Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 147

1865 - Eisleben : Reichardt
147 Netzdistrict. s) Oestreich erhielt Ostgalizien, Rußland den östlichen Theil von Litthauen. 1778—79 Der Bairische Erbfolgekrieg. Beim Aussterben der wittelsbachischen Linie in Bai er n besetzte Joseph dasselbe. Die Ansprüche, welche Karl Theodor von der Pfalz (ältere wittelsb. Linie) darauf hatte, wurden von Friedrich unterstützt, der im Spätsommer 1778t) ein Heer nach Böhmen schickt, welches zwar wegen Krankheiten bald wieder zurückging, doch trat 1779 im Frieden zu Teschen der Kaiser Joseph Baiern mit Ausnahme des Jnnviertels u) an Karl Theodor ab. 1786 Friedrich der Große stirbt in Potsdam., 17. Ang. Die Friedensjahre seiner Regierung widmete der große König der inneren Wohlfahrt des Landes, besonders der Gerechtigkeitspflege.v) Ausarbeitung des preußischen .Landrechtes. (Carmer und Suarez.) Friedrich starb an der Wassersucht auf dem Lieblings- schlosse Sanssouci. Sein Grab in der Potsdamer Garnisonkirche. Da er kinderlos war, folgte sein Reffe 1787—1797 Friedrich Wilhelm Ii. Nicht ohne gute Eigenschaften aber von schwachem Eha- rakter und genußsüchtig. Im Kriege gegen die französische Republik (s. u.) un-- glücklich, verliert im Basler Frieden das linke Rhein- ufer. Doch hatte er 1792 durch Aussterben der hohen- zollernschen Markgrafen von Ansbach und Baireuth diese Länder, erworben, w i Ferner erhielt Preußen bedeu- tenden Zuwachs durch 1793 n. 95 Die zweite und die dritte Theilnng Polens. Ende des Polenreiches. Die Polen hatten 1781 ihren Staat durch eine neue Ver- fassung x) zu kräftigen gesucht. Katharina ll. war dage- gen und Friedrich Wilhelm schloß sich ihr an. Ver- geblicher Widerstand der polnischen Patrioten unter K o s- ciusko. Bei der zweiten Theilnng Polens 1793 nahm Rußland halb Litthauen, Preußen erhielt s) Seitdem König „v o n " Preußen. t) Daher von F. selbst scherzweise der Kartoffetkrieg genannt, n) Das Gebiet zwischen Inn, Donau und Salza/ v) Beispiel seines gerechten Sinnes: Der.müller von Sanssouci. w) A. ging 1805, B. nach der unglücklichen Schlacht bei Jena 1806 für Preußen wieder verloren, ebenso Neu Ostpreußen. x) Polen sollte aushören, ein Wahlkönigthum zu sein und erbliche Kö- nige ans dem sächsischen Knrhause erhalten. 10*

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 87

1890 - Leipzig : Reichardt
87 778 Krieg in Spanien. Grndung der spanischen Mark. Die Omajaden in Damaskus waren von den Abbafiden gestrzt worden. Nur Abderrahman entkam und grndete in Cordova ein Kalifat. Die Emirs, welche ihn nicht anerkannten, vertrieben; so der von Saragossa. Karl, von diesem zu Hilse gerufen, ist siegreich, erobert Saragossa und Pampelona, mute aber wegen Emprung der Sachsen heimkehren. Uberfall der Nach-Hut im Thale Roncesvalles durch die Basken. Ro-lands Tod^). Spanische Mark zwischen Pyrenen und Ebro erst sper gegrndet. 79196 Krieg gegen die Avarcn. Grndung der Ost-mark. Die ruberischen Avaren hatten (788) bte Emprung des Herzogs Thassilo von Bayern untersttzt und machten den beabsichtigten Handelsweg2) nach dem griechischen Kaisertums unmglich. Karl entreit ihnen ihr Land bis zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte. 800 Karl wird am Weihnachtsseste von Papst Leo Iii. zum rmischen Kaiser gekrnt. Der aus Rom verjagte und groer Verbrechen angeklagte Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging nach Italien und setzte ihn wieder ein. nachdem er auf das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein-bar unerwartete Krnung in der Peterskirche, wodurch Karl der hchste Herrscher der Christenheit und Schirm-Herr der Kirche wurde. Dns rmische Reich als christ-liches Reich wieder hergestellt. Nach Bekriegung der Dnen (Normannen) im Norden und der Slaven^) im Osten des Reiches verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahre alt4). 814840 Ludwiq der Fromme. Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser teilte bald das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pippin und Ludwig, so da Lothar, der lteste, den grten Teil und die Kaiserwrde erhielt. Sein dadurch verkrzter Nesse Bernhard, König von Italien, emprte sich und wurde geblendet, so da er nach drei 1) Roland, Hauptheld der Karlssage. (Rolandslied des Pfaffen Konrad.) 2) Karl wollte den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zwischen Altmhl und Regnitz verbinden. Erst König Ludwig I. von Bayern hat diese Idee durch den Ludwigskanal verwirklicht. 3) Unterwerfung der Sorben und der Milzen in Brandenburg. 4) Beisetzung im Dome zu Aachen. Erffnung der Gruft durch Otto Iii., dann durch Friedrich Barbarossa.

