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I, Westeuropa.
und besteht fast ganz, besonders im Norden, aus Ge,
birgslande. Merkwürdig an der Nordostküste Irlands
ist der sich ins Meer erstreckende Riesendamm, wel-
chen die Natur aus einer ungeheuren Menge von auf-
rechtstehenden Basaltsäulen gebildet hat. Ihre Haupt-
abdachung haben die Brittischen Inseln gegen Osten.
Große Ströme haben sie zwar nicht, doch sind viele
schiffbar und erweitern sich an ihrer Mündung ins Meer
sehr. Der bekannteste ist die Themse oder Thames,
welche den südlichen Theil Englands in einem östlichen
Laufe durchfließt, und in die Nordsee, nordwestlich von
der Meerenge von Calais, sich ergießt. Eine Menge
von Kanälen verbinden die schiffbaren Flüsse und da-
durch die Meere, welche diese Inseln umfließen, mit
einander. Auch giebt es viele Landseen, vorzüglich
in Schottland und Irland, wo auch die größten der-
selben sind.
Diese Znseln, welche im nördlichen Theile der
nördlichen gemäßigten Zone liegen, haben ein ge-
mäßigtes Klima, das in England und Irland
feucht und im nördlichen Theile Schottlands schon kalt
und rauh ist. Unter den Produkten dieser sehr
gut angebauten Länder sind vorzüglich vortreffliche
Pferde, Rindvieh und Schafe mit einer sehr veredel-
ten Wolle, ein großer Reichthum von Fischen und
Austern, auf den Schottischen Inseln Eidervögel, wel-
che die Eiderdunen liefern, das beste Zinn, vieles Blei
und Kupfer, der große Reichthum von Eisen und Stein-
kohlen, die beste Walkerde, viel Salz rc. zu bemerken.
Die gewöhnlichen Produkte der Landwirthschaft, die auf
einer hohen Stufe der Vollkommenheit steht, fehlen da-
bei nicht; nur mangeln die Waldungen und zum Wein-
bau ist das Klima nicht geeignet.
Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf mehr
als 24 Millionen, wovon der größere Theil Engländer
sind und die Englische Sprache reden; die Irländer ha-
den ihre eigene Sprache, so wie die Bewohner von Hoch,
schottland, gewöhnlich Bergschotten genannt, auch ei,
neu eigenen Sprache sich bedienen. Merkwürdig sind
diese Bergschotten durch ihre eigenthümlichen, alten und
einfachen Sitten, Gebräuche und Kleidungsart. Zn
Großbritannien bekennen sich die meisten Einwohner
zur
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Die Schweiz.
89
Die Schweiz liegt ln dem südlichen Theile der nörd-
lichen gemäßigten Zone, und hat, mit Ausnahme der
hohen Gebirgsgegenden, ein mildes warmes Klima,
besonders in den tiefen Thälern an der Gränze von
Italien, wo die Luft im Sommer oft sogar drückend
heiß ist. Die Produkte dieses im Allgemeinen vor-
trefflich angebauten Landes, wo jedoch die Gebirgsge-
genden sich mehr von der Viehzucht, als von dem Acker-
bau nähren müssen, sind: vortreffliches Rindvieh, häu-
fige Ziegen, Gemsen und Steinböcke, die jedoch immer
seltner werden, etwas Seide, Getreide, wiewohl der
Ackerbau in den dazu passenden Gegenden mit der größ,
ten Einsicht und Fleiß betrieben wird, nicht hinreichend,
viel Obst, worunter auch einige edle Südfrüchte, Wein,
viel Flachs und Hanf, einige Metalle, doch in keiner
großen Menge, verschiedene andere nutzbare Mineralien;
Salz hingegen hat man bis jetzt nur wenig.
Die Zahl der Einwohner beträgt über 2 Mil-
lionen, größtentheils Deutsche, nur in einigen Gegen-
den wohnen Franzosen und Italiener. Der größere Theil
bekennt sich zur reformirten, der kleinere zur katholischen
Kirche. Außer der Viehzucht und dem Ackerbau betrei-
den die Einwohner viele Fabriken und liefern Fabrikate
von vorzüglicher Güte. Auch der Handel, die Künste
und Wissenschaften sind blühend.
