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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 87

1890 - Leipzig : Reichardt
87 778 Krieg in Spanien. Grndung der spanischen Mark. Die Omajaden in Damaskus waren von den Abbafiden gestrzt worden. Nur Abderrahman entkam und grndete in Cordova ein Kalifat. Die Emirs, welche ihn nicht anerkannten, vertrieben; so der von Saragossa. Karl, von diesem zu Hilse gerufen, ist siegreich, erobert Saragossa und Pampelona, mute aber wegen Emprung der Sachsen heimkehren. Uberfall der Nach-Hut im Thale Roncesvalles durch die Basken. Ro-lands Tod^). Spanische Mark zwischen Pyrenen und Ebro erst sper gegrndet. 79196 Krieg gegen die Avarcn. Grndung der Ost-mark. Die ruberischen Avaren hatten (788) bte Emprung des Herzogs Thassilo von Bayern untersttzt und machten den beabsichtigten Handelsweg2) nach dem griechischen Kaisertums unmglich. Karl entreit ihnen ihr Land bis zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte. 800 Karl wird am Weihnachtsseste von Papst Leo Iii. zum rmischen Kaiser gekrnt. Der aus Rom verjagte und groer Verbrechen angeklagte Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging nach Italien und setzte ihn wieder ein. nachdem er auf das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein-bar unerwartete Krnung in der Peterskirche, wodurch Karl der hchste Herrscher der Christenheit und Schirm-Herr der Kirche wurde. Dns rmische Reich als christ-liches Reich wieder hergestellt. Nach Bekriegung der Dnen (Normannen) im Norden und der Slaven^) im Osten des Reiches verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahre alt4). 814840 Ludwiq der Fromme. Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser teilte bald das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pippin und Ludwig, so da Lothar, der lteste, den grten Teil und die Kaiserwrde erhielt. Sein dadurch verkrzter Nesse Bernhard, König von Italien, emprte sich und wurde geblendet, so da er nach drei 1) Roland, Hauptheld der Karlssage. (Rolandslied des Pfaffen Konrad.) 2) Karl wollte den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zwischen Altmhl und Regnitz verbinden. Erst König Ludwig I. von Bayern hat diese Idee durch den Ludwigskanal verwirklicht. 3) Unterwerfung der Sorben und der Milzen in Brandenburg. 4) Beisetzung im Dome zu Aachen. Erffnung der Gruft durch Otto Iii., dann durch Friedrich Barbarossa.

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 111

1890 - Leipzig : Reichardt
- 111 Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums. Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.) 1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten. 1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas. v. Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe. Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti. 1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt). 2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. . 3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m . 4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.

4. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 74

1871 - Berlin : Habel
74 622-632 632-634 634-644 644-656 656-661 661-749 661-680 711 732 737 749 756 800 687 Mohammed erobert ganz Arabien und einen Theil Syriens nicht blos seiner Lehre, sondern auch seiner Herrschaft. Seine Nachfolger-die Chctlifen. Abu Bekr Schwiegervater des Propheten. Abfassung des Koran. Omar, er erobert Palästina, Syrien, Aegypten und stürzt das neupersische Reich der Sassaniden. Othman, er erobert Rhodus und fällt durch Mord. Ali, Schwiegersohn Mohammeds durch dessen Tochter Fatima, gegen ihn tritt in Syrien Moawija aus dem Hause der Omaijaden als Chalif auf; Ali fällt durch Mord. Die oniaijadischen Chalifen. Moawija I, er verlegt die Residenz vou Medina nach Damascns, das Chalifat wird erblich. Die Feldherren Musa und Tarif des Chalifen Walid I setzen über die Meerenge von Gibralter (Ghebel al Tarif), Sieg über den Westgothen Roderich bei Teres de la Frontera und Ende des Westgothenreiches. Spanien außer Asturien ein Theil des Chalifates. Der spanische Statthalter Ab d-ur-rh a man bricht ingallien ein, wird aber von dem Hausmeyer Karl Martell bei Tours und Poitiers vollständig geschlagen. Abermalige Niederlage der Mauren unter Omar am Flüßchen Berre bei Narbonne. Ab ul-Ab das, ein Abkömmling des Abbas, Oheims des Propheten, macht sich zum Chalifen. Er und seine Nachkommen die Abbasiben (Residenz Bagdad). In Spanien gründet Abd-ur-rhaman I, ein Omaijade, ein eigenes Chalifat (Residenz Cordov a). Harnn al Raschid in Bagdad; seine Residenz wird Sitz der Wissenschaften (Übersetzungen griechischer Schriften), seine Gesandtschaft an Karl d. Gr. Pippin von Heristal, Enkel Pippins von Landen, Majordomus von Anstrasien, besiegt die Neustrier und ihren Majordomus Bertra bei Testri, macht sich zum Majordom beider Reichshälsten und nennt sich Herzog und Fürst der Franken. v

5. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 77

1880 - Berlin : Habel
77 Spanien. So war das Reich in zwei feindliche Heerlager gespalten; aber was noch schlimmer war, von beiden Parteien wurde die Einmischung des Auslandes in die deutschen Angelegenheiten angerusen. c) Der jülich-kl eve-bergische Erbfolge streit 1609 1609-1614 —1614. Kaum waren die beiden gegnerischen Verbindungen geschlossen, so gerieten sie auch schon feindlich gegeneinander. Diesgeschah bei Gelegenheit des jülich-klev eschenerbsolge-streit es. Im I. 1609 starb nämlich der blödsinnige kinder-1609 lose Herzog Johann Wilhelm von Jülich, Kleve und Berg. Um den Besitz des Erbes stritten sich Kursürst Johann Sigismund von Brandenburg und Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Neuburg. In dem Vertrage zu Dortmund vom Jahre 1609 vereinigten sich beide Bewerber 1609 zur einstweiligen gemeinschaftlichen Regierung. Dagegen aber traten auf Spanien, die Liga und der Kaiser, welche den Übergang dieser katholischen Länder in protestantische Hände zu verhindern suchten. Rudolf Ii. schickte seinen Vetter' den Erzherzog Ferdinand, um die Herzogtümer als erledigte Reichslehen einzuziehen. Spanische Truppen unter dem General Ambrosio Spinola (geboren zu Genua) unterstützten ihn hierbei von den Niederlanden aus. Dagegen riefen aber die beiden sich im Besitze der Lande befindlichen Fürsten die Hilfe der Union, Frankreichs und der Holländer an. Ein französisch -niederländisch-nnionistisches Heer eroberte das von dem Erzherzog besetzte Jülich wieder. Aber eben war Heinrich Iv. in Paris durch Mörderhand gefallen, ein Umstand, der den Ausbruch eines allgemeinen Kampfes noch um einige Jahre hinausschob. Union und Liga schlossen einen Waffenstillstand miteinander, worauf beide von einer bewaffneten Einmischung in den jülich-kleveschen Erbfolgestreit abstanden. Als sich die beiden um die Erbschaft streitenden Fürsten entzweit hatten und Johann Sigismund im Jahre 1613 zur iei3 reformierten, Wolfgang Wilhelm 1614 zur katholischen Kirche wu übergetreten war, kam der Kampf zwischen beiden am Niederrhein zum Ausbruch, indem jener von den Niederländern, dieser von den Spaniern unterstützt ward. Aber noch in demselben Jahre (1614) kam der Vertrag von Lanten zustande, nach welchem Brandenburg von der Erbschastsmasse Kleve, Mark und Ravensberg, Neuburg aber Jülich und Berg erhielt/) Die genannten Erbschaftsstücke waren *) Dieser Vergleich ward in mehreren späteren Übereinkommen (1647 3u Düsseldorf und 1660 zu Kleve) bestätigt.

6. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 87

1880 - Berlin : Habel
nisch); bekannt war er auch mit der polnischen und russischen. Schlank und hoch gewachsen, von echt germanischem Typus, war er ein großer Feldherr, ausgezeichnet durch Umsicht, Mut und Entschlossenheit, ein frommer Mensch, voll Demut und Gottoertrauen, leutselig, einfach und sittenrein. Sein Gegner, der Kardinal Caraffa, urteilte über ihn: Gustavus rex cui parern Suecia nulluin, Europa paucos dedit. b) Gustav Adolfs Siegeszug durch Deutschland 1631—1632. Rasch vertrieb Gustav Adolf nach feiner Lan- i63i-dung die schwachen kaiserlichen Besatzungen aus Pommern und Mecklenburg. Die vertriebenen Herzoge des letzteren Landes setzte er als schwedische Vasallen wieder in ihre Rechte ein. Doch fand er nicht die Unterstützung seitens der protestantischen Reichsfürsten, auf welche er gehofft hatte. Die Furcht vor dem Kaiser hielt dieselben von einem Bündnisse mit den Schweden zurück, so daß sich Gustav in seinen Fortschritten gehemmt und vom Durchzug durch die Laude seines Schwagers, des von dem österreichisch gesinnten Minister v o n Schwarzenberg geleiteten Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg, abgehalten sah. Dafür schloß er einen Vertrag mit Frankreich, welches sich verpflichtete, ihn durch Hilfsgelder zu unterstützen. Unterdessen hatte General Tilly die Belagerung Magdeburgs begonnen, in welches sich der vertriebene Administrator geworfen und dessen Verteidigung von dem schwedischen General von Falkenberg, den der König ohne Truppen dahin gesendet, geleitet ward. Ohne Entsatz gelassen, fiel die unglückliche Stadt den loteu Mai 1631 und ward auf grausame Weise zerstört. Gustav Adolf, welcher endlich den Brandenburger uach langen Verhandlungen durch Drohungen gezwungen hatte, sich ihm anzuschließen und ihm die Festung Spandau einzuräumen, kam zu spät, die Stadt vor ihrem Schicksal zu retten. Erschreckt durch die an Magdeburg verübten Greuel und bedrängt durch die Tillyschen Scharen, gab nun der Kurfürst von Sachsen seinen Plan einer bewaffneten Neutralität aus, schloß mit den Schweden ein Bündnis zur Rettung des evangelischen Glaubens und ließ seine Truppen unter Arnheim (ans kaiserlichen Diensten in sächsische übergetreten) zu denselben stoßen. Auch andere norddeutsche Reichsfürsten, welchen der Kaiser die Selbstverteidigung gegen die Schweden verboten hatte, schlossen sich an, und so stand Gustav bald mit einem dem kaiserlichen ebenbürtigen Heere Tilly gegenüber und besiegte denselben am 7ten September 1631 bei Breiten- i63i feit) (nördlich von Leipzig) so vollständig, daß der geschlagene Feldherr nach den Wesergegenden, wo er die zerstreuten nieder-

7. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 93

1880 - Berlin : Habel
93 nahe gefangen; doch starb er schon im Mai desselben Jahres zu Halberstadt, und Torstenson trat als schwedischer Oberbefehlshaber an seine Stelle. Derselbe gab trotz seiner Lähmung an Händen und Füßen an Schnelligkeit der Bewegungen seinem Vorgänger nichts nach. Er drang durch Brandenburg und die Lausitz uach Schlesien vor, eroberte Großglogau und wollte sich in Mähren festsetzen. Zwar wich er vor den Kaiserlichen unter dem Erzherzoge und Piccolomini nach Sachsen zurück, brachte ihnen aber hier am 2kn November 1642 bei Breitenfeld eine furchtbare Niederlage bei. Aufs im neue gegen Mähren vorgedrungen, erschien er doch wieder plötzlich in Jütland und zwang Christian Iv., welcher, eifersüchtig auf die schwedische Macht, im Bunde mit dem Kaiser gegen Schweden rüstete, zur Flucht nach den dänischen Inseln (irrt Frieden von Brömsebro mußte sich Christian später 1645 zu einem nachteiligen Frieden bequemen). Das ihm nachgezogene feindliche Heer unter Gallas rieb Torstenson 1644 fast im ganz bei Jüterbog und Magdeburg auf, fiel in Böhmen ein, wo er eine neu aufgestellte Armee den 6ten März bei Jank au in der Nähe von Tabor vernichtete, und bedrohte Wien. Nur die mißlungene Belagerung Brünns rettete diesmal den Kaiser. Von Krankheit erschöpft, legte Torstenson den Feldherrnstab nieder, nachdem er kurz vorher, im September 1645, noch den Kurfürsten von Sachsen genötigt hatte, dem Prager Frieden zu entsagen. An seine Stelle als Oberbefehlshaber trat Wrangel, dessen zweimaliger Zug gegen die Baiern und die kaiserlichen Erblande im Verein mit den Franzosen (1646 und 1648) schon erwähnt worden ist. Iv. per westfalische Friede tutb die Folgen des Krieges. 1. Der westfälische Friede 1648. Schon seit dem Jahre 1648 1644 waren die Friedensverhandlungen zu Osnabrück zwischen den kaiserlichen, reichsständischen und schwedischen Gesandten, zu Münster zwischen dem Kaiser, Frankreich und anderen Mächten, jedoch immer in gewisser Verbindung, betrieben worden. Die hauptsächlichsten Bevollmächtigten waren von Seiten des Kaisers: Graf Tranttmannsdorff, Frankreichs:^ Graf d'avaux, Schwedens: Graf Johann von Oxenstierna, der Sohn des Kanzlers, Spaniens: Diego Saavedra. Die Generalstaaten waren durch acht Bevollmächtigte vertreten, die Eidgenossenschaft durch deu Bürgermeister von Basel, Johann Jakob Wetstein, Brandenburg durch den Grafen Johann von Wittgenstein, der auf

8. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 182

1880 - Berlin : Habel
182 gefundenen Depeschen des österreichischen und sächsischen Hofes mußte der damalige geheime Legationsrat (spätere Minister) Herzberg das berühmt gewordene Memoire raisonne sur la conduite des cours de Vienne et de Saxe ausarbeiten, dessen Veröffentlichung dem erstaunten Europa die Augen öffnete. Das 17 Ooo Mann starke sächsische Heer zog sich aus seinen Garnisonen in ein verschanztes Lager bei Pirna zusammen, wo es von Friedrich eingeschlossen und belagert wurde. Unterdessen rückte der Feldmarschall Brown mit einem österreichischen Heere langsam aus Böhmen heran, um die Sachsen zu befreien. Aber der König zog ihm, nach Zurücklassung eines starken Truppenteiles vor Pirna, entg gen. Bei Lowositz im nördlichen Böhmen kam es den Iten Oktober zur Schlacht, die Mit dem Rückzüge der Oesterreid)er endigte. Infolge dessen sah sich das ausgehungerte sächsische Heer genötigt, in einer Stärke von nod) 14 000 Mann am löten Oktober die Waffen zu strecken. Die Offiziere gaben ihr Ehrenwort, in diesem Kriege nicht weiter gegen Preußen zu kämpfen, die Gemeinen wurden in preußisd)e Regimenter gesteckt, aus denen sie massenweise entflohen. Den Winter über blieb Friedrich in Dresden und behandelte Sadffen, aus welchem er einen großen Teil der Mittel zum Kriege bezog, mit Härte. b) Beiderseitige Streit kr äfte uudkriegsschau-platz. Für das Jahr 1757 hatte Maria Theresia ihre Rüstungen auf das eifrigste betrieben. Auch wurde auf ihren Betrieb Friedrichs Einbruch in Sad)sen vom Reichstage zu Regensburg für Landfriedensbruch, er selbst in die Reichsacht erklärt und die Ausstellung eines Reichsheeres von 60 000 Mann gegen ihn beschlossen. Schweden erklärte im Juni 1757 Preußen förmlich den Krieg, und Frankreich madste sich anheischig, 80—100 000 Mann über den Rhein zu sdjicken. Endlich sammelte aud) Elisabeth von Rußland ein Heer von 100 000 Mann, um es in Ostpreußen einfallen zu lassen. Dieser Übermacht konnte Friedrich kaum 200 000 Mann eigener Truppen und etwa 40 000 Mann seiner Verbündeten (Hannoveraner, Hessen, Braunschweiger und Gothaer) entgegenstellen. Letztere wurden von dem ungeschickten Herzoge von Cumberland, dem Sohne Georgs Ii., befehligt und waren bloß dazu bestimmt, Hannover zu sd)ützen. Die englischen Hilfsgelder, welche Preußen bezog, wurden 1758 durd) den Münster Pitt auf 670 000 Pfund Sterling jährlich festgesetzt. Friedrid) war demnach hauptsächlich auf die Schnelligkeit, Kühnheit und Geschicklichkeit seiner Unternehmungen angewiesen. — Der Schauplatz des seit dem Jahre 1757 in großartigster Weise entbrannten Krieges dehnte sich von Sachsen über ganz Nord-

9. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 233

1880 - Berlin : Habel
233 Istrien, Ragusa und die ihm 1807 von Rußland überlassenen griechischen Inseln schlug und den er unter eigener Verwaltung behielt). c) Neben- und Nachspiele des Krieges. Das auf Betrieb des kaiserlichen Hoses ausgestandene Tirol hatte unter Andreas Hofer und Speckbacher glücklich die baierische Herrschaft abgeschüttelt. Aber nach dem Waffenstillstände von Znaym räumten die Österreicher das Land, und ein bedeutendes Heer von Franzosen, Baiern und Sachsen rückte in Tirol ein. Doch der Ausstand loderte von neuem aus; die Feinde wurden durch mehrere Gesechte zum Rückzüge genötigt und Hofer trat an die Spitze der Militär- und Civilverwaltnng von ganz Tirol. Nach dem Frieden von Wien mit) vom Erzherzoge Johann selbst aufgefordert, erklärte Hofer seine Unterwerfung , begann aber durch falsche Gerüchte getäuscht, die Feindseligkeiten abermals. In seinem Widerstände übermannt, verschmähte er die Flucht nach Österreich und hielt sich verbargen, bis sein Ausenthalt im Januar 1810 entdeckt ward. Er ward in Mantua am 20sten Februar desselben Jahres erschossen. Gleichfalls nicht zufriedeu mit dem Zurückweichen Österreichs war Herzog Wilhelm von Braunschweig, der Sohn Ferdinands, der dem Kaiserhose mit einer Freischar (der schwarzen Schar) zu Hilfe gezogen war. Er verwars den Waffenstillstand von Znaym und schlug sich mit seinen tapfern Truppen unter fortwährenden Gefechten mit den Franzosen und Rheinbimdlern und verfolgt von denselben nach der Nordsee durch, wo es ihm gelang, sich nach England einzuschiffen. 3. Napoleon auf der Höhe seiner Macht. a) Die Kontinentalsperre. Nach der Niederwerfung Preußens war nur Rußlands und Englands Macht ungebrochen geblieben. Mit jenem fachte sich Napoleon aus einen guten Fuß zu stellen. Eine Zusammenkunft der beiden Kaiser zu Erfurt im Jahre 1808, wo Napoleon mit einem Vafalleu-gefolge von 4 Königen und 34 Fürsten Deutschlands („Parterre von Königen") erschien, besiegelte das gute Einvernehmen der beiden Herrscher. Dagegen beseelte ihn gegen England der unversöhnlichste Haß. Um den stolzen Inselstaat an seiner empfindlichsten Stelle zu treffen, hatte Napoleon im Jahre 1806 von Berlin aus das sogenannte Kontinentalsystem begründet, wonach aller Handel mit England den Franzosen und den von Frankreich abhängigen Völkern verboten wurde. Selbst Rußland war diesem Systeme beigetreten und nur Portugal und die Psorte standen dem englischen Handel noch offen. Durch einen Befehl von Fontainebleau im Jahre 1810 1810 1808
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