Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 93

1836 - Eisleben : Reichardt
Mitteleuropa. Könige. Sardinien. 93 der Produkts des Landes von Bedeutung, aber mehr in den Händen der Ausländer. Zn den schönen Kün> sten hat Italien sich von jeher ausgezeichnet und Mei- ster darin hervorgebracht. Auch die Wissenschaften wer- den mit Erfolg betrieben, wiewohl im Ganzen hierin die Italiener mehrere andere Europäische Völker nicht erreichen. Italien steht nicht unter einem einzigen Fürsten, und bildet also nicht Einen Staat, sondern besteht aus 3 Königreichen, einem geistlichen Staate, einem Groß- herzogthum, 3 Herzogthümern und einer kleinen Re- publik. Auch gehören einige Theile des Landes zu andern nicht Ztalienischen Staaten. Die einzelnen Theile sind: 1. Das Königreich Sardinien. Es gehören dazu die Insel Sardinien, und vom Festlande der westlichste Theil des nördlichen Italien. Die Gränzen dieses letzkern sind gegen Westen Frank- reich, gegen Norden die Schweiz, gegen Osten das Lombardisch-Venezianische Königreich und das Herzog- thum Parma, und gegen Süden das Mittelländische Meer, welches hier den Meerbusen von Genua macht. Die Größe beträgt über 1300 Qmeilen, wor, auf 44 Millionen Menschen leben. Der Boden ist theils gebirgig, theils eben. Von Gebirgen gehören die Lepontischen, Penninischen, grauen, Cot- tischen und die See- Alpen und die Apenninen hieher. Der höchste Berg der Alpen, der Montblanc, erhebt sich im Umfange desselben, und zwar südlich vom Genfersee und in der Nähe der Schweizerischen Gränze. Der Po nimmt hier seinen Ursprung, und ist der Hauptfluß. Von dem Genfersee gehört der süd- liche und vom. Lago maggioro der westliche Theil hieher. Aus diesem letzten See fließt der Ticino (spr. Tikschino) und geht in den Po. Sardinien hat einen eigenen König, jetzt Karl Emanuel V. (Albert). Turin, die Hauptstadt des ganzen Staates und Residenz des Königs, östlich von den Cottischen und nördlich von den Meer- alpen, südöstlich von Genf, am linken Ufer des Po, in einer schönen Ebene, eine der schönsten und regelmäßigsten Städte, hat ein großes königliches Schloß, eine Universität und 120,000 E n- wohner. — Alessandria, große Stadt südöstlich von Turin,

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 94

1836 - Eisleben : Reichardt
94 Mitteleuropa. Lomb. Venez. Könige. wo berühmte Messen gehalten werden. — Genua, die vornehm- ste Handelsstadt des Staates, südöstlich von Turin, am südlichen Abhange der Apenninen und am Meerbusen von Genua, ist groß und befestigt, und hat einen Hafen, eine Universität, viele Pal- läste, bedeutende Fabriken und 80,000 Einwohner. -— Nizz a, Seestadt am Mittelländischen Meere, südwestlich von Genua, ist wegen ihres milden Klimas berühmt, und treibt lebhaften Han- dels— Die Insel Sardinien, südlich von Corsica, im Mit- telländischen Meere gelegen, mit der Hauptstadt Cagliari, (spr. Kaljiaro, an der Südküste der Insel und an einem Meer- busen, hat einen Hafen und eine Universität. 2. Das lombardisch-Venezianische Königreich. Es begreift den nordöstlichen Theil des Festlands von Italien, und gränzt gegen Westen an das König- reich Sardinien, gegen Norden an die Schweiz und Deutschland; gegen Osten an Deutschland und das Adria- tische Meer, welches hier den Meerbusen von Venedig bildet und gegen Süden an den Kirchenstaat, Modena und Parma. Der kleinere nördliche Theil ist gebirgig, der größere südliche Theil eine sehr fruchtbare und wohl angebaute Ebene. Die Hauptflüsse sind der Po, wel- cher die südliche Gränze des Landes macht, und sich hier in das Adriatische Meer mündet, und die Etsch, welche in dasselbe Meer ihre Mündung hat. Der Ti- cino, ein Nebenfluß des Po, ist als Gränzfluß ge- gen Sardinien zu bemerken. Von großen Landseen ge- hören der östliche Theil des Lago maggiore, der Comersee und der Gardasee hieher; dessen südliche Spitze aber zu Deutschland gerechnet wird. Dieses Kö- nigreich. welches 850 Qmeilen mit 4s- Millionen Ein- wohnern enthält, gehört dem Kaiser von Oesterreich, der es durch einen Vicekönig regieren läßt. Mailand, Hauptstadt und Residenz des Viceköm'gs, nörd- lich von Genua und südlich vom Comersee, an einem kleinen Ne- benflüsse des Po, in einer großen herrlichen Ebene, hat eine prachtvolle Domkirchc und 140,000 Einwohner. — Brescia, Stadt, westlich vom Gardasee und nordöstlich von Mailand, mit berühmten Metallwaarcnfabriken und starkem Handel. ■— P avia, (spr. Pawia), Stadt, südlich von Mailand, am Ticino, unweit seiner Mündung in den Po, hat eine berühmte Universität. — Mantua, Stadt und starke Festung, südlich vom Gardasee und östlich von Pavia, liegt in einem See. — Verona, große Stadt, nordöstlich von Mantua und östlich von der Südspitze des Gardasees, zu beiden Seiten der Etsch, hat ein merkwürdiges

