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I, Westeuropa.
und besteht fast ganz, besonders im Norden, aus Ge,
birgslande. Merkwürdig an der Nordostküste Irlands
ist der sich ins Meer erstreckende Riesendamm, wel-
chen die Natur aus einer ungeheuren Menge von auf-
rechtstehenden Basaltsäulen gebildet hat. Ihre Haupt-
abdachung haben die Brittischen Inseln gegen Osten.
Große Ströme haben sie zwar nicht, doch sind viele
schiffbar und erweitern sich an ihrer Mündung ins Meer
sehr. Der bekannteste ist die Themse oder Thames,
welche den südlichen Theil Englands in einem östlichen
Laufe durchfließt, und in die Nordsee, nordwestlich von
der Meerenge von Calais, sich ergießt. Eine Menge
von Kanälen verbinden die schiffbaren Flüsse und da-
durch die Meere, welche diese Inseln umfließen, mit
einander. Auch giebt es viele Landseen, vorzüglich
in Schottland und Irland, wo auch die größten der-
selben sind.
Diese Znseln, welche im nördlichen Theile der
nördlichen gemäßigten Zone liegen, haben ein ge-
mäßigtes Klima, das in England und Irland
feucht und im nördlichen Theile Schottlands schon kalt
und rauh ist. Unter den Produkten dieser sehr
gut angebauten Länder sind vorzüglich vortreffliche
Pferde, Rindvieh und Schafe mit einer sehr veredel-
ten Wolle, ein großer Reichthum von Fischen und
Austern, auf den Schottischen Inseln Eidervögel, wel-
che die Eiderdunen liefern, das beste Zinn, vieles Blei
und Kupfer, der große Reichthum von Eisen und Stein-
kohlen, die beste Walkerde, viel Salz rc. zu bemerken.
Die gewöhnlichen Produkte der Landwirthschaft, die auf
einer hohen Stufe der Vollkommenheit steht, fehlen da-
bei nicht; nur mangeln die Waldungen und zum Wein-
bau ist das Klima nicht geeignet.
Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf mehr
als 24 Millionen, wovon der größere Theil Engländer
sind und die Englische Sprache reden; die Irländer ha-
den ihre eigene Sprache, so wie die Bewohner von Hoch,
schottland, gewöhnlich Bergschotten genannt, auch ei,
neu eigenen Sprache sich bedienen. Merkwürdig sind
diese Bergschotten durch ihre eigenthümlichen, alten und
einfachen Sitten, Gebräuche und Kleidungsart. Zn
Großbritannien bekennen sich die meisten Einwohner
zur
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142 Deutsche Länder des Königr. Preußen.
schen Kanal im westlichen Theile. Von den zahlrei-
chen Seen sind, außer den Strand - oder Binnenseen,
welche mit der Ostsee in Verbindung stehen, worunter
das Stettiner Haff und das Binnenwasser die
größte Ausdehnung haben, der Damm sch e See, der
Neuwarpsche See, die Madüe, der Draziger-
see rc. am bedeutendsten.
Das Klima dieser im nördlichen Theile der ge-
mäßigten Zone gelegenen Ländern ist im Ganzen gemä«
ßigt und gesund, nur rauher in den Gebirgsgegenden;
veränderlicher und feuchter in den Küstenländern der Ost,
see; am mildesten und angenehmsten in den Rheingegen,
den, wo auch der Wein vortrefflich fortkommt. Wiewohl
diese Länder in einem großen Theile einen von der Na-
tur nicht begünstigten Sandboden haben, so fehlt es
doch auch nicht an sehr ergiebigen Landstrichen; auch
sind sie im Ganzen gut angebaut, so daß sie die ge-
wöhnlichen Deutschen Produkte hinreichend und zum
Theil in Ueberfluß erzeugen. Sie haben besonders viel
Getreide von aller Art, Oelr und Gartengewächse, viel
und guten Flachs, Tabak, Cichorien, Obst, Wein, an,
sehnliche Waldungen, gute Viehzucht, besonders aus«
gezeichnete Schafzucht, und in einigen Gegenden
starke Rindvieh-, Schwein- und Geflügelzucht, Wild«
pret, ansehnliche Fischerei und Bienenzucht, an Metal-
len, Silber, Blei, Kupfer, Eisen in großer Menge und
von vorzüglicher Güte, Galmei und Zink, woran Preu-
ßen reicher ist, als jedes Europäische Land, Arsenik,
Kobalt und von andern Mineralien vorzüglich Stein-
und Braunkohlen, Torf, Schwefel, Salz, Alaun, Vi-
triol, Schiefer, vortreffliche Mühl- und Quadersteine,
auch Edelsteine, mancherlei nutzbare Erden und viele
Mineralquellen, deren mehrere im großen Rufe stehen.
