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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 19

1910 - Hannover : Helwing
— 19 - Hildesheims Geschichte geht bis in die Zeiten Ludwigs des Frommen zurück. Hier, so erzählt die Sage, jagte der Kaiser einst im Walde und verirrte sich. Da nahm er von seiner Brust ein Reliquiengefäß, hing es an einen Rosenstock und betete inbrünstig zur Mutter des Heilandes, daß sie ihu hier in der Wildnis nicht umkommen lassen möge. Dan« schlief er ein. Als er erwachte, sah er mit Verwunderung den Rosenstock mit frisch gefallenem Schnee bedeckt, während rings umher alles grünte wie zuvor. Der Kaiser wurde gerettet und baute au dieser Stelle ein Gotteshaus. Aus dem anfänglich kleinen Kirchlein ist später im 11. Jahrhundert ein großer Dom geworden. An seiner Rückwand grünt und blüht aber noch immer der wunderbare Rosenstock, und wohl 8 m hoch zieht er sich an der Mauer empor, jeden Sommer mit Tausenden von Blüten beladen. Über dem Chore des Domes erhebt sich eine vergoldete Knppel; vor dem Chore in dem Dome Neues Rathaus in Hannover. steht die (unechte) Jrminsänle, die der Sage nach anf der Eresburg gestanden haben soll, bei deren Zerstörung durch Karl d. Gr. von den Sachsen aber heimlich ver- graben, später wieder aufgefunden und auf Befehl Ludwigs des Frommen hierher gebracht fein soll. Mit besonderem Glänze tritt Hildesheim um das Jahr 1000 unter dem Bischof Bernward in die Geschichte ein. Durch ihn wurde die Stadt die bekannteste Pflanzstätte der Kunst in Niedersachsen. Nach Bernwards An- Weisungen entstanden die beiden berühmtesten Werke des deutschen Erzgnsfes jener Zeit, die große Doppeltür am Haupteingange des Domes und die Beruwardssänle. Auf der 4 m hohen Säule, die iu dem Dome jetzt Platz gefunden hat, ist in einer Reihe vou hervortretenden Bildern das Leben Jesu dargestellt. Vou deu beideu gewaltigen Türen (4,72 m hoch, 1,15 m breit) zeigt die eine in acht Bildern ans dem Alten Testamente den Fall des menschlichen Ge- schlechts und die andere in derselben Weise in Bildern aus dem Neuen Testamente die Erlösung. Durch diese dick aus den Türen hervortretenden Bilder (Reliefs) 2*

3. Weltkunde - S. 92

1886 - Hannover : Helwing
Zweite Abteilung. Keschichle. Allgemeines. § 1. Zeitrechnung. Es giebt verschiedene Zeitrechnungen (Aren oder Jahreszählungen). Bei der christlichen Zeitrechnung dient das Geburtsjahr Jesu Christi als Anfangsjahr. Die Jahre vor demselben zählen wir rückwärts, die nach demselben vorwärts. Die mohamme- danische Zeitrechnung zählt von der Flucht Mohammeds an (Hedschra 622 n. Chr.), die römische von der Erbauung Roms (753 v. Chr.), die jüdische von der Erschaffung der Welt. Zu beachten ist das Jahrhundert, welchem eine Jahreszahl angehört. Das erste Jahrhundert begann mit dem Jahre 1 und endigte mit dem Jahre 100, das zweite begann 101 und endete 200 rc. 1. Welches Jahrhundert haben wir jetzt? — 2. In welchem Jahr- hundert kam Karl der Große zur Regierung? (768). In welchem wurde Jerusalem zerstört? (70). In welchem Jahrhundert v. Chr. war die assyrische Gefangenschaft? (722). § 2. Einteilung. Die Geschichte zerfällt in drei Teile: 1. Die alte Geschichte reicht von der Erschaffung der Welt bis zum Untergange des weströmischen Reiches, also von etwa 4000 v. Chr. bis 476 n. Chr. (Altertum). — 2. Die mittlere Geschichte reicht von der Auflösung des weströmischen Reiches bis zur Entdeckung Amerikas, also von 476 bis 1492 n. Chr. (Mittel alt er). Einige nehmen auch den Anfang der Reformation (1517 n. Chr.) als Ende an. — 3. Die neue Geschichte umfaßt den Zeitraum von der Entdeckung Amerikas oder von der Reformation bis jetzt. Sie wird zuweilen wieder in zwei Teile ge- schieden: a) die neuere Geschichte, von der Entdeckung Amerikas oder von der Reformation bis zur französischen Revolution (1517 bis 1789 n. Chr.), b) die neueste Geschichte (von 1789 bis zur Gegenwart). — Der Schauplatz der alten Geschichte ist-Msien, Nordafrika und Süd- europa; im Mittelalter kommt das übrige Europa, in der Neuzeit treten auch die übrigen Erdteile hinzu. A. Einiges aus der alten Geschichte. I. Dcrs Morrgent'and. § 3. Weltreiche. In der alten Geschichte kommen vier Welt- reiche vor ld. i. solche, die einen sehr großen Teil der Erde beherrschten); diese sind: das assyrisch-babylonische, das me di sch-persische, das griechisch-makedonische und 'as römische. Merke dir für je eins vorläufig folgende Namen und Zahlen: 1. Salmanasser und Nebukadnezar 722 und 588 v. Chr. — 2. Cyrus 536 v. Chr. — 3. Alexander der Große

