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Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
147
Netzdistrict. s) Oestreich erhielt Ostgalizien,
Rußland den östlichen Theil von Litthauen.
1778—79 Der Bairische Erbfolgekrieg.
Beim Aussterben der wittelsbachischen Linie in
Bai er n besetzte Joseph dasselbe. Die Ansprüche, welche
Karl Theodor von der Pfalz (ältere wittelsb. Linie)
darauf hatte, wurden von Friedrich unterstützt, der im
Spätsommer 1778t) ein Heer nach Böhmen schickt,
welches zwar wegen Krankheiten bald wieder zurückging,
doch trat 1779 im Frieden zu Teschen der Kaiser
Joseph Baiern mit Ausnahme des Jnnviertels u) an Karl
Theodor ab.
1786 Friedrich der Große stirbt in Potsdam.,
17. Ang. Die Friedensjahre seiner Regierung widmete der große
König der inneren Wohlfahrt des Landes, besonders der
Gerechtigkeitspflege.v) Ausarbeitung des preußischen
.Landrechtes. (Carmer und Suarez.)
Friedrich starb an der Wassersucht auf dem Lieblings-
schlosse Sanssouci. Sein Grab in der Potsdamer
Garnisonkirche. Da er kinderlos war, folgte sein Reffe
1787—1797 Friedrich Wilhelm Ii.
Nicht ohne gute Eigenschaften aber von schwachem Eha-
rakter und genußsüchtig.
Im Kriege gegen die französische Republik (s. u.) un--
glücklich, verliert im Basler Frieden das linke Rhein-
ufer. Doch hatte er 1792 durch Aussterben der hohen-
zollernschen Markgrafen von Ansbach und Baireuth
diese Länder, erworben, w i Ferner erhielt Preußen bedeu-
tenden Zuwachs durch
1793 n. 95 Die zweite und die dritte Theilnng Polens.
Ende des Polenreiches.
Die Polen hatten 1781 ihren Staat durch eine neue Ver-
fassung x) zu kräftigen gesucht. Katharina ll. war dage-
gen und Friedrich Wilhelm schloß sich ihr an. Ver-
geblicher Widerstand der polnischen Patrioten unter K o s-
ciusko. Bei der zweiten Theilnng Polens 1793
nahm Rußland halb Litthauen, Preußen erhielt
s) Seitdem König „v o n " Preußen.
t) Daher von F. selbst scherzweise der Kartoffetkrieg genannt,
n) Das Gebiet zwischen Inn, Donau und Salza/
v) Beispiel seines gerechten Sinnes: Der.müller von Sanssouci.
w) A. ging 1805, B. nach der unglücklichen Schlacht bei Jena 1806
für Preußen wieder verloren, ebenso Neu Ostpreußen.
x) Polen sollte aushören, ein Wahlkönigthum zu sein und erbliche Kö-
nige ans dem sächsischen Knrhause erhalten.
10*
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Joseph Karl_Theodor Karl Friedrich Friedrich Joseph_Baiern Karl
Theodor Karl Friedrich_der_Große Friedrich Carmer Friedrich Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Katharina_ll Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
87
778 Krieg in Spanien. Grndung der spanischen Mark. Die Omajaden in Damaskus waren von den Abbafiden gestrzt worden. Nur Abderrahman entkam und grndete in Cordova ein Kalifat. Die Emirs, welche ihn nicht anerkannten, vertrieben; so der von Saragossa. Karl, von diesem zu Hilse gerufen, ist siegreich, erobert Saragossa und Pampelona, mute aber wegen Emprung der Sachsen heimkehren. Uberfall der Nach-Hut im Thale Roncesvalles durch die Basken. Ro-lands Tod^). Spanische Mark zwischen Pyrenen und Ebro erst sper gegrndet.
79196 Krieg gegen die Avarcn. Grndung der Ost-mark.
Die ruberischen Avaren hatten (788) bte Emprung des Herzogs Thassilo von Bayern untersttzt und machten den beabsichtigten Handelsweg2) nach dem griechischen Kaisertums unmglich. Karl entreit ihnen ihr Land bis zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte.
