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Erstes Kapitel.
verarbeitende und handelnde Gewerbsklasse. Die
erste begreift alle diejenigen Menschen in sich, die sich
mit der Gewinnung der Naturprodukte beschäftigen; die
zweite diejenigen, welche aus den Naturprodukten Kun st,
Produkte machen, d. h. solche Erzeugnisse, welche die
Hand des Menschen vermittelst der Verarbeitung der
roden Naturprodukte hervorbringt. Anstalten, worin
dies, unter der Leitung eines Unternehmers, ins Große ge-
schieht, und wo die einzeln Arbeiter einander in die
Hände arbeiten, heißen Fabriken oder Manufak-
turen, und die dadurch hervorgebrachten Gegenstände
Fabrikate, und Städte, deren Einwohner sich vor-
züglich damit beschäftigen , heißen Fabrikstädte. Die
handelnde Gewerbsklasse endlich nährt sich vom Kauf
und Verkaufe derjenigen Erzeugnisse, welche Gegen-
stände des Handels oder Waaren sind.
Verschiedenheit der Menschen in der Religion und
Regierungeverfassung.
§. 49. Zn Rücksicht der Religion (Vereh-
rung eines höchsten Wesens) theilen sich die Menschen
in Verehrer Eines Gottes, wozu die Christen, Ju-
den und Múdame dan er gehören, und in Anbeter
von mehrern Göttern, Heiden, davon ein Theil Men-
schen, ein Theil Kunst- und Naturprodukte, ein Theil
die Gestirne oder das Feuer als Gottheiten anbetet. Die
Christen theilen sich wieder in Katholiken, Evangelische
oder Protestanten, wozu die Lutheraner und Neformir-
ten gehören, und in Griechische Christen.
Zn Hinsicht der Regierungs-Verfassung findet wie,
der eine große Verschiedenheit unter den Menschen Statt,
indem sie entweder in gewissen Gesellschaften ohne Ge-
setze und ohne eine bestimmte Regierungs - Verfassung,
wobei bloß die Familienväter die Oberhäupter derselben
bilden — oder in einer bestimmten Regierungs »Verfas-
sung leben, die entweder despotisch, wo Einer über
Alle herscht und nach Willkühr, ohne an Gesetze ge-
bunden zu seyn, über das Leben, Eigenthum und Frei-
heit der Menschen verfügt — oder monar chisch, wo
zwar auch Einer über Alle, jedoch nach gewissen Ge-
setzen regiert — oder republikanisch ist, wo die
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
94
Babylonien, das sich schon wiederholt empört hatte. 606 ward Ninive er-
obert durch Nabopolassar (Sardanapal), das Reich Neu-Assyrien durch
Babylonien und Medien gestürzt, und beide Reiche bestanden nun
neben einander. Neubabylon erreichte seine Blüte unter Nebukad-
nez^ar, welcher Babylon vergrößerte und verschönerte (Brücke, Palast,
hängende Gärten). Er zerstörte das Reich Inda 588 v. Chr. (baby-
lonische Gef an gen sch äst). Er versetzte die Bewohner (die Stämme
Juda, Benjamin, Levi) als Kolonisten nach Babylon. Sie hielten hier
treu und unvermischt mit anderen Völkern zusammen und sehnten sich nach
der Heimat und dem Tempel zurück (Ps. 126. 137). 538 ward nach
zweijähriger Belagerung Babylon erobert und das Reich dem persischen
einverleibt (§ 7).
§ Persisches Neich. 714 hatte sich, wie schon gesagt,
Medien von Assyrien losgerissen. Der medische König Cyaxares (Darius
kr_ Meder, Daniel Kap. 6) hatte mit Nabopolassar zusammen Babylon
Zerstört. Der letzte medische König, Ast^ages, ward durch seinen Enkel
Cyrus (Sagen von seiner Jugend) entthront. Medien ward eine Provinz
des großen persischen Weltreiches. Kores oder Cyrus (Dan. 10,
2. Chron. 36, 22. 23) regierte von 558 bis 529 v. Chr., eroberte Asien
vom Mittelmeer bis Iran, erlaubte den gefangenen Juden die Heimkehr
(536 v. Chr.) und starb in einem Kriege gegen die östlichen Völker. Sein
Sohn Kambyses eroberte Ägypten. Einer der Nachfolger, Ahasveros
oder Rerxes, führte die Kriege mit Griechenland. Unter ihm hat sich
wahrscheinlich die Geschichte des Buches Esther zugetragen. In die Zeck
seines Sohnes Artaxerxes (Arthasastha) fällt die Sendung Esras und
Nehemias. 330 ward dem persischen Reiche durch Alexander den Großen
ein Ende gemacht. — Die Perser glaubten an zwei Gottheiten, welche
einander feindlich gegenüber standen. Diese waren der gute Gott des
Lichtes und der böse der Finsternis. Jener wird unter dem Bilde des
Lichtes und Feuers verehrt. Beide streiten um die Herrschaft in der Welt
und im Menschen.
