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1. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 111

1890 - Leipzig : Reichardt
- 111 Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums. Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.) 1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten. 1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas. v. Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe. Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti. 1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt). 2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. . 3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m . 4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.

2. Weltkunde - S. 114

1886 - Hannover : Helwing
114 Großen; Reichsverordnungen oder Kapitularien. Die alten Herzog- tümer mit ihren Volksherzögen an der Spitze, die zu sehr au die Selbständigkeit der einzelnen Stämme erinnerten, waren aufgelöst. Dafür traten die Gaugrafen als kaiserliche Ver- walter, Richter und Heerführer auf. Zn den Grenzländern waren Markgrafen, in den Pfalzen Pfalzgrafen, auf Domänen Kammerboten. Die Sendgrafen revidierten. — Alle Freien mußten dem Kriegsaufgebote folgen; sie bildeten den Heerbann. Karl sorgte für das Wohl seines Reiches. Um den Handel zu fördern, wollte er schon den Rhein-Donau-Kanal anlegen. Er verbesserte den Acker- und Obstbau, richtete gute Schulen ein (Klosterschulen, Hof- schulen), berief tüchtige Lehrer, ließ gute Bücher abschreiben und eine deutsche Grammatik verfassen, sammelte deutsche Lieder und gab den Monaten deutsche Namen. Er stiftete eine Reihe von Bistümern: Münster, Minden, Osnabrück, Verden, Bremen, Paderborn, Halberstadt und Elze, welches später nach Hildesheim verlegt ist. Er sorgte für Ansehen und Unterhalt der Geistlichen, hielt aber auch strenge auf Pflichterfüllung. Die Zahl der Kirchen wuchs. In ihrer Nähe siedelten sich Kaufleute an. Auch nahmen die Jahrmärkte ihren Anfang. 3. Karls Persönlichkeit. Karl war groß (7 seiner eigenen Fußlängen) und kräftig. Zn seiner Lebensweise war er schlicht. Gewöhnlich trug er nur Kleidung von Leinen und Tuch; bei feierlichen Gelegenheiten erschien er jedoch in vollem Kaiser- schmucke. Das Schwert hatte er stets an der Seite. Er war der beste Fechter, Schwimmer und Reiter unter den Franken. Sein Auge leuchtete den Dürftigen mild, den Schuldigen furchtbar. Er war den ganzen Tag thätig, schlief wenig, lernte im Alter noch schreiben und ging täglich zweimal zur Kirche. Eine feste Residenz hatte er nicht, sondern zog im Lande umher und wohnte auf seinen Pfalzen. Am liebsten weilte er jedoch in Aachen. Hier starb er auch 814 im Alter von 72 Jahren und fand im Dome seine Ruhestätte. § 33. Karls Nachfolger. Karls Sohn Ludwig (814 bis 840) erhielt den Beinamen „der Fromme", weil er der Kirche besonders zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach Norden von Corvey und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil er schwach und gutmütig war (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger, die ihre Lehen bereits als erblich ansahen, mehrmalige Teilung des Reichs unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Tode kriegten die Söhne um die Erbschaft und teilten sie im Vertrage zu Verdun 843. l. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Fries- land; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten, vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, keltischen und lateinischen Sprache bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), daraus kam sie