800 Karl wird am Weihnachtsseste von Papst Leo Iii. zum rmischen Kaiser gekrnt.
Der aus Rom verjagte und groer Verbrechen angeklagte Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging nach Italien und setzte ihn wieder ein. nachdem er auf das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein-bar unerwartete Krnung in der Peterskirche, wodurch Karl der hchste Herrscher der Christenheit und Schirm-Herr der Kirche wurde. Dns rmische Reich als christ-liches Reich wieder hergestellt.
Nach Bekriegung der Dnen (Normannen) im Norden und der Slaven^) im Osten des Reiches verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahre alt4).
814840 Ludwiq der Fromme.
Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser teilte bald das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pippin und Ludwig, so da Lothar, der lteste, den grten Teil und die Kaiserwrde erhielt. Sein dadurch verkrzter Nesse Bernhard, König von Italien, emprte sich und wurde geblendet, so da er nach drei
1) Roland, Hauptheld der Karlssage. (Rolandslied des Pfaffen Konrad.)
2) Karl wollte den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zwischen Altmhl und Regnitz verbinden. Erst König Ludwig I. von Bayern hat diese Idee durch den Ludwigskanal verwirklicht.
3) Unterwerfung der Sorben und der Milzen in Brandenburg.
4) Beisetzung im Dome zu Aachen. Erffnung der Gruft durch Otto Iii., dann durch Friedrich Barbarossa.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Thassilo_von_Bayern Thassilo Karl Karl Karl Karl Leo_Iii Leo Karls Karl Karl Karl Karl Lothar Pippin Ludwig Ludwig Lothar Bernhard Roland Konrad Konrad Karl Karl Ludwig_I._von_Bayern Ludwig_I. Otto Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa
- 111
Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums.
Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.)
1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen.
Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten.
1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer.
Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt.
1492 Entdeckung Amerikas. v.
Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe.
Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti.
1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt).
2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. .
3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m .
4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.
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Extrahierte Personennamen: Johann Johann Peter_Schsser Gutenberg Mohammed Konstantin_Xi Palologus Karl_der_Khne Karl Karl Karl Nancy Renatus_von_Lothringen Karl Nancy Karls Ludwig_Xi.1 Ludwig Karls_Tochter_Maria Karls Maria Friedrichs Maximilian Maximilian Christoph_Kolumbus Jsabella Ferdinands August Karl_Vii Karl Jeanne_d'arc Remy_tn Philipp Philipp Margarete Jsabella_von_Castll Ferdinand_von_Aragonien Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Gutenberg Mainz Mainz Italien Burgund Burgund Niederlande Bndnis Karls Burgund Frankreich Burgund Niederlande Amerikas Indien Afrika Portugal Spanien Haiti Lothringen Rouen Spanien Granada
von 476 bis 768 n. Chr. 163
sied lern und Nonnen an, welche abgeschieden von der Welt durch
Selbstpeinignng ihrer Körper, durch die standhafteste Ertragung
von Hunger, Durst, Kälte und Hitze die Luft und Sinnlichkeit
der Welt von sich abzustreifrn und den Himmel zu gewinnen such-
ten. Antoniuö (geb. zu Koma in Mittelägypten, geft. 356)
berief sie zuerst zum gemeinschaftlichen Leben, und nach seinem
Beispiele gründeten sein Schüler Hilarion und der Abt Pa-
chomius mehrere Mönchs - und Nonnenklöster. Aus dem Oriente
kam diese Lebensart nach dem Occidente, und Athanasius soll
um 340 n. Chr. das erste Kloster zu Rom gestiftet haben. Von
Italien ging die Liebe zum Mönchthum nach Gallien über, wo
um 370 Martin von Tours mehrere Klöster gründete. Bald
mehrten sich Zellen und Klöster vo-n atlantischen Meere bis zu
Syriens Wüsten, von den schottischen Bergen bis zu Aethiopiens
glühender Zone, da die gelehrtesten Männer der griechischen und
lateinischen Kirche, wie Basilius der Große, aus Cäsarea
(329 — 379), Gregor von Nazianz Cgeft. 389) und Gr e.