Ii. Dcrs Abenölcrnö.
1. Griechenland.
§ 8. Das alte Griechenland. Das alte Griechen-
land umfaßte das Gebiet des jetzigen Griechenlands und einen
Teil der Türkei. Wir ziehen eine Linie vom Eingänge des Helles-
pont quer durch die Halbinsel! Was südlich davon liegt, ist etwa
das alte Griechenland. Es zerfiel in folgende Teile: 1. Nord-
griechenland mit dem Olymp, 2. Mittelgriechenland oder Hellas
mit Delphi, 3. Südgriechenland oder Peloponnes, 4. die ionischen
(westlichen) und ägäischen (östlichen) Inseln.
§ 9. Die alten Griechen. Die Griechen bildeten nicht
ein Reich, sondern lebten in vielen Staaten und Städten, die
von einander unabhängig waren. Die Sprache, die Religion, die
Orakel, die öffentlichen Volksfeste mit den Spielen (1. Kor. 9.
24—27) und religiöse Gerichte bildeten die Vereinigungspunkte
sämtlicher Staaten. — Die Religion war Vielgötterei. Zeus
(Jupiter) war ihr oberster Gott, der Vater der Götter und
Menschen; Juno war seine Gemahlin. Sie thronten auf dem
Olymp. Poseidon war der Gott des Meeres, Apollo der
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer]]
Extrahierte Personennamen: Benjamin Darius
kr_ Darius Daniel_Kap Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Artaxerxes Alexander Alexander Südgriechenland Zeus
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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bopolassar zusammen Babylon zerstört. Der letzte medische König,
Astyages, wird durch seinen Enkel Cyrus (Sagen oon seiner
Jugend) entthront. Medien wird eine Provinz des großen
persischen Weltreiches. Kores oder Cyrus (Dan. 10., 2. Chron.
36, 22. 23) regierte von 558 bis 529 v. Chr., eroberte Asien
vom Mittelmecr bis Iran, erlaubte den gefangenen Juden die
Heimkehr (536 v. Chr.) und starb in einem Kriege gegen die
östlichen Völker. Sein Sohn Kambyses eroberte Aegypten.
Einer der Nachfolger, Ahasveros oder Aerxes, führte die Kriege
mit Griechenland. Unter ihm hat sich wahrscheinlich die Geschichte
des Buches Esther zugetragen. In die Zeit seines Sohnes Arta-
xerxes (Arthasastha) fällt die Sendung Esras und Nehemias.
330 wird dem persischen Reiche durch Alexander den Großen ein
Ende gemacht. — Die Perser glaubten an zwei Gottheiten, welche
einander feindlich gegenüber standen. Diese waren der gute Gott
des Lichts und der böse der Finsterniß. Jener wird unter dem
Bilde des Lichtes und Feuers verehrt. Beide streiten um die
Herrschaft in der Welt und im Menschen.
Ii. Das Abendland.
1. Gricchenlaüd.
§♦ 8. Das alte Griechenland. Zeige auf der
Karte die Balkanhalbinsel! Welche Länder sind dort jetzt? Wie
ist das Land beschaffen? — Das alte Griechenland umfaßte das
Gebiet des jetzigen Griechenlands und einen Theil der Türkei.
Ziehe eine Linie vom Eingänge des Hellespont quer durch die
Halbinsel. Was südlich davon liegt, ist etwa das alte Griechen-
land. Es zersiel in folgende Theile: 1. Nordgriechenland mit
dem Olymp. 2. Mittelgriechenland oder Hellas mit Delphi.
3. Südgriechenland oder Peloponnes. 4. Die ionischen (westlichen)
und aegeischcn (östlichen) Inseln.
§. 9. Die alten Griechen. Die Griechen bildeten
nicht ein Reich, sondern lebten in vielen Staaten und Städten,
die von einander unabhängig waren. Die Sprache, die Religion,
die Orakel, die öffentlichen Volksfeste mit den Spielen (1. Cor.
