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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 46

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
46 Vorläufiger Begriff unterstützte Perikles. Pythagoras wurde der Stif- ter der italischen Philosophen-Secte. Der weise Sokrates trug eine bessere Religion und Moral vor; sein Schüler Placo war ein glücklicher Lehrer vieler Griechen. Herodocus wurde der Vater der Ge- schichte, und Hippokrates der Arzneykunde. Die Dichtkunst kam durch den Sophokles und andere zu einer großen Vollkommenheit. Allein eben diese Griechen schwächten sich bald selbst durch Zwietracht und Kriege, so daß Philipp, König von Macedo- nien, sie desto leichter ihrer Freyheit berauben konnte. Indessen hoben die Römer die königliche Regie- rung bey sich auf, und übertrugen Eonftstn, auch andern obrigkeitlichen Personen, die höchste, aber ein- geschränkte Gewalt. Aus Griechenland holten sie sich Gesetze. Mit den italienischen Völkern führten sie fast beständige und siegreiche Kriege. Ein Theil der Juden kehrte im Anfänge dieses Zeitraums aus dem babylonischen Reiche in ihr Vaterland zurück; daselbst hatten sie an Esdra einen Wiederhersteller ihres Gottesdienstes und ihres Staates, welche linter persischer Botmäßigkeit fortdauerten. So brachte auch Confueius (Kougfutzee) zu diesen Zeiten die noch herrschende' Religion von Sina, dessen Geschichte nun erst zuverläßig wird, zuerst in Aufnahme. Sechster Z eitr au m. 2- d. W. Von Alexander bis auf Christus, oder 3648*398;. von der makedonischen Herrschaft in drey Welttheilen bis zum Ursprünge des Christenthums. Er begreift beynahe die letzten viertbalbhundert Jahre vor Christus in sich. Der macedonische Held Alexander eroberte nun das persische Reich unter dem Darius Codomannus, und dazu noch andere Län- der in Asien, wie auch Aegypten; erhielt die Griechen in der Abhängigkeit, und machte zugleich ihre Künste weit

3. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 300

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
300 Weltgeschichte. Zweyter Haüpttheil. I. n. C. G. an die heiligen Derter, wo Jesus haupt- 1096 15^0. sein Leben unter den Menschen zugebracht hatte, wo er gestorben und begraben war, welche bald nach Konstantins des Großen Zeiten ihren Anfang genommen hatten, und wodurch man Gott ei- nen Dienst zu thun glaubte, waren immer beschwerli- cher und gefährlicher geworden, seitdem Palästina und die angränzenden Länder in die Gewalt- der Araber und Türken gerathen waren. Das Mitleiden der eu- ropäischen Christen gegen ihre Glaubensgenosten in die- fen asiatischen Gegenden wurde zuerst durch den franzö- sischen Einsiedler Peter, noch mehr aber durch den Pabst Urban den zweyten, rege gemacht, so daß die- ser einige hundert tausend Menschen, meistentheils aus 3- 1096 Frankreich und Lothringen, beredete, wi- der jene mahomedanischen Völker zu ziehen, um ihnen das gelobte Land zu entreißen. Sie gaben vor, daß sie die Ehre des Kreuzes Christi gegen die Ungläubigen retten wollten, und bezeichneten deßwegen ihre Kleider mit Kreuzen von allerlei) Farben. Daher kam der Na- me der Kreuzzüge und der Kreuzsoldaten. Ihr vor- nehmster und bester Feldherr war Gottfried von Bouil- lon, Herzog voii Nieder-Lothringen. Unter dessen Anführung vertrieben sie die Türken und 'Araber aus ,099. einem Theile von Kleinasien, Syrien und Palästina, und nahmen endlich auch Jerusalem weg, zu dessen Könige der Herzog von Lothringen gekrönt wurde. welche einen Iii. Aber ungeachtet eines so glückli- unglück!ichen chm Anfangs konnte diese Unternehmung Ausgang neh. j^och keinen dauerhaften Fortgang ha- den. Diejenigen, welche daran Antheil nah- 3. War die Fortsetzung dieser Feldzüge so glücklich als ihr Anfang? — Und warum nicht? — Was hinderte ihren - " Fort,

4. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 71

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Zweyter Zeitraum. Von Noah bis Moses. 71 I- d. W. 500 Schuhe hoch sind, auf Felsen der Na- 1657-2452. (lil.. Witterling, Barbarei und Zeit haben fte noch nicht bezwungen. Aber Memphis selbst ist so zerstört, daß inan nicht einmal seinen alten Platz zuverlässig kennt. Erst im loten Jahrhundert nach Chri- stus baueten die Fatimiten in ihrer Gegend Kabira. In. In Niederägyten oder Delta, worin 'Anfangs die Städte On oder Heliopolrs, Danis, nebst vie- len andern, nachher das reiche imt> prächtige Alexan- dria waren. Die Aegyptier sind ursprünglich Aethiopier, die aus Nubien über das Gebirge, wo cs sich in zwey große Arme theilt, und wo die Wasserfalle des Nils' sind, und wo das erste Korn gefunden seyn soll, herabgekommen waren. Sie hatten schon Gesetze, Sitten, Schrift, eine Art von Religion und Prie- ster mitgebracht. Die Höhlen ihrer wilden Vorfah- ren wurden nun die Modelle ihrer Häuser, der Sy- ringen (Sakristeyen) ihrer Priester, uyd der Lehrsäle des Orpheus und Pylbagoras. Sie sind uns un- streitig das bekannte älteste, durch einen hohen Grad von Kultur verfeinerte Volk der Welt, das weiseste unter allen Völkern, (wie sogar die Priester des del- phischen Apolls eingestanden) Lehrer der Hebräer und Griechen, schon groß und sehr kultivirt, da Grie- chenland und ganz Europa noch mit Wäldern bedeckt war, unter deren Schatten einzelne Wilde Eicheln aßen. Vorzüglich drey Dinge machen dieses an Ge- stalt, Farbe und Gemüthsart einzige Voss welthi- storisch: I. ihre Kultur und Weisheit , welcher die Hebräer die ihrige zum Theil, und die Griechen ganz zu danken haben; Ii. die von ihrem periodisch aus- tretenden Nil zuerst erzeugte Pest, die schon so viele Verwüstung unter dem menschlichen Geschlechte, be- sonders im I4ten Jahrhunderte, angerichtet hat; Iii. die Asceten, Eremiten und Mönche, deren im 4ten

5. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 203

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Sechster Zeitraum. Von Alexander bis Christus. Lvz I. d. W. derungen vsr. Nur auf eine kurze Zeit 3648-Z98z. tvgre;; ße aus der persischen Oberherrschaft Nach;66->. in die Gewalt deö macedonischen Alexan- ders übergegangen. Nach seinem Tode geriethcn sie unter die Botmäßigkeit der Ptolemäer in Aegypten, deren erster gegen drey tausend Juden nach Ae- gypten gefangen fortführte, wo sie sich nach und nach, besonders zu Alexandrien, sehr vermehrten, und große Rechte erhielten. Einige unter diesen griechisch redenden Juden zu Alexandrien übersetzten auf Be- fehl des Königs Ptolemäus Pbiladclphus ihre hei- ligen Bücher in die griechische Sprache, damit sie in seiner dortigen Büchersammlung nröchten aufbehal- ten werden können. Und diese Uebersetzung hat die jüdische Religion und Geschichte unter den heidnischen Völkern, bey welchen jetzt die griechische Sprache sehr üblich war, vorzüglich bekannt gemacht. Nach eini- ger Zeit machte sich der benachbarte syrische König Antrocbus der Große zum Herrn von Palästina. Die jüdischen Hohenpriester fingen bald darauf an, ihre ansehnliche Würde und Regierung durch La- ster zu entehren. Sie werde« Xxvii. Als aber der syrische Antis- uuker den Ephiphams die Juden zwingen wotl- Makkabaern ^ ^ heidnische Religion anzunehmen, er- ' 1 ' griffen sie, unter der Anführung einer hel- denmüthigen Familie, der Ehasmonäer, welche nach- mals die Makkabäer genannt wurden, die Waffen gegen die Syrer. Matatbias, sein Sohn Judas, Jonathan, Simon und Johannes Hircanus waren die Helden deö gedachten Geschlechts, welche ihr 97. Was gab Gelegenheit, daß die Juden sich der Herrschaft der syrischen Könige entzogen? — Wie heißt die tapfere jüdische Familie, unter deren Anführung solches geschah? — Welches waren die vornehmsten makkabaischen Helden?— Erweiterten sie auch ihr Land durch Eroberungen? —* Welcher unter »V u-en nahm den königliche» Titel an?

6. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 217

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Erster Zeitraum. Christus bis Theodosiusu.s.w. 217 I, n. C. G. Vi» Bald nach den Zeiten der Apostel 1; 400. enfbteiien sich verschiedene Christen nran- chcr unerlaubten Lebensarten, um sich in entstanden"» Gottseligkeit glücklicher zu üben, und Irrlehren hießen davon stiscecen. Andere traten nicht allzeit rein nur in ihre Fußstapfen, sondern brachten erhalten. auch ihr Leben unter mancherley Andachts- übungen in Wüsteneyen zu, wovon sie Eremiten oder Einsiedler genannt wurden. Endlich verband sich ei- ne Anzahl dieser Christen zu gemeinschaftlichen Re- geln und Wohnungen; diese bekamen den Namen der Mönche. Es gab aber auch viele Jrrlehrer unter den Christen, deren Religion sie mit den seltsamsten, oft sehr ungereimten Meinungen vermischten und ver- drehten. Aber doch erhielt sich dieselbe, im Ganzen genommen, bey den meisten Christen in ihrer Lauter- keit, weil man ihre sicherste Quelle, das Wort Got- tes, nicht verließ« Al6 aber ihre Bekenner, nach dem Jahr 312, unter Konstantin dem Großen, völlige Ruhe, nebst den vorzüglichsten Freybeiten und Rechten, im römischen Reiche erlangt hatten, entfernten sich viele von dem Beyspiele der altern Christen. Dem Einfachen des Gottesdienstes wurde durch zuviel Pracht und Ceremonien geschadet. Mancherley Aberglaube, oder die Verwandlung der christlichen Frömmigkeit lind Tugend in eine Menge kleiner, spielender, Gottes nicht ganz würdiger An- dachtsbezeigungen, auch anderer, der Hoheit des Chri- stenthums unanständiger Begriffe, schlich sich hin und wieder 9. Was für eine Art vvn Christen bildete sich bald nach den ¿Sri? ten der Apostel? — Wodurch unterschieden sie sich von an- der», und warum hießen sie Afreten? — Gab cs mehr als eine Art von Afecten? — Was für eine Art derselben bekam den Namen der Eremiten? und was noch für eine andere den Namen der Mönche? — Standen nicht auch bald Jrrlehrer unter den Menschen auf? und was thaten sie? — Warum erhielt sich aber dessen ungeachtet die Religion im Ganzen ge- nommen, in ihrer Lauterkeit? — Was war ihr einigermaßen nachrheilig?

7. Allgemeine Geschichte in Sprüchen und Gedichten - S. 27

1850 - Erfurt [u.a.] : Körner
3. Makedonien. Ts hatte, bestehend, und es entwickelte sich daraus eine neue Art von Cnltur, die den Charakter des folgenden Zeitraums bil- det. (Schlosser, Welt-Geschichte für das deutsche Volk. 1!. S. 407.) Das griechische Leben ist von einem Jüngling eröffnet, von dem andern beschlossen worden. Achilles, der poetische Jüngling, hat das griechische Leben aufgeschlossen, und Alerander der Große, der wirkliche Jüngling, hat es zu Ende geführt. In beiden zeigt sich die schönste, freieste Individualität: beide erscheinen im Kampf gegen Asien; Achilles als Hauptfigur im Nationalunternehmen der Griechen gegen Troja, wo diese zuerst als Gcsammtheit auftreten; Alerander, der sich als Nachbild des Achilles an die Spitze der Griechen stellt, und die Rache, welche Asien zugeschworen war, erfüllte. (Hegel, Philosophie der Geschichte. S. 232.) Alerander: Die Griechen scheinen unter den Macedo- niern wie Halbgötter unter Thieren umherzuwandeln. Euclid zu Ptolemäus Soter: Zur Geometrie gibt es keinen besondern Weg für Könige. 1. Maccb. 1, 4—7.: Und hat sich niemand wider ihn (Alerander) setzen dürfen; und hatte ein gewaltig gutes Kriegs- volk. Da er nun die Königreiche innen hatte, ward er stolz und fiel in Krankheit. Da er aber merkte, daß er sterben würde, forderte er zu sich seine Fürsten, die mit ihm von Ju- gend auf erzogen waren, und setzte sie zu Hauptleuten über die Länder bei seinem Leben. 1. Maccb. 1,10.: Und sie machten sich alle zu Königen und regierten sie und ihre Nachkommen lange Zeit. Und sind große Kriege zwischen ihnen gewesen, und ist allenthalben in der ganzen Welt viel Jammers geworden. 1. Maccb. 1, 43.: Und Antiochus (der Edle) ließ ein Antiochuö Ih. Gebot ausgehen durch sein ganzes Königreich, daß alle Völker 200. zugleich einerlei Gottesdienst halten sollten. (Vgl. 2. Maccb. 5. f.) 1. Maccb. 2, 19.: Da sprach Matathias frei heraus: Wenn Maecabäer. schon alle Länder Antiochv gehorsam wären und jedermann 107—139. abficle von seiner Väter Gesetz und willigten in des Königs Gebot; so wollen doch ich und meine Söhne und Brüder nicht vom Gesetz unsrer Väter abfallen. Nun erwarb Rom die Oberherrschaft der gesitteten Welt, und behielt sie, bis die römischen Sitten so schlecht wie die