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 88

1884 - Hannover : Helwing
88 Das Mittelalter. damals eine viel gewaltigere Waffe war als das strkste Kriegs-Heer. Als von dem hohenstaufischen Hanse nur noch ein unmndiger Knabe brig war, Konradin, d. i. der kleine Konrad, verschenkte der Papst dessen Erbland, das Knigreich Neapel, an den Bruder des Knigs von Frankreich. Zum Jngling herangewachsen, zog Konradin nach Italien, um sein vterliches Erbe wieder zu erobern; aber nach einer siegreichen Schlacht ward er unvermutet berfallen, gefangen genommen und wie ein Verbrecher hingerichtet (1268). Das war das Ende des so ruhmreichen Geschlechtes der Hohenstaufen. 21. Mittelalterliche Zustnde. 1) Das Rittertum. a. Die Erziehung des Ritters. Die Ritter bildeten im Mittelalter die Hauptstrke eines Heeres; denn sie waren den Fugngern nicht nur durch bessere Rstung berlegen, sondern auch dadurch, da sie fr den Kriegsdienst erzogen wurden. Schon mit dem siebenten Jahre ward der Knabe von adeliger Herkunft in das Schlo eines anderen Ritters gebracht, um hier als Edelknabe mit anderen Altersgenossen im Dienste seines Herrn und in ehrfurchtsvollem Umgange mit Edelfrauen die ersten Anfnge der Rittersitte zu lernen. Er wartete bei der Tafel auf, suberte seinem Herrn die Waffen und bte sich im Reiten, Fechten und Schieen; so hrtete er seinen Krper ab und lernte Gehorsam und Zucht. Mit dem vollendeten vierzehnten Jahre ward er durch Umgrtung mit einem vom Priester geweihten Schwerte wehrhaft. Er hie jetzt Knappe oder Junker (Iungherr) und lernte die Waffenkunst in strengen bungen. Er legte seinem Herrn die Waffen an und begleitete ihn zu jeder Zeit, zu der Lust der Jagd, der Feste und Waffenspiele, sowie in die ernste Schlacht. Treue Anhnglichkeit und Sorge fr seinen Herrn war seine hchste Pflicht; ihn in der Schlacht mit Schild und Schwert zu decken, ihm das Leben zu retten oder das eigene fr ihn hinzugeben, war der hchste Ruhm, den ein Knappe sich erwerben konnte: Treue war seine hchste Tugend. Hatte ein Knappe das 21. Lebensjahr erreicht, so konnte er in den Ritterstand aufgenommen, zum Ritter geschlagen werden. b. Die Turniere. Zur Erhaltung des ritterlichen Sinnes dienten vor allem die Turniere, das Hauptvergngen fr den Ritter, das ihm zugleich Gelegenheit gab, seine Kraft und Gewandtheit ffentlich zu zeigen und Ruhm und Beifall zu ernten. Die Kmpfer muten adelig und von unbescholtenen Sitten sein. Daher waren Turnierrichter eingesetzt,

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 150

1884 - Hannover : Helwing
150 Die Neuzeit. einem Throne sitzend durch Paris getragen und als Gttin der Vernunft verehrt. Das Haupt dieser Umsturzpartei war Robespierre; er wtete mit unumschrnkter Gewalt und beherrschte Frankreich durch' den Schrecken. An manchen Tagen starben 150 Personen durch das Fallbeils so da ganze Geschlechter ausgerottet wurden. Als Robespierre trotz seiner Gewalt seine Macht wanken sah, beantragte er beim Konvent, den Glauben an Gott und die Unsterblichkeit wieder einzufhren, was unter groen Festlichkeiten auch geschah. Als aber der Tyrann mit neuen Anklagen gegen die Mitglieder des Konvents auftrat, schrie man ihm entgegen: Nieder mit dem Tyrannen!" Man ergriff und ent-hauptete auch ihn. Der Konvent ging auseinander, und statt seiner trat eine mildere Regierung an die Spitze des Staates. womit Ruhe und Sicherheit zurckkehrten. Schon aber lag die ganze Kraft des Landes in dem Heere und seinen jungen Generalen. 33. Friedrich Wilhelm Ii; 1786-1797. a. Der Krieg gegen Frankreich. Der Nachfolger Friedrichs des Groen wurde Friedrich Wilhelm Ii., ein Sohn des Prinzen August Wilhelm, der ein Bruder des Knigs war. Als in Frankreich die Revolution ausbrach, lag die Gefahr nahe, da dieselbe auch in Deutschland um sich griffe; dazu war Maria Antoinette eine Schwester des deutschen Kaisers; endlich reizten die vielen, aus Frankreich geflchteten Adeligen fortwhrend zum Kriege, indem sie den deutschen Fürsten vorspiegelten, die meisten Einwohner Frankreichs seien treue Anhnger des Knigs und wrden sich wie ein Mann erheben, sobald nur ein deutsches Heer ihnen zu Hlse kme. Da verbndeten sich die Fürsten Ostreichs und Preuens gegen Frankreich. (1792.) Dies erregte unter den preuischen Offizieren die freudigste Zustimmung. Der preuische Befehlshaber, der Herzog Ferdinand von Braunschweig, hoffte, mit den Pariser Advokaten" leicht fertig zu werden; er sagte zu seinen Offizieren: Meine Herren, nicht zu viel Gepck! Es handelt sich nur um einen Spaziergang!" Aber es kam anders? In den Weinbergen der Champagne (Schangpanj) muten sich die Truppen tagelang von unreifen Weintrauben nhren, infolgedessen die Ruhr im Heere ausbrach; der lehmige Boden war durch Regengsse in einen Morast verwandelt, und ein franzsisches Heer drohte, in Deutschland einzufallen. Daher fhrte der Herzog von Braunschweig das Heer nach groen Verlusten der den Rhein zurck. Die )streichet wurden gnzlich geschlagen und verloren die

