Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 8

1836 - Eisleben : Reichardt
8 Erstes Kapitel. kälte sehr heftig ist. Die heiße und die zwei kalten Zonen nehmen nicht völlig die Hälfte von der Ober- fläche der Erde ein, während über die Hälfte dersel- den zu den zwei gemäßigten Zonen gehört. Länge der Tage und Nächte. §. 16. Unter dem Aequator sind die Tage und Nächte das ganze Jahr hindurch gleich lang, weil man die Sonne im O. oder nicht weit davon aufge- hen, und im W. oder nicht weit davon untergehen sieht. Ze weiter man sich vom Aequator entfernt, desto größer ist die Abweichung der Sonne vom Ost- und Westpunkte bei ihrem Auf- und Untergange, und desto ungleicher die Länge der Tage und der Nächte. So nimmt der längste Tag von einem Grade der Breite zum andern zu, bis er unter den Polarkreisen 24 Stunden lang wird. Noch weiter gegen die Pole nimmt er um Monate zu, und unter den Polen dauert sowohl der Tag als die Nacht sechs Monate. Globus. Landcharten. §. 16. Zur Beförderung der geographischen Kennt- nisse dienen der Globus und die Landcharten. Der Globus ist eine im Kleinen nachgebildete Erdkugel, wo man, ohne Rücksicht auf die durch Berge und Thä- ler verursachte Verschiedenheiten der Höhe und Tiefe, weil sie gegen das Ganze gering sind, die Erde als eine vollkommne Kugel darstellt. Man findet hier die auf der Erde angenommenen Linken und Punkte, als den Aeqautor, die Wende- und Polarkreise, die Pole, mehrere Meridiane rc. und eine Abbildung der Erd- theile mit ihren Ländern, so wie der Meere und der darin gelegenen Inseln. Der Globus giebt von der Erde, als einem Ganzen die deutlichste Vorstellung. Landcharten sind Abzeichnungen entweder der gan- zen Erde (Weltcharten, Planigloben) oder von größern und kleinern Theilen derselben (Uni- versal., General- und Specialcharten) auf einer Fläche und zwar nach einem verkleinerten Maaß- stabe. Die Weltcharten oder Planigloben enthalten eine Abbildung der ganzen runden Erdoberfläche, und

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 273

1836 - Eisleben : Reichardt
Peru. 273 schiedenen Ketten der Anden, und aus den Pampas, unermeßlichen, zum Theil mit großen Waldungen be- deckten Ebenen, die sich vom östlichen Fuße der Anden nach Brasilien zu ausdehnen, der Aufenthalt unabhän, giger Indianerstämme und überhaupt wenig bekannt sind. Das einzige Gebirge des Landes sind die An- den oder Cordilleren, die aus Bolivia hieher kom- men, wo sie das erhabenste Hochthal oder Hochebene bilden, worin der See Titicaca liegt, und sich nörd- lich in mehrere Zweige vertheilen, von welchen der west- lichste das Küstenland begränzt. Viele Gipfel überschrei- ten eine Höhe von 18,000 Fuß. Die Flüsse in dem Küstenstriche sind klein und vertrocknen zum Theil in der trocknen Jahreszeit; aber das Innere enthält große Flüsse, worunter vorzüglich den Ap urimac, welcher für den Quellenfluß des Maranhon oder Amazo- nenflusses gehalten wird. Der Apurimac entspringt hier in dem Gebirgsstriche der Cordilleren, nimmt her- nach den Namen Ucayala, und nach der Aufnahme des Tunguragua, den man sonst für den Quellenfluß des Ama- zonenfluffes hielt, den Namen Maranhon auf, und geht nach Brasilien über, wo ihm noch mehrere in Pe- ru entsprungene große Flüsse zufallen. Der größte Land- see ist der schon erwähnte Titicaca, von dem jedoch ein Theil zu Bolivia gehört. Peru liegt in der heißen Zone, hat aber nur in dem Küstenstriche und in den Niederungen ein heißes Klima, hingegen in der Hochebene eine sehr gemäßigte Wärme. Erdbeben sind häufig. Die Produkte sind ohngefähr dieselben wie in den Colombischen Republi- ken, auch ist das Mineralreich mit vielen Schätzen ge- segnet, worunter vorzüglich viel Silber, Gold und an- dere Metalle. Unter den Thieren sind hier noch zu be- merken, Llamas und Pacos, welche als Hausthiere zum Lasttragen gebraucht werden, Guanakos mit einem Hök- ker auf dem Rücken und Vicugnas, so groß wie eine Ziege und die höchsten unzugänglichen Gebirge bewoh- nend, mit der feinsten Wolle. Auch ist Peru das Va, rerland der Kartoffel und unter den übrigen Gewächsen sind die Cocabäume, deren Blätter in einigen Gegenden (wie in Südasien der Betel) gekauet werden, die Chi- riwopas, deren Früchte wegen des außerordentlichen Wohl- 12