Die Zahl der Einwohner beträgt 10,300,000,
größteniheils Deutsche, denn die Polen auf der rechten
Oderseite, die Wenden, Kassuben und Juden machen
keine sehr beträchtliche Zahl gegen das Ganze aus. Die
Evangelischen sind zahlreicher, als die Katholiken, de-
ren Zahl doch auch ziemlich bedeutend ist. Die Ein-
wohner dieser Länder gehören zu den gebildetsten Deutsch-
lands, und betreiben nicht allein die Landwirthschaft
mit allen ihren Zweigen und den Bergbau mit großer
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Italien.
darunter, ist nur ein mittelmäßiger Fluß. Die größ-
ten Landseen sind im nördlichen Italien, zwischen
den Alpen und dem Pc», als der Lago maggiore
der westlichste, an der Schweizerischen Gränze; der öst-
lich davon gelegene Comersee, und der Gardasee,
südöstlich vom Comersee und an der Deutschen Gränze.
Auch gehört der südliche Theil des Gen ferse es zu
Italien.
Italien liegt ganz in dem südlichen Theile der nördr
lichen gemäßigten Zone, und genießt daher eines war-
men Klimas, vorzüglich in den südlichsten Gegenden,
wo die Luft oft drückend heiß ist. Erdbeben sind auch
in diesem Theile nicht selten und zuweilen mit großen
Verwüstungen verbunden. In den Sumpfgegenden
herrscht ein ungesundes Klima. Italien hat einen im
Ganzen sehr fruchtbaren Boden, dessen natürliche Frucht-
barkeit jedoch in vielen Gegenden nicht gehörig benutzt
wird. Die vorzüglichsten Produkte sind: zum Theil
gute Pferde, Maulthiere, Esel, vortreffliches Rindvieh,
auch Büffel, feinwollige Schafe, viele Ziegen, an den
Küsten ein großer Reichthum von Fischen, besonders Sar-
dellen und Thunfische, Seide, und in den Gebirgsge-
genden der Alpen giebt es auch Gemsen und Murmel-
thiere. Im nördlichen Theile Italiens ist die Land-
wirthschaft auf einer hohen Stufe der Vollkommenheit,
und liefert außer den gewöhnlichen Getreidearten àuch
Reiß; ferner giebt es viel Wein, Obst, besonders edle
Südfrüchte, Baumwolle, ja in den südlichsten Strichen
kommen Zuckerrohr, Dattelpalmen und Ananas fort.
Unter den Schätzen des Mineralreichs, das noch zu
wenig benutzt wird, sind einige Metalle, vorzüglich
Eisen, ferner vortrefflicher Alaun, Marmor von der
größten Schönheit, Schwefel in großer Menge, Salz,
zahlreiche Mineralquellen.
Die Zahl der Einwohner steigt fast auf 22
Millionen, fast lauter Italiener mit einer eigenen Spra-
che, die sich zur katholischen Religion bekennen, und
weit thätiger im nördlichen Italien sind, wo der Acker-
bau, die Viehzucht, Oel- und Seidenbau und die In-
dustrie sehr eifrig betrieben werden, als in Süd-Italien,
wo die Landeskultur, so wie auch der Kunstfleiß weit
weniger blühen. Der Handel ist zwar bei der Menge
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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158
Dänemark.
Insel Seeland, der Sund, die mittlere, zwischen den
Dänischen Inseln Seeland und Fünen, der große Belt
und die westlichste, zwischen Fünen und Jütland, der
kleine Belt genannt wird. Es giebt mehrere Land-
seen, worunter der Arre-See auf Seeland am größ-
ten ist. Große Flüsse fehlen, da die Halbinsel keine
große Ausdehnung hat. Die Eider, einer der größten
dieser Flüsse, ist merkwürdig, weil sie, auch mit dem
Kieler Kanäle, die Gränze zwischen Dänemark und
Deutschland macht.