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 95

1836 - Eisleben : Reichardt
Mitteleuropa. Herzogth. Modena. 95 Römisches Amphitheater und 53,000 Einwohner. — Padua, alte Stadt, östlich von Verona und nördlich vom Po, liegt in der Nähe des Flusses Brenta, und hat eine Universität. — Vene- dig, große und berühmte Stadt, sonst eine der wichtigsten Han- delsstädte, etwas nordöstlich von Padua, in einem Busen des Adriatischcn Meeres, auf 60 Inseln erbaut, daher Kanäle die Stelle der Straßen vertreten, hat 100,000 Einwohner. Unter ihren Gebäuden ist die St. Markuskirche am merkwürdigsten. 3. Das Herzogthum Modena. Ein kleines Land, das nicht völlig 100 O.meilen mit 400,000 Menschen in sich faßt, südlich vom Po und von dem Lombardischen Königreiche, wird von die- sem letztern, von dem Kirchenstaate, den Herzogthü- mern Lucca und Parma eingeschlossen, und stößt auch an das Mittelländische Meer, ist im nördlichen Theile eben, im südlichen von den Apenninen durchzogen, wird vom Po an der Nordgränze berührt und steht unter einem eignen Herzog. Modena, Hauptstadt und Residenz des Herzogs, südlich von Mantua und vom Po, zwischen 2 Nebenflüssen des Po, ist schön gebaut und hat ein prächtiges herzogliches Schloss, eine Universität und 27,000 Einwohner.— Carrara, kleine Stadl, südwestlich von Modena und unweit des Mittelländischen Meeres, mit den berühmtesten Marmorbrüchen. 4. Da6 Herzogthum Parma. Dieses kleine Land, südlich vom Po, der die nördr liche Gränze desselben gegen das Lombardisch - Venezia- nische Königreich macht, gränzt aus den übrigen Seiten an Modena, das ihm östlich liegt, an einen getrennten Theil von Toscana und an das Königreich Sardinien, hat 100 Qmeilen mit 460,000 Einwohnern, ist sehr fruchtbar, und nur im südlichen Theile von einigen Zwei- gen der Apenninen durchzogen. Der Po, der Haupt- fluß des Landes, berührt dasselbe nur als Gränzstrom. Es gehört bis jetzt einer Erzherzoginn von Oestreich, welche die Gemahlinn des vormaligen Kaisers von Frank- reich Napoleon war, und fällt nach ihrem Tode an den Herzog von Lucca. Parma, Hauptstadt und Residenz, nordwestlich von Mo- dena und südlich vom Po, an einem Nebenflüsse desselben und in einer schönen Ebene, hat eine Universität und 30,000 Einwohner.