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 278

1836 - Eisleben : Reichardt
278 Iii. Südamerika. und Araguay gebildet) ein gleichfalls großer Fluß, der hierauf unter dem Namen Para oder Gran Para bekannt ist; 2) der Nio St. Francisco, welcher sei- nen Lauf von Südwesten gegen Nordosten nimmt; 3) der Paraguay, Parana und Uruguay, welche alle drei im Lande entspringen und durch ihre Vereini- gung den Rio de la Plata bilden, der jedoch Bra- silien nicht berührt Unter den Seen ist der mit dem Meere in Verbindung stehende dos Patos, ein groß- ßer Slrandsee zu bemerken. Der Tarayes aber, der schon oben bei Bolivia erwähnt worden ist, besteht aus einer großen Niederung voll von Seen und Sümpfen, wel- che die Ueberschwemmungen des Puraguav verursachen. Mit Ausnahme eines kleinen südlichen Theiles liegt Brasilien ganz in der heißen Zone, und hat daher ein heißes Klima, doch wird die Hitze an den Küsten durch die Land- und Seewinde und im Innern durch die hohe Lage des Landes gemildert. Zu den zahlrei- chen Produkten gehören vorzüglich große Heerden von Rindvieh, das hauptsächlich der Häute wegen geschlach- tet wird, und andere Hausthiere, die gewöhnlichen Süd- amerikanischen Raub« und wilden Thiere, Walisische, deren Fang wichtig ist, vielerlei durch die Schönheit seines Gefieders ausgezeichnetes Gesiügel, (Papageien, Kolibris, rosenrothe Löffelreiher rc.), Kaimans und viele giftige Schlangen, Schildkröten, Fische und Schaal» thiere, Cochenille, Bienen, prachtvolle Schmetterlinge und Käfer, aber auch mancherlei lästige und beschwerliche Insekten, Europäische und tropische Getreidearten und Nahrungspflanzen, Tabak, Baumwolle, Indigo, Kaf- fee, Zucker, Cacao, Paraquaythee in den südlichsten Gegenden, Gewürze (z. B. Vanille, Ingwer, Piment), edle Süd, und tropische Fruchtbäume, Kokos - und an- dere Palmenarten, Arzneigewächse (auch Chinarinde), Balsam- und Gummi-Bäume, die schönsten Tischler, und Färbehölzer (Brasilien- oder Fernambukholz), die sich in den unermeßlichen Urwaldungen finden, und endlich einen großen Reichthum von Gold und Edel, steinen, worunter vorzüglich Diamanten (woran kein an- deres Land jo reich ist); auch andere Metalle, beson- ders Eisen in ungeheurer Menge, desgleichen Salpeter, Schwefel, Salz. Und welche große Mineralschätze lie- +