Dänemark liegt in dem nördlichen Theile der nörd-
lichen gemäßigten Zone, und hat ein gemäßigtes und
zugleich etwas feuchtes, doch gesundes Klima. Island
hingegen, dessen nördlichste Spitze schon der nördliche
Polarkreis berührt, hat ein kaltes Klima, das keinen
Getreidebau mehr erlaubt. Die vorzüglichsten Pro,
dukte Dänemarks sind: alle gewöhnlichen Hausthiere,
besonders gute Pferde und schönes Rindvieh; bekannt
sind auch die Hunde wegen ihrer Größe und Stärke;
eine Menge von Fischen und Schaalthleren, Getreide
zur Ausfuhr und andere Erzeugnisse der Landwirthschaft,
auch baut man Tabak, Hopfen und Obst, aber die
Waldungen sind nicht hinreichend, dagegen ist der Reich-
thum an Torf groß. Metalle giebt es nicht; überhaupt
ist das Mineralreich arm. Island hat zwar kein Ge-
treide, aber doch die gewöhnlichen Hausthiere und auch
Rennthiere, eine große Menge wilden Geflügels, wor-
unter die nützliche Eidergans und viele Fische. Das
Isländische Schaf, das in beträchtlicher Zahl gehalten
wird, zeichnet sich nicht selten durch 3 oder 4 große Hör-
ner aus. Auch besitzt Island vielerlei Mineralien; selbst
Spuren von Kupfer und Eisen. Bemerkenswerth ist
ferner in Island der Reichthum an heißen und zum
Theil mineralischen Quellen. Einige werfen ihr Was-
ser mit vielem Dampf und Getöse in die Höhe, wor-
unter der bekannte Geiser alle Kunstwasserwerke über-
trifft.
Die Zahl der Einwohner beträgt in dem eigene
lichen Dänemark über 1,500,000. Island und die Fä-
röer haben zusammen gegen 60,000 Einwohner. Rech-
net man die Deutschen Lande hinzu, so kommen über
2 Millionen Einwohner heraus. Die größte Zahl ma-
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Extrahierte Personennamen: Dänemark Geiser
Extrahierte Ortsnamen: Seeland Seeland Seeland Deutschland Island Island Island Island
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
290
Wasser von 8° C. Diese Thatsache ist für das Klima, für das
Pflanzen- und Tierleben, für Handel und Verkehr rc. von der
größten Wichtigkeit.
1. Weise das zuletzt Gesagte nach! — 2. Wie ist es zu erklären, daß
das Wasser zuerst an der Oberfläche gefriert ? — 3. Warum hebt sich
das sog. Grundeis von selbst empor? — 4. Wann hat das Wasser seine
größte Dichtigkeit? — 5. Wie kommt es, daß Gefäße zerspringen, wenn
das Wasser in ihnen gefriert? — 6. Warum wird gefrorener Ackerboden
locker? Und inwiefern ist das wichtig?
§ 25. Strömungen in Wasser und Lust. 1. Be-
obachte Wasser, in welches Sägespäne gestreut sind, beim Beginn
des Kochens! — Schneide ein kreisrundes Stück Papier zu einem
spiralförmigen Streifen (Schlange), faß das innere Ende und
halt den Streifen so in die Nähe des geheizten Ofens! — Bring
ein Thermometer erst an den Fußboden, dann an die Zimmer-
decke! — 2. Erwärmte Luft und erwärmtes Wasser sind leichter,
weil dünner, als kalte. Daher steigen sie empor. Die Wärme
bewirkt also Strömungen im Wasser (Meeresströmungen, Golf-
strom) und in der Luft. Durch ungleiche Erwärmung der
Atmosphäre entsteht ungleiche Dichtigkeit der Luft und daher
Luftzug, Wind. Beachte: Windstillen oder Kalmen; Ägua-
to rialström oder oberen Passat; Polarstrom oder unteren
Passat; Monsune; Land- und Seewinde; veränderliche
Winde in höheren Breiten. Das Dovesche Drehungsgesetz der
veränderlichen Winde lautet: Auf der n. Halbkugel dreht sich der
Wind von S. nach W., N., O., S.