4. Weltkunde - S. 92

1874 - Hannover : Helwing
92 bopolassar zusammen Babylon zerstört. Der letzte medische König, Astyages, wird durch seinen Enkel Cyrus (Sagen oon seiner Jugend) entthront. Medien wird eine Provinz des großen persischen Weltreiches. Kores oder Cyrus (Dan. 10., 2. Chron. 36, 22. 23) regierte von 558 bis 529 v. Chr., eroberte Asien vom Mittelmecr bis Iran, erlaubte den gefangenen Juden die Heimkehr (536 v. Chr.) und starb in einem Kriege gegen die östlichen Völker. Sein Sohn Kambyses eroberte Aegypten. Einer der Nachfolger, Ahasveros oder Aerxes, führte die Kriege mit Griechenland. Unter ihm hat sich wahrscheinlich die Geschichte des Buches Esther zugetragen. In die Zeit seines Sohnes Arta- xerxes (Arthasastha) fällt die Sendung Esras und Nehemias. 330 wird dem persischen Reiche durch Alexander den Großen ein Ende gemacht. — Die Perser glaubten an zwei Gottheiten, welche einander feindlich gegenüber standen. Diese waren der gute Gott des Lichts und der böse der Finsterniß. Jener wird unter dem Bilde des Lichtes und Feuers verehrt. Beide streiten um die Herrschaft in der Welt und im Menschen. Ii. Das Abendland. 1. Gricchenlaüd. §♦ 8. Das alte Griechenland. Zeige auf der Karte die Balkanhalbinsel! Welche Länder sind dort jetzt? Wie ist das Land beschaffen? — Das alte Griechenland umfaßte das Gebiet des jetzigen Griechenlands und einen Theil der Türkei. Ziehe eine Linie vom Eingänge des Hellespont quer durch die Halbinsel. Was südlich davon liegt, ist etwa das alte Griechen- land. Es zersiel in folgende Theile: 1. Nordgriechenland mit dem Olymp. 2. Mittelgriechenland oder Hellas mit Delphi. 3. Südgriechenland oder Peloponnes. 4. Die ionischen (westlichen) und aegeischcn (östlichen) Inseln. §. 9. Die alten Griechen. Die Griechen bildeten nicht ein Reich, sondern lebten in vielen Staaten und Städten, die von einander unabhängig waren. Die Sprache, die Religion, die Orakel, die öffentlichen Volksfeste mit den Spielen (1. Cor. 9, 24—27) und religiöse Gerichte bildeten die Vercinigungspnnkte sämmtlicher Staaten. — Die Religion war Vielgötterei. Ihre Götten dachten sie sich menschlich. Der oberste Gott ist Zeus, der aber dem Schicksal unterworfen ist. — Die Griechen hatten in den. Nachbarländern viele Colonien angelegt, wodurch ihre