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 96

1836 - Eisleben : Reichardt
96 Mitteleuropa. Herzogth. Lucca. 5. Das Herzogthum Lucca. Noch kleiner als die Herzogthümer Modena und Parma, indem es nur 20 Qmeilen mit 150,000 Ein- wohner enthält, gränzt nördlich an Modena, und wird auf den übrigen Seiten von Toscana und vom Mit-' telländischen Meere umgeben. Es ist fruchtbar und wohlangebaut, hat nur an der Nordseite, wo die Apen- ninen durchstreichen, einen bergigen Boden, und steht unter einem eignen Herzog. Lucca, Haupt- und Residenzstadt, an einem kleinen Flusse, östlich vom Meere und südöstlich von Carrara, hat eine Universität, bedeutende Fabriken, in der Nähe besuchte warme Bäder und 22,000 Einwohner. 6. Das Herzogthum Toskana. Es liegt am Mittelländischen Meere, das hier das Tyrrhenische oder Toscanische heißt, gränzt an Lucca und Modena und an den Kirchenstaat, der es auf der gan- zen Ost- und zum Theil auf der Nordseite umgiebt, ent- hält 400 Qmeilen mit 1,400,000 Einwohnern, und hat im Ganzen einen fruchtbaren wohlangebauten Boden;, nur die Sumpfgegend längs der Küste macht davon eine Ausnahme. Der nördliche und östliche Theil des Lan- des ist ein von den Apenninen gebildetes Gebirgöland, wo die Tiber und der Arno entspringen, von wel- chen der letztere der Hauptfiuß ist, und nach einem west- lichen Laufe, südwestlich von Lucca, in das Toscanische Meer sich mündet. Toscana wird von einem eigenen Großherzoge regiert. Florenz, Haupt- und Residenzstadt, südlich von Modena und östlich von Lucca, eine große und berühmte Stadt, in einer schönen Gegend, am schiffbaren Zlrno, hat eine Universität, eine prachtvolle Domkirche, ein großes Residcnzschloß, eine der merk- würdigsten Kunstsammlungen und 93,000 Einwohner. — Pisa, Stadt, westlich von Florenz und südlich von Lucca, am Arno, mit dem bekannten hängenden Thurme, einer Universität und berühmten warmen Bädern, die aber 3 Stunden von der Stadt liegen. — Livorno, große, blühende und zum Theil regelmäßig gebaute Handelsstadt, südwestlich von Pisa, am Toscanische» Meere, hat einen Hafen und unter ihren 70,000 Einwohnern viele Juden, die sehr reich sind. — Elba, kleine an Eisen reiche Insel, südlich von Livorno, zwischen der Westküste von Toscana und der Insel Corsica, wo Napoleon, nachdein er dem Französi- schen Throne entsagt hatte, sich von 1814 bis 1815 aufhielt.

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 98

1836 - Eisleben : Reichardt
98 Ii. Mitteleuropa. Rep. San. Marino, rc. Nähe des Küstenflusses Reno, hat eine Universität, viele Pallaste und 70,000 Einwohner, welche sich durch ihre Industrie auszeich- nen. — Ravenna, Stadt, südöstlich von Bologna, unweit des Adriatischen Meeres. -— Ferrara, wohlgebaute Stadt, nordöstlich von Bologna, an einem Arme des Po, mit einer Universität. 8. Die Republik San Marino. Sie liegt im Umfange des Kirchenstaates, in der Nähe des Adriatischen Meeres, südöstlich von Ravenna, begreift nur die Stadt San Marino und 4 Dörfer, zusammen mit 7000 Ein- wohnern, und steht unter padstlichcm Schutze. 9. Das Königreich beider Sicilien. Es begreift die ganze südliche Hälfte der Halbinsel Italien oder das Königreich Neapel und die Insel Si- cilien nebst mehreren dazu gehörigen kleinern Inseln; wo- von Neapel gegen Nordwesten an den Kirchenstaat gränzt und auf den übrigen Seiten von dem Adriatischen, Io, nischen und Mittelländischen Meere umgeben wird; und Sicilien südwestlich vom Festlande liegt, nur durch die schmale Meerenge von Messina davon getrennt. Der ganze Staat enthält 2000 Qmeil. mit 7,800,000 Einwohnern. Der Boden ist sowohl in Neapel als in Sicilien meistens gebirgig und zwar von großer Frucht/ barkeit. In Neapel sind die Apenninen das Haupt- gebirge, welche daselbst ihre größte Höhe erreichen und an der Eüdküsie in die Vorgebirge Leuca und Spar- t ivento auslaufen. Sicilien wird gleichfalls von Berg- ketten durchzogen, die gleichsam als Fortsetzung der Apen- ninen angesehen werden können, und sich an den Kü- sten dieser dreieckig gestalteten Insel in Vorgebirge endi- gen, davon Peloro den nordöstlichsten, Passaro den südöstlichsten und Boeo den westlichsten Punkt Sici- liens macht. In Neapel ist der Vulkan oder feuerspeien- de Berg Vesuv und in Sicilien der weit höhere Aetna. Große Flüsse haben weder Neapel noch Sicilien. Erd- beben sind häufig und zuweilen sehr verheerend. Der äußerst fruchtbare Boden ist reich an köstlichen Erzeug- nissen, wird aber von den Einwohnern zu wenig ange- baut. Der jetzige König heißt Ferdinand Ii. t