I. Beschreib die Bewegung des Wassers beim Sieden! — 2. Wird
die Thür eines geheizten Zimmers ein wenig geöffnet, so entsteht ein
doppelter Luftstrom. Wohin ist er gerichtet? wie zu erklären? — 3. In
jedem geheizten Zimmer findet eine Luftbcwegung statt. Beschreib dieselbe!
— 4. Was weißt du von Luftheizung? — 5. Erkläre den Luftzug in der
Nähe eines starken Feuers! -— 6. Worin besteht der Nutzen der Lampen-
cylinder? — der hohen Schornsteine? — 7. Gieb die Entstehung der
Winde an! — 8. Worin besteht der Nutzen, der Schaden des Windes? —
9. Erkläre die Entstehung der Land- und Seewinde! — 10. Gieb Auskunft
über Polarströmnng, Äquatorialströmung, Kalmen oder Windstillen, oberen
und unteren Passat! — 11. Weshalb weht der Äquatorialstrom auf der
nördlichen Halbkugel von S.-W. nach N.-O., der Polarstrom von N.-O.
nach S.-W.? — 12. Wie ist es zu erklären, daß in den gemäßigten
Zonen nicht regelmäßige, sondern veränderliche Winde wehen?
§ 26. Das Schmelzen fester Körper durch die
Wärme. 1. Eis, Butter, Wachs, Blei rc., der Wärme ausgesetzt,
werden flüssig; sic schmelzen. Beachte die Temperatur, bei welcher
jeder der eben erwähnten Körper schmilzt, seinen Schmelzpunkt! —
Fülle zwei gleich große Töpfe — den ersten mit Schnee oder Eis
von 00 Wärme, den zweiten mit Wasser von oo Wärme. Er-
hitze sie beide gleichmäßig, bis das letzte Eis (Schnee) geschmolzen
ist, und vergleiche die Temperatur beider Flüssigkeiten! —
2. a) Gesetz: Die Wärme verwandelt feste Körper in
tropfbar-flüssige. — d) Bei starker Erwärmung eines festen
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Mittelschule, Volksschule
Regionen (OPAC): Hannover
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
sterilsten Moor- und Sandboden aufzuweisen. Der südliche Teil —
ungefähr % des Flächeninhalts — zeigt ein von zahlreichen Längs- und
Querthälern durchfurchtes Gebirgs- und Hügelland. Der nördliche
Teil, ungefähr 3/4 des Flächeninhalts, bildet ein weites Tiefland. In
dem Tieflande legt sich zunächst an die Nordseite der Gebirge in wech-
selnder Breite ein Gürtel fetten, tiefgründigen Weizenbodens. Es
folgen dann weite ödere Striche, in denen Sand und Moor vorherrschen,
die sog. Geest. Von der Geest senkt sich das Land allmählich zur
Marsch, jenem angeschwemmten, fruchtbaren Lande, das sich wie ein
grüner Saum an den Flüssen und an der Nordseeküste hinzieht.
Von den Hauptströmen Deutschlands gehören unserer Provinz an:
die Elbe mit ihrem unteren Laufe, die Weser fast mit ihrem ganzen
Laufe, die Ems mit der unteren Hälfte ihres Laufes und die Vechte
mit ihrem Mittellaufe. An größeren Seen finden wir den Dümmer
und das Steiuhudermeer.
3. Klima und Erzeugnisse. So verschieden die Lage und der
Boden der einzelnen Teile der Provinz sind, so verschieden ist auch das
Klima. Die Hochebene des Harzes hat eine Mittelwärme von -j- 5 0 R.
und gewöhnlich einen langen, strengen Winter, dagegen einen kurzen,
heißen Sommer. Die Tiefebene hat eine Mitteltemperatur von -|- 7°;
der Winter ist mild und der Sommer nicht übermäßig heiß (= See-
klima, hervorgerufen durch die Nähe des Meeres). Die Feuchtigkeit der
Atmosphäre und der Regenfall sind ziemlich groß. Unter den Winden
sind die von dem Meere kommenden Westwinde vorherrschend. — Mit
Ackerbau, Viehzucht und Forstwirtschaft beschäftigen sich 50 % der Be-
wohner , während das gesamte Gewerbe- und Fabrikwesen, der Berg-
Werks- und Hüttenbau nur 36 der Bevölkerung beschäftigt. Die
hauptsächlichsten Produkte sind: Getreide, Hülsenfrüchte, Obst, Raps,
Flachs; Pferde, Rindvieh, Schafe, Schweine, Gänse; Wolle, Honig und
Wachs. Die Erzeugnisse des Mineralreiches bestehen teils in dem Ge-
Winne, den die Bergwerke an Metallen, besonders an Silber, Kupfer,
Eisen, Blei, Schwefel !c. liefern, teils in Steinkohlen, Braunkohlen und
Torf, sodann in Salz und endlich in nutzbaren Steinen und Thonerden.
