachsen weiter ausbauten (besonders Otto I.), war eine wunderbare Mischung altgermanischer, altrömischer und byzantinischer Bräuche. Seit den Kreuzzügen kamen französische Einflüsse hinzu. Den guten Ton bei Hofe nannte man courtoisie (cort der Hof), der Ton war hövesch (hübsch). Dieser höfische Ton wurde höchstes Ideal der Bitter.

8. Die Kulturverhältnisse des deutschen Mittelalters - S. 93

1905 - Leipzig : Freytag
93 der Gebäude, die eigentlichen Klosterräume, lag um die Kirche; an sie schlossen sich im Süden Kreuzgang und die Klausur, d. h. das Wohnhaus für die Mönche, der Schlaf-, Kapitel- und Sprechsaal, das Bade- und Waschhaus, das Refektorium, der Speisesaal mit Küche und Kellerei, im Norden und Osten die Schreibstube, darüber die stattliche Bibliothek, die Sakristei, das Krankenhaus, das Abthaus mit besonderen Wirtschaftsgebäuden, das Schulhaus für die Auswärtigen, die Fremdenherberge und die Herberge für Pilger und Arme, beide mit eigenen Wirtschaftsräumen. An diesen Kern reihten sich die Häuser für die Arbeiter, Knechte und Handwerker, die Werkstätten, das Gesindehaus, die Brauerei, die Bäckerei, welche in einem Backofen auf einmal allein 1000 Brote hersteilen konnte, Ställe für Pferde, Ochsen, Kühe, Schweine, Ziegen, Schafe, Geflügelhöfe, Scheunen und Vorratsräume, Mühlen, Gärten und der Kirchhof. Fig. 31. Rothenburg ob der Tauber. Die Bedeutung von St. Gallen liegt in seinen Schulen und in der Tätigkeit der Mönche. In der äußeren Schule wurden die Söhne der Edlen und Freien aus der Umgegend unterrichtet (vgl. den Scholastikus I m m o des Benediktinerklosters Hersl'eld in G. Freytags „N e s t der Zaunkönig e“), in der inneren die angehenden Mönche. Der allgemeine Unterricht erstreckte sich auf die alten septem artes liberales (sieben freie Künste), nämlich das trivium (Grammatik, Dialektik, Rhetorik) und quadrivium (Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie). Besonders wurde das Latein betrieben, welches auch Klostersprache war. Außerdem aber wurden fast alle praktisch-technischen Künste gelehrt, z. B. das Baufach, die Erzgießerei, die Metall- und Holzbildnerei, Malerei, Schönschreibekunst. Die Schulzucht war äußerst strenge, denn an bestimmten Streichtagen wurden den Schülern

9. Die Kulturverhältnisse des deutschen Mittelalters - S. 96

1905 - Leipzig : Freytag
96 und Markt ausbreitete, daß gs dem Abt gelang, geraubtes Klostergut (Land, Wiesen, Wälder, Teiche, Mühlen) durch Gewalt und Klugheit wieder zu gewinnen und den ganzen großen Inbegriff von Gebäuden und Feldern durch Mauer und Graben zu umschanzen. Wie diese beiden Klöster, so entstanden und entwickelten sich zahlreiche andere. Mönche des Mutterklosters suchten sorgfältig den geeigneten Platz aus (wichtig hiefür waren Fruchtbarkeit, Sonnenlicht, Nähe von Quellen, i'ig1. 34. Stargarder Tor in Neubrandenburg. (Dohme, Geschichte der deutschen Baukunst.) Flüssen, Teichen, Straßen, gute Nachbarschaft), rodeten den Wald, steckten Kirche und Wohngebäude ab, worauf der Bischof die Stätte weihte und ihr einen Namen gab. Dann wurde emsig gebaut von Mönchen und Landleuten, bestimmte Mönche siedelten aus dem Mutterkloster über in die fertige Tochteranstalt, die Reliquien eines Heiligen und Schutzpatrones wurden übergeführt und gaben der Stätte die nötige Weihe. Ip der Nähe des Klosters lag zuweilen die Burg eines Dienst-
   bis 9 von 9
9 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 9 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 2
3 2
4 0
5 1
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 2
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 1
28 1
29 0
30 0
31 2
32 0
33 0
34 0
35 0
36 2
37 0
38 1
39 0
40 0
41 0
42 2
43 0
44 0
45 2
46 3
47 0
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 22
2 0
3 6
4 3
5 0
6 1
7 23
8 7
9 88
10 1
11 0
12 2
13 1
14 0
15 4
16 42
17 150
18 3
19 42
20 13
21 5
22 0
23 65
24 5
25 2
26 3
27 0
28 2
29 0
30 6
31 1
32 3
33 0
34 62
35 3
36 9
37 23
38 10
39 6
40 5
41 17
42 8
43 6
44 4
45 45
46 4
47 0
48 0
49 3
50 0
51 5
52 17
53 0
54 4
55 0
56 5
57 4
58 9
59 29
60 9
61 0
62 0
63 1
64 1
65 7
66 4
67 5
68 24
69 5
70 1
71 26
72 2
73 10
74 16
75 5
76 5
77 8
78 2
79 0
80 4
81 1
82 3
83 26
84 0
85 191
86 100
87 10
88 1
89 4
90 6
91 2
92 66
93 0
94 11
95 1
96 19
97 0
98 121
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 14
1 1
2 2
3 2
4 2
5 0
6 3
7 0
8 0
9 0
10 4
11 2
12 1
13 1
14 1
15 0
16 5
17 0
18 1
19 2
20 1
21 0
22 1
23 0
24 1
25 12
26 2
27 6
28 0
29 3
30 2
31 1
32 0
33 0
34 0
35 0
36 6
37 0
38 2
39 0
40 1
41 11
42 0
43 7
44 0
45 5
46 0
47 1
48 9
49 0
50 1
51 0
52 1
53 2
54 4
55 1
56 0
57 3
58 1
59 1
60 0
61 2
62 1
63 0
64 1
65 1
66 8
67 0
68 3
69 0
70 4
71 0
72 4
73 0
74 0
75 2
76 0
77 1
78 0
79 2
80 1
81 4
82 3
83 0
84 0
85 1
86 1
87 2
88 0
89 2
90 0
91 3
92 0
93 2
94 6
95 1
96 7
97 4
98 0
99 3
100 1
101 0
102 1
103 0
104 0
105 17
106 2
107 2
108 3
109 2
110 0
111 0
112 5
113 3
114 1
115 8
116 0
117 1
118 5
119 4
120 3
121 1
122 3
123 2
124 0
125 4
126 1
127 2
128 3
129 0
130 1
131 2
132 5
133 0
134 3
135 1
136 3
137 0
138 3
139 3
140 2
141 0
142 39
143 4
144 1
145 5
146 4
147 1
148 0
149 2
150 0
151 0
152 2
153 4
154 4
155 1
156 0
157 1
158 0
159 1
160 8
161 0
162 0
163 0
164 1
165 4
166 1
167 1
168 0
169 1
170 0
171 4
172 2
173 8
174 4
175 3
176 0
177 0
178 2
179 0
180 0
181 3
182 1
183 3
184 5
185 1
186 8
187 2
188 10
189 14
190 0
191 1
192 2
193 5
194 3
195 0
196 2
197 1
198 0
199 8