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Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
46 Vorläufiger Begriff
unterstützte Perikles. Pythagoras wurde der Stif-
ter der italischen Philosophen-Secte. Der weise
Sokrates trug eine bessere Religion und Moral vor;
sein Schüler Placo war ein glücklicher Lehrer vieler
Griechen. Herodocus wurde der Vater der Ge-
schichte, und Hippokrates der Arzneykunde. Die
Dichtkunst kam durch den Sophokles und andere
zu einer großen Vollkommenheit. Allein eben diese
Griechen schwächten sich bald selbst durch Zwietracht
und Kriege, so daß Philipp, König von Macedo-
nien, sie desto leichter ihrer Freyheit berauben konnte.
Indessen hoben die Römer die königliche Regie-
rung bey sich auf, und übertrugen Eonftstn, auch
andern obrigkeitlichen Personen, die höchste, aber ein-
geschränkte Gewalt. Aus Griechenland holten sie
sich Gesetze. Mit den italienischen Völkern führten
sie fast beständige und siegreiche Kriege. Ein Theil
der Juden kehrte im Anfänge dieses Zeitraums aus
dem babylonischen Reiche in ihr Vaterland zurück;
daselbst hatten sie an Esdra einen Wiederhersteller
ihres Gottesdienstes und ihres Staates, welche linter
persischer Botmäßigkeit fortdauerten. So brachte auch
Confueius (Kougfutzee) zu diesen Zeiten die noch
herrschende' Religion von Sina, dessen Geschichte
nun erst zuverläßig wird, zuerst in Aufnahme.
Sechster Z eitr au m.
2- d. W. Von Alexander bis auf Christus, oder
3648*398;. von der makedonischen Herrschaft in drey
Welttheilen bis zum Ursprünge des Christenthums.
Er begreift beynahe die letzten viertbalbhundert
Jahre vor Christus in sich. Der macedonische Held
Alexander eroberte nun das persische Reich unter dem
Darius Codomannus, und dazu noch andere Län-
der in Asien, wie auch Aegypten; erhielt die Griechen
in der Abhängigkeit, und machte zugleich ihre Künste
weit
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TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Sina Alexander Alexander Christus Alexander Alexander Darius_Codomannus Darius
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Christenthums Asien
Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
300
Weltgeschichte. Zweyter Haüpttheil.
I. n. C. G. an die heiligen Derter, wo Jesus haupt-
1096 15^0. sein Leben unter den Menschen
zugebracht hatte, wo er gestorben und begraben war,
welche bald nach Konstantins des Großen Zeiten ihren
Anfang genommen hatten, und wodurch man Gott ei-
nen Dienst zu thun glaubte, waren immer beschwerli-
cher und gefährlicher geworden, seitdem Palästina und
die angränzenden Länder in die Gewalt- der Araber
und Türken gerathen waren. Das Mitleiden der eu-
ropäischen Christen gegen ihre Glaubensgenosten in die-
fen asiatischen Gegenden wurde zuerst durch den franzö-
sischen Einsiedler Peter, noch mehr aber durch den
Pabst Urban den zweyten, rege gemacht, so daß die-
ser einige hundert tausend Menschen, meistentheils aus
3- 1096 Frankreich und Lothringen, beredete, wi-
der jene mahomedanischen Völker zu ziehen, um ihnen
das gelobte Land zu entreißen. Sie gaben vor, daß
sie die Ehre des Kreuzes Christi gegen die Ungläubigen
retten wollten, und bezeichneten deßwegen ihre Kleider
mit Kreuzen von allerlei) Farben. Daher kam der Na-
me der Kreuzzüge und der Kreuzsoldaten. Ihr vor-
nehmster und bester Feldherr war Gottfried von Bouil-
lon, Herzog voii Nieder-Lothringen. Unter dessen
Anführung vertrieben sie die Türken und 'Araber aus
,099. einem Theile von Kleinasien, Syrien und
Palästina, und nahmen endlich auch Jerusalem weg,
zu dessen Könige der Herzog von Lothringen gekrönt
wurde.