Die Schweiz ist eine aus 22 besonderen Republi-
ken (Kantone werden sie genannt) bestehende Gesammt-
Republik, indem zwar jede dieser 22 Republiken für sich
bestehr und ihre eigene Verfassung hat, alle aber zu
wechselseitigem Schutz und Beistand mit einander ver-
bunden sind.
Zürich, Stadt im nördlichen Theile der Schweiz, südöstlich
von Straßburg und südlich vom Rhein, liegt an dem nördlichsten
Ende des Zürichersees, wo die Limmat herausflicßt, hat jetzt eine
Universität. — Schaffhausen, nördlichste Stadt der Schweiz,
nordöstlich von Zürich, liegt am rechten Ufer des Rheins und ist
durch den % Stunde davon entfernten Rheinfall berühmt, wo
das Wasser des Rheins 60 bis 80 Fuß über Felsen herabstürzt. —
Basel, Fabrik- und Handelsstadt, südwestlich von Schaffhausen,
an beiden Seiten des Rheins, der hier nach einem von Boden-
see an westlichen Laufe sich nördlich wendet, hat eine Universität. —
Bern, Stadt, südlich von Basel und östlich vom Neuenburger
See, an 3 Seiten von der Aar umflossen, ist die wohlgebauteste
Stadt der Schweiz, und hat jetzt eine Universität. — Lausanne,
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Gesammt-
Republik Schweiz Straßburg Rhein Schaffhausen Schweiz Rheins Rheins Basel Schaffhausen Rheins Basel Neuenburger
See Schweiz Lausanne
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Iii. Osteuropa.
183
größten unter allen, Creta oder Candia, das letztere
Meer. Die Größe beträgt 880 Ormeilen.
Sowohl der Boden des Festlandes, als der In-
seln ist mehr gebirgig als eben. Die Gebirge des
Festlandes, welche man unter dem allgemeinen Namen
der Griechischen oder Hellenischen Gebirge um-
faßt, durchziehen das Land von Norden gegen Süden,
indem sie ihm eine doppelte Hauptabdachung gegen Osten
und gegen Westen geben, und endigen sich mit den
Vorgebirgen Malea und Matapan an den äußer-
sten Südspitzen des Festlandes. Wegen dieses Gebirges
haben auch alle Flüsse keinen langen Lauf, und es giebt
daher keine großen Ströme. Die das Land umgeben-
den Meere machen tiefe Einschnitte und Busen, wodurch
dasselbe in zwei größere Halbinseln getheilt wird, wo-
von die nördliche mit der südlichen (Morea genannt)
durch die Landenge von Korinth zusammenhängt, indem
auf der Westseite das Ionische Meer den tief eindrin-
genden Meerbusen von Patras und auf der Ost-
seite das Griechische Meer den Meerbusen von Egi-
na macht.
Griechenland, eins der südlichsten Länder Euro-
pas und im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten
Zone gelegen, genießt eines warmen, gesunden Kli-
mas. Der Boden, in einigen Gegenden zwar wenig
ergiebig, in andern aber sehr frucht! rr, im Ganzen aber
bis jetzt noch wenig angebaut, erzeugt viele schätzbare
Produkte, worunter Vieh (am meisten Rindvieh,
Schafe und Ziegen), Fische, Seide, sehr guten Honig
und Wachs, Getreide (doch steht der Ackerbau noch auf
einer sehr niedrigen Stufe), Baumwolle, Tabak, Wein,
zum Theil vortreffliche Sorten, Olivenöl, köstliche Süd-
früchte, Korinthen, den schönsten Marmor.
Die Einwohner, deren Zahl auf 900,000 steigt,
sind größtenlheils Griechen mit einer eigenen Sprache;
auch giebt es Albanesen, Osmanen, Juden. Die Grie-
chen bekennen sich zur Griechischen Kirche und besitzen
ausgezeichnete Geistesanlagen, die einer großen Ausbil-
dung fähig sind. Ackerbau und Industrie sind noch in
der Kindheit; mehr beschäftigen sich die Griechen nur
Viehzucht, Handel und Schifffahrt, und sind vortreff-
liche Seeleute. Mit der jetzt errungenen Befreiung
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262 Vereinigte Mexikanische Staaten.