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 111

1890 - Leipzig : Reichardt
- 111 Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums. Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.) 1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten. 1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas. v. Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe. Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti. 1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt). 2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. . 3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m . 4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.

5. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 163

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
von 476 bis 768 n. Chr. 163 sied lern und Nonnen an, welche abgeschieden von der Welt durch Selbstpeinignng ihrer Körper, durch die standhafteste Ertragung von Hunger, Durst, Kälte und Hitze die Luft und Sinnlichkeit der Welt von sich abzustreifrn und den Himmel zu gewinnen such- ten. Antoniuö (geb. zu Koma in Mittelägypten, geft. 356) berief sie zuerst zum gemeinschaftlichen Leben, und nach seinem Beispiele gründeten sein Schüler Hilarion und der Abt Pa- chomius mehrere Mönchs - und Nonnenklöster. Aus dem Oriente kam diese Lebensart nach dem Occidente, und Athanasius soll um 340 n. Chr. das erste Kloster zu Rom gestiftet haben. Von Italien ging die Liebe zum Mönchthum nach Gallien über, wo um 370 Martin von Tours mehrere Klöster gründete. Bald mehrten sich Zellen und Klöster vo-n atlantischen Meere bis zu Syriens Wüsten, von den schottischen Bergen bis zu Aethiopiens glühender Zone, da die gelehrtesten Männer der griechischen und lateinischen Kirche, wie Basilius der Große, aus Cäsarea (329 — 379), Gregor von Nazianz Cgeft. 389) und Gr e. gor von Rissa (geft. 394), Joh. Chrysostomus (gest. 407), Ambrosius (gest. 397), Hieronymus (gest. 420) und A n- gustin (gest. 420) für die Beförderung des Mönchslebens eifer- ten. Im Abendlande stellte Benedikt von Nursia (gest. 543) ein vollständiges System von Lebensregeln für Mönche auf und gründete das weltberühmte Kloster auf Monte Cassino. Chro- degang, Bischof von Metz, führte um daö Jahr 742 nach Au- gustins Regel das Zusammenleben mehrerer Priester ein, die, weil sie nach einer festgesetzten Regel (Kanon) lebten, Kanoniker ge- nannt wurden. Während des Basilius Ordensregel mit griechi- schem Rituale die herrschende im Orient wurde, breitete sich die des hl. Benedikt mit lateinischem Ritus über den ganzen Occi- dent aus. Der Profeß war anfangs freiwillig, und jeder konnte das Kloster wieder verlassen; seit Justinians Zeit aber entsagte jeder, der das Klostergelübde abgelegt hatte, auf immer der Welt und ihren Freuden. Für Alles, für Wort und Thal, für Speise und Trank, für Arbeit und Ruhe, selbst für Wachen und Schla- fen gab es die genauesten Vorschriften, und der llebertreter wurde hart bestraft. Gehorsam gegen das, was die Regeln oder die Obern geboten, galt als die erste Tugend. Kein Einzelner hatte ein 11*

6. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 395

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
395 von 1648 bis 1789 n. Chr. Die Unfälle dieses Krieges, welche, sowie den Krieg selbst, das Volk den Faktionen des Adels zuschrieb, und die dadurch gestei- gerte Finanznoch bewirkten, daß Karl Xi. (1660— 1697), einer der weisesten und edelsten Fürsten Schwedens, die der Krone ent- fremdeten Güter einziehen und die königliche Herrschaft unum- schränkt machen konnte. Allein nach seinem Tode veranlaßte die Unzufriedenheit des schwedischen und liefländischen Adels, welcher durch die Ginziehung der Krondomänen verarmt und einflußlos geworden war, sowie die Jugend Karls Xii. (1697 — 1718) ein Bündniß zwischen Rußland, Polen und Dänemark. Sie ge- dachten dem Jünglinge zu nehmen, was seine Vorfahren erworben hatten. So brach der große nordische Krieg (1700 — 1721) aus, in welchem der junge König ein großes militärisches Talent und ungemeine Energie des Charakters entwickelte, sich dabei aber mehr von seinen Leidenschaften, als von gesunder Ueberlegung regieren ließ. Zuerst zwang er den König von Dänemark im Frieden zu Travendal (18. Aug. 1700) jenem Bündnisse zu entsagen und den Herzog von Holstein-Gvttorp, Karls Schwager, zu entschädi- gen. Dann wandte er sich gegen Rußland, vernichtete dessen 80000 Mann starkes Heer bei Narwa (30. Nov. 1700) mit 18000 Schweden, verjagte hierauf das polnisch-sächsische Heer aus Liefland und drang unter neuen Siegen in Polen ein. Hier ließ er den Grafen Stanislaus Lescinsky zum Könige wählen und zwang durch einen Einfall in Sachsen dessen Chur- fürsten August im Frieden zu Altranstädt (24. Sept. 1706), dem Bündnisse mit Rußland und der Krone Polens zu entsagen. Unterdessen hatte der Czar von Rußland Eroberungen an der Ost- see gemacht und war in Polen eingedrungen. Karl vertrieb ihn aus diesem Lande und beschloß, trotz aller Gegenvorstellungen, nicht auf geradem Wege, sondern durch die Ukraine aus Moskau loszugehen, wurde aber von den überlegenen Russen bei Pul- tawa (1709) so entscheidend geschlagen, daß er nur mit wenigem Gefolge nach Bender in der Türkei entkam. Es gelang ihm die Pforte gegen Rußland zu bewaffnen, und Peter d. Gr. wurde am Pruth eingeschlossen; allein seine Gemahlin Katharina ver- schaffte ihm durch Bestechung des Großwcfirö gegen die Zurück-

7. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 448

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
448 Dritte Periode von 1789 n. Chr. suspendirter katholischer Priester ließ einen Brief, den er an den Bischof Arnold! gegen das Wallfahrten zum heiligen Rocke und gegen Reliquien-Verehrung überhaupt geschrieben hatte, be- kannt machen und stiftete, wie gleichzeitig der katholische Erpfar- rer Czerski zu Schneidemühl in Posen, eine „deutsch-katho- lische" Gemeinde zu Breslau, dergleichen bald auch in andern deutschen Städten, vorzüglich Preußens und Sachsens, gebildet wurden, über deren Fortbestehen die nächste Zukunft entscheiden dürfte. Nicht minder groß und mannigfaltig waren die Bewe- gungen in der protestantischen Kirche. Die seit 1817 in Preußen erstrebte Union der Lutheraner und Reformirten zur evangelischen Kirche fand bei mehrern Gemeinden so großen Widerstand, daß sie, besonders seit 1838, um derselben zu entgehen, nach Amerika auswanderten. Auch der Hang zum Mysticismus und Pietismus griff immer mehr um sich, während der Rationalismus die Pfei- ler des positiven Christenthumes niederzureißen suchte. Da berief Friedrich Wilhelm Iv. am 2. Juni 1846 eine Generalsynod^ nach Berlin, um durch dieselbe über nothwendkg gewordene Ver- besserungen in dem Cultuö, der Disciplin und Verfassung, sowie in der Lehre der evangelischen Kirche berathen zu lassen. Er ist es auch, welcher zur Vollendung des Cölner Doms, des groß- artigsten Werkes deutscher Baukunst, jährlich 50000 Thlr. bei- trägt und als Protektor den zahlreichen Vereinen vorsteht, welche durch Beiträge dieses Unternehmen unterstützen. In Bayern war durch das Ableben Karl Theodor's (16. Febr. 1799) die pfalzsulzbachische Linie erloschen und der seit 1777 unter Einem Fürsten vereinigte pfälzisch-bayerische Chur- staat an die pfa lzzw ei brück ische Linie gefallen. Sobald nun der jüngere Sprosse dieser Linie, der schon in frühester Jugend durch Herzensgüte sich auszeichnende Maximilian Joseph Iv. die Regierung angetreten hatte, erstand ein neues Leben in allen Zweigen der Staatsverwaltung. Er wußte, durch den Rath sei- nes Ministers Montgelas unterstützt, selbst unter den drohend- sten Gefahren nicht nur Bayerns Selbstständigkeit zu erhalten, sondern auch dasselbe durch weise Benützung der Zeitumstände und durch eine umsichtige Politik zum Range eines unabhängigen Königreiches zu erheben. Unermüdet war die Sorge des

8. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 186

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
186 Dritte Periode Meierhöfe Verordnungen mit der größten Vollständigkeit und Sach- kunde zu geben und zu bestimmen, wie viel auf seinen Meiereien von jeder Art der Hansthiere gehalten, wie das Bereiten des Bieres und Weines eingerichtet, wie Bienenzucht, Fischerei, Obst- und Pflanzenbau getrieben werden sollte. So war er auch hierin der Erste seiner Zeit, der oberste Landwirth seines Volkes. Ge- hüllt in Kleider, die von den Händen seiner Frau und seiner Töchter gewebt und gefertiget waren, lebte Karl, ein güiiger Va- ter, zärtlicher Gatte und großmüthiger Freund, einfach und mäßig. Als zwei seiner Söhne, Karl und Pipin, vor ihm starben, nahm er seinen Sohn Ludwig zum Mitregenten an und endigte bald darauf zu Aachen sein ruhmvolles Leben am 28. Jan. 814. Li. Das fränkische Reich unter «Karls Nachfolgern bis zur Thei- lung zu Verdun. Ludwig (814— 840) erbte nun das ganze fränkische Reich, mit Ausnahme Italiens, das nach Karls eigener Bestimmung an Bernhard, einen Sohn Pipins, fiel. Ludwig besaß zwar als Mensch und Fürst manche trefflichen Eigenschaften, die ihn des Beinamens „de6 Frommen" würdig machten; allein schon im Jahre 817, vielleicht mit dem Gefühle seiner Unfähigkeit, ein so ausgebreitetes Reich allein zu regieren, theilte er die fränkischen Länder unter seine damaligen drei Söhne, Lothar, Pipin und Ludwig, wobei Lothar den größten und besten Theil des Rei- ches und die Mitregentschaft im Kaiserthume erhielt. Er erklärte diese Einrichtung für unabänderlich und ließ sie von den Großen des Reiches beschwören. Der König Bernhard von Italien, welcher, als der Sohn des ältern Bruders von Ludwig, nähere Ansprüche auf die Kaiserwürde als Lothar zu haben glaubte, war mit dieser Anordnung unzufrieden und griff zu den Waffen, büßte aber seine Empörung mit dem Verlurste seines Gesichtes und Lan- des 818. In mehrern Provinzen entstanden Unruhen, die größte aber durch Ludwigs eigene Söhne, als er seinem, von der zweiten Gemahlin geboruen Sohne, Karl dem Kahlen, auf Kosten der andern Söhne bei einer neuen Theilung Alemannien, Rhätien und einen Theil von Burgund anwies. Von den Großen und selbst vom Volke verlassen, wurde er (830) der Gefangene seines

9. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 246

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
246 Vierte Periode wo er fast beständig residirte, ein Erzbisthum und eine Universität (1348), gründete mehrere andere Schulen und suchte auf jegliche Weise die Cultur des Landes zu heben. Nach Italien zog er (1354), um sich in Mailand die lombardische und in Nom die Kaiserkrone zu holen, und begnügte sich mit Geld, da er weder Ruhm noch Ehre einernten konnte? 1 Sein wichtigstes Verdienst um Deutschland ist das unter dem Namen der goldenen Bulle von ihm ein- geführte Reichsgrundgesetz (1356), worin die Form der Wahl und Krönung des Kaisers genauer bestimmt, Rang und Wahlrecht der -" Churfürsten geordnet, und ihr Rechtsverhältniß bei der Reichsre- gierung und als Territorialherren fest gestellt wurde. Das aus- schließende Wahlrecht wurde darin den Chursürsten von Mainz, Trier, Cöln, Böhmen, Pfalz, Sachsen-Wittenberg und Branden- burg bestätigt, und das Reichövikariat zwischen Pfalz und Sachsen getheiltg Um sich Gunst und Geld zu verschaffen, verkaufte er Freiheiten an Städte, Titel und Ehren an Jedermann und schuf den sogenannten Briefadel. Während das Wittelsbachischehaus sich durch die Theilung seiner Länder schwächte, suchte Karl durch jegliches Mittel seine Hausmacht zu vergrößern und gab Böhmen und Schlesien seinem ältesten Sohne Wenzeslaus, seinem Sohne Sigmund die von den Wittelsbachern erkaufte Mark Branden- burg, Johann aber das Fürstenthum Schweidnitz nebst Görlitz und der Lausitz und starb, nachdem er noch die Erwählung Wen- zels zum deutschen Könige durchgesetzt hatte (1378). Das schnelle Aufblühen der Städte hatte die Eifersucht der Fürsten und des Adels erregt; sie beneideten die Bürger um ihren Reichthum, während sie die Quelle desselben, den Handel, verach- teten. Die Bewohner der Städte, gewaltig durch Gold und kühn durch Freiheit, wichen aber weder dem Adel an Tapferkeit, noch den Fürst'.nhöfen an Glanz. Daraus entstanden zahllose, die öffentliche Wohlfahrt und Sicherheit zerstörende Fehden. Um daher ihren Handel sowohl als ihre Freiheiten gegen die Willkühr der Fürsten, die immer weiter nm sich griffen und ihre Erblande zu vergrößern suchten, so wie gegen den Uebermuth der Herren vom Adel zu schützen und größere Freiheiten sich zu erwerben, schlossen die Städte in Schwaben und am Rheine Bündnisse (1377 und 1381-, denen viele Fürsten, Bischöfe, Prälaten und Herren den Löwen-, St.

10. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 269

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
von 1096 bis 1500 n. Ehr. 269 Macht die königliche zu erweitern. Sie traten daher in einen Bund zusammen, der sich die Ligue für's Gemeinwohl Nannte. Ludwig Xi. wurde bei Montl'heri (1465) geschlagen und in dein Frieden von St. Maur zu Bewilligungen gezwungen, die er aber nur zum Theil oder gar nicht gewährte. Eben so wenig wurden die Bedingungen des schmachvollen Vertrages von Peronne (1468) vollständig erfüllt. Denn Karl der Kühne von Burgund war nicht der Mann, der mit festem Sinne ein Ziel verfolgte. Seine Kriege mit Lothringen und den Schweizern schwächten seine Macht und kosteten ihm sogar das Leben (1477). Ludwig zog sogleich das Herzogthum Burgund als heimgefallenes Lehen ein und vereinigte bald darauf auch Anjou, Maine, die Grafschaft Provence und Dauphine mit der Krone. Während er die nieder» Stände durch Abstellung mancher Bedrückungen, durch Beförderung des Handels, der Manufakturen, des Feld- und Weinbaues zu gewinnen wußte, ließ er den Adel, besonders seitdem er keinen mächtigen Großen mehr zu fürchten hatte, die ganze Härte eines Despoten fühlen. Er befestigte seine unumschränkte Macht vorzüglich dadurch, daß er das stehende Heer mit 6000 schweizerischen Miethtruppen ver- mehrte. Er starb unter kläglichen Gewissensqualen und nach ver- geblicher Erschöpfung aller Heilmittel der Kunst und des Aber- glaubens (1483). Sein Sohn und Nachfolger Karl Viii. (— 1498) brachte das einzige noch gebliebene große Kronlehen, die Bretagne, an sich, indem er Anna, die Erbin dieses Herzogthums, heirathete. Ein hierüber entstandener Krieg mit Maximilian von Oester- reich wurde dadurch beendigt, daß Karl in dem Frieden zu Senlis (1493) die Grafschaften Burgund und Artois an Maximilians Sohn herausgab. Durch den schönen Besitz von Bretagne abge- rundet und verstärkt, trat Frankreich nun bald als eine Macht ersten Ranges in Italien auf. vi. England. Bon Wilhelm des Eroberers Tod bis zur Vereini- gung der beiden Rosen. Nach Wilhelm des Eroberers Tod folgte desien zweitgebor- ncr Sohn Wilhelm Ii. oder Rothhaar (1087—1100) aus dem
   bis 10 von 13 weiter»  »»
13 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 13 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 0
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 3
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 3
28 0
29 0
30 0
31 5
32 0
33 0
34 2
35 1
36 0
37 0
38 0
39 0
40 1
41 0
42 1
43 0
44 0
45 1
46 4
47 4
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 1
4 2
5 0
6 0
7 18
8 4
9 9
10 0
11 0
12 0
13 0
14 1
15 0
16 7
17 14
18 1
19 0
20 13
21 2
22 0
23 2
24 0
25 3
26 1
27 0
28 0
29 0
30 1
31 0
32 0
33 0
34 20
35 0
36 0
37 19
38 7
39 0
40 0
41 10
42 1
43 3
44 8
45 2
46 3
47 0
48 1
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 3
57 0
58 4
59 0
60 1
61 0
62 0
63 0
64 3
65 6
66 0
67 4
68 6
69 4
70 0
71 0
72 1
73 6
74 13
75 0
76 0
77 0
78 5
79 0
80 2
81 0
82 0
83 26
84 0
85 18
86 25
87 0
88 2
89 4
90 5
91 0
92 9
93 0
94 2
95 2
96 19
97 1
98 17
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 6
5 3
6 4
7 8
8 2
9 7
10 6
11 0
12 0
13 0
14 1
15 4
16 15
17 0
18 2
19 13
20 0
21 0
22 4
23 0
24 7
25 2
26 2
27 10
28 0
29 4
30 0
31 5
32 0
33 18
34 1
35 0
36 0
37 3
38 0
39 2
40 2
41 0
42 0
43 0
44 3
45 8
46 2
47 3
48 26
49 5
50 0
51 0
52 2
53 1
54 3
55 5
56 3
57 2
58 5
59 8
60 1
61 3
62 6
63 1
64 9
65 2
66 0
67 4
68 0
69 0
70 0
71 1
72 2
73 9
74 5
75 1
76 2
77 4
78 2
79 6
80 8
81 14
82 0
83 4
84 0
85 8
86 2
87 1
88 9
89 1
90 0
91 4
92 0
93 2
94 0
95 0
96 0
97 2
98 5
99 0
100 4
101 0
102 0
103 9
104 4
105 1
106 1
107 3
108 2
109 4
110 2
111 0
112 0
113 1
114 1
115 5
116 0
117 0
118 7
119 3
120 4
121 0
122 0
123 0
124 1
125 0
126 5
127 17
128 13
129 1
130 1
131 4
132 5
133 3
134 8
135 0
136 21
137 0
138 6
139 0
140 1
141 0
142 3
143 4
144 1
145 5
146 6
147 2
148 3
149 1
150 3
151 0
152 1
153 1
154 3
155 1
156 2
157 2
158 2
159 4
160 1
161 0
162 3
163 3
164 0
165 21
166 4
167 0
168 0
169 1
170 0
171 5
172 5
173 14
174 1
175 27
176 1
177 28
178 1
179 6
180 2
181 5
182 9
183 12
184 4
185 2
186 18
187 7
188 8
189 17
190 0
191 10
192 6
193 5
194 7
195 1
196 0
197 5
198 0
199 1