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 40

1890 - Leipzig : Reichardt
40 unter den Seleuciden. Von letzterem Reiche rissen sich einige Provinzen los und bildeten selbstndige Reiche: Das pergamenische, bithynische und parthische Reich. 146 Griechenland wird unter dem Namen Achaja römisch. (S. rmische Geschichte.) Dritte Periode. Das rmische Reich. Schauplatz der rmischen Geschichte. Das alte Italien zerfllt in folgende 3 Hauptteile: a) Nord-Italien oder Gallia cisalpina^), reicht im Sden bis Macra (westl.) und Rubicon (ftt). b) Mi ttel-Jtalien, bis Silarus und Freuto. c) Unter-Italien, auch Gro-Griechenland genannt, weil es mit zahlreichen griechischen Kolonieen besetzt war. a) Nord-Italien oder Gallia cisalpina. Es war mit gallischen Vlkerschaften angefllt und enthielt folgende 4 Landschaften: 1) Gallia cispadna, sdlich vom Padns (Po). Städte: Ravenna, Mutma (Modena), Placentia (Piacenza), nicht weit vom Einflu der Trebia in den Padus, Bononia (Bologna). 2) Gallia transpadna, nrdlich vom Padus. Städte: Verona am Athesis (Etsch). Mantua, Cremna, Mediola-num (Mailand), Flu Ticinus. 3) Liguria, im Westen. Städte: Genua, Augusta Tauri-norum (Turin). 4) Venetia, im Osten. Städte: Patavium (Padua) und Aquileja. b) Mittel-Italien. Darin folgende 6 Landschaften, 3 an der Westseite und 3 an der Ostseite: 1) Etrurieu mit 12 Stdten, darunter Clusium und Veji. 2) Latium, von verschiedenen Vlkerschaften bewohnt: Latiner, Sabiner, Aquer, Marser, Volsker. Städte: Rom (die *) Gallia transalpina war das eigentliche Gallien (ungefhr das heutige Frankreich und Belgien) und zerfiel nach der Besitzergreifung durch die Rmer in 4 Landschaften: Gallia Narbonensis (provincia), Aquitania, Gallia Lugdunensis und Gallia Belgica.

