219
V. O jta fien.
erweitern, je mehr sis sich der Ostküste nähern, da die
Hauptabdachung des Landes non Westen gegen Osten
zu gehen scheint. Auch giebt es Ebenen, wovon die
größten zwischen dem Hoangho und dem Yang-tse-
Kräng, den zwei Hauptfiüssen des Landes, sich ausbrei-
ten. Jener heißt auch der gelbe und dieser der blaue
Fluß, und ergießen sich beide in das gelbe Meer. Viele
Kanäle dienen zur Verbindung der zahlreichen Flüsse,
worunter der Kaiserkanal der merkwürdigste ist. Uncer
den Landseen sind der Fu-Dang und der Thung-
Thing, beide südlich vom Pang-tse-Kiang, die größten.
China liegt bis auf einen kleinen südlichen Theil,
der zur heißen Zone gehört, im südlichen Theile der
nördlichen gemäßigten Zone, und hat daher mehr ein
warmes als heißes Klima, das in den nördlichen Ge-
genden gemäßigt und kühler ist, als man es nach der
südlichen Lage erwarten sollte. Die Produkte sind
ziemlich dieselben, wie in den unter gleicher Breite ge,
legenen Asiatischen Ländern; doch verdienen vorzügliche
Auszeichnung unter den Thieren: Gold- und Silberfa-
sane, Kormorane oder Seeraben, die zum Fischfänge
abgerichtet werden, Goldfische, die größten und schön-
sten Schmetterlinge. Die Seidenzucht ist stark, und
von Getreide-Arten wird besonders Reiß gezogen, wo-
von ein großer Theil der Einwohner sich ausschließend
ernährt; desgleichen hat man viele Baumwolle, Zucker,
Indigo, Ginseng, Rhabarber und andere Arzneigewächse,
Bambus, eines der nützlichsten Gewächse für die süd-
lichen Gegenden, Thee, ein Hauptartikel der Ausfuhr,
Firniß-, Seifen-, Talg-, Wachsbäume, außer den ge-
wöhnlichen Metallen, Tsetong (eine Art weißes Kupfer),
Edelsteine, schönen Marmor, vortreffliche Porzellanerde,
Salz.
Die Zahl der Einwohner, die sehr verschieden
angegeben wird, von 160 bis 200 und 360 Millionen,
sind vornehmlich Chinesen mit einer ganz eigenen Spra-
che, ferner Mandschu, Sifanen (zu den Mongolen ge-
hörig), Miao-se (wilde Gebirgsbewohner), auch Ju.
den. Der größte Theil bekennt sich zur Religion des
Buddha (der hier Fo heißt). Auch giebt es Anhänger
der Lehre des Confucius, der Muhamedanischen und Jü-
dischen Religion und Christen in geringer Zahl. Die
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132 Ii. Mittelafrika. Hab essi nien.
ströme, dem Bahr-el-Abi ad (weißer Fluß- und
Bahr-el-Azrek (blauer Fluß) gebildet wird.
Nubien, ganz in der heißen Zone gelegen, hat ein
heißes Klima, besonders in den Sandwüsten, wo,
bei einer brennenden Hitze, die Regen selten sind. Die
Produkte bestehen in Hausthieren, den Afrikanischen
Naubthieren, Durra, Reiß, Zuckerrohr, Tabak, Senes-
blättern, Bambusrohr, Eben - und Sandelholz, Gum-
mis und Palmenbaumen, Gold, Salz. Außer den ei-
gentlichen Nubiern, giebt es hier Araber, Jaeger, Ju-
den und Türken. Die meisten Einwohner sind entwe-
der Muhamedaner oder Heiden. Wissenschaftliche Bil-
dung und Industrie sind unbekannt. Der Handel wird
durch Karawanen betrieben. Es bestehen mehrere Staa-
ten, deren Häuptlinge fast alle von dem Pascha von
Aegypten abhängen.
