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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 219

1836 - Eisleben : Reichardt
219 V. O jta fien. erweitern, je mehr sis sich der Ostküste nähern, da die Hauptabdachung des Landes non Westen gegen Osten zu gehen scheint. Auch giebt es Ebenen, wovon die größten zwischen dem Hoangho und dem Yang-tse- Kräng, den zwei Hauptfiüssen des Landes, sich ausbrei- ten. Jener heißt auch der gelbe und dieser der blaue Fluß, und ergießen sich beide in das gelbe Meer. Viele Kanäle dienen zur Verbindung der zahlreichen Flüsse, worunter der Kaiserkanal der merkwürdigste ist. Uncer den Landseen sind der Fu-Dang und der Thung- Thing, beide südlich vom Pang-tse-Kiang, die größten. China liegt bis auf einen kleinen südlichen Theil, der zur heißen Zone gehört, im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat daher mehr ein warmes als heißes Klima, das in den nördlichen Ge- genden gemäßigt und kühler ist, als man es nach der südlichen Lage erwarten sollte. Die Produkte sind ziemlich dieselben, wie in den unter gleicher Breite ge, legenen Asiatischen Ländern; doch verdienen vorzügliche Auszeichnung unter den Thieren: Gold- und Silberfa- sane, Kormorane oder Seeraben, die zum Fischfänge abgerichtet werden, Goldfische, die größten und schön- sten Schmetterlinge. Die Seidenzucht ist stark, und von Getreide-Arten wird besonders Reiß gezogen, wo- von ein großer Theil der Einwohner sich ausschließend ernährt; desgleichen hat man viele Baumwolle, Zucker, Indigo, Ginseng, Rhabarber und andere Arzneigewächse, Bambus, eines der nützlichsten Gewächse für die süd- lichen Gegenden, Thee, ein Hauptartikel der Ausfuhr, Firniß-, Seifen-, Talg-, Wachsbäume, außer den ge- wöhnlichen Metallen, Tsetong (eine Art weißes Kupfer), Edelsteine, schönen Marmor, vortreffliche Porzellanerde, Salz. Die Zahl der Einwohner, die sehr verschieden angegeben wird, von 160 bis 200 und 360 Millionen, sind vornehmlich Chinesen mit einer ganz eigenen Spra- che, ferner Mandschu, Sifanen (zu den Mongolen ge- hörig), Miao-se (wilde Gebirgsbewohner), auch Ju. den. Der größte Theil bekennt sich zur Religion des Buddha (der hier Fo heißt). Auch giebt es Anhänger der Lehre des Confucius, der Muhamedanischen und Jü- dischen Religion und Christen in geringer Zahl. Die

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 232

1836 - Eisleben : Reichardt
132 Ii. Mittelafrika. Hab essi nien. ströme, dem Bahr-el-Abi ad (weißer Fluß- und Bahr-el-Azrek (blauer Fluß) gebildet wird. Nubien, ganz in der heißen Zone gelegen, hat ein heißes Klima, besonders in den Sandwüsten, wo, bei einer brennenden Hitze, die Regen selten sind. Die Produkte bestehen in Hausthieren, den Afrikanischen Naubthieren, Durra, Reiß, Zuckerrohr, Tabak, Senes- blättern, Bambusrohr, Eben - und Sandelholz, Gum- mis und Palmenbaumen, Gold, Salz. Außer den ei- gentlichen Nubiern, giebt es hier Araber, Jaeger, Ju- den und Türken. Die meisten Einwohner sind entwe- der Muhamedaner oder Heiden. Wissenschaftliche Bil- dung und Industrie sind unbekannt. Der Handel wird durch Karawanen betrieben. Es bestehen mehrere Staa- ten, deren Häuptlinge fast alle von dem Pascha von Aegypten abhängen. Sennaar, Stadt, größte Stadt in Nubien und Hauptstadt des Ncgerstaates Sennaar, im südlichsten Theile Nubiens, liegt am östlichen Hauptqucllensiusse des Nils, dem Baar-el-Azrek.— Westlich von Sennaar liegen die Lander Kordofan mib Dar- für, welche jedoch nicht zu Studien gerechnet werden, sondern ais Oasen der Sahara angesehen werden können. Habessinien. Die Gränzen dieses 10,000 Q Meilen großen Landes sind: gegen Norden Nubien, gegen Osten der Arabische Meerbusen, gegen Süden und Westen die Lande der Gallas. Hohe Gebirge, deren Gipfel zum Theil mit Schnee bedeckt sind, bedecken den größten Theil des Landes, und machen es zu einem hohen Gebirgslande mit fruchtbaren Thälern; doch giebt es auch Ebenen, wohin z. B. die große Salzebene unweit der Küste ge- hört, die ganz Hadessinien mit Salz versorgt, das hier in horizontalen Schichten liegt, und von den Einwoh- nern ausgehauen wird. Unter den zahlreichen Flüssen ist besonders der Bahr-el-Azrek (blauer Fluß), der östliche Hauptquellenfluß des Nils zu bemerken, wel- cher hier entspringt, und durch den großen See Dem- be a oder Tz a na gehr. Das Kl ima Habessiniens, das in der heißen Zone liegt, ist nur in den niedrigen Gegenden sehr heiß, hin-