7. Weltkunde - S. 49

1886 - Hannover : Helwing
49 durch den Komer See die Adda und durch den Gardasee der Mincio (Mintscho) zufließt; die Etsch; der Arno, der Tiber. — 3. Italiens Klima ist mild und gesund; kurze Winter (selten Schnee), lange Sommer. Immergrüne Bäume und Sträucher (Ölbaum, Orangen, Lorbeer, Myrten); Mais, Reis, Wein. Die Lombardei ist die „Kornkammer" Italiens (vorzüglicher Weizen). Bedeutende Seidenzucht in Ober- und Mittelitalien; Baumwolle in Süditalien. Marmor (Carrara), Schwefel (Sizilien). — 4. Die Italiener, Romanen und durchweg katholisch, sind geweckt, heiter, ausbrausend, rachgierig; Raub- und Meuchelmord häufig; Musik und Malerei in hoher Blüte. Seit 1870 ist ganz Italien zu einem Königreiche vereinigt. a) Oberitalien: Genua, 180 000 E., die „Prächtige", herrliche Lage, vom Meere aus am Abhange einer Hügelkette terrassenförmig auf- steigend; Hafen- und wichtige Handelsstadt; Kolumbus' Geburtsort. Turin, 250 000 E., schnurgerade Straßen; Seidenfabrikation. Mailand, 320 000 E., bedeutende Fabrik- und Handelsstadt; Dom aus weißem Marmor. Venedig, 133 000 E., auf Inseln gebaut, die Kanäle dienen als Straßen; Gondeln; im Mittelalter durch ihren Welthandel sehr mächtig. Bologna (Bolonja), 123 000 E., alte Universität. Ravenna, Residenz der letzten römischen Kaiser. Cremona, berühmte Geigen- und Darmsaitenfabriken. Modena, nicht weit davon Schloß Kanossa. Verona und Mantua sind Festungen. b) Mittelitalien: Rom, 300000 E., die „ewige Stadt", Haupt-und Residenzstadt seit 1870; Sitz des Papstes und Mittelpunkt der katholischen Kirche. Das alte Rom auf 7, das jetzige auf 11 Hügeln erbaut. Reich an Kunstschätzen und herrlichen Ruinen; großartige Kirche» und Paläste (Peterskirche, 130m hoch, faßt 54 000 Menschen); der Vatikan, Residenz- palast des Papstes, hat 11 000 Säle, Zimmer, Kapellen und andere Ge- mächer. Fast im ganzen Umkreise der Stadt befinden sich die Kata- komben, unterirdische alte Grabstätten, unregelmäßig sich kreuzende schmale Gänge in mehreren Stockwerken übereinander. Florenz (die „Blühende"), 170 000 E., liegt in einem schönen, fruchtbaren Bergkessel; ungemein reich an Kunstschätzen. Pisa, 54 000 E., schiefer Turm, warme Schwefelbäder. Livorno, 98000 E., wichtige Handelsstadt. Ancona, 48000 E., der beste Hafen der Ostküste. e) Uttteritalien und die Inseln: Neapel, 500000 E., berühmt durch seine prachtvolle Lage und Umgebung (die 79 n. Chr. verschütteten Städte Herculanum und Pompeji; der fast stets rauchende Vesuv; die Insel Capri mit der blauen Grotte). Brindisi, wichtige Hafenstadt, Vor- posten des Morgenlandes. Auf Sizilien: Palermo, 250 000 E., berühmte Handels- und Universitätsstadt. Messina, 126 000 E., im vorigen Jahr- hundert durch ein Erdbeben fast ganz zerstört, aber schöner wieder auf- gebaut. — Auf der gebirgigen Insel Sardinien die Stadt Cagliari (Käljaril, 40 000 E., Kriegshafen. Insel Elba, eisenhaltig; Napoleon 1814. Von den liparischen Inseln hat Stromboli einen thätigen Vulkan. — Die Maltagruppe gehört den Engländern, stark befestigt. 1. Wie viele Längengrade liegen zwischen dem östlichsten und west- lichsten und wie viel Breitengrade zwischen dem nördlichsten und südlichsten Punkte Italiens? — 2. Bestimme nach der Karte das Verhältnis der Länge zur Breite von Italien! — 3. Gieb die Grenzen der lombardischen Tiefebene an! — 4. Welche deutsche Stadt hat mit Rom und Venedig ungefähr dieselbe geographische Länge? — 5. Vergl. die apenninische und pyrenäische Halbinsel hinsichtlich ihrer wagerechten und senkrechten Gliederung! Weltkunde. a