9, 24—27) und religiöse Gerichte bildeten die Vercinigungspnnkte
sämmtlicher Staaten. — Die Religion war Vielgötterei. Ihre
Götten dachten sie sich menschlich. Der oberste Gott ist Zeus,
der aber dem Schicksal unterworfen ist. — Die Griechen hatten
in den. Nachbarländern viele Colonien angelegt, wodurch ihre
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Kambyses Alexander Alexander Gricchenlaüd
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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letzte Reise, Gefangenschaft und sein und Petri Tod), Vespasian
(Jerusalems Zerstörung). Vom Ende des zweiten Jahrhunderts
an wurde der Thron meistens durch Soldatenrcvolutionen gewonnen
und verloren; die Provinzen sanken durch Bürgerkrieg, Unord-
nung in der Verwaltung, Pest und andere Unglüclssälle in namen-
loses Elend. Endlich kam Constantin der Große auf den
Thron (306—337), der seine Residenz nach Byzanz (regierungs-
seitig Neurom, vom Volke Constantinopel, von den Türken
Stambul genannt, am schwarzen Meere) verlegte und das Christen-
thum zur Staatsreligion erhob. Theodosius der Große theilte
das Reich unter seine Söhne (395 nach Chr.). So entstanden
zwei Kaiserthümer: das morgenländische oder griechische
mit der Hauptstadt Constantinopel und das abendländische
mit der Residenz Rom. Dieses wurde 476 durch Deutsche ge-
stürzt, jenes fast 1000 Jahre später durch die Türken, die sich in
Europa festsetzten.
§. 19. Das Christenthum. — Wie hießen die Apostel?
(Apostelgesch, 1, 13. 26. Cap. 9). Wie stark war die erste Ge-
meinde in Jerusalem? (Apostelgesch. 2, 41). Was wird von dem
Leben der ersten Christen gesagt in v. 42—47? Wie viel sind
nach Cap. 4, 4 bekehrt? Wer nach Cap. 5, 14? nach 8,26 — 40?
Wer waren die Diakonen Apostelgesch. 6, 1 — 7? Was wurde
nach Cap. 15 auf der Apostel-Versammlung in Jerusalem be-
schlossen? Wo kam zuerst der Name „Christen" auf? (Cap. 11,
26). Welche Landschaften bereiste Paulus und wo waren demnach
damals schon Christengemeinden? Woran mag es gelegen haben,
daß das Christenthum sich so schnell verbreitete? — Die öfteren
Zusammenkünfte (anfangs Sonnabends, später Sonntags — wes-
halb?) weihte man durch Gesang (Psalmen), Gebet, Schriftvor-
lesung und -Auslegung (wie Episteln und Evangelien), Liebes-
mähler (Agapen), Abendmahl. Allgemeine Feste waren schon früh
Ostern und Pfingsten, später Weihnachten (zuerst im Abend-
lande) und Himmelfahrt. Gottesdienste: anfangs im Tempel,
später in Privathäusern, während der Verfolgungen in Höhlen ec.,
endlich in Kirchen. -- Presbyter (Aelteste), Bischöfe (Aufseher),
Diakonen (Helfer, Almosenpfleger), Diakonissen, Lcctoren (Vor-
leser), Katechumenen (junge Christen, die zum h. Abendmahle vor-
bereitet wurden). Die Kindertaufe wurde im zweiten Jahrhun-
dert eingeführt. — Christenverfolgungen: durch die Juden,
dann durch die Heiden, später durch die Muhamedaner und durch
die Christen selbst. 1. Verfolgungen durch die Juden: 34—44
n. Chr. (Apostelgesch. 4. 5. 7. 12); dann 66 n. Chr. Jacobus
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
Extrahierte Personennamen: Vespasian Constantin Theodosius_der_Große Apostel
Extrahierte Ortsnamen: Petri Jerusalems Byzanz Constantinopel Rom Europa Jerusalem Jerusalem
Mohammed.
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b. Mohammed stiftet eine neue Religion. Unter diesem Volke lebte ums Jahr 600 n. Chr. Mohammed. Als Kausmann hatte er auf seinen weiten Reisen viele Lnder und Völker kennen gelernt. Mit tiefem Schmerze sah er den Gtzendienst in seiner Vaterstadt Mekka. Er kannte sowohl die jdische, als auch die christliche Religion; aber die Juden lebten berall zerstreut und unterdrckt, und die Christen fand er durch religise Streitigkeiten gespalten; die gttliche Wahrheit des Christen-tums blieb ihm verborgen. Er zog stch in die Einsamkeit zurck und sann lange nach der das Wesen Gottes, den Ursprung der Welt und die Fortdauer nach dem Tode. Da erschien ihm, wie er spter vorgab, nachts der Engel Gabriel mit den Worten: Mohammed, du bist der Prophet Gottes!" Hierdurch ermutigt, beschlo er, eine neue Religion zu stiften.