gor von Rissa (geft. 394), Joh. Chrysostomus (gest. 407),
Ambrosius (gest. 397), Hieronymus (gest. 420) und A n-
gustin (gest. 420) für die Beförderung des Mönchslebens eifer-
ten. Im Abendlande stellte Benedikt von Nursia (gest. 543)
ein vollständiges System von Lebensregeln für Mönche auf und
gründete das weltberühmte Kloster auf Monte Cassino. Chro-
degang, Bischof von Metz, führte um daö Jahr 742 nach Au-
gustins Regel das Zusammenleben mehrerer Priester ein, die, weil
sie nach einer festgesetzten Regel (Kanon) lebten, Kanoniker ge-
nannt wurden. Während des Basilius Ordensregel mit griechi-
schem Rituale die herrschende im Orient wurde, breitete sich die
des hl. Benedikt mit lateinischem Ritus über den ganzen Occi-
dent aus. Der Profeß war anfangs freiwillig, und jeder konnte
das Kloster wieder verlassen; seit Justinians Zeit aber entsagte
jeder, der das Klostergelübde abgelegt hatte, auf immer der Welt
und ihren Freuden. Für Alles, für Wort und Thal, für Speise
und Trank, für Arbeit und Ruhe, selbst für Wachen und Schla-
fen gab es die genauesten Vorschriften, und der llebertreter wurde
hart bestraft. Gehorsam gegen das, was die Regeln oder die
Obern geboten, galt als die erste Tugend. Kein Einzelner hatte ein
11*
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Hilarion 370_Martin_von_Tours Gregor_von_Nazianz_Cgeft Gregor Chrysostomus Benedikt_von_Nursia Metz
395
von 1648 bis 1789 n. Chr.
Die Unfälle dieses Krieges, welche, sowie den Krieg selbst, das
Volk den Faktionen des Adels zuschrieb, und die dadurch gestei-
gerte Finanznoch bewirkten, daß Karl Xi. (1660— 1697), einer
der weisesten und edelsten Fürsten Schwedens, die der Krone ent-
fremdeten Güter einziehen und die königliche Herrschaft unum-
schränkt machen konnte. Allein nach seinem Tode veranlaßte die
Unzufriedenheit des schwedischen und liefländischen Adels, welcher
durch die Ginziehung der Krondomänen verarmt und einflußlos
geworden war, sowie die Jugend Karls Xii. (1697 — 1718)
ein Bündniß zwischen Rußland, Polen und Dänemark. Sie ge-
dachten dem Jünglinge zu nehmen, was seine Vorfahren erworben
hatten. So brach der große nordische Krieg (1700 — 1721)
aus, in welchem der junge König ein großes militärisches Talent
und ungemeine Energie des Charakters entwickelte, sich dabei aber
mehr von seinen Leidenschaften, als von gesunder Ueberlegung
regieren ließ.
Zuerst zwang er den König von Dänemark im Frieden zu
Travendal (18. Aug. 1700) jenem Bündnisse zu entsagen und
den Herzog von Holstein-Gvttorp, Karls Schwager, zu entschädi-
gen. Dann wandte er sich gegen Rußland, vernichtete dessen
80000 Mann starkes Heer bei Narwa (30. Nov. 1700) mit
18000 Schweden, verjagte hierauf das polnisch-sächsische Heer
aus Liefland und drang unter neuen Siegen in Polen ein. Hier
ließ er den Grafen Stanislaus Lescinsky zum Könige
wählen und zwang durch einen Einfall in Sachsen dessen Chur-
fürsten August im Frieden zu Altranstädt (24. Sept. 1706),
dem Bündnisse mit Rußland und der Krone Polens zu entsagen.