Sennaar, Stadt, größte Stadt in Nubien und Hauptstadt
des Ncgerstaates Sennaar, im südlichsten Theile Nubiens, liegt
am östlichen Hauptqucllensiusse des Nils, dem Baar-el-Azrek.—
Westlich von Sennaar liegen die Lander Kordofan mib Dar-
für, welche jedoch nicht zu Studien gerechnet werden, sondern ais
Oasen der Sahara angesehen werden können.
Habessinien.
Die Gränzen dieses 10,000 Q Meilen großen
Landes sind: gegen Norden Nubien, gegen Osten der
Arabische Meerbusen, gegen Süden und Westen die
Lande der Gallas.
Hohe Gebirge, deren Gipfel zum Theil mit
Schnee bedeckt sind, bedecken den größten Theil des
Landes, und machen es zu einem hohen Gebirgslande
mit fruchtbaren Thälern; doch giebt es auch Ebenen,
wohin z. B. die große Salzebene unweit der Küste ge-
hört, die ganz Hadessinien mit Salz versorgt, das hier
in horizontalen Schichten liegt, und von den Einwoh-
nern ausgehauen wird. Unter den zahlreichen Flüssen
ist besonders der Bahr-el-Azrek (blauer Fluß),
der östliche Hauptquellenfluß des Nils zu bemerken, wel-
cher hier entspringt, und durch den großen See Dem-
be a oder Tz a na gehr.
Das Kl ima Habessiniens, das in der heißen Zone
liegt, ist nur in den niedrigen Gegenden sehr heiß, hin-
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192
Asien.
6) in den Meerbusen von Bengalen: der Zrawaddy,
Burremputer oder Bramaputra und der Gan-
ges; 7) in das Arabische Meer: der Sind oder In-
dus; 8) in den Persischen Meerbusen: der Schar el
Arab, der aus der Vereinigung des Euphrat oder
Frat und des Tigris oder Tigr entsteht; 9) in den
Kaspischen See: der Kur, die Wolga und der Ural,
und 10) in den Aralsee: der Amu. Von den Land-
seen sind die größten der Kaspische See, gewöhn-
lich das Kaspische Meer genannt, größer als der
ganze Preußische Staat und der größte auf der ganzen
Erde; der Aralsee, fast so groß wie das Königreich
der Niederlande, und der Daikalsee.
Das Klima Asiens ist sehr verschieden, weil der
nördlichste Theil desselben in der nördlichen kalten Zone,
der bei weiten größere mittlere Theil in der nördlichen
gemäßigten und der südlichste Theil in der heißen Zone
liegt; daher ist in Nordasien das Klima äußerst kalt;
in Mittelasien warm und angenehm, aber wegen seiner
hohen Lage gemäßigter, als in Europäischen Länder un-
ter gleicher Breite, und in Südasien sehr warm und
heiß, vorzüglich in Indien und in den noch südlicher
gelegenen Inseln
Sehr groß ist der Reichthum und die Mannigfal-
tigkeit der Naturprodukte, da Asien sich über alle
Zonen verbreitet, und daher, außer dem Europäischen,
auch viele ihm eigenthümliche Produkte erzeugt. Aus
dem Thierreich sind die merkwürdigstem: die edelsten
Pferde, auch wilde Pferde, Kameele und Büffel in den
wärmeren und Nennthrere in den kalten Gegenden, wil-
de Esel, wilde Ziegen, Schafe mlt Fettschwänzen, An-
tilopen und Gazellen, das schönste Pelzwerk vorzüglich
von Zobeln, Hermelinen und schwarzen Füchsen, die
größten Landthiere, z. B. Elephanten und Rhinozerosse,
die grimmigsten Raubthiere, dergleichen die Löwen, Tiger,
Hyänen, Leoparden, Pantherthiere und Schakals sind,
die größte und dem Menschen an Gestalt ähnlichste Af-
fenart, nämlich Orang-Utangs, Moschus - und Bisam-
thiere, die größten Vögel (Strauße und Kasuare), Papa-
geien, Gold.und Silberfasane, Schwalben mit eßbaren
Nestern, die größten (die Riesenschlange) und giftigsten
Schlangen (Brillenschlangen), Krokodille, Schildkröten,
vier
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Bengalen Kaspischen_See Kaspische_See Niederlande Asiens Nordasien Mittelasien Europäischen Südasien Indien Asien Schakals