welche einen Iii. Aber ungeachtet eines so glückli-
unglück!ichen chm Anfangs konnte diese Unternehmung
Ausgang neh. j^och keinen dauerhaften Fortgang ha-
den. Diejenigen, welche daran Antheil
nah-
3. War die Fortsetzung dieser Feldzüge so glücklich als ihr
Anfang? — Und warum nicht? — Was hinderte ihren
- " Fort,
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Extrahierte Personennamen: C. Jesus Peter Urban Gottfried_von_Bouil-
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Lothringen Nieder-Lothringen Kleinasien Syrien Palästina Lothringen
Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Zweyter Zeitraum. Von Noah bis Moses. 71
I- d. W. 500 Schuhe hoch sind, auf Felsen der Na-
1657-2452. (lil.. Witterling, Barbarei und Zeit haben
fte noch nicht bezwungen. Aber Memphis selbst ist
so zerstört, daß inan nicht einmal seinen alten Platz
zuverlässig kennt. Erst im loten Jahrhundert nach Chri-
stus baueten die Fatimiten in ihrer Gegend Kabira.
In. In Niederägyten oder Delta, worin 'Anfangs
die Städte On oder Heliopolrs, Danis, nebst vie-
len andern, nachher das reiche imt> prächtige Alexan-
dria waren.
Die Aegyptier sind ursprünglich Aethiopier, die
aus Nubien über das Gebirge, wo cs sich in zwey
große Arme theilt, und wo die Wasserfalle des Nils'
sind, und wo das erste Korn gefunden seyn soll,
herabgekommen waren. Sie hatten schon Gesetze,
Sitten, Schrift, eine Art von Religion und Prie-
ster mitgebracht. Die Höhlen ihrer wilden Vorfah-
ren wurden nun die Modelle ihrer Häuser, der Sy-
ringen (Sakristeyen) ihrer Priester, uyd der Lehrsäle
des Orpheus und Pylbagoras. Sie sind uns un-
streitig das bekannte älteste, durch einen hohen Grad
von Kultur verfeinerte Volk der Welt, das weiseste
unter allen Völkern, (wie sogar die Priester des del-
phischen Apolls eingestanden) Lehrer der Hebräer und
Griechen, schon groß und sehr kultivirt, da Grie-
chenland und ganz Europa noch mit Wäldern bedeckt
war, unter deren Schatten einzelne Wilde Eicheln
aßen. Vorzüglich drey Dinge machen dieses an Ge-
stalt, Farbe und Gemüthsart einzige Voss welthi-
storisch: I. ihre Kultur und Weisheit , welcher die
Hebräer die ihrige zum Theil, und die Griechen ganz
zu danken haben; Ii. die von ihrem periodisch aus-
tretenden Nil zuerst erzeugte Pest, die schon so viele
Verwüstung unter dem menschlichen Geschlechte, be-
sonders im I4ten Jahrhunderte, angerichtet hat;
Iii. die Asceten, Eremiten und Mönche, deren im
4ten
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Ortsnamen: Memphis Chri- Niederägyten Nubien Europa
Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Sechster Zeitraum. Von Alexander bis Christus. Lvz
I. d. W. derungen vsr. Nur auf eine kurze Zeit
3648-Z98z. tvgre;; ße aus der persischen Oberherrschaft
Nach;66->. in die Gewalt deö macedonischen Alexan-
ders übergegangen. Nach seinem Tode geriethcn sie
unter die Botmäßigkeit der Ptolemäer in Aegypten,
deren erster gegen drey tausend Juden nach Ae-
gypten gefangen fortführte, wo sie sich nach und nach,
besonders zu Alexandrien, sehr vermehrten, und
große Rechte erhielten. Einige unter diesen griechisch
redenden Juden zu Alexandrien übersetzten auf Be-
fehl des Königs Ptolemäus Pbiladclphus ihre hei-
ligen Bücher in die griechische Sprache, damit sie
in seiner dortigen Büchersammlung nröchten aufbehal-
ten werden können. Und diese Uebersetzung hat die
jüdische Religion und Geschichte unter den heidnischen
Völkern, bey welchen jetzt die griechische Sprache sehr
üblich war, vorzüglich bekannt gemacht. Nach eini-
ger Zeit machte sich der benachbarte syrische König
Antrocbus der Große zum Herrn von Palästina.
