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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 46

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
46 Vorläufiger Begriff unterstützte Perikles. Pythagoras wurde der Stif- ter der italischen Philosophen-Secte. Der weise Sokrates trug eine bessere Religion und Moral vor; sein Schüler Placo war ein glücklicher Lehrer vieler Griechen. Herodocus wurde der Vater der Ge- schichte, und Hippokrates der Arzneykunde. Die Dichtkunst kam durch den Sophokles und andere zu einer großen Vollkommenheit. Allein eben diese Griechen schwächten sich bald selbst durch Zwietracht und Kriege, so daß Philipp, König von Macedo- nien, sie desto leichter ihrer Freyheit berauben konnte. Indessen hoben die Römer die königliche Regie- rung bey sich auf, und übertrugen Eonftstn, auch andern obrigkeitlichen Personen, die höchste, aber ein- geschränkte Gewalt. Aus Griechenland holten sie sich Gesetze. Mit den italienischen Völkern führten sie fast beständige und siegreiche Kriege. Ein Theil der Juden kehrte im Anfänge dieses Zeitraums aus dem babylonischen Reiche in ihr Vaterland zurück; daselbst hatten sie an Esdra einen Wiederhersteller ihres Gottesdienstes und ihres Staates, welche linter persischer Botmäßigkeit fortdauerten. So brachte auch Confueius (Kougfutzee) zu diesen Zeiten die noch herrschende' Religion von Sina, dessen Geschichte nun erst zuverläßig wird, zuerst in Aufnahme. Sechster Z eitr au m. 2- d. W. Von Alexander bis auf Christus, oder 3648*398;. von der makedonischen Herrschaft in drey Welttheilen bis zum Ursprünge des Christenthums. Er begreift beynahe die letzten viertbalbhundert Jahre vor Christus in sich. Der macedonische Held Alexander eroberte nun das persische Reich unter dem Darius Codomannus, und dazu noch andere Län- der in Asien, wie auch Aegypten; erhielt die Griechen in der Abhängigkeit, und machte zugleich ihre Künste weit

3. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 300

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
300 Weltgeschichte. Zweyter Haüpttheil. I. n. C. G. an die heiligen Derter, wo Jesus haupt- 1096 15^0. sein Leben unter den Menschen zugebracht hatte, wo er gestorben und begraben war, welche bald nach Konstantins des Großen Zeiten ihren Anfang genommen hatten, und wodurch man Gott ei- nen Dienst zu thun glaubte, waren immer beschwerli- cher und gefährlicher geworden, seitdem Palästina und die angränzenden Länder in die Gewalt- der Araber und Türken gerathen waren. Das Mitleiden der eu- ropäischen Christen gegen ihre Glaubensgenosten in die- fen asiatischen Gegenden wurde zuerst durch den franzö- sischen Einsiedler Peter, noch mehr aber durch den Pabst Urban den zweyten, rege gemacht, so daß die- ser einige hundert tausend Menschen, meistentheils aus 3- 1096 Frankreich und Lothringen, beredete, wi- der jene mahomedanischen Völker zu ziehen, um ihnen das gelobte Land zu entreißen. Sie gaben vor, daß sie die Ehre des Kreuzes Christi gegen die Ungläubigen retten wollten, und bezeichneten deßwegen ihre Kleider mit Kreuzen von allerlei) Farben. Daher kam der Na- me der Kreuzzüge und der Kreuzsoldaten. Ihr vor- nehmster und bester Feldherr war Gottfried von Bouil- lon, Herzog voii Nieder-Lothringen. Unter dessen Anführung vertrieben sie die Türken und 'Araber aus ,099. einem Theile von Kleinasien, Syrien und Palästina, und nahmen endlich auch Jerusalem weg, zu dessen Könige der Herzog von Lothringen gekrönt wurde. welche einen Iii. Aber ungeachtet eines so glückli- unglück!ichen chm Anfangs konnte diese Unternehmung Ausgang neh. j^och keinen dauerhaften Fortgang ha- den. Diejenigen, welche daran Antheil nah- 3. War die Fortsetzung dieser Feldzüge so glücklich als ihr Anfang? — Und warum nicht? — Was hinderte ihren - " Fort,

4. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 71

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Zweyter Zeitraum. Von Noah bis Moses. 71 I- d. W. 500 Schuhe hoch sind, auf Felsen der Na- 1657-2452. (lil.. Witterling, Barbarei und Zeit haben fte noch nicht bezwungen. Aber Memphis selbst ist so zerstört, daß inan nicht einmal seinen alten Platz zuverlässig kennt. Erst im loten Jahrhundert nach Chri- stus baueten die Fatimiten in ihrer Gegend Kabira. In. In Niederägyten oder Delta, worin 'Anfangs die Städte On oder Heliopolrs, Danis, nebst vie- len andern, nachher das reiche imt> prächtige Alexan- dria waren. Die Aegyptier sind ursprünglich Aethiopier, die aus Nubien über das Gebirge, wo cs sich in zwey große Arme theilt, und wo die Wasserfalle des Nils' sind, und wo das erste Korn gefunden seyn soll, herabgekommen waren. Sie hatten schon Gesetze, Sitten, Schrift, eine Art von Religion und Prie- ster mitgebracht. Die Höhlen ihrer wilden Vorfah- ren wurden nun die Modelle ihrer Häuser, der Sy- ringen (Sakristeyen) ihrer Priester, uyd der Lehrsäle des Orpheus und Pylbagoras. Sie sind uns un- streitig das bekannte älteste, durch einen hohen Grad von Kultur verfeinerte Volk der Welt, das weiseste unter allen Völkern, (wie sogar die Priester des del- phischen Apolls eingestanden) Lehrer der Hebräer und Griechen, schon groß und sehr kultivirt, da Grie- chenland und ganz Europa noch mit Wäldern bedeckt war, unter deren Schatten einzelne Wilde Eicheln aßen. Vorzüglich drey Dinge machen dieses an Ge- stalt, Farbe und Gemüthsart einzige Voss welthi- storisch: I. ihre Kultur und Weisheit , welcher die Hebräer die ihrige zum Theil, und die Griechen ganz zu danken haben; Ii. die von ihrem periodisch aus- tretenden Nil zuerst erzeugte Pest, die schon so viele Verwüstung unter dem menschlichen Geschlechte, be- sonders im I4ten Jahrhunderte, angerichtet hat; Iii. die Asceten, Eremiten und Mönche, deren im 4ten

5. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 203

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Sechster Zeitraum. Von Alexander bis Christus. Lvz I. d. W. derungen vsr. Nur auf eine kurze Zeit 3648-Z98z. tvgre;; ße aus der persischen Oberherrschaft Nach;66->. in die Gewalt deö macedonischen Alexan- ders übergegangen. Nach seinem Tode geriethcn sie unter die Botmäßigkeit der Ptolemäer in Aegypten, deren erster gegen drey tausend Juden nach Ae- gypten gefangen fortführte, wo sie sich nach und nach, besonders zu Alexandrien, sehr vermehrten, und große Rechte erhielten. Einige unter diesen griechisch redenden Juden zu Alexandrien übersetzten auf Be- fehl des Königs Ptolemäus Pbiladclphus ihre hei- ligen Bücher in die griechische Sprache, damit sie in seiner dortigen Büchersammlung nröchten aufbehal- ten werden können. Und diese Uebersetzung hat die jüdische Religion und Geschichte unter den heidnischen Völkern, bey welchen jetzt die griechische Sprache sehr üblich war, vorzüglich bekannt gemacht. Nach eini- ger Zeit machte sich der benachbarte syrische König Antrocbus der Große zum Herrn von Palästina. Die jüdischen Hohenpriester fingen bald darauf an, ihre ansehnliche Würde und Regierung durch La- ster zu entehren. Sie werde« Xxvii. Als aber der syrische Antis- uuker den Ephiphams die Juden zwingen wotl- Makkabaern ^ ^ heidnische Religion anzunehmen, er- ' 1 ' griffen sie, unter der Anführung einer hel- denmüthigen Familie, der Ehasmonäer, welche nach- mals die Makkabäer genannt wurden, die Waffen gegen die Syrer. Matatbias, sein Sohn Judas, Jonathan, Simon und Johannes Hircanus waren die Helden deö gedachten Geschlechts, welche ihr 97. Was gab Gelegenheit, daß die Juden sich der Herrschaft der syrischen Könige entzogen? — Wie heißt die tapfere jüdische Familie, unter deren Anführung solches geschah? — Welches waren die vornehmsten makkabaischen Helden?— Erweiterten sie auch ihr Land durch Eroberungen? —* Welcher unter »V u-en nahm den königliche» Titel an?

6. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 217

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Erster Zeitraum. Christus bis Theodosiusu.s.w. 217 I, n. C. G. Vi» Bald nach den Zeiten der Apostel 1; 400. enfbteiien sich verschiedene Christen nran- chcr unerlaubten Lebensarten, um sich in entstanden"» Gottseligkeit glücklicher zu üben, und Irrlehren hießen davon stiscecen. Andere traten nicht allzeit rein nur in ihre Fußstapfen, sondern brachten erhalten. auch ihr Leben unter mancherley Andachts- übungen in Wüsteneyen zu, wovon sie Eremiten oder Einsiedler genannt wurden. Endlich verband sich ei- ne Anzahl dieser Christen zu gemeinschaftlichen Re- geln und Wohnungen; diese bekamen den Namen der Mönche. Es gab aber auch viele Jrrlehrer unter den Christen, deren Religion sie mit den seltsamsten, oft sehr ungereimten Meinungen vermischten und ver- drehten. Aber doch erhielt sich dieselbe, im Ganzen genommen, bey den meisten Christen in ihrer Lauter- keit, weil man ihre sicherste Quelle, das Wort Got- tes, nicht verließ« Al6 aber ihre Bekenner, nach dem Jahr 312, unter Konstantin dem Großen, völlige Ruhe, nebst den vorzüglichsten Freybeiten und Rechten, im römischen Reiche erlangt hatten, entfernten sich viele von dem Beyspiele der altern Christen. Dem Einfachen des Gottesdienstes wurde durch zuviel Pracht und Ceremonien geschadet. Mancherley Aberglaube, oder die Verwandlung der christlichen Frömmigkeit lind Tugend in eine Menge kleiner, spielender, Gottes nicht ganz würdiger An- dachtsbezeigungen, auch anderer, der Hoheit des Chri- stenthums unanständiger Begriffe, schlich sich hin und wieder 9. Was für eine Art vvn Christen bildete sich bald nach den ¿Sri? ten der Apostel? — Wodurch unterschieden sie sich von an- der», und warum hießen sie Afreten? — Gab cs mehr als eine Art von Afecten? — Was für eine Art derselben bekam den Namen der Eremiten? und was noch für eine andere den Namen der Mönche? — Standen nicht auch bald Jrrlehrer unter den Menschen auf? und was thaten sie? — Warum erhielt sich aber dessen ungeachtet die Religion im Ganzen ge- nommen, in ihrer Lauterkeit? — Was war ihr einigermaßen nachrheilig?