Nissen, die größten; doch kennt man die beiden letztem
noch wenig.
Der nördliche Theil liegt in der nördlichen gemä-
ßigten und der südliche in der heißen Zone; daher ist
das Klima verschieden, besonders nach der verschiedenen
Meereshöhe der Gegenden, sowohl drückend beiß, wo
alle tropischen Gewächse fortkommen, als gemäßigt und
auf den höchsten Punkten der Hochebene kalt. In den
Küstengegenden ist die Luft ungesund; und hier herrscht
oft das gelbe Fieber. Die Produkte dieses sehr frucht-
baren, aber noch zu wenig angebauten Landes, sind
sehr bedeutend und man hat außer den Europäischen
Haussieren, die sich hier außerordentlich vermehrt und
zum Theil verwildert haben, Bisamochsen, Bisam-
schweine, Tapire, Affen, Stachelschweine, Ameisenbär
reu, Papageien, Fasanen, Kolibris, Fische, Seiden-
raupen, Bienen, Cochenille, Perlmuscheln, Purpur-
schnecken, Europäisches Getreide, Mais, (ein Hauptnah«
rungsmittel der Einwohner des Hochlandes), Maniok,
Bataten, Pams, Agaven (woraus das Lieblingsgetränke
der niedern Volksklassen gemacht wird), Bananen und
Pisangs, (rin Hauptnahrungsmittel in den heißen Ge-
genden) edle Südfrüchte, Zucker, Kaffee, Baumwolle,
Cacao, Vanille, Spanischen Pfeffer, Indigo, Tabak,
Arzneigewächse, Blau- oder Campecheholz, Mahagonp.
Vorzüglich reich ist Mexiko an Mineralien, worunter
alle Metalle und vornehmlich Gold und Silber. Kein
Land liefert so viel Silber als dieses.
Die Zahl der Einwohner mag etwa 8 Millio-
nen betragen, theils Ureinwohner oder Indianer, die
entweder die christliche Religion und einige Kultur an-
genommen oder in Unhabbängigkeit und im rohen Na-
turzustände leben, theils Weiße (Kreolen), die von Eu-
ropäern, vorzüglich den Spaniern abstammen, theils
Mischlinge besonders von Weißen und Indianern. Auch
giebt es Neger in geringer Zahl, doch sind sie frei. Die
herrschende Religion ist die katholische; die in Unab-
hängigkeit lebenden Indianer sind Heiden. Ackerbau
und Industrie sind noch nicht weit fortgeschritten; desto
wichtiger ist der Seehandel, welcher am meisten in den
Händen der Britten und Nordamerikaner ist. Der Land«
Handel wird durch den Mangel an guten Straßen und
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500 Ii, Mittel, oder Hochastsn. Tibet.
Qmtilen. Es ist ein hohes Grbirgsland, gleichsam die
Asiatische Schweiz, wo die Gebirge ewigen Schnee und
Eis tragen und mit ausgedehnten Schneefeldern und
furchtbaren Gletschern bedeckt sind. Besonders ist dies
der Fall auf dem hohen Gränzgebirge gegen Vor, und
Hinter-Indien, welches H imale h heißt und das höch-
ste Gebirge nicht allein Asiens, sondern der Erde ist,
indem der Dholagir, der höchste Berg dieses Gebir,
ges, über 26,000 Fuß sich erhebt, und noch mehrere an«
dere Berge diesem an Höhe fast gleich kommen. Auch der
Kuen-lun oder Kulkun, welcher die Gränze gegen
die kleine Ducharei bildet, ist ein sehr hohes Gebirge,
das man aber noch fast gar nicht kennt, desgleichen er«
heben sich in dem Innern Tibets hohe Gebirgsketten,
worunter eine den Namen Kentaisse führt.