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 24

1836 - Eisleben : Reichardt
24 Erste- Kapitel. Theil der Erde fallen, desto größer ist die Wörme der Luft; daher haben die Länder zwischen den Wendekrei- sen, wo die Sonne die Erde senkrecht bescheint, im All- gemeinen eine größere Wärme, als die den Polen nä- her liegenden, und darauf gründet sich die schon oben angeführte Eintheilung der Erde in die heiße Zone, die gemäßigten und kalten Zonen. Doch wären die Son, nenstrahlen die einzige Ursache von der Erwärmung der Luft, so würde die Wärme und Kälte jedes einzelnen Ortes von seiner geographischen Breite abhängen; allein die Erfahrung lehrt, daß dies der Fall nicht ist. Es giebt nämlich außer der Sonne noch andere Ursachen, von denen die Wärme und Kälte abhängen, z. D. die Höhe und Lage eines Landes, hohe Gebirge, die Nach- barschaft des Meeres, der Seen und großer Flüsse, die Beschaffenheit der Kultur des Bodens, die herrschenden Winde rc. Vorzüglich haben die hohe Lage eines Lan- des und hohe Gebirge, insbesondere wenn sie ewigen Schnee tragen, großen Einfluß auf die Verminderung der Wärme und Vermehrung der Kälte; denn der Luft» kreis wird immer kälter, je mehr er über die Erdober« stäche erhöhet ist. Ueber jedem Ort der Erdoberfläche muß es also eine Luftgegend geben, in welcher der Grad der Kälte so stark ist, daß der auf einem in jene Luft emporragenden Berge liegende Schnee nicht schmilzt, sondern beständig liegen bleibt. Diese Höhe, auf wel- cher der beständige oder ewige Schnee anfängt, heißt die Schneeltnte, ist um den Aequator am höchsten, und senkt sich immer mehr, je näher sie den Polen kommt, bis sie sich endlich an den Polen zur Meeres- fläche herabsenkt, und alles mit ewigem Schnee und Eise bedeckt. Naturprodukte. Mineral- und Pflanzen- reich. §. 44. Das Klima hat auf die Natur «Erzeug- nisse, Naturprodukte, großen Einfluß. Unter Na- turprodukten versteht man alle von der Natur selbst hervorgebrachten Körper, die wir auf und in der Erde an- treffen, sie mögen empfinden, leben und sich willkührlich bewegen, oder nicht. Es giebt derselben eine sehr große

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 281

1836 - Eisleben : Reichardt
Vereinigte Provinzen am la Piata. 281 Anden gebildet, die auch hier auf ihren höchsten Bergs gipfeln ewigen Schnee tragen, und von da sich auch noch mehrere aber weit niedrigere Bergketten östlich in das Innere ziehen. Der östliche weit größere Theil des Landes hingegen besteht aus großen Ebenen, die sich nach dem Atlantischen Ozeane zu immer mehr verflächen, und davon man diejenigen weit ausgedehnten Flächen, welche Steppen gleichen, reich an Salz und Salpeter, arm aber an Wasser und Baumwuchs sind, Pampas nennt. Diese erstrecken sich vornehmlich südwestlich vom la Piata bis nach Patagonien hinein. Der Haupt- fluß, wovon diese Staaten auch den Namen ange- nommen haben, ist der la Piata, welcher diesen Na- men, nach Aufnahme des Uruguay erhält, indem er vor- her Parana heißt, und sich an der nördlichen Gränze dieser Staaten mit dem Paraguay vereinigt. Mit einer einem Meerbusen gleichen Mündung ergießt sich der la Plara in den Atlantischen Ozean. Weit südli, cher als dieser ergießt sich der Desaguedaro oder Colorado in denselben Ozean und noch südlicher der Rio negro oder Cusu Leuwu, welcher die Gränze gegen Patagonien macht. Viele Flüsse des Pampas er- reichen das Meer nicht, sondern verlieren sich entweder in Salzseen oder werden in der Hitze ausgetrocknet. Es giebt viele Salzseen im Lande, und an der südöst- lichen Gränze ist der große Sumpfsee Ubera. Das Klima dieser Staaten, die in der südlichengemäßigten Zone liegen, ist warm; doch in den nördlichen Gegen- den, die sich dem südlichen Wendekreise nähern, ist die Hitze drückend und hier kommen auch noch tropische Ge- wächse fort. Je weiter nach Süden wird das Klima gemäßigt, so daß selbst im Winter Schnee und Ers, wenigstens auf einige Tage, sich zeigen. Unter den Produkten sind vornehmlich Rind- vieh und Pferde in ungeheurer Menge, Maulthiere, die Südamerikanischen Raub- und wilden Thiere (darunter die in großen Schaaren zusammenlebenden Biscachos, welche die Pampas bewohnen, auch Guanacos, Vicu- guas und Llamas), Wallfische an den Küsten, mancher- lei Geflügel, wovon eine große Menge von Schwänen und Rebhühnern in den Pampas sich aufhält, Fische, Cochenille, Bienen; Europäische Getreidearten und Ge-