7. Beschreibung des jüdischen Landes zur Zeit Jesu, in geographischer, bürgerlicher, religiöser, häuslicher und gelehrter Hinsicht - S. 5

1830 - Weimar : Verl. des Landes-Industrie-Comptoirs
- ------------- 5 der, vor welcher Babylon sank, wurde durch Cyrus, den Perser, gebrochen, 655 v. Ch. und das gewaltige Perserreich überwältigte Alexander aus Macedonien, der alle Lander Asiens, bis an die Granzen von Indien, seinem Scepter unterwarf, 333 v. Ch. — Kurz vor Christi Geburt hatten die Römer die Herrschaft fast der ganzen damals bekannten Welt an sich gerissen, und die Gebote des Kaiser's Auguftus, unter welchem Christus geboren wurde, verbreiteten sich von Rom aus über einen großen Theil von Europa, Asien und Africa. Doch diese Reiche, und ihre Beherrscher sind langst dahin— wahrend das stille Reich des Friedens und der Freude im heiligen Geist, das die 12 armen Fischer aus Galiläa, die Freude des Gekreuzigten, auszubreiten ansingen, noch besteht, und nach innen und außen fortwächst. Und wenn wir das bedenken, so erkennen wir, daß die gering geach- tete jüdische Geschichte doch eine weit höhere Bedeutung und Wichtigkeit für die Weltgeschichte habe, als jede andre Geschichte der erobernden Völker des Alterthums, indem aus ihrem Schooß das beglückende Reich der Wahrheit her- vorgegangen ist, das auch die Pforten der Hölle nicht über- wältigen werden; und im Hinblick auf jene längst in's Nichts versunkene Könige und Herrscher der grauen Vor- zeit, singen und sagen wir mit desto froherer Zuversicht: Christus bleibt ein König ewiglich, und seines Königreichs ist nimmer ein Ende. Luc. i, 33. §, 3. Ueberstcht der wichtigsten im A. T. erwähnten Länder und Orte, außer Palästina. s. Eden. Ob der Garten Eden,, in welchem Gott das Menschengeschlecht entstehen ließ, in Mesopotamien gelegen habe^ d. h. in dem Lande, welches die beiden auf den armenischen Gebirgen entspringenden Strö- me Euphrat und Tigris einschließen,— oder weiter hinten in Asien, oder sonst wo, — dieß möchte schwer- lich mit Bestimmtheit ausgemittelt werden können. Schön ist es aber, daß uns die heilige Schrift den Anfang der Menschengeschichte in einem freundsichen Garten erbli- cken läßt, und nicht in einer rauhen, wüsten Gegend; denn darin drückt sie gleichsam schon die Natur und die Bestimmung des menschlichen Geschlechts aus, daß es durch Milde und freund lichte Sitten über die rohe Thierheit erhaben seyn, und durch verständige Thä- tigkeit die Erde zu einem beglückenden Wohnplatz, und

8. Beschreibung des jüdischen Landes zur Zeit Jesu, in geographischer, bürgerlicher, religiöser, häuslicher und gelehrter Hinsicht - S. 90