Unterdessen hatte der Czar von Rußland Eroberungen an der Ost-
see gemacht und war in Polen eingedrungen. Karl vertrieb ihn
aus diesem Lande und beschloß, trotz aller Gegenvorstellungen,
nicht auf geradem Wege, sondern durch die Ukraine aus Moskau
loszugehen, wurde aber von den überlegenen Russen bei Pul-
tawa (1709) so entscheidend geschlagen, daß er nur mit wenigem
Gefolge nach Bender in der Türkei entkam. Es gelang ihm die
Pforte gegen Rußland zu bewaffnen, und Peter d. Gr. wurde
am Pruth eingeschlossen; allein seine Gemahlin Katharina ver-
schaffte ihm durch Bestechung des Großwcfirö gegen die Zurück-
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Extrahierte Personennamen: Karl_Xi Karl Karls Karls_Schwager Karls Stanislaus_Lescinsky August Karl Bender Peter_d Katharina
448
Dritte Periode von 1789 n. Chr.
suspendirter katholischer Priester ließ einen Brief, den er an den
Bischof Arnold! gegen das Wallfahrten zum heiligen Rocke
und gegen Reliquien-Verehrung überhaupt geschrieben hatte, be-
kannt machen und stiftete, wie gleichzeitig der katholische Erpfar-
rer Czerski zu Schneidemühl in Posen, eine „deutsch-katho-
lische" Gemeinde zu Breslau, dergleichen bald auch in andern
deutschen Städten, vorzüglich Preußens und Sachsens, gebildet
wurden, über deren Fortbestehen die nächste Zukunft entscheiden
dürfte. Nicht minder groß und mannigfaltig waren die Bewe-
gungen in der protestantischen Kirche. Die seit 1817 in Preußen
erstrebte Union der Lutheraner und Reformirten zur evangelischen
Kirche fand bei mehrern Gemeinden so großen Widerstand, daß
sie, besonders seit 1838, um derselben zu entgehen, nach Amerika
auswanderten. Auch der Hang zum Mysticismus und Pietismus
griff immer mehr um sich, während der Rationalismus die Pfei-
ler des positiven Christenthumes niederzureißen suchte. Da berief
Friedrich Wilhelm Iv. am 2. Juni 1846 eine Generalsynod^
nach Berlin, um durch dieselbe über nothwendkg gewordene Ver-
besserungen in dem Cultuö, der Disciplin und Verfassung, sowie
in der Lehre der evangelischen Kirche berathen zu lassen. Er ist
es auch, welcher zur Vollendung des Cölner Doms, des groß-
artigsten Werkes deutscher Baukunst, jährlich 50000 Thlr. bei-
trägt und als Protektor den zahlreichen Vereinen vorsteht, welche
durch Beiträge dieses Unternehmen unterstützen.
In Bayern war durch das Ableben Karl Theodor's
(16. Febr. 1799) die pfalzsulzbachische Linie erloschen und der
seit 1777 unter Einem Fürsten vereinigte pfälzisch-bayerische Chur-
staat an die pfa lzzw ei brück ische Linie gefallen. Sobald nun
der jüngere Sprosse dieser Linie, der schon in frühester Jugend
durch Herzensgüte sich auszeichnende Maximilian Joseph Iv.
die Regierung angetreten hatte, erstand ein neues Leben in allen
Zweigen der Staatsverwaltung. Er wußte, durch den Rath sei-
nes Ministers Montgelas unterstützt, selbst unter den drohend-
sten Gefahren nicht nur Bayerns Selbstständigkeit zu erhalten,
sondern auch dasselbe durch weise Benützung der Zeitumstände
und durch eine umsichtige Politik zum Range eines unabhängigen
Königreiches zu erheben. Unermüdet war die Sorge des
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Karl_Theodor's Karl Maximilian_Joseph_Iv Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Posen Breslau Sachsens Amerika Berlin Cölner_Doms Bayern Bayerns
186
Dritte Periode
Meierhöfe Verordnungen mit der größten Vollständigkeit und Sach-
kunde zu geben und zu bestimmen, wie viel auf seinen Meiereien
von jeder Art der Hansthiere gehalten, wie das Bereiten des
Bieres und Weines eingerichtet, wie Bienenzucht, Fischerei, Obst-
und Pflanzenbau getrieben werden sollte. So war er auch hierin
der Erste seiner Zeit, der oberste Landwirth seines Volkes. Ge-
hüllt in Kleider, die von den Händen seiner Frau und seiner
Töchter gewebt und gefertiget waren, lebte Karl, ein güiiger Va-
ter, zärtlicher Gatte und großmüthiger Freund, einfach und mäßig.