5. Weltkunde - S. 100

1874 - Hannover : Helwing
100 noch seine Gegner in Kleinasien und Spanien besiegt hatte, Allein- herrscher; niete Römer waren aber unzufrieden, und durch Ver- schwörer wurde Cäsar 44 im Senate ermordet. Cäsar hatte übrigens für Recht und Ordnung gesorgt, den Ackerbau und Handel befördert, den Kalender verbessert rc. (Julianischer Kalender, Geogr. 8. 72). •— Octavian, Antonius und Lepidus schlossen 43 v. Chr. das zweite Triumvirat. Die Mörder Cäsars und ihre Genossen wurden bei Philippi in Macedonien geschlagen, die Republikaner verfolgt. Nun theilte das Triumvirat die römischen Länder: Antonius bekam die Morgenländer, Octavian die Abend- länder, Lepidus Afrika. Der lebte mußte aber bald ausscheiden. Antonius, der mit Kleopatra in Aegypten schwelgte, entzweite sich mit Octavian, worauf er von diesem im Jahre 31 bei Actium (an der Westküste Griechenlands) zur See, im nächsten Jahre in Aegypten besiegt wurde, worauf er sich tödtete. Auch Kleopatra tobtet sich. Octavian ist Alleinherrscher (30 v. Chr.) (Cäsar — Kaiser). §♦ 18. Das Kaiserreich. So wurde nun Rom ein Kaiserthum. Das römische Reich umfaßte mehr als 100 000 (Z-Meilen. Es ging im Osten bis an den Euphrat, im Süden bis an die Sahara, im Westen bis an das atlantische Meer, im Norden bis an die Donau. (Zeige dies auf der Karte!) Oc- tavian erhielt den Titel Augustus, d. i. der Herrliche, Erhabene. Der innere Friede nach den langen Bürgerkriegen beförderte den Wohlstand und verbesserte die Lage der zerrütteten Provinzen. Das Reich galt als Reich der Gerechtigkeit und des Friedens, wiewohl dies nur äußerlich und weltlich zu nehmen ist. Die ganze Welt fast war unter ein Scepter vereinigt, eine Sprache herrschte allenthalben, und der durch den allgemeinen Weltfrieden unter- stützte lebhafte Handel und Verkehr beförderte die schnelle und leichte Verbreitung der neuen Anschauungen. Die Menschheit hatte alles versucht, um zu einem befriedigenden Wohlsein zu gelangen, aber Kunst, Wissenschaft, Staatsverfassung, Reichthum und Sinnen- genuß hatten keinen Frieden bringen können. Mit dunkler Ahnung sah man der Zukunft entgegen, und allgemein hatte sich das Ge- rücht verbreitet, ein aus Judäa Kommender werde sich des ganzen Erdkreises bemächtigen und die Welt erlösen. Da wurde in Bethlehem Jesus Christus geboren. Augustus regierte bis 14 n. Chr. Von den nun folgenden Kaisern merken wir nur: Tiberius (unter desten Regierung Jesus sein Lehramt antrat und die Erlösung vollbrachte), Caligula (Pauli Be- kehrung), Claudius (Pauli 1. und 2. Reise), Nero (Pauli

6. Weltkunde - S. 101

1874 - Hannover : Helwing
101 letzte Reise, Gefangenschaft und sein und Petri Tod), Vespasian (Jerusalems Zerstörung). Vom Ende des zweiten Jahrhunderts an wurde der Thron meistens durch Soldatenrcvolutionen gewonnen und verloren; die Provinzen sanken durch Bürgerkrieg, Unord- nung in der Verwaltung, Pest und andere Unglüclssälle in namen- loses Elend. Endlich kam Constantin der Große auf den Thron (306—337), der seine Residenz nach Byzanz (regierungs- seitig Neurom, vom Volke Constantinopel, von den Türken Stambul genannt, am schwarzen Meere) verlegte und das Christen- thum zur Staatsreligion erhob. Theodosius der Große theilte das Reich unter seine Söhne (395 nach Chr.). So entstanden zwei Kaiserthümer: das morgenländische oder griechische mit der Hauptstadt Constantinopel und das abendländische mit der Residenz Rom. Dieses wurde 476 durch Deutsche ge- stürzt, jenes fast 1000 Jahre später durch die Türken, die sich in Europa festsetzten. §. 19. Das Christenthum. — Wie hießen die Apostel? (Apostelgesch, 1, 13. 26. Cap. 9). Wie stark war die erste Ge- meinde in Jerusalem? (Apostelgesch. 2, 41). Was wird von dem Leben der ersten Christen gesagt in v. 42—47? Wie viel sind nach Cap. 4, 4 bekehrt? Wer nach Cap. 5, 14? nach 8,26 — 40? Wer waren die Diakonen Apostelgesch. 6, 1 — 7? Was wurde nach Cap. 15 auf der Apostel-Versammlung in Jerusalem be- schlossen? Wo kam zuerst der Name „Christen" auf? (Cap. 11, 26). Welche Landschaften bereiste Paulus und wo waren demnach damals schon Christengemeinden? Woran mag es gelegen haben, daß das Christenthum sich so schnell verbreitete? — Die öfteren Zusammenkünfte (anfangs Sonnabends, später Sonntags — wes- halb?) weihte man durch Gesang (Psalmen), Gebet, Schriftvor- lesung und -Auslegung (wie Episteln und Evangelien), Liebes- mähler (Agapen), Abendmahl. Allgemeine Feste waren schon früh Ostern und Pfingsten, später Weihnachten (zuerst im Abend- lande) und Himmelfahrt. Gottesdienste: anfangs im Tempel, später in Privathäusern, während der Verfolgungen in Höhlen ec., endlich in Kirchen. -- Presbyter (Aelteste), Bischöfe (Aufseher), Diakonen (Helfer, Almosenpfleger), Diakonissen, Lcctoren (Vor- leser), Katechumenen (junge Christen, die zum h. Abendmahle vor- bereitet wurden). Die Kindertaufe wurde im zweiten Jahrhun- dert eingeführt. — Christenverfolgungen: durch die Juden, dann durch die Heiden, später durch die Muhamedaner und durch die Christen selbst. 1. Verfolgungen durch die Juden: 34—44 n. Chr. (Apostelgesch. 4. 5. 7. 12); dann 66 n. Chr. Jacobus