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 118

1884 - Hannover : Helwing
118 Die Neuzeit. aufs neue durch den Ankauf groer Gter. Wallenstein war ernst und schweigsam, gegen jedermann freigebig, aber auch streng; Feigheit bestraste er sofort mit dem Tode. Als Wallenstein seine Werbetrommel rhren lie, eilten die Kriegs-leute von allen Seiten unter seine Fahnen. Der Kaiser meinte, 20000 Mann wrden gengen ; Wallenstein aber antwortete: 20 000 kann ich nicht ernhren, wohl aber 50 000; denn wo jene bitten mssen, knnen diese gebieten!" Der Kaiser mute darein willigen und ihm auch den unbeschrnkten Oberbefehl der das groe Heer zugestehen. Nun zog Wallenstein nach Norden und schlug Mansseld bei Dessau. Der König 1626 von Dnemark war von Tilly bei Lutter am Barenberge besiegt'; Wallenstein verfolgte ihn bis in den Norden Itlands und jagte ihn auf seine Inseln. Ganz Norddeutschland wurde von seinen Scharen verheert, die Herzge von Mecklenburg, die den König von Dnemark untersttzt hatten, wurden vertrieben, und Wallenstein wurde mit Mecklen-brg belehnt. Nur die Stadt S t r a l sund widerstand allen Angriffen. Hochmtig soll Wallenstein ausgerufen haben: Und wenn Stralsund mit Ketten an den Himmel gebunden wre, so sollte es doch herunter!" Aber die Stadt, von Dnemark und Schweden untersttzt, schlug alle Angriffe ab. Nach groen Verlusten hob Wallenstein die Belagerung auf. Die Heere der Evangelischen waren besiegt und verjagt, und noch immer stand dem Kaiser eine gefrchtete Kriegsmacht zur Verfgung. 1629 Da gebot er den Protestanten durch das Restitutionsedikt, alle Kirchengter, welche sie seit dem Augsburger Religionsfrieden eingezogen hatten, wieder herauszugeben. Dadurch wren z. B. Bremen, Verden und Magdeburg wieder mit katholischen Bischfen besetzt, die den Glauben ihrer Unterthanen bestimmen konnten. Da wurden selbst katholische Fürsten wegen ihrer Selbstndigkeit besorgt, so emprte sie das ge-waltthtige Auftreten Wallensteins. Des Kaisers Bruder schrieb: Es kann nicht ohne allen Schaden abgehen; allein das Brennen, Totschlagen, das Abschneiden der Nasen und Ohren knnen die Offiziere wohl verhindern. Die Offiziere spicken ihren Beutel mit der armen Leute Schwei und Blut." Ungern gab der Kaiser den Fürsten nach und entlie Wallen-stein; dieser fgte sich, in der festen berzeugung, da der Kaiser ihn bald wieder ntig haben werde. Bis dahin lebte er auf seinen bhmischen Gtern in kaiserlicher Pracht. 3) Der schwedische Krieg. a. Zerstrung Magdeburgs. Jetzt hatte Tilly allein die Aufgabe, das Restitutionsedikt durchzufhren, und die evangelische Kirche wre verloren gewesen, wenn ihr nicht Gustav Adolf, König von Schweden,