Die jüdischen Hohenpriester fingen bald darauf
an, ihre ansehnliche Würde und Regierung durch La-
ster zu entehren.
Sie werde« Xxvii. Als aber der syrische Antis-
uuker den Ephiphams die Juden zwingen wotl-
Makkabaern ^ ^ heidnische Religion anzunehmen, er-
' 1 ' griffen sie, unter der Anführung einer hel-
denmüthigen Familie, der Ehasmonäer, welche nach-
mals die Makkabäer genannt wurden, die Waffen
gegen die Syrer. Matatbias, sein Sohn Judas,
Jonathan, Simon und Johannes Hircanus
waren die Helden deö gedachten Geschlechts, welche
ihr
97. Was gab Gelegenheit, daß die Juden sich der Herrschaft der
syrischen Könige entzogen? — Wie heißt die tapfere jüdische
Familie, unter deren Anführung solches geschah? — Welches
waren die vornehmsten makkabaischen Helden?— Erweiterten
sie auch ihr Land durch Eroberungen? —* Welcher unter »V
u-en nahm den königliche» Titel an?
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Extrahierte Personennamen: Alexander_bis_Christus Alexander Palästina Judas Jonathan Simon Johannes_Hircanus
Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Erster Zeitraum. Christus bis Theodosiusu.s.w. 217
I, n. C. G. Vi» Bald nach den Zeiten der Apostel
1; 400. enfbteiien sich verschiedene Christen nran-
chcr unerlaubten Lebensarten, um sich in
entstanden"» Gottseligkeit glücklicher zu üben, und
Irrlehren hießen davon stiscecen. Andere traten nicht
allzeit rein nur in ihre Fußstapfen, sondern brachten
erhalten. auch ihr Leben unter mancherley Andachts-
übungen in Wüsteneyen zu, wovon sie Eremiten oder
Einsiedler genannt wurden. Endlich verband sich ei-
ne Anzahl dieser Christen zu gemeinschaftlichen Re-
geln und Wohnungen; diese bekamen den Namen der
Mönche. Es gab aber auch viele Jrrlehrer unter
den Christen, deren Religion sie mit den seltsamsten,
oft sehr ungereimten Meinungen vermischten und ver-
drehten. Aber doch erhielt sich dieselbe, im Ganzen
genommen, bey den meisten Christen in ihrer Lauter-
keit, weil man ihre sicherste Quelle, das Wort Got-
tes, nicht verließ« Al6 aber ihre Bekenner, nach
dem Jahr 312, unter Konstantin dem Großen,
völlige Ruhe, nebst den vorzüglichsten Freybeiten
und Rechten, im römischen Reiche erlangt hatten,
entfernten sich viele von dem Beyspiele der altern
Christen. Dem Einfachen des Gottesdienstes wurde
durch zuviel Pracht und Ceremonien geschadet.
Mancherley Aberglaube, oder die Verwandlung der
christlichen Frömmigkeit lind Tugend in eine Menge
kleiner, spielender, Gottes nicht ganz würdiger An-
dachtsbezeigungen, auch anderer, der Hoheit des Chri-
stenthums unanständiger Begriffe, schlich sich hin und
wieder
9. Was für eine Art vvn Christen bildete sich bald nach den ¿Sri?
ten der Apostel? — Wodurch unterschieden sie sich von an-
der», und warum hießen sie Afreten? — Gab cs mehr als
eine Art von Afecten? — Was für eine Art derselben bekam
den Namen der Eremiten? und was noch für eine andere den
Namen der Mönche? — Standen nicht auch bald Jrrlehrer
unter den Menschen auf? und was thaten sie? — Warum
erhielt sich aber dessen ungeachtet die Religion im Ganzen ge-
nommen, in ihrer Lauterkeit? — Was war ihr einigermaßen
nachrheilig?