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 49

1884 - Hannover : Helwing
Die nchsten Nachfolger des Augustus. Einfhrung des Christentums. 49 Es begab sich, da ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging, da alle Welt geschtzt wrde." Unter dem Kaiser Augustus wurde Jesus Christus, der Welt Heiland, geboren. ) Die nchsten Nachfolger des Augustus. Als Augustus starb, folgte ihm sein Stiefsohn Tiberius, der ebenfalls in Deutschland Krieg fhrte. Unter ihm lehrten und starben Johannes der Tufer und Jesus. Tiberius und seine nchsten Nach-folger waren grausame Tyrannen; der blutdrstigste war Nero, der sogar seine Mutter, seine Gemahlin und seinen Lehrer ttete. Um das Schau-spiel eines groartigen Brandes zu haben, zndete er Rom an, und um die Schuld von sich abzuwlzen, gab er die Christen als Urheber des Brandes an. Unter den entsetzlichsten Martern wurden die unschuldigen Christen gettet: man kreuzigte sie, lie sie von wilden Tieren zerreien; ja man umwickelte sie mit Werg, bego sie mit Pech und zndete sie lebendig an, damit sie bei Volksfesten als Fackeln den Garten Neros erhellten. Ein tchtiger Kaiser war Titus. Er zerstrte nach einer schrecklichen Belagerung Jerusalem; die Juden wurden seitdem in alle 70 Lnder zerstreut. Zu seiner Zeit berschttete auch ein bis dahin noch " Gt>r-nie erlebter Ausbruch des Vesuv die beiden Städte Herkulanum und Pompeji vollstndig; erst in unfern Tagen hat man sie teilweise wieder blogelegt. Wie verkommen das rmische Volk um diese Zeit sein mute, sieht man daran, da es an solchen Vergngungen, wie Nero sie ihm bot, seine Freude hatte. Die heidnische Religion war gnzlich verfallen. Zwar gab es eine sehr groe Menge von Gttern, in Athen fand Paulus sogar einen Altar fr den unbekannten Gott; aber der Glaube an die Macht der Götter war geschwunden, in Rom und in Griechenland wurden dieselben in ffentlichen Schauspielen verspottet. Zugleich stiegen die heidnischen Laster auf den hchsten Gipfel. Durch die vielen Kriege waren unermeliche Reichtmer in Rom zusammengestrmt; indes neben den Reichen gab es nur Arme, der Mittelstand fehlte. Die Arbeit galt in Rom als entehrend; auch der groe Haufe des Volks lebte in Mssig-gang und mute von: Staate unterhalten werden. Brot und Spiele" war die stete Forderung dieser Menschen. 3) Einfhrung des Christentums. Dem gegenber verlangte das Christentum, jeder solle sich von seiner Hnde Arbeit ernhren; es gab den Sklaven die Freiheit (Gal. 3, 28) und gewhrte den Kindern Schutz, die im Heidentum Hoffmeyer und Hering, Erzhlungen. 4