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 283

1836 - Eisleben : Reichardt
283 Chile. Chile. Dieses lange und schmale Küstenland, das im Nor- den durch die Wüste Atacama von Bolivia und im Osten durch die Anden von den la Platastacuen und Patago- nien geschieden wird, stößt im Westen und Süden an das stille Meer, welches hier den Busen von Guai- teca bildet, in welchem die zu Chile gerechnete große Insel Ehiloe liegt. Mit Einschluß dieser Insel be- trägt der Flächeninhalt von Ckile 6600 Qmeilen. In der Nähe des Meeres besteht Chile aus einem ebe- nen Küstenstriche, der im nördlichsten Theile dem Kü- stenlande Perus gleicht; hingegen im Innern aus einem Gebirgslande mit schönen fruchtbaren Thälern von den Anden oder Cvrdilleren gebildet, welche die Gränze von Chile gegen die la Platasiaaten und Pa, tagonien bilden, und viele noch thätige Vulkane enthal- ten. Nur durch äußerst beschwerliche Gebirgspässe hat Chile mir den östlich gelegenen Ländern Verbindung. Unter den zahlreichen Flüssen, welche alle von den Anden kommen und ihre Mündung in das stille Meer nehmen, ist keiner bedeutend groß. Das Klima dieses Landes, welches in der südlichen gemäßigten Zone liegt, ist warm und trocken in Nordchile, gemäßigt und feuch- ter in Südchile; aber überhaupt gesund und angenehm, da auch die Nähe der Cordilleren und die Seewinde die Sommerhitze mäßigen. Nur giebt es öfters Orka- ne und Erdbeben. Die Produkte stnd ohngefähr dieselben wie in den la Platastaaten; doch hat Chile einen größern Reich- thum an edlen und unedlen Metallen und an andern Mineralien. Europäische Getreide- und Gemüsearten kommen gut fort, 'aber für tropische Gewächse, z. B. Kaffee, Zucker rc. ist das Klima nicht warm genug. Die Zahl der Einwohner, gleichfalls aus Weißen und Kreolen, Indianern und Mischlingen bestehend, mag vielleicht kaum eine Million betragen, wobei jedoch die Araa- canen oder Araucos, Indianer, die sich stets bei ihrer Unabhängigkeit behauptet haben, und Südchile bewohnen, nicht gerechnet stnd. Diese letztern, tapfere und gut bewaffnete Krieger, bilden einen unabhängigen Indianer-Freistaat, welcher den Namen Arauco führt