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 192

1836 - Eisleben : Reichardt
192 Asien. 6) in den Meerbusen von Bengalen: der Zrawaddy, Burremputer oder Bramaputra und der Gan- ges; 7) in das Arabische Meer: der Sind oder In- dus; 8) in den Persischen Meerbusen: der Schar el Arab, der aus der Vereinigung des Euphrat oder Frat und des Tigris oder Tigr entsteht; 9) in den Kaspischen See: der Kur, die Wolga und der Ural, und 10) in den Aralsee: der Amu. Von den Land- seen sind die größten der Kaspische See, gewöhn- lich das Kaspische Meer genannt, größer als der ganze Preußische Staat und der größte auf der ganzen Erde; der Aralsee, fast so groß wie das Königreich der Niederlande, und der Daikalsee. Das Klima Asiens ist sehr verschieden, weil der nördlichste Theil desselben in der nördlichen kalten Zone, der bei weiten größere mittlere Theil in der nördlichen gemäßigten und der südlichste Theil in der heißen Zone liegt; daher ist in Nordasien das Klima äußerst kalt; in Mittelasien warm und angenehm, aber wegen seiner hohen Lage gemäßigter, als in Europäischen Länder un- ter gleicher Breite, und in Südasien sehr warm und heiß, vorzüglich in Indien und in den noch südlicher gelegenen Inseln Sehr groß ist der Reichthum und die Mannigfal- tigkeit der Naturprodukte, da Asien sich über alle Zonen verbreitet, und daher, außer dem Europäischen, auch viele ihm eigenthümliche Produkte erzeugt. Aus dem Thierreich sind die merkwürdigstem: die edelsten Pferde, auch wilde Pferde, Kameele und Büffel in den wärmeren und Nennthrere in den kalten Gegenden, wil- de Esel, wilde Ziegen, Schafe mlt Fettschwänzen, An- tilopen und Gazellen, das schönste Pelzwerk vorzüglich von Zobeln, Hermelinen und schwarzen Füchsen, die größten Landthiere, z. B. Elephanten und Rhinozerosse, die grimmigsten Raubthiere, dergleichen die Löwen, Tiger, Hyänen, Leoparden, Pantherthiere und Schakals sind, die größte und dem Menschen an Gestalt ähnlichste Af- fenart, nämlich Orang-Utangs, Moschus - und Bisam- thiere, die größten Vögel (Strauße und Kasuare), Papa- geien, Gold.und Silberfasane, Schwalben mit eßbaren Nestern, die größten (die Riesenschlange) und giftigsten Schlangen (Brillenschlangen), Krokodille, Schildkröten, vier