8. Weltkunde - S. 46

1876 - Hannover : Helwing
züglicher Weizen); früher auch Sicilien. — Marmor, Schwefel, Eisen. — 4. Die Italiener, Romanen und durchweg katholisch, sind geweckt, heiter, aufbrausend, rachgierig; Raub und Meuchel- mord häufig; viel Unwissenheit und Aberglaube; Musik und Malerei in hoher Blüte. 20 Universitäten, die aber den deutschen weit nachstehen. Gewerbefleiß und Handel könnten viel bedeuten- der sein. Seit 1870 ist ganz Italien zu einem Königreiche ver- einigt. a. Oberitalien: Genua, 160000 E., Hafen- und wichtige Handels- stadt ; herrliche Lage; Columbus'geburtsort. Turin, 212 000 E., schnur- grade Straßen; Seidenfabrikation. Mailand, 262 000 E., Dom aus weißem Marmor. Venedig, 130 000 E., auf Inseln gebaut, die Canäle dienen als Straßen; Gondeln; im Mittelalter durch ihren Welthandel sehr mächtig. Bologna (Bolonja), 116 000 E., alte Universität. Ravenna, Residenz der letzten römischen Kaiser. Cremona, berühmte Geigen- und Darmsaitenfabriken. Modena, nicht weit davon Schloß Canossa. Die beiden großen Festungen Verona und Mantua und die beiden kleineren Peschiera (Peskiära) und Legnano (Lenjano) bilden das sog. Festungs- Viereck. b. Mittelitalien: Rom, 250000 E., Haupt- und Residenzstadt seit 1870; Sitz des Papstes. Das alte Rom auf 7, das jetzige auf 11 Hügeln erbaut. Reich an Kunftschätzen und herrlichen Ruinen; großartige Kirchen und Paläste (Peterskirche, 130 m hoch, faßt 54 000 Menschen); der Vatican, Residenzpalast des Papstes, hat 11000 Säle, Zimmer, Kapellen und andere Gemächer. Ueber 6000 Geistliche in der Stadt. Unterirdische alte Grabstätten (Katakomben), unregelmäßig sich kreuzende, schmale Gänge in mehreren Stockwerken übereinander. Florenz (die „Blühende"), 167 000 E., liegt in einem schönen, fruchtbaren Bergkessel; ungemein reich an Äunstschätzen. Pisa, 50000 E., schiefer Turm, warme Schwefelbäder. Livorno, 98 000 E., wichtige Handelsstadt. Ancona, 45 000 E., der beste Hafen der Ostküste. v. Unteritalien und die Inseln: Neapel. 450 000 E., berühmt durch seine prachtvolle Lage und Umgebung (die 79 n. Chr. verschütteten Städte Herculanum und Pompeji; der fast stets rauchende Vesuv; die Insel Capri mit der blauen Grotte). S a l e r n o , 27 000 E., Hafen. Tarent, 27 000 E., versandeter Hafen (früher 300 000 E.). — Palermo, 220 000 E , berühmte Handels- und Universitätsstadt. Messina, 112 000 E., im vorigen Jahrhundert durch ein Erdbeben fast ganz zerstört, aber schöner wieder aufgebaut. — Auf der gebirgigen Insel Sardinien die L>tadt Cagliari (Küljari), 33 000 E., Kriegshafen. Insel Elba, eisenhaltig; Napoleon 1814. Bon den liparischen Inseln hat Stromboli einen thätigen Dulcan. — Die Maltagruppe gehört den Engländern; stark be- festigt. 1. Wie viel Längengrade liegen zwischen dem östlichsten und westlichsten und wie viel Breitengrade zwischen dem nördlichsten und südlichsten Punkte Italiens? — 2. Bestimme nach der Karte das Verhältnis der Länge zur Breite von Italien! — 3. Nenne die Meeresglieder bei Italien! — 4. Welche Theile der Alpen gehören noch zu Italien? — 5. Gieb die Grenzen der lombardischen Tiefebene an! — 6. Welche deutsche Stadt hat mit Rom und Venedig ungefähr dieselbe geographische Länge? — 7. Welche Richtung haben die genannten Flüsse? — 8. Bergl. die apenninische und pyrenäische Halb- insel hinsichtlich ihrer wagerechten und senkrechten Gliederung? — 9. Welche