4. Bewohner. Die Bewohner sind im Innern meist Sachsen
im Wendlande an der Elbe Wenden und im Nw. Friesen. Ungefähr
'/s der Bewohner bekennen sich zur lutherischen Kirche. Aus dem
Lande hört man vorherrschend die plattdeutsche Mundart; in den
Städten wird hochdeutsch gesprochen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
78
in Halbwüsten übergehen. Die Prärieen sind meist wellige Wiesenflächen
mit einer reichen Fülle schön blühender Kräuter. Bäume und Sträucher treten
nur vereinzelt aus. Sie waren srüher das unbestrittene Gebiet der Jagd der
Indianer auf Büffel, beide aber find von der stets fortschreitenden Kultur
mehr und mehr verdrängt (Präriehunde; Präriebrand). Im S.-W. reicht die
Mississippi-Ebene bis an den Rio Grande del Norte; im S.-O. geht sie
über in die atlantische Küstenebene, die nach N. hin immer schmaler
wird, hier aber vortreffliche Häfen hat. Wichtigster und volkreichster Teil
von N.-A. Flüsse: Delaware (däläwehrs, Hudson shöd'ßn). — Die
nördli che Tiefebene hat viele große Seeen (Bären-, Sklaven-, Winni-
pegsee u. a.). in der Mitte Waldland, im S. Prärieen.
1. Bergl. die Kordilleren mit den Anden hinsichtlich der Länge, Breite
und Höhe! — 2. Welchem Gebirge Südamerikas entsprechen die Allcghanies?
— 3. Gieb Quelle, Richtung und Mündung der Flüsse Nordamerikas an und
vergl. sie mit denen Südamerikas!
§ 67. Staaten Nordamerikas. 1. Die Republik
Mexiko, fast 4mal so groß wie Deutschland mit etwa
12 Mill. E., lst reich an edlen Metallen (Silber!) und feinen
Hölzern, Tabak, Kaffee, Kakao rc. Das Klima ist an den Küsten
heiß und ungesund, am Abhange der Gebirge und auf der Hoch-
ebene herrscht ewiger Frühling mit gesundem Klima. Die meisten
Bewohner sind Indianer und Mischlinge. Die spanische Sprache
ist vorherrschend.
Mexiko, 330 000 E., Hauptstadt, in einer herrlichen, bergumsäumten
Ebene gelegen. Baracruz (z — s), Hafen, sehr ungesund.
2. Die Vereinigten Staaten voa Nordamerika,
r fast so groß wie ganz Europa mit etwa 67 Mill. E., sind
die mächtigste Republik und nach England die erste Handels-
macht der Erde, deren Bevölkerung (besonders infolge der
starken Einwanderung) stetig rasch wächst. Das Land (mit Aus-
nahme von Alaska) liegt in der gemäßigten Zone, hat fast
überall ein gesundes Klima und ist ungemein reich an Natur-
produkten aller Art. Die nördlichen Staaten kann man als Korn-
region (besonders Weizen und Mais», die mittleren als Baum-
wollenregion, die südlichen als Zuckerregion bezeichnen; in den
beiden letzten Regionen sind auch Tabak und Reis Haupterzeug-
nisse. Die Viehzucht (Schweine, Rinder, Schafe) ist sehr bedeutend;
der Reichtum an nutzbaren Mineralien (Gold, Silber, Quecksilber,
Kupfer, Eisen, Steinkohlen, Petroleum) außerordentlich groß; die
Industrie sehr lebhaft und leistungsfähig. Der Handel wird be-
günstigt durch die Lage des Landes zwischen 2 Weltlneeren, durch
gute Häfen (besonders an der Oftküste), durch viele schiffbare
Wasserstraßen, durch ein großes Eisenbahnnetz (über 280 000 1cm;
fünf Hauptlinien spacisic-Bahnen) verbinden den Atlantischen mit
dein Großen Ozean) und durch den außerordentlichen Reichtum
an Naturprodukten. Die Mehrzahl der Bewohner ist europäischer
Abkunft (Engländer, Deutsche [über 7 Mill.), Franzosen im S.,
Spanier im S.-W.); Neger über 6^ Mill., Indianer etwa noch
300 000. Die englische Sprache ist vorherrschend.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerikas Nordamerikas Mexiko Deutschland Mexiko Nordamerika Europa England Alaska
Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
331
es kälter, so dehnt es sich wieder aus. Eis ist nicht dichter als
Wasser von 8° C. Diese Thatsache ist für die Eisbildung, das
Klima, für das Pflanzen- und Tierleben, für Handel und Ver- •
kehr rc. von der größten Wichtigkeit.