Tibet giebt den größten Flüssen Südasiens, als
dem Indus oder Sind, dem Ganges, Brama,
putra, Irawaddy, Maykaung oder Men am»
Kom, dem Vang , tse-Kiang und andern den Ur«
sprung. Unter den Seen sind der Pamruk-Vund«
so (Palte oder Iandro) und der Tengri,Nor
(unrichtig Terkiri genannt) die größten. Das Kli-
ma ist, wiewohl das Land in dem südlichen Theile der
nördlichen gemäßigten Zone liegt, mehr gemäßigt als
warm, und selbst in vielen Gebirgsgegenden kalt und
rauh, mit einem strengen Winter. In den Thälern
zieht man Getreide, Reiß und Obst; auch ist Tibet das
Vaterland der ächten Rhabarber. Die Gebirge enthal-
ten große Schätze von Mineralien, worunter auch edle
Metalle, die aber noch fast gar nicht benutzt werden.
Unter den Thieren sind besonders bemerkenswerth: der
Pak oder der grunzende Büffel mit seidenartigen Schwän,
zen, Schafe mit vortrefflicher Wolle, eine Art Bergzie-
ge, von deren seidenartigen Haaren die feinsten Shawls
verfertigt werden, das Moschusthier, wilde Pferde.
Die Einwohner, deren Zahl ganz unbekannt
ist, scheinen den Uebergang von den Hindus zu den
Mongolen zu machen, beschäftigen sich mehr mit der.
Viehzucht, als mildem Ackerbau, und unterhalten eini,
gen Kunstflriß und Karawanenhandel mit China, der
1-doch durch die beschwerlichen Gebirgspässe sehr erschwert
wird, sind ihrer Religion nach Heiden, und bekennen
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Extrahierte Ortsnamen: Tibet Asiatische_Schweiz Hinter-Indien Irawaddy Tibet China
Iii. Westasten. Iran oder Persien. 207
Iran oder Persien.
Dieses 22,000 Qmeilen große Land gränzt ge-
gen Norden an die zum Russischen Reiche gehörigen
Kaukasischen Länder, das Kaspische Meer und an Tur,
kestan, gegen Osten an Afghanistan und Beludschlstan,
gegen Süden an das Arabische Meer und den Persi-
schen Meerbusen und gegen Westen an die Asiatische
Türkei. Zm Norden hat es seine größte Ausdehnung,
von wo es gegen Süden immer schmäler wird. Persien
ist ein hochgelegenes Land, das in seinem nördlichen und
westlichen Theile von bedeutenden Gebirgen durchzogen
wird. Auch der übrige Theil enthält zwar einige Ge-
birge, aber dabei mehr große Ebenen, die nur da, wo
es nicht an Bewässerung fehlt, fruchtbar sind, übrigens
aber aus dürren Sandwüsten bestehen. Ueberhaupt fehlt
es dem Lande an Flüssen und es giebt nicht einen
einzigen Hauptfluß, sondern außer dem Aras, welcher
nur die Gränze berührt, bloße Küsten, und Sreppen-
fiüsse. Nach dem Kaspischen Meere, wovon der
südliche Theil hieher gehört, ist der Urmia der größte
See, mit einem äußerst salzigen Wasser.
Persien liegt im südlichen Theile der nördlichen ge-
mäßigten Zone und hat daher ein warmes Klima, das
im Allgemeinen mit großer Trockenheit der Luft verbun-
den ist. Die Hochebenen und Gebirgsstriche Persiens
haben empfindliche Winterkälte, während in den südöst-
lichen Flachländern und in dem Küstenstriche längs des
Persischen Meerbusens der Winter aus bloßen Regen
besteht und die Sommerhitze äußerst drückend ist. Die
Produkte sind fast dieselben wie in Arabien, doch
wird hier schon mehr Getreide gebaut, worunter auch
Reiß. Beträchtlich ist der Seidenbau und von den Ge-
wächsen müssen insbesondere der das vorzüglichste Opium
gebende Mohn und die wirksamen Arzneipflanzen, wor,
unter die Assa fötida und der Wurmsaamen bemerkt
werden. Auch ist Persien die Heimaih von mehreren
unserer Europäischen Obstarten, und reich sowohl an ge-
wöhnlichen Obstsorten, als an edlen Südfrüchten. Von
Mineralien, worunter auch Metalle, giebt es vornehm-
lich einen ungeheuren Salzreichthum; denn man trifft
hier Salzseen, Salzflüsse, Salzberge und ganze Meilen
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Colombia
269
des Atlantischen Ozeans ergießt utib furchtbare Ueber-
schwemmungen verursacht; 2) der Magd a l e n en f l u ß,
dessen Quellen gleichfalls hier sind, und welcher nach
einem nördlichen Laufe sich in das Caraibische Meer er-
gießt; 3) der Maranhon oder Amazonenfluß, der
größte Strom der Erde, welcher aus Peru, wo er ent-
springt, hieher gelangt, und durch viele ansehnliche im
Lande selbst entspringende Flüsse verstärkt nach Brasilien
übergeht. Unter den Land feen ist im Norden der groß-
ße Maracaibo bemeckenswerlh, welcher mit dem
Meere in Verbindung steht. Im südöstlichen Theile des
Landes soll noch ein großer See Parima seyn, dessen
Vorhandenseyn von Mehreren bezweifelt wird.