9. Weltkunde - S. 44

1874 - Hannover : Helwing
44 §♦ 39» Königreich Italien. 1. Es umfaßt die apenninische Halbinsel, die beiden größern Inseln Sicilien und Sardinien und mehrere kleinere Inseln, 5375 Q.-Meilen, 26 Mill. Einwohner. — 2. Die 150 Meil. langen Apenninen stehen mit den Meeralpen in Verbindung, ziehen sich im Bogen bis an die Ostküste der Halbinsel und non hier schräg hinüber bis nach der Straße Non Messina; in der Mitte sind sie am höchsten und breitesten (Abruzzen mit dem Gran-Sasso, 2880 in.). Auf der Westseite der Apenninen, am Meere entlang, liegen kleine, grasreiche Tiefländer, z. B. die Ebene non Rom am Unter- lauf der Tiber und die Ebene non Neapel, ans der sich der Vulcan Vesun erhebt, 1140 in. hoch; die dürre und kahle apulische Ebene liegt an der Ostseite. Zwischen den Alpen und Apenninen liegt die fast wagerechte, sehr fruchtbare und gut be- baute lombardische- oder Po-Ebene (Lagunen). — Auf Sicilien der Vulcan Aetna, 3400 m. hoch. — Flüsse: der Po, Nebenfl. desselben: der Ticino (Lago Maggiore s'madschiorep, die Adra (Comersee), der Mincio (Gardasee); die Etsch; der Arnoz die Tiber. — 3. Italiens Klima mild und gesund; kurze Winter (selten Schnee), lange Sommer. Zuweilen weht der Sirokko, ein heißer Wind, oon Afrika kommend. Immergrüne Bäume (Kastanien, Maulbeerbaum, Oelbaum, Orangen, Myrten), Mais, Reis, Wein. Sicilien und die Lombardei die „Korn- kammern" Italiens (vorzüglicher Weizen). — Marmor, Schwefel, Eisen. — 4. Die Italiener, Romanen und durchweg katholisch, sind geweckt, heiter, aufbrausend, rachgierig; Raub und Meuchel- mord häufig; viel Unwissenheit und Aberglaube; Musik und Malerei in hoher Blüte. 20 Universitäten, die aber den deutschen weit nachstehen. Gewerbefleiß und Handel könnten viel bedeutender sein. Seit 1870 ist ganz Italien zu einem Königreiche ver- einigt. a. Oberitalien: Genua, 130 000 E., Hafen- und wichtige Han- delsstadt; herrliche Lage; Colunrbus' Geburtsort. Turin, 208 000 E., schnurgrade Straßen; Seidenfabrikation. Mailand, 260 00b E., Dom aus weißem Marmor. Venedig, 130 000 E., auf Inseln gebaut, die Canäle dienen als Straßen; Gondeln; im Mittelalter durch ihren Welthandel sehr mächtig. Bologna (Bolonja), 116 000 E., alte Uni- versität. Ravenna, Residenz der letzten römischen Kaiser. Cremona, berühmte Geigen- und Darmsaitenfabriken. Mndena, nicht weit davon Schloß Canossa. Die beiden großen Festungen Verona und Mantua und die beiden kleineren Peschiera (Pcskiära) und Legnano (Lenjano) bilden das sog. Festungsviereck. 1). Mittelitalicn: Rom, 250 000 E., Haupt- und Residenzstadt seit 1870; Sitz des Papstes. Das alte Rom auf 7, das jetzige auf 11 Hügeln erbaut. Reich an Kunstschätzen und herrlichen Ruinen; groß-

10. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 27

1917 - Hannover : Helwing
C. Are Wörner. Bas Land. Mit dem Namen Jtalia (Rinderland) wurde ursprünglich nur die Halbinsel südlich von den Flüßchen Rnbiko (östlich) und Makra (westlich) bezeichnet, später umfaßt dieser Name die ganze Halbinsel von den Alpen bis zur Meerenge von Sizilien. Einteilung des Landes. A. Oberitalien von den Alpen bis zum Makra und Rubtko. Bevölkerung: Kelten. a) Ligurien: Vercellae, Augusta Tauriuorum, Genna. b) Gallia cisalpina: Mediolannm, Pavia, Cremöna, Mantua, Verona; Placentia, Parma, Bononia, Ravenna. c) Renetten: Aquileja. B. Mittelitalien. Bevölkerung: Etrusker, Samnlter, Latiner, a) Im Westen des Apennins: 1. Etrurien bis zum Tiber: 12 Bundesstädte wie Clnsium, Tarquinii, Fa lern, Veji. Trasimeuischer See. 2. Latium mit Rom auf dem linken Tiberufer (die sieben Hügel: Kapitolinns, Palatinus, Aventinns, Cälius, Esquiliuus, Viminalis, Quirinalis), Ostia, Alba Longa, Arplnnm, Minturnä. 3. Kampanien mit Kap na, Neapolis, Nola, Bajä, Herkulsnum, Pompeji. L) Im Osten des Apennins: 1. Umbrien: Sentmüm. 2. Piceitunt: Aukona. 3. Samnium: Beneventum. C. Unteritalien, auchgroßgriechenlaud genannt. Bevölkerung: Griechen. a) Im Westen. 1. Lukanien: Heraklea. 2. Bruttium: Thurii (S^baris), Rhsgium, Kroton, Konsentia. b) Im Osten. 1. Apulien: Kamm, Askulum. 2. Kalabrien: Brundlsium, Tarentnm. D. Die Inseln. 1. Sizilien mit Syraküs, Agrigent, Lilybänm, Drepanum, Panörmns, Messana. 2. Sardinien. 3. Korsika. Bit ßtraoljner. Die älteste Bevölkerung waren die Japy ger im südöstlichen Teil der Halbinsel, die Italiker in Mittclitalien (Latiner, Samniter) und die Etrusker (frühe Kultur, Handel, Bauwerke, Einteilung in 12 Gemeinden mit Königen an der Spitze) nördlich von Latium. Später wanderten die Kelten in Oberitalien, die Griechen in Unteritalien ein. D i e R e l i g i o n war eine Mischung aus religiösen Gebräuchen und Vorstellungen der Latiner, Etrusker, später besonders der Griechen, mit deren Gottheiten man die römischen vielfach verwechselte. (Vergl. griechische und lateinische Namen S. 6.) a) Schutzgottheiten des Staates: Jupiter, der Herr des Himmels, Mars, Gott des Krieges, Ouirinus oder Romulns, Sohn des Mars, Minerva, Merkur.
   bis 10 von 11 weiter»  »»
11 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 11 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 0
6 2
7 0
8 0
9 2
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 1
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 2
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 2
36 0
37 0
38 2
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 11
45 0
46 0
47 0
48 1
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 7
2 0
3 1
4 2
5 0
6 0
7 25
8 8
9 38
10 1
11 3
12 0
13 3
14 0
15 6
16 6
17 34
18 0
19 1
20 19
21 2
22 0
23 11
24 0
25 4
26 3
27 0
28 0
29 10
30 1
31 0
32 0
33 11
34 43
35 1
36 1
37 39
38 29
39 4
40 0
41 9
42 1
43 6
44 14
45 3
46 10
47 0
48 1
49 0
50 0
51 2
52 0
53 1
54 0
55 5
56 17
57 4
58 10
59 6
60 2
61 2
62 0
63 0
64 1
65 15
66 1
67 19
68 8
69 8
70 0
71 10
72 0
73 7
74 29
75 1
76 4
77 4
78 9
79 0
80 12
81 0
82 5
83 34
84 0
85 40
86 57
87 2
88 1
89 7
90 18
91 1
92 5
93 2
94 4
95 1
96 47
97 2
98 5
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 7
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 8
46 0
47 5
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 1
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 1
78 3
79 0
80 0
81 0
82 0
83 6
84 0
85 1
86 0
87 0
88 0
89 0
90 4
91 3
92 0
93 0
94 1
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 0
102 0
103 0
104 0
105 0
106 0
107 1
108 4
109 0
110 0
111 0
112 0
113 1
114 1
115 0
116 0
117 0
118 0
119 3
120 2
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 1
128 0
129 0
130 0
131 0
132 0
133 2
134 0
135 0
136 0
137 1
138 2
139 0
140 0
141 0
142 1
143 0
144 0
145 0
146 6
147 0
148 0
149 12
150 0
151 0
152 1
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 2
160 17
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 1
176 0
177 0
178 3
179 0
180 0
181 2
182 0
183 0
184 0
185 0
186 0
187 0
188 4
189 0
190 0
191 0
192 1
193 18
194 0
195 1
196 0
197 11
198 0
199 1