8. Hilfsbuch zum Unterricht in der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 13

1869 - Erfurt : Körner
13 sie schon in den vorhergehenden Tagen die Hinrichtung der Märtyrer hatte ansehen müssen. Man wollte die beiden Gefangenen nöthigen, bei den Götzenbildern zu schwören, und rechnete ans die Jugend des Einen und ans das Geschlecht der Andern. Beide weigerten sich, zu gehorchen. Das wü- thende Volk wollte, daß man an ihnen alle Arten von Qualen erschöpfe. Pontieus, so hieß der Jüngling, starb freudig. Nun kam die Reihe an Blandina. Sie wurde gepeitscht, von den Thieren zerrissen und auf den heißen Stuhl gesetzt, hieraus in ein Netz gewickelt und einem wilden Stier vorgeworsen, der sie ganz zerdrückt in die Luft warf. Zuletzt erwürgte man sie. Die Heiden selber staunten über so viel Muth; sie bekannten, daß unter ihnen niemals ein Weib gewesen, das eine so seltsame und lange Reihe von Martern erlitten hätte. So groß waren die Qualen, welche unter dem Tyrann Marens Aurelius über diese Gemeinden des Herrn hereinbrachen. Die wenigen Uebriggeblie- benen sammelte der ehrwürdige Bischof Jrenäus von Lyon, ein Schüler des Polykarpus, unter seinen Hirtenstab. Nach Marcus Aurelius war gegen 80 Jahre lang das Schicksal der Christen schwankend; sie wurden von einigen Kaisern geduldet oder selbst be- günstigt, von andern verfolgt. Am heftigsten war die Verfolgung unter Septimns Severus (um 200). Nach ihm hatten die Christen längere Zeit Ruhe; weil aber in der Kirche Unlauterkeit in der Gesinnung und im Wandel bei Geistlichen und Laien einriß, so schickte der Herr ein neues Län- ternngsfeuer unter den Kaisern De eins und Valerian um das Jahr 250. 7. Cyprian, Bischof von Karthago (p 258). Er war der Sohn eines vornehmen Heiden zu Karthago. *) Nach der Sitte seiner Zeit wurde er ein Lehrer der Redekunst in seiner Vaterstadt. Aber er sollte ein Werkzeug in der Hand des Herrn werden, das reichen Segen schaffte. Der fromme Pres- byter Cäcilius bekehrte und taufte ihn. Cyprian bezeugte bald dnrch Werke barmherziger Bruderliebe die Innigkeit und Tiefe seines Glaubens. Seine Güter verkaufte er, und der Erlös gehörte den Armen seiner Gemeinde. Durch das Gelübde der Keuschheit weihete er sein Leben völlig dem Dienste des Herrn. Die Christen liebten ihn innig, wählten ihn zum Presbyter und bald darauf zum Bischof. Nur gezwungen nahm er dies hohe Amt an, ver- waltete es aber mit großer Treue bis an feinen Tod. Seit einer langen Reihe von Jahren hatte die christliche Kirche äußere Ruhe gehabt. Sie hatte sich in dieser Zeit weit ausgebreitet, so daß die Ge- meinde in Karthago allein an 20,000 Christen zählte; aber es war vielfach fleischliche Sicherheit und Weltsinn eingerissen, wovon selbst Bischöfe nicht ganz frei waren. Wie ein Feuer der Läuterung brach daher plötzlich eine neue Verfolgung unter Kaiser De eins im Jahre 250 herein, so gewaltig und ausgedehnt, wie keine vorher oder nachher. Cyprian selbst erkannte darin ein Strafgericht Gottes. Der heidnische Pöbel verlangte, daß der Bischof den Löwen vorge- worfen werden solle. Cyprian hielt es für gut, sich für jetzt seinen Feinden noch nicht preiszugeben, und fand Gelegenheit, zu entfliehen. In herzlichen )) Karthago lag auf der Nordküste von Afrika in der Gegend des hcntigen Tunis.