Die ersten Anhnger Mohammeds waren seine Frau und einige Verwandte. Aber seine eigenen Stammesgenossen wurden seine bittersten Feinde. Viele derselben waren nmlich Priester an dem Gtzentempel zu Mekka und frchteten nun, ihren eintrglichen Dienst zu verlieren. Mohammeds Oheim bat ihn unter Thrnen, nicht ferner von seiner neuen Lehre zu reden. Er aber antwortete: Legte man die Sonne in meine Rechte und den Mond in meine Linke, ich knnte nicht schweigen!" Als sein Leben bedroht wurde, rettete er sich durch die Flucht nach 6*2*2 Medina. Diese Flucht, Hedschra genannt, bildet den Anfang der mohammedanischen Zeitrechnung.
Die Sage hat die Flucht mannigfach ausgeschmckt. Der Engel Gabriel offenbarte Mohammed die Verschwrung; dieser trat seinen Verfolgern mutig ent-gegen und berstreute sie mit Staub, wodurch sie mit Blindheit geschlagen wurden. Auf der Flucht verbarg sich Mohammed in einer Hhle; die Verfolger kamen auch dahin, fanden aber in dem Eingange ein Taubennest mit Eiern und vor dem Eingange ein Spinngewebe, daher suchten sie nicht weiter. Tauben und Spinnen sind deswegen den Mohammedanern heilig.
In Medina erhob sich die erste Moschee; von hier aus verbreitete Mohammed seine Lehre mit dem Schwerte. Aus dem begeisterten Propheten ward ein siegreicher Heerfhrer, der den Seinen den Kampf gegen die Unglubigen zur Pflicht machte. Wen das Wort nicht bekehrt, den bekehre das Schwert," fagte er. Das Schwert ist der Schlssel des Himmels. Ein Tropfen Blut fr Gottes Sache vergossen, eine Nacht unter den Waffen zugebracht, ist mehr wert als zweimonatliches Fasten und Beten. Wer in der Schlacht fllt, wird sofort ein Fürst des Paradieses. Und wer fallen soll, fllt doch, wenn er sich auch von der Schlacht fern hlt; wen der Herr erhalten will, der darf sich tzreist in alle Pfeile, Lanzen und Schwerter der Feinde strzen."
Bald gelangte Mohammed zu Macht und Ansehen. Er eroberte ganz Arabien und forderte selbst den Kaiser von Konstantinopel auf.
seine Lehre anzunehmen. Er starb zu Medina, und jeder Mohamme-
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Extrahierte Personennamen: Mohammed Mohammed Mohammed Kausmann Engel_Gabriel Mohammed Mohammeds Mohammeds Gabriel Mohammed Mohammed Mohammed Mohammed
62 Das Mittelalter.
daner hat die Pflicht, wenigstens einmal im Leben dorthin zu wandern und am Grabe des Propheten zu beten.
c. Mohammeds Lehren waren aus den Grundlehren der heidnischen, jdischen und christlichen Religion zusammengesetzt. Er lehrte einen ewigen, durch ihn aufs neue offenbarten Gott, Allah, den Schpfer und Erhalter der Welt, eine Auferstehung der Toten und ein ewiges Leben. Moses und Jesus lie auch er als Propheten gelten, stch selbst aber nannte er den grten und letzten Propheten. Seine Lehren stnd in dem Koran, dem heiligen Buche der Mohammedaner, enthalten.
Die Vorstellungen der Mohammedaner der das Leben nach dem Tode sind hchst sinnlich. Schattenreiche Grten mit wohlschmeckendem Obste, uner-meliche Schtze, prchtige Kleider und Pferde, ausgesuchte Speisen und Getrnke, das sind die Freuden, welche den frommen Mohammedaner erwarten. Tglich fnfmal mssen die Anhnger Mohammeds sich waschen, danach beten, das Gesicht nach Mekka wendend; am Freitage, ihrem heiligen Feiertage, ist gemeinschaftlicher Gottesdienst. Die Beschneidung und das Verbot des Schweinefleisches sind aus dem Judentum herbergenommen. Auch der Genu des Weines ist nicht gestattet, wohl aber die Vielweiberei. Beten fhrt auf halbem Wege zu Gott, Fasten bringt an den Eingang des Himmels, und Almosen ffnen die Thr. Aber fr den Glauben in der Schlacht streiten und Feinde tten, das fhrt zur hchsten Seligkeit.