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 59

1884 - Hannover : Helwing
Grndung des Frankenreichs. 59 Volk, das am linken Elbufer gewohnt hatte. Italien. Von ihnen hat der nrdliche Teil dieses Landes den Namen Lombardei erhalten, tiefer Zug der Langobarden nach Italien ist der letzte in 568 der Vlkerwanderung. Das Wittelatter. 12. Grndung des Frankenreichs. a. Chlodwig. Auf den Trmmern des untergegangenen westrmischen Reiches grndeten allein die Franken eine dauernde Herrschast. Sie wohnten am Niederrhein und zerfielen in viele kleine Reiche, bischlod-wig, aus dem Hause der Merowinger, alle Franken zu einem Reiche vereinigte. Chlodwig war noch ein Heide; aber seine Gemahlin, aus dem Volke der Burgunder, war eine Christin. Sie drang wiederholt in ihn, auch Christ zu werden. Lange schwankte er, bis er sich im Kriege gegen die Alemannen dazu entschlo. Diese hatten nmlich einen seiner Vettern angegriffen; da zog ihm Chlodwig zu Hlfe und schlug die Alemannen in der Schlacht bei Zlpich. Schon neigte sich der 496 Sieg aus die Seite der Alemannen; da rief Chlodwig: Jesus Christus, wenn du mir in dieser Not beistehst, will ich an dich glauben!" Er stegte, und nach kurzem Unterricht empfing er mit noch 3000 edlen Franken die heilige Taufe. Als sie alle in weien Kleidern in die hell erleuchtete und von Weihrauch duftende Kirche einzogen, fragte Chlodwig den Bischof: Mein Vater, ist dies das Reich, welches ihr mir versprochen habt?" Nein," antwortete dieser, es ist nur der Weg, der in dasselbe fhrt." Als Chlodwig dann von dem Leiden Christi hrte, rief er aus: Wre ich mit meinen Franken dabei gewesen, ich htte ihn gercht!" Bei der Taufe, so erzhlt die Sage, fehlte das Salbl, weil der Priester, der es herbeitragen sollte, nicht durch die Volksmenge dringen konnte. Da kam auf das Gebet des Bischofs eine weie Taube vom Himmel herab und brachte in ihrem Schnabel ein Flschlein geweihten >ls. Whrend alle brigen germanischen Könige Arianer waren, nahm Chlodwig den katholischen Glauben an. Der Papst nannte ihn deswegen den allerchristlichsten König", ein Name, der auf alle seine Nachsolger bertragen wurde. Aber das verwilderte Herz Chlodwigs

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 61

1884 - Hannover : Helwing
Mohammed. 61 b. Mohammed stiftet eine neue Religion. Unter diesem Volke lebte ums Jahr 600 n. Chr. Mohammed. Als Kausmann hatte er auf seinen weiten Reisen viele Lnder und Völker kennen gelernt. Mit tiefem Schmerze sah er den Gtzendienst in seiner Vaterstadt Mekka. Er kannte sowohl die jdische, als auch die christliche Religion; aber die Juden lebten berall zerstreut und unterdrckt, und die Christen fand er durch religise Streitigkeiten gespalten; die gttliche Wahrheit des Christen-tums blieb ihm verborgen. Er zog stch in die Einsamkeit zurck und sann lange nach der das Wesen Gottes, den Ursprung der Welt und die Fortdauer nach dem Tode. Da erschien ihm, wie er spter vorgab, nachts der Engel Gabriel mit den Worten: Mohammed, du bist der Prophet Gottes!" Hierdurch ermutigt, beschlo er, eine neue Religion zu stiften. Die ersten Anhnger Mohammeds waren seine Frau und einige Verwandte. Aber seine eigenen Stammesgenossen wurden seine bittersten Feinde. Viele derselben waren nmlich Priester an dem Gtzentempel zu Mekka und frchteten nun, ihren eintrglichen Dienst zu verlieren. Mohammeds Oheim bat ihn unter Thrnen, nicht ferner von seiner neuen Lehre zu reden. Er aber antwortete: Legte man die Sonne in meine Rechte und den Mond in meine Linke, ich knnte nicht schweigen!" Als sein Leben bedroht wurde, rettete er sich durch die Flucht nach 6*2*2 Medina. Diese Flucht, Hedschra genannt, bildet den Anfang der mohammedanischen Zeitrechnung. Die Sage hat die Flucht mannigfach ausgeschmckt. Der Engel Gabriel offenbarte Mohammed die Verschwrung; dieser trat seinen Verfolgern mutig ent-gegen und berstreute sie mit Staub, wodurch sie mit Blindheit geschlagen wurden. Auf der Flucht verbarg sich Mohammed in einer Hhle; die Verfolger kamen auch dahin, fanden aber in dem Eingange ein Taubennest mit Eiern und vor dem Eingange ein Spinngewebe, daher suchten sie nicht weiter. Tauben und Spinnen sind deswegen den Mohammedanern heilig. In Medina erhob sich die erste Moschee; von hier aus verbreitete Mohammed seine Lehre mit dem Schwerte. Aus dem begeisterten Propheten ward ein siegreicher Heerfhrer, der den Seinen den Kampf gegen die Unglubigen zur Pflicht machte. Wen das Wort nicht bekehrt, den bekehre das Schwert," fagte er. Das Schwert ist der Schlssel des Himmels. Ein Tropfen Blut fr Gottes Sache vergossen, eine Nacht unter den Waffen zugebracht, ist mehr wert als zweimonatliches Fasten und Beten. Wer in der Schlacht fllt, wird sofort ein Fürst des Paradieses. Und wer fallen soll, fllt doch, wenn er sich auch von der Schlacht fern hlt; wen der Herr erhalten will, der darf sich tzreist in alle Pfeile, Lanzen und Schwerter der Feinde strzen." Bald gelangte Mohammed zu Macht und Ansehen. Er eroberte ganz Arabien und forderte selbst den Kaiser von Konstantinopel auf. seine Lehre anzunehmen. Er starb zu Medina, und jeder Mohamme-