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
3. Makedonien.
Ts
hatte, bestehend, und es entwickelte sich daraus eine neue Art
von Cnltur, die den Charakter des folgenden Zeitraums bil-
det. (Schlosser, Welt-Geschichte für das deutsche Volk.
1!. S. 407.)
Das griechische Leben ist von einem Jüngling eröffnet,
von dem andern beschlossen worden. Achilles, der poetische
Jüngling, hat das griechische Leben aufgeschlossen, und Alerander
der Große, der wirkliche Jüngling, hat es zu Ende geführt.
In beiden zeigt sich die schönste, freieste Individualität: beide
erscheinen im Kampf gegen Asien; Achilles als Hauptfigur im
Nationalunternehmen der Griechen gegen Troja, wo diese zuerst
als Gcsammtheit auftreten; Alerander, der sich als Nachbild
des Achilles an die Spitze der Griechen stellt, und die Rache,
welche Asien zugeschworen war, erfüllte. (Hegel, Philosophie
der Geschichte. S. 232.)
Alerander: Die Griechen scheinen unter den Macedo-
niern wie Halbgötter unter Thieren umherzuwandeln.
Euclid zu Ptolemäus Soter: Zur Geometrie gibt es
keinen besondern Weg für Könige.
1. Maccb. 1, 4—7.: Und hat sich niemand wider ihn
(Alerander) setzen dürfen; und hatte ein gewaltig gutes Kriegs-
volk. Da er nun die Königreiche innen hatte, ward er stolz
und fiel in Krankheit. Da er aber merkte, daß er sterben
würde, forderte er zu sich seine Fürsten, die mit ihm von Ju-
gend auf erzogen waren, und setzte sie zu Hauptleuten über die
Länder bei seinem Leben.
1. Maccb. 1,10.: Und sie machten sich alle zu Königen
und regierten sie und ihre Nachkommen lange Zeit. Und sind
große Kriege zwischen ihnen gewesen, und ist allenthalben in
der ganzen Welt viel Jammers geworden.
1. Maccb. 1, 43.: Und Antiochus (der Edle) ließ ein Antiochuö Ih.
Gebot ausgehen durch sein ganzes Königreich, daß alle Völker 200.
zugleich einerlei Gottesdienst halten sollten. (Vgl. 2. Maccb. 5. f.)
1. Maccb. 2, 19.: Da sprach Matathias frei heraus: Wenn Maecabäer.
schon alle Länder Antiochv gehorsam wären und jedermann 107—139.
abficle von seiner Väter Gesetz und willigten in des Königs
Gebot; so wollen doch ich und meine Söhne und Brüder nicht
vom Gesetz unsrer Väter abfallen.
Nun erwarb Rom die Oberherrschaft der gesitteten Welt,
und behielt sie, bis die römischen Sitten so schlecht wie die
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13
sie schon in den vorhergehenden Tagen die Hinrichtung der Märtyrer hatte
ansehen müssen. Man wollte die beiden Gefangenen nöthigen, bei den
Götzenbildern zu schwören, und rechnete ans die Jugend des Einen und ans
das Geschlecht der Andern. Beide weigerten sich, zu gehorchen. Das wü-
thende Volk wollte, daß man an ihnen alle Arten von Qualen erschöpfe.
Pontieus, so hieß der Jüngling, starb freudig. Nun kam die Reihe
an Blandina. Sie wurde gepeitscht, von den Thieren zerrissen und auf den
heißen Stuhl gesetzt, hieraus in ein Netz gewickelt und einem wilden Stier
vorgeworsen, der sie ganz zerdrückt in die Luft warf. Zuletzt erwürgte man
sie. Die Heiden selber staunten über so viel Muth; sie bekannten, daß unter
ihnen niemals ein Weib gewesen, das eine so seltsame und lange Reihe von
Martern erlitten hätte.
