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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 281

1860 - Stuttgart : Hallberger
281 130. Leben -er Christen in den ersten Jahrhunderten. Dieselbige Veränderung, die das Christenthum im Herzen der Menschen hervorbrachte, konnte nicht im Innern verborgen bleiben, sie mußte sich im Leben und im Wandel offenbaren. Welch ein Unter- schied, wenn man das Thun und Treiben der Heiden der damaligen Zeit mit dem Leben der Christen vergleicht! Die Christen lebten in der Liebe zu ihrem Herrn und zu ihren Brüdern ein frommes, demü- thiges Leben in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit; sie nannten sich unter einander Brüder und waren bereit, für einander das Leben zu lassen. Ihre Kinder wurden in der Furcht des Herrn erzogen; ihre Sklaven mit Gerechtigkeit und Güte behandelt; ihre Armen, Kran- ken, Wittwen und Waisen wurden mit aufopfernder Sorgfalt ge- pflegt; auch der Fremde, sogar der Feind, war nicht von dieser Liebe ausgeschlossen. Ein heiliger, aber heiterer Ernst begleitete alles Thun der Christen; ihr Blick war gerichtet auf das, was droben ist, sie sahen den Himmel als ihr Vaterland an und nannten ihre irdische Wohnung nur ihre Herberge. So waren sie das Salz der Erde und ein Licht der Welt, und auch ihre Feinde konnten ihnen ein gutes Zeugniß nicht versagen. In den Gemeinden der Christen war eine einfache Ordnung ein- geführt. Einige der erfahrensten Christen, die den Namen Presbyter oder Aelteste führten, wurden dazu ernannt, die gemeinschaftliche Er- bauung zu leiten und über Lehre und Leben der Brüder zu wachen. Andere übernahmen die Sorge für Arme und Kranke; diese hießen Armenpfleger oder Diakonen. Derjenige unter den Presbytern, der den Vorsitz führte, hieß Bischof oder Aufseher der Gemeinde. Als später sich mehrere nahliegende Gemeinden unter einem Bischof an einander schlossen, wurde das Amt der Bischöfe noch bedeutender und ihr Ansehen größer. Am Tag des Herrn, am Sonntage, versammelten sich die Chri- sten in einem Christenhause', in Zeiten der Verfolgung auch wohl zur Nachtzeit in Wüsten und Höhlen. Erst später baute manche Ge- meinde ein eigenes Haus zu gottesdienstlichen Versammlungen und nannte es des Herrn Haus, auf griechisch: Kyriake, woraus unser deutsches Wort: Kirche worden ist. Bei diesen Zusammenkünften wurde ein Psalm gesungen, ein Abschnitt aus der heiligen Schrift gelejen, darüber geredet und gebetet. Jeden Sonntag, und in ae-

3. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 267

1860 - Stuttgart : Hallberger
wichtigsten Völker verbunden v/orden waren, waren nun die Wege in alle Welt gebahnt für die Füsse der Boten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen, die da sagen zu Zion: dein Gott ist König, (des. 52, 7.) 124. Nom t(l nicht tu einem Tag erbaut worben. Damit entschuldigen sich viele fahrlässige und trage Menschen, welche ihr Geschäft nicht treiben und vollenden mögen und schon müde sind, ehe sie recht anfangen. Mit Rom ist es aber eigentlich so zugegangen: es haben viele fleißige Hände viele Tage lang vom frühen Morgen bis zum späten Abend unverdrossen daran gearbeitet und nicht abgelassen, bis es fertig war. So ist Rom ent- standen. Was du zu thun hast, machs auch so! 125. Die letzten Jahrhunderte des jüdischen Reichs. Nach der babylonischen Gefangenschaft blieben die Inden den Persern, welchen sie die Herstellung ihres Staats verdankten, treu, bis Alexander, der König von Griechenland, die Macht der Perser stürzte. Der hohe Rath, Sanhedrin genannt und aus 72 Mitgliedern bestehend, besorgte unter der Leitung des Hohenpriesters die Staats- angelegenheiten. Nach Alexanders Tod stunden die Inden seit dem Jahr 320 unter den egyptischen Königen, die nach einem Feldherrn Alexanders alle Ptolemäus hießen und ihnen große Vorrechte in Egypten, namentlich in Alexandrien, schenkten. Jedoch im Jahr 198 vor Christo ergaben sie sich freiwillig dem syrischen König Antiochns dem 'Großen. Bald von da an gab es blutige Streitigkeiten unter ihnen über die Besetzung der hohenpriester- li'chen Würde, und immer frecher erhob ihr Haupt im Eiuverständ- niß mit den Syrern eine Partei, die sich des jüdischen Glaubens schämte und griechische Sitten einzuführen trachtete. Antiochns mit dem Beinamen Epiphanes oder der Erlauchte, der den Plan hatte, eine gewisse Einheit in seinem Reich einzuführen, wobei ihm die strenge Eigenthümlichkeit der jüdischen Religion im Wege war, kam auf einem Heereszug gegen Egypten nach Jerusalem, ent- weihte und plünderte den Tempel, und erließ nachher ein Ge- bot zur Ausrottung der jüdischen Religion. Ein Mordheer rückte ein, und nun begann (im Jahr 168 vor Christo) eine der schreck- lichsten Verfolgungen. Ueberall erhoben sich Götzenaltäre, während königliche Beamte das Land durchzogen, um Jeden mit dem Tod zu bestrafen, der den Göttern zu opfern sich weigerte. (Vergl.

4. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 268

1860 - Stuttgart : Hallberger
1 Makkab. 1.). Da erweckte Gott das Geschlecht der Makkabäer, die Söhne des Priesters Mattathias, welche besonders unter dem tapfern Judas Makkabäns (d. i. der Hammer) die glänzendsten Siege wider die Syrer erfochten und schon im Jahr 164 den Tempel wieder reinigten. Judas fiel drei Jahre darauf; aber Jona- than, sein Bruder, brachte (158) einen günstigen^Friedensschlnß zu Stande und war siebzehn Jahre lang Hoherpriester. Nach Jonathans Ermordung (142) wurde sein Bruder Simon als Hoherpriester und Fürst bestätigt. Endlich unter Johannes Hyrkanns, dem Sohn Si- mons, (seit 135) erlangte das Volk völlige Unabhängigkeit; und seine Nachfolger nahmen sogar den Königstitel an. Allein der Haß zwi- schen den gesetzlichen Pharisäern und den freidenkenden Saddu- cäern, zwei religiösen Parteien, die in dieser Zeit entstanden, veran- laßte die schrecklichsten Bürgerkriege, welche die Nachblüthe des jüdi- schen Staats schon in ihrem Keim erstickten. Die Ränkesncht in der herrschenden Familie überstieg alle Grenzen. Als einmal Alexander Jannäus, der Sohn Hyrkans, ein Feind der Pharisäer, das Volk aufforderte, ein Mittel zur Aussöhnung zu nennen, rief es ihm zu, das beste wäre, er stürbe, worauf er gegen 800 Aufrührer ans Kreuz schlagen ließ. Seit dem Jahre 70 zankten sich in mörderischen Bürgerkriegen die Brüder Hyrkan Ii. und Aristobul, ein Sadducäer, um den Thron. Letzterer wurde im Tempel hart belagert; und der fromme Priester Onias, der vom Volk aufgefordert wurde, die Be- lagerten zu verfluchen, wurde gesteinigt, als er sagte: „Da die Be- lagerer und Belagerten Brüder wären, so möchte Gott weder diese noch jene erhören, wenn sie wider einander bitten." Beide Brüder riefen die Römer, die in Syrien standen, zu Hülfe. Der Nönwr Pompejus kam, eroberte Jerusalem (63) und setzte Hyrkan zum Hohenpriester und Fürsten ein. Unter den fortdauernden Reibungen aber wußte sich allmählich Antipater, ein Edomiter, emporzuschwingen; und sein Sohn, Her ödes der Große, hatte es durch die ver- schlagenste List und die kriechendste Schmeichelei unter unerhörten Frevelthaten bis zum Jahr 39 vor Christo dahin gebracht, daß er zum unumschränkten König von ganz Judäa und vielen Nachbargebie- ten ernannt wurde. Aber viele Juden unterzogen sich lieber den grausamsten Todesqualen, als daß sie den Edomiter König genannt hätten. Trotz solcher Widersetzlichkeit behauptete sich Herodes durch Schrecken und scheinbare Güte auf dem Thron. Um das über seine vielen Schandthaten erbitterte Volk sich wieder geneigt zu machen.

5. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 400

1860 - Stuttgart : Hallberger
400 Ihre Liebe genossen nicht nur ihre Angehörigen, sondern hauptsächlich diejenigen, welche der Liebe am bedürftigsten waren, die stch kümmerlich Näh- renden, die Angefochtenen, die Wittwen und Waisen, die Armen überhaupt, die Kranken in Spitälern und Lazarethen, zu welchen sonst nicht leicht Je- mand einzukehren pflegt. Mit solchen Personen machte stch Beata bekannt, für diese sorgte ste nach eigenem Vermögen und durch Fürsprache bei Anderen, diese besuchte und tröstete sie, diesen brachte ste Essen, Trinken und was ihre Hand fand; diesen suchte ste durch ihre Handreichung an das Herz zu kommen und ihre Seelen durch die leiblichen Wohthaten aufwärts zu den geistlichen Gütern und zu Gott zu ziehen. Als ste einst einem armen Weibe Etwas zu essen gebracht hatte, und das Weib nebst der Danksagung für diese Sät- tigung sagte, wenn jetzt nur sonst auch noch Jemand wäre, der ihr ein altes Kleid zukommen ließe, so zog Beate Sturm auf der Stelle ihren Rock aus und ging in ihrem langen Schlafrock heim, und erfüllte also auch dem Buch- staben nach, was Johannes forderte: wer zween Röcke hat, der gebe dem, der keinen hat (Luc. 3, 11.). Ihrem Essen und Trinken brach sie ab, damit sie desto besser ausreichen könnte, die Hungrigen zu speisen und die Durstigen zu tränken. Einmal erfuhr man zufälligerweise hinterher, daß sie zwei ganze Tage keinen Bissen zu essen gehabt hätte, und froh gewesen wäre, wenn ihr Jemand ein Stücklein Brod gegeben hätte; sie bekannte dabei, daß es doch etwas Entsetzliches sei um das Hungerleiden. Um so mehr war sie aber deßhalb darauf bedacht, es Andern zu ersparen. Mit diesen Werken der Liebe ging das Gebet immer Hand in Hand. Sie hat entweder, sagt Rieger von ihr, gebetet oder ein gutes Werk aus- gerichtet; ja, sie hat nichts gethan als gebetet; denn indem sie auch etwas Anderes that, betete sie doch ohne Unterlaß. Wer sie gekannt hat, der hat eine lebendige Auslegung über die Worte Christi gehabt, daß man allezeit beten und nicht laß werden solle (Luc. 18, 1.). Auch beim Bibellesen ver- band sie Lesen, Nachdenken und Beten beständig mit einander. Ans Beten ging sie mit Beten, d. i. wenn sie in eine öffentliche Betstunde oder sonst in eine Gebetsversammlung ging, bereitere sie sich vorher darauf mit Beten und Fürbitten für sich und die Mitversanimelten. Hörte ste in ihrem Hause in die Rathversammlung läuten, so beugte sie ihre Kniee für die zu Rath ge- henden Landstände mit Bitten und Flehen für sie und das gesamte Vater- land. Unter dem Gehen auf der Straße betete sie. Wenn sie in ein Haus eintrat, so sprach sie still: Friede sei mit diesem Hause (nach Luc. 10, 5.). In ihrem Gebet hielt sie sich besonders gern an das Vaterunser. „Wenn gute Freund-e von einander scheiden müssen", sagte sie öfters, „so kommen sie doch bald wieder im Vaterunser zusammen." Obwohl sie bei ihrer großen Gebetsgabe und Gebetsübung sich zu Hause für sich wohl zu erbauen verstand, so versäumte sie doch ohne dringende Noth keinen Gottesdienst, weder an Sonntagen noch in der Woche. „Das Herz bedarf (nach Hebr. 3, 13.) täglich er- mahnt zu werden, auch durch Andere", sagte sie, „und da sei eben die Kirche eine besonders gute Gelegenheit dazu." Als einmal das Himmelfahrtsfest gekommen war, so erzählte sie selbst, habe sie sich ge- freut, wie sie sich diesen Tag zu Nutzen machen wolle. Wie sie aber

6. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 33

1886 - Stuttgart : Krabbe
— 33 — 2. Irr Syrien gründete Seleukus das Reich der Seleuciden, welches vor allem die Länder am Euphrat und Tigris und die östlichen Provinzen bis nach Indien umfaßte. Es zerfiel aber sehr rasch, und eine Reihe von Provinzen, namentlich ganz Kleinasien trennte sich bald vom Reiche los. Im Jahre 65 fiel der Rest des längst kraftlosen Reiches in die Hände der Römer. 3. In Macedonien erlangten nach langen Kämpfen die Nachkommen des bei Jpsus gefallenen Antigonus den Thron, den sie 168 v. Chr. verloren. In Griechenland wurden wiederholte Versuche gemacht, die alte Freiheit zu erkämpfen, von Athen, von dem achäifchen Bund, von Sparta — ohne Erfolg. 146 wurde es römisch. 4. Palästina, das zuerst unter den Ptolemäern, dann unter den Seleuciden gestanden hatte, erlangte durch die Makkabäer nach langen, wechselvollen Kämpfen seine Freiheit. Als nämlich der syrische König Antiochns Iv. Epiphanes den israelitischen Gottesdienst bei Todesstrafe verbot und blutige Verfolgungen über die treuen Bekenner verhängte (167), erhob sich dagegen der Priester 167. Mattathias und nach seinem Tode sein heldenmütiger Sohn Judas der Makkabäer (166) zu tapferem Widerstand. Auch sein Heldentod machte der Bewegung kein Ende. Seine Brüder, Jonathan und Simon, setzten sein Werk bis zur gänzlichen Befreiung um 142 fort. In Simons Hause wurde daraus Hohen-priestertum und Fürstentum für erblich erklärt. Blühende Zustände kehrten freilich auch mit den Makkabäern nicht ein. Pharisäer und Sadducäer standen einander feindlich gegenüber. Endlich fiel das Land in die Macht der Römer, unter deren Oberhoheit das Hans des Herodes längere Zeit darin herrschte (s. S. 49. 55). In der Zeit nach Alexander und in den Reichen, die aus seiner Erbschaft hervorgegangen waren, verbreitete sich überall die griechische Sprache. Das wurde später sehr günstig für die Verbreitung des Christentums. Sonst herrschten traurige Zustände. Glaube und Sittlichkeit verfielen. Statt der Weltweisheit des Plato oder Aristoteles, des großen Lehrers Alexanders, sammelte die Schule der Epikuräer und Stoiker Anhänger, von denen jene den Lebensgenuß für das höchste Gut erklärten, diese gleichmütige Ergebung in das Verhängte forderten, beide im Grunde gleich irreligiös waren. Viele fragten, an allem zweifelnd: Was ist Wahrheit? Frohnmeyer, Leitfaden. 3

7. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 72

1886 - Stuttgart : Krabbe
— 72 — Großen beherrschte. Aber leider war er nicht groß, sondern nur dick. Das Reich wurde immer schwächer. In Rom wurde der Papst fast unabhängig ; in der Schweiz und bis zur Rhonemündung hinab entstand ein Reich Burgund; im Süden plünderten die Araber das Reich; vor allem kamen von Norwegen und Dänemark her die rauhen, kriegerischen Normannen, verheerten die Küsten, fuhren die Flüsse hinauf, zerstörten Städte wie Hamburg, Aachen, Köln und Trier und führten die Einwohner in die Skaverei fort. Weil sich der dicke Karl gegen sie schwach zeigte, wurde er 887 abgesetzt. Sein Nachfolger Arnulf (bis 899) kämpfte glücklicher gegen die Normannen; aber unter feinem Sohn, Ludwig das Kind genannt, zerfiel _ das Reich fast in die einzelnen Stämme und im Osten beunruhigten jetzt noch die wilden Magyaren (spr. Madjaren) durch unaufhörliche Einfälle das Reich. So war es in traurigster Lage, als mit 911. Ludwig das Karolingerhaus ausstarb (911). Das Haus Lothars in Italien war damals schon lange erloschen; nur in Frankreich regierten noch Nachkommen Karls des Kahlen, schwach und kraftlos bis 987. Die Raubzüge der Normannen hörten allmählich auf. Von dem König von Frankreich erhielten sie 911 die Normandie, wo sie Christen wurden. Von hier aus eroberte ihr Herzog Wilhelm der Eroberer 1066 England. Auch in Unteritalien und Sizilien gründeten sie im 11. Jahrhundert ein' Reich; ja sie legten vielleicht auch den Grund zum russischen Reich. Vi. Muhammed und der Islam. Während das fränkische Reich im Westen zur ersten Macht der Christenheit heranwuchs, erstand ihr im Osten ein gefährlicher Feind. 1. Muhammed. In der zum größten Teil von Wüsten erfüllten Halbinsel Arabien, wo ein kräftiges, mutiges, gastfreies und freiheitsstolzes, aber auch grausames und habgieriges Volk, in viele Stämme zerteilt, wohnte, an den Küstenrändern in Städten, im Innern als Nomaden, trat der Stifter einer neuen Religion auf. Den Arabern war der Glaube an den einen Gott verloren gegangen. Es herrschte unter ihnen ein Naturdienst mit Verehrung der Sonne, des Mondes und der Sterne. Eine besondere Verehrung genossen vom Himmel gefallene Steine, vor allem der zu Mekka befindliche, welcher an der Mauer eines kleinen, würfelförmigen Tempels, der Kaaba, aufgerichtet ist. Dort wurden jährlich große Feste mit Wettkämpfen und Messen gefeiert. Muhammed ist geboren 571 n.chr.; er stammte aus einem angesehenen, aber nicht reichen Hause und verlor seine Eltern früh. In seiner Jugend machte er viele Reisen, auf denen er das Judentum und Christentum kennen lernte. Auch das Zusammenströmen der vielen Fremden in Mekka bereicherte seine Kenntnisse. Er heiratete später die ältere, aber ihm sehr ergebene

8. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 78

1887 - Stuttgart : Krabbe
3. Das gyptische Reich. In gypten behauptete sich von Anfang an Ptolemns Lagt (des Lagus Sohn), einer der tchtigsten Feld-Herrn Alexanders. Unter ihm und seinen nchsten Nachfolgern erlangte das Reich, zu dem noch Kyrene, Palstina, Phnizien, die Sdkste Kleinasiens, ja zu Zeiten Thracien gehrte, eine glnzende Blte, namentlich durch ausgebreiteten Handel. Das Reich war wohl geordnet, hatte eine glnzende Finanzlage; Wissenschaften und Kunst fanden eifrige Pflege und einen berhmten Sitz in Alexandria. Und doch war die neue Blte im Grund dem Lande fremd, sie beruhte vor allem auf den zahlreich angesiedelten Griechen. Nach den drei ersten Ptolemern be-garin die Zeit des Verfalls (Ende 30 v. Chr.). 4. Palstina stand von 295198 unter den Ptolemern. Hohe-Priester und Synedrinm hatten dabei in der Hauptsache die Regierung. Dem zweiten Ptolemer wird die Urheberschaft der Lxx (Septnaginta), der griechischen bersetzung des A. T., zugeschrieben. Griechische Bil-dng drang in Israel ein, während eine jdische Diaspora sich in gypten, Kleinasien, den Inseln ausbreitete. 198 siel das Land durch den Sieg bei Paueas art den Jordanquellen in die Hand der Selen-ciden, die in ihren Finanznten nach dem Tempelschatz lechzten, die hellenisierende Partei begnstigten und den israelitischen Gottesdienst anfeindeten. Namentlich Antiochns Iv. Epiphanes (176164) 167. trieb das Volk zum Ausstand. Er ging 167 so weit, den Tempel dem olympischen Zeus zu weihen, Sabbathseier und Beschneidung zu ver-bieten, Todesstrafe aus den mosaischen Gottesdienst zu setzen. Endlich erhob sich der Priester Mattathias zu Modin bei Joppe zu gewalt-samem Widerstand. Seine Shne setzten das Befreiungswerk fort, Judas der Makkaber( Hammer?) 166160, nach seinem Heldentod und zeitweiliger Unterdrckung der jngste Bruder Jonathan als Hohepriester und anerkannter Unterknig 152133, endlich der lteste 142. Simon 143135, der 142 die volle Unabhngigkeit erlangte und in dessen Haus das dankbare Volk 140 Hohepriestertum und Frstentum fr erblich erklrte. Fortan herrschten die Makkaber oder Has-rnoner, wie sie nach einem angeblichen Urgrovater des Mattathias heien. In jenen groen Tagen wurzelte der Gegensatz der beiden Parteien, der Phariser und Sadducer. Die Phariser (= Abgesonderte) forderten und bten grte Gesetzesstrenge, wobei sie die mndlich berlieferten Satzungen der Schristgelehrteu fr ebenso ver-bindlich erklrten als das Gesetz; dabei waren sie die nationale Volks-Partei, der die Herrschaft der Fremden widerrechtlich erschien. Die Sadducer, die hchste priesterliche Aristokratie, die gelernt hatte mit dem Heidentum zu paktieren und griechischer Bildung nicht so feindselig gegenberstand, verwarf die Tradition der Schriftgelehrten und die ausgebildeteren religisen Anschauungen (Unsterblichkeit, Engel, Vor-sehung) und erklrte nur das geschriebene Gesetz (nicht blo die fnf Bcher Moses) fr verbindlich. Der Mnchsorden der Effer hatte keine politische Bedeutung. Die zwei groen Parteien dagegen stritten unter den Makkabersrsten um den Einflu. Der Zwist der beiden Brder Aristobul Ii. (6963) und Hyrkan Ii. fhrte endlich das Eingreifen der Rmer herbei (63). 5. Innere Zustnde der hellenistischen Welt. Man nennt

9. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 262

1854 - Stuttgart : Hallberger
262 ihre Schultern und trugen ihn im Triumph unter den Zuschauern umher. Das Volk weinte vor Freuden, wünschte dem alten Vater Glück, bewarf ihn mit Blumen, und Etliche riefen ihm zu: „Stirb, Diagoras; denn nun hast du Nichts mehr zu wünschen übrig!" Wirklich konnte der Greis so viel Glück nicht ertragen; er sank entseelt hin vor den Augen der Versammlung, die in Rührung zerfloß und die Söhne segnete, die ihren Vater so glücklich gemacht hatten. „Jene" — so schreibt Paulus mit Beziehung auf diese Spiele (1 Kor. 9, 24— 27.) „jene also, daß sie eine vergängliche Krone empfangen, wir aber eine unvergängliche!" 122. Alerander der Große, der Stifter des griechischen Weltreichs. Alerander der Große war der Sohn des macedonischen Königs Phi- lippus, der unter andern die Stadt Philippi zu seines Namens Gedächtniß erbaut hat. (Apost. Gesch. 16, 12 ff.) Philippus hatte durch List und Ge- walt Griechenland sich unterworfen und bereits einen Kriegszug mit den Grie- chen nach Persien beschlossen, war aber kurz vor Ausführung dieses Vorhabens erstochen worden. Alerander trat an seine Stelle und bewies bald, obwohl kaum zwanzig Jahre alt, daß er ganz der Mann für die Aufgabe sei, welche seiner wartete. Er ist einer jener seltenen Männer, die Gott je und je zum Umsturz großer Staaten ausrüstet. Kühner Mllth, Stolz und Ruhmsucht zeig- ten sich schon in den: Knaben. „Ach", rief er, als er von einem Siege seines Vaters hörte, „mein Vater wird mir Nichts zu thun übrig lasten!" Von Narur mit großen Anlagen des Geistes und Herzens begabt, war er durch deit Unterricht des griechischen Weltweisen Aristoteles aufs sorgsamste unterwiesen und in die Bildung der Griechen eingefüdrt worden. Indem er diese in fer- nen Ländern verbreitete, trug er auch zugleich, ohne daß er es ahnen konnte, zti der erst einige Jahrhunderte nach ihm erfolgten Ausbreitung des Evan- geliums in diesen Ländern bei. Im Jahr 334 vor Christi trat er als Oberfeldherr der Griechen seinen Kriegszug nach Asien hinüber gegen die Perser an. Mit seinem verhältniß- mäßig kleinen, aber wohlgeübten Heere siegte er in allen Schlachten gegen den Perserköuig Darius Kodomannus, namentlich bei Jssus (333 vor Christo), nicht weit von der Stadt Tarsus oder Tarsen, wo der Apostel Paulus geboren ward. Das Land Kleinasien hatte er sich vor dieser Schlacht unterworfen; nach derselben fiel Syrien in seine Hände; dann Phönizien, der Hafen-und stäbtereiche Küstensaum am Fuß des Gebirges Libanon, berühmt durch Handel,

10. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 281

1854 - Stuttgart : Hallberger
281 130. Leben -er Christen in den ersten Jahrhunderten. Dieselbige Veränderung, die das Christenthum im Herzen der Menschen hervorbrachte, konnte nicht im Innern verborgen bleiben, sie mußte sich im Leben und im Wandel offenbaren. Welch ein Unter- schied, wenn man das Thun und Treiben der Heiden der damaligen Zeit mit dem Leben der Christen vergleicht! Die Christen lebten in der Liebe zu ihrem Herrn und zu ihren Brüdern ein frommes, demü- thiges Leben, in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit; sie nannten sill- unter einander Brüder und waren bereit, für einander das Leben zu lassen. Ihre Kinder wurden in der Furcht des Herrn erzogen; ihre Sklaven mit Gerechtigkeit und Güte behandelt; ihre Armen, Kran- ken , Wittwen und Waisen wurden mit aufopfernder Sorgfalt ge- pflegt; auch der Fremde, sogar der Feind, war nicht von dieser Liebe ausgeschlossen. Ein heiliger, aber heiterer Ernst begleitete alles Thun der Christen; ihr Blick war gerichtet auf das, was droben ist, sie sahen den Himmel als ihr Vaterland an und nannten ihre irdische / Wohnung nur ihre Herberge. So waren sie das Salz der Erde und ein Licht der Welt, und auch ihre Feinde konnten ihnen ein gutes Zeugniß nicht versagen. In den Gemeinden der Christen war eine einfache Ordnung ein- geführt. Einige der erfahrensten Christen, die den Namen Presbyter oder Aelteste führten, wurden dazu ernannt, die gemeinschaftliche Er- bauung zu leiten und über Lehre und Leben der Brüder zu wachen. Andere übernahmen die Sorge für Arme und Kranke; diese hießen Armenpfleger oder Diakonen. Derjenige unter den Presbytern, der den Vorsitz führte, hieß Bischof oder Aufseher der Gemeinde. Als später sich mehrere nahliegende Gemeinden unter einem Bischof an einander schlossen, wurde das Amt der Bischöfe noch bedeutender und ihr Ansehen großer. Am Tag des Herrn, am Sonntage, versammelten sich die Chri- sten in einem Christenhause, in Zeiten der Verfolgung auch wohl zur Nachtzeit in Wüsten und Höhlen. Erst später baute manche Ge- meinde ein eigenes Haus zu gottesdienstlichen Versammlungen und nannte es des Herrn Haus, auf griechisch: Kyriake, woraus unser deutsches Wort: Kirche worden ist. Bei diesen Zusammenkünften wurde ein Psalm gesungen, ein Abschnitt aus der heiligen Schrift gelesen, darüber geredet und gebetet. Jeden Sonntag, und in ge- 1
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