1830 - Weimar : Verl. des Landes-Industrie-Comptoirs
90 Lei dieser Gelegenheit sogar bis in das Allerheiligste des Tempels. 63 I. v. Chr. §. 22. Bürgerlicher und religiöser Zustand der Ju- den unter den Römern. Die Römer änderten nicht viel in der Verfassung des Landes. Unter ihnen, und durch sie gelangte Her ödes, mit dem Beinamen der Große, zur Herrschaft, und zum Titel eines Königs über dasselbe. Herodes stammte aus einer vornehmen Familie der Jdumäer. Die Jdumäer, südlich vom todtcn Meere wohnend, waren Esau's Nach- kommen, und von Johannes Hyrkanus mit dem jüdischen Volke vereinigt worden. Herodes wußte sich die Gunst der Römer zu erwerben und zu erhalten, und suchte auf alle Weise, durch List und Gewalt, sich in seiner Herrschaft fest zu setzen, welches ihm auch gelang. Er befleckte seine Regierung mit einer Menge von Grausamkeiten; eine der letzten war der Kindermord zu Betlehem. Matth. 2, 16. Er hinterließ mehrere Söhne, von denen Herodes Phi- lippus, Archelaus, Herod es Antipas, und Phi- lippus in der evangelischen Geschichte Vorkommen. He- rodes Philippus lebte als reicher Privatmann, und war der Gemahl der Herodias, welche ihm sein Bruder He- rodes Antipas entführte. Dieser Herodes Antipas, Tetrach, d. i. Vierfürst von Galiläa und Perraa, welcher den Johannes enthaupten ließ, wurde von den Römern abgesetzt, und nach Frankreich verwiesen. Archelaus, welcher nach des Vaters Tode, Ethnarch, d i. Fürst, von Judäa und Samaria wurde, regierte nicht lange, und wurde ebenfalls von den Römern abgesetzt und verwiesen. Philippus hieß Tetrarch von dem Ostjordanlande, öst- lich vom See Genezareth. Kein Sohn von diesen 4 ge- nannten Kindern Herodes des Großen kam nach ihnen an die Regierung; wohl aber ein Enkel Herodes des Gro- ßen, nämlich ein Sohn des in der Bibel nicht erwähnten Aristobulus, den sein Vater selbst hatte hinrichten las- sen. Dieser Enkel hieß Herodes Agrippa, und er- hielt anfangs die Tetrarchie des Philippus; aber im I. 41 n. Eh. wurde er König des ganzen jüdischen Landes. Sein Tod wird Apost. 12, 1 ff. erzählt- Da sein hinter- lassener Sohn, Herodes Agrippa Ii., noch zu jung war, so wurde das Land durch Procuratoren (Statthal- ter) regiert, welche von Rom aus geschickt wurden. Spä- ter erhielt jedoch Agrippa auch den Königstitel, und mit

9. Beschreibung des jüdischen Landes zur Zeit Jesu, in geographischer, bürgerlicher, religiöser, häuslicher und gelehrter Hinsicht - S. 67

1830 - Weimar : Verl. des Landes-Industrie-Comptoirs
67 / deren südlicher Theil Jturäa hieß, eine wilde Gegend mit räuberischen Bewohnern; weiter herab Auranitis; un- ter dieser Gaul o nitis; westlich von dieser Gamalitica, welche in Westen an den See Genezareth stieß, und unter dieser Batanäa, die beträchtlichste dieser Provinzen, in- nerhalb welcher auch die Strecke Landes lag, welche man mit einem griechischen Namen De ca polis nannte, d. h. der Bezirk der io Städte, die übrigens nicht in einer Gegend beisammen, sondern zerstreut lagen (Matth. 4, 25 j Marc. 5, 20 ). 2) inperäa im engern Sinne, welches nebst Galiläa un- ter der Herrschaft des Vierfürsten Herodes Anti pas stand. 1) Die Tetrarchie oder das Vierfürftenthum des Philippus. Der Beherrscher über diesen ostjordanischen Landestheil zu Jesu Zeit war der bereits genannte Philippus, der jüngste Sohn des Königs Herodes des Großen, und Brüder des Archelaus und Herodes A n t i p a s, ein milder, gut- müthiger und gerechter Fürst; daher denn Jesus zuweilen in dessen Gebiet sich aufhielt, und da Sicherheit fand, wenn ihm von Judäa und Galiläa aus Gefahr drohete. Dieser Vierfürst Philippus ist nicht zu verwechseln mit dessen Bru- der, der auch Philippus hieß, der in Judäa als ein reicher Privatmann lebte, und von seinem Vater, Herodes dem Großen, enterbt worden war, weil seine Mutter eine Ver- schwörung gegen ihren grausamen Gemahl angesponnen hatte. Dieser letztere Philipp war es (Matth. 14, 3.), dessen Ge- mahlin, Herodias, von seinem eigenen Bruder, Hero- des Anti pas, entführt worden war, welches der frei- müthige und unerschrockene Johannes der Täufer sehr gemißbilliget hatte, und darum in Fesseln gelegt, und auf Veranlassung der^rachsichtigen Herodias enthauptet wurde. Unter den Städten ist zu merken: Cäsarea P hilippi, früher P a n eas, nahe an der Quelle des Jordan, östlich von der alten jüdischen Gränz- stadt Dan, und südlich vom Berge Hermon. Die Stadt war von dem Tetrarch oder Vierfürsten Philip- pus erweitert und verschönert wurden; daher bekam sieden Beinamen Philippi, um sie zu unterschei- den von der oben gedachten Stadt Cäsarea Pa- lästina am mittelländischen Meere. Herodes der Große hatte nicht weit davon, bei dem Ursprung des - ' - 2 5 *