500 Ii, Mittel, oder Hochastsn. Tibet.
Qmtilen. Es ist ein hohes Grbirgsland, gleichsam die
Asiatische Schweiz, wo die Gebirge ewigen Schnee und
Eis tragen und mit ausgedehnten Schneefeldern und
furchtbaren Gletschern bedeckt sind. Besonders ist dies
der Fall auf dem hohen Gränzgebirge gegen Vor, und
Hinter-Indien, welches H imale h heißt und das höch-
ste Gebirge nicht allein Asiens, sondern der Erde ist,
indem der Dholagir, der höchste Berg dieses Gebir,
ges, über 26,000 Fuß sich erhebt, und noch mehrere an«
dere Berge diesem an Höhe fast gleich kommen. Auch der
Kuen-lun oder Kulkun, welcher die Gränze gegen
die kleine Ducharei bildet, ist ein sehr hohes Gebirge,
das man aber noch fast gar nicht kennt, desgleichen er«
heben sich in dem Innern Tibets hohe Gebirgsketten,
worunter eine den Namen Kentaisse führt.
Tibet giebt den größten Flüssen Südasiens, als
dem Indus oder Sind, dem Ganges, Brama,
putra, Irawaddy, Maykaung oder Men am»
Kom, dem Vang , tse-Kiang und andern den Ur«
sprung. Unter den Seen sind der Pamruk-Vund«
so (Palte oder Iandro) und der Tengri,Nor
(unrichtig Terkiri genannt) die größten. Das Kli-
ma ist, wiewohl das Land in dem südlichen Theile der
nördlichen gemäßigten Zone liegt, mehr gemäßigt als
warm, und selbst in vielen Gebirgsgegenden kalt und
rauh, mit einem strengen Winter. In den Thälern
zieht man Getreide, Reiß und Obst; auch ist Tibet das
Vaterland der ächten Rhabarber. Die Gebirge enthal-
ten große Schätze von Mineralien, worunter auch edle
Metalle, die aber noch fast gar nicht benutzt werden.
Unter den Thieren sind besonders bemerkenswerth: der
Pak oder der grunzende Büffel mit seidenartigen Schwän,
zen, Schafe mit vortrefflicher Wolle, eine Art Bergzie-
ge, von deren seidenartigen Haaren die feinsten Shawls
verfertigt werden, das Moschusthier, wilde Pferde.
Die Einwohner, deren Zahl ganz unbekannt
ist, scheinen den Uebergang von den Hindus zu den
Mongolen zu machen, beschäftigen sich mehr mit der.
Viehzucht, als mildem Ackerbau, und unterhalten eini,
gen Kunstflriß und Karawanenhandel mit China, der
1-doch durch die beschwerlichen Gebirgspässe sehr erschwert
wird, sind ihrer Religion nach Heiden, und bekennen
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Extrahierte Ortsnamen: Tibet Asiatische_Schweiz Hinter-Indien Irawaddy Tibet China
Iii. Westasten. Iran oder Persien. 207
Iran oder Persien.