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 284

1836 - Eisleben : Reichardt
284 Ui. Südamerika. Patagonien. und Südchile begreift. Nordchile, früher eine Besitzung der Spanier, ist jetzt ein republikanischer Staat, mit einem Präsidenten an seiner Spitze. Sank jag o, Hauptstadt, nordwestlich von Mendoza, in einer schönen Ebene, am westlichen Fuße der Anden, hat 60,000 Ein- wohner und treibt vermittelst der 18 Meilen entfernten Hafen- stadt Valparaiso, die an einer Bai des stillen Meeres liegt, einen bedeutenden Handel. — Valdivia, Stadt, im Umfange des Araucancn-Landes, südwestlich von Santjago, mit einem '6% Meile davon entfernten vortrefflichen und stark befestigten Hafen. — Chiloe, große Insel, südlich von Valdivia, liegt in dem Meerbusen von Guaiteca, und wird nördlich durch einen schma- len Meereskanal vom Festlande der Araucanen oder von Südchile getrennt. Patagonien. Dieses südlichste Land des Kontinentes von Ame- rika gränzt im Norden an die la Platastaaten, im Osten an den Atlantischen Ozean, im Süden an die Magellansstraße, wodurch cs von Feuerland geschieden wird, und gegen Westen an das stille Meer und Süd- chile oder Arauco und hat eine Größe von mehr als 22,000 Qmeilen. Die Westküste, an welcher die Halb- insel de tres Montes hervorspringt, ist felsig und längs derselben liegen viele Inseln; die Osiküste läuft mehr in tiefe Buchten und Busen aus. Im westlichen Theile erstreckt sich längs der Küste die Kette der Cor- dilleren oder Anden, mit hohen Bergen und Vul- kanen und dem in die Magellansstraße auslaufenden Vorgebirge Froward, dem südlichsten Punkte des Ame- rikanischen Festlandes. Das Innere des Landes ist noch den Europäern, die bloß die Küsten besucht haben, un- bekannt. Unter den Flüssen ist der Rio negro oder Cusu-Leuwu, an der Gränze der la Platastaaten, der größte. Patagonien liegt in der südlichen gemäßigten Zone, hat aber schon ein rauhes Klima, vorzüglich im Süden, wo die Winter sehr strenge sind. Die Pro- dukte bestehen vorzüglich in Pferden und Rindvieh, die sich hier verwildert und sehr vermehrt haben, in mehreren Arten der Amerkanischen Raubthiere, Guanakos, Wall, fischen, Seelöwen, See-Elephanten, allerlei Geflügel, sworunterflmerikanische Strauße, Rebhühner in den Pam- pas sehr häufig), Schildkröten, Fischen, Honig und Wachs. Das Pflanzenreich ist arm, und das Mineralreich ganz