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 200

1836 - Eisleben : Reichardt
500 Ii, Mittel, oder Hochastsn. Tibet. Qmtilen. Es ist ein hohes Grbirgsland, gleichsam die Asiatische Schweiz, wo die Gebirge ewigen Schnee und Eis tragen und mit ausgedehnten Schneefeldern und furchtbaren Gletschern bedeckt sind. Besonders ist dies der Fall auf dem hohen Gränzgebirge gegen Vor, und Hinter-Indien, welches H imale h heißt und das höch- ste Gebirge nicht allein Asiens, sondern der Erde ist, indem der Dholagir, der höchste Berg dieses Gebir, ges, über 26,000 Fuß sich erhebt, und noch mehrere an« dere Berge diesem an Höhe fast gleich kommen. Auch der Kuen-lun oder Kulkun, welcher die Gränze gegen die kleine Ducharei bildet, ist ein sehr hohes Gebirge, das man aber noch fast gar nicht kennt, desgleichen er« heben sich in dem Innern Tibets hohe Gebirgsketten, worunter eine den Namen Kentaisse führt. Tibet giebt den größten Flüssen Südasiens, als dem Indus oder Sind, dem Ganges, Brama, putra, Irawaddy, Maykaung oder Men am» Kom, dem Vang , tse-Kiang und andern den Ur« sprung. Unter den Seen sind der Pamruk-Vund« so (Palte oder Iandro) und der Tengri,Nor (unrichtig Terkiri genannt) die größten. Das Kli- ma ist, wiewohl das Land in dem südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone liegt, mehr gemäßigt als warm, und selbst in vielen Gebirgsgegenden kalt und rauh, mit einem strengen Winter. In den Thälern zieht man Getreide, Reiß und Obst; auch ist Tibet das Vaterland der ächten Rhabarber. Die Gebirge enthal- ten große Schätze von Mineralien, worunter auch edle Metalle, die aber noch fast gar nicht benutzt werden. Unter den Thieren sind besonders bemerkenswerth: der Pak oder der grunzende Büffel mit seidenartigen Schwän, zen, Schafe mit vortrefflicher Wolle, eine Art Bergzie- ge, von deren seidenartigen Haaren die feinsten Shawls verfertigt werden, das Moschusthier, wilde Pferde. Die Einwohner, deren Zahl ganz unbekannt ist, scheinen den Uebergang von den Hindus zu den Mongolen zu machen, beschäftigen sich mehr mit der. Viehzucht, als mildem Ackerbau, und unterhalten eini, gen Kunstflriß und Karawanenhandel mit China, der 1-doch durch die beschwerlichen Gebirgspässe sehr erschwert wird, sind ihrer Religion nach Heiden, und bekennen

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 207

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Westasten. Iran oder Persien. 207 Iran oder Persien. Dieses 22,000 Qmeilen große Land gränzt ge- gen Norden an die zum Russischen Reiche gehörigen Kaukasischen Länder, das Kaspische Meer und an Tur, kestan, gegen Osten an Afghanistan und Beludschlstan, gegen Süden an das Arabische Meer und den Persi- schen Meerbusen und gegen Westen an die Asiatische Türkei. Zm Norden hat es seine größte Ausdehnung, von wo es gegen Süden immer schmäler wird. Persien ist ein hochgelegenes Land, das in seinem nördlichen und westlichen Theile von bedeutenden Gebirgen durchzogen wird. Auch der übrige Theil enthält zwar einige Ge- birge, aber dabei mehr große Ebenen, die nur da, wo es nicht an Bewässerung fehlt, fruchtbar sind, übrigens aber aus dürren Sandwüsten bestehen. Ueberhaupt fehlt es dem Lande an Flüssen und es giebt nicht einen einzigen Hauptfluß, sondern außer dem Aras, welcher nur die Gränze berührt, bloße Küsten, und Sreppen- fiüsse. Nach dem Kaspischen Meere, wovon der südliche Theil hieher gehört, ist der Urmia der größte See, mit einem äußerst salzigen Wasser. Persien liegt im südlichen Theile der nördlichen ge- mäßigten Zone und hat daher ein warmes Klima, das im Allgemeinen mit großer Trockenheit der Luft verbun- den ist. Die Hochebenen und Gebirgsstriche Persiens haben empfindliche Winterkälte, während in den südöst- lichen Flachländern und in dem Küstenstriche längs des Persischen Meerbusens der Winter aus bloßen Regen besteht und die Sommerhitze äußerst drückend ist. Die Produkte sind fast dieselben wie in Arabien, doch wird hier schon mehr Getreide gebaut, worunter auch Reiß. Beträchtlich ist der Seidenbau und von den Ge- wächsen müssen insbesondere der das vorzüglichste Opium gebende Mohn und die wirksamen Arzneipflanzen, wor, unter die Assa fötida und der Wurmsaamen bemerkt werden. Auch ist Persien die Heimaih von mehreren unserer Europäischen Obstarten, und reich sowohl an ge- wöhnlichen Obstsorten, als an edlen Südfrüchten. Von Mineralien, worunter auch Metalle, giebt es vornehm- lich einen ungeheuren Salzreichthum; denn man trifft hier Salzseen, Salzflüsse, Salzberge und ganze Meilen