Dieses 22,000 Qmeilen große Land gränzt ge-
gen Norden an die zum Russischen Reiche gehörigen
Kaukasischen Länder, das Kaspische Meer und an Tur,
kestan, gegen Osten an Afghanistan und Beludschlstan,
gegen Süden an das Arabische Meer und den Persi-
schen Meerbusen und gegen Westen an die Asiatische
Türkei. Zm Norden hat es seine größte Ausdehnung,
von wo es gegen Süden immer schmäler wird. Persien
ist ein hochgelegenes Land, das in seinem nördlichen und
westlichen Theile von bedeutenden Gebirgen durchzogen
wird. Auch der übrige Theil enthält zwar einige Ge-
birge, aber dabei mehr große Ebenen, die nur da, wo
es nicht an Bewässerung fehlt, fruchtbar sind, übrigens
aber aus dürren Sandwüsten bestehen. Ueberhaupt fehlt
es dem Lande an Flüssen und es giebt nicht einen
einzigen Hauptfluß, sondern außer dem Aras, welcher
nur die Gränze berührt, bloße Küsten, und Sreppen-
fiüsse. Nach dem Kaspischen Meere, wovon der
südliche Theil hieher gehört, ist der Urmia der größte
See, mit einem äußerst salzigen Wasser.
Persien liegt im südlichen Theile der nördlichen ge-
mäßigten Zone und hat daher ein warmes Klima, das
im Allgemeinen mit großer Trockenheit der Luft verbun-
den ist. Die Hochebenen und Gebirgsstriche Persiens
haben empfindliche Winterkälte, während in den südöst-
lichen Flachländern und in dem Küstenstriche längs des
Persischen Meerbusens der Winter aus bloßen Regen
besteht und die Sommerhitze äußerst drückend ist. Die
Produkte sind fast dieselben wie in Arabien, doch
wird hier schon mehr Getreide gebaut, worunter auch
Reiß. Beträchtlich ist der Seidenbau und von den Ge-
wächsen müssen insbesondere der das vorzüglichste Opium
gebende Mohn und die wirksamen Arzneipflanzen, wor,
unter die Assa fötida und der Wurmsaamen bemerkt
werden. Auch ist Persien die Heimaih von mehreren
unserer Europäischen Obstarten, und reich sowohl an ge-
wöhnlichen Obstsorten, als an edlen Südfrüchten. Von
Mineralien, worunter auch Metalle, giebt es vornehm-
lich einen ungeheuren Salzreichthum; denn man trifft
hier Salzseen, Salzflüsse, Salzberge und ganze Meilen
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227
I. Nordafrika,
i. Nordafrikä.
Aegypten.
Die Gränzen sind gegen Norden das Mittellän-
dische Meer; gegen Osten Arabien, mir welchem es durch
die Landenge von Suez zusammenhängt, und der Ara-
bische Meerbusen oder das rothe Meer; gegen Süden
Nubien, und gegen Westen die große Wüste (Sahara)j
Die Größe beträgt fast 9000 Qmeilen.
Die Oberfläche besteht theils aus dem fruchtbar
ren Nilthole, und der sumpfigen und fruchtbaren Nie-
derung zwischen den Mündungsarmen des Nils, theils
aus wüsten und dürren Sandflächen zu beiden Seiten
des Nilthales, die sich westlich bis zur großen Wüste, öst,
lich bis zum rothen Meere erstrecken und von einigen nicht
sehr hohen, felsigen Gebirgen durchzogen werden. Dcls
Land hat nur einen einzigen Fluß, den Nil, einen der
Hauptströme Afrikas, welcher aus Nubien hieher gelangt,
und in 2 Hauptarmen, zwischen welchen das fruchtbare
Delta ist, sich ins Mittelländische Meer ergießt. Durch
seine jährlichen Überschwemmungen trägt der Nil zub
Fruchtbarkeit des Nilthales bei, und so weil er mit sei»
nen Gewässern reicht, herrscht Segen und Fruchtbarkeit.
Bemerkenswerth ist der aus dem Nil nach Alexandria
geführte schiffbare Kanal. Es giebt mehrere Seen im
Lande, worunter der große Menzaleh auf der Ostseite
des östlichen Nilarmes ist.
Aegypten liegt in dem südlichen Theile der nördli-
chen gemäßigten Zone, und reicht bis zum nördlichen
Wendekreise, und hat daher ein warmes, in manchen
Gegenden äußerst heißes Klima. Pest, häufige Blind-
heit, der erstickende Wind Khamsin und der schädliche'
Wind Samum machen den Aufenthalt in Aegypten oft
unangenehm.