8. Weltkunde - S. 73

1886 - Hannover : Helwing
73 von den Europäern und Negerinnen. Die Nachkommen romanischer Einwanderer der Kolonieen werden besonders in Westindien und Südamerika Kreolen genannt. 1. Vergl. nach der Karte die Größe der Gebiete in den einzelnen Zonen? — 2. Woher mag es kommen, daß Amerika ein kühleres und feuchteres Klima hat als die alte Welt? — 3. Welchen Rassen gehört die Bevölkerung an? — 4. Berechne die Volksdichtigkeit und vergl. damit die der alten Welt! § 63. Bodenbeschaffenheit Südamerikas. — I.die Gebirge: a) Die Anden liegen nahe und parallel der Westküste von der Südspitze bis zum karibischen Meer; sie sind an 7500 km lang, 100 bis 750 km breit. Die Gipfel ragen vielfach in die Schneeregion. Man zählt über 50 Vulkane. Die einzelnen Teile werden nach den Küstenländern benannt. Im Süden ist die Kette einfach, weiter nördlich 2 bis 3 Ketten, zwischen welchen Hochthäler sich befinden. Als höchster Berg gilt jetzt der Acon- cagua, 6834 m. — b) Das brasilische Bergland. — c) Das Berglaud von Guyana. — cl) Das Küstengebirge von Venezuela. In der Mitte zwischen S. und N. erreichen die Anden ihre größte Breite. Hier befindet sich in einer Höhe von über 3800 m der Titi- cacasee, 8300 gllm; er hat süßes Wasser und baumlose Ufer. Im O. desselben erhebt sich der Jllampu bis über 6500 m. Auf der Hochebene von Quito (Kito) liegt der Chimborazo (Tschimborasso), 6300 m, und der stets rauchende Cotopaxi, 6000 m. Die Gipfel dieser Berge find mit ewigem Schnee bedeckt. Infolge der kalten Humboldtströmung ist das Küstengebiet vom 30/' südl. Br. bis nahe zum Äquator) regenarm, sandig und nur in den Flußthälern fruchtbar. (Wüste Atacama, reich an Salpeter und Silber). In den Stufenländern gedeihen europäische Kulturpflanzen, und auf den Hochebenen, wo ein ewiger Frühling herrscht, finden sich vortreffliche Wiesen. Der regenreichere Ostabhang hat eine üppige Vegetation inutzhölzer; Chinarinde). Lama und Kondor sind die charakteristischen Tiere des metallreichen Hochgebirges. 2. Flüsse und Tiefebenen: a) Der Magdalenen- strom durchfließt eine kleine, heiße Ebene. — b) Der Orinoko steht in Bezug auf Länge und Gebiet hinter der Donau etwas zurück, übertrifft sie aber an Wasserreichtum; sein Delta ist fast so groß wie die Rheinprovinz. Die Ebenen des O. heißen Llanos (Ljanos). — c) Der Amazonenstrom (5700 km lang, Gebiet an 7 Mill. gkm) ist der größte Strom der Erde. Seine Quellen liegen nur etwa 120 km vom großen Ozean entfernt. Er hat gegen 100 schiffbare Nebenflüsse, von denen 20 so groß oder noch größer als der Rhein sind. Sein nördlicher Mündungsarm ist an 80 km, der südliche an 50 km breit. Durch den Kasi- guiare steht sein Nebenfluß Negro mit dem Orinoko in Ver- bindung. — d) Der Parana, mit den Nebenflüssen Paraguay und Uruguay, heißt im Mündungsgebiete La Plata, d. h. Silberstrom. Die Llanos ld. h. Ebenen) sind Steppen, welche sich während der Regenzeit (April—oktober) mit mannshohem Graswuchs bedecken; die niedriger liegenden Teile verwandeln sich in unabsehbare Seeen. Mächtig

9. Weltkunde - S. 81

1886 - Hannover : Helwing
Die meisten haben einen üppigen Pflanzenwuchs (Kokospalmen, Brotbauin) und ein gesundes Klima; die Tierwelt ist arm. Auf den Inseln im N.-O. des Festlandes (Melanesien) wohnen die dunkelfarbigen, kraushaarigen Papuas, auf den östlichen Inseln die intelligenten, seetüchtigen, hellfarbigen Malayen (Polynesier); sie sind zum Teil zivilisiert und zum Christentum bekehrt, zum Teil noch Men- schenfresser. — Wichtige Inseln und Inselgruppen: a) Neuseeland (engl.) ist eine schöne, gesunde Doppelinsel mit Vulkanen und heißen Quellen (Gold). — b) Neuguinea (786 000 qkm) ist die größte Insel der Erde und die Heimat mehrerer Paradiesvögel iberge über 4000 m hoch); der nordöstl. Teil derselben, das Kaiser- Wilhelms-Land, und die östl. davon liegenden Inseln, der Bismarck- Archipel mit den Inseln Neu-Mecklenburg und Neu-Pommern, sind deutsches Besitztum, ein Gebiet über 228 000 qkm. — c) Neu- kaledonien (franz.; Verbaunuugsort), Fidschi- (englisch), Samoa- oder Schiffer-Inseln mit deutschen Niederlassungen, Gesellschafts- (Tahiti), Sandwich-Inseln (ßändwitsch). Letztere Inselgruppe bildet ein Königreich mit der Hauptstadt Honolulu. Auf der Insel Hawaii sind über 4000 m hohe Vulkane. I. Woher die Unterscheidung: alte und neue Welt? — 2. Zwischen welchen Breiten- und Längengraden liegt das Festland von Australien? — 3. In welche Monate fallen Frühling. Sommer rc. in Melbourne? — 4. Welcher Weg von Bremen nach Sydney ist weiter, der um das Kap Hoorn oder der um das Kap der guten Hoffnung? — 5. Welche Inseln liegen südlich, welche nördlich vom Äquator? Viii. Die Erde al$ Weltkörper. (Astrono- mische oder mathematische Geographie). § 69. Wiederholungsfragen (vergl. § 1 und 7): 1. Was ist der Gesichtskreis oder Horizont? — 2. Wie heißen die Haupt- und Nebenhimmelsgegenden? — 3. Zeichne eine Wind- rose, d. i. einen Kreis, in den die Himmelsgegenden gezeichnet sind! — 4. Gieb die Gründe für die Kugelgestalt der Erde an! — 5. Wie groß ist a) der Durchmesser, b) der Umfang, c) die Oberfläche, d) der Kubikinhalt der Erde? — 6. Wie viel beträgt die Abplattung der Erde? — 7. Erkläre: Erdachse, Pole, Äquator, Wendekreise, Polarkreise, Breiten- und Längenkreise (Gradnetz), Zonen! Anmerkung. Eine in unserem Standpunkte errichtete senkrechte Linie trifft das Himnielsgewölbe in unserm Zenith (Scheitelpunkt). Denken wir uns die Linie durch die Erde bis an die entgegengesetzte Seite des Himmelsgewölbes verlängert, so treffen wir das Nadir (Fuß- vunkt). Unterscheide Osten und Ostpunkt, Westen und Westpunkt! Ein Kreisbogen vom Südpunkte durch das Zenith bis zum Nordpunkte ist der Mittagskreis oder Meridian. § 70. Achsendrehung (Rotation) der Erde. 1. Die Sonne geht morgens im O. auf, erreicht mittags ihren höchsten Stand im Meridian (Kulminationspunkt, kulmi- nieren) und geht abends im W. unter. Den Bogen, den sie tags beschreibt, nennen wir Tagebogen; nachts durchläuft sie den Nachtbogen, der mit dem Tagebogen zusammen einen Kreis Weltkunde. ß