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 227

1836 - Eisleben : Reichardt
227 I. Nordafrika, i. Nordafrikä. Aegypten. Die Gränzen sind gegen Norden das Mittellän- dische Meer; gegen Osten Arabien, mir welchem es durch die Landenge von Suez zusammenhängt, und der Ara- bische Meerbusen oder das rothe Meer; gegen Süden Nubien, und gegen Westen die große Wüste (Sahara)j Die Größe beträgt fast 9000 Qmeilen. Die Oberfläche besteht theils aus dem fruchtbar ren Nilthole, und der sumpfigen und fruchtbaren Nie- derung zwischen den Mündungsarmen des Nils, theils aus wüsten und dürren Sandflächen zu beiden Seiten des Nilthales, die sich westlich bis zur großen Wüste, öst, lich bis zum rothen Meere erstrecken und von einigen nicht sehr hohen, felsigen Gebirgen durchzogen werden. Dcls Land hat nur einen einzigen Fluß, den Nil, einen der Hauptströme Afrikas, welcher aus Nubien hieher gelangt, und in 2 Hauptarmen, zwischen welchen das fruchtbare Delta ist, sich ins Mittelländische Meer ergießt. Durch seine jährlichen Überschwemmungen trägt der Nil zub Fruchtbarkeit des Nilthales bei, und so weil er mit sei» nen Gewässern reicht, herrscht Segen und Fruchtbarkeit. Bemerkenswerth ist der aus dem Nil nach Alexandria geführte schiffbare Kanal. Es giebt mehrere Seen im Lande, worunter der große Menzaleh auf der Ostseite des östlichen Nilarmes ist. Aegypten liegt in dem südlichen Theile der nördli- chen gemäßigten Zone, und reicht bis zum nördlichen Wendekreise, und hat daher ein warmes, in manchen Gegenden äußerst heißes Klima. Pest, häufige Blind- heit, der erstickende Wind Khamsin und der schädliche' Wind Samum machen den Aufenthalt in Aegypten oft unangenehm. Aegyotens Produkte, das nur fruchtbar ist, s6 weit der Nil reicht, sind vorzüglich nebst den gewöhnli- chen Hausthieren, vieles zahme Geflügel (die Hühner brütet man hier durch Ofenhitze aus), Söide, Wachs und Honig, Fische, viel Getreide (vorzüglich Weizen,- Reiß und Durra), Hülsen- und Gartenfcüchte in Men- ge, Flachs und Hanf, Zucker, Baumwolle, Tabak, Ins 15 *

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 229

1836 - Eisleben : Reichardt
Berberei. 129 und Süden die große Wüste (Sahara) und gegen We- sten das Atlantische Meer. Die Größe wird auf 35,000 Qmeilen geschätzt. Ein hohes Gebirge, der Atlas, durchzieht das Land in mehreren Ketten, und bildet äußerst schöne, frucht, bare Thäler. Ueberhaupt ist das Land vom Mnteliän- dischen Meere bis zu diesem Gebirge bewässert und frucht- bar, aber südlich von dem Atlas bis zur Sahara (wel- cher Landstrich den Namen Viled-ul Gerid (Dat- telland) führt, finden sich zwar auch noch fruchtbare Ge- genden, aber auch Sandwüsten. Desgleichen ist auf der Ostseite der Berberei eine große Wüste die den Na- men Barka führt, jedoch einzelne fruchtbare Strecken enthält. Alle Flüsse dieses Landes stnd nur Küsten- flüsse, die einen kurzen Lauf haben, und zum Theil im Sommer vertrocknen. Die Berberei liegt im südlichen Theile der nördli- chen gemäßigten Zone, in der Nähe des Wendezirkeis und hat daher ein warmes Klima, das in den Ge- birgen gemäßigt, in den Wüsten heiß ist. Erdbeben und Pest find häufig. Von den Produkten, die übrigens mit weniger Ausnahme die gewöhnlichen Afrikanischen sind, verdienen' vorzüglich angeführt zu werden: schöne Pferde und Esel, fettschwänzige Schafe, Düffel. Ka. meele, Gazellen in großen Heerden, Stachelschweine (eine beliebte Speise), Strauße, deren Federn einen ge- suchten Handelsartikel ausmachen, Fische, Heuschrecken, die eine fürchterliche Plage sind, Honig nebst Wachs, Korallen, viel Getreide und Reiß, edle Südfrüchte, Datteln, Wein, wovon man jedoch bloß die Trauben benutzt, Korkeichen, eßbare Eicheln, Afrikanischer Hanf, Olivenöl, die meisten Metalle, doch wenig benutzt, Sal- peter, Salz im Ueberflusse. Die Einwohner, deren Zahl auf 12 bis 13 Millionen geschätzt wird, sind Berbern nebst Kabylen, Araber, Mauren, (Abkömmlinge der Araber), Türken, Neger, Juden und Europäer als Sklaven oder als Handelsleute. Der größere Theil der Einwohner lebt ansässig, und betreibt Ackerbau, einige Industrie, Ges- und Karawanenhande!, aber auch, Seeräubern; der klei- nere Theil lebt nomadisch. Die meisten Einwohner find