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 62

1884 - Hannover : Helwing
62 Das Mittelalter. daner hat die Pflicht, wenigstens einmal im Leben dorthin zu wandern und am Grabe des Propheten zu beten. c. Mohammeds Lehren waren aus den Grundlehren der heidnischen, jdischen und christlichen Religion zusammengesetzt. Er lehrte einen ewigen, durch ihn aufs neue offenbarten Gott, Allah, den Schpfer und Erhalter der Welt, eine Auferstehung der Toten und ein ewiges Leben. Moses und Jesus lie auch er als Propheten gelten, stch selbst aber nannte er den grten und letzten Propheten. Seine Lehren stnd in dem Koran, dem heiligen Buche der Mohammedaner, enthalten. Die Vorstellungen der Mohammedaner der das Leben nach dem Tode sind hchst sinnlich. Schattenreiche Grten mit wohlschmeckendem Obste, uner-meliche Schtze, prchtige Kleider und Pferde, ausgesuchte Speisen und Getrnke, das sind die Freuden, welche den frommen Mohammedaner erwarten. Tglich fnfmal mssen die Anhnger Mohammeds sich waschen, danach beten, das Gesicht nach Mekka wendend; am Freitage, ihrem heiligen Feiertage, ist gemeinschaftlicher Gottesdienst. Die Beschneidung und das Verbot des Schweinefleisches sind aus dem Judentum herbergenommen. Auch der Genu des Weines ist nicht gestattet, wohl aber die Vielweiberei. Beten fhrt auf halbem Wege zu Gott, Fasten bringt an den Eingang des Himmels, und Almosen ffnen die Thr. Aber fr den Glauben in der Schlacht streiten und Feinde tten, das fhrt zur hchsten Seligkeit. d. Die Kalifen. Die Nachfolger und Stellvertreter des Propheten, Kalifen genannt, unterwarfen das Perser reich bis zum Indus, ebenso Syrien, Pbnicien und Palstina, erstrmten 637 Jerusalem und erbauten an der Stelle des Tempels eine Moschee. Dann berschritten sie die Landenge von Suez und unterwarfen gypten. Die ganze Nordkste Afrikas ward dann in raschem Siegeslaufe ge-Wonnen. Ja, sie setzten sogar der die Strae von Gibraltar, eroberten ganz Spanien und machten damit dem Westgoten reiche ein Ende. (711.) Dann berschritten sie auch die Pyrenen und fielen verheerend in Frankreich ein. Boten der Boten erschienen bei Karl, dem Major-domus (S. 64) der Franken, und flehten um Hlfe. Karl zog ihnen in die Ebene an der Loire (fpr. Loar) entgegen und lieferte ihnen zwischen 732 Tours und Poitiers ') eine achttgige Schlacht. Der arabische Statthalter und viele Tausende der Feinde bedeckten das Schlachtfeld. Die Araber zogen eiligst nach Spanien zurck; das Frankenland war frei. Karl hatte nicht nur seine Franken umsichtig gefhrt, sondern auch selber tapfer dreingeschlagen; dafr gab man ihm den Ehrennamen M a r t e l l, d. i. Hammer. *) Spr. Tuhr und Poatje!
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