9. Hilfsbuch zum Unterricht in der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 26

1869 - Erfurt : Körner
26 3. Johannes Chrysostomus. Sein Vater, ein Kriegsoberster, srarb frühzeitig; seine fromme Mutter, Anthusa, widmete sich von jetzt ab ganz der Erziehung ihres Sohnes. Von ihr lernte er innige Liebe zu Gottes Wort, dem das junge Herz sich mit ganzer Freudigkeit öffnete. Dabei versäumte sie seine wissenschaftliche Ausbildung nicht. Als er in die Jünglingsjahre trat, studirte er nach Landessitte die alten griechischen Schriftsteller mit vielem Er- folge. Bald zeichnete sich Johannes durch große Beredtsamkeit aus, daher ihm die Nachwelt den Beinamen Chrysostomus (Goldmund) gab. Er bekleidete schon früh das Amt eines Rechtsanwaltes. Doch das öffentliche, wüste Treiben seiner Zeit widerstand ihm bald, daher er sich in die Einsamkeit zurückzog, wo er drei Jahre lang im Umgänge mit christlichen Freunden lebte, sich im Christenthume mit vielem Fleiß unterrichtete und die heilige Taufe empfing. Das einsame Leben der Mönche mit seinen christlichen Uebungen gefiel ihm besonders, und er gedachte, auch Mönch zu werden. Nur die Bitten seiner Mutter, die den geliebten Sohn nicht von ihrer Seite lassen wollte, bestimmten ihn, von diesem Gedanken abzulassen. Auf den Wunsch des Bischofs feiner Vaterstadt übernahm er das Amt eines Vorlesers bei dessen Gemeinde. Obwohl er durch seine Kenntnisse und großen Geistesgaben sehr bald zur bischöflichen Würde hätte gelangen können, so zog er es doch vor, nach dem Tode seiner Mutter Mönch zu werden. Er ging in das Kloster, das auf dem nicht weit von Antiochien gelegenen Berge erbaut war. Sechs Jahre blieb er daselbst unter eifrigem Forschen in der heiligen Schrift, unter Gebet und Erkenntniß seiner selbst. Er sammelte hier einen reichen Schatz von Erfahrungen, der ihm für sein späteres Amt von großem Segen war. -Chrysostomus schwächte aber durch sein enthaltsames Leben seine Gesundheit in hohem Maße; um der Welt ganz abzusterben, brachte er zwei Jahre stehend in einer Grotte zu. Er mußte nach Antiochien zurückkehren, wo er von seinem früheren Lehrer, dem Bischof der Gemeinde, zum Diakon geweiht wurde. Nicht lange darnach wurde er zum Presbyter erwählt und mit dieser Würde das Lehramt verbunden. Alles drängte sich um ihn, seine gewaltigen Predigten zu hören. Da geschah es, daß einst in Antiochien ein Aufruhr aus- brach, um der großen Steuern willen, womit die Stadt belastet war. Man verging sich dabei hart an des Kaisers Person. Die Bildsäulen des Theo- dosius und der Kaiserin wurden niedergerissen und unter Absingen von Schmähliedern durch die Straßen geschleppt. In ernsten Büßpredigten strafte Chrysostomus solchen Frevel und wies auf das gerechte Gericht des Kaisers und Gottes Zorn und Ungnade. Der Bischof Flavianus eilte unterdeß selbst zum Kaiser, um für die aufrührerische Stadt Fürbitte zu thun. Theodosius empfing ihn freundlich, hielt ihm aber die Undankbarkeit der Bürger seiner Stadt vor, an der er immer als Wohlthäter und Vater gehandelt habe. Der Bischof erinnerte ihn jedoch unter Hinweis aus das nahe Osterfest an das Wort der Schrift: „Wenn ihr den Menschen ihre Fehler vergebet, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben." Da gab ihm der edelmüthige Kaiser die Antwort, von der Chrysostomus sagt, daß sie ihn mehr ziere, als der Kaiserthron: „Wie sollte ich meinen Brüdern nicht vergeben, da mir ja mein Heiland vergeben hat! " Den Einwohnern Antiochiens wurde verziehen. Der Ruf von der Beredtsamkeit des Chrysostomus erscholl durch das ganze Land und kam auch vor den Kaiser. Dieser hatte dem tüchtigen Prediger