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 198

1836 - Eisleben : Reichardt
198 Ii. Mittel- oder Hochasien. Mongolei. Der größere Theil der Einwohner lebt nomadisch, mit Viehzucht, Fischerei und Jagd sich beschäftigend, der kleinere Theil in festen Wohnplätzen, und einigen Acker« bou treibend. Das Land steh: unmittelbar unter dem Chinesischen Kaiser und enthält keine merkwürdigen Städte. Die Mongolei. Die Gränzen sino gegen Norden Sibirien, gegen Osten die Mandschurei, gegen Süden China, Tibet und die kleine Ducharei und gegen Westen Turkestan. Die Größe beträgt an 70 bis 90,000 Qmeilen. Dieses überhaupt noch wenig bekannte, Hochgele« gene Land, das in seinem nördlichen Theile von dem Altai und Khangai, in seinem westlichen Theile von dem Thian-Schan oder Himmelsgebirge und in seinem südlichen Theile von der großen Wüste Gobi oder Sch amo durchzogen wird, besteht meistens aus Steppen, die schlecht bewässert und waldlos sind. Meh- rere große Flüsse verdanken der Mongolei ihren Ursprung, als der Jrtisch (der Hauptnebenfluß des Ob), und der Jene sey, welche nach Sibirien fließen, der Amur, welcher nach der Mandschurei geht und der Hoangho, welcher seinen Lauf nach China nimmt. Es giebt ver- schiedene große Seen, z. D. dem Palkati oder Bal« kasch, an der Gränze von Turkestan, der Kokon or, unweit der Gränze von China. Wiewohl die Mongolei fast ganz im südlichen Theile dernördlichen gemäßigten Zone liegt, so ist das Klima doch, wegen der hohen Lage des Landes, mehr kalt als warm, und die Luft trocken und scharf. Die Produkte bestehen vorzüglich in Vieh aller Art, auch Kameelen, und die Einwohner, etwa 2 bis 3 Millionen an der Zahl, unter dem Namen der Mongolen bekannt, die sich in viele Stämme theilen und sich zur Religion des Fo bekennen, leben nomadisch in Jurten oder Filzzelten, ernähren sich größtentheils von der Viehzucht und von der Jagd. Unter den jagdbaren Thieren giebt es den Dschiggetai (eine Art wilder Esel oder Pferde), wilde Pferde und Esel, wilde Ochsen und Schafe, Pelzwild verschiedener Art. Ackerbau und Gewerbfleiß sind fast ganz unter den Einwohnern unbekannt. Sie stehen un- ter mehreren Fürsten oder Chanen, die dem Chinesischen