10. Weltkunde - S. 8

1876 - Hannover : Helwing
8 Golfstrom begleitet die Küste Amerikas bis etwa New-York, dann wendet er sich östlich und theilt sich bald in einen südöstlichen und nordöstlichen Arm. Letzterer berührt Irland, Schottland, Norwegen, Island und dringt bis Spitz, bergen und Nowaja-Semlja. Durch sein warmes Wasser mildert er das Klima an der ganzen West- und Nordküste Europas. 1. Wodurch sind Klippen- und Flachküsten der Schiffahrt gefährlich? — 2. Was versteht man unter Wellenberg und -thal? — 3. Welchen Ein- fluß haben die Bewegungen des Meeres und die Beschaffenheit des Meer- waffers auf die Schiffahrt? — 4. Gieb deu Kreislauf des Wassers an! §. 11. _ Luft. Klima, Produkte. 1. Die Luft (Atmo- sphäre) umgiebt die Erde wie eine Hohlkugel in einer Höhe von mindestens 10 Meilen. Ihre Dichtigkeit nimmt ab von unten nach oben. Unter Klima versteht man die Beschaffenheit der Lust nach Temperatur (Wärme), Bewegung und Feuch- tigkeit. — 2. Die Erwärmung eines Landes ist abhängig a. von der geographischen Breite; b. von der Höhe des Landes (die Temperatur vermindert sich bei einer Erhebung von 200 m um etwa 1°. Die Schneegrenze liegt etwa hoch: unter dem Aequator 5000 m, 20° = 4500 m, 40° = 3000 m, 60° = 1500 m); c. von der Richtung und Höhe der Gebirge, die auf der einen Seite die kalten, aus der anderen die warmen Winde abhatten; d. von der größeren oder geringeren Nähe des Meeres (Küsten- oder oceanisches Klima feucht, kühle Sommer und milde Winter; Continentalklima trocken, heiße Sommer und strenge Winter); 6. von der Beschaffenheit des Bodens und dem Pflanzen- wuchs. Die Orte unter gleicher Breite können daher nicht gleiche Wärme haben. Linieli, welche Orte von gleicher mittlerer Jahrestemperatur verbinden, heißen Isothermen. Sie laufen nicht mit den Breitenkreisen parallel; an der Westküste Nordamerikas und Europas springen sie z. B. weit nach Norden vor. (Mittlere Jahrestemperatur von Berlin 8,g ° 6., Wien 10° 6., London 10,4o 0., Moskau 4,i° 6., New-York 10,9° 6.). Die Isotheren verbinden die Punkte von gleicher mittlerer Sommer-, die Iso chi menen die von gleicher mittlerer Wintertemperatur. 3. Die Bewegung der Luft, bewirkt durch die ungleiche Er- wärmung derselben, heißt Wind. Die Winde werden unter- schieden a. nach der Richtung, aus der sie wehen, in Ost-, Süd- rc. Winde; b. nach der Stärke in leichte, mäßige und schwere Winde (Brisen), Geschwindigkeit 1—8 Meilen in der Stunde, in Stürme (8—14 Meilen) und Orkane (14—25 Meilen); c. nach der Regelmäßigkeit in Passatwinde, Land- und Seewinde, Monsune und veränderliche Winde. In der heißen Zone steigt die warme Luft beständig nach oben und fließt nach den Polen hinab (Äequatorialstrom oder oberer Passat); dagegen strömt an der Erdoberfläche die dichtere Luft der kalten Zonen nach dem Aequator hin (Polarstrom oder unterer Passat). Weil Eroe und Luft sich am Aequator in Folge der Achsendrehung der Erde viel rascher von W. nach O. bewegen, als weiter nach den Polen hin, so geht auf der
   bis 10 von 12 weiter»  »»
12 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 12 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 1
7 2
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 1
16 0
17 6
18 0
19 0
20 0
21 3
22 1
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 3
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 1
39 0
40 0
41 3
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 7