10. Hilfsbuch zum Unterricht in der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 22

1869 - Erfurt : Körner
22 in tiefe Trauer versetzte. Athanasius aber sprach: „Wir müssen uns ein wenig auf die Seite begeben; es ist eine kleine Wolke, die bald vorübergehen wird." Nach herzlichem Abschiede von seiner Gemeinde, der er treue Lehrer verordnet hatte, ging er an den Nil, betrat ein Schiff und floh. Immer aber war sein Leben noch in Gefahr. Die Häscher des Kaisers setzten ihm nach und hatten ihn fast erreicht. Da rettete ihn eine List. Er gebot seinem Steuer- mann umzukehren, weil man ihn auf einem nach Alerandrien segelnden Schiffe nicht suchen werde. So ward er gerettet; er kam nach Alerandrien zurück und lebte bis nach des Kaisers Tode in der Verborgenheit. Unter dem Nachfolger des Julian hatte Athanasius Ruhe. Sein Leben war ein bestän- diger Kampf gegen die, die da leugneten, daß Jesus sei der Christ, und mit Recht führt er den Namen: Vater der Rechtgläubigkeit. Das athana- sianische Bekenntniß erinnert an seine Glaubenstreue. Julian wollte die Weissagung des Herrn über Jerusalem (Matth. 23, 37. 38) zu nichte machen: er erlaubte den Juden die Rückkehr und den Auf- bau des Tempels; aber dreimal zerstörten Feuerkugeln und Erdbeben den Bau. Die Juden flohen bestürzt und zerstreuten sich für immer. Wer weiß, was der gottlose Kaiser versucht hätte, hätte ihn Gott nicht durch einen frühen Tod hinweggenommen. Brennend vor Begier nach kriegerischem Ruhme unternahm er einen Kriegszug gegeu die Perser, welcher aber einen unglück- lichen Ausgang hatte. Der Kaiser selbst fiel nach ritterlichem Kampfe 363 jenseits des Tigris, von einem Pfeile getroffen. Als er die Todeswunde erhielt, soll er die Hand geballt und gen Himmel drohend ausgerufen haben: ,,So hast du dennoch gesiegt, du Galiläer!" Athanasius hatte wahr gesprochen. Julian war eine Wolke, die bald vorüberging. Seine Herrschaft hatte nur 1 Jahr und 10 Monate gedauert. Mit ihm fiel das Heidenthum für immer. Unter den nachfolgenden Kaisern wurde es mit Gewalt gedämpft, so daß es sich nur noch auf dem Lande und in einsamen Gegenden und Wäldern erhielt. V. Kirchenlehrer ans der Zeit vom 3.—6. Jahrhundert. 1. Antonius und Pachomius oder wie das Einsiedler- und Mönchs- wesen aufgekommen ist. Nach und nach schlich in der Kirche der Jrrthum ein, daß man zum Wohlgefallen Gottes durch allerlei selbsterwählte Uebungen gelangen könne, welche zur Abtödtung des Fleisches und zur Stärkung des geistlichen Menschen dienen sollten. Diejenigen, welche sich solcher Uebungen bedienten, z. B. ehelos lebten, ihre Habe den Armen vertheilten und mit geringer Kost sich begnügten, nannte man Boston, d. h. Enthaltsame, Einsiedler, Eremiten. In Egypten, Palästina und Syrien war ihr Hauptsammelplatz. Paul von Theben in Aegypten war der erste unter ihnen (gest. 340, über 100 Jahre alt). Der Mann, dessen Beispiel aber am einflußreichsten war, hieß Antonius. Er wurde um das Jahr 251 in einem Dorfe Ober-Aegyptens geboren. Seine begüterten Eltern erzogen ihn in ländlicher Zurückgezogenheit, an welcher der Knabe so großen Gefallen fand, daß er den Umgang mit andern Kindern mied. Die göttliche Zucht des Vaterhauses hatte ihn früh zur Liebe Gottes gezogen. Als Antonius 20 Jahre alt war, starben ihm seine Eltern, und er hatte nun für das Hauswesen und eine jüngere Schwester zu sorgen.
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