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 124

1884 - Hannover : Helwing
124 Die Neuzeit. ein Heer. Die brandenburgischen Offiziere hatten dem Kaiser den Eid der Treue geleistet; der Kursrst entlie sie deshalb aus seinem Dienste und bildete sich ein Heer von 3000 Mann, das nur ihm gehorchte. Das war der Anfang der stehenden Heeresmacht in Brandenburg. Mit diesem Heere und durch sein kluges Auftreten wute der Kurfürst während der letzten Jahre des dreiigjhrigen Krieges sein Land vor Feinden zu bewahren. Bei den Friedensverhandlungen trat er so fest auf, da die Schweden, die ganz Pommern beanspruchten, ihm wenigstens Hinterpommern abtreten muten. (S. 121.) Unablssig war der Kurfürst bemht, die Wunden, welche der dreiigjhrige Krieg dem Lande geschlagen hatte, wieder zu heilen. Seiner Gemahlin Luise Henriette, einer Tochter Heinrichs von Dramen, schenkte er ein Landgut, das sie zu einer hollndischen Musterwirtschaft einrichtete und das von ihr den Namen Oranienburg erhielt. Luise pflanzte auch die erste Kartoffel in der Mark. Friedrich Wilhelm verlangte von jedem Bauern, da er bei seinem Hause einen Garten anlege, und keiner von ihnen sollte heiraten, wenn er nicht vorher wenigstens sechs Obstbume gepfropft und sechs Eichen gepflanzt habe. Fr Gewerbe, Handel und Kunst war der Kurfürst nicht minder thtig. Er lie Fabriken anlegen, richtete Reitposten ein und lie zwischen Oder und Spree den Friedrich-Wilhelms-Kanal graben. Dabei wurde das Heer stetig vergrert und verbessert, wobei ihm der alte Derfflinger treue Hlfe leistete. c. Kriege des groen Kurfrsten. Bald sollte die Zeit kommen, wo der Kurfürst sein Heer brauchen mute. Es entstand nmlich ein Krieg zwischen Schweden und Polen, und beide Teile bewarben sich um Brandenburgs Hlfe. Der Kurfürst wollte zuerst keinem helfen; er mute dann aber gezwungen mit den Schweden ziehen und besiegte in Gemeinschaft mit ihnen die Polen in der dreitgigen Schlacht bei Warschau.(1656.) Als dann der Schwedenknig gegen seine brigen Feinde, die Dnen, ziehen mute, geriet der Kursrst durch die Polen in groe Not; er nahm daher gern einen ihm angebotenen Vertrag mit Polen * 1660 an. Dieses verzichtete in dem Frieden zu Oliva aus die Lehns-Herrlichkeit der Preußen, das damit ein selbstndiges Herzog-tum wurde. F ehrbell in. Um diese Zeit herrschte in Frankreich der eroberungs-schtige Ludwig Xiv.; als er auch Deutschland angriff, zog der groe Kurfürst mit dem Kaiser gegen ihn. Da veranlate Ludwig Xiv. die Schweden, in Brandenburg einzufallen. Der Kurfürst sprach bei der Nachricht hiervon: Die Schweden sind in die Mark eingefallen, auf die Art knnte ich ganz Pommern erhalten!" Hier und da bewaffneten sich

7. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 106

1917 - Hannover : Helwing
— 106 — 1273—1517. Hl. Periode. Vom Interregnum bis zur Reformation. Tie innere Auflösung des Römisch-Teutschen Reiches. r. Bit Kirche: Der Mißbrauch der errungenen Machtstellung und die zunehmende Verweltlichung der Kirche untergruben ihr Ansehen. Angriffe 1. gegen die Glaubenssätze der römischen Kirche (Abälard, Petrus Waldns — Waldenser und Albigenser —, Wiclif — Lollarden —. Job. Hns — Hnsiten); 2. gegen den Wandel der Geistlichen und Mönche (die Satiriker) und 3. gegen die päpstliche Hierarchie (die großen Konzilien). Die auf inneres Glaubensleben dringende Mystik trat der dürren Philosophie der Scholastik gegenüber: Meister Eckard, Johannes Tanler von Straßburg, Heinrich Suso in Ulm, Thomas a Kempis, Johann Wessel. 2. Bit Verfassung. Der Kaiser wurde von sieben Kurfürsten gewählt: 1. Erzbischof von Mainz (Reichserzkanzler), ■ 2. Erzbischof von Trier (Kanzler für Burgund), 3. Erzbischof von Köln (Kanzler für Italien). 4. Pfalzgraf bei Rhein (Truchseß), ö. König von Böhmen (Mundschenk), G. Herzog von Sachsen (Marschall), 7. Markgraf von Brandenburg (Kämmerer). Bei jeder Neuwahl strebten die Kurfürsten durch Bedingungen, die sie den Thronbewerbern vorschrieben (Wahlkapitulationen, Willebriefe), nach weiterer Beschränkung der alten Kaisermacht. Die Kaiser gewannen nur durch große Haus macht Bedeutung. Tie Neichsfürsten, obenan die Kurfürsten, gewannen infolge allmählicher Erwerbung früher dem Kaiser zustehender Rechte die Landeshoheit (Territorialität). Zerstückelung Deutschlands, das schließlich über 300 unmittelbare Reichsstände zählte. Die Erweiterung der ständigen Rechte wurde dem niederen Adel, den Reichsrittern, nicht zuteil. Er geriet in Abhängigkeit von den Fürsten, weil seit Anwendung des Schießpulvers auch seine kriegerische Bedeutung verloren ging. Raubritterwesen. Das Heerwesen. Im Lause des 14. Jahrhunderts wurde durch die Verbreitung der Feuerwaffen und die festere Organisierung der städtischen Bürgerwehren der Verfall der Lehnsheere und des Rittertums herbeigeführt. Die Fürsten entzogen sich gern der Übermacht ihrer Vasallen und fingen an, Soldtruppen zu halten, die sich sodann auch zu stehenden Heeren gestalteten. Da auch diese geworben und besoldet waren, so unterschieden sie sich von den ursprünglichen Soldtruppen, den Landsknechten (Kaiser Maximilian, der Vater der deutschen Landsknechte — Georg von Frundsberg — Sebastian Schärtlin von Bnrtenbach), wesentlich nur dadurch, daß diese meist nur für bestimmte Unternehmungen, jene aber für einen bestimmten Fürsten meist auf Lebenszeit geworben wurden. Vom 30jährigen Kriege ab tritt schon die Aushebung von Truppen aus dem Lande zu dem reinen Werbesystem hinzu und bereitet den Übergang zu dem heutigen Heerwesen vor. Das Recht. Die gesetzgeberische Tätigkeit Karls des Großen wurde nicht fortgesetzt und kein ausgebildetes Reichsrecht geschaffen. Letzteres wurde ersetzt durch volkstümliche Rechtsbücher: Der Sachsenspiegel um 1*230 von ©icke von Repgow unweit Dessau, der