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 21
1 4
2 1
3 6
4 7
5 0
6 9
7 23
8 5
9 29
10 1
11 42
12 12
13 2
14 0
15 0
16 13
17 29
18 0
19 1
20 16
21 42
22 0
23 5
24 3
25 4
26 3
27 12
28 1
29 1
30 1
31 0
32 0
33 6
34 43
35 1
36 1
37 33
38 22
39 1
40 1
41 8
42 9
43 4
44 12
45 3
46 9
47 14
48 20
49 1
50 86
51 1
52 0
53 0
54 0
55 0
56 3
57 8
58 9
59 5
60 0
61 10
62 9
63 0
64 18
65 9
66 1
67 6
68 7
69 9
70 20
71 9
72 0
73 3
74 13
75 2
76 0
77 6
78 6
79 23
80 10
81 6
82 4
83 33
84 22
85 40
86 56
87 2
88 1
89 4
90 17
91 1
92 7
93 3
94 4
95 26
96 28
97 8
98 5
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 0
3 4
4 0
5 0
6 3
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 5
13 0
14 1
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 1
21 0
22 0
23 0
24 6
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 6
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 1
39 0
40 0
41 0
42 0
43 3
44 0
45 0
46 0
47 25
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 1
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 11
76 3
77 0
78 2
79 0
80 0
81 11
82 0
83 12
84 0
85 0
86 2
87 1
88 0
89 2
90 1
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 2
100 0
101 1
102 0
103 0
104 4
105 0
106 0
107 1
108 0
109 11
110 16
111 0
112 0
113 1
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 8
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 1
126 1
127 0
128 0
129 0
130 0
131 16
132 0
133 3
134 0
135 0
136 0
137 0
138 0
139 1
140 0
141 0
142 1
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 1
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 3
160 2
161 0
162 0
163 0
164 26
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 2
176 0
177 0
178 22
179 0
180 52
181 0
182 0
183 1
184 4
185 0
186 0
187 0
188 2
189 0
190 0
191 0
192 0
193 19
194 0
195 10
196 1
197 0
198 0
199 0