Aegyotens Produkte, das nur fruchtbar ist, s6
weit der Nil reicht, sind vorzüglich nebst den gewöhnli-
chen Hausthieren, vieles zahme Geflügel (die Hühner
brütet man hier durch Ofenhitze aus), Söide, Wachs
und Honig, Fische, viel Getreide (vorzüglich Weizen,-
Reiß und Durra), Hülsen- und Gartenfcüchte in Men-
ge, Flachs und Hanf, Zucker, Baumwolle, Tabak, Ins
15 *
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Berberei.
129
und Süden die große Wüste (Sahara) und gegen We-
sten das Atlantische Meer. Die Größe wird auf
35,000 Qmeilen geschätzt.
Ein hohes Gebirge, der Atlas, durchzieht das
Land in mehreren Ketten, und bildet äußerst schöne, frucht,
bare Thäler. Ueberhaupt ist das Land vom Mnteliän-
dischen Meere bis zu diesem Gebirge bewässert und frucht-
bar, aber südlich von dem Atlas bis zur Sahara (wel-
cher Landstrich den Namen Viled-ul Gerid (Dat-
telland) führt, finden sich zwar auch noch fruchtbare Ge-
genden, aber auch Sandwüsten. Desgleichen ist auf
der Ostseite der Berberei eine große Wüste die den Na-
men Barka führt, jedoch einzelne fruchtbare Strecken
enthält. Alle Flüsse dieses Landes stnd nur Küsten-
flüsse, die einen kurzen Lauf haben, und zum Theil im
Sommer vertrocknen.
Die Berberei liegt im südlichen Theile der nördli-
chen gemäßigten Zone, in der Nähe des Wendezirkeis
und hat daher ein warmes Klima, das in den Ge-
birgen gemäßigt, in den Wüsten heiß ist. Erdbeben und
Pest find häufig. Von den Produkten, die übrigens
mit weniger Ausnahme die gewöhnlichen Afrikanischen
sind, verdienen' vorzüglich angeführt zu werden: schöne
Pferde und Esel, fettschwänzige Schafe, Düffel. Ka.
meele, Gazellen in großen Heerden, Stachelschweine
(eine beliebte Speise), Strauße, deren Federn einen ge-
suchten Handelsartikel ausmachen, Fische, Heuschrecken,
die eine fürchterliche Plage sind, Honig nebst Wachs,
Korallen, viel Getreide und Reiß, edle Südfrüchte,
Datteln, Wein, wovon man jedoch bloß die Trauben
benutzt, Korkeichen, eßbare Eicheln, Afrikanischer Hanf,
Olivenöl, die meisten Metalle, doch wenig benutzt, Sal-
peter, Salz im Ueberflusse.
Die Einwohner, deren Zahl auf 12 bis 13
Millionen geschätzt wird, sind Berbern nebst Kabylen,
Araber, Mauren, (Abkömmlinge der Araber), Türken,
Neger, Juden und Europäer als Sklaven oder als
Handelsleute. Der größere Theil der Einwohner lebt
ansässig, und betreibt Ackerbau, einige Industrie, Ges-
und Karawanenhande!, aber auch, Seeräubern; der klei-
nere Theil lebt nomadisch. Die meisten Einwohner find
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198 Ii. Mittel- oder Hochasien. Mongolei.
Der größere Theil der Einwohner lebt nomadisch, mit
Viehzucht, Fischerei und Jagd sich beschäftigend, der
kleinere Theil in festen Wohnplätzen, und einigen Acker«
bou treibend. Das Land steh: unmittelbar unter dem
Chinesischen Kaiser und enthält keine merkwürdigen Städte.
Die Mongolei.
Die Gränzen sino gegen Norden Sibirien, gegen
Osten die Mandschurei, gegen Süden China, Tibet und
die kleine Ducharei und gegen Westen Turkestan. Die
Größe beträgt an 70 bis 90,000 Qmeilen.