10. Beschreibung des jüdischen Landes zur Zeit Jesu, in geographischer, bürgerlicher, religiöser, häuslicher und gelehrter Hinsicht - S. 89

1830 - Weimar : Verl. des Landes-Industrie-Comptoirs
89 Später kamen noch andere Züge heimkehrender Juden, und Esra und Nehemia gaben sich alle Mühe, die mosai- schen Gesetze und Einrichtungen wieder in Kraft und Le- den treten zu lassen. Die Juden bildeten nun wieder ei- nen, zwar von Perffen abhängigen, aber doch unter eig- nen Obrigkeiten stehenden Staat. Nicht lange aber hatten sie Ruhe von außen. Nach des großen Eroberers, Alexan- der aus Macedonien, Tod, welcher auch das ungeheure persische Reich unterjocht hatte, theilten sich seine Generale in die von ihm besiegten Lander. So entstand im Süden von Palästina das von einem Feldherrn Alexanders, und seinen Nachkommen beherrschte Königreich Aegypten, im Norden das Königreich Syrien, und Palästina wurde bald von dort, bald von hier aus mitbeherrscht. Am grau- samsten verfuhren die Könige von Syrien gegen die Ju- den, und einer derselben, Antiochus Epiphanes, welcher die ganze mosaische Religionsverfassung mit Ge- walt unter ihnen ausrotten, und ihnen heidnische Vorstel- lungen und Gebräuche aufdringen wollte, reizte dadurch das edle Geschlecht der Maccabäer zum verzweislungs- vollen Widerstand, so daß sie für den Glauben ihrer Vä- ter Gut und Blut wagten. Und ihre Glaubensstärke trug auch in der That den Sieg davon. 10 Fürsten aus die- sem Geschlecht regierten nun etwa 100 Jahre über die Ju- den. Einer derselben, Johannes Hyrkanus, 135 I. v. Ch, hatte das Collegium gebildet, welches in der evangelischen Geschichte unter dem Namen des hohen Raths vorkvmmt, und bei den Juden Sanhed rin, bei den Rö- mern Syne d rium hieß. Es bestand aus 71 Mitglie- dern, meistens Häuptern oder Vorstehern der 24 Priester- classen, welche, ihres Ranges wegen, Hohepriester genannt wurden, obgleich sie es nicht eigentlich waren. Den Vor- sitz in den Versammlungen hatte der jedesmalige wirk- liche Hohepriester. Außer den Priestern gehörten die Ael- testen, eine Auswahl aus Stammfürsten und Familien- häuptern zum Sanhedrin; ferner Schriftgelehrte. Der hohe Rath hatte die letzte Entscheidung in allen geistlichen und weltlichen Streitigkeiten. In den Landstädten gab es klei- nere Synedrien, aus 3 oder 4 Beisitzern bestehend. — Bei einer um die Thronfolge ausgebrochenen Streitigkeit, zu deren Entscheidung die Römer gerufen worden waren, die damals noch keine Kaiser, sondern eine republicanische Staatsverfassung hatten, kamen diese in das Land, mach- ten cs zu einer römischen Provinz, und Po mp ejus ging
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