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 203

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Westasien. 203 Sandwüsten bilden. Das Hauptgebirge der Halb- insel heißt Taurus, und ist eine Fortsetzung des hohen Gebirgsstocks, welcher sich südwestlich vom schwarzen Meere und in der Nähe der Quellen der großen Flüsse Tigr, Euphrat und Araxes befindet und nach allen Sei- ten Gebirgszwrige ausschickt. Außerdem ist noch das südlich von der Halbinsel, und mit dem Mittelländischen Meer parallel laufende Gebirge Libanon und Anti- libanon zu bemerken. Mehrere dieser Gebirge tragen ewigen Schnee. Die vornehmsten Flüsse sind der Frat oder Euphrat und Tigr, welche nach ihrer Vereinigung Schat al Arab heißen und hierauf in den Persischen Meerbusen gehen. In der Nähe des Frat entspringt auch der Aras oder Araxes, welcher die Asiatische Türkei bald verläßt. Der aus der Bibel be- kannte Fluß Jordan heißt jetzt Arden und ist nur von mittelmäßiger Größe. Die größten Landseen sind der Wan, unweit der Persischen, und das todte Meer, unweit der Arabischen Gränze. Das Klima dieses in dem südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone gelegenen Landes ist warm und selbst heiß. Erdbeben, die Pest und derbrennende Südwestwind Samum vermindern die Annehmlichkeit des an sich gesunden und schönen Klimas. Ungeachtet des geringen Anbaues des im Allgemeinen fruchtbaren Bodens ist der Produkten - Reichthum groß. Die vor, nehmsten sind: Vieh aller Art (besonders schöne Pferde, Schafe mit Fettschwänzen und Ziegen mit seidenartigen Haaren), Kameele, hier ein allgemeines Hausthier, Fi, sche, Seide, Galläpfel, Wachs und Honig, Reiß, Wein, Rosinen, edle Südfrüchte, Manna, Tabak, Baumwolle, Mastix, Opium-Mohn, in den südlichsten Gegen, den Zuckerrohr, Indigo, Gummi-Bäume^ und Balsam- stauden; ferner fast alle Metalle, nur noch wenig auf, gesucht, Meerschaum, Salz, Alaun. Die Zahl der Einwohner beträgt etwa 11 Mil- lionen, als Osmanen, Griechen, Syrer, Armenier, Kurden, Turkomanen, Araber, Drusen, Juden, Zigeu- ner, größtentheils Bekenner der Muhamedanischen Re- ligion. Nebst Ackerbau und Viehzucht treiben die Ein- wohner auch einige Industrie und einen bedeutenden .land- und Seehandel. Vorzüglich beschäftigen sich die

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 205

1836 - Eisleben : Reichardt
205 Hf. Westafien. Arabien. tischen Türkei, südöstlich von Bagdad und unweit der Persischen Gränze, an dem Schot-al-Arab, der südöstlich davon sich in den Persischen Meerbusen ergießt. Don den zur Asiatischen Türkei gehörigen Inseln sind zu bemerken: Eypern, im Mittelländischen Meere und südwestlich von Haleb, größer als das Königreich Sachsen, aber ungeachtet des fruchtbaren Bodens schlecht angebaut und wenig bevölkert, er- zeugt vorzüglich Seide, Baumwolle und Wein. — Rhodos, nordwestlich von Eypern und nordöstlich von Kreta, liegt im Mittelländischen Meere, unweit des Festlandes, und liefert vor- züglich gutes Schiffsbauholz.— Chio s, Skio, im Griechischen Meere, westlich von Smyrna, reich an trefflichem Wein, Mastix, Seide und edlen Südfrüchten, war trefflich angebaut und stark bevölkert bis 1822, in welchem Jahre die Türken fast die ganze Bevölkerung ermordeten und die Insel zur Einöde machten. — Samos, Insel, nahe an der Asiatischen Küste, trefflich ange- baut und stark bevölkert, erzeugt herrlichen Wein, Rosinen, Oli- venöl und auserlesene Südfrüchte, und liegt südöstlich von der Insel Chios. — Mitylene, sonst Lesbos, im Griechischen Meere, nördlich von Skio, enthalt viele warme Quellen und ist reich an Olivenöl, Baumwolle, vortrefflichen Feigen und Seide. Arabien. Die Gränzen sind: gegen Norden Aegypten und die Asiatische Türkei, gegen Osten der Persische Meer- busen, gegen Süden dar Arabische Meer und gegen Westen das rothe Meer oder der Arabische^Meerbusen. Durch die Meerenge von Ormus steht der Persische und durch die Straße Bab el Mandeb der Arabische Meer- busen mit dem Arabischen Meere in Verbindung. Die Oberfläche dieses noch wenig bekannten Landes, welches eine 45,000 Q.meilen große Halbinsel bildet, besteht theils aus Gebirgsland, theils aus Hochebenen, die große Steppen und Wüsten enthalten, besonders im nördlichen und südlichen Theile Arabien-. Unter den Bergen ist der Sinai, am nördlichen Ende des rothen Meeres, aus der biblischen Geschichte bekannt, der von Frommen häufig besucht wird, und auf seinem Gipfel ein berühmtes Kloster trägt. Außer dem Euphrat, der eine Strecke die Gränze Arabiens berührt, hat dasselbe keine großen Flüsse. Das Land liegt theils in dem südlichen Theile der nörd, lichen gemäßigten, theils in der heißen Zone, und bat ein warmes, in den Wüsten und Ebenen ein heiße- Klima. Auch hier wehr der schädliche Samum. Die
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