1. Weise das zuletzt Gesagte nach! — 2. Wie ist es zu erklären, daß
das Wasser zuerst an der Oberfläche gefriert? — 3. Warum hebt sich das log.
Grundeis von selbst empor? — 4. Wann bat das Wasser seine größte Dichtig-
keit? — 5. Wie kommt es, daß Gefäße zerspringen, wenn das Wasser in ihnen
gefriert? — 6. Warum wird gefrorener Ackerboden locker? und inwiefern ist
das wichtig?
§ 23. Strömungen in Wasser und Lust. 1. Be-
obachte Wasser, in welches Sägespäne gestreut sind, beim Beginn
des Kochens! — Schneide ein kreisrundes Stück Papier zu einem
spiralförmigen Streifen (Schlange), fasse das innere Ende und
halte den Streifen so in die Nähe des geheizten Ofens!.— Bringe
ein Thermometer erst an den Fußboden, dann an die Zimmer-
decke! — 2. Erwärmte Luft und erwärmtes Wasser sind leichter,
weil dünner, als kalte. Daher steigen sie empor. Die Wärme
bewirkt also Strömungen im Wasser (Meeresströmungen,
Golfstrom) und in der Luft. Durch ungleiche Erwärmung der
Atmosphäre entsteht ungleiche Dichtigkeit der Luft und daher
Luftzug, Wind. Beachte: Windstillen oder Kalmen; Aqua-
torialström oder oberen Passat; Polarstrom oder unteren
Passat; Monsune; Land- und Seewinde; veränderliche
Winde in höheren Breiten. Das Dovesche Drehungsgesetz der
veränderlichen Winde lautet: Auf der nördlichen Halbkugel dreht
sich der Wind von S. nach W., N., O., S.
I. Beschreibe die Bewegung des Wassers beim Sieden! — 2. Wird die
Thür eines geheizten Zimmers ein wenig geöffnet, so entsteht ein doppelter
Luftstrom. Wohin ist er gerichtet? wie zu erklären? — 3. In jedem geheizten
Zimmer findet eine Lustbewegung statt. Beschreibe dieselbe! — 4. Was weißt
du von Luftheizung? — 5. Erkläre den Luftzug in der Nähe eines starken
Feuers! — 6. Worin besteht der Nutzen der Lampencylinder? — der hohen
Schornsteine? — 7. Gieb die Entstehung der Winde an! — 8. Worin besteht
der Nutzen, der Schaden des Windes? — 9. Erkläre die Entstehung der Land-
und Seewinde! — 10. Gieb Auskunft über Polarströmung, Äquatorialströmung,
Kalmen oder Windstillen, oberen und unteren Passat! — 11. Weshalb weht
der Äquatorialstrom auf der nördlichen Halbkugel von S.-W. nach N.-O., der
Polarstrom von N.-O. nach S.-W.? — 12. Wie ist es zu erklären, daß in
den gemäßigten Zonen nicht regelmäßige, sondern veränderliche Winde wehen?
§ 20. Das Schmelzen fester Körper durch die
Wärme. 1. Eis, Butter, Wachs, Blei rc., der Wärme ausge-
setzt, werden flüssig; sie schmelzen. Beachte die Temperatur, bei
welcher jeder der eben erwähnten Körper schmilzt, seinen Schmelz-
punkt! — Fülle zwei gleich große Töpfe — den ersten mit
Schnee oder Eis von oo Wärme, den zweiten mit Wasser von
0 o Wärme. Erhitze sie beide gleichmäßig, bis das letzte Eis
(Schnee) geschmolzen ist, und vergleiche die Temperatur beider
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
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