Als zwei seiner Söhne, Karl und Pipin, vor ihm starben,
nahm er seinen Sohn Ludwig zum Mitregenten an und endigte
bald darauf zu Aachen sein ruhmvolles Leben am 28. Jan. 814.
Li. Das fränkische Reich unter «Karls Nachfolgern bis zur Thei-
lung zu Verdun.
Ludwig (814— 840) erbte nun das ganze fränkische Reich,
mit Ausnahme Italiens, das nach Karls eigener Bestimmung an
Bernhard, einen Sohn Pipins, fiel. Ludwig besaß zwar als
Mensch und Fürst manche trefflichen Eigenschaften, die ihn des
Beinamens „de6 Frommen" würdig machten; allein schon im
Jahre 817, vielleicht mit dem Gefühle seiner Unfähigkeit, ein so
ausgebreitetes Reich allein zu regieren, theilte er die fränkischen
Länder unter seine damaligen drei Söhne, Lothar, Pipin und
Ludwig, wobei Lothar den größten und besten Theil des Rei-
ches und die Mitregentschaft im Kaiserthume erhielt. Er erklärte
diese Einrichtung für unabänderlich und ließ sie von den Großen
des Reiches beschwören. Der König Bernhard von Italien,
welcher, als der Sohn des ältern Bruders von Ludwig, nähere
Ansprüche auf die Kaiserwürde als Lothar zu haben glaubte, war
mit dieser Anordnung unzufrieden und griff zu den Waffen, büßte
aber seine Empörung mit dem Verlurste seines Gesichtes und Lan-
des 818. In mehrern Provinzen entstanden Unruhen, die größte
aber durch Ludwigs eigene Söhne, als er seinem, von der zweiten
Gemahlin geboruen Sohne, Karl dem Kahlen, auf Kosten
der andern Söhne bei einer neuen Theilung Alemannien, Rhätien
und einen Theil von Burgund anwies. Von den Großen und
selbst vom Volke verlassen, wurde er (830) der Gefangene seines
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Ludwig Ludwig Ludwig_( Ludwig Karls Bernhard Ludwig Ludwig Lothar Ludwig Ludwig Lothar Bernhard_von_Italien Ludwig Ludwig Ludwigs Karl_dem_Kahlen Karl
Extrahierte Ortsnamen: Aachen Verdun Italiens Karls Rhätien Burgund
246
Vierte Periode
wo er fast beständig residirte, ein Erzbisthum und eine Universität
(1348), gründete mehrere andere Schulen und suchte auf jegliche
Weise die Cultur des Landes zu heben. Nach Italien zog er (1354),
um sich in Mailand die lombardische und in Nom die Kaiserkrone
zu holen, und begnügte sich mit Geld, da er weder Ruhm noch
Ehre einernten konnte? 1 Sein wichtigstes Verdienst um Deutschland
ist das unter dem Namen der goldenen Bulle von ihm ein-
geführte Reichsgrundgesetz (1356), worin die Form der Wahl und
Krönung des Kaisers genauer bestimmt, Rang und Wahlrecht der
-" Churfürsten geordnet, und ihr Rechtsverhältniß bei der Reichsre-
gierung und als Territorialherren fest gestellt wurde. Das aus-
schließende Wahlrecht wurde darin den Chursürsten von Mainz,
Trier, Cöln, Böhmen, Pfalz, Sachsen-Wittenberg und Branden-
burg bestätigt, und das Reichövikariat zwischen Pfalz und Sachsen
getheiltg Um sich Gunst und Geld zu verschaffen, verkaufte er
Freiheiten an Städte, Titel und Ehren an Jedermann und schuf
den sogenannten Briefadel. Während das Wittelsbachischehaus
sich durch die Theilung seiner Länder schwächte, suchte Karl durch
jegliches Mittel seine Hausmacht zu vergrößern und gab Böhmen
und Schlesien seinem ältesten Sohne Wenzeslaus, seinem Sohne
Sigmund die von den Wittelsbachern erkaufte Mark Branden-
burg, Johann aber das Fürstenthum Schweidnitz nebst Görlitz
und der Lausitz und starb, nachdem er noch die Erwählung Wen-
zels zum deutschen Könige durchgesetzt hatte (1378).