Dieses überhaupt noch wenig bekannte, Hochgele«
gene Land, das in seinem nördlichen Theile von dem
Altai und Khangai, in seinem westlichen Theile von
dem Thian-Schan oder Himmelsgebirge und
in seinem südlichen Theile von der großen Wüste Gobi
oder Sch amo durchzogen wird, besteht meistens aus
Steppen, die schlecht bewässert und waldlos sind. Meh-
rere große Flüsse verdanken der Mongolei ihren Ursprung,
als der Jrtisch (der Hauptnebenfluß des Ob), und der
Jene sey, welche nach Sibirien fließen, der Amur,
welcher nach der Mandschurei geht und der Hoangho,
welcher seinen Lauf nach China nimmt. Es giebt ver-
schiedene große Seen, z. D. dem Palkati oder Bal«
kasch, an der Gränze von Turkestan, der Kokon or,
unweit der Gränze von China.
Wiewohl die Mongolei fast ganz im südlichen Theile
dernördlichen gemäßigten Zone liegt, so ist das Klima
doch, wegen der hohen Lage des Landes, mehr kalt als
warm, und die Luft trocken und scharf. Die Produkte
bestehen vorzüglich in Vieh aller Art, auch Kameelen,
und die Einwohner, etwa 2 bis 3 Millionen an der
Zahl, unter dem Namen der Mongolen bekannt, die
sich in viele Stämme theilen und sich zur Religion des
Fo bekennen, leben nomadisch in Jurten oder Filzzelten,
ernähren sich größtentheils von der Viehzucht und von
der Jagd. Unter den jagdbaren Thieren giebt es den
Dschiggetai (eine Art wilder Esel oder Pferde), wilde
Pferde und Esel, wilde Ochsen und Schafe, Pelzwild
verschiedener Art. Ackerbau und Gewerbfleiß sind fast
ganz unter den Einwohnern unbekannt. Sie stehen un-
ter mehreren Fürsten oder Chanen, die dem Chinesischen
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Extrahierte Ortsnamen: Mongolei Mongolei Sibirien Tibet Mongolei Sibirien China China Mongolei
Iii. Westasien.
203
Sandwüsten bilden. Das Hauptgebirge der Halb-
insel heißt Taurus, und ist eine Fortsetzung des hohen
Gebirgsstocks, welcher sich südwestlich vom schwarzen
Meere und in der Nähe der Quellen der großen Flüsse
Tigr, Euphrat und Araxes befindet und nach allen Sei-
ten Gebirgszwrige ausschickt. Außerdem ist noch das
südlich von der Halbinsel, und mit dem Mittelländischen
Meer parallel laufende Gebirge Libanon und Anti-
libanon zu bemerken. Mehrere dieser Gebirge tragen
ewigen Schnee. Die vornehmsten Flüsse sind der
Frat oder Euphrat und Tigr, welche nach ihrer
Vereinigung Schat al Arab heißen und hierauf in
den Persischen Meerbusen gehen. In der Nähe des
Frat entspringt auch der Aras oder Araxes, welcher die
Asiatische Türkei bald verläßt. Der aus der Bibel be-
kannte Fluß Jordan heißt jetzt Arden und ist nur
von mittelmäßiger Größe. Die größten Landseen
sind der Wan, unweit der Persischen, und das todte
Meer, unweit der Arabischen Gränze.
Das Klima dieses in dem südlichen Theile der
nördlichen gemäßigten Zone gelegenen Landes ist warm
und selbst heiß. Erdbeben, die Pest und derbrennende
Südwestwind Samum vermindern die Annehmlichkeit
des an sich gesunden und schönen Klimas. Ungeachtet
des geringen Anbaues des im Allgemeinen fruchtbaren
Bodens ist der Produkten - Reichthum groß. Die vor,
nehmsten sind: Vieh aller Art (besonders schöne Pferde,
Schafe mit Fettschwänzen und Ziegen mit seidenartigen
Haaren), Kameele, hier ein allgemeines Hausthier, Fi,
sche, Seide, Galläpfel, Wachs und Honig, Reiß, Wein,
Rosinen, edle Südfrüchte, Manna, Tabak, Baumwolle,
Mastix, Opium-Mohn, in den südlichsten Gegen,
den Zuckerrohr, Indigo, Gummi-Bäume^ und Balsam-
stauden; ferner fast alle Metalle, nur noch wenig auf,
gesucht, Meerschaum, Salz, Alaun.