d. Die Kalifen. Die Nachfolger und Stellvertreter des Propheten, Kalifen genannt, unterwarfen das Perser reich bis zum Indus, ebenso Syrien, Pbnicien und Palstina, erstrmten 637 Jerusalem und erbauten an der Stelle des Tempels eine Moschee. Dann berschritten sie die Landenge von Suez und unterwarfen gypten. Die ganze Nordkste Afrikas ward dann in raschem Siegeslaufe ge-Wonnen. Ja, sie setzten sogar der die Strae von Gibraltar, eroberten ganz Spanien und machten damit dem Westgoten reiche ein Ende. (711.) Dann berschritten sie auch die Pyrenen und fielen verheerend in Frankreich ein. Boten der Boten erschienen bei Karl, dem Major-domus (S. 64) der Franken, und flehten um Hlfe. Karl zog ihnen in die Ebene an der Loire (fpr. Loar) entgegen und lieferte ihnen zwischen
732 Tours und Poitiers ') eine achttgige Schlacht. Der arabische Statthalter und viele Tausende der Feinde bedeckten das Schlachtfeld. Die Araber zogen eiligst nach Spanien zurck; das Frankenland war frei. Karl hatte nicht nur seine Franken umsichtig gefhrt, sondern auch selber tapfer dreingeschlagen; dafr gab man ihm den Ehrennamen M a r t e l l, d. i. Hammer.
*) Spr. Tuhr und Poatje!
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
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Extrahierte Personennamen: Mohammeds Mohammeds Karl Karl Karl Karl Karl Karl
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Die Provence wird fränkisch; das Herzogtum Bayern unter den Agilolfingern wird abhängig.
558—561 Chlotar 1. vereinigt das Frankenreich in einer Hand. Die neue Teilung unter seine Söhue — Stuft rasiert, Neustrien, Burgund — ist die Veranlassung blutiger Familien-kriege der Meroviuger (Fredeguude und Brun Hilde), in welchen die Sitteu verwildern, die königliche Gewalt geschwächt und das Herrschergeschlecht ausgerottet wird bis auf
613—628 Chlotarh., Chlotarsi. Enkel, Beherrscher des gesamten F r a n k e n r e i ch e s.
c) Die Herrschaft der Hausmeier.
Die Rettung und Neugrüuduug des Reiches geht aus von den Hau8ntciern aus dem Geschlecht der P i p-piue, welche die Hansnictertoiirde in Anstrasien erblich bekleideten. Sie führen an Stelle der unfähigen Könige die Regierung. Der Stammvater dieses,, Geschlechts ist
Pippin der Ältere, der mit Bischof Arnulf von Metz — Pippin und Arnulf finb die Stammväter des karolingischen Hanfes — gemeinsam die Regierung für Dagobert 628—638 führt.
687 Pippin der Mittlere besiegt bei Testri (unweit St. Quentin) den Hausmeier (Majordomus) von Neustrien und wird dadurch Majordomus des gesamte» Frankenreiches (dux et princeps Francorum). Seiu Sohu
Karl Martell 714—741 behauptet sich durch viele Kämpfe (widerspenstige Herzöge, Friesen — Radbod —, die Sachsen) in derselben Stellung. Er rettet die christliche abendländische Kultur durch feinen 732 Sieg bei Tours und Poiüers über die Araber.
737 Nochmaliger Sieg bei Narbonne, Gallien ist gesichert.
d) Die Araber und der Islam.
Mohammed 571 — 632 war bei den Arabern der Prophet einer neuen Religion geworden, des Islam, d. H. Ergebung in den Willen Gottes, dessen Bekenner sich Moslemin, Gottergebene, nennen. Die Grundlage des Islam bildet der Korkn, der aus den Aus-sprüchen Mohammeds besteht und in 114 Suren eingeteilt ist; er ist Religions- und Gesetzbuch: Es ist kein Gott außer Allah, und Mobammed ist sein Prophet; Gebet, Fasten, Almosen, Waschmtgen, Wallfahrten, Kampf für den Glauben, Fatalismus, Freude im Paradies.