Das schnelle Aufblühen der Städte hatte die Eifersucht der
Fürsten und des Adels erregt; sie beneideten die Bürger um ihren
Reichthum, während sie die Quelle desselben, den Handel, verach-
teten. Die Bewohner der Städte, gewaltig durch Gold und kühn
durch Freiheit, wichen aber weder dem Adel an Tapferkeit, noch den
Fürst'.nhöfen an Glanz. Daraus entstanden zahllose, die öffentliche
Wohlfahrt und Sicherheit zerstörende Fehden. Um daher ihren
Handel sowohl als ihre Freiheiten gegen die Willkühr der Fürsten,
die immer weiter nm sich griffen und ihre Erblande zu vergrößern
suchten, so wie gegen den Uebermuth der Herren vom Adel zu
schützen und größere Freiheiten sich zu erwerben, schlossen die Städte
in Schwaben und am Rheine Bündnisse (1377 und 1381-, denen
viele Fürsten, Bischöfe, Prälaten und Herren den Löwen-, St.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Wenzeslaus Johann
von 1096 bis 1500 n. Ehr.
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Macht die königliche zu erweitern. Sie traten daher in einen Bund
zusammen, der sich die Ligue für's Gemeinwohl Nannte.
Ludwig Xi. wurde bei Montl'heri (1465) geschlagen und in dein
Frieden von St. Maur zu Bewilligungen gezwungen, die er aber
nur zum Theil oder gar nicht gewährte. Eben so wenig wurden
die Bedingungen des schmachvollen Vertrages von Peronne (1468)
vollständig erfüllt. Denn Karl der Kühne von Burgund war nicht
der Mann, der mit festem Sinne ein Ziel verfolgte. Seine Kriege
mit Lothringen und den Schweizern schwächten seine Macht und
kosteten ihm sogar das Leben (1477). Ludwig zog sogleich das
Herzogthum Burgund als heimgefallenes Lehen ein und vereinigte
bald darauf auch Anjou, Maine, die Grafschaft Provence und
Dauphine mit der Krone. Während er die nieder» Stände durch
Abstellung mancher Bedrückungen, durch Beförderung des Handels,
der Manufakturen, des Feld- und Weinbaues zu gewinnen wußte,
ließ er den Adel, besonders seitdem er keinen mächtigen Großen
mehr zu fürchten hatte, die ganze Härte eines Despoten fühlen.
Er befestigte seine unumschränkte Macht vorzüglich dadurch, daß
er das stehende Heer mit 6000 schweizerischen Miethtruppen ver-
mehrte. Er starb unter kläglichen Gewissensqualen und nach ver-
geblicher Erschöpfung aller Heilmittel der Kunst und des Aber-
glaubens (1483).
Sein Sohn und Nachfolger Karl Viii. (— 1498) brachte
das einzige noch gebliebene große Kronlehen, die Bretagne, an
sich, indem er Anna, die Erbin dieses Herzogthums, heirathete.
Ein hierüber entstandener Krieg mit Maximilian von Oester-
reich wurde dadurch beendigt, daß Karl in dem Frieden zu Senlis
(1493) die Grafschaften Burgund und Artois an Maximilians
Sohn herausgab. Durch den schönen Besitz von Bretagne abge-
rundet und verstärkt, trat Frankreich nun bald als eine Macht
ersten Ranges in Italien auf.
vi. England.
Bon Wilhelm des Eroberers Tod bis zur Vereini-
gung der beiden Rosen.
Nach Wilhelm des Eroberers Tod folgte desien zweitgebor-
ncr Sohn Wilhelm Ii. oder Rothhaar (1087—1100) aus dem
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xi Ludwig Karl_der_Kühne_von_Burgund Karl Ludwig Ludwig Karl_Viii Karl Anna Maximilian_von_Oester- Maximilian Karl Karl Maximilians Wilhelm Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Burgund Maine Bretagne Burgund Maximilians Bretagne Frankreich Italien England