8. Weltkunde - S. 156

1896 - Hannover : Helwing
156 Besonders eifrig lernte er hier auch lateinisch und griechisch. Eines Tages fand er in dem Büchersaale der Universität 'eine Bibel. Das war der beste Fund seines Lebens. Mit Eifer und Ernst las er und las sich immer tiefer hinein. Je mehr er las, desto mehr erkaltete in ihm die Lust, ein Rechtsgelehrter zu werden. Dazu wurde er todeskrank. Die Krankheit stimmte ihn sehr ernst. Er gedachte an seine Sünde und fragte sich, ob er vor Gott, dem strengen Richter der Sünder, bestehen und selig werden könne. Dieser Gedanke machte ihn sehr unruhig. Als er genesen war, reiste er zu seinen Eltern. Auf der Heimkehr überraschte ihn nahe bei Erfurt ein heftiges Gewitter. Ein vor ihm einschlagender Blitzstrahl schmetterte ihn zu Bodem Voll Entsetzens rief er aus: „Hilf, liebe St. Anna, ich will ein Mönch werden!" 2. Luthers Klosterleben. Ohne seine Eltern zu fragen, ging Luther 1505 in das Augustinerkloster zu Erfurt und wurde ein Mönch. Zunächst mußte er die niedrigsten Dienste verrichten im Kloster, dann mit dem Bettelsack auf dem Rücken Gaben für das Kloster sammeln. Dazu quälte er sich ab mit Beten, Fasten, Wachen, daß er sich fast zu Tode marterte. Er konnte später mit Recht sagen: „Wahr ist's, ein frommer Mönch bin ich gewesen. Ist je ein Mönch in den Himmel kommen mit Möncherei, so wollte ich auch hineingekommen sein." Seine einzige Freude war, daß er im Kloster auch die Bibel lesen und lernen konnte. Aber je mehr er sich abquälte, je mehr er in der Bibel studierte, desto unruhiger wurde er in seinem Gemüte. Er konnte keinen Frieden für seine Seele finden in aller Möncherei, bis ein alter Kloster- bruder ihm das Wort in die Seele rief: „Ich glaube an eine Vergebung der Sünden". Dazu wies ihn der Vorsteher der Äugustinerklöster in Deutschland, Dr. Staupitz, auf das Wort der Römerbriefes: „Wer nicht mit Werken umgehet, g l a u b e t a b e r a n d e n, der d i e G o t t l o s e n gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit." Da wurde es allmählich Licht in Luthers geängstigter Seele. Er hatte endlich den Weg gefunden, der zum Frieden führt: daß der Sünder gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben. 3. Luther als Professor und Prediger in Wittenberg. — Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen hatte in Wittenberg eine Universität gegründet und suchte noch einen tüchtigen Lehrer für diese hohe Schule. Da schlug Dr. Staupitz ihm Martin Luther vor. Der Kurfürst berief nun den Augustiner- mönch Luther als Professor an die Universität Wittenberg. Hier hat er gelehrt, daß die Menschen sich nicht mit ihren Werken' Vergebung der Sünden verdienen können, sondern zu dem Sohne Gottes kommen müssen, welcher als das Lamm Gottes der Welt Sünde getragen hat. — Auf Staupitzens Befehl mußte Luther auch predigen. Seine Predigten waren so gewaltig,
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