Die Zahl der Einwohner beträgt etwa 11 Mil-
lionen, als Osmanen, Griechen, Syrer, Armenier,
Kurden, Turkomanen, Araber, Drusen, Juden, Zigeu-
ner, größtentheils Bekenner der Muhamedanischen Re-
ligion. Nebst Ackerbau und Viehzucht treiben die Ein-
wohner auch einige Industrie und einen bedeutenden
.land- und Seehandel. Vorzüglich beschäftigen sich die
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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205
Hf. Westafien. Arabien.
tischen Türkei, südöstlich von Bagdad und unweit der Persischen
Gränze, an dem Schot-al-Arab, der südöstlich davon sich in
den Persischen Meerbusen ergießt.
Don den zur Asiatischen Türkei gehörigen Inseln sind zu
bemerken: Eypern, im Mittelländischen Meere und südwestlich
von Haleb, größer als das Königreich Sachsen, aber ungeachtet
des fruchtbaren Bodens schlecht angebaut und wenig bevölkert, er-
zeugt vorzüglich Seide, Baumwolle und Wein. — Rhodos,
nordwestlich von Eypern und nordöstlich von Kreta, liegt im
Mittelländischen Meere, unweit des Festlandes, und liefert vor-
züglich gutes Schiffsbauholz.— Chio s, Skio, im Griechischen
Meere, westlich von Smyrna, reich an trefflichem Wein, Mastix,
Seide und edlen Südfrüchten, war trefflich angebaut und stark
bevölkert bis 1822, in welchem Jahre die Türken fast die ganze
Bevölkerung ermordeten und die Insel zur Einöde machten. —
Samos, Insel, nahe an der Asiatischen Küste, trefflich ange-
baut und stark bevölkert, erzeugt herrlichen Wein, Rosinen, Oli-
venöl und auserlesene Südfrüchte, und liegt südöstlich von der
Insel Chios. — Mitylene, sonst Lesbos, im Griechischen
Meere, nördlich von Skio, enthalt viele warme Quellen und ist
reich an Olivenöl, Baumwolle, vortrefflichen Feigen und Seide.
Arabien.
Die Gränzen sind: gegen Norden Aegypten und
die Asiatische Türkei, gegen Osten der Persische Meer-
busen, gegen Süden dar Arabische Meer und gegen
Westen das rothe Meer oder der Arabische^Meerbusen.
Durch die Meerenge von Ormus steht der Persische und
durch die Straße Bab el Mandeb der Arabische Meer-
busen mit dem Arabischen Meere in Verbindung.
Die Oberfläche dieses noch wenig bekannten Landes,
welches eine 45,000 Q.meilen große Halbinsel bildet,
besteht theils aus Gebirgsland, theils aus Hochebenen,
die große Steppen und Wüsten enthalten, besonders im
nördlichen und südlichen Theile Arabien-. Unter den
Bergen ist der Sinai, am nördlichen Ende des rothen
Meeres, aus der biblischen Geschichte bekannt, der von
Frommen häufig besucht wird, und auf seinem Gipfel
ein berühmtes Kloster trägt.
Außer dem Euphrat, der eine Strecke die Gränze
Arabiens berührt, hat dasselbe keine großen Flüsse.
Das Land liegt theils in dem südlichen Theile der nörd,
lichen gemäßigten, theils in der heißen Zone, und bat
ein warmes, in den Wüsten und Ebenen ein heiße-
Klima. Auch hier wehr der schädliche Samum. Die
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