Bei feinem Auftreten findet Mohammed Widerstand bei den Vornehmen seines Stammes, den Koreischiten, die sich in ihrem einträglichen Verdienst als Hüter der Kaaba beeinträchtigt sehen.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk]]
Extrahierte Personennamen: Hilde) Chlotarsi Pippin Bischof_Arnulf_von_Metz Pippin Pippin Karl_Martell Karl Mohammed Mohammeds Mohammed
Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
119
kehrte aber bald ins Kloster zurück, um sich noch besser vorzu-
bereiten. Dann reiste er nach Rom, damit der Papst ihn als
Heidenprediger aussende. Bonifazius predigte nun unter den
Friesen, Franken und Hessen. 722 ernannte der Papst ihn zum
Missionsbischof in Deutschland. Von zahlreichen Missionaren be-
gleitet, verkündigte er das Evangelium mit neuem Mut. Unweit
Fritzlar in Hessen stand damals eine heilige Eiche des Donner-
gottes. Bonifazius und seine Begleiter hieben sie nieder und
zeigten den Heiden die Ohnmacht ihrer Götter. Später ging er
nach Bayern und stiftete hier mehrere Bistümer; auch in Franken
und Hessen hat er Bistümer gegründet und sie unter den Papst
in Rom gestellt. Zum Lohn für treue Arbeit ernannte der
Papst den Bonifazius zum Erzbischof von Mainz (748). Er
und seine Schüler haben in Deutschland viele Klöster gegründet.
Das wichtigste derselben ist Fulda geworden. Die Mönche
und Nonnen pflegten die Armen und Kranken, beherbergten den
Wanderer, machten die Wildnis urbar, schrieben Bücher ab und
pflegten Kunst und Wissenschaft. Bonifazius wurde als Greis
von mehr als 70 Jahren bei Dokkum in Friesland von den
Heiden ermordet (754).
§ 36. Nèohtlmmed wurde 57l zu Mekka in Arabien geboren.
Er wurde Kaufmann. Auf feinen Handelsreisen lernte er die jüdische und
christliche Religion kennen. Er begriff, daß der Götzendienst seines Volkes
Thorheit sei. Er ging eine Zeit lang in die Einsamkeit. Dann fing er in
Mekka an zu lehren: Es giebt nur einen Gott. Doch er fand wenig Glauben.
Nun zog er sich Jahre lang in die Wüsteneinsamkeit zurück, um ungestört
seinen Gedanken und Grübeleien nachhängen zu können. Gesichte, Entzückungen
bis in den dritten Himmel, Offenbarungen Gottes habe er hier häufig gehabt,
so erzählte er später. Als er sich vollständig vorbereitet glaubte, eine neue
Religion zu stiften, kam er aus der Wüste nach Mekka zurück. Hier lehrte er
noch entschiedener als früher: „Es giebt nur einen Gott und Mohammed ist
sein Prophet, größer als Abraham, Moses und Christus." „Gott hat jedem
Menschen sein Schicksal unabänderlich vorherbestimmt, und niemand kann dem-
selben entfliehen. Darum ist es Pflicht jedes Gläubigen, sich stumm und
still in den Willen Gottes zu ergeben." Diese stille Ergebung in den Willen
Gottes heißt „Islam", und mit diesem Namen bezeichnet man gewöhnlich
die Lehre und Religion Mohammeds. Seine Lehren sind im Koran (der
Bibel des Mohammedaners) zusammengestellt. „Beten führt auf halbem Wege
zu Gott, Fasten bringt an den Eingang des Himmels und Almosen öffnen
die Thür; aber für den Glauben in der Schlacht streiten und Feinde töten:
das führt zur höchsten Seligkeit", lehrt der Koran. Dazu schreibt er den
Gläubigen (Moslemin) vor, wenigstens einmal im Leben nach Mekka zu pilgern,
den Freitag als Feiertag zu halten, verbietet den Genuß von Wein, Blut und
Schweinefleisch, erlaubt aber jedem, so viel Frauen zu nehmen, als er ernähren
könne. Er verheißt den Gläubigen ein Paradies, wo sie in Wonne und Wollust
ewig schwelgen können; der Ungläubige dagegen muß ewige Höllenqual er-
dulden! — Mohammed erntete wenig Beifall aber viel Haß von seiner neuen
Lehre. Seine Stammesgenossen verschworen sich sogar, ihn zu töten. Er
entging ihren Mordanschlägen durch die Flucht nach Medina. (622. Don
diesem Jahre beginnen die Mohammedaner ihre Zeitrechnung!) Bon Medina
aus fing er an, seine Lehre mit Feuer und Schwert auszubreiten. Er gewann
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