So groß waren die Qualen, welche unter dem Tyrann Marens Aurelius
über diese Gemeinden des Herrn hereinbrachen. Die wenigen Uebriggeblie-
benen sammelte der ehrwürdige Bischof Jrenäus von Lyon, ein Schüler
des Polykarpus, unter seinen Hirtenstab.
Nach Marcus Aurelius war gegen 80 Jahre lang das Schicksal der
Christen schwankend; sie wurden von einigen Kaisern geduldet oder selbst be-
günstigt, von andern verfolgt. Am heftigsten war die Verfolgung unter
Septimns Severus (um 200). Nach ihm hatten die Christen längere
Zeit Ruhe; weil aber in der Kirche Unlauterkeit in der Gesinnung und im
Wandel bei Geistlichen und Laien einriß, so schickte der Herr ein neues Län-
ternngsfeuer unter den Kaisern De eins und Valerian um das Jahr 250.
7. Cyprian, Bischof von Karthago (p 258). Er war der Sohn eines
vornehmen Heiden zu Karthago. *) Nach der Sitte seiner Zeit wurde er ein
Lehrer der Redekunst in seiner Vaterstadt. Aber er sollte ein Werkzeug in
der Hand des Herrn werden, das reichen Segen schaffte. Der fromme Pres-
byter Cäcilius bekehrte und taufte ihn. Cyprian bezeugte bald dnrch
Werke barmherziger Bruderliebe die Innigkeit und Tiefe seines Glaubens.
Seine Güter verkaufte er, und der Erlös gehörte den Armen seiner Gemeinde.
Durch das Gelübde der Keuschheit weihete er sein Leben völlig dem Dienste
des Herrn. Die Christen liebten ihn innig, wählten ihn zum Presbyter und
bald darauf zum Bischof. Nur gezwungen nahm er dies hohe Amt an, ver-
waltete es aber mit großer Treue bis an feinen Tod.
Seit einer langen Reihe von Jahren hatte die christliche Kirche äußere
Ruhe gehabt. Sie hatte sich in dieser Zeit weit ausgebreitet, so daß die Ge-
meinde in Karthago allein an 20,000 Christen zählte; aber es war vielfach
fleischliche Sicherheit und Weltsinn eingerissen, wovon selbst Bischöfe nicht
ganz frei waren.
Wie ein Feuer der Läuterung brach daher plötzlich eine neue Verfolgung
unter Kaiser De eins im Jahre 250 herein, so gewaltig und ausgedehnt, wie
keine vorher oder nachher. Cyprian selbst erkannte darin ein Strafgericht
Gottes. Der heidnische Pöbel verlangte, daß der Bischof den Löwen vorge-
worfen werden solle. Cyprian hielt es für gut, sich für jetzt seinen Feinden
noch nicht preiszugeben, und fand Gelegenheit, zu entfliehen. In herzlichen
)) Karthago lag auf der Nordküste von Afrika in der Gegend des hcntigen
Tunis.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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26
3. Johannes Chrysostomus. Sein Vater, ein Kriegsoberster, srarb
frühzeitig; seine fromme Mutter, Anthusa, widmete sich von jetzt ab ganz
der Erziehung ihres Sohnes. Von ihr lernte er innige Liebe zu Gottes Wort,
dem das junge Herz sich mit ganzer Freudigkeit öffnete. Dabei versäumte sie
seine wissenschaftliche Ausbildung nicht. Als er in die Jünglingsjahre trat,
studirte er nach Landessitte die alten griechischen Schriftsteller mit vielem Er-
folge. Bald zeichnete sich Johannes durch große Beredtsamkeit aus, daher
ihm die Nachwelt den Beinamen Chrysostomus (Goldmund) gab. Er
bekleidete schon früh das Amt eines Rechtsanwaltes. Doch das öffentliche,
wüste Treiben seiner Zeit widerstand ihm bald, daher er sich in die Einsamkeit
zurückzog, wo er drei Jahre lang im Umgänge mit christlichen Freunden lebte,
sich im Christenthume mit vielem Fleiß unterrichtete und die heilige Taufe
empfing. Das einsame Leben der Mönche mit seinen christlichen Uebungen
gefiel ihm besonders, und er gedachte, auch Mönch zu werden. Nur die Bitten
seiner Mutter, die den geliebten Sohn nicht von ihrer Seite lassen wollte,
bestimmten ihn, von diesem Gedanken abzulassen. Auf den Wunsch des
Bischofs feiner Vaterstadt übernahm er das Amt eines Vorlesers bei dessen
Gemeinde. Obwohl er durch seine Kenntnisse und großen Geistesgaben sehr
bald zur bischöflichen Würde hätte gelangen können, so zog er es doch vor,
nach dem Tode seiner Mutter Mönch zu werden. Er ging in das Kloster,
das auf dem nicht weit von Antiochien gelegenen Berge erbaut war. Sechs
Jahre blieb er daselbst unter eifrigem Forschen in der heiligen Schrift, unter
Gebet und Erkenntniß seiner selbst. Er sammelte hier einen reichen Schatz
von Erfahrungen, der ihm für sein späteres Amt von großem Segen war.
-Chrysostomus schwächte aber durch sein enthaltsames Leben seine Gesundheit
in hohem Maße; um der Welt ganz abzusterben, brachte er zwei Jahre stehend
in einer Grotte zu. Er mußte nach Antiochien zurückkehren, wo er von
seinem früheren Lehrer, dem Bischof der Gemeinde, zum Diakon geweiht
wurde. Nicht lange darnach wurde er zum Presbyter erwählt und mit dieser
Würde das Lehramt verbunden. Alles drängte sich um ihn, seine gewaltigen
Predigten zu hören. Da geschah es, daß einst in Antiochien ein Aufruhr aus-
brach, um der großen Steuern willen, womit die Stadt belastet war. Man
verging sich dabei hart an des Kaisers Person. Die Bildsäulen des Theo-
dosius und der Kaiserin wurden niedergerissen und unter Absingen von
Schmähliedern durch die Straßen geschleppt. In ernsten Büßpredigten strafte
Chrysostomus solchen Frevel und wies auf das gerechte Gericht des Kaisers
und Gottes Zorn und Ungnade. Der Bischof Flavianus eilte unterdeß selbst
zum Kaiser, um für die aufrührerische Stadt Fürbitte zu thun. Theodosius
empfing ihn freundlich, hielt ihm aber die Undankbarkeit der Bürger seiner
Stadt vor, an der er immer als Wohlthäter und Vater gehandelt habe. Der
Bischof erinnerte ihn jedoch unter Hinweis aus das nahe Osterfest an das
Wort der Schrift: „Wenn ihr den Menschen ihre Fehler vergebet, so wird
euch euer himmlischer Vater auch vergeben." Da gab ihm der edelmüthige
Kaiser die Antwort, von der Chrysostomus sagt, daß sie ihn mehr ziere, als
der Kaiserthron: „Wie sollte ich meinen Brüdern nicht vergeben, da mir ja
mein Heiland vergeben hat! " Den Einwohnern Antiochiens wurde verziehen.
Der Ruf von der Beredtsamkeit des Chrysostomus erscholl durch das
ganze Land und kam auch vor den Kaiser. Dieser hatte dem tüchtigen Prediger
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Extrahierte Personennamen: Johannes_Chrysostomus Anthusa Johannes Chrysostomus Chrysostomus Flavianus Theodosius Chrysostomus
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in tiefe Trauer versetzte. Athanasius aber sprach: „Wir müssen uns ein
wenig auf die Seite begeben; es ist eine kleine Wolke, die bald vorübergehen
wird." Nach herzlichem Abschiede von seiner Gemeinde, der er treue Lehrer
verordnet hatte, ging er an den Nil, betrat ein Schiff und floh. Immer aber
war sein Leben noch in Gefahr. Die Häscher des Kaisers setzten ihm nach und
hatten ihn fast erreicht. Da rettete ihn eine List. Er gebot seinem Steuer-
mann umzukehren, weil man ihn auf einem nach Alerandrien segelnden
Schiffe nicht suchen werde. So ward er gerettet; er kam nach Alerandrien
zurück und lebte bis nach des Kaisers Tode in der Verborgenheit. Unter dem
Nachfolger des Julian hatte Athanasius Ruhe. Sein Leben war ein bestän-
diger Kampf gegen die, die da leugneten, daß Jesus sei der Christ, und
mit Recht führt er den Namen: Vater der Rechtgläubigkeit. Das athana-
sianische Bekenntniß erinnert an seine Glaubenstreue.
Julian wollte die Weissagung des Herrn über Jerusalem (Matth. 23,
37. 38) zu nichte machen: er erlaubte den Juden die Rückkehr und den Auf-
bau des Tempels; aber dreimal zerstörten Feuerkugeln und Erdbeben den
Bau. Die Juden flohen bestürzt und zerstreuten sich für immer. Wer weiß,
was der gottlose Kaiser versucht hätte, hätte ihn Gott nicht durch einen frühen
Tod hinweggenommen. Brennend vor Begier nach kriegerischem Ruhme
unternahm er einen Kriegszug gegeu die Perser, welcher aber einen unglück-
lichen Ausgang hatte. Der Kaiser selbst fiel nach ritterlichem Kampfe 363
jenseits des Tigris, von einem Pfeile getroffen. Als er die Todeswunde
erhielt, soll er die Hand geballt und gen Himmel drohend ausgerufen haben:
,,So hast du dennoch gesiegt, du Galiläer!" Athanasius hatte wahr gesprochen.
Julian war eine Wolke, die bald vorüberging. Seine Herrschaft hatte nur
1 Jahr und 10 Monate gedauert. Mit ihm fiel das Heidenthum für immer.
Unter den nachfolgenden Kaisern wurde es mit Gewalt gedämpft, so daß es
sich nur noch auf dem Lande und in einsamen Gegenden und Wäldern erhielt.
V. Kirchenlehrer ans der Zeit vom 3.—6. Jahrhundert.
1. Antonius und Pachomius oder wie das Einsiedler- und Mönchs-
wesen aufgekommen ist. Nach und nach schlich in der Kirche der Jrrthum
ein, daß man zum Wohlgefallen Gottes durch allerlei selbsterwählte Uebungen
gelangen könne, welche zur Abtödtung des Fleisches und zur Stärkung des
geistlichen Menschen dienen sollten. Diejenigen, welche sich solcher Uebungen
bedienten, z. B. ehelos lebten, ihre Habe den Armen vertheilten und
mit geringer Kost sich begnügten, nannte man Boston, d. h. Enthaltsame,
Einsiedler, Eremiten. In Egypten, Palästina und Syrien war ihr
Hauptsammelplatz. Paul von Theben in Aegypten war der erste unter
ihnen (gest. 340, über 100 Jahre alt). Der Mann, dessen Beispiel aber am
einflußreichsten war, hieß Antonius.
Er wurde um das Jahr 251 in einem Dorfe Ober-Aegyptens geboren.
Seine begüterten Eltern erzogen ihn in ländlicher Zurückgezogenheit, an
welcher der Knabe so großen Gefallen fand, daß er den Umgang mit andern
Kindern mied. Die göttliche Zucht des Vaterhauses hatte ihn früh zur Liebe
Gottes gezogen. Als Antonius 20 Jahre alt war, starben ihm seine Eltern,
und er hatte nun für das Hauswesen und eine jüngere Schwester zu sorgen.
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Extrahierte Personennamen: Julian Antonius Antonius Antonius Antonius
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Boston Palästina Syrien Theben Gottes