Dies Land liegt ga^z in der heißen Zone, hat aber
nicht allenthalben ein heißes Klima, sondern so uner-
träglich die Hitze an den Küsten und in den tief gele-
genen Gegenden ist, so sehr gemildert wird sie in den
Hochebenen oder Hochthälern der Cordilleren, wo das
Klima einem steten Frühlinge gleicht, während auf den
hohen Gebirgsgipfeln die Kälte der Polarzonen herrscht,
so daß man wohl in einem Tage von der brennenden
Hitze Afrikas zu der Kälte Lapplands übergehen kann.
Erdbeben und schreckliche Stürme sind häufig. Groß
ist der Reichthum an Naturprodukten, als: viele
Europäische Hausthiere zum Theil in verwildertem Zu-
stande auf den Llanos, Amerikanische Naubthiere, Affen,
Armadille, Tapire, unzählige Arten von Vögeln (wor-
unter der große Condor), Alligators, vielerlei Schlan-
genarten, Schildkröten sehr häufig auf den Inseln des
Orinoco, wo ihre Eyer gesammelt und zu einem Oele
benutzt werden, Fische, worunter der merkwürdige elek-
trische Aal, Cochenille, Perlen- und Purpurmuscheln;
Europäische Getreidearten, Mais, Reiß, Maniok, Yams,
Bataten, Pisangs, Ananas, Melonen, Baumwolle, Ta-
bak, Zuckerrobr, Kaffee, Cacao, Vanille, Indigo, wei-
ßer Zimmer. Arzneigewächse (worunter die Chinarinde,-
tropische Früchte, Kokos- und andere Palmen, trefflich
Färbe, und Tischlerhölzer, Bambusrohr. Auch sind die
Schätze des Mineralreichs sehr groß; kein anderes Land
in Amerika kommt ihm an Goldreichthum gleich, und
in einem Theile sselben enthalten alle Flüsse und Bäche
Goldsand. Am, giebt es nirgends so viel Platina, da-
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Extrahierte Ortsnamen: Peru Brasilien Maracaibo Afrikas Lapplands Amerika Goldreichthum Bäche
Goldsand
Vorbegrtffe.
25
Menge, und man bringt sie unter drei große Abthei-
lungen, die man Naturreiche nennt; das Stein,
oder Mineral-, das Pflanzen, und das Tdi er-
reich. Einige Produkte finden sich in allen Zonen,
andere sind nur gewissen Zonen eigenthümlich, oder ge,
deihen wenigstens anderswo nicht so vollkommen, noch
ohne künstliche Pflege und Wartung.
Zn Ansehung der Mineralien überhaupt läßt sich
nicht sagen, daß gewisse Acten nur der einen oder an-
dern Zone eigenthümlich sind. Von den Metallen ins-
besondere ist das Eisen, das nützlichste Metall, am all-
gemeinsten auf der Erde verbreitet. Edle Metalle und
Edelsteine finden sich in den heißen und gemäßigten Zonen,
doch erreichen sie in der beißen Zone eine größere Voll-
kommenheit, und sind häufiger daselbst anzutreffen.
Von den Produkten des Pflanzenreichs haben:
1) die kalten Zonen; Moose und Farrenkräuter,
Gräser, gewisse als Gemüse eßbare Pflanzen, z. D.
Sellerie, Petersilie und Löffelkraut, kleineres Gesträuch
mit eßbaren Beeren, krüppelhafte, zwergartige Bäume.
2) die gemäßigten Zonen: die gewöhnlichen Ge-
treide- und Obstarten, Hülsenfrüchte, Küchen- und
Gartengewächse, Kartoffeln, Rübsaamen, Modn, Flachs,
Hanf, Hopfen, Tabak, Cichorien, Rhabarber, aller-
hand Gewürzkräuter, Waid und Krapp, mancherlei
Waldbäume; und in den wärmern Gegenden dieser Zo-
nen auch Reiß, Mais, Dinkel, Senf, Melonen, Saf,
ran, Saflor, feinere Obstsorten, z. D. Mandeln, Pfir-
sichen, Aprikosen, Maulbeerbäume, Kastanien, edlere
Baum r oder Südfrüchte, z. B. Oliven, Pomeranzen,
Apfelsinen, Citronen, Feigen. Granatäpfel, Kapern,
Manna, Wein, Korinthen, Pistacien, Süßholz, Jo-
hannisbrod, Lorbeeren, Zuckerahornbäume, Maftixbäu«
me, Tamarinden, Senessträuche, Sumachbäume, Erd,
beerbäume, Cedern, Cypressen, Korkeichen, Terpentin,
bäume, auch in den südlichsten Strichen Baumwolle,
Datteln, Zockerrohr. 3) Die heiße Zone har nicht
nur die meisten Gewächse des wärmern Erdstrichs
der gemäßigten Zonen, sondern noch viele andere, die
ihr ausschließend angehören, als einige Getreidearten
(Durra oder Hirseart, Guineakorn), Zuckerrohr, Kaffee,
Thee, verschiedene Nahrungsgewächse, welche die Stelle
70
Europa.
sind: der Aetna auf der Insel Sicilie», der Vesuv
im südlichen Theile der Italienischen Halbinsel, und
der Hekla und Krabla auf der Insel Island.
Die Hauptflüsse sind folgende: in das Mittellän-
dische Meer fließen der Ebro, der Rhone und der
Po; in das schwarze Meer die Donau, der Dnié-
ster und der Dnieper; in das Asowsche Meer der
Don; in das Kaspische Meer die Wolga; in das
nördliche Eismeer die Petschora und Dwina; in
die Ostsee die Düna, Weichsel und Oder; in die
Nordsee die Elbe, Weser, der Rhein, die Maas
und Schelde; in den Kanal die Seine und in das
Atlantische Meer die Loire, Garonne, Duero,
Tajo, Guadiana und Guadalquivir.
Von den zahlreichen Seen finden sich die größten
in Nordeuropa, als der Ladoga, der größte unter au
len Europäischen, der Onega, Peipus, Satmen,
Mälar-, Wener- und Wettersee. Von den Seen
Südeuropas sind die bedeutendsten: der Plattensee
und nordwestlich von demselben und südlich von der
Donau der Neusiedlersee; die Italienischen Seen,
der Gardasee, Comersee und Lago maggiore,
sämmtlich südlich von den Alpen und nördlich vom Po;
der Genfer fee, vom Rhone durchflossen und dev
Do den se e, vom Rheine durchströmt.
Europa ist der einzige Erdtheil, der die heiße Zone
nicht erreicht. Er liegt fast ganz in der nördlichen ge-
mäßigten Zone, und nur ein kleiner Theil, etwa ein
Zwölftel des Ganzen, gehört der nördlichen kalten Zone
an. Nach dieser Lage hat Europa nur in dem kleinsten
ein kaltes, und in dem bei weitem größten Theile ein ge-
mäßigtes Klima, welches jedoch sich mehr und mehr ent-
weder dem Klima der kalten oder der heißen Zone när
hert, je näher die Länder Europas dem Polar- oder
dem Wendekreise liegen. Man kann daher diesen Erd-
theil, in Hinsicht seines Klimas, in 3 Erdstriche ein-
theilen, den warmen, wo der Citronbau ohne Pflege
gedeiht, den gemäßigten, wo das Getreide zur Reife
kommt und den kalten, wo nicht einmal Holz fortkommt,
und welcher den nördlichsten Theil Europas begreift.
Unter den vielen Produkten Europas sind:
die gewöhnlichen Haussiere